Kunan von _miku-kun_ (Das Amulett von Thana) ================================================================================ Kapitel 8: Aufbruch ------------------- Aufbruch Nachdem Luca und Masanari Shima zu einem Arzt gebracht und sich versichert hatten, dass Shima es bei ihm gut hatte, da sie zur Beobachtung bleiben musste, machten sie sich auf die Suche nach Canis, um ihm von den Geschehnissen zu berichten. Zuerst war Luca dagegen, mit dieser Geschichte zu ihm zu gehen, da er immer noch annahm, dieses fremde Mädchen wäre eine Verbrecherin auf der Flucht und wollte sie deshalb nicht verraten. Doch Masanari machte seinem Freund mit einer langen Rede klar, wie wichtig der Angriff des Drachen für die Sicherheit war. Also beschlossen sie, das Mädchen nicht zu erwähnen und so zu tun, als ob sie den Drachen ohne Hilfe besiegt hätten. Luca schlug vor, zum Zelt des Hohen Rates zu gehen. Und tatsächlich. Als sie dort angekommen waren, trat Canis aus dem Zelt. Dieser erblickte die beiden sofort, kam lächelnd auf sie zu und sah ihre missmutigen Blicke. „Was ist denn mit euch los?“ Luca und Masanari tauschten verstohlen Blicke aus. Das entging Canis natürlich nicht. „Na los, spuckt’s aus.“ Masanari seufzte und fing an zu erzählen. Währenddessen wurde Canis’ Blick immer düsterer. Nachdem Masanari geendet hatte, schwieg Canis. Luca und Masanari sahen sich an. Masanari hatte alles haargenau erzählt, von dem Treffen mit Shima bis zu dem Punkt, wo sie Canis gefunden hatten. Natürlich hatte er die Fremde, die ihnen in Wahrheit das Leben gerettet hatte, mit keinem einzigen Wort erwähnt. Canis bedeutete den beiden, ihm zu folgen. Sie mussten fast rennen, um neben ihm zu bleiben. „Wenn das wahr ist, was du eben gesagt hast, Masanari, - was ich auch nicht bezweifle – haben wir jetzt ein großes Problem“, sagte er ernst. „Eigentlich war geplant, erst morgen aufzubrechen, aber unter diesen Umständen…“ „Was war das überhaupt für ein Wesen?“, rief Luca dazwischen. Canis blieb stehen. „Das war ein Nac, eine nicht zu unterschätzende Bestie aus Argolis. Deswegen wundere ich mich, dass ihr es ganz alleine mit ihm aufnehmen konntet.“ Er runzelte die Stirn. Luca wurde mulmig. Ahnte er was? Aber dieser fuhr ungerührt fort: „Sie werden von Paratas gezüchtet und sie gehorchen nur ihrem Meister. Ich fürchte, dieser Nac, der euch angegriffen hat, wurde geschickt, um dich zu töten, Luca.“ Luca schluckte. „So etwas habe ich schon geahnt. Aber wie hat Paratas erfahren können, dass ich hier bin?“ Canis schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht. Wir dachten, du seiest hier sicher.“ Sie gingen weiter. „Aber jetzt sind wir klar im Nachteil. Wenn er erfährt, dass der Angriff des Nacs gescheitert ist, wird er noch mehr schicken. Deswegen brechen wir noch heute auf. Welch ein Glück, dass Sayuri eben eingetroffen ist. Ich war gerade auf dem Weg, sie zu treffen, als ihr auf mich gestoßen seid.“ „Aber was ist mit Shima?“, fragte Masanari. „Du kannst momentan nichts für sie tun. Sie ist klug, sie wird dich schon finden.“ Canis lächelte matt und wandte sich an Luca. „Ich würde vorschlagen, dass du deine Sachen packst.“ Luca schaute an sich herunter und sagte: „Das ist alles, was ich habe.“ „Na gut. Du findest in deinem Zelt aber einen Rucksack. Den solltest du mitnehmen. Ich erwarte euch in einer halben Stunde am Ost-Tor.