Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 24: Zurück auf der Straße --------------------------------- Sam beobachtete lächelnd, wie Dean noch immer bemerkenswert konzentriert im Honigglas herumrührte und biss sich auf die Unterlippe. „Dean?“ „Hm?“, kam es zurück, und Sam hatte den starken Verdacht, dass seine Pupillen gerade Herzchenform annahmen. „Ziehst du mir mal bitte zehn Punkte von der Männlichkeitsskala ab?“ Dean runzelte irritiert die Stirn und blickte ihn an, und Sam beugte sich vor und gab ihm einen scheuen Kuss. „Ich liebe dich.“ Er lehnte sich wieder zurück, sah, wie es in Dean arbeitete, und dann verschränkte der die Arme vor der Brust und funkelte ihn finster an. „Also, manchmal frag ich mich echt, ob du wirklich so unschuldig naiv bist, oder ob du das mit Absicht machst!“ Sam blinzelte fragend, Dean verdrehte die Augen und grummelte ungehalten und fing wieder an, mit dem Löffel im Honigglas herumzurühren. „Erstens bringt dir diese Aussage ein dickes Plus auf der Männlichkeitsskala, und zweitens find ich es höchst unfair von dir, sowas überhaupt zu sagen!“ Sam blinzelte erneut, sein Blick wurde ein kleinwenig verletzt, und Dean schnaufte. „Nun guck nicht so!“ Er zog den Löffel aus dem Honigglas und feuerte eine Portion des zähflüssigen Inhalts auf Sams nackte Brust, der Honig lief langsam an seiner Haut hinab, und Sam zog hastig die Bettdecke ein Stück nach unten. „Irgh! Dean, was soll das denn jetzt?!“, empörte Sam sich angewidert, blickte an sich hinab und weitete die Augen, als Dean sich zu ihm beugte und ihm „Ich liebe dich auch“ ins Ohr wisperte, bevor er sich daran machte, den Honig von Sams Brust zu lecken. „Nhgh?!“ Sam erstarrte am ganzen Körper, sah ungläubig auf Dean hinab und bekam eine so heftige Gänsehaut, dass er tatsächlich zu zittern anfing. Deans Zunge auf seiner Haut fühlte sich entschieden zu gut an, die Tür war natürlich NICHT abgeschlossen, sie war ja nichtmal ganz zu, und er wusste aus Erfahrung, dass Bobby das blöde Talent besaß, in den unmöglichsten Momenten quasi aus dem Nichts aufzutauchen. „Dean, was wenn -“, setzte Sam mit zitternder Stimme an, und Dean stöhnte verzweifelt auf und ließ von ihm ab. „Morgen bist du gesund, hast du verstanden?“ Sam nickte schwach – ihm war noch immer ganz schwindlig – grabschte nach einer Packung Taschentücher, die auf dem Nachttisch lag, wischte den letzten Rest Honig von seiner Brust und zog sich die Bettdecke bis zur Nasenspitze. „Jetzt tu nicht so unschuldig, deine Hand ist in meinen Shorts gewesen“, brummte Dean mit einem verschmitzten Grinsen und drehte das Honigglas zu. Sam hüstelte verlegen, hatte den zwingenden Verdacht, dass seine Wangen mal wieder knallrot geworden waren, und spielte peinlich berührt mit dem Zipfel der Bettdecke. Dean schien es wirklich völlig egal zu sein, ob Bobby sie möglicherweise erwischte, und auch, wenn Sam das im Prinzip bewundernswert fand und Dean deswegen nur noch mehr anhimmelte, wünschte er sich, Dean würde um seinetwillen ein wenig beherrschter sein. Aber das war vermutlich ein Wunsch, der nun wirklich völlig vergebens und zudem noch komplett unrealistisch war. Und wenn er ganz ehrlich war, dann liebte er gerade den unbeherrschten Dean, und wurde jedes Mal aufs Neue ganz kribblig, wenn dieser völlig unerwartet über ihn herfiel – aber das brauchte Dean ja nicht zu wissen. Es war schließlich so schon schwer genug, ihn sich vom Hals zu halten. „Dean bitte – geh einfach.“ Sam stützte den Kopf in beide Hände, beugte sich vornüber und schloss die Augen. Er wollte einfach nur noch sterben. „Ich werde nicht gehen, Sammy. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich nicht die geringste Ahnung, warum du dich so anstellst.“ Sam begann ein stilles Gebet, Dean musterte ihn amüsiert von der Seite und piekte ihm in den Bauch. „Entweder du kommst mit, oder wir lassen es ganz bleiben.