This is War von Noemi_Tenshi (aka growing up is a pain) ================================================================================ Kapitel 1: Part I – The Sorceress * Blutrabe * -------------------------------------------------- Autor: Noemi Tenshi Charakatere: Viele Genre: Adventure, Crossover Disclaimer: Mir gehört keiner der auftretenden Figuren, Orte, etc. Außer diverse Nebencharaktere, die keinem der Bücher/Computerspiel zuzuordnen sind… wenn sie denn überhaupt auftreten. Kurzinhalt: Begleitet eine junge Zauberin, welche eigentlich nur etwas Nächstenliebe verbreiten will. Aber das Schicksal scheint anderes mit ihr vorzuhaben. Teil: 1/? Part I – The Sorceress Kapitel 1 – Blutrabe Die junge Zauberin sah mit einer Spur von Angst in das strenge Gesicht der barschen Mittdreißigerin. Kashya, so hatte sie sich vorgestellt. „Was bringt dich in unser Lager?“ Ein abschätziger Blick. „Bist du etwa auch einer dieser Helden“, sie spuckte das Wort aus, „die in ihrem Größenwahn glauben es mit den drei Übeln aufnehmen zu können?“ Die Zauberin schüttelte hastig den Kopf. „Nein, ich… ich bin zu dieser schweren zeit losgezogen, um zu helfen.“ „Helfen? Wir sind hier alle ausgebildete Kämpfer. Wir brauchen keine Hilfe von einem Kind“, sagte Kashya verächtlich. „Uhm, ich…“, die Zauberin sah hilflos und völlig aus dem Konzept gebracht aus. Die Feindseeligkeit der Frau verwirrte sie. Sie bot ihre Hilfe an – kostenlose Unterstützung. Und anstatt Dankbarkeit wurde ihr Verachtung entgegengebracht. „Geh wieder zurück zu deinem Orden. Die Welt außerhalb ist nichts für dich, Mädchen.“ Trotz erwachte in der jungen Zauberin. „Ich werde nichts dergleichen tun. Wenn Sie meine Hilfe nicht haben wollen, werde ich eben weiterziehen“, sagte sie entschlossen. Dies schien etwas in Kashya zu bewirken, denn sie sah aus, als würde sie ein Seufzen unterdrücken und sagte dann: „Nun gut, du willst helfen? Wir haben seit einiger Zeit ein Problem mit Blutrabe. Eine abtrünnige, vom Bösen zerfressene Kreatur. Sie tötet und korrumpiert die meisten Jägerinnen hier. Sie muss getötet werden und unsere Jägerinnen sind zur Zeit nicht in der Verfassung dies zu tun.“ Das Mädchen wurde kalkweiß. „Ich soll… töten?“ Ein Lachen erklang. Kashya schien sich köstlich zu amüsieren. „Was dachtest du denn? Das du uns mit deinen Zaubertricks ein Entertainmentprogramm bieten sollst?“ Wärme schoss in die Wangen der Zauberin. Sie kam sich dumm vor. In ihrem Eifer zu helfen hatte sie gar nicht bedacht, wie genau die Hilfe aussehen würde. Aber sie würde jetzt keinen Rückzieher machen. Sie schob entschlossen ihr Kinn nach vorne „Ihr werdet meine Hilfe bekommen. Ich werde mich jetzt gleich auf den Weg machen.“ Kashya nickte harsch. „Blutrabe befindet sich auf dem Friedhof hinter der Kalten Ebene. Du solltest vorsichtig sein. Die Diener Diablos wandeln auf Erden.“ Das Mädchen biss sich kurz auf die Unterlippe, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ das Lager. Kashya sah ihr nach. Haltsuchend hielt die Zauberin ihren Stab fest, als sie durch das Moor lief. Sie konnte fühlen, dass dieser Ort Wesen beherbergte, die nicht von dieser Welt waren. Ihre Präsenz war drückend. Weshalb musste sie auch wie ein trotziges Kind reagieren und sich in diese Situation bringen? Aber sie wollte doch helfen. Und nachdem sie die Hilfe angeboten hatte, wollte sie diese auch nicht mehr zurücknehmen. Sie würde ihren Eid, den Menschen in Not zu helfen, nicht brechen. Das käme nicht in Frage. Konzentrier dich auf das Wesentliche, befahl sie sich, Blutrabe. Du musst Blutrabe erlösen. Unmenschliche Geräusche ließen sie aufschrecken und sich wieder auf die Gegenwart