Ver(w)irrt von Rose-de-Noire ================================================================================ Prolog: -------- Curtis Newton alias Cpt. Future stand an Bord der Comet in seinem Labor über ein seltsames Artefakt gebeugt, welches bläulich glimmte. Den phonetischen Schlüssel in der Hand war er gerade dabei das Gerät förmlich zu sezieren. Seine Gedanken drifteten erneut zu dem letzten Streitgespräch mit Joan Landorn, seiner ehemaligen – jawohl! Seit 24 stunden ehemaligen Verlobten. Joan hatte in die sprichwörtliche Pistole auf die Brust gelegt und von ihm verlangt sich zu entscheiden; entweder sie oder sein Beruf. Genauso gut hätte sie verlangen können, die Comet auf den Schrottplatz zu legen und Grag und Otho gleich dazu. Verbissen werkelte er an dem technischen Teil herum ohne die sich intensivierende blaue Strahlung wahrzunehmen. Future hatte das Gerät auf einem abgelegenen Planeten entdeckt und versuchte nun seinen Sinn und Zweck zu entschlüsseln. Er sollte ihn schneller erfahren als ihm lieb war. Aufhissend zog er seine Hand zurück, als er einen elektrischen Schlag fühlte – das heisst er wollte sie zurückziehen. Erschrocken stellte Curtis fest, dass seine Hand in dem, mittlerweile in ein gleissendes Licht getauchten, Gerät feststeckte; schon fühlte er ein schmerzhaftes Ziehen welches von der Hand den ganzen Arm hinauf und zur Schulter ging, nur um dann mit einem stechenden Schmerz durch seinen ganzen Körper zu toben. Ihm wurde schwarz vor Augen als seine Beine unter ihm wegknickten. Kapitel 1: Ankunft ------------------ Als Future wieder zu sich kam, schüttelte er erstmal den Kopf um ihn zu klären, behielt jedoch die Augen geschlossen, man konnte ja nie wissen. „Geht es ihnen gut Sir? Wenn ja, könnten sie dann bitte zwanzig Zentimeter nach links rutschen? Sie sitzen nämlich auf meinem Modell…“ Future entschied sich zu rutschen; mehr konnte er im Moment nicht tun. Doch! Vielleicht die Augen öffnen. Also öffnete er die Augen. Doch alles was er sah, war ein Nachblenden des blauen Lichtes. Yattaran wedelte mit der Hand vor den Augen des offensichtlich desorientierten Mannes herum. Keine Reaktion. Er entschied sich Doktor Zero zu holen. Also sagte er: „Bleiben sie genau so, sonst machen sie aus Versehen noch ein Modell kaputt. Ich hole den Doc und den Captain.“ Future nickte zustimmend. Die Stimme klang irgendwie freundlich und besorgt. Das beruhigte ihn ein wenig; hatte er doch seine Photonenpistolen nicht getragen als der Unfall geschah. Yattaran stürmte Richtung Krankenstation der Arcadia, hielt nur kurz an einem Interkom, um Harlock mitzuteilen, sich im Quartier des Leutenants einzufinden. Glücklicherweise kann ihm der Doktor auf halbem Wege entgegen gerannt, Masu dicht auf den Fersen. Yattaran brüllte: „HALT!“ Beide blieben stehen, ebenso Captain Harlock der gerade angerauscht kam. „Kommen sie in mein Quartier Captain, Doktor.“ „Ähm, Yattaran? Wer ist das?“ Curtis wandte instinktiv den Kopf zu der dunklen Stimme hin. „Woher soll ich das wissen Captain? Er sass plötzlich auf meinem Modell der „Flying Duchman“.“ Entgegnete die freundliche Stimme von zuvor. „Ist das mein Patient?“ fragte der Doktor. Yattaran nickte. „Ich bin Captain Future und ich fürchte, ich bin ihr Patient. Nebenbei, wo bin ich hier eigentlich?“ meldete sich der Fremde zu Wort. Harlocks Blick flog zu dem Spercher hinüber und er musterte ihn das erste mal bewusst. Er sah einen grossen, kräftigen Mann in einem weissen Raumanzug, mit rotbraunen Haaren und dunkelbraunen Augen, der desorientiert inmitten von Yattarans Modellen sass. „Sie befinden sich an Bord der Arcadia…“ seltsamer weise hatte Harlock das Gefühl, das Future hoffte, man kenne ihn… „Und ich bin der Captain des Schiffes, Harlock.“ „Der Weltraumpirat!“ fügte Yattaran stolz hinzu. Die Gesichtszüge Captian Futures entgleisten und hinter seiner Stirn schien es kräftig zu arbeiten. «Wo bin ich denn hier hineingeraten? Und ich stelle mich auch noch vor. Hätte gerade so gut um den Gandenschuss bitten können!» schalt er sich in seinen vernebelten Gedanken. Seltsamer weise geschah nichts weiter, als das ihm eine grosse kühle Hand auf die Stirn gelegt wurde. „Sie glühen ja förmlich!“ verkündete der Doktor. „Los helft mir ihn auf die Krankenstation zu bringen!“ „Jawohl Doktor Zero!“ antworteten die beiden anderen im Chor. „Wenn sie mir beim aufstehen behilflich sind kann ich selbst gehen…“ warf Future bestimmt ein, der sich scheinbar wieder beruhigt hatte und nun seine Hand ausstreckte. Harlock ergriff die Hand, Yattaran fiel auf die Knie und brachte seine Modelle in Sicherheit. Curtis fühlte, wie seine Hand kraftvoll ergriffen wurde und er auf die Beine gezogen. Kaum auf den Füssen fing er auch schon bedenklich zu schwanken an. Nur Captain Harlocks schneller Reaktion hatte er es zu verdanken, dass er nicht der Länge nach hinschlug. Denn dieser schlang ihm stützend einen Arm um die Taille. „Ist wohl nichts mit selber gehen!“ knurrte Harlock als er Futures Arm über seine Schultern zog. « Hm, fühlt wich wirklich warm an. Der Doktor hatte recht, der Mann hat Fieber!» Zu dritt begaben sie sich zur Krankenstation. Yattaran war schon wieder sehr beschäftigt. Future war die ganze Situation sehr peinlich. Er, ein Mitglied der Raupolizei gestützt auf eine Piraten, blind und hilflos… „Wir sind da, bringen sie ihn bitte zur Liege Captain.