a villain like you von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Tsukasa’s POV Wir treffen uns am Montag alle zur Bandprobe. Du kommst als Letzter. Wirkst etwas niedergeschlagen. Was für mich auch völlig verständlich ist. Für die anderen Zwei nicht, denn sie haben keine Ahnung von dem, was hier abläuft. Zur Mittagszeit machen wir eine Pause. Du willst gerade verschwinden, da halte ich dich auf. „Maru, wo willst du hin?“ „Ich geh irgendwo was essen. Wir sehen uns später.“ „Ich denke, ich komm lieber mal mit.“ „Tsukasa, du…“ „Keine Ausreden. Gegen mich hast du keine Chance. Wir gehen zusammen Mittag essen.“, du gibst tatsächlich klein bei. Wer hätte gedacht, dass ich so autoritär sein kann. In der Fußgängerzone holen wir uns ein paar Sandwiches und machen es uns dann im nahegelegenen Park gemütlich. Wir quatschen zu Anfang über irgendwelche Kleinigkeiten, bis ich auf das Thema zu sprechen komme, weshalb ich eigentlich mit dir mitgekommen bin. „Maru?“ „Hm?“ „Kannst du nicht irgendetwas gegen Kisaki unternehmen.“, frage ich leise und sehe zu Boden. „Misch dich da nicht ein. Das geht dich gar nichts an.“, entgegnest du mir leicht gereizt. Doch mir reicht es. Auch ich habe schließlich Gefühle und die kann ich nicht länger unterdrücken. „Ich will nicht, dass du länger zu Kisaki gehst. Ich will dich nicht in den Armen eines anderen Mannes wissen oder gar sehen. Das ertrage ich nicht.“, langsam bahnt sich eine Träne ihren Weg an meiner Wange herab. „Tsukasa?“ „Du tust mir damit mittlerweile mehr an, als wenn Kisaki mich persönlich vergewaltigen würde.“ „Aber,… ich hab das doch nur für dich getan.“ „Maru, verstehst du denn nicht? Ich liebe dich,… ich will dich für mich allein haben. Doch du kommst gar nicht mehr zu mir. Du meidest meine Gesellschaft und das verletzt mich sehr.“, du stehst auf und nimmst mich in den Arm. Ich fange an zu weinen. „Tsuka, das… das wusste ich nicht…. Hättest du doch bloß früher was gesagt.“, du streichelst mir über den Kopf, schweigst einen Moment, doch sprichst bald weiter. „Ich liebe dich doch auch, Tsukasa. Deshalb hab ich das doch getan, ich will nicht, dass Kisaki sich an dir vergeht.“, deine Stimme zittert. Ich sehe es zwar nicht, aber ich weiß, dass du den Tränen nahe bist. „Du musst ihn anzeigen. Er kommt dann in den Knast, dann sind wir ihn los.“, schluchze ich gegen deine Brust. „Er kommt auch irgendwann wieder frei. Und dann wird er nur noch mehr Wut gegen mich haben, als jetzt.“ „Und wenn du mitmachst?“, ich sehe auf und dir direkt in die Augen. „Was meinst du damit?“ „Na ja, wenn du dich ganz willig von ihm nehmen lässt. Vielleicht verliert er dann das Interesse an dir.“, die Idee ist absurd, das weiß ich. Doch weiß ich sonst keinen anderen Ausweg mehr. Die Frage ist nur, ob du, während er dir so weh tut, so tun kannst, als würde es dir gefallen. Die Woche über haben wir Kisaki öfter in der Fußgängerzone getroffen. Natürlich nicht allein, doch wer sein ständiger Begleiter war, weißt weder du noch ich. Er hat uns ignoriert, er ging genau an uns vorbei und tat so, als würde er uns nicht kennen. Jedes Mal, wenn wir ihn trafen. Freitag kam er wieder bei der Bandprobe vorbei. Es war das Gleiche wie immer. Er betrat den Raum, sah sich um und verlangte nach dir. Ich bekam es wieder mit der Angst zu tun. Wer weiß, was er nun vorhatte. Doch schon nach kurzer Zeit kamst du aus dem Nebenzimmer zurück und Kisaki war verschwunden. „Also, proben wir nun weiter oder ist jetzt erstmal Kaffeepause?“, hast du gut gelaunt gefragt, ohne den plötzlichen Umschwung deines Verhaltens zu erklären. Noch vor wenigen Minuten warst du ruhig, sehr still, hast dich zurückgezogen, ich denke aus Angst vor Samstag. Doch jetzt war plötzlich alles anders. Und das weckte in mir Hoffnung. Maru’s POV Freitag. Ich mag Freitage nicht. Es ist der Tag vor Samstag. Und Samstage mag ich erst recht nicht. Warum brauche ich, denke ich, nicht mehr zu erklären. Bei der Bandprobe läuft alles wie gehabt. Am Nachmittag schneit Kisaki plötzlich zu uns herein. Mir bleibt fast das Herz stehen. Mein Puls geht rasend schnell, dass ich regelrecht fühle, wie meine Arterien zerspringen wollen. Ich fühle mich zu schwach, um es jetzt mit Kisaki aufnehmen zu können. Er sieht sich im Raum um. „Maru,… lass uns nach nebenan gehen.“, sagt er und verlässt den Raum. Ich folge ihm langsam und zaghaft. „Maru, es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber ich habe diesen Samstag leider keine Zeit für dich.“, sagt er und schließt die Tür hinter mir. Ich glaube nicht, was ich höre. Er lässt mich diesen Samstag in Ruhe? „Ich habe ein wichtiges Meeting. Das geht vor.“, fährt er erklärend fort. „Verstehe.“, sage ich mit gesenktem Kopf. Ich habe Angst, er könnte mir ansehen, dass ich mich darüber freue. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er das mitkriegen würde. Er sieht mich nicht an, sondern an mir vorbei und nickt. Dann öffnet er die Tür und verschwindet einfach. Einen Moment bleibe ich allein in dem Nebenzimmer stehen. Ich atme erleichtert aus. Dieses Wochenende würde er mich nicht quälen. Auf dem Weg nach Hause habe ich dich an meiner Seite kleben und zum ersten Mal seit sehr langer zeit kann ich das richtig genießen. „Maru?... Was hat Kisaki gesagt?“, fragst du und unterbrichst damit die Stille. „Er hat diesen Samstag ´leider` keine Zeit für mich.“, antworte ich glücklich. Du bleibst stehen und siehst mich mit, vor Staunen, offenem Mund an. Auch ich bleibe jetzt stehen und lächle dich an. „Willst du da wurzeln schlagen?... Nun komm, ich höre meine Couch schon nach mir schreien.“, sage ich belustigt und gehe weiter. Du folgst mir dicht auf den Fersen, bis du schließlich wieder aufgeholt hast. „Maruuuuu?“, fragst du lang gezogen. „Kann es sein, dass ich deine Couch auch nach mir schreien höre?“, wieder grinse ich. Ich habe genau verstanden, was du damit sagen willst und ich freue mich sehr darüber. „Lass mal hören!“, ich lausche in die dunkle Nacht hinein. „Ja, ich glaube meine Couch ruft auch Tsukasa.“, beide brechen wir in tosendes Gelächter aus und machen uns auf den Weg zu mir. Bei mir angekommen, hole ich uns erstmal was zu trinken, bevor wir meiner vereinsamten Couch Gesellschaft leisten. Den Abend verbringen wir mit quatschen und DVD gucken. Erst spät in der Nacht gehst du nach Hause. Doch hast du versprochen morgen wieder zu kommen. Eigentlich hättest du gleich bleiben können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)