konzentrieren. Vor ihren Augen hatte sich eine Gruppe untoter, faulende Wesen um eine liegende Frau versammelt. Das Mädchen handelte sofort. Konzentrierte sich, sammelte ihre Energie und entlud sie in Lichtblitzen. Damit hatte sie sich die Aufmerksamkeit der Wesen gesichert. Sie ließen von der Frau ab und torkelten auf sie zu. Sie unterdrückte einen Schrei, als sie die zerfallenden Gesichter sah und beschwor verbissen immer mehr Lichtblitze. Diese zeigten Wirkung. Gliedmaßen fielen von den Kreaturen ab; diese liefen unbeirrt weiter auf sie zu. Übelkeit stieg bei dem Anblick in ihr hoch. Doch sie hörte nicht auf. Und endlich brachen sie zusammen und blieben bewegungslos liegen. Sie atmete erleichtert aus. Ihre Hände zitterten. Einen großen Bogen um die Überreste machend trat sie auf die Frau zu. Als sie ein Blick auf das Gesicht warf, stolperte sie zurück und unterdrückte die aufsteigende Übelkeit. Das Gesicht war zerfressen. Die Augen weit aufgerissen, die Wangen nicht mehr vorhanden. Käfer krabbelten vergnügt über den Leichnam. Sie rannte. Fort von dem grausamen Anblick. Fort vom Tod. Als das Brennen in ihrer Lunge zu stark wurde und ihre Beine anfingen zu protestieren hielt sie inne. Langsam beruhigte sie sich wieder. Dieser Anblick sollte sie nicht überraschen. Wenn Höllenkreaturen die Erde bewanderten, würde sie diesen Anblick öfter zu sehen bekommen, als ihr lieb war. Blutrabe, erinnerte sie sich. Blutrabe war für den Tod dieser Frau verantwortlich. Aber wie sollte sie ein Wesen besiegen, dem selbst ausgebildete Kämpfer nichts entgegenzusetzen hatten? Sie musste sich auf ihre magischen Fähigkeiten verlassen. Hoffentlich würde das reichen. Nach einem schier endlosen Marsch (und einigen weiteren Auseinandersetzung mit Untoten, wobei sie versuchte diese so gering wie möglich zu halten – sie brauchte ihre Energie für Blutrabe) fand das Mädchen den Friedhof. Zur Hilfe kam ihr hierbei auch die Fähigkeit die dunkle Präsenz zu fühlen. Sie betrat ihn – vorsichtig. Zittrig. Eine Ansammlung von Untoten und… Jägerinnen!? Abtrünnige Jägerinnen. Die Zauberin wusste, dass sie einer Auseinandersetzung mit allen nicht gewachsen war. Selbst das sie Blutrabe besiegen würde, zweifelte sie an. Sie musste unbemerkt zu Blutrabe. Und die Sache schnell erledigen. Mit Glück würden die restlichen Höllenkreaturen durch den Verlust der Mächtigsten kopflos sein. Und sie konnte dann in dem Getümmel verschwinden. Nicht so schnell. Bleib in der Gegenwart, wies sie sich zurecht. Sie versuchte sich an Blutrabe heranzuschleichen. Schleichen war nie Bestandteil der Ausbildung gewesen. Doch die Untoten waren sehr unaufmerksam – dies war ihr schon vorher aufgefallen. Sie fielen einen nur an, wenn man sich fast direkt vor ihnen befand. Die abtrünnigen Jägerinnen hatten sie jedoch entdeckt. Und Blutrabe auch. Hohes Gelächter erklang. Nichts menschliches war mehr an Blutrabe. Durchtränkt von schwarzer Magie. Die Zauberin reagierte hysterisch. Schleuderte Blitze. Pfeile flogen. Die Jägerinnen zielten auf sie. Ausweichen. Sie musste ausweichen und gleichzeitig die Konzentration nicht verlieren. Der Griff um den Stab wurde fester. Die Blitze neutralisierten die meisten Pfeile. Aber dann lies ihr Glück nach und einer bohrte sich in ihren Unterarm. Sie schrie auf. Lies beinahe den Stab fallen. Gelächter. Blutrabes höhnendes Gesicht. Aus einem Impuls heraus benutze die Zauberin den Stab wie ein Schwert und rammte ihn in Blutrabes Bauch. Die Spitze blieb stecken. Blut tröpfelte auf den Boden. Sie musste sich zusammenreisen. Sich konzentrieren. Den Stab als Verstärker benutzen. Sie lies viel Energie hindurchfliesen. Direkt in Blutrabes