“ „Strecken sie ihre Hand aus Future, direkt vor ihnen befindet sich eine Liege“ sagte die dunkle Stimme Harlocks. Wie geheissen streckte Curtis die Hand aus und ertastete die Liege. Etwas umständlich liess er sich darauf nieder, er hatte das Gefühl, dass selbst seine Knochen schmerzten. Doktor Zero und Captain Harlock tauschten eine kurzen Blick, woraufhin der Doc nickte. Harlock hielt den Daumen hoch. Er hatte verstanden. „Ich bin auf der Brücke falls sie mich brauchen, Doc. Kümmern sie sich gut um unseren Gast.“ „Aye Captain!“ Erwiderte der Arzt und begann mit der Behandlung. Kapitel 2: Erkenntniss ---------------------- Kapitel 2: Erkenntnis Während der nächsten zwei Tage lag Future in tiefem Schlaf. Als Future erwachte, hatte er dröhnende Kopfschmerzen und verspürte den dringenden Wunsch nach einem Kaffee. Ausserdem fror er nur mit seinen Shorts bekleidet. Sein Bett erschien ihm viel zu hart – und überhaupt wieso roch es hier nach Krankenstation und Schnaps. Er schwang sich aus dem Bett und trat auf etwas weiches, das lauthals protestierte. Future liess sich zurück auf die Liege fallen und riss die Augen auf. Alles fiel ihm wieder ein: das Artefakt, das blaue Licht – die Arcadia – der Pirat. Der Mann auf den er getreten war erhob sich nun und Future sah, dass er Ärztekleidung trug. „Doktor Zero?“ fragte er etwas verlegen. Ein nicken mit einem freundlichen grinsen gepaart war die Antwort. Der Doc erinnerte ihn auf den ersten Blick irgendwie an Otho. „Hab ich sie verletzt?“ «Sowas» dachte Zero «da wacht der Mann an einem unbekannten Ort auf, und das erste was ihn interessiert ist, dass er mir wehgetan hat.» Antwortete jedoch: „Keine Sorge alles in Ordnung! Möchten sie einen Sake oder lieber Kaffee?“ „Kaffee“ hauchte Future andächtig, so schlecht konnte es hier also nicht sein – es gab Kaffee. Curtis hatte gerade die Tasse geleert als es klopfte. „Herein!“ rief Zero. Eine junge schlanke Blondine mit einem Bündel auf dem Arm trat ein. „Oh, hallo Kei!“ strahlte sie der Doktor an. „Guten Morgen die Herren“, grinste Kei fröhlich. Future zog verlegen die Decke hoch. „Morgen.“ Keis Blick blieb interessiert an ihm hängen. „Er hat recht, sie sollten passen.“ Fragend hob Future eine Augenbraue. „Das ist übrigens Kei Yuki zweite Kommandantin der Arcadia.“ Future liess einen Zipfel der Decke los und steckte ihr die Hand entgegen. „Sehr erfreut.“ Der Doc sprach weiter: „Und das ist Captain Future!“ „Angenehm“, erwiderte Kei Yuki und überreichte Future das Bündel, das sie noch immer auf dem Arm hielt. Es handelte sich um Kleidungsstücke. Kei Yuki drehte sich mit einem breiten Grinsen um und verliess den Raum. „Da hinten ist ein Badezimmer…“ erklärte Doktor Zero und deutete ihm den Weg. „Ich werde hier warten und etwas Sake trinken!“ Ein leises miauen liess Future nach unten blicken. Da sass eine kleine rote Katze mit einer Sake Falsche zwischen den Pfoten. Zero setzte sich neben das Kätzchen: „Danke Mime.“ Future verzog sich ins Bad. Während das Wasser plätschernd in die Wanne lief, betrachtete Future die Kleidungsstücke. Sie waren allesamt schwarz, obwohl es sich um Freizeitkleidung handelte. Das einzig helle darauf waren eingestickte Totenköpfe unter denen sich gekreuzte Knochen befanden. Er würde sie jedoch anziehen müssen, vorausgesetzt er wollte nicht halbnackt durchs Schiff gehen. Also zog er sich, nach einem ausgiebigen Bad, an. Er blickte in den Spiegel des Bades. Sein Abbild erschien ihm fremd und etwas bedrohlich, aufgrund der ungewohnt dunklen Kleidung. Joan hätte sich bestimmte erschreckt, ihren weissen Ritter so schwarz zu sehen, dachte er mit einem hämischen Grinsen. Er trat aus dem Bad und fand Dr. Zero noch an derselben Stelle. Nur war die Sakefalsche nun leer, dafür der Doktor voll. Was nun? Kapitel 3: Frühstück -------------------- Kapitel 3: Frühstück Captain Future stieg vorsichtig über den schnarchenden Mann und die Katze hinweg. Er trat an die Tür. « Nun, schauen wir mal ob ich Gast oder Gefangener bin!» Er legte die Hand auf den Sensor; die Tür liess sich widerstandslos öffnen. Future, erfreut über die Tatsache, trat in einen Langen Korridor. Ein betörender Geruch stieg ihm in die Nase und sein Magen begann zu knurren. Erst Jetzt bemerkte er wie hungrig er war. Somit folgte er dem Geruch. Verwundert entdeckte er überall im Korridor Besatzungsmitglieder die laut vor sich hin schnarchten. Vorsichtig bahnte er sich seinen Weg immer der Nase folgend. «Schlafen? Wie lange hab ich wohl geschlafen» überlegte er. Nach einigen Minuten kam er bei der Quelle des wunderbaren Duftes an. Er trat durch die offene Tür und erblickte eine grosse Schiffsküche. In welcher gerade eine kleine ältere Frau damit beschäftigt war, köstlich aussehende Speisen auf eine riesige Platte zu türmen. „Future kommen sie, setzen sie sich doch zu uns!“ erklang die freundliche Stimme, die er Leutnant Yattaran zuordnete, schräg hinter ihm. Future drehte sich um und erblickte einen Tisch, an welchem Kei Yuki und ein kleiner mit einem Modellfugzeug bewaffneter Mann sassen. „Leutnant Yattaran?“ sprach er fragend, während er sich gegenüber setzte. „Ja“ antwortete der angesprochene. „Oh, ist das ein Modell des Doppeldeckers des Roten Barons?