Out of the Dark von abgemeldet (A Final Fantasy 7 Story) ================================================================================ Kapitel 3: Sorge um Reno ------------------------ Chapter 3 Sorge um Reno Wenige Minuten später verließen die beiden das Hauptgebäude der Shinra Corp. um ihre erste Runde zu drehen. Gähnend streckte Rude sich in der Sonne. Stillschweigend trottete René neben ihm her. Sie hatte ihre Turnschuhe gegen schwarze Sicherheitsschuhe eingetauscht. Unter ihrem, ebenfalls schwarzen, Armani-Jackett trug sie ihr Schulterholster mit den beiden vernickelten Dienstwaffen. Vincent hatte sie knallhart und lange an genau diesen Pistolen trainiert, sie zusammen mit ihr weiterentwickelt, verändert und an ihren Stil angepasst. Ihre Sonnenbrille hatte sie weit auf die Nase geschoben um ihre Augen zu verdecken. Nachdenklich hatte sie die Hände hinter dem Rücken zusammengefaltet. "Was ist los?", fragte Rude. Die Kleinere ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. „Ich mache mir Sorgen, Rude." „Sorgen?" Sie nickte. „Um Reno. Ich kenne ihn zwar noch nicht so lange, aber ich finde, er hat sich verändert." Rudes Augenbrauen wanderten nach oben. „Findest du?" Wieder Nicken. „Ah... ich verstehe. Wieder deine `spezielle Fähigkeit´?" Erneut neigte sie den Kopf. Sie war unruhig. Etwas in ihr sagte der jungen Frau, dass etwas nicht stimmte. Sie seufzt „Ich ruf ihn an.", meinte sie und griff nach ihrem Handy. Rude beobachtete sie von der Seite. Zeng hatte sie zu Anfang natürlich gründlich über René aufgeklärt. René war eine "Emphatin", hatte somit ein ganz besonderes Gefühl für Menschen. Rude arbeitete gern mit ihr. Trotz ihrer Jugend war sie sehr erwachsen, intelligent und sehr diszipliniert in ihrer Arbeitsweise. Das Mädchen verstand es gut, sich auf jeden Partner individuell einzustellen, ihn zu ergänzen. Zeng hatte ein gutes Gespür bewiesen, René für die Turks anzuwerben. Jetzt stand sie da, hielt das Handy ans Ohr und wartete. Er war nicht mehr lange in dem Apartment geblieben. Irgendwann war er nach Hause gegangen sobald er seinen zitternden Körper wieder unter Kontrolle gebracht hatte. Heißes Wasser prasselte auf seinen Körper ein, färbte die Haut rosarot. Ihn störte es nicht. Renos ganzer Körper schmerzte. Kraftlos hatte er sich in der Dusche seiner Wohnung zusammengekauert. Rufus´ Geruch klebte überall an ihm... in seinen Haaren...an seiner Haut...wollte nicht abgehen. Mehrmals schon hatte der Rothaarige sich eingeseift, hatte versucht auch die letzten verwischbaren Spuren des Firmenchefs von sich zu wischen... Abstand nehmen zu können. Doch jedes Mal wenn Reno die Augen schloss, spürte er die Berührungen des Blonden, seine Zunge in seinem Mund...seine Erektion tief und hart in sich eindringen. Gequält schüttelte er den Kopf, versuchte verzweifelt die Erinnerungen loszuwerden. Doch es ging nicht. Das Klingeln des Telefons ließ ihn aufschrecken. Er hatte nicht vor ranzugehen. Wer konnte das sein? Die Tür zum Flur war nur angelehnt so dass er das laute Klingeln mehr als deutlich hören konnte. Nachdem es das vierte Mal unbeachtet blieb, schaltete sich der Anrufbeantworter mit dem altbekannten Text ein. "Hey Leute!...Sorry, aber ich kann gerade nicht wirklich ans Telefon kommen-", hörte Reno seine eigene verzerrte Stimme zweideutig lachend aus dem Apparat plärren. "- hinterlasst mir ´ne Nachricht, dann ruf ich euch VIELLEICHT zurück!" „Reno?" Der Rothaarige horchte auf! Das war doch René´s Stimme. „Alles in Ordnung bei dir?" fragte sie besorgt. „Zeng sagte, du hättest dich krank gemeldet und ich wollte fragen ob alles ok ist? Meld dich bitte, wenn du das hörst, ok? Deine Schicht heute Abend übernehm´ ich übrigens für dich!...Gute Besserung, Partner..." Dann legte sie nach einem Moment des Wartens schließlich auf. »Ende-der-Nachricht« quakte der Apparat, dann war wieder Stille. Bis auf das stete Prasseln des Wassers. Wie versteinert hockte Reno auf den Fliesen und starrte Richtung Flur. René... seine neue Kollegin. Sie hatte wirklich besorgt geklungen. Besorgt um ihn! Ein trauriges Lächeln umspielte seine Mundwinkel. `nichts ist in Ordnung, René. Gar nichts.´ dachte er... doch das konnte er ihr unmöglich sagen. Andererseits war er gerührt, das die junge Frau sich Sorgen um ihn machte. Sich gut in die Gruppe integriert und Anschluss gefunden hatte sie schnell. Doch gerade sie beide hatten ein besonderes, enges Verhältnis zueinander entwickelt. René war so etwas wie sein Spiegelbild - sein Gegenteil. Seine Schwächen waren ihre Stärken und umgekehrt. Diese Ergänzung zusammen mit dem Elan der Blonden und ihrer Fähigkeit den recht arbeitsfaulen Rotschopf zu motivieren hatte sie um einiges effektiver und somit in der turksinternen Hierarchie ein ganzes Stück aufsteigen lassen. Anfangs hatten die drei sich darüber lustig gemacht, das Zeng es wohl äußerst amüsant gefunden hatte alle drei Turk-Mitglieder, die mit einem "R" begannen, in ein Team zu stecken. "Das es das A-Team gibt war mir ja bewusst, aber von einem R-Team hab ich ja noch nie was gehört!" hatte Reno lachend gemeint. „Wenn er meint..." hatte sie lächelnd dazu gesagt und war gleich zur Arbeit übergegangen. Auf eine gewisse Art und Weise faszinierte sie den Rotschopf. Ihr ganzes Wesen strahlte Ehrlichkeit, Elan, Intelligenz und Willensstärke aus. Sie war jung, - für Reno´s Geschmack- bildhübsch und eine fantastische Kämpferin. Am meisten aber an René´s Aussehen faszinierten ihn die Augen der jungen Kollegin. "Lagoon Eyes" hatte Zeng dieses Phänomen genannt. Unter der Aussetzung der Makostrahlung - der konzentrierten Kraft des Lebensstroms- hatten alle Turks einen ganz besonderen Schimmer in den Augen. Durch jenen waren sie als solche auch überall zuerkennen. Ein weiterer Grund, warum viele von ihnen Sonnenbrillen trugen. Nicht überall waren die Bodyguards des Energiekonzerns gern gesehen und die meisten von ihnen waren nicht auch noch in ihrer Freizeit auf Streit aus... René aber, war eben etwas ganz besonderes. Die meisten Bewohner Midgars hatten mischfarbene Augen aus braun, blau oder grün mit Stichen ins Gelbe, was dafür sorgte das sie, nach Kontakt mit der Mako-Energie, regelrecht planetenfarbige Augen mit vielen Zwischentönen besaßen. Ihre Augen aber waren anders. René musste vor ihrem Eintritt bei Shinra reinblaue Augen gehabt haben. Nun, nachdem auch sie der konzentrierten Energie des Lebensstroms direkt ausgesetzt war, leuchteten ihre - ohnehin auf Reno schon beeindruckend wirkenden- Augen in allen nur erdenklichen Blautönen. Um die Iris fast türkis. Diese Farbgebung ließ ihren Blick ungemein stechend und intensiv werden. Viel zu intensiv für René eigenen Geschmack, sodass sie, auch wenn sie unter sich waren, die Sonnenbrille so gut wie nie abnahm. Fast so, als schäme sich die junge Frau für ihre "Rarität". Auf den Rotschopf hingegen wirkten sie jedoch einfach nur magisch! Als wäre René kein Mensch. Ihre ganze Art hatte etwas so Reines, Unschuldiges, dass er manchmal zweifelte ob die Einundzwanigjährige tatsächlich ein Mensch sein konnte. Keine Frage, er mochte René sehr , sehr gern. Umsomehr wollte er verhindern, dass sie von seinem schrecklichen Geheimnis erfuhr... Mühsam, wenn auch schon wieder wesentlich gefasster, rappelte der junge Mann sich auf, stellte das Wasser aus und schlurfte zur Tür. Als er auf dem Weg dorthin nach einem Handtuch griff fiel sein Blick auf sein Spiegelbild. Er zuckte zusammen. Die schmerzenden Schnitte an Hals und Handgelenken sowie seinem Hintern waren nicht die einzigen Hinterlassenschaften Rufus´ an ihm geblieben. Die Haut über seinem Schlüsselbein und seiner Brust war mit rotblauen Flecken übersät und sein Rücken von langen Kratzspuren gezeichnet. Für jeden Außenstehenden hätte es vielleicht so ausgesehen, als hätte der lässige Draufgänger eine lange, heiße Nacht mit einer temperamentvollen Eroberung verbracht. Doch für ihn, der es besser wusste waren sie mehr als eindeutige, brandmarkende Beweise. Schnell wickelte er sich in das riesige schwarze Badetuch um sie zu verdecken. Ihm war schwindelig. Der Wein den Rufus ihm den Abend über eingeflößt hatte, war ihm schnell in den Kopf gestiegen und hatte ihn wehrlos gemacht. Das heiße Wasser und die schwere Luft hatten ihr übriges getan... Taumelnd, sich mit einer Hand an der Wand abstützend, wankte er auf den Flur und ins Wohnzimmer. Hier war die Luft frischer und nach kurzer Zeit fühlte er sich etwas besser. Schwer ließ Reno sich auf das alte Sofa sinken. Sein Herz hämmerte und sein eigener Blutdruck dröhnte dem Rotschopf in den Ohren. Es dauerte einen Moment, dann beruhigte Renos Kreislauf sich wieder. Schließlich fiel sein müder Blick auf das Mobiltelefon auf dem Couchtisch. Melden musste er sich bei ihr, das stand fest. Anrufen aber wäre eine schlechte Idee. Die Emphatin würde sofort merken, dass mit ihrem Kollegen rein gar nichts in Ordnung war. Blieb also nur eine weitere Möglichkeit. Entschlossen griff er nach dem schwarzen Kommunikationsgerät, klappte es auf und begann eine Nachricht zu schreiben. Enttäuscht ließ René das Handy sinken „Und?", fragte Rude. „Anrufbeantworter..." „Wahrscheinlich hat er sich ne Runde auf´s Ohr gehauen." René nickte zögernd. „Vielleicht." Die beiden hatten schon gut ein Drittel des Shinra-Geländes umlaufen. „Du machst dir aber ganz schön Sorgen, hm?" Eine von Rudes Augenbrauen wanderte demonstrativ nach oben. Die langhaarige SOLDAT überging den Seitenhieb ihres Kollegen. „Ihr seid mir eben wichtig." Gerade wollte sie das Handy wieder zurück in ihre Brusttasche gleiten lassen, als dieses piepste. „Eine SMS?", fragte Rude. Schnell klappte René das schwarze Mobiltelefon wieder auf. „Von Reno...", murmelte sie. » Hey, Kleines. Cute, das du anrufst! *g* Alles paletti, bin nur erkältet und fühl` mich ´n bisschen matschig!^.^ Revangier` mich bei Zeiten für die Nachtschicht! See ya, Sweetheart! XD « Etwas ungläubig blinzelte René auf das kleine Display „...Okay..." Rude hatte ihr über die Schulter geschielt und grinste breit. „Klingt ganz nach dem alten Reno. Also, alles in Butter." Sie nickte zögernd und folgte ihrem Kollegen weiter über das Gelände. Ganz überzeugt davon, dass bei Reno alles in Ordnung war, war sie nicht. Als Reno, frisch angezogen, zurück ins Wohnzimmer kam, blinkte sein Handy. „Eine Antwort? Von René?" » Armes Reno! *pattpatt* Wickel dich warm ein und pack dich ins Bett! *smile* Wir sehen uns morgen Abend, Partner! Gute Besserung! *knuddel* René PS: Iss was Vernünftiges! « Reno ließ das Handy sinken. Ein Grinsen umspielte seine Mundwinkel, doch seine Augen beherbergten einen traurigen Glanz. Er seufzte schwer. Seine Finger spielten mit dem kleinen Fotoanhänger an seinem Telefon. Die Aufnahme war etwas über zwei Monate alt. Er und René, die lachend und mit Victory-Zeichen in die Kamera grinsten. 'Ein Glücksbringer', hatte die Blondine lachend gemeint. 'Auf gute Partnerschaft', hatte er auf den zweiten der Anhänger gekrakelt. Jener hing an René´s Handy. Die Augen seiner Kollegin hatten gestrahlt. Am liebsten hätte er die 21jährige jetzt in seiner Nähe gehabt. Doch sie durfte um keinen Preis erfahren, was er verbarg. Gedankenverloren, das Bild fest umklammert, rollte er sich in seine Wolldecke ein und sackte schon bald in einen tiefen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)