it's hard to apologize von Silly-Sama (ein Alexander Mahone One-Shot) ================================================================================ Kapitel 2: come home ~separation~ --------------------------------- Wie lange war er jetzt schon hier? Wie lange saß er schon an diesem dreckigen Ort, nicht wissend, wohin mit sich? Alex konnte es nicht sagen und diese Tatsachen machten ihm Angst. Verlor er jetzt schon den Verstand? Oder büßte er lediglich den Rest seines ohnehin gestörten Zeitgefühls ein? Er fuhr sich nervös durchs Haar, doch stoppte mitten in der Bewegung, als er bemerkte, wie dringend jene eine Wäsche vertrugen. Noch immer stand ihm der Schweiß auf der Stirn, rann seine Schläfen hinunter und zierte seinen Hals, der im fahlen Licht der schmalen Fenster schimmerte. Jede noch so kleine Perle war deutlich zu sehen und er spürte die Erschöpfung. Er würde sich dieser jedoch nicht ergeben. Seine Hände hatten in den letzten Minuten noch mehr zu beben begonnen und er wusste, dass er nun bald an seine versteckten Ruhigsteller denken sollte. Einige Insassen, die gerade damit beschäftigt waren ihre endlose Zeit mit einem Dartspiel zu vertreiben, schienen ihn ohnehin nicht zu beachten. Für sie war er vermutlich nur ein unbedeutender Amerikaner und das stimmte vermutlich auch. Resignierend ließ Alex den Kopf hängen und schloss für einige Sekunden die schmerzenden Augen. Diese Erschöpfung, die er fühlte, kam sicherlich nicht nur von der Tatsache, was für Strapazen hinter ihm lagen. Sie kam nicht nur durch den Schlafmangel und die harte Behandlung durch die Gefängniswärter, die ihn in der Nacht hergebracht hatten. Er sah wieder auf und verweilte auf der Zielscheibe des abgenutzten Wurfspieles. Ins Schwarze zu treffen war früher einmal meine Berufung gewesen, dachte er nüchtern und erinnerte sich plötzlich an längst vergessene Bilder: Seine Arbeit beim F.B.I., die Art und Weise wie er Job und Familie unter einen Hut gebracht hatte und dann plötzlich alles verlor. Doch die Realität holte ihn wieder ein, als einer der Panamener laut lachte und sich über seinen Treffer freute. Da saß er nun in durchgeschwitzten und dreckigen Kleidern und wusste nicht, was er tun sollte. Sein Gesicht verriet nicht, wie er sich fühlte, denn er wusste es ja selbst nicht einmal genau. Hätte ihm jemand vor einigen Tagen erzählt, dass er so enden würde, wäre er vermutlich lachend seines Weges gegangen. Oder er hätte seine Waffe genommen und abgedrückt. In solchen Dingen war er schließlich meisterhaft! Doch er konnte sie nun nicht mehr ändern, die vielen Fehlentscheidungen, die ihn hierher gezwungen hatten. Eine dieser Entscheidungen war sich dem Willen der ‚Company’ zu beugen und für sie die Drecksarbeit zu machen. Aber eine Alternative, die niemanden in Gefahr gebracht hätte, gab es auch nicht wirklich. So oder so, sein Kopf hing in der Schlinge und es brauchte nicht viel diese zuzuschnüren. Obwohl sich Alex ziemlich sicher war, dass er bereits am stramm gezogenen Strick hing und baumelte. Bald schon würde ihm auch noch die Luft ausgehen. Dabei wollte er doch nur eins: nach Hause, zu seiner Familie – seiner Frau und seinem Sohn, die er beide so sehr liebte, dass er daran fast zerbrach. Um sie zu schützen und damit sie nicht unter seinen Fehlern zu leiden hatten, wählte er selbst die Isolation. Doch das Exil war hart. Es war erschreckend, als er so darüber nachdachte. Hatte er Pamela und Cameron vor der Company oder vor sich beschützt? Er war ohne Zweifel ein angesehener und bis vor wenigen Tagen noch erfolgreicher Special Agent des F.B.I., der in seinem ganzen Leben Entbehrungen in Kauf hatte nehmen müssen. Doch er wusste, dass er bereits vor Jahren mit seinem entscheidenden Schuss auf Oscar Shales in sein sicheres Verderben gerannt war. Aber dieses Ende – hier und jetzt – im schlimmsten aller Gefängnisse eingesperrt zu sein, verdiente er nicht! Erneut schloss er die Augen, holte tief Luft und versuchte sich zu konzentrieren. Er wollte die Bilder nicht vergessen, die nun vor seinem inneren Auge aufflackerten und wieder verschwanden. Pam. Cameron. Gott, wie er sie vermisste. Er wünsche sich so sehr, die beiden wieder in den Arm nehmen zu können. Pam zu fühlen, zu riechen, zu schmecken. Verdiente er es überhaupt, solche Wünsche zu haben? Bei all den Dingen, die er in der Vergangenheit tat? Als er die Augen wieder öffnete starrte er reglos auf die durchlöcherte Dartscheibe. Selbstmitleid? Alex ballte seine Hände zu Fäusten, als ihm bewusst wurde, dass er nun genau da war, wo er nie hinwollte und doch empfand er es als Strafe. So oft hatte er sich vorgestellt, die gerechte Strafe für seine schlimmen Taten zu erhalten und doch konnte er seinem Leben nie selbst ein Ende setzen. Er fand keinen Ausweg, außer seinen Geist, mag es als Seele bezeichnet werden, in Varatril zu ertränken. Alles wurde still um ihn und er genoss den Moment der Ruhe, so, als ob man unter Wasser tauchte. Nur um wenige Stunden später wieder nach oben, an die laute Oberfläche zu treiben. Jetzt, da er den Kopf bereits über Wasser hatte, konnte er die Stimmen hören – laut und anklagend. Und jetzt, da er wieder über dem Wasser war, konnte er auch wieder ertrinken. Er hielt es nicht mehr aus. Nachdem er einen prüfenden Blick auf die spielenden Männer geworfen hatte, griff er in seine Jackentasche und holte den schwarzen Füllfederhalter hervor. Schnell schraubte er die Kappe ab und klopfte auf seine linke Handfläche, damit sich die anscheinend darin verkeilten Pillen lösten. Leider kam nicht eine zum Vorschein und Alex wurde nervös. Das durfte nicht wahr sein! Er hatte keine mehr! Nicht eine einzige! Schlagartig wurde ihm der Ernst der Lage bewusst: Er hatte kein Varatril mehr und befand sich mit dem Kopf über Wasser. Mit einer hektischen Bewegung schloss er den Füller wieder und fuhr sich elektrisiert mit der linken Hand über den Mund. Nicht einmal Pulver war im Stift verblieben, was er hätte einatmen können. Was sollte er nun machen? Die Bilder von Pam und Cameron schnürten ihm fast die Kehle zu. Er hatte sich etwas vorgemacht und die beiden allein gelassen. Er hatte sie enttäuscht. Jetzt war er doch an der Zeit Buße zu tun. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen und wenn er jetzt nicht für seine Fehler geradestand, wann dann? Dieser Gedanke manifestierte sich und plötzlich wandte er den Kopf um direkt in die stechenden Augen Scofields zu blicken... tbc...(?) Möchtet ihr mehr, dann sagt mir Bescheid, bei genügend Resonanz mache ich evtl. noch 1-2 Kapitel... BGM: "Come Home" von OneRepublic --> ein schöner Song, hört ihn euch mal an!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)