“ Auf dem Gesicht des Leutnants breitete sich ein fröhliches Grinsen aus. „Ja Captain Future, dass…“ In diesem Moment setzte die Köchin die überfüllte Platte zwischen die drei auf den Tisch. „Esst meine lieben! Besonders du mein Junge. Nachdem zwei Tage geschlafen hast, brauchst du das. Es reicht wenn Harlock schon nicht genug isst.“ Das Kei und Yattaran verschwörerisch grinsten und Cpt. Future einen Punkt hinter ihr anstarrte, bemerkte sie nicht. Erst als Captain Harlock zu sprechen begann fuhr sie herum. „Was erzählst du unserem Gast denn für Märchen Masu.“ Sagte Halock mit einem breiten Grinsen und Augenzwinkern. Curtis erkannte die dunkle Stimme auf anhieb. Masu, die Köchin, verzog sich schmollend zurück an den Herd; wobei sie etwas von störrischen Jungs vor sich hin murmelte. Future wollte sich gerade erheben, als Halock sich neben ihm auf die Bank niederliess und ein fröhliches „Guten Morgen allerseits!“ in die Runde warf. Future entgegnete ich Chor mit den anderen: „Guten Morgen Captain!“ Curtis wunderte sich wie ein und dieselbe Person so viel Autorität ausstrahlen konnte und dennoch solche Spässe machen konnte. Obwohl, er tat das, bei näherer Betrachtung, ja eigentlich auch. Curtis begann das Gesicht seines Tischnachbarn genau zu studieren. Die beiden hervorstechenden Merkmale, waren die grosse Narbe, die sich quer von rechts oben über die linke Wange zog und eine Augenklappe anstelle des rechten Auges. Die Kleidung sah nicht viel anders aus als seine mit Ausnahme eines wallenden Capes. In diesem Augenblick räusperte sich Harlock: „Wenn sie damit fertig sind mich anzustarren, möchten sie dann auch noch etwas essen?“ „Entschuldigung!“ meinte Curtis und bemerkte peinlich berührt wie er rot anlief. «Warum zum Teufel werde ich denn jetzt rot?» Um sich von dieser Tatsache abzulenken begann er seinen Teller mit Essen zu beladen und es in sich hineinzustopfen. Cpt. Harlock dem die Situation mindestens ebenso peinlich war, folgte seinem Beispiel. So entging ihnen beiden der schockierte Blick den Kei und Yattaran tauschten – seit wann wurde ihr Captain rot um die Nase? Würden uns riesig über Kommis freuen ! Kapitel 4: Woher kommst du? --------------------------- Kapitel 4: Woher kommst du? Nachdem Curtis das Frühstück überstanden hatte – er hatte das Gefühl noch nie in seinem Leben so viel auf einmal gegessen zu haben – wandte sich der Leutnant an ihn: „So mein Freund, erzählen sie uns doch bitte woher sie kommen.“ „Und wie sie so plötzlich auf mein Schiff kommen mitten im Weltall…“ fügte Captain Harlock an. Future überlegte einen Moment, wie er das erklären sollte. Denn eigentlich wusste er selbst nicht so genau was geschehen war. Also entgegnete er stattdessen: „In welchem Teil des bekannten Universums befinden wir uns?“ „In der Nähe des Pferdekopfnebels…“ Future erschrak: „Das ist Lichtjahre von der Comet entfernt!“ „Wovon?“ fragte Captain Harlock seinen deprimiert dreinblickenden Banknachbarn. „Die Comet ist mein Schiff und befindet sich im Raumhafen von New York!“ Future fühlte sich plötzlich sehr unwohl, alle Anwesenden starrten, als hätte er den Verstand endgültig verloren in seine Richtung. Es dauerte eine Weile bevor Harlock erneut das Wort an ihn richtete. Offensichtlich versuchte er beruhigend zu klingen: „Ich sage es ihnen ja ungern: New York gibt es seit einigen hundert Jahren nicht mehr und die Erde seit zwei Wochen auch nicht mehr.“ Harlock bemerkte wie Futures Gesicht jegliche Farbe verlor. „Welches Jahrhundert haben wir?“ fragte er dann völlig unerwartet für die Anderen. Diesmal war es Yuki die ihm antwortete: „Wir befinden uns am Ende des dritten Jahrtausends.“ „Oh, oh, gibt es oder gab es eine Weltraumpolizei?“ „Wieso? Wollen sie uns verhaften lassen?“ scherzte Yattaran breit grinsend. „Nein, natürlich nicht. Ich versuche nur herauszufinden ob ich mich noch in meinem Universum befinde. Denn in meiner Zeit bin ich ganz sicher nicht mehr! Es war nämlich folgender massen…“ Und Future begann von dem Zeitpunkt an, als der das Artefakt entdeckt hatte zu erzählen. „Tja, der Rest ist ihnen allen bekannt!“ schloss Curtis seine Erzählung und blickte jedem seiner Zuhörer tief in die Augen. In der Hoffnung, dass sie ihn nicht endgültig für Verrückt erklärten. Cpt. Harlocks Gesichtsausdruck wechselte von Unglauben zu Bestürzung; er fand als erster die Sprache wieder: „Und wie kommen sie wieder nach Hause Cpt. Future?“ Cpt. Futures Gesicht wurde blass und er machte ein Gesicht, als hätte er gerade die Erkenntnis seines Lebens: „Ehrlich gesagt; ich habe keine Ahnung!“ seufzte er mit einem leicht verzweifelten Unterton. Cpt. Harlock klopfte ihm auf die Schulter und meinte: „Na dann: Willkommen an Bord!“ Seltsamer weise fühlte Curtis sich durch die Worte und die Berührung beruhigt. Yattaran der sehr geschäftig mit seinem Modellflugzeug hantierte, murmelte: „Wir werden schon einen Weg für ihn finden…“ „Da hören sie’s!“ warf Kei Yuki ein, „Wenn Yattaran-san so was sagt, dann wird es auch funktionieren! Er ist ein begnadeter Wissenschaftler!“ „Danke für das Kompliment Kei…“ sagte Ltd. Yattaran in ihre Richtung. Kei Yukis Wangen röteten sich leicht. „Also, dann, an die Arbeit.“ Harlock erhob sich, die beiden Leutnants taten es ihm gleich. „Und was kann ich tun?