Vampires Dawn- Regin of Blood von Julchen-Beilschmidt (Liebe, Hass, Eifersucht, Macht...) ================================================================================ Kapitel 48: Ich wollte du wärst wie ich --------------------------------------- Kapitel 47: Ich wollte du wärst wie ich Asgar blieb an der Klippe stehen und seufzte schwer. Es fiel ihm schwer ihr nicht nach zu fliegen, doch hörte er ihren Klageschrei von den Bergen widerhallen die um sie herum waren. „Da kann sie solange weglaufen, wie sie will. Wer vor sich selbst wegrennt, muss lange rennen.“ sagte er leise zu sich und setzte sich auf den kalten Boden. „Und ich glaube, sie wird drüber hinweg kommen.“ mutmaßte er, doch hatte er Zweifel ob er es jemals vergessen würde was zwischen ihnen jemals war. Etwas heißes floss seine Wange herunter. Eine heiße blutige Träne. Schnell wischte er sie weg und biss sich stark auf die Unterlippe um nicht zu weinen. Er breitete sich auf den Boden aus, die Beine leicht angewinkelt. Es fielen leichte Regentropfen auf ihn, die er mechanisch wegwischte. „Augen zu und durch, Alaine.“ sagte er, in der Hoffnung sie könnte es vielleicht hören. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem lächeln. „Du kriegst das schon hin.“ er brach einen Grashalm ab, den er sich gleich in den Mund steckte und auf ihm herumkaute. „Besser? Weiß ich noch nicht ... Jetzt tut's noch weh …“ flüsterte er missmutig, was sich auch auf seinen Gesichtsausdruck auswirkte. Alaine flog weiter, trotz ihres Zittern, was sich auf ihren Körper ausbreitete. Ein starker Weinkrampf machte sich in ihr breit. Ihre Augen waren von Tränen verschmiert, so konnte sie nichts erkennen wo sie war oder wohin sie flog. In ihr spukte nur diese einzige Frage im Kopf herum. „Warum nur? WARUM??“ Nachdem sie meinte viele Kilometer hinter sich und Asgar gebracht zu haben, landete sie und atmete zum ersten Mal wieder richtig durch. Das Zittern an ihr war eine Abwehrhaltung gegen die Kälte in ihr selbst. „Weinen hilft nichts…“ flüsterte sie als sie die letzten Tränenspuren weggewischt hatte. Ahnungslos sah sie sich um. Ihre gesamten Gefühle waren verloschen. Da sie nichts weiter tun konnte ging sie zu Fuß weiter. „Fehler. Hätte ich sie nie kennen lernen sollen? Keine Ahnung.“ melancholisch murmelte Asgar das vor sich hin. „Ach Asgar, werd doch nicht sentimental.“ schalt er sich und schlug sich gegen die Stirn. „Du hast immerhin versucht so ein nettes kleines Ding wie Alaine, zu etwas wie dir zu machen und musst jetzt einfach die Einsicht zeigen, dass es kläglich gescheitert ist.“ stellte er fest. Er setzte sich auf und zog ein Bein an sich heran. „Irgendwann muss man ... ein Ende finden.“ Diese Worte fielen ihm schwer, doch war es die unvermeidliche Wahrheit. Um der Stille zu lauschen schloss er die Augen und dachte an nichts. Immer tiefer versank Alaine in Kummer. Ihre ganze Ausdrucksweise der Mimik und Gestik zeugte daraufhin. *Könnte man die Zeit doch nur zurückdrehen... was würde ich da alles anders machen…* Die Vampirin verfluchte die Vergangenheit, aber daran etwas ändern konnte sie auch nicht. *Heute starb ein Teil von mir, der mir kostbarer war als meine Menschlichkeit und mein Herz.* waren Asgars Gedanken als er übers Meer sah um darin eine Antwort zu finden. Wieder perlten rote Tränen über seine Wangen, doch wischte er sie schnell weg, da er nie wieder weinen wollte. Aber die ganze Sache ging ihm doch zu nah. Er atmete einmal tief durch und ließ seine Sorgen auf dem Boden zurück er nützte schließlich nichts immer nur Trübsal zu blasen. „Tja, das Leben geht eben weiter. Schwamm drüber oder so.“ sagte er zu sich. Er ging etwas spazieren um einen klaren Kopf zu bekommen. Die Monster die seinen Weg kreuzten sah er nicht einmal an als er sie besiegte. Es lag nichts in seiner Kampfkunst. Eine Eleganz, keine Raffinesse, keine Leidenschaft. „Asgar, du Droge, du sch*** Droge!“ brüllte Alaine in den Wald. Verzweifelt sank sie zu Boden. Sie kreuzte die Arme um sich und weinte bittere Tränen. „Warum kann ich dich nicht vergessen? Warum nicht?