Das Kind des Lichts von kiara02 ================================================================================ Kapitel 3: Ausflug in die Winkelgasse ------------------------------------- Ausflug in die Winkelgasse Seit Alexej die Erinnerungen seiner drei Freunde gelöscht hatte, waren zwei Tage vergangen. Er war zwar nicht besonders glücklich, dass er so handeln musste, aber er sah auch ein, dass er seine Identität vor den Schülern so lange nicht preis geben durfte, bis er alle Auren durchsucht hatte. In den letzten 48 Stunden war er mit Hilfe der Schlange schon ein ganzes Stück weiter gekommen. Nun fehlten nur noch die Sechst- und Siebtklässler. Er hoffte, dort etwas zu finden. Wenn das nicht der Fall sein sollte, müsste er seine Suche außerhalb Hogwarts fortsetzen. Das wäre wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Im Moment saß er mit seinen Freunden vorm Kamin im Gemeinschaftsraum und sah ihnen dabei zu, wie sie sich mit den Bergen von Hausaufgaben abmühten. In solchen Augenblicken war er doch ziemlich froh, dass er das alles schon hinter sich hatte. „Man, ich kann nich mehr! Ich sitz hier schon über zwei Stunden und jetz auch noch den Verwandlungsaufsatz!“, nörgelte Sirius rum. „Alex, hilf mir bitte.“ „Von wegen, du willst doch nur, dass ich dir den Aufsatz schreibe! Aber das kannst du vergessen. Minerva macht mich einen Kopf kürzer. Ich hänge doch sehr an meinem Leben. Außerdem hab ich noch ein bisschen was vor. Da kann ich mir den vorzeitigen Ruhestand nich leisten.“ „Och menno. Wie gemein...“ „Gar nich gemein. Das is reiner Selbsterhaltungstrieb. Aber wenn du den Aufsatz jetzt noch schnell zuende bringst, verrat ich dir ein Geheimnis!“ Das war natürlich ansporn genug. Nicht nur für Sirius. Auch James und Remus waren dann schnell fertig und warteten gespannt, was Alex ihnen denn Geheimes erzählen wollte. „Was ist es denn nun? Wo du herkommst? Oder wen du denn nun genau suchst? Oder....“, sprudelte Sirius los, wurde aber von einem grinsenden Alex unterbrochen. „Nein, tut mir leid. Nichts zu meiner Person.“ „Schade.“ „Hey, immerhin seit ihr dann die ersten Schüler, die davon wissen, noch bevor Albus das öffentlich gemacht hat!“ Da wurden die Drei wieder hellhörig. Nun sag schon.“, quengelte Sirius weiter. „Okay. In der Woche vor Weihnachten, also übernächste Woche findet ein großer Ball statt. Auf dem Ball wird natürlich getanzt. Dazu spielt eine Band, aber fragt mich nicht, wie die heißt. Ein Büffet gibt´ s auch. Bei dem ganzen Anlass ist natürlich Kleidungspflicht. Das heißt Roben und Festumhänge. Zu diesem Zweck fällt morgen der komplette Unterricht aus, um in der Winkelgasse gegebenenfalls neue Klamotten zu kaufen. Oder sonst noch ein bisschen Shoppen zu gehen.“ Beendete er seine Rede. „Kein Unterricht! Cool!!! Aber...tanzen?“ James war darüber nicht grade begeistert. „Es kommt noch besser. Ihr müsst in Begleitung kommen. Das heißt, ihr habt noch knapp zwei Wochen, um eine Partnerin oder gegebenenfalls einen Partner zu finden.“ „Na wundervoll.“ Während James und Sirius weiter rumnörgelten, begann Remus an zu grinsen. „Was ist?“ „Och, mir ist da grade eingefallen, wen unser Jay fragen könnte.“ Alex wurde neugierig. „Wen denn? Kenn ich sie?“ „Unwahrscheinlich. Es sei den, du hast sie schon unterrichtet oder in der Großen Halle gesehen. Unser Jay steht auf sie. Aber seine bisherigen Anmachversuche, sind alle in die Hose gegangen.“ „Lilly Evans.“ „Remus hör auf ja? Du weist ganz genau, dass sie eh nur wieder nein sagt.“ James blickte ihn unglücklich an. „Wie hast du´s denn bisher angestellt, dass sie dich abgewiesen hat?“ Statt James antwortete Sirius für ihn. „Na ja, er hat´ s mit diesen typischen Anmachsprüchen versucht. Du weist schon. ‚Hey, Baby! Wie wär´ s mit uns beiden?’, so was in der Art. Aber sie sah ihn dann immer nur genervt an und is dann mit ihren Freundinnen schnell abgezogen.“ Alex seufzte. „Also echt. Das wundert mich überhaupt nicht! Ich an ihrer Stelle hätte nicht anders reagiert. Frauen sind sensibel, da darf man nicht so forsch an die Sache rangehen. Red mit ihr. Sag ihr, dass du sie magst. Dass du gerne mit ihr zum Ball gehen würdest. Solche Sachen. Und warte nicht bis zur letzten Sekunde, dann hat sie nämlich schon jemand anderes.“ „Genau mein reden. Ich sag ihm das immer wieder, aber auf mich hört er da ja nich.“, pflichtete Remus ihm bei. „Und wie sieht´ s bei euch aus?“, wich James aus. „Ich weis noch nich wen ich fragen werde. Mal schaun.“, überlegte Remus. Doch Sirius antwortete nicht, sondern stierte ins Feuer. Gedankenverloren erhob er sich dann und ging ohne ein Wort in ihren Schlafsaal. James und Remus sahen ihm besorgt hinterher. „Was ist nur mit ihm? Seit den letzten Tagen benimmt er sich recht eigenartig.“ „...es geht nicht.“, murmelte Alex vor sich hin, doch Remus hatte ihn natürlich verstanden. „Was geht nicht?