“ fragte Future etwas verwirrt. Captain Harlock wandte sich ihm zu: „Was sie wollen. Machen sie sich irgendwo nützlich, wenn ihnen danach ist Future.“ Er drehte sich um und verliess mit den anderen die Küche. Verwirrt blickte Curtis ihnen hinterher. «Was sind denn das für Sitten?» dachte er während auch er sich erhob. Ziellos strich Future durch das grosse Schiff, immer nach einer passenden Aufgabe für sich Ausschau haltend. Nach einer geraumen Weile stiess er beinahe mit jemandem zusammen, so in Gedanken vertieft wie er war. Dieser jemand schleppte ein grosses Maschinenteil hinter sich her. Future packte mit an: „Wo soll das Teil denn hin?“ „In den Maschinenraum Kumpel! Danke!“ Schreib doch mal eine nen Kommi... *herzallerliebstindierundeguck* Kapitel 5: Ein neues Mannschaftsmitglied ---------------------------------------- Kapitel 5: Ein neues Mannschaftsmitglied „Dein Maschinenteil Bordingenieur…“ „Danke ihr beiden, stell’ts da drüben hin. S’ist grad keiner da der’s einbauen kann!“ erwiderte Bordingenieur Machi. „Ich kann es ja machen, Bordingenieur!“ sagte Future und griff zielstrebig nach einem Werkzeug. Machi musterte den ihm unbekannten « Das muss der Neue sein von dem alle sprechen…» dachte er bei sich und liess den Mann, der offensichtlich wusste was er tat, gewähren und widmete sich wieder seiner Arbeit. Als nach kurzer Zeit keine Arbeitsgeräusche mehr aus der Ecke des Neuen zu vernehmen waren, drehte er sich um. « Wo is er denn? Schon aufgegeben?» Neugierig ging der Bordingenieur hinüber um nachzusehen. Verwundert stellte er fest, dass die Installation bereits vollendet und perfekt ausgeführt war. Vom Neuen war keine Spur mehr zu sehen. Alles was er hinterlassen hatte war perfekte Ordnung. (anm. d. A. eine Seltenheit an Bord der Arcadia) Future, der die Arbeit beendet hatte, war bereits wieder auf dem Weg durch die Arcadia. Da fiel ihm plötzlich ein: «Ich weiss ja noch nicht einmal wo ich schlafen soll; ob ich mich auch in den Korridor lege?» Sein Name, über Lautsprecher verstärkt, schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. „Future kommen sie auf die Brücke…“ befahl Harlocks Stimme. „Würde ich ja gerne; nur wo ist die Brücke…“ murmelte Future leicht genervt „…hier erklären einem ja alle so viel!“ Eine der am Boden liegenden Gestalten zeigte über die Schulter: „Da geht’s lang, immer gerade aus und am Ende hoch!“ „Vielen Dank!“ entgegnete er und machte sich erleichtert auf den Weg. Die Tür ging auf und Future blieb überwältigt stehen. So etwas hatte er noch nie gesehen: Die Brücke war riesig. Hinter einem altertümlich anmutenden Schiffsruder sass der Captain in einem reich verzierten, thronartigen Sessel, einen grossen schwarzen Vogel auf seiner Schulter. «Durch und durch ein wahrer Pirat!» schoss es Curtis durch die Gedanken. Er schüttelte den Kopf: « Was denk ich den da nur…» und bewegte sich weiter. „Ah, da sind sie ja Future.“ Harlock grinste breit. Curtis schwante übles, es war ein bedrohliches Grinsen. „Ja, Captain?“ „Spielen sie Schach?“ „Äh, wie meinen?“ fragte Future entgeistert. „Hätten sie Lust auf eine Partie Schach?“ wiederholte Harlock und erhob sich. „Kommen sie!“ Future machte, dass er hinterher kam. Yattaran blickte den beiden Captains nach und fragte sich, was das nun wieder zu bedeuten hatte – seltsam war es auf alle Fälle. HI Leuts! wie wärs mal mit nem klitzeklitzekleinen Kommi? Kapitel 6: Schachmatt --------------------- Als Future hinter dem Piraten durch die Tür trat, staunte er schon das zweite mal an diesem Tag. Captain Future fühlte sich in ferne Vergangenheit versetzt. Dieser Raum sah wirklich aus wie das Captainsquartier auf einem altertümlichen Segelschiff. „Setzten sie sich!“ Harlock wies auf einen Schachtisch der vor der grossen Fensterfront stand, hinter der sich die unendliche schwärze des Alls erstreckte. Future setzte sich brav hin während Harlock durch eine angrenzende Tür verschwand. Nach kurzer Zeit kam Harlock mit einer Weinflasche und zwei Gläsern zurück. „Auch ein Gläschen Future?“ fragte er, als er sich gesetzt hatte. „Gerne“ erwiderte Future zögernd. Harlock blickte sein Gegenüber an und grinste in sich hinein: «Mein Gott ist der Mann verkrampft! Ob der immer so ist?» Vier Stunden, fünf Weinflaschen – die sechste war gerade geöffnet worden – und zwei Partien Schach später, die dritte die sie begonnen hatten zog sich in die in die Länge aufgrund leichter Koordinationsschwierigkeiten beider Seiten. Die Türe öffnete sich. „Oh, hallo Mime!“ nuschelte Harlock. Die Angesprochene blickte auf die beiden Männer die etwas schief in ihren Stühlen hingen. Sah die fast volle Weinflasche auf dem Tisch, schnappte sie sich, drehte sich um und verschwand durch die Tür. „Harlock der Geist hat unseren Wein geklaut!“ lallte Future. „Keine Sorge s’hat noch mehr…“ erwiderte Harlock, der schon Richtung der Türe, durch welche er diesen Abend schon ein paar Male verschwunden war, unterwegs war. Future erhob sich umständlich: „Warte, ich helf dir!“ Kaum war er ein paar Schritte gewankt, stand er plötzlich orientierungslos im Dunkeln. „Was los?!“ „Keine Sorge Future, kommt öfters vor. Wo bist du?“ Harlock streckte die Hände aus auf der Suche nach Future. «Er ist doch direkt hinter mir gewesen, wo ist er denn nun?» „Na hier!