Körper. Reine Energie. Ein unmenschlicher Aufschrei später und Blutrabe lag zuckend auf dem Boden. Das Pfeilgewitter hatte schon lange aufgehört. Das Zucken Blutrabes inzwischen auch. Sie musste den Ort verlassen. Sie rannte. Kapitel 2: Part I – The Sorceress * Heather * --------------------------------------------- Autor: Noemi Tenshi Charakatere: Viele Genre: Adventure, Crossover Disclaimer: Mir gehört keiner der auftretenden Figuren, Orte, etc. Außer diverse Nebencharaktere, die keinem der Bücher/Computerspiel zuzuordnen sind… wenn sie denn überhaupt auftreten. Kurzinhalt: Begleitet eine junge Zauberin, welche eigentlich nur etwas Nächstenliebe verbreiten will. Aber das Schicksal scheint anderes mit ihr vorzuhaben. Teil: 2/? Part I – The Sorceress Kapitel 2 – Heather Die Kreaturen der Hölle schienen dem Mädchen nicht folgen zu wollen. Jedenfalls gaben sie nach einigen Metern schon auf und kehrten um. Doch die Zauberin wagte es noch nicht anzuhalten. Erst als sie die Erschöpfung zur Ruhe zwang hielt sie an. Sie zog sich in die Nähe eines Baumes zurück und hoffte, dass keiner der Untoten auf sie aufmerksam werden würde. Dann sah sie sich widerwillig ihren Arm an. Der Pfeil steckte nicht tief, aber es schmerzte trotzdem. Jetzt, da der Adrenalinspiegel wieder gesunken war, spürte sie erst wie sehr es schmerzte. Der Pfeil musste entfernt werden. Sie versuchte probeweise an dem Pfeil zu ziehen und verzog sofort ihr Gesicht. Das sollte doch lieber ein Heiler erledigen. Aber sie konnte den Pfeil wenigstens etwas stutzen. Das kleine Messer, welches sie immer bei sich trug (und in der Funktion dem eines Taschenmessers glich), wurde hervorgekramt. Vorsichtig trennte sie den hölzernen Teil so nah wie möglich an der Eintrittsstelle ab. Dann machte sie sich auf den Weg ins Lager. Sie musste es schnellstmöglich erreichen; die exzessive Magieanwendung hatte sie ermüdet und geschwächt. Und das Lager war nicht mehr weit entfernt, sie konnte schon den Eingang sehen. Sie hastete darauf zu. Doch die schnellen Bewegungen schienen die Aufmerksamkeit einiger Untoten auf sich gezogen zu haben. Sie torkelten auf die Zauberin zu. Diese blieb im ersten Moment erstarrt stehen, dann begann sie zu rennen. Sie hatte sich beim Kampf mit Blutrabe zu sehr verausgabt, sie bezweifelte daher, dass sie ihre Verfolger töten konnte. Diese ließen jedoch nicht von ihr ab – der Blutgeruch musste sie wohl hungrig gemacht haben. Wenn sie so weiterrennen würde, würde sie die Monster direkt ins Lager locken. Dieser Gedanke traf sie wie ein harter Schlag in den Magen. Das konnte sie auf keinen Fall tun. Sie hielt an. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Schützend hielt sie den Stab vor sich. Sie musste sich konzentrieren. Sie brauchte nur einige Energieblitze. Nur ein paar. Aber sie war zu aufgewühlt. Die magische Energie blieb ihr verschlossen. Die Untoten waren nun gefährlich nahe, stießen unmenschliche Laute der Freude aus. Das Mädchen schrie auf, als sie einer berührte und schloss die Augen. Die kalte, knochige Hand umfasste ihren Arm. Und dann geschah etwas seltsames. Der Griff lockerte sich und fast zeitgleich stöhnten die Untoten wie in Schmerzen auf. Das Mädchen öffnete wieder die Augen. Die Untoten lagen zu ihren Füßen – Pfeile zwischen den Augen steckend. Sie atmete erleichtert auf. „Hey Mädchen, bist du lebensmüde?