Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 48: An jedem verdammten Sonntag --------------------------------------- Einen schönen guten Tag wünsche ich und einen ganz wundervollen Sonntag noch dazu! Habe mich aus aktuellem Anlass dazu breitschlagen lassen, das Wochenende durch zu arbeiten und präsentiere euch daher schon heute das neueste Kapitel! Gewidmet ist dieses Machwerk diesmal ganz besonders der Isi und der Kinka und ich bin frohen Mutes, dass euch gefällt, was ich mir hab einfallen lassen. Viel Vergnügen beim Lesen wünscht moko-chan Dean fröstelte und zog seine Jacke fester um sich, bevor er sich flach auf den Boden legte und die Taschenlampe ausknipste. Sam neben ihm warf ihm durch die Dunkelheit einen eindringlichen Blick zu, und Dean konnte sich gerade noch beherrschen, ihm kein Küsschen zuzuhauchen – sowas gehörte sich auf einem Friedhof bei Vollmond und kurz vor Mitternacht einfach nicht. Dean fröstelte erneut und kroch ein Stückchen dichter an Sam heran. Das Gras, auf das sie sich gelegt hatten, war feucht, der Boden kalt, und Dean war noch nie so unmotiviert gewesen, sich die Nacht aufgrund einer potentiellen Werwolfjagd um die Ohren zu hauen. Seine Schulter tat noch immer ein bisschen weh, ihr aktuelles Motelzimmer verfügte über eine Dampfdusche im Bad – eine fabelhafte WellSpring 130 mit Aromadispenser, war das denn die Möglichkeit?! – und dann hatte er noch einen halben Kuchen, der auf seinem Nachttisch auf ihn wartete. Und es war Sonntag. Konnte er nicht einfach mal das Wochenende frei haben, wie andere Leute auch? Nein, er und Sam bekämpften das Böse nicht nur an Werktagen sondern auch noch an jedem verdammten Sonntag. Er wollte jetzt mit Sam verdammt noch mal in einem kuscheligen Bett liegen und nicht auf kalter Friedhofserde. Der Wind raschelte leise in den Büschen und Bäumen hinter ihnen, irgendwo schrie ein Käuzchen oder sowas, und Dean verdrehte die Augen. Diese Nacht war ein einziges Horrorfilm-Klischee. „Bist du sicher, dass er hier -“ Dean hielt inne, als Sam ihm den Finger auf die Lippen legte, und überlegte sekundenlang, einmal der Länge nach drüber zu lecken. Aber auch das gehörte sich auf einem Friedhof bei Vollmond und kurz vor Mitternacht einfach nicht. Sam nickte ihm stumm zu, deutete auf den mit Kieselsteinen bestreuten Fußweg, der sich wenige Meter vor ihnen hell vom Dunkel des ihn umwachsenden Grases abhob, und Dean beschloss, es einfach hinzunehmen, dass diese Nacht Beziehungstechnisch ein Reinfall werden würde. Naja, wenigstens würde die Welt am nächsten Morgen um einen Werwolf ärmer sein und das war ja auch etwas wert, nicht wahr? Sam war fest überzeugt, dass ihr Werwolf in Kürze die Abkürzung über den Friedhof nehmen würde, um zu seinem Jagdrevier kurz hinter dem Restaurant „Zum kurzen Kracher“ zu gelangen, wo vor Kurzem die Leiche eines angenagten, aufgeschlitzten, kurzum übel zugerichteten jungen Mannes gefunden worden war – ohne Herz. Sam hatte von diesem Fall, in dem die Polizei bisher völlig erfolglos ermittelte, erst kürzlich in der Zeitung gelesen und beschlossen, dass es für ihn und Dean langsam Zeit wurde, Sharons hübsches kleines Häuschen zu verlassen und weiter zu ziehen. So waren sie dann also in die Nachbarstadt gefahren, in der sich der grausige Mord in einer Vollmondnacht vor ziemlich genau einem Monat ereignet hatte, und schließlich auf diesem lauschigen Friedhof gelandet. Wenn dieser Werwolf jetzt allerdings nicht bald auftauchte, dann würde Dean ganz sicher einschlafen. Er war noch nie der geduldige Typ gewesen und der blöde Werwolf ließ schon verdammt l- „Grrr!