“ «Korrekte Antwort, aber wo ist hier?» dachte Harlock. Im nächsten Moment hörte er ein lautes „klonk“ gefolgt von einem, noch lauteren „autsch“. „Was war das?“ fragte Harlock erschrocken. „Ich bin an einen Tisch gestossen. Aber wo sind die Stühle und die Schachfiguren hin?“ kam die undeutliche Antwort von Future. „Das muss mein Schreibtisch sein! Bleib da, ich komme!“ Harlock tastete sich zielstrebig Richtung Schreibtisch, von wo er ein leises Fluchen vernahm. Harlock stolperte, kippte nach vorn und landete auf einem weichen etwas. Future wurde von der Wucht des Aufpralls und Harlocks Körpergewicht auf den Schreibtisch gedrückt. „Bist du das Future?“ fragte Harlock, ihn abtastend, direkt neben seinem Ohr. „Ja!“ antwortete Curtis leise, dem immer noch mit seinem gesamten Gewicht auf ihm liegenden Mann. „Bist du sicher?“ raunte die dunkle Stimme noch näher an seinem Ohr, während er weiterhin abgetastet wurde. Curtis schluckte und antwortete mit belegter Stimme: „Ziemlich!“ Future versuchte sich unter Harlock hervor zu winden, doch seine weichen Knie machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Anstatt auf seinen Füssen landete er auf Harlock. Dieser lag nun seinerseits auf dem Schreibtisch und klammerte sich, erschrocken durch die plötzliche Bewegung, an ihm fest. «So war das aber nicht geplant!!!» schoss es Future durch den vernebelten Kopf, bevor seine Logik endgültig die weisse Fahne hisste. Er fühlte die Hitze die von Harlocks drahtigem Körper ausging, fühlte den warmen Atem and seinem Hals. Curtis beugte sich noch etwas weiter herunter und seine Lippen berührten die Harlocks. Harlock erschrak als er Futures Lippen auf seinen fühlte und holte zum Schlag aus – seine Hand legte sich, für ihn selbst unbegreiflich– in Futures Nacken. Future, von dieser Berührung angestachelt, strich mit seiner Zunge zärtlich über Harlocks Lippen. Mit einem leisen Seufzer öffnete dieser seinen Mund und zog Future noch näher an sich, um nun seinerseits die weichen Lippen zu erkunden. Harlocks letztes bisschen Vernunft schmolz mit der wachsenden Intensität des Kusses dahin. Er hielt den anderen Mann nun fest umschlungen. Future fühlte wie er ein Problem bekam, welches immer grösser wurde. Erschrocken versuchte er sich von Harlock zu lösen. Dieser klammerte sich nur noch fester an ihn und flüsterte heiser: „Future bitte…“ Allein der Klang der Stimme genügte; Future zog ihn erneut in die Arme und fühlte Halocks Lippen. „Curtis, nenn mich Curtis..“ flüsterte er, bevor er jenen erneut in einen leidenschaftlichen Kuss zog. Harlock drängte sich an den schweren heissen Körper über sich, liess sich von reinem Instinkt leiten als er begann seine Hüften an Curtis’ Körpermitte zu reiben. Dieser gab ein heiseres Stöhnen von sich und – In diesem Augenblick ging das Licht an. Futures Verstand setzte ebenso schlagartig wieder ein: «Himmel, was tue ich hier?!» Er riss sich los, machte auf dem Absatz kehrt und stob aus dem Quartier. Harlock stand auf und schüttelte den Kopf: «Was war das denn jetzt?» Er torkelte mit weichen Knien zu seinem Bett hinüber und liess sich erschöpft hinein fallen. Future stoppte erst mit seiner Flucht als er in einem kleinen, dunklen Raum landete. Erschöpft liess er sich gegen die Tür, die er hinter sich zugeworfen hatte, sinken und glitt daran hinunter. Er hoffte inständig, dass der andere Mann sich an nichts erinnern würde. Betrunken genug waren sie ja gewesen. Kapitel 7: Der Morgen danach ---------------------------- Harolck erwachte gegen Mittag mit Kopfschmerzen. Er versuchte sich aufzusetzen, beliess es jedoch bei dem Versuch. Mime die wie gewohnt neben seinem Bett sass fragte: „Das war wohl etwas zuviel letzte Nacht.“ Argwöhnisch betrachtete Mime ihn. Ob dieser Zustand wohl mit Future zusammenhing, der sie beinahe umgerannt hatte, als sie sich noch eine Flasche holen wollte. Zur selben Zeit, an einem anderen Ort auf dem grossen Schiff, erwachte Cpt. Future in einem spärlich ausgeleuchteten Abstellraum. „Mist, wie konnte ich nur. Ausgerechnet ein Mann – und obendrein ein Pirat. Ich werde nie wieder Alkohol trinken. Hoffentlich erinnert der sich an nichts mehr. Ich werde mich einfach so benehmen als wäre nichts geschehen.“ Er erhob sich und verliess die Abstellkammer wiederwillig, äusserst wiederwillig. Cpt. Harlock schickte sich an auf die Brücke zu gehen. Mime, die dich immer noch sorgte, folgte ihm mit etwas Abstand. Auf halbem Weg kam ihnen ein zerknittert wirkender Future entgegen. Future sah die beiden Personen auf sich zukommen und blickte sich nach einem unauffälligen Fluchtweg um: es gab keinen. Da würde er jetzt wohl durch müssen. Als sie auf gleicher Höhe waren, sagte Harlock im Vorbeigehen, bevor Future auch nur den Mund öffnen konnte: „Morgen Curtis!“ Diese zwei Worte hatten eine verheerende Wirkung auf Future. Er blieb wie angewurzelt stehen, wurde kreideweiss und anschliessend sehr rot. Mime die ihn genau beobachtet hatte, nickte ihm kurz zu und huschte vorbei. Future wurden zwei Dinge bewusst: 1. Der Andere erinnerte sich und machte keinen Hehl daraus. 2. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals – und er ahnte was das zu bedeuten hatte. Er entschied sich in die Abstellkammer zurückzukehren und sie die nächsten paar Tage nur in Notfällen zu verlassen. Kapitel 8: Unterkunft --------------------- Als Harlock und Mime die Brücke der Arcadia betraten, waren nur zwei Personen anwesend. Leutnant Yattaran sass in seinem Sessel und Kei Yuki auf der Armlehne desselbigen. Beide waren in ein lebhaftes Gespräch vertieft, ein Modellflugzeug lag unbeachtet auf den Armaturen vor ihnen. „Morgen ihr beiden!“ Beide zuckten erschrocken zusammen als sie die Stimme ihres Captains hörten. „Tag Captain!“ erwiderten sie perfekt synchron. Er liess sich in seinen Sessel fallen. Was sollte dies nun wieder. An Bord seines Schiffes schienen alle verrückt geworden zu sein: Der eine blieb stehen, grüsste jedoch nicht. Yattaran ignorierte sein Modellflugzeug, Kei klebte an Yattaran und Mime – Tja Mime blickte immer wieder mit einem seltsamen Gesichtsausdruck in seine Richtung. 3 Tage später „Findest du nicht auch, dass Harlocks Laune stündlich mieser wird?“ Kei hatte sich Yattaran gegenüber gesetzt. „Ja er scheint nicht mal mehr zu den gemeinsamen Mahlzeiten!“ antwortete ihr Yattaran. „Nebenbei, Kei, hast du Future in letzter Zeit irgendwo gesehen? Ich müsste mal mit ihm reden.“ „Jetzt wo du es sagst Yattaran, ich habe ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Weisst du welches Quartier er hat?“ „Nein, wir müssen wohl den Captain danach fragen.“ Harlock sass gedankenversunken hinter seinem Schreibtisch, vor sich ein Glas Rotwein. „Wieso bin ich nur so schlecht gelaunt, selbst Mime ist schon umgezogen!“ Er blickte auf die Schreibtischplatte: „Und wo ist eigentlich Curtis abgeblieben? Seit Tagen hatt ihn keiner gesehen. Der hat sich bestimmt in sein Quartier verzogen. Welches hat er überhaupt? Ich werde bei nächster Gelegenheit Yattaran oder Yuki danach fragen müssen. Auf der Brücke sollte ich auch wieder mal nach den rechten sehen!“ entschloss Harlock und erhob sich. Auf halben Weg traf er auf seine beiden Leutnants, dass war die Gelegenheit sie nach Curtis’ Quartier zufragen: „Tag ihr zwei!“ „Morgen Captain“ „Kei, Yattaran, weiss einer von euch, welches Quartier Curtis bezogen hat?“ Die beiden blickten ihn verwirrt an: „Wen meinst du Captain?“ Harlock wurde bewusst, dass er höchstwahrscheinlich der einzige an Bord war, der Futures Vornamen kannte. „Future meine ich.“ Die Erinnerung an die Umstände wie es dazu kam, trieb ihm die Röte ins Gesicht. Seine Leutnants blickten ihn entgeistert an. „Das wollten wir dich eigentlich fragen Captain…“ meinte Yuki verwirrt. Harlock machte eine bestürzte Mine und auf dem Absatz kehrt: „Ich muss ihn suchen!“ Yuki beugte sich zu Yattaran und flüsterte ihm ins Ohr: „Hast du gesehen Yatta-chan, er ist rot geworden. Was das wohl zu bedeuten hat…“ Yattaran der gerade selbst rot wurde stottert: „Wir sollten ihm suchen helfen.“ Also trotteten sie in die selbe Richtung wie ihr Captain. Future hatte sich die letzten drei Tage, ausser für einige wenige Streifzüge, kaum aus der Abstellkammer gewagt. Er hatte zuerst versucht seiner Gefühle klar zu werden. Von der Sekunde an, als sie ihm klar geworden waren, versuchte er ihrer Herr zu werden. So recht hatte es ihm jedoch nicht gelingen wollen. Einen kleinen Erfolg hatte er dennoch zu verzeichnen. Er hatte in der Krankenstation seinen Raumanzug gefunden, welchen er nun trug. Yuki blieb so abrupt stehen, dass Yattaran in sie hinein lief. Reflexartig umklammerte er ihre schlanken Beine; liess sie jedoch sofort wieder los. Als sie sich umwandte waren ihre Wangen gerötet und sie stammelte: „Der Interkom, wir rufen Future doch einfach aus…“ Yattaran schlug sich vor die Stirn: „Das wir nicht früher darauf gekommen sind!“ Future, der in seiner Abstellkammer vor sich hinstarrte, wurde aus seinen düsteren Gedanken gerissen. Als er hörte, dass er über Interkom gebeten wurde, in der Schiffsküche zu erscheinen. Da es nicht Harlocks Stimme war, entschied er sich hinzugehen. Kurz nach dem Future sich zu Kei Yuki und Yattaran an den Tisch gesetzt hatte, öffnete sich die Tür erneut und Harlock kam atemlos hinein gestürmt. Future wollte aufspringen. Gerade noch rechtzeitig wurde ihm bewusst, wie seltsam es aussehen würde, wenn er vor Harlock davon liefe. Jener stützte sich mittlerweile schwer atmend auf den Tisch. „Geht’s dir gut Curtis?“ keuchte er und liess sich neben Future auf die Bank fallen. „Wie man’s nimmt…“ antwortete Future verlegen, was musste der Kerl auch seinen Vornamen benutzen, und dann noch so eine Frage. „Wo hast du geschlafen?“ «Noch so eine blöde Frage» dachte Future «jedenfalls nicht bei dir…» „Irgendwo dahinten!“ Future deutete nach hinten unten. „Aber in dieser Richtung gibt’s nur Abstellräume!“ stellte Yattaran verwirrt fest. Futures Blick sprach Bände. „Du willst aber nicht sagen, dass du in einem Abstellraum geschlafen hast?“ fragte Harlock mit bestürzter Miene. „Wollen nicht, aber es entspricht den Tatsachen!“ entgegnete Curtis in leicht schmollendem Tonfall. Entsetzt stellte Harlock fest, dass er Curtis über die Wange streichen wollte. Er konnte es gerade noch verhindern, indem er stattdessen seine Hand auf Futures Schulter fallen liess. Dieser zuckte kaum merklich zusammen und konzentrierte sich darauf nicht rot zu werden. Es gelang ihm - sogar ziemlich gut. Die Hand verschwand wieder. «Schon!» seufzte Curtis innerlich. Gleich darauf, schlug er in Gedanken seinen Kopf gegen die Wand der Abstellkammer. „Das heisst er benötigt eine anständige Schlafgelegenheit! Haben wir noch was frei Yuki-san?