“ Als sie eine halbe Stunde später am Ost-Tor ankamen, wartete dort schon Canis mit Sayuri. Luca und Masanari staunten nicht schlecht, als sie Sayuri als das Mädchen wiedererkannten, das ihnen den Nac vom Hals geschafft hatte. „Du?“, rief Masanari erstaunt. Sayuri lächelte, sagte aber nichts. Canis trat vor. „Ihr kennt euch?“, fragte er stirnrunzelnd. Nun war auch Sayuri verwirrt. „Haben die beiden Euch denn nichts von dem Nac erzählt?“ „Doch, aber…“ „Dann wisst Ihr bestimmt auch, dass ich den beiden das Leben gerettet habe, indem ich…“ Canis hob die Hände, um den großen Strom an Neuigkeiten abzuwehren, und sagte zu den Jungs: „Ihr habt mir eben doch noch erzählt, dass ihr ihn ohne Hilfe getötet habt – was ich euch ohnehin nicht so recht geglaubt habe. Warum habt ihr mir nicht die ganze Geschichte erzählt?“ Da Masanari unentwegt das Mädchen anstarrte, musste Luca auf diese unangenehme Frage antworten. Er überlegte kurz, um die richtigen Worte zu finden, doch dann beschloss er, seine damaligen Vermutungen über Sayuri zu erläutern. Als er geendet hatte, fing diese an zu lachen. Luca war es schon beim Erzählen unangenehm gewesen, dies zu äußern; doch jetzt war es ihm äußerst peinlich. „Ich, eine Verbrecherin?“, fragte sie amüsiert. Auch Canis lächelte. „Naja, eigentlich hast du ja Recht“, fuhr sie fort. „Früher – vor einigen Jahren- war ich wirklich eine Diebin, doch als ich erfahren habe, was ich wirklich bin, habe ich aufgehört zu stehlen.“ Das erleichterte Luca und er schaute zu Masanari, der sich sichtlich darüber freute, dass er mit Sayuri etwas gemeinsam hatte- nämlich das Stehlen. „Da auch das jetzt geklärt ist“, sagte Canis, „können wir ja jetzt aufbrechen.“ Er schaute hoch zur Sonne. „Wenn wir uns beeilen schaffen wir es noch bis heute Abend.“ „Was bis heute Abend?“, hakte Luca nach. „Unsere heutige Etappe“, sagte Canis so, als ob es das Normalste auf der Welt wäre. „Wir werden, wenn alles klappt, bei einem guten Freund von mir die Nacht verbringen. Ach ja, bevor ich es vergesse, ich sollte dir vom Hohen Rat noch dies hier geben.“ Canis holte etwas aus seiner Tasche hervor und hielt es Luca hin. Er nahm es. Ein türkiser kleiner Stein war durch einen dünnen Faden gefädelt worden. Luca hängte sich die Kette um den Hals. „ich weiß selbst nicht, wozu diese Kette gut sein soll“, fuhr Canis fort, „aber vielleicht ist es ja auch einfach nur ein Glücksbringer.“ Er lächelte. Sie gingen los. Sie kamen an bebauten Feldern und grünen Wiesen vorbei, auf denen Schafe, Kühe, Ziegen oder auch Pferde weideten. Als Luca die Pferde sah, fiel ihm etwas ein. „Warum reiten wir eigentlich nicht?“, fragte er Canis. „In diesem Punkt hast du bis zu einer gewissen Stelle Recht. Natürlich könnten wir reiten, um so schneller am Ziel zu sein, aber wir müssen viele Wege meiden.“ „Aber ich dachte, Argolis wäre von Kailu weit entfernt.“ „Das stimmt schon, aber Paratas hat Spione und wir müssen äußerst wachsam sein, was das betrifft.“ Er schmunzelte. „Aber keine Sorge. Wenn wir an den Bergen von Nhabia angekommen sind, werden wir wohl reiten müssen.“ „Wieso?“ „Weil dir sonst deine Füße abfrieren“, antwortete Masanari, bevor Canis etwas erwidern konnte. „Dort oben ist es sehr kalt und wir werden einige Tage bis zur Festung von Rhim Baldharr brauchen.