“ „Ich werd mit Sirius reden müssen.“ Damit stand er auf und folgte dem Unglücklichen in den Schlafsaal. James und Remus sahen ihm hinterher. Dort angekommen sah Alex, dass Sirius die Vorhänge am Bett zugezogen hatte. „Sirius?“ Doch keiner antwortete. „Wir müssen reden.“ „Lass mich allein, bitte.“ Alex seufzte leise und ging zum Bett hinüber. „Das geht leider nicht. Mir ist deine Veränderung aufgefallen. Und deinen Freunden auch. Sie machen sich Sorgen. Zu recht, findest du nicht?“ „Und wenn schon. Du kannst das wohl am Wenigsten beurteilen. Du kennst mich ja nicht mal richtig.“ „Tut mir leid. Ich kenne dich besser als du denkst. Außerdem verrät deine Aura dich.“ „Was soll das heißen?“ „Darf ich mich zu dir setzen?“ Sirius nickte und machte ein wenig Platz. Während Alex sich neben ihn, an der Wand angelehnt, auf´ s Bett setzte, zog er seinen Zauberstab. Er hatte beschlossen, ihm nun die Wahrheit über sich zu sagen. Angesichts der Lage, das Beste was er machen konnte. Dennoch musste er dafür sorgen, dass sie keiner Belauschen konnte. „Was ich dir jetzt sage, könnte riskant für mich sein. Daher bitte ich dich stillschweigen darüber zu bewaren.“ Wieder nickte Sirius nur. „Es geht darum, wer ich bin, wen ich suche...und überhaupt, all die Ungereimtheiten, die euch schon mal aufgefallen sind. Aber ich musste euch leider die Erinnerungen daran nehmen...“ So fing er an zu erzählen. Über seine Aufgabe als Kind des Lichts, warum er sich hier so gut auskannte und vor allem warum er behauptet hatte, ihn sehr gut zu kennen. Erst war Sirius unschlüssig, ob er ihm glauben konnte, doch dann fiel ihm etwas ein, was ihn doch überzeugte. „Dann warst du das doch? Der weiße Phönix im verbotenen Wald?“ Alex grinste. „Ja, das war ich. Ich wollte Remus nicht so lange leiden lassen. Und ein Trank gegen die Schmerzen bei der Verwandlung wird erst in ein paar Jahren erfunden.“ „Alex?“ „Hmm?“ „Begleitest du mich auf den Ball?“ „Sirius...nachdem du jetzt weißt, dass ich das Kind des Lichts bin und du auch über die Legende dahinter bescheid weißt, müsstest du die Antwort auf deine Frage eigentlich schon kennen. Ist es nicht so?“ Sirius blickte ihn traurig an. „Ja, aber...das ist so unfair! Ich liebe dich! Doch du weist mich zurück.“ Alex seufzte und zog ihn in eine feste Umarmung. „Ich weis, aber es geht nicht anders. Unter anderen Umständen hätte ich dir gern eine andere Antwort gegeben, aber so ist es nun mal nicht.“ Sirius kuschelte sich an Alex, während ihm die Tränen an den Wangen hinunter liefen. Noch lange lagen sie so da. Bis Sirius irgendwann eingeschlafen war. Schließlich erhob Alex sich so leise wie möglich und deckte Sirius dann noch zu. Er sollte sich jetzt so richtig ausschlafen. Draußen war es schon dunkel. James und Remus lagen auch schon in ihren Betten. Leises Geschnarche war von ihnen zu hören. In dieser Nacht schlief Alex mal wieder sehr schlecht und wachte immer wieder auf. Er hatte wieder diesen Traum von dieser fremden Person. Mit den ersten Sonnenstrahlen, die in ihr Zimmer fielen gab er es auf, noch mal einschlafen zu wollen. Er schnappte sich ein Handtuch und ging duschen. Beim Frühstück in der Großen Halle „Meine Lieben, ich hab eine Ansage zu machen. Es freut mich euch mitzuteilen, dass wir übernächste Woche Freitag einen Weihnachtsball veranstalten. Zu diesem Anlass setzen wir natürlich Festumhänge voraus. Und damit auch keiner behaupten kann, er oder sie hätte keinen, aus welchen Gründen auch immer, fällt heute der Unterricht aus, um euch in der Winkelgasse entsprechend einzukleiden. Eure Eltern wissen darüber natürlich längst bescheid und haben mir das nötige Kleingeld zukommen lassen. Das könnt ihr nach dem Frühstück bei euren Hauslehrern abholen.“ Die Schüler waren begeistert, dass sie in die Winkelgasse konnten, anstatt langweiligen Unterricht zu machen. Vorallem die Mädchen. Sie freuten sich schon auf eine große Shopping-tour und den großen Tanzabend mit einem süßen Jungen. Diese aber waren weniger gut gelaunt. Als Junge stand man nun mal nicht auf tanzen. Was für ne Blamage. „In ihren Gemeinschaftsräumen haben wir die Kamine zum Flohen geöffnet. Findet euch dort bitte geschlossen in ihren Jahrgängen ein und folgt den weiteren Anweisungen der Hauslehrer. Vielen Dank.“ Eine Stunde später waren im Gryffindor-Gemeinschaftsraum alle Löwen versammelt. Der 7. Jahrgang stand direkt vor dem Kamin. Sie sollten als erste reisen, um den jüngeren auf der anderen Seite zu helfen. Schließlich sollte ja kein Stau entstehen. Alex würde als erster reisen. Zusammen mit Minerva stand er vor den Löwen und beruhigte die aufgeregte Meute. Als er von der Hauslehrerin dann das Startsignal bekam, warf er eine Hand voll Flohpulver in den Kamin und verschwand in den grünen Flammen. Er kam in einer großen Halle raus wo mehrere Kamine standen und sich bereits einige Leute tummelten. Ähnlich also wie in der Haupthalle des Ministeriums. Dann machte er sich bereit die Schüler zu empfangen. Kaum stand er auf seinem Platz, kamen die ersten Schüler des 7. Jahrgangs heraus. Aus drei weiteren Kaminen kamen immer schön nach der Reihe die Schüler aus Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw. Diese wies er an, sich von den Kaminen zu entfernen und sich in der Mitte je nach Haus zu versammeln. So ging die Prozedur eine Weile weiter, bis zu letzt die Hauslehrer ankamen und zufrieden auf ihre Schützlinge blickten. „Und sind alle heil angekommen, Alex?