“ sagte Yattaran und blickte ihr dabei tief in die Augen. „Nur das Quartier direkt neben dem vom Captain…“ entgegnete diese überlegend. Future rückte ein Stück von Harlock weg. Dieser schaute etwas betreten und motzte beleidigt: „Wir können dir auch eine Tatami-Matte in deine Abstellkammer legen, wenn dir das lieber ist – Curtis.“ „Nein, nein, nicht nötig, ich nehme gerne das Quartier. Danke!“ antwortete dieser mit einem gequälten lächeln. „Nun da das geklärt ist, wiedersehen!“ Harlock wirkte äusserst schlecht gelaunt als er die Küche verliess. „Moment warten sie, ich muss noch mit ihnen reden Future“, hielt Yattaran jenen zurück, als dieser ebenfalls aufstehen wollte. „Bis später`“ verabschiedete sich Yuki und verliess ebenfalls die Schiffsküche. Kapitel 9: Kampf und Blut ------------------------- Im Hauptcomputerraum sass Harlock auf dem Boden und sprach auf seinen Vogel ein: „Ich werde nicht schlau aus diesem Mann – noch weniger aus mir selbst. Wir könnten doch so tun als wäre nichts gewesen… Doch will ich das überhaupt? Wieso komme ich immer in solch ausweglose Situationen. Ja, ja, ich weiss schon, hab’s mir selbst eingebrockt. War schliesslich meine Idee mit dem Schach… Und jetzt Vogel?“ „Curtis!“ krächzte das Mistvieh. „Ja und wie soll mir das bitte weiterhelfen?“ „Wein!“ gab der Vogel zur Antwort. „Ja, ja, diese Kombination hatten wir schon. Und ich glaube nicht das er je wieder ein Glas mit mir trinken wird.“ Der Vogel flatterte entrüstet mit den Flügeln. „Jetzt tu nicht so als ob du alles wüsstest!“ Beleidigt krächzte der Vogel und flatterte davon. „Warte, ich wollte dich nicht beleidigen. Stehe zur Zeit nur etwas neben mir.“ „Krächz“, machte der grosse, schwarze Vogel mit dem langen Hals und flatterte zurück auf Harlocks Schulter. Plötzlich gellte ein Alarm durch das Schiff und die Arcadia wurde heftig durchgeschüttelt. Harlock sprang auf und rannte Richtung Brücke. Yukis Stimme verkündeter über Interkom, dass jeder seine Kampfposition aufzusuchen habe. Kaum auf der Brücke angekommen erstattete Yuki ihm Bericht, dass sie von Armeeschiffen umzingelt seien. Captain Harlock übernahm wieder das Kommando. „Buggeschütze ausrichten! Hart steuerbord wegtauchen! Und Feuer!“ Drei kleine Explosionen leuchteten auf dem Bildschirm auf. „Was für ein nettes Feuerwerk!“ kommentierte Yattaran vom Geschützkommando aus. „Freu dich nicht zu früh, da sind noch mehr!“ stellte Kei Yuki fest, die mit einer Hand ein Modellboot umklammert hielt. „Oh, toll, darf ich noch mal Captain?“ „Ja, nur triff diesmal bitte etwa besser Yattaran! Und Feuer!“ Diesmal gab es draussen noch mehr Explosionen. Future, der die ganze Zeit über hinter Harlocks Sessel gestanden hatte, staunte über diese Präzision, denn nach diesem einen Schuss waren alle feindliche Schiffe vom Radar gelöscht. Ein Beben lief durch die Arcadia, alle Alarmsirenen schienen zeitgleich loszugehen. Dann brach die Hölle los; die Arcadia fing an zu bocken wie ein Rodeopferd. Future klammerte ich an dem Sessel vor ihm fest. Alles was nicht irgendwie befestigt war, wurde durch die Gegend geschleudert. Mensch, Tier und Maschinenteile gleichermassen. Als das Schiff zum Stillstand kam, wagte Future sich aus seiner Deckung. Gerade gab Yuki verschiedene Schadensmeldungen durch und schickte Dr. Zero und sein Team in den Maschinenraum. Dann fuhr sie herum und stürzte zu Ltd. Yattaran. „Bist du verletzt Yatta-chan?“ fragte sie, während sie ihn an den Schultern gepackt hielt und panisch durchschüttelte. „Noch nicht, aber wenn du so weiter machst…“ gab er erstickt zurück, erschrocken liess Kei ihn los. Währenddessen hatte Future etwas erblickt. Er wurde leichenblass bei diesem Anblick. Da, direkt vor ihm, in einer Blutlache, die sich erschreckend schnell vergrösserte, lag Harlock. Captain Future ging panisch neben dem Ohnmächtigen auf die Knie. Die Quelle des Blutes war eine grosse Kopfwunde. Irgendwo in Curtis machte es „klick“; da war plötzlich keine Panik mehr. Sein Ärzteverstand hatte das Kommando übernommen. Er sagte laut und vernehmlich, während er seine behandschuhte Hand auf die stark blutende Wunde presste: „Yuki laufen sie in die Krankenstation und holen sie mir ein Notfall-Set Stufe 2 und bringen sie es in sein Quartier. Leutnant Yattaran, kommen sie mit.“ Yuki, die gerade noch Yattaran durchgeschüttelt hatte, fuhr herum als sie die Kommando gewohnte Stimme hörte. Und starrte erschrocken auf das Bild das sich ihr bot: Future hielt den blutüberströmten Harlock auf den Armen und ging bereits Richtung Tür, als sie losrannte. Yattaran blickte entgeistert auf diese Szene. Future schien genau zu wissen, was er tat. Also machte er, dass er hinterher kam. Future legte Harlock auf das Bett, drückte einen Zipfel des Kissens auf die immer noch blutende Wunde: „Hier, festhalten!“ kommandierte er. Anschliessend verschwand im angrenzenden Badezimmer, kam ohne Handschuhe und mit einem Stapel Tücher zurück. In diesem Augenblick stürzte Yuki mit einer grossen Box zur Tür hinein. „Bringen sie’s her!“ kommandierte Future. „Geben sie mir das Desinfektionsmittel und den Blutstiller.