Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 39: Sag kein Wort ------------------------- Dean war auf einen Schlag völlig nüchtern, als er sah, wie Sam sich von seinem Hemd und seinem Shirt befreite und dann die Rothaarige in seine Arme zog, die sich an ihn schmiegte und zufrieden zu seinem – seinem! – Sam aufblickte. Dean blinzelte mehrfach ungläubig, wollte das Ganze als Streich abtun, den ihm sein alkoholisiertes Hirn zu spielen versuchte, aber als er die Augen wieder aufschlug, wurde es nur noch schlimmer, weil er mit ansehen musste, wie Sam und Sharon sich küssten. Und Sam – seinem Sam! – schien es zu gefallen. Dean schluckte trocken, wandte sich vom Fenster ab und blieb hilflos, schon beinahe ohnmächtig, stehen, als er erneut Sams raue, erregte Stimme vernahm. „Ich will dich.“ Dean hatte kurz das Gefühl, als würde alle Kraft aus seinem Körper weichen, dann riss er sich zusammen und ging entschlossenen und schon beinahe eiligen Schrittes davon. Wenn Sam meinte, dass er diese Rothaarige wollte, dann würde er ihm ganz bestimmt nicht im Weg stehen. Wer war er denn? – Sams eifersüchtige Freundin? Der Klotz an seinem Bein? Nein, dazu würde er sich ganz bestimmt nicht herab lassen – selbst wenn er sich im Moment ganz genau so fühlte, aber das würde schon schnell genug wieder vorbei gehen. Ganz bestimmt. Dean vergrub seine Hände tief in seinen Jackentaschen, zog den Kopf ein und ging durch den feinen Nieselregen zurück zu ihrem Motel. Warum hatte er sich vorgenommen, keine Angst vor seinen Gefühlen zu haben? Diese Angst war irgendwie angebracht gewesen. Dean schüttelte leicht den Kopf, wie um die unangenehmen Gedanken los zu werden, und blieb im kümmerlichen Licht einer Straßenlaterne stehen. Am liebsten hätte er einfach nur noch geschrieen – oder zumindest ein paar Mülltonnen getreten, aber leider waren gerade keine in Reichweite. Wie konnte Sam sowas tun? – Und das, nachdem er sich so über die Treulosigkeit der Menschheit aufgeregt hatte, dass er sogar einen Fall daraus hatte machen wollen! Dean hätte alles Geld der Welt darauf verwettet, dass – wenn schon einer von ihnen fremdging – er derjenige sein würde, der ihre Beziehung torpedierte, aber doch niemals Sam. Dean ging weiter, als ein Auto an ihm vorbei fuhr und Wasser aus einer Pfütze äußerst zielgenau in seine Richtung spritzte, schlug allerdings nicht die Richtung zu ihrem Motel ein, sondern ging zurück zur Bar. Er würde ganz bestimmt nicht in ihrem Zimmer wie eine betrogene Ehefrau darauf warten, dass Sam zurückkam. Im Prinzip war es ja auch gar nicht so schlimm. Er wusste ja, dass Sam ihn liebte, vielleicht hatte der einfach nur mal wieder Lust auf eine Frau gehabt. Verdenken konnte er es ihm ja nun wirklich nicht. Er konnte ja kaum erwarten, dass Sams Libido einzig und allein auf ihn reagierte, nur weil das umgekehrt der Fall war. Der Gedanke, die Schuld auf eine höhere Macht zu schieben, drang in Deans Bewusstsein, und wurde sofort als schwachsinnig abgetan. Menschen brauchten keine übernatürlichen Dämonen mit finsteren Weltübernahme-Plänen, um ihre Liebsten zu betrügen, Menschen hatten ihre eigenen, sehr menschlichen Dämonen, die sie zu so etwas verleiteten – sogar sein ansonsten makelloser Sam. Dean trat durch die Tür der Kneipe, ließ den Regen und die Kälte hinter sich, und atmete einmal tief durch. Das noch immer schummrige Licht, durch den Rauch von zu vielen Zigaretten sogar noch ein wenig schummriger als zuvor, war ihm mehr als willkommen, und er wählte absichtlich einen Platz in der dunkelsten Ecke, um in Ruhe gelassen zu werden. Er wollte nichts trinken, er wollte mit niemandem reden, er wollte einfach nur nicht allein in seinem und Sams Motelzimmer sitzen und darauf warten, dass die Sonne aufging. Die vermaledeite Kellnerin kam an seinen Tisch, sobald sie ihn erspäht hatte, und er bestellte ein Wasser, was ihr sogleich allen hoffnungsvoll aufgefrischten Wind aus den Segeln nahm. Dean hatte in seinem ganzen Leben noch kein Wasser in einer Bar bestellt. Er ließ seinen Blick über die anderen Gestalten schweifen, die sich mit ihm in diesem Etablissement aufhielten, und zuckte bei jedem scheinbar glücklichen Paar, das er erspähte, beinahe zusammen. Dean war sich selbst noch nie so erbärmlich vorgekommen. Sam seufzte leise, drehte