“ „Keine Probleme, Minerva. Es sind alle da. Bleiben jetzt eigentlich die Verbindungen offen bis heute Abend?“ Die Verwandlungslehrerin schaute ihn perplex an. „Wo denkst du hin? Das wäre ein viel zu großes Risiko wegen dem dunklen Lord. Er könnte so schließlich jeder Zeit Hogwarts stürmen. Nein, nein. Albus hat dafür gesorgt, dass sie sich wieder verschließen, wenn die Hauslehrer durch sind. Heute Abend werden sie dann um 19:00 Uhr wieder geöffnet, damit wir zum Abendessen pünktlich wieder in Hogwarts sind.“ „Ach so.“ Nach einer kurzen Diskussion mit den anderen Hauslehrern und Alex verschaffte Minerva sich die Aufmerksamkeit der Schüler, um den weiteren Tagesablauf zu erläutern. „Also, ich möchte, dass sie alle geschlossen heute Abend um 19:00 Uhr wieder hier sind. Bis dahin haben sie Freizeit und können ihre Einkäufe erledigen. Jedoch möchte ich sie darauf aufmerksam machen, die Winkelgasse nicht zu verlassen. Und die Älteren möchte ich bitten, auf die Erst- bis Drittklässler zu achten, damit nichts passiert. Wenn sie Fragen haben oder in irgendeiner Form Hilfe brauchen, können sie sich gerne an uns oder an Alex wenden. Eins noch. Sie werden in Gruppen bleiben. Mindestens vier Leute. Sie können dann gehen.“ Aufgeregt schnatternd ging die ganze Meute dann Richtung Ausgang um sich langsam in den Läden zu verteilen. Remus, Sirius und James waren mit Alex unterwegs zu Gringotts. Alex wollte sich noch ein wenig Geld aus seinem Verlies holen. Dieses hatte er neu angelegt, als er in diese Zeit gekommen war. Natürlich ganz unauffällig, als die anderen Unterricht hatten und er auch mal nicht unterrichten musste. Als die vier die Eingangshalle betraten, wurden sie auch gleich von einem erstaunt dreinblickenden Kobold in Empfang genommen. Seine Augen ruhten auf Alex, bis er sich schließlich tief verbeugte und ihn freudig begrüßte. „Es ist mir eine Ehre sie hier willkommen zu heißen, Mr. Gryffindor. Mein Name ist Xaver. Wie kann ich ihnen behilflich sein?“ Dieser wollte am Liebsten genervt aufstöhnen, hielt sich aber zurück. „Ich möchte ein paar Galleonen aus meinem Verlies holen.“ „Sehr gerne, Mr. Gryffindor. Folgen sie mir bitte.“ Zusammen machten sie sich dann auf den Weg zum Karren, der sie durch die Katakomben der Zaubererbank führen würde. Wobei Alex die zutiefst ungläubigen Blicke von Remus und James spürte. Die Augen verdrehend, schaute er sie an. „Na los, fragt schon.“ „Gryffindor? Der Gryffindor? Der Mitbegründer der Zaubererschule und Namensgeber unseres Hauses Gryffindor?“ „Ja doch, der Gryffindor. Oder kennt ihr sonst noch einen?“ Schüttelten nur mit den Köpfen und schauten ihn weiter an. Bis Sirius ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, der dem Schwarzhaarigen verträumt hinterher sah. „Dich scheint das ja nicht besonders zu überraschen, Tatze.“, bemerkte Remus. Doch der Angesprochene grinste sie nur an und schloss zu Alex auf, der einen Meter vor ihnen ging. „Dumm gelaufen, oder?“, meinte er und harkte sich bei ihm unter. „Allerdings. Ich werde mir überlegen müssen, ob ich den Zustand ändere oder nicht.“ Hinter ihnen räusperte sich Remus und blickte sie ein wenig verärgert an. „Möchtet ihr uns das erklären?“, knurrte er leise. „Später vielleicht. Das hier ist nicht grade der passende Ort für so etwas.“ „Glaub aber nicht, dass ich mich so einfach abschütteln lasse.“ „Man, Moony. Sei mal lockerer. Du kannst mir vertrauen, okay?“ Darauf sagte er nichts mehr, sondern war nur noch sehr blass um die Nase. „Woher...?“ „Später, Remus.“ Nach einer rasanten Fahrt kamen sie endlich an Alex´ Verlies an. Nur reinblütige Familien und andere wichtige Persönlichkeiten hatten ihre Verliese so tief unter der Erde. So waren diese Verliese auch nicht mit Schlüsseln zu öffnen, wie bei den anderen, sondern nur durch Mitglieder der betroffenen Familien. Ohne zu zögern legte Alex also eine Hand auf die Tür, die sich auch gleich mit einem leises quietschen für ihn öffnete. Dann betrat er den Raum, der bis auf ein paar Türen vollkommen leer war. „Das ist nur der Vorraum. Hinter den Türen sind weitere Räume, wo sich das Geld und noch andere Sachen befinden.