“ Yuki tat wie geheissen. Future hatte eine äusserst konzentrierte Miene aufgesetzt während er den Captain behandelte. Hin und wieder gab er einen Befehl welchen die Beiden ohne zögern befolgten. Als die Wunde genäht war und Harlock einen dicken Verband um den Kopf trug, sagte Future an die beiden Leutnants gewandt: „Das war alles was ich im Moment für ihn tun konnte. Danke, dass sie geholfen haben. Ich werde sie benachrichtigen, sollte sich an seinem Zustand etwas ändern.“ Die Beiden starrten ihn entgeistert an und sagten fast gleichzeitig: „Sie denken doch nicht, dass wir einfach so gehen! Sie haben uns noch nicht gesagt ob er durchkommt!“ „Natürlich wird der durchkommen!“ sagte Future. «Sonst sässe ich jetzt irgendwo heulend in `ner Ecke!» fügte er still in Gedanken hinzu. „Gehen sie ruhig und kümmern sie sich um die Arcadia. Ich werde hier bleiben, bis er zu sich kommt“, fügte er dann mit ruhiger Stimme an. Die Leutnants tauschten einen Blick und nickten sich zu. „Pass gut auf unseren Captain auf!“ sagte Yuki noch, als sie das Quartier verliessen. «Das werde ich...» dachte Future «...das werde ich.» wie immer würden wir uns über Kommis freuen... Kapitel 10: Krankenpflege ------------------------- rose_de_noire@all: Hier mal wieder ein neues Kapitel. wenn hier überhaupt noch jemand liest *schmoll* gebt uns doch mal wider ein Lebenszeichen,büdde... ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Future hatte sich einen Stuhl neben das Bett gezogen. Da sass er nun, und betrachtete das blasse Gesicht auf dem dunklen Kissen. Er hatte es frisch bezogen und den Patienten umgezogen. Curtis griff nach Harlocks Hand, drückte sie sachte und flüsterte leise: „Schlaf dich ruhig aus, ich bleibe hier und passe auf dich auf.“ Er liess die Hand nicht wieder los. Als Harlock erwachte, fühlte er wie jemand seine Hand hielt; sanft und warm. Er wandte den Kopf um zu sehen, wer das wohl sein könnte. Sein Blick traf auf Curtis. Der in einem Stuhl, neben seinem Bett sass, und von oben bis unten mit Blut besudelt war. Erschrocken wollte er aufschreien aber nur ein leises „Curtis!“ kam über seine Lippen. «Mist...» dachte Harlock. Curtis beugte sich über ihn. „Das Blut...“ bekam Harlock heraus und hob mühsam die Hand um auf Futures Brust zu zeigen „…verletzt?“ Curtis blickte an sich hinunter und riss die Augen auf: „Nein, mach dir keine Sorgen, mir fehlt nichts. Möchtest du was trinken?“ Er hielt bereits ein Glas Wasser in der einen Hand, die andere stützte Harlocks Nacken, während dieser gierig trank. „Nicht zuviel, sonst wird dir übel.“ Erst jetzt wurde Harlock bewusst, dass sein Kopf schmerzte. „Ist das mein Blut? Und was ist mit der Arcadia?!“ kam es panisch von ihm. „Einige Schwer-, etliche Leichtverletzte, keine Toten und die Beschädigung hält sich in Grenzen!“ leierte Future hinunter. „Und das Blut?“ „Ach ja. Ich würde mich ja umziehen, nur hab ich nichts zum Wechseln dabei, kann ich mir was von dir leihen?“ Mit einem leicht entnervten Unterton antwortete der im Bett liegende: „Dahinten in der Kommode hat’s was. Nimm was du magst…“ „Danke!“ Future wühlte in der Kommode herum. „Suchst du was bestimmtes?“ kam es – nun entgültig - genervt vom Bett her. „Nein, nein - hast du Socken?“ «Socken?!» dachte Harlock und musste unwillkürlich lachen. Future grinste und dachte: «Ziel erreicht. Er hat gelacht und denkt nicht mehr übers Blut nach.» „Unterste Schublade.“ „Darf ich dein Bad benützen?“ fragte Future der bereits auf dem Weg dorthin war. „Mach doch was du willst…“ grummelte Harlock, der versuchte sich aufzusetzen. Nach dem dritten Versuch gab er jedoch auf. Sein Kopf musste ganz schön lädiert sein. Stattdessen, rückte er sich nun so zurecht, dass er die Badezimmertür im Blick hatte. Überrascht stellte er fest, dass sie nicht geschlossen war. Er wollte sich gerade abwenden, als er einen Blick auf Curtis’ muskulösen Rücken erhaschte. Er presste sein Gesicht, ins Kissen und hielt die Luft an. Das durfte ja wohl nicht war sein, wie konnte er nur so etwas denken. Als Future frisch und sauber gekleidet das Badezimmer verliess und zum Bett hinüber blickte, sah er, dass Harlock sein Gesicht im Kissen vergraben hatte. Panisch stürzte er hinüber: „Was hast du? Ist dir übel?“ „Nein!“ kam aus dem Kissen. «Ertappt» dachte Harlock als er sich wieder richtig hinlegte. „Gut, dann gebe ich jetzt Yuki und Yattaran bescheid, dass du wach bist. Und du bleibst liegen. Das ist eine ärztliche Anordnung!“ Future wirkte äusserst kompetent bei diesem Befehl. „Bist du etwa Arzt, Curtis?“ fragte Harlock interessiert. „Ja, bin ich!“ Future öffnete die Türe und wurde erwartungsvoll von der halben Mannschaft angestarrt. Erschrocken machte er einen Schritt zurück und prallte gegen die geschlossene Tür. «Was für ein Aufmarsch, die machen sich richtig Sorgen!» dachte er. „Wie geht es ihm?“ hörte er die besorgte Stimme Yukis. „ Den Umständen entsprechend gut. Sie beide“, er blickte Yuki und Yattaran an, „können rein, aber passen sie auf, dass er liegen bleibt!“ „Danke!“ erwiderte Yuki. „Ich gehe mal in die Krankenstation; nachsehen ob ich was helfen kann.“ Future ging davon: „Ich sehe dann später nochmals nach ihm.“ «Was mach ich nur? Was mach ich nur? Ich bin vor Sorge fast umgekommenen als