“ Die Zauberin drehte sich um und sah ihre Retterinnen an. Drei Jägerinnen, mit strengen, harten Gesichtszügen, allerdings jünger wie Kashya. Und wieder spürte sie Wut in sich aufsteigen. Diese Arroganz! Sie versuchte diese Leute zu beschützen, aber die kannten wohl keine Dankbarkeit. Aber Schutz schienen sie auch nicht wirklich zu brauchen. Es waren schließlich ausgebildete Kämpferinnen. Und so beschloss die Zauberin, das Thema fallen zu lassen und hielt stattdessen ihren schmerzenden Arm hoch und verlangte nach einer Heilerin. Kaum viel später lag sie im Zelt Akaras. Eine gutmütig schauende Frau mit vereinzelten grauen Haaren und kaum Falten. Sie mischte nun einige Kräuter zu einer Salbe. Dann kam sie zu der Zauberin Ruhestätte. „Ich werde den Pfeil nun entfernen, Kind. Das wird weh tun.“ Die Zauberin biss die Zähne aufeinander. Doch schon war der Pfeil entfernt. Die Heilerin verteilte die Salbe in die Wunde hinein und legte mit geübten Bewegungen einen Verband an. „Das wird den Heilungsprozess beschleunigen und die Blutung sollte inzwischen auch gestoppt sein. Außerdem schützt es vor Infektionen“, erklärte sie dem Mädchen. „Danke.“ „Gern geschehen. In einigen Stunden sollte dein Arm wie neu sein. Aber bis dahin solltest du ihn so wenig wie möglich belasten. Körperliche Anstrengung an sich sollte vermieden werden. Und du brauchst vor allem Schlaf, Kind. Wenn du aufwachst, wird es dir besser gehen.“ „Lispee Horefat. Mein Name ist Lispee Horefat“, murmelte die Zauberin noch, da die Bezeichnung „Kind“ Widerwille in ihr hervorrief. „Dann schlaf, Lispee.“ Als Lispee wieder zu sich kam, fühlte sie sich in der Tat viel besser. Der Schmerz im Arm war nicht mehr pulsierend, sondern nur noch ein unangenehmes Ziepen, wenn sie den Arm bewegte. Außerdem fühlte sie sich ausgeruht und wieder in der Lage auf ihre magische Energie zuzugreifen. Das war beruhigend. Sie spürte Hunger und Durst. Aber Akara war nirgends zu sehen. So beschloss Lispee aufzustehen und draußen nach ihr zu suchen. Doch kaum war sie herausgetreten sah sie Akara schon. Diese unterhielt sich mit Kashya in gedämpfter Stimme. Doch sie unterbrach das Gespräch, drehte sich um und sagte lächelnd: „Gut, du bist wieder wach. Dir geht es besser?“ „Ja, ich fühle kaum noch was, aber… ich habe etwas Hunger und Durst“, gab Lispee zu. „Komm mit“, wies Kashya sie an, „Ich gebe dir etwas zu essen und zu trinken.“ Und so fanden sich die zwei Frauen in Kashyas Zelt wieder. Es war sporadisch eingerichtet und überall lehnten Köcher mit Pfeilen und Bögen. Viele verschiedene Bögen. Kashya füllte zwei Becher mit Getränken und holte einige Sandwichs hervor. Lispee griff zögerlich danach. Nach eine ungeduldigen Geste von Kashya begann sie zu essen. „Nicht so schüchtern. Vor einem Tag hattest du deine Zunge doch auch nicht verschluckt gehabt.“ Lispee schluckte hinunter und wusste nicht genau, wie sie darauf antworten sollte. Ein nicht gerade intelligenter Laut entkam ihr. Aber Kashya lies ihr keine Zeit eine verständliche Antwort darauf zu geben. „Du hast tatsächlich Blutrabe erlöst. Dafür danke ich dir.“ - Die Worte klangen gezwungen und irgendwie linkisch, deshalb schwieg Lispee und behielt die beißenden Worte für sich – „Ich habe nicht viel Geld, welches ich dir für deine Dienste“ – Kashya verzog missbilligend das Gesicht – „geben kann, aber ich werde dir eine meiner Jägerinnen zur Seite stellen. Sie wird dich so lange begleiten, bis du sie wegschickst“ – Kashya machte eine kleine Pause – „oder sie stirbt.“ Die Zauberin starrte die ältere Frau unverständlich an. Kashya nahm von ihrem beinahe entsetzten Zustand keine Notiz. „Hier ist deine treue Gefährtin: Heather.“ Schwarzes, kurzes Haar; harte, blaue Augen. Heather war bei weitem jünger wie Kashya aber im Auftreten war sie ihr gleich. Sie nickte ihrer Vorgesetzten zu und nahm dann Platz – und von Lispee keine Notiz. Diese presste die Lippen aufeinander – das würde ja heiter werden. „Lispee, du kannst natürlich in unserem Lager bleiben, so lange es dir beliebt. Unter den gegeben Umständen bleibt dir auch keine große Wahl. Der Weg in den Osten ist versperrt. Wir haben ein Zelt für dich herrichten lassen, Heather wird es dir zeigen.