“ Oh, verdammt! Dean und Sam sprangen gleichzeitig auf die Füße, als sie dieses äußerst ungehaltene Knurren vernahmen und erblickten im Gebüsch hinter sich auch prompt ihren Werwolf. Der war mindestens so groß wie Sam, breit wie ein Schrank und dank Klauen und Reißzähnen … bis an die Zähne bewaffnet. Und wieso hatte der jetzt bitteschön nicht seine Abkürzung genommen? Der Werwolfhühne grollte, Dean machte einen unbedachten Schritt nach hinten und fiel rückwärts über den Grabstein einer gewissen ‚Isabel Dallas – geliebte Tochter, Freundin, Ehefrau und Mutter – wir haben sie viel zu früh verloren’. „Dean!“ Dean liebte es, wenn Sam seinen Namen schrie, unter diesen Umständen fand er es allerdings nur halb so erregend wie sonst – allerdings doch immer noch erregend, was ihm vermutlich zu denken geben sollte. Er wurde von Sam auf die Beine gezerrt und schrie nun seinerseits auf, als er den Werwolf einen Satz in ihre Richtung machen sah. „Sam!“ Dean stieß Sam beiseite und landete prompt wieder auf dem Rücken, über sich die knurrende Kreatur, seine Schulter schmerzte noch ein wenig mehr als zuvor, und Sam schrie erneut seinen Namen. So war es richtig – nur immer schön abwechselnd. Das schien auch der Werwolf zu meinen, der jetzt ohne ersichtlichen Grund von Dean abließ und sich auf Sammy stürzte, was Dean wieder die Gelegenheit gab, Sams Namen zu brüllen, bevor er seine mit Silberkugeln bestückte Pistole zückte und dem Wesen der Finsternis ein paar der besagten Kugeln ins Herz jagte. Der riesige Körper über Sam erbebte, er zuckte noch ein paar Mal, schreckliche gurgelnde Laute entkamen seiner Kehle, dann lag er ganz ruhig da. „Wir waren echt schon mal besser bei Sowas“, brummte Dean verdrießlich, zog Sam auf die Beine, nachdem der den toten Werwolf von sich geschoben hatte, und betrachtete den desolaten Zustand von dessen Oberbekleidung. Der Werwolf war offenbar kein Freund von Sammys Zwiebellook gewesen, er hatte sowohl Pullover und Hemd als auch das darunter liegende Shirt mit seinen Krallen zerfetzt und Sams Brust mit ein paar äußerst unschönen Kratzwunden verziert. „Komm, zurück zum Motelzimmer, das muss desinfiziert werden …“ Sam nickte, setzte sich in Bewegung und machte ein besorgtes Gesicht, als er sah, wie Dean seine Schulter schonte, als er die Pistole wegsteckte. „Ist mit dir alles ok?“ „Nicht wirklich, aber ich werd’s überleben … und wir müssen neue Kugeln machen, wir haben nur noch die drei im Magazin …“ Sam nickte, machte sich eine mentale Notiz und blieb wie angewachsen stehen, als er ein Unheil verkündendes Grollen vernahm. „Bitte sag mir, dass das dein Magen war …“ Dean zog die Augenbraue hoch und musterte ihn abschätzig. „Dude, mein Magen mag ja zu so Einigem imstande sein, aber zu solch klangvollem -“ Dean hielt inne, als das Grollen erneut und zwar unangenehm dicht hinter ihnen ertönte, und als sie sich umwandten, erblickten sie eine Gestalt, die über den toten Werwolf gebeugt am Boden kauerte. Ein zweiter Werwolf – und sie hatten nur noch drei Kugeln im Magazin. „Oh verdammt!“ Dean warf Sam einen Seitenblick zu, und konnte ihm da nur zustimmen. Der Werwolf – eine junge Frau, schwarzhaarig und nur unwesentlich kleiner als ihr Vorgänger – hob seinen Kopf, starrte zu ihnen hinüber und betrachtete dann noch einmal kurz seinen tot am Boden liegenden Artgenossen, bevor seiner Kehle erneut ein fußnägelrollendes Knurren entkam, und er einen Satz auf Sam und Dean zu machte. „Oh, misto!