“ Erklärte er den dreien, die sich staunend in dem Vorraum umschauten. Dann öffnete er eine der Türen. Hinter ihr kam ein riesiger Galleonenberg zum Vorschein, der bis unter die Decke ging und fast den ganzen Raum ausfüllte. Schnell verstaute er eine Hand voll davon in einem kleinen Lederbeutel, den er auch gleich wieder in seinem Umhang verschwinden lies. Hinter einer anderen Tür befand sich ein Raum der mehr nach einem Wohnzimmer als einem Verlies aussah. Die Regale an den Wänden waren mit Büchern zugestellt, die alle ziemlich alt und wertvoll aussahen. An einer Wand, die der Tür gegenüber, stand ein Kamin. Die Flammen des Feuers warfen ein angenehmes Licht in den Raum. Über dem Kamin hing ein großes Bild. Wenn man genau hinsah, erkannte man Godric Gryffindor mit seiner Frau im Arm und seinem kleinen Sohn Alex auf dem Schoß auf einem roten Sofa sitzend. Remus, James und Sirius schauten sich begeistert um. „Setzt euch einen Moment, aber fasst um Himmels Willen bloß nichts an!“, bemerkte Alex während er sich durch die Reihen der Bücher arbeitete. „Warum nicht? Und was machst du da überhaupt?“, fragte James setzte sich aber brav neben Remus und Sirius auf ein Sofa. „Weil alle Bücher mit einem Zauber belegt sind, die Fremde ziemlich erfolgreich abwehren und ich möchte wetten, ihr wollt das nicht wirklich ausprobieren. Ich suche ein bestimmtes Buch. Es muss hier irgendwo...ah hier!“ Bereits mit den Gedanken beim Inhalt des Buches bekam er nur teilweise die Fragen von Remus mit, der nun endlich wissen wollte, was Sache war. „...Was is?“ „Ich hab dich gefragt, ob du uns nun endlich mal aufklären könntest, was hier ab geht. Außerdem gibt es da noch ein paar Sachen, die ziemlich rätselhaft sind, seit du bei uns bist.“ „Stimmt. Ich kann mich auch wieder daran erinnern, aber warum haben wir so was wichtiges vergessen? Der Phönix, die Schlange und so. Komisch!“, warf James ein. „Ihr habt es vergessen, weil ich es so wollte. Ich hab euch vergessen lassen, dass euch irgendetwas aufgefallen ist, was mit mir zu tun hat. Aber der Zauber scheint langsam seine Wirkung daran zu verlieren. Sirius, würdest du ihnen alles erklären? Sonst werd ich hier heut nicht mehr fertig.“ „Klar!“ „Tatze, was weißt du über ihn, was wir nicht wissen?“, maulte Remus nun schon etwas ungeduldig. „Alles, eigentlich. Er hat es mir auch erst gestern erzählt und mich schwören lassen, nichts zu erzählen solange er es nicht will. Also seit still und hört zu. Das ist etwas kompliziert.“ Remus und James nickten. „Warte noch, Sirius.“ Schnell stand Alex aus dem Sessel auf, in dem er saß und eilte aus dem Raum zu dem Kobold, der immer noch in der Eingangstür stand und auf ihn wartete. Als er zurückkam sahen ihn die drei fragend an. „Ich habe Xaver weggeschickt. Das könnte wohl doch etwas länger dauern.“ „Und wie kommen wir dann wieder zurück?“ „Ich mach das schon, keine Sorge, Krone. Tatze, du kannst anfangen.“ Damit sank er wieder in seinen Sessel und studierte ein ziemlich alt aussehendes Buch. „Also, ihr kennt doch die Legende vom Kind des Lichts?“ „Naja, zumindest wie die Legende geht. Aber worum es genau geht, keine Ahnung.“ „Stimmt. Meine Eltern haben sie mir so oft erzählt, dass ich sie auswendig kann.“, warf James ein. „Wird einst das Kind des Lichts geboren, sich in Vergangenheit verloren, um jene Macht zu finden, die Dunkelheit kann an sich binden. Doch sollte die Mission misslingen, Schatten uns´re Welt verschlingen. Nur die größte Macht auf Erden, kann Herr über Licht und Schatten werden. Aber warum erzähltst du uns das jetzt?“ „Ich weiß seit gestern, worum´ s da geht!“ „WAS? WOHER?“ „Von Alex!“ „Aber...“ „Passt auf. Die Legende ist mehr als nur eine Legende. Sie ist viel mehr eine Prophezeiung. Und sie wird wahr. Die erste Strophe erzählt vom Kind des Lichts das in die Vergangenheit reist. Es sucht etwas, um das Kind der Dunkelheit davon abzuhalten, die Welt zu vernichten. Die zweite Strophe sagt was passiert, wenn die Mission fehlschlägt. Die Vernichtung der Welt so wie wir sie kennen durch Schatten und Dunkelheit. Zu letzt heißt es nur die größte Macht auf Erden kann Herr über Licht und Schatten werden. Also im Klartext, es gibt nur eine Sache, die stark genug ist um das Kind der Dunkelheit von der Vernichtung der Welt abzuhalten. Die Liebe. Das Kind des Lichts muss mit dem Kind der Dunkelheit die magische Verbindung eingehen. Quasi ein Ausgleich von Licht und Schatten. Das muss freiwillig geschehen. Durch die Liebe. Sie müssen also lernen sich zu lieben.“ „Und warum muss das Kind des Lichts in die Vergangenheit reisen?“ „Das Kind des Lichts muss in seiner Vergangenheit, unserer Gegenwart, das Kind der Dunkelheit finden. Irgendwo hier wartet es.“ „Das ist ja alles schön und gut, aber was hat das mit Alex zu tun und woher weiß er das?“ „Man, seit ihr schwer von Kapee! Schaut ihn euch doch mal an. Weißer Umhang, weiße Hose, weißes Oberteil...er ist...“ „DAS KIND DES LICHTS!!!