“ An die Vorstellung, dass dort diese eisigen Temperaturen auf sie warteten, musste Luca sich noch gewöhnen. Er hasste die Kälte. Deswegen wollte er auch nicht mit ins Sauerland. Luca seufzte. Er musste an seine Eltern und seine Schwester denken, die momentan irgendwo in seiner Welt waren. Er fragte sich, wie es ihnen wohl ging und wie viel Zeit dort schon verstrichen war. Luca musste kurz überlegen, doch dann wusste er, wie viele Tage er schon hier war. Es waren ganze 4 Tage. Plötzlich stolperte er. „Alles in Ordnung?“, fragte Canis stirnrunzelnd, der Lucas Sturz gerade noch abgefangen hatte. „Ja, danke“, antwortete Luca und schalt sich innerlich. Aufgehalten von seinen Gedanken, hatte er nicht mitbekommen, dass sie mittlerweile auf einem Pfad, der so schmal war, dass sie gerade noch nebeneinander hergehen konnten, entlanggingen. Der Übeltäter, über den er gestolpert war, war ein dicker Ast eines Dornenbusches – wie Masanari ihm heute erzählt hatte. Auch Sayuri und Masanari schauten besorgt zu Luca. „Hat dir Masanari nicht erzählt, dass man bei Dornenbüschen wachsam sein muss?“, fragte Canis. „Doch“, erwiderte Luca genervt. „Aber ich musste nachdenken und habe nicht aufgepasst.“ Canis öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder. Luca konnte dies nur recht sein. Er hatte keine Lust, dass Canis unangenehme Fragen stellte. Der Weg wurde nun so schmal, dass sie hintereinander gehen mussten. Canis führte die Truppe an. Danach folgte Luca, Sayuri und Masanari bildeten den Schluss und redeten über begangene Diebstähle. Masanari erzählte ihr auch von Shima. Luca fragte sich, ob Shima ihnen hinterherkommen würde, sobald sie gesund war. Ob sie wohl wusste, wo sie jetzt waren? Aber Luca wusste, dass es noch Tage dauerte, bis sie vollkommen gesund sein würde. „Wo hast du deinen Freund kennen gelernt?“, fragte Luca Canis nach einer Weile, um mit ihm ein Gespräch anzufangen. „Ich habe Enrico in Narac kennen gelernt. Er hatte dort eine Werft, wo ich einige Zeit gearbeitet habe. Sie ist aber vor einigen Jahren einem Feuer zum Opfer gefallen. Ich habe daraufhin angefangen, Nachforschungen anzustellen, weil ich es mir nicht vorstellen konnte, wieso die Werft angefangen hat zu brennen. Wir hatten dort genügend Fenster, sodass wir keine Lampen brauchten.“ „Also war es Brandstiftung?“ „Ja, von wem weiß ich nicht. Aber ich glaube, es war Paratas. Enrico hat Passagierschiffe gebaut, die ausschließlich dazu dienten, den Achandor hinaufzufahren. Das war der schnellste Weg, um zu Tamalia zu kommen, die letzte Stadt vor Nhabia.“ „Aber wieso ist Enrico hier und nicht in Narac?“ „Daran, dass die Werft verbrannt ist, hat er sein ganzes Geld verloren. Er hat mich gebeten, ihm zu helfen. Also habe ich ihm die Hütte gegeben, die ich von meinem verstorbenen Onkel geerbt hatte.“ „Warum wohnt er nicht in Kailu? Dort ist es doch bestimmt viel sicherer als mitten im Wald.“ Canis seufzte. „Du stellst mir aber ganz schön viele Fragen, Luca. Nun ja, Enrico ist seit dem Vorfall mit dem Brand nicht mehr so gerne unter Menschen; er vertraut ihnen einfach nicht. Er sieht in jedem nur das Schlechte, aber da ich sein einziger Freund zu dieser Zeit war– und immer noch bin- vertraut er mir. Bei dir wette ich aber, dass es anders sein wird.“ Canis drehte sich kurz zu Luca um, der ihn fragend ansah, und fuhr fort, um die Fragerei zu sparen: „Du siehst seinem verstorbenen Sohn ähnlich. Er ist bei dem Brand ums Leben gekommen. Dieser Junge war der einzige Tote.