“ Sam packte Deans linken Arm und stolperte ein paar Schritte rückwärts, während Dean mit dem rechten Arm die Pistole mit den verbliebenen drei Silberkugeln wieder zutage förderte. „Misto?! Was für ein lahmes Schimpfwort ist das denn?!“, entfuhr es Dean unwillkürlich, und er richtete die Pistole so ruhig wie möglich auf die angreifende Kreatur. Die Werwölfin machte einen mächtigen Satz, die Pistole landete auf dem Boden, und Dean fluchte. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Sam einen Knüppel vom Boden aufklaubte und zuckte beinahe zusammen, als Sam mit aller Macht zuschlug, und die Wölfin fiepend und grollend zu Boden stürzte. Sam hatte offenbar einen gewaltigen Bums drauf – nur leider nicht gewaltig genug. Ihre Gegnerin kam erschreckend schnell wieder auf die Beine, eine Wolke verdunkelte natürlich ausgerechnet jetzt den Mond, so dass Dean keine Ahnung hatte, wo seine Pistole abgeblieben war, und so folgten er und Sam ihrem ersten Impuls und sahen zu, dass sie Land gewannen. Der Werwolf jagte sie quer über den Friedhof, immer vom einen zum anderen Ende, und in Dean kam so langsam der Verdacht auf, dass das hier schon beinahe mehr Spiel als Ernst war – wäre da nur nicht die drohende Gefahr gewesen, gebissen und ebenfalls zum Werwolf zu werden. Dean hörte einen dumpfen Laut hinter sich, fuhr herum und als er sah, dass Sam gestürzt war, brach ihm der kalte Schweiß aus. Nicht so, nicht in dieser Nacht. Ein Winseln erklang aus den Büschen zu ihrer Linken, die Werwölfin hielt kurz vor dem Sprung inne und schnüffelte nervös, und als Dean etwas Hartes unter seinem Schuh spürte und zu Boden sah, erblickte er doch tatsächlich seine Pistole. Zwei Sekunden später hatte er die Waffe in der Hand, schoss, traf das Herz, und hatte somit schon dem zweiten Werwolf in einer Nacht den Garaus gemacht. Das gab zwanzig Punkte auf der Männlichkeitsskala. Aber was hatte da vorhin gewinselt? Der Wind fuhr raschelnd durch das im Mondschein liegende Gebüsch, ein paar Äste knarrten, um die Gruselstimmung zu untermalen, und dann kam es aus den Büschen hervor und direkt auf Sam und Dean zu. „Das glaub ich ja jetzt nicht! Der ist ja … richtig drollig!“ Dean ging in die Hocke, und der junge Hund, schwarz, wuschlig, mit Pfoten so groß wie Untertassen stützte selbige gegen Deans Knie und leckte ihm das Gesicht ab. „Dean …“ Sam stand langsam auf und glaubte nicht, was er da sah. „Dean, wir müssen hier weg!“ Dean grummelte, stand auf und der Hund machte vor ihm Platz, sah zu ihm auf und legte den Kopf schief. „Oh Gott, Sam! Er hat deine Augen!“, rief Dean entzückt aus, beugte sich wieder vor und kraulte seinen neuen Freund hinter den Ohren. „Dean …“ Sam hatte augenscheinlich kein Herz für Tiere. „Is ja gut, ich komm ja schon!“, brummte Dean gereizt, ließ von dem putzigen Vierbeiner ab und machte sich mit Sam eiligst auf den Weg zurück zu ihrem Motel, bevor die Polizei auf Anrufe der Friedhofsanwohner reagieren konnte, wer da zu nachtschlafender Zeit Knallfrösche auf Grabsteine warf. „Dean, der Hund folgt uns …“ Dean warf einen Blick über seine Schulter, wurde freundlich angewedelt und grinste. „Er mag mich eben.“ Sam stöhnte auf. „Jag ihn weg, ich hab keine Lust darauf, dass er die ganze Nacht vor unserem Zimmer sitzt und winselt!