“ „Ganz genau. Er ist nach Hogwarts gekommen, weil er das Kind der Dunkelheit unter uns vermutet. Sprich er weiß so gut wie gar nichts über die Identität des Kind der Dunkelheit. Das macht die Suche erheblich schwerer.“ Da muss ich meine Aussage noch mal korrigieren.“, warf Alex ein, der mit einem Ohr zugehört hatte. „Mittlerweile weiß ich, dass das Kind der Dunkelheit ein Mann ist. Und ich kann sämtliche Schüler von der ersten bis zur fünften Klasse, sowie alle Lehrkräfte und anderes Personal ausschließen.“ „Und was ist mit uns?“ „Nein, ihr seit´ s auch nicht. Remus hat zwar ein wenig Dunkelheit in sich, aber das ist wegen seinem Werwolf. Das hat nichts damit zu tun.“ „DAS...das weißt du?“ „Na klar. Ich weiß vieles über euch. Sogar Sachen, die ihr selbst über euch noch nicht wisst, schließlich komm ich ja aus der Zukunft.“ „Hmm, und was ist mit der Gryffindor-Geschichte?“ „Godric Gryffindor ist Alex´ Vater.“ „WAS? Aber wie kann das sein? Der ist doch schon lange tot. Und Alex müsste demnach auch schon seit Jahrhunderten tot sein!“ „Normalerweise ja, aber so wie Alex es mir erklärt hat, sind die Gryffindors keine normalen Zauberer, sondern magische Wesen, auch wenn ich nicht weiß welcher Art. Jedenfalls leben sie um viele Jahrtausende länger als unser eins. Deshalb sind Alex´ Vater und auch seine Mutter noch am Leben. Nur gut versteckt.“ James und Remus schwiegen einen Moment um das Gehörte erst Mal zu verdauen. Dann viel Remus noch was ein. „Und was war das mit der Schlange? Und der Phönix, den wir gesehen haben?“ „Ja, der Phönix war tatsächlich Alex. Und die Schlange...öhm, das hab ich ihn noch gar nicht gefragt, um ehrlich zu sein. Alex? Was ist denn nun mit der Schlange?“ Alex schaute vom Buch auf. „Ich hab sie hergezaubert, damit sie mir suchen hilft. Sie kann in eure Auren sehen und sagt mir dann, ob sie was gefunden hat oder nicht.“ „Sie sagt es dir? Also kannst du doch Parsel!“ „Ja.“ „Aber das ist doch schwarze Magie!“ „Das ist leider kompletter Blödsinn. Die vier Gründer können alle Parsel. Ebenso deren direkte Nachfahren. Es ist lediglich eine Gabe, die die meisten Zauberer heute leider verlernt haben. Wenn auch nur unbewusst. Die neuen Generationen wissen ganz einfach nicht, dass sie die Veranlagung von ihren Vorfahren vererbt haben. Vorausgesetzt, sie stammen irdendwie von den Gründern ab.“ „Dann kann Voldemort Parsel, weil er...“ „Stimmt, er stammt von Salazar Slytherin ab.“ „Krass!“ Irgendwie war Alex erleichtert, dass sie es nun wussten. Endlich konnte er mit jemandem darüber reden. Sicher, er hatte auch noch seine Eltern, aber hier in dieser Zeit ging das nun mal nicht. „Aber Alex, ich versteh da noch was nich.“, bemerkte Sirius. „Du bist aus der Zukunft hergekommen, aber warum hätte dein gegenwärtiges Ich das nicht erledigen können. Warum musstest du erst in deine Vergangenheit reisen?“ „Och, das ist einfach. Das Kind der Dunkelheit hat zu dieser Zeit irgendetwas gemacht, dass für die Zukunft negative Folgen hatte. Mein gegenwärtiges Ich hat aber davon noch keine Ahnung und konnte es also noch nicht verhindern. Erst als ihm, also mir die ganzen Ausmaße klar wurden, konnte ich handeln. Da es in der Zukunft aber schon zu spät war, musste ich in die Vergangenheit, eure Gegenwart reisen.“ „Alles klar.“, meinte Sirius, aber sein Blick sagte klar und deutlich, dass er nicht wirklich verstanden hatte, was Alex meinte. James ging es ähnlich. Nur Remus machte ein wissendes Gesicht. „Wenigstens hat es einer verstanden.“, grinste Alex. „Und was genau hoffst du jetzt in dem Buch zu finden?“ Remus sah interessiert auf den alten Einband des Buches, welches auf Alex´ Schoß lag. „Das sind Aufzeichnungen von meinem zukünftigen Ich. Leider wurden mir die Erinnerungen durch die Zeitreise genommen. Sonst wäre es auch viel einfacher gewesen, das Kind der Dunkelheit zu finden. Aber so? Jedenfalls hatte ich die Bücher bei meiner Ankunft dabei. Aber da ich ja ihren Inhalt nicht mehr, oder eher noch nicht kenne, muss ich sie mir wohl oder übel alle noch mal durchlesen, um an Informationen ranzukommen.“ „Man, das kann ja ewig dauern, bis du die alle durch hast.“, bemerkte James und schaute durch die vielen Bücherreihen. „Ja, und deswegen bin ich auch so oft wie möglich hier und lese. Was die Kobolde nicht wissen ist, dass ich hier locker rein und raus kann. Wegen meiner Phönixgestalt. Dabei wird nicht mal Alarm oder ähnliches ausgelöst, weil mir das Verlies ja gehört. Gut, ich denke wir können dann erst mal wieder zurück zur Winkelgasse.“ „Und wie kommen wir jetzt wieder zurück? Du hast den Kobold doch weggeschickt?“ „Den Kobold ja, aber nicht den Karren. Ich kann ihn auch steuern. Ist ganz leicht.“ „Also, wer von euch brauch einen neuen Festumhang?“, stellte Alex die Frage an seine drei Begleiter. Remus und James hoben die Hand. Sirius aber blieb stumm. „Du nicht, Tatze? Ich dachte du hattest gesagt, dass deiner zu klein geworden ist?“, Remus sah ihn zweifelnd an. „Nein. Ich brauche keinen.