sich zu dem warmen Körper um, der neben ihm lag und runzelte die Stirn, als ihm der viel zu süßliche Geruch von Parfum in die Nase stieg. Er hatte sich so sehr an den etwas herben Duft von Deans Aftershave, vermischt mit dem einfach nur verführerischen Aroma von dessen nackter Haut, gewöhnt, dass er einen Moment lang völlig desorientiert war. Sam blinzelte müde, vertrieb den schläfrigen Dunst um seine Gedanken, erblickte einen üppigen roten Haarschopf, erinnerte sich und kämpfte mit einer plötzlichen Atemnot – er war mit einem Schlag hellwach. Er hatte mit Sharon geschlafen! Er hatte Dean einfach in der Bar sitzen lassen und war mit ihr nach Hause gegangen, und das, obwohl er ganz genau gewusst hatte, zu was das führen würde. Er setzte sich auf, flüchtete aus dem Bett und zog sich so eilig an, dass er beinahe sein Shirt vergessen hätte. Am liebsten wäre er einfach verschwunden und hätte Sharon schlafend zurück gelassen, doch sein besseres Ich verbot ihm ein solch schäbiges Verhalten. Sharon konnte nichts dafür, sie wusste nicht, dass er mit Dean zusammen war, und wenn sie auch diejenige war, von der in der vergangenen Nacht die Initiative ausgegangen war, war es nicht ihre Schuld, dass er … dass er … Sam kniff die Augen zusammen und setzte sich auf die Kante des Bettes, das er vergangene Nacht nicht mit Dean geteilt hatte. So gern er sich das auch eingeredet hätte, er und nur er allein war für diesen Zwischenfall verantwortlich. Dass er Dean betrogen hatte, war nicht auf eine finstere Macht zurückzuführen, nicht auf den Konsum von zu viel Alkohol oder etwa auf Sharons unwiderstehliche Verführungskünste. Er allein trug die Schuld daran. Sam ließ den Kopf hängen und vergrub beide Hände in seinem Haar. Warum nur hatte er nicht auf Dean gehört? Warum hatte er unbedingt darauf beharren müssen, dass es in dieser Kleinstadt einen Fall für sie gab? Und warum, warum hatte er diesen Friseursalon aufsuchen müssen? „Sam?“ Sam zuckte zusammen, als Sharon ihn plötzlich ansprach, und verkrampfte sich. Er wollte sie nicht verletzen, aber er musste ihr jetzt die Wahrheit sagen. Das war er nicht nur ihr, sondern auch Dean schuldig. Sam ließ die Hände sinken, setzte sich gerade hin und drehte sich dann zu Sharon um, die sehr wohl mitbekommen hatte, dass etwas nicht in Ordnung war, und die Bettdecke wie einen Schild erhoben hatte, um ihre Blößen zu bedecken. „Was hast du?“, fragte sie ihn auch prompt, und Sam schlug die Augen nieder, weil die ihren so besorgt und ahnungslos dreinblickten. Sie war wirklich hübsch und ganz zweifellos auch noch furchtbar nett und letzte Nacht in der Bar hatte er plötzlich nichts anderes gewollt als sie. Sam verstand nicht, warum Dean ihm plötzlich so egal gewesen war, jetzt war er es jedenfalls nicht mehr, also riss er sich zusammen, hob den Blick, sah Sharon fest in die Augen und erklärte ihr, dass er jetzt sofort gehen müsse, und als sie ihn fragte warum, gab er ihr die ehrliche Antwort, die sie verdiente. Dean drehte sich zur Tür um, als sie so hastig geöffnet wurde, dass sie weit aufschwang und an die Wand knallte, und maß Sam, der für diesen Aufruhr verantwortlich war, mit einem kühlen Blick. „Ach wie schön. Genau rechtzeitig.“ Er hoffte nur, dass Sam ihm nicht ansah, dass er die Nacht nicht geschlafen hatte. Er stopfte ein letztes Hemd in seine Reisetasche, zog den Reißverschluss zu und schulterte sie, dann ging er auf die Tür zu. „Fang an zu packen, wir verschwinden hier.“ Dean spürte Sams Blick, als er an ihm vorbei marschierte, und biss die Zähne zusammen – wenn der jetzt anfing, ihm Lügen aufzutischen, konnte er für nichts garantieren. Dean öffnete die Tür des Impalas, warf die Reisetasche auf den Rücksitz, ignorierte, dass er dabei Sams Pinguin platt machte, und Sam starrte ihn unbehaglich an. Dean wusste es. Dean warf die Tür des Impalas mit einem Knall wieder zu, drehte sich zu Sam um, und Sam schluckte trocken. Dean wusste es, oh verdammt, er wusste es. „Dean, ich -“, setzte er an, und Dean hob die Hand und schnitt ihm mit dieser ungeduldigen Geste so nachdrücklich das Wort ab, als habe er ihm die Lippen mit Sekundenkleber versiegelt. „Ich will es nicht hören, Sam. Entweder du packst jetzt, oder ich fahre ohne dich.