“ Der empörte Blick, den Dean ihm auf diese Aussage hin zuwarf, traf Sam vollkommen unvorbereitet. „Ihn wegjagen? Er hat uns gerade das Leben gerettet!“ Sam bevorzugte Idee, dass es die mit Silberkugeln geladene Pistole gewesen war, die ihnen das Leben gerettet hatte, sagte aber nichts. Dean hätte ihm ohnehin nicht zugehört. „Er sieht hungrig aus …“ Sam verdrehte die Augen, als er Deans besorgte Stimme vernahm, und befreite sich von Schuhen und Socken. „Du musst nicht immer von dir auf Andere schließen.“ Dean sah davon ab, Sam in die Brust zu boxen, weil er die gerade erst zu seiner Zufriedenheit verbunden hatte, und legte spekulativ den Kopf schief. „Ich könnte noch mal losgehen und ihm Futter kaufen …“ Sam konnte gerade noch ein genervtes Schnauben unterdrücken. Schlimm genug, dass Dean die dumme Töle mit in ihr Hotelzimmer hatte nehmen müssen, er würde selbiges jetzt ganz bestimmt nicht noch einmal verlassen. Es war kurz vor zwei Uhr morgens, Sam wollte einfach nur noch ins Bett, sich so nah wie möglich an Dean schmiegen und schlafen. „Es wird ihn nicht umbringen, noch ein paar Stunden auf sein Futter zu warten“, verkündete er also ein wenig ungeduldig – er hatte sich damit abgefunden, dass der Hund da war und irgendwann von Dean gefüttert werden würde – zog seine Jeans aus und legte sich auf ihre Schlafstätte, zog sich die Decke bis zur Nasenspitze und schloss die Augen. Die Matratze knarzte leise, als Dean sich kurz darauf neben ihn legte, und Sam lächelte, als sich ein starker Arm um seine Mitte schlang, und Dean sich von Hinten an ihn drängte. „Nacht, Sammy.“ Sam spürte Deans warmen Atem in seinem Nacken und erschauderte leicht. „Gute Nacht, Dean.“ Der Hund jaulte. „Du kommst nicht mit ins Bett!“, brummte Dean in Sams Nacken, und der erschauderte erneut. Der Hund jaulte erneut. „Aus!“ Deans strenge Stimme sorgte augenblicklich für Ruhe, Sam hatte jetzt allerdings eine leichte Gänsehaut, weil Dean so schön dominant gewesen war. „Nhm …“ Dean schloss die Augen, vergrub sein Gesicht an Sams Nacken und seufzte leise, ohne auch nur zu ahnen, dass Sam, trotz ihres leicht mitgenommenen Zustandes kein Problem damit gehabt hätte, jetzt noch ein wenig … wach zu bleiben. „… Dean?“ „… Hm?“ Deans Brummen klang müde und kurz vorm Einschlafen, und dann war da ja immer noch der Hund. „Schon gut … schlaf schön …“ „Mhm …“ Deans Hand streichelte über seinen Bauch, Sam leckte sich über die Lippen und versuchte, auf seine höchsteigene Meditationspraxis zurückzugreifen. Wie Deans Präsenz ihn von Deans Wärme und unmittelbarer Nähe ablenken sollte, war ihm zwar selbst nicht ganz klar, aber versuchen konnte man es ja mal. Dass er Deans Schritt an seinem Hintern spüren konnte, war auch nicht unbedingt hilfreich. Sam seufzte leise, als er Deans gleichmäßig tiefem Atem entnahm, dass der eingeschlafen war, und ließ eine Hand aus dem Bett hängen. Er vernahm das leise Tapsen zu großer Pfoten, und schon wurde ihm hingebungsvoll die Hand abgeleckt. „Irgh …“ Sam zog seine Hand zurück, und der Hund winselte leise. Das war doch nicht fair. „Blödes Viech …“ Sam tätschelte den wuscheligen Kopf, der sich ihm entgegen reckte, wurde mit einem beseelten Hundeblick und Schwanzwedeln belohnt und hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, dass er gerade eine Erfahrung gemacht hatte, mir der Dean sich bestens auskannte – also, die mit dem Hundeblick. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)