“ Alex sah ihn an, bis Spuren der Erkenntnis in seinem Gesicht zu lesen waren. “Sirius, komm mal eben mit.“ Schnell zog Alex den Schwarzhaarigen hinter sich her in eine ruhige Nebengasse. „Du willst nicht zum Ball, hab ich recht?“ Angesprochener wich Alex ´Blick aus. „Sirius, sieh mich an. Es ist wegen mir, nicht wahr?“ Alex bekam keine Antwort. „Ich hab dir gesagt, dass es nicht geht. Und du weißt auch warum. Es ist meine Bestimmung. Ich kann mich auf keinen anderen einlassen...außerdem...du bist ein Mensch, Sirius. Du wirst nicht mal ansatzweise so lange leben wie ich. Ich könnte es nicht ertragen, einen geliebten Menschen so früh sterben zu sehen, während ich weiterleben muss. Bitte versteh das.“ Tiefe Trauer stand in Sirius Augen. „Bitte versuch mich zu vergessen. Such dir jemanden, der besser zu dir passt, als ich.“ Als die ersten Tränen an seinen Wangen herunter liefen, bereute Alex so deutlich gesprochen zu haben. Aber etwas sagte ihm, dass es besser so war. „Glaubst....glaubst du das ist so einfach? Wie kann ich dich vergessen, wenn ich dich jeden Tag sehe? Wenn du so nah bei mir bist? Das kann ich nicht!“ Alex sah ein, dass es so nicht ging. Also beschloss er Sirius´ Gefühle für ihn zu verschließen. Er sollte frei sein für eine Liebe, die auch eine Zukunft haben würde. „Hey, wo wart ihr so lange? Ich dachte schon, ich muss hier Wurzeln schlagen!“, witzelte James rum. „Ich hab Überzeugungsarbeit geleistet. Also werden wir jetzt für euch drei neue Roben besorgen.“ Die drei wollten sich schon in Richtung des Klamottengeschäfts machen, als Alex sie zurück pfiff. „Nicht da lang. Wir gehen in einen anderen. Die Winkelgasse ist eh schon überfüllt, das dauert ewig bis wir da alles zusammen haben.“ „Und wo sollen wir stattdessen hin?“ Erschrockene Blicke trafen Alex, als er auf die Nokturngasse deutete, die nur von wenigen zwielichtigen Gestalten belebt war. „Ach kommt schon. Ihr müsst keine Angst haben, ich bin ja da und beschützte euch, wenn böse Männer euch belästigen wollen!“ „Von wegen. Wir haben doch keine Angst!“, kam es empört von James, Remus und Sirius gleichzeitig. Alex grinste vor sich hin, während er besagte Gasse betrat und die anderen noch zögernd folgten. Den Laden, den sie wenig später betraten, war wie erwartet völlig leer. Kein Wunder. So ausladend das Geschäft von außen aussah, so war es innen nicht viel besser. Als die Türglocke ging, kam eine ältere Frau aus einem Raum hinter der Theke. Verwundert über Kunden kam sie schließlich näher und fragte nach ihren Wünschen. „Wir brauchen für diese drei hier neue Festroben.“ „Gerne. Dann stellen sie sich bitte der Reihe nach auf das Podest, damit ich ihre Maße nehmen kann.“ Es dauerte nicht lange und die Frau verschwand wieder in dem Raum aus dem sie zuvor gekommen war. Sie hatte sie angewiesen zu warten, weil es nicht lange dauern würde. Und wirklich. Schon zwanzig Minuten später kam sie mit drei neuen Roben zurück. Alex sah zufrieden zu der Verkäuferin, während die anderen skeptisch die schwarzen Stoffe musterte. „Na los, probiert sie mal an. Da drüben sind Umkleidekabinen.“, wies Alex die drei an und schob sie in eine kleine Ecke des Ladens. Sie murrten zwar ein wenig rumm, zogen die neuen Roben dann aber doch an...und waren überrascht! Die Sachen passten überraschend gut und waren noch dazu aus dem feinsten Stoff, den sie in der Winkelgasse zu diesem Preis sicher nicht bekommen hätten. „Na also! Ihr seht umwerfend aus. So bekommt ihr sicher eure Begleitungen rum!“ Dann wandte er sich zu der Verkäuferin. „Die Roben sind einfach perfekt! Sie haben sehr gute Arbeit geleistet!“ Nachdem sie ihre normalen Klamotten wieder an hatten, bezahlten sie schnell und verließen die Nokturngasse wieder. „Und was machen wir jetzt?“, kam es von James, der sichtlich erleichterter war, dass sie wieder in der Winkelgasse waren. „Was haltet ihr von dem Café dort hinten? Ich geb einen aus!“, schlug Alex vor und alle waren einverstanden. Lange saßen sie noch in dem Café, bis es Zeit wurde, zum Treffpunkt zurückzugehen. Ein paar Meter vor dem Halleneingang wurde Alex dann auf ein paar Stimmen aufmerksam, die ihn riefen. Als er sich umdrehte, sah er drei Hufflepuff-Erstklässlerinnen, die total aufgelöst und weinend auf ihn zugerannt kamen. Tränenüberströmt warfen sie sich in seine Arme. Nur bruchstückhaft verstand er, was sie zwischen ihren Schluchzern stotterten. „Beruhigt euch erst mal und sagt mir ganz in Ruhe, was passiert ist. Sonst kann ich euch nicht verstehen. Christina, so heißt du doch, oder? Ganz ruhig. Erklär mir genau was passiert ist.