“ „Als ob du das durchhalten würdest!“, drang Sams Stimme aus den Untiefen des Fußraumes des Impalas zu Dean, der doch tatsächlich mit den Schultern zuckte. „Dann eben ohne.“ „Wir werden es nicht ohne machen!“, entfuhr es Sam heftig, Dean setzte ein Grinsen auf, das um seinen ganzen Kopf herumzugehen schien und streichelte Sam beruhigend übers Haar. „Erklär mir wenigstens, warum es dir so unangenehm ist.“ Sam hielt kurz die Luft an, als ihm bewusst wurde, dass Deans Stimme alles andere als gleichgültig klang, richtete sich auf und sah ihm schuldbewusst in die Augen. „Ich … es ist mir nicht unangenehm!“, behauptete er hastig, Dean schnaubte spöttisch auf, und Sams Blick wurde noch ein wenig schuldbewusster. Hoffentlich hatte er Dean nicht wieder verletzt – er wollte sich am liebsten jedes Mal selbst eine verpassen, wenn ihm das passierte. „Das ist ja nicht auszuhalten!“, knurrte Dean ungeduldig, stieg aus dem Impala, schlug die Tür mit etwas mehr Nachdruck als nötig hinter sich zu, und Sam blickte ihm mit einem verdammt schlechten Gewissen nach, als er den Bürgersteig entlang marschierte und schließlich im Sexshop am Ende der Straße verschwand. Das hatte er ja ganz großartig hinbekommen. Nicht nur war Dean jetzt höchstwahrscheinlich überzeugt, ihre Beziehung sei ihm peinlich, nein, er hatte außerdem die vorfreudige Stimmung bezüglich ihres ersten … hrm … näheren Kennenlernens ruiniert. Dabei war Dean wirklich unglaublich gewesen, was diese Angelegenheit anbetraf. Nicht nur hatte er Sam lediglich minimal ausgelacht, als der seinen Laptop ausgepackt hatte, um ihm zu erklären, was sie alles beachten mussten, er hatte ihm außerdem tatsächlich aufmerksam zugehört und auch nur ein kleinwenig schadenfroh verkündet, dass Sam jawohl sowas von unten sein würde. Sam hatte das relativ gleichmütig aufgenommen – Dean musste ja nicht wissen, dass er nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte, dass es andersherum auch funktionierte – und dann versucht, Dean Gleitmittel kaufen zu schicken. So lieb und freundlich Dean in den letzten Tagen aber auch gewesen war, er war nun mal Dean, und hatte eisern darauf bestanden, dass sie diesen Kauf gemeinsam tätigten. Sam machte sich keine Illusionen darüber, dass er das hauptsächlich getan hatte, weil er ganz genau wusste, dass Sam allein die Vorstellung, mit ihm in einen Sexshop zu gehen und als Paar eine Tube Gleitgel zu kaufen, zum Umfallen peinlich war. Ein kleiner Teil von Dean hatte aber scheinbar auch darum darauf bestanden, weil er die Idee, es als Paar zu tun, irgendwie gut fand. Im Prinzip war das etwas, wofür Sam ihn hätte dumm und dusselig knuddeln müssen – aber auch nur im Prinzip. Dass ausgerechnet Dean derjenige in ihrer Beziehung war, der sich nicht scheute, sie offen zur Schau zu stellen – Sam verstand noch immer nicht, wie das mit rechten Dingen zugehen konnte. Es widersprach einerseits so ziemlich allen Naturgesetzen, machte auf der anderen Seite aber erschreckend viel Sinn. Dean war so gut wie nie irgendwas peinlich, warum also die Beziehung zu einem anderen Mann? Sam verstand ja selbst nicht, warum er sich so anstellte, aber es war nun einmal so, dass ihm schon bei dem Gedanken daran, jemand könne ihn durchschauen und möglicherweise sogar darauf ansprechen, dass er mit einem Kerl zusammen war, ganz heiß wurde. Dean nahm breit grinsend die unauffällige braune Plastiktüte von dem ebenso breit grinsenden Angestellten des Sexshops entgegen, der wünschte ihm noch einen schönen Tag, und dann kehrte er zurück auf die Straße und machte sich auf den Rückweg zum Impala. Sam war ganz klar selbst schuld und musste jetzt mit den Konsequenzen leben, dass er ihn allein in dieses wundervolle Geschäft hatte gehen lassen. Sein Leben war schon toll. Dean beobachtete den noch immer gramgebeugten Sam durch das offene Autofenster, als er sich dem Wagen