“ fragte sie. Die Kämpfe dauerten an, doch langweilten sie den Vampir nur. Wo sind nur die starken Gegner hin? Die Zeiten haben sich echt zum Öden verändert.“ meckerte er. Bis er von Bogus- Käfern umzingelt war. Ihre Flügel surrten bedrohlich. Ihm wurde schwindlig und verwirrt. Er rannte los ohne zu ahnen wohin. Für ihn sahen alle Gegenstände so aus als wären es Feinde die er besiegen musste. Nach einiger Zeit ähnelte er einem aufgeschleckten Eber der Säbel schwingend durch den Wald rannte. Ohne es zu merken lief er mehrere Kilometer, bis er in der Lichtung ankam in der auch Alaine war. Er brüllte wild umher und stürmte auf sie zu. Die Vampirin wunderte sich erst was auf sie zukam. Erst als das Licht auf Asgar schien erkannte sie ihn. Knapp entwischte sie seinem Angriff. „Hey Asgar! Was soll das?“ rief sie überrascht und ging immer weiter rückwärts. Sie knickte um und stürzte zu Boden. Asgar stand vor ihr. Sein Säbel war rot vom Blut von Tieren die er in seiner Raserei getötet hatte. Er hob ihn langsam um auch sie zu töten. Hielt aber zwei Zentimeter vor ihrem hals inne. Alaine stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Ihre Augen waren weit aufgerissen und von Tränen ganz nass. Asgar schüttelte den Kopf und hielt ihn mit einer Hand. „Was zum ...?“ murmelte er. „Asgar?“ langsam senkte der angesprochene den Säbel. Kopfschmerzen machten sich in ihm breit, durch die Nachfolgen der Verwirrtheit. „Ja, was ist?“ „Was- was war gerade mit dir?“ fragte sie in Angst. Der silberhaarige sah sie mit einem Auge an, was nicht von seiner Hand verdeckt war. „Entschuldige, ich war nicht ganz bei mir. Verdammtes Viehzeug, wenn ich den Gott in die Finger bekomme, der ihnen die Fähigkeit der Verwirrung gegeben hat.“ fluchte er. Langsam stand sie wieder auf, musste aber ihr Bein etwas entlasten, da es noch etwas schmerzte. Sie meinte es sei alles in Ordnung, sah ihn aber nicht an. Die Vampirin konnte es immer noch nicht ertragen ihm in die Augen zusehen. Auch Asgar stand neben sich. Um etwas zu tun steckte er seinen Säbel zurück in die Scheide. „Warst du in der Nähe?“ fragte sie nach in der Hoffnung ein normales Gespräch zu führen. Sie redete einigermaßen normal, obwohl ein dicker Kloß in ihrem hals steckte. „Keine Ahnung. Absoluter Blackout. Ich weiß nicht mal mehr, aus welcher Richtung ich kam.“ antwortete der Vampir. Er sah sich um, um sich vielleicht zu erinnern. Aber er fand keinen Anhalspunkt in seinem Gedächtnis. Da es doch reiner Zufall war fragte sie nach seinem befinden. „Kommst du mit?“ gab er als Gegenfrage, was gar nicht zu ihrer Frage passte. „Wohin denn?“ Erstaunt sah Alaine ihn an. „Reden. Aber nicht hier.“ antwortete er. „Ist etwas ungemütlich, wie ich finde.“ Ein etwas älterer Apfel lag neben seinem Schuh, die eine Hälfte war unter ihm breit getreten. Die Rothaarige verstand den Grund zwar nicht, ging aber mit, da sie Hoffnung schöpfte. Es blieb aber ein ungutes Gefühl. Asgar ging voraus, wusste selbst nicht wohin er gehen wollte. Zuerst wollte er nur aus den Äpfeln heraus. Nach einer Weile stellte er dann doch fest dass es vor ihnen eine ganze Baumschule von diesen Früchten war. Nach langen umhersuchen blieb der silberhaarige an einem Zaun stehen. „Ich hab etwas egoistisch gehandelt bei der ganzen Trennungssache und nicht mal gefragt, wie du eigentlich dazu stehst.“ erklärte er. „Es kann nicht funktionieren wenn der eine die Gefühle nicht erwidern kann.“ erwiderte sie nüchtern. Es war eine ernste Sache, mit der Alaine nicht versuchte es komisch klingen zu lassen. „Bleib bitte bei der Sache.“ bat er. „Wie geht es dir dabei?“ „Es geht mir schlecht dabei, wie sonst? Aber es geht halt nicht anders.“ antwortete sie mit Tränen in den Augen. „Okay, du fühlst dich dabei schlecht. aber wenn wir zusammen wären und uns gegenseitig weiterhin verletzen; wäre das jetzt schlimmer oder nicht?“ hackte Asgar nach, da er beides schlimm fand. Und auch sie nickte bejahend. „Ja, weil wir es wüssten.“ Der Vampir seufzte. „Ich liebe dich.“ hauchte er. Wieder schossen Tränen in Alaines Augen. „Ich liebe dich auch, sehr sogar.“ „Und das werde ich auch weiterhin.“ fügte er hinzu, was die Vampirin vollkommen auflöste. Sie warf sich ihm um den Hals. „Alaine, bitte nicht.“ „Tut mir Leid... ich... weiß auch nicht.“ langsam löste sie sich von ihm. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ehrlich.“ sagte er und strich ihr durchs Haar. „Wirklich?“ „Ja.“ antwortete er und verdrehte die Augen, vielleicht weil er dachte Alaine nähme ihn nicht ernst. „Ich- ich meinte das gerade nicht so.“ gab sie stotternd zur Antwort. „Ich bin nur etwas durcheinander.“ „Okay, was wäre dein Vorschlag?“ Wenn Alaine ihm die Wahrheit hätte sagen wollen wäre es für beide schlimmer geworden. Es tat ihr weh sich von ihm zu trennen, aber auch weiter mit einer Lüge zu leben. „Ich weiß es nicht.“ gab sie nur zur Antwort. „Ich lese deine Gedanken nicht, wenn du meinst, dass ich das mache. Ich will es von dir wissen und ich weiß genau, dass du auch eine Meinung dazu hast.“ sagte er. „Also gut. Getrennt von dir will ich nicht sein. Doch weiß ich auch dass wir uns gegenseitig wehtun würden wenn wir zusammen wären. Und selbst dann würden wir mit einer Lüge leben.“ sagte Alaine dann frei heraus. „Ich sehe da eigentlich nur eine vernünftige Lösung.“ stellte Asgar dann fest. Fragend sah sie ihn an. „Wir löschen unsere Gefühle füreinander.“ Alaine wich etwas zurück. Die Vorstellung beängstigte sie noch mehr. „Und wie willst du das anstellen?“ „Magie. Den Spruch hab ich zwar vor Jahrzehnten das letzte Mal gelesen, aber finden werde ich ihn schon.“ antwortete er. Nachdem sie es sich kurz überdacht hatte willigte sie ein. „Bist du einverstanden? Denn wenn du nicht wirklich bereit dazu bist, einen Teil deiner Gefühle herzugeben, dann funktioniert es nicht.“ Wieder nickte die Rothaarige. „Ja, ich bin entschlossen.“ sagte sie auch wenn sie unglücklich dabei aussah. „Gut, dann mal auf zu dem Spaß.“ meinte er lustlos und flog Richtung Schloss. Alaine folgte ihm. Mit Absicht ließ er sich Zeit. Erklären konnte es sich Asgar auch nicht. Im Magierzimmer angekommen durchsuchte Asgar die Regale nach dem Zauber. Er hatte es zwar gleich beim zweiten Buch gefunden, wollte er es aber hinaus verzögern. Alaine stand etwas abseits von ihm und konnte nicht erkennen welches Buch er gerade zur Hand hatte. Obwohl sie in fragte ob er es gefunden hatte und der Spruch ihm direkt vor der Nase lag log er. Die Vampirin glaubte ihm. „Hab's.“ sagte nach einer Weile lustlos. Er hatte wirklich nicht lange blättern brauchen. Traurig näherte Alaine sich ihm. „Das war´ s dann wohl, oder?“ flüsterte sie. „Alles endet einmal.“ antwortete er schlicht und doch mit schwerem Herzen. „Und das hier sollte schnell aufhören. Vielleicht kennen wir uns hinterher nicht mehr so gut oder wir können uns nicht mehr leiden.“ sagte Asgar und ging zu seinem Schreibtisch auf dem meist einige Blutflaschen oder Heiltränke standen. Jetzt lag noch ein kleiner Brief darauf der in einem hellbraunen Umschlag gewickelt war. Er nahm ihn in die Hand und zeigte ihn Alaine. „Lies ihn erst, wenn du nach dem Zauber mal wahnsinnig sauer auf mich bist, dann weißt du wenigstens, was ich für dich empfunden habe.“ er gab ihn ihr. Schwermütig nahm die Vampirin ihn an. „Danke.“ flüsterte sie mit erstickender Stimme. Sie musste schwer schlucken und lächelte gequält. „Die Zeit mit dir war wunderschön.“ „Sie verging nur zu schnell.“ meinte er. Er schloss sie in seine Arme und ein letztes Mal küsste er sie auf die Lippen. Asgar hoffte sich nach diesem Zauber sich an diesen Kuss zu erinnern, wie innig seine Gefühle für Alaine gewesen waren. Die Rothaarige erwiderte den Kuss nicht. Sie wollte es, doch für sie hätte das dann den Anschein dass sie doch nachgeben würde. Eine Träne floss ihre Wange herab der sich im Mundwinkel sammelte. Letztendlich ließ er sie los und wandte sich dem Buch zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)