“ Das braunhaarige Mädchen nickte und sah ihn an. „Also...wir waren in der dunklen Straße dahinten bei Gringotts. Die in die wir eigentlich nicht rein sollten, aber Melinda wollte unbedingt und wir wollten sie nicht alleine lassen, deswegen sind wir hinter her. Irgendwann war da ein unheimlicher Mann der uns verfolgt hat. Weil wir Angst bekamen sind wir weggerannt, so schnell wir konnten. Aber er hat uns eingeholt und wollte Melinda angreifen. Da haben wir das gemacht, was du uns in Verteidigung beigebracht hast. Flipendo und Expeliarmus. Aber der Mann hat uns ganz leicht besiegt und is dann mit Melinda verschwunden. Wir sind dann so schnell zurückgerannt, wie wir konnten. Alex, bitte hilf uns! Melinda ist immer noch bei diesem Mann!“ Wieder fingen die Mädchen an zu weinen und Alex tröstete sie, bevor er sie wieder ansprach. „Hört mal zu. Ich bin sehr stolz auf euch, dass ihr so tapfer wart und Melinda so toll verteidigt habt. Macht euch keine Sorgen. Ich bring sie wieder zurück, ja? Ihr wird nichts passieren.“ Die Mädchen nickten. Dann wandte Alex sich an James, Remus und Sirius. „Hört genau zu. Ihr bringt die Mädchen jetzt zu Minerva und den anderen Lehrern und erklärt alles. Und sagt ihnen auch, dass sie schon nach Hogwarts zurück flohen sollen. Ich werde Melinda suchen und bestimmt nicht ohne sie zurückkehren. Und Minerva soll Albus davon unterrichten. Er soll selbst entscheiden, ob er ihre Eltern davon unterrichten will. Los jetzt!“ Schnellen Schrittes führten die drei die Mädchen in die Halle, wo schon der Rest der Gruppe auf sie wartete. Die Lehrer waren schockiert, dass so etwas passieren konnte, waren aber einig erst mal ins Schloss zurückzukehren. Alex war währenddessen in der Nokturngasse angekommen. Er konzentrierte sich und lies seine Sinne schweifen. Die Auren der Erstklässler hatte er ja schon mal kontrolliert, daher wusste er wonach er suchen musste. Es dauerte eine Weile, bis er die Aura des Mädchens in einem Londoner Stadtteil fand, die ausschließlich von Muggeln bewohnt war. Er apparierte gleich dort hin und kam in einer kleinen, unbeleuchteten Gasse an. Er stand an einer verlassenen Lagerhalle eines ehemaligen Logistikunternehmens. Die Fenster waren ziemlich dreckig, sodass man kaum etwas erkennen konnte, wollte man hindurchsehen. Neben den Fenstern befand sich eine alte Eisentür, die mit Sicherheit nicht geräuschlos aufgehen würde. Also sprach er einen Zauber und schlich sich wenig später ohne Aufsehen zu erregen ins Gebäude und sah sich um. Die große Halle war mit vielen Holzkisten zugestellt. Offenbar hatte man sie einfach hier stehen lassen, nachdem das Unternehmen in Konkurs gegangen war. Für Alex boten sie nun einen Sichtschutz. So konnte er sich ungesehen in der Halle fortbewegen, ohne Magie einsetzen zu müssen. Als er dann hinter einem Kistenstapel hervorguckte, war er leicht entsetzt. An zwei Eisenträgern waren jeweils drei Mädchen gefesselt. Alle im Alter von zehn bis zwölf. Eine davon war Melinda. Sie weinte, genau wie die anderen, leise vor sich hin. Wie Alex seinen Blick weiter schweifen lies, entdeckte er zwei Männer, die sich leise unterhielten. Einer von ihnen war der Zauberer, der Melinda verschleppt hatte. Alex erkannte ihn sofort an der Aura. Schnell überlegte er sich, wie er handeln könnte, ohne sich vor den Muggeln als Zauberer und magisches Wesen zu outen. Dann kam ihm auch eine Idee. Er verwandelte sich in eine Maus und flitzte schnurstracks zu den Mädchen. Bei Melinda angekommen, nagte er zuerst die Fesseln los, ehe er sich daran machte die anderen zu befreien. Dann verschwand er wieder hinter den Kisten und verwandelte sich zurück. Vorsichtig guckte er wieder um die Ecke zu den Männern. Diese hatten noch nichts bemerkt. Leise gab er sich den Mädchen zu erkennen, die sichtlich erleichtert waren, dass sie jemand retten kam. Melinda erkannte Alex sofort, rannte zu ihm und klammerte sich verängstigt an ihn. Sie wollte grad etwas sagen, als er sie anwies zu schweigen. Die anderen Mädchen standen noch immer bei den Eisenträgern und wussten nicht, was sie machen sollten. Mit einem Handzeichen wies er sie an, sich zu Melinda zu begeben und sich hinter den Kisten zu verstecken. Dann schlich er zu den Männern und beobachtete sie. Der Muggel unterschrieb grad einen Zettel. Alex hob eine Hand und hetzte den Männern eine Ganzkörperklammer auf den Hals. Ohne sich wehren zu können fielen sie um. Das Geräusch ihrer auf dem Boden aufschlagender Körper hallte im Raum wieder. Schnell ging er dann zu den starren Körpern und hockte sich zu ihnen runter. „Das war nich grad die feine Englische, wisst ihr? Wie könnt ihr kleinen Mädchen so etwas antun? Widerlich. Du, Muggel wirst die nächsten Jahre in der geschlossenen verbringen, dafür sorge ich. Und du...“, Alex wandte sich zum Zauberer, „...das Ministerium wird sich freuen, wenn ich dich bei ihnen abgeliefert habe. In Askaban ist bestimmt noch ein kleines Plätzchen frei, wo du unterkommen kannst.