näherte, und beschloss, es einfach als gegeben hinzunehmen, dass Sam so ziemlich alles peinlich war, was auch nur ansatzweise mit dem öffentlichen Ausleben seiner Sexualität zu tun hatte. Auf diese Weise ersparte er nicht nur sich selbst eine Menge unnötiger Aufregung, es versetzte ihn zudem in die angenehme Lage, Sam nach Herzenslust aufzuziehen. Grandiose Grundvoraussetzungen. Er lächelte Sammy aufmunternd zu, als der den Kopf drehte und ihn anblickte, und als er Sam erleichtert zurück lächeln sah, verspürte er wieder dieses merkwürdige Gefühl in der Magengegend, das ihm wohl sagen wollte, dass er ein verdammter Glückspilz war. Wer konnte sonst schon von sich behaupten, eine überraschend anregende homosexuelle Beziehung mit seinem Adoptivbruder zu führen, und das, nachdem er jahrelang fest davon überzeugt gewesen war, ziemlich hetero zu sein? Richtig – keine Sau. Dean stieg zu Sam ins Auto, der ließ schon wieder seinen Hundeblick auf ihn los, und Dean hob abwehrend die Hand. „Fang gar nicht erst an, Sammy – es geht mir hervorragend. Ich habe soeben Frustshopping betrieben.“ „Frustshopping?“, fragte Sam perplex und beobachtete mit einer bösen Vorahnung, wie Dean die braune Plastiktüte auf die Rückbank warf. Diese Tüte war viel zu wohlgefüllt, um lediglich Gleitmittel zu enthalten. „Was hast du gekauft?!“, entfuhr es ihm eine Spur panischer, als er beabsichtigt hatte, und Dean grinste entschieden unanständig und warf den Motor des Impalas an. „Lass dich überraschen, Sammy …“ Sam, den schon der Gedanke daran, dass sein erstes Mal mit einem Kerl quasi unmittelbar bevorstand, nervös genug gemacht hatte, schluckte unbehaglich, starrte aus weit aufgerissenen Augen aus der Frontscheibe und versuchte, sich von Bostons „Peace of Mind“ beruhigen zu lassen – aber das wollte irgendwie nicht so richtig funktionieren. Dean neben ihm war entschieden zu gut gelaunt dafür. Warum hatte er bloß noch immer nicht das Internet nach Meditationsübungen durchsucht? Gerade jetzt hätte er die hervorragend gebrauchen können. Dean fuhr sie fröhlich pfeifend zu ihrem Motel zurück, parkte den Impala, sie stiegen aus, und Sam hatte gerade damit begonnen, zur Beruhigung Atemübungen zu machen, als eine vertraute Stimme ertönte. „Dean? Sam? Seid ihr’s wirklich?“ Die Beiden drehten sich gleichzeitig um und fanden sich jemandem gegenüber, den sie nun wirklich nicht erwartet hatten. „Jo?“ Sam beobachtete unzufrieden, wie Dean von der Jägerin umarmt wurde, dann fand er sich selbst in ihren Armen wieder, und wurde ein wenig weniger hingebungsvoll gedrückt, als es bei Dean der Fall gewesen war. „Von euch hat man ja schon ewig nichts mehr gehört! Wie geht es euch?“ Sam fuhr sich verlegen mit der Hand durchs Haar und räusperte sich, und Dean setzte schon wieder ein absolut unmögliches Grinsen auf und schickte sich doch tatsächlich an, eine wahrheitsgetreue Antwort abzugeben. „Recht gut“, erklärte Sam also hastig, bevor Dean eine Chance hatte, ihn in grenzenlose Verlegenheit zu stürzen, und der zog prompt eine unzufriedene Schnute. „Wir sind gerade erst von Bobby weg. Aber was führt dich denn hierher?“ Jo hob ihre fein geschnittenen Augenbrauen und wirkte überrascht. „Wie, dann wisst ihr’s gar nicht?“ „Was wissen wir nicht?“, erkundigte Dean sich irritiert, und Jo wandte sich mit ihrer Antwort scheinbar ausschließlich an ihn. „In diesem Motel sind in den letzten vierzehn Jahren immer wieder Personen verschwunden – und zwar immer am letzten Aprilwochenende.“ Dean und Sam warfen sich einen Blick zu, und Jo stemmte die Hände in die Hüften. „Ihr habt das wirklich nicht gewusst? Was zur Hölle macht ihr denn dann hier?“ Dean setzte zu einer brutal ehrlichen Antwort an, Sam war jedoch erneut schneller. „Wir sind bloß auf der Durchreise. Was hast du denn bisher rausgefunden? Brauchst du unsere Hilfe?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)