“ Sam zuckte bei dem eisigen Unterton in Deans Stimme beinahe zusammen und musste sich mit aller Macht auf Deans Präsenz konzentrieren, um sicher sein zu können, dass das wirklich Dean war, der ihm gegenüber stand. „Aber Dean, ich -“ „Halt die Klappe, Sam, und PACK deine Sachen!“ Diesmal zuckte Sam wirklich zusammen, bevor er sich hastig daran machte, seine Habseligkeiten zusammen zu klauben und in den Impala zu verladen. Dean wusste es, Dean war zu Recht wütend auf ihn, und wenn er Pech hatte, dann würde er tatsächlich ohne ihn weiter fahren. Und das Alles wegen einer einzigen dämlichen Nacht, in der einfach alles schief gelaufen war. Zwanzig Minuten später im Impala – das Radio war voll aufgedreht, „I put a spell on you“ von CCR dröhnte aus den Boxen – machte Sam zum ersten Mal die unangenehme Erfahrung, dass seine Fähigkeit, Deans Präsenz zu spüren, nicht immer wünschenswert war. Deans Präsenz schien sich nämlich Deans Stimmung bisweilen sehr adäquat anzugleichen, und wenn Sam der Aura, die von seinem betrogenen Bettgefährten ausging – Bettgefährten?! Verdammt! Dean war sein Geliebter! Sein Geliebter und nichts Anderes, und von nun an würde er das jedem, der es (nicht) wissen wollte, ins Gesicht schreien! – mit der entsprechenden Farbe angeben sollte, wäre die wohl Eisblau gewesen … Eisblau mit dem sporadischen Aufleuchten eines zornigen Scharlachrots. Sam hatte Dean noch nie so innerlich zerrissen erlebt … nun ja, vielleicht doch. Aber zumindest konnte er sich nicht daran erinnern, dass es schon jemals zuvor seine Schuld gewesen wäre. Sam biss sich auf die Unterlippe, dann streckte er entschlossen die Hand nach dem Radio aus und drehte die Lautstärke herunter. „Dean, wir müssen darüber reden …“ Dean warf ihm einen Blick aus dem Augenwinkel zu, und Sam zuckte zusammen. „Sam, mach die Musik wieder an – sofort!“ Deans Stimme, nicht viel mehr als ein Knurren, sagte Sam mehr als deutlich, dass es keinerlei Sinn hatte, ein klärendes Gespräch zu beginnen, aber Sam konnte einfach nicht anders, als es zu versuchen. „Dean, bitte …“ „Nichts ‚bitte’! Mach die Musik wieder an!“ Sam schloss kurz die Augen und atmete tief durch. „Aber ich kann nicht -“ „Es ist mir scheiß egal, was du kannst oder nicht kannst, Sam!“, unterbrach Dean ihn heftig. „Ich will nicht darüber reden, also halt gefälligst die Klappe!“ Dean trat aufs Gas, der Impala beschleunigte mit einem grollenden Laut, und Sam schluckte nervös. „Dean …“ Dean streckte die Hand aus und drehte wortlos die Musik lauter. Er würde eher sterben, als mit Sam darüber zu reden. Deans Gedanken schweiften zu dem Knebel, den er gemeinsam mit der Gerte gekauft hatte – natürlich nur, um Sam zu ärgern – und ein beinahe unangenehmes Lächeln stahl sich auf seine Züge. Sam hätte es definitiv verdient, wenn er ihm das Ding anlegte, nur verspürte er im Moment nicht einmal die kleinste Lust – und zwar Lust im Sinne von Lust – das zu tun. Ähm … so. Jetzt bleiben wir doch alle mal ganz ruhig und entspannt. Es ist alles nicht so, wie’s aussieht! Alles wird gut, das verspreche ich hoch und heilig – sonst würd ich ja meines Lebens nicht mehr froh werden, nicht wahr? Außerdem kann ich die beiden Puschel genau so wenig leiden sehen wie ihr! Wünscht euch bitte nie wieder Drama von mir, ja? Das könnte arg nach hinten losgehen. So. Nun aber mal zu fröhlicheren Angelegenheiten: 1. Oh, ihr meine Kommentatoren, ich liebe euch! Ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr ich euch liiiebe! Ganz besonders lobend seien erneut die ehemaligen Schwarzleser erwähnt, die ihrem Schattendasein endlich ein Ende gemacht haben und hoch erhobenen Hauptes ins Licht getreten sind! Ich heiße euch willkommen! 2. Sie haben’s getan! Die Isi und die Kinka haben es getan und endlich die lang angekündigte „Gegendarstellung“ zu meinen FanFics geschrieben. Angeblich bin ich voreingenommen gegenüber Blondinen. Hab keine Ahnung, wovon die reden. Wie dem auch sei, ich bewerbe hiermit ganz doll und enthusiastisch ihre Story „Fight the Good Fight“ – die ist herrlich! (Okay, noch ist sie kurz, aber ich weiß, was kommt und glaubt mir, meine Lieben, sie IST herrlich!) Soviel für heute von mir, und jetzt schreib ich ganz schnell weiter und mich und die FanFic aus dem doofen Drama wieder raus! Hossa! moko-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)