“ Dann stand er wieder auf. Um die ganze Sache zu verkürzen, modelte Alex das Gedächtnis des Muggels um und bestellte per hergezaubertem Muggeltelefon die Polizei her. Sie würden den, übrigens schon länger gesuchten, Mann mitnehmen und die vermissten Kinder zu ihren Familien zurück bringen. Auch den Mädchen hatte er die Erinnerungen an seine und Melinda´ s Anwesenheit gelöscht. Den gefesselten Zauberer hatte er mit einem einfachen Teleportationszauber im Ministerium abgeliefert. Die Auroren würden sich schon um ihn kümmern. Er hatte schließlich dafür gesorgt, dass der Mann auspacken würde. Das würde mit Sicherheit einige Jahre in Askaban geben. Als alles erledigt war, wandte er sich endlich an Melinda. Die Hufflepuff stand, vom Boden auf dem sie saß, auf und ging zu Alex. Dieser schloss sie erneut in seine Arme und redete ihr beruhigend zu. „Es ist vorbei. Gehen wir endlich zur Schule zurück. Die anderen machen sich bestimmt schon Sorgen, wo wir bleiben.“ Melinda nickte nur. Sie war ziemlich erschöpft und müde. So nahm Alex sie einfach Huckepack, nachdem er sie nach Hogsmeade appariert hatte. Von dort aus ging er den restlichen Weg zum Schloss zu Fuß. Als er an den Toren Hogwarts´ angekommen war, merkte er, dass Melinda längst eingeschlafen war und sich an seinen Rücken kuschelte. Schmunzelnd betrat er die Eingangshalle und öffnete die Tür zur großen Halle. Dort saßen sämtliche Schüler, Lehrer und sogar ein besorgtes Ehepaar zusammen mit dem Schulleiter, der den Eltern des Mädchens, so überlegte Alex, beruhigend zusprach. Dass er die Halle betreten hatte, war nicht lange unbemerkt geblieben. „ALEX!“ Remus, Sirius und James rannten auf ihn zu. „Da bist du ja endlich. Wir haben uns schon Sorgen gemacht! Was ist mit ihr?“ „Alles in Ordnung. Sie war nur etwas müde. Is aber auch kein Wunder. Lasst mich erst mal zu ihren Eltern.“ Die drei nickten und setzten sich wieder auf ihre Plätze, während Alex weiter zum Lehrertisch ging. Melinda´ s Eltern waren bereits aufgesprungen und rannten auf ihn zu. „Hey Melinda, aufwachen! Du hast Besuch!“, grinste Alex, während er versuchte die Schlafende zu wecken, die er immer noch Huckepack hatte. „Was is los?”, gähnte sie und öffnete langsam die Augen. „Schau mal wer da ist!“ „Mum! Dad! Was macht ihr denn hier?“ Plötzlich war das Mädchen hellwach, stieg von Alex´ Rücken und lies sich von ihren Eltern umarmen. „Mein Schatz, wir haben uns solche Sorgen gemacht! Wie konntest du so unvorsichtig sein? Die Nokturngasse, bei Merlin! Was da hätte noch passieren können. Du kannst froh sein, dass dein netter Lehrer dich gesucht hat! Das nächste Mal...“ „Mrs. Turner richtig? Nichts für ungut, aber ich glaube ihre Tochter hat ihre Lektion gelernt und wird nie wieder so leichtsinnig handeln. Sie kann sich glücklich schätzen, dass sie so gute Freundinnen hat, die mir gleich bescheid gesagt haben. Ich denke, das war genug Aufregung für einen Tag.“, unterbrach Alex die Schimpftiraden von Melinda´ s Mutter. „Sie haben sie gerettet. Wie kann ich ihnen bloß danken, Mr....“ „Alex reicht vollkommen.“ „....vielen vielen Dank, Alex.“ „Von mir auch. Wenn sie mal ein Problem haben, können sie jeder Zeit zu uns kommen. Vielen Dank.“, während Melinda´ s Vater ihm kräftig die Hand schüttelte, ertönte ein lautes Knurren aus Melinda´ s Richtung. „Ich glaub, da hat wer Hunger!“, grinste Alex. „Dann sollten wir mit dem Abendessen endlich anfangen. Ich würde mich freuen, wenn sie uns die Ehre geben würden, uns dabei Gesellschaft zu leisten!“, lächelte der Schulleiter freundlich, der grade zu ihnen getreten war. Es war also beschlossene Sache. Melinda und ihre Eltern saßen am Hufflepuff-Tisch neben ihren Freundinnen. Und Alex zwischen seinen Freunden aus Gryffindor und den anderen Löwen, denen er genauestens erklären musste, wie er Melinda gefunden hatte. Der Rest des Tages verlief relativ ruhig. Die Schüler vertrieben sich in ihren Gemeinschaftsräumen mit noch nicht gemachten Hausaufgaben oder den neusten Klatsch und Tratsch die Zeit. Remus, James und Sirius führten eine hitzige Diskussion darüber, wen sie denn nun zum Ball einladen sollten und noch viel wichtiger, ob Alex auch kommen würde. Und wenn ja, in wessen Begleitung. Dieser bekam von all dem nichts mit, denn er saß mal wieder im Schlafsaal und dachte über die letzten Tage nach, seit er hier war. Er war bei seiner Suche bisher nicht besonders weit gekommen. Bei den Sechstklässlern hatte er auch nichts gefunden. Wobei ihm jedoch aufgefallen war, dass in Slytherin immer noch am Meisten Dunkelheit in den Auren der Schüler zu finden war. In der Nacht überlegte fieberhaft was er machen sollte, wenn seine Suche in Hogwarts weiterhin fehlschlagen sollte. Sollte er bleiben und von hier aus seine Suche außerhalb fortsetzen oder sich eine Wohnung in der Nähe nehmen...er wusste es nicht. Auf jeden Fall würde er sich verstärkt um die Bücher in seinem Verlies kümmern. Dort standen noch eine ganze Menge nicht gelesener Werke rum. Was danach käme, müsste man sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)