“ Luca schwieg. Wie würde seine Familie wohl reagieren, wenn sie erfahren würden, dass er hier in dieser fremden Welt gestorben wäre. Seine Schwester würde sicher einen Freudentanz aufführen, aber seine Eltern wären bestimmt sehr traurig. Er wusste jedoch seit dem Angriff des Nacs, dass sie- und besonders er- ständig in Lebensgefahr schwebten. Luca blickte auf Canis’ Schwert, der seine Hand auf dessen Griff gelegt hatte. Er wird uns beschützen, dachte Luca. Er war sich sicher, dass Canis hervorragend mit dem Schwert umgehen konnte. Der Wald um sie herum wurde immer dichter und dunkler, doch der Pfad, auf dem sie gingen, wurde breiter, sodass sie nach einer Weile wieder nebeneinander hergehen konnten. Masanari schilderte Sayuri offenbar hoch vergnügt seine Lebensgeschichte, doch Sayuri schien nicht so viel daran zu liegen, alle Einzelheiten seines Lebens zu erfahren, denn sie schaute missmutig drein. Luca lächelte und fragte sich, ob sich Masanari eigentlich im Klaren war, dass Sayuri ihm nicht zuhörte. Sie mussten noch einige Minuten auf dem Weg gehen, bis sie schließlich die Umrisse von zwei Gebäuden sahen. „Ah, endlich“, sagte Canis. „Wir sind da.“ „Was auch langsam mal Zeit wurde. Ich kann meine Füße nicht mehr spüren.“ Luca gab Sayuri innerlich Recht. Er war lange nicht mehr so weit gelaufen und durch die Lederschuhe konnte man jeden Stein spüren. Als sie näher herankamen, erkannte Luca, dass der erste Umriss zu der Hütte mit reetgedecktem Dach und einem Stockwerk gehörte, von der Canis ihm erzählt hatte. Rechts daneben stand mit etwas Abstand ein großer Schuppen. Canis ging auf die Holztür der Hütte zu, die anderen folgten ihm mit etwas Abstand. Er klopfte. Sie hörten, wie sich im Innern der Hütte jemand schlurfend in Bewegung setzte, hinter der Tür stehen blieb und murrend fragte: „Wer ist da?“ Canis lächelte matt. „Ich bin’s, Enrico.“ Die Tür ging auf und auf der Schwelle stand ein schon etwas älterer Mann, der auf seinen grauen Haaren einen mit Federn geschmückten Hut und dazu eine Fellweste trug. Luca fand, er sah aus wie ein Förster. Der Mann lächelte, als er Canis erblickte und trat ein Stück beiseite, um sie eintreten zu lassen. „Ich habe dich gar nicht erwartet, Canis.“ „Ich habe meinen Besuch auch nicht angekündigt.“ Als Luca an ihm vorbei ging, fiel Enricos Blick auf ihn. Luca spürte den stechenden Blick, versuchte ihn aber so gut es ging zu ignorieren. Er sah kurz in Enricos Augen, die leicht tränten. Canis hatte Recht, dachte Luca, ich sehe seinem toten Sohn wirklich ähnlich. „Setzt euch“, sagte Enrico mit zitternder Stimme und verschwand hinter einer Tür. Sie befanden sich im Wohnraum der Hütte, der anscheinend, neben einem Durchgang mit Vorhang zu einem kleineren Raum, der Einzige hier unten war. In der Mitte stand ein langer Tisch mit Stühlen, auf die sie sich setzten. Der Tür gegenüber befand sich ein Kamin, in dem noch einige Scheite glühten. Ansonsten war der Raum leer. Es gab noch nicht mal irgendeine Kommode oder ein Gemälde; die Hütte war nur mit dem Notwendigsten eingerichtet. Eine Öllampe über ihnen war neben dem Kamin die einzige Lichtquelle nachts. Enrico kam zurück, kurz nachdem sie Platz genommen hatten. Er hielt vier schmutzige Gläser und einen Krug in der Hand. Er stellte alles auf dem Tisch ab, setzte sich und musterte nun auch Masanari und Sayuri. „Das sind Masanari, Sayuri und Luca“, stellte Canis sie vor. „Wir sind auf dem Weg nach Nhabia.