“ Lispee stand auf. „Vielen Dank für das Essen“, sagte sie klar. Dann zögerte sie einen Augenblick, überlegt, wie sie sich am Besten für Heather bedanken sollte und entschied dann, es nicht zu tun. „Bevor ich es vergesse, Akara wollte dich noch sprechen.“ Lispee nickte und verließ das Zelt. „Lispee, wie geht es deinem Arm?“, fragte Akara, als sie die junge Frau sah. Diese bewegte ihn unbewusst und lies verlauten, dass sie keine Unannehmlichkeiten spürte. Akara lächelte (etwas überheblich, wie Lispee fand). „Sehr gut.“ Dann verschwand das Lächeln und Sorge kehrte in ihr Gesicht ein. „Lispee, ich möchte dich kaum um diesen Gefallen bitten, die Verletzung, die du dir bei Blutrabes… Erlösung zugezogen hast… .“ Lispee plusterte sich auf. „Ich werde mir wohl öfters Verletzungen zuziehen. Ich habe es selbst so gewählt. Also bitte, Akara! Du hast mir geholfen und nun sage mir, wie ich dir helfen kann.“ Akara sah erleichtert aus. „Ein guter Freund von mir, Dekard Kain, ich befürchte er wird in Tristram gefangen gehalten. Hilf ihm bitte.“ Lispee wollte keine Zeit verlieren. Natürlich hatte sie zugestimmt, Dekard Kain zu retten. Tristram war eine der ersten Städte die von den Höllenkreaturen zerstört worden ist. Dies Ereignis lag nun schon einige Mondphasen zurück. Sie konnte einen alten Mann nicht noch länger in der Gewalt dieser Monster lassen. „Heather, ah… .“ Sie sah zur älteren Jägerin und kaute unentschlossen ihre Unterlippe. Sie fühlte sich nicht sehr wohl dabei Heather herumzukommandieren. Andererseits war diese ihre Söldnerin. „Wir gehen nach Tristram“, entschloss die Zauberin verlauten zu lassen. Heather verzog ihren Mund zu einem hässlichen Grinsen. „Nach Tristram?“, echote sie und lachte kurz und laut, „Sicher nicht jetzt.“ Lispee verengte ihre Augen. „Wer genau ist hier der Söldner?“, fragte sie aufgebracht. Wie konnte diese Person ihre… Autorität einfach so übergehen? Sie war kein Kind mehr und musste nicht bemuttert werden. Sie konnte selbst Entscheidungen treffen – und Heather stand es nicht zu, diese anzuzweifeln… vor allem nicht in der Tonlage. Das sagte sie der Jägerin auch in erhitzten Worten. „Es ist bald Nacht und du hast deine Stärke noch nicht vollends zurück. Glaub mir, persönlich wäre es mir egal, wenn du in deinen Tod rennst. Allerdings lasse ich mich da nicht mit rein ziehen. Und da ich dich begleiten muss, bis du mich befreist, ist das die einzige Möglichkeit, wie du heute noch nach Tristram kommst.“ Dann trat sie ins Zelt und legte sich demonstrativ schlafen. Lispee kochte. Diese Arroganz! „Aber Dekard Kain“, setzte sie wieder an, entschlossen, ihren Willen durchzusetzten. „Dekard Kain wird wohl eine Nacht länger aushalten können“, war die harsche Antwort. Die Zauberin presste wütend die Lippen zusammen, allerdings fielen ihr keine Argumente mehr ein. Sie legte sich ebenfalls in ihr Nachtlager, doch nach schlafen war ihr nicht zumute. Sie war immer noch aufgebracht und hätte am liebsten rum geschrieen. Aber mit diesem Verhalten würde sie Heathers Vorstellung von ihr – kindisch zu sein – bestätigen. Und dann würde sie sich nie richtig durchsetzten können. Heather konnte sie vom ersten Moment an nicht leiden, das war deutlich zu sehen. Aber sie war nun mal ihre Söldnerin, nicht andersrum. Heather musste das anerkennen. Lispee schlief mit dem Gedanken ein, dass sie sich nicht mehr umstimmen lassen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)