“ „Dann sind die Gerüchte also wahr“, murrte Enrico, während er Wasser in die Gläser füllte und jedem eins gab. Sayuri, Masanari und Canis nahmen sofort einen kräftigen Schluck, aber Luca fühlte sich unwohl dabei, aus einem so schmutzigen Glas zu trinken. Er war jedoch beinahe am Verdursten, also nahm er doch einen Schluck. Das Wasser war sehr kalt und schmeckte bitter. Luca stellte das Glas zurück auf den Tisch. „Welche Gerüchte?“, hakte Canis nach. Enrico beugte sich über dem Tisch zu ihm und flüsterte: „Du weißt doch bestimmt schon, dass sich der Sohn des letzten legendären Schattenreiters in Kunan befinden soll.“ Canis stöhnte auf. „Woher-“ „Woher ich das weiß? Canis, Paratas hat Truppen losgeschickt, die nach ihm suchen und ihn töten sollen, bevor er eine Gefahr für ihn wird. Heute Nachmittag kamen hier welche vorbei.“ „Seit wann sind sie weg?“ „Kurz, bevor ihr gekommen seid, sind sie Richtung Osten aufgebrochen.“ Canis atmete auf. „Da haben wir ja noch mal Glück gehabt.“ Enrico lehnte sich zurück. „Warum nehmt ihr genau den weiten Weg auf euch?“ Canis sah Luca an. Sein Freund brauchte einen Augenblick, bis er eins und eins zusammengezählt hatte. „Du meinst“, fuhr er leise fort, „er ist …“ Canis nickte ernst. „Er ist es. Es besteht kein Zweifel. Wir wollen zur Festung; dort befindet sich das Amulett von Thana. Erst dann haben wir eine Chance gegen Paratas.“ „Wenn es nicht bereits zu spät ist“, sagte Enrico stirnrunzelnd. „Ich habe gehört, dass ein Teil des Heeres in zwei Wochen aufbrechen wird, um Navamo anzugreifen.“ „Wie lange bleibt uns genau Zeit?“ „Ich schätze bis zum nächsten Vollmond, wenn nicht weniger.“ Canis nickte. „Unter diesen Umständen müssen wir uns beeilen.“ Er stand auf, auch die anderen erhoben sich. „Ihr könnt hier übernachten. Folgt mir.“ Enrico nahm die Öllampe vom Haken und führte sie nach draußen durch die Dunkelheit zum Schuppen. Er stoss die Tür auf und trat hinein. Mit Hilfe der Lampe zündete er eine weitere an, die neben der Tür auf einer hölzernen Kiste stand und überreichte sie Canis. Er murmelte noch etwas von wegen `Gute Nacht’, ging wieder hinaus und schloss die Tür hinter sich. Dann hörte Luca ein leises Klicken, beachtete es aber nicht weiter und studierte das Innere des Schuppens. Es gab nur einige Kisten und zwei Wolldecken, die lieblos auf eine der Holzkisten lagen. Ein Seil war lieblos in die Ecke geworfen worden. „Ich würde vorschlagen, dass sich Luca und Masanari eine Decke teilen und Sayuri auf der anderen schläft“, sagte Canis mit dem Anflug eines Lächelns. Luca und Sayuri fingen an, sich jeweils eine zu nehmen. Als Luca sie gerade neben einer Kiste ausbreiten wollte, tippte Masanari ihm auf die Schulter. „Nimm du ruhig die Decke für dich alleine, Luca. Ich schlafe auf dem Boden.“ „Möchtest du wirklich nicht? Ich hätte kein Problem damit.“ Masanari lachte. „Das ist nett gemeint, aber ich möchte trotzdem nicht – danke. Wolldecken waren mir immer schon zu unbequem.“ Canis setze sich auf eine Kiste, die neben der Tür in der Ecke stand und holte aus seiner Tasche ein paar Äpfel heraus, die er verteilte. Sie aßen schweigend und legten sich anschließend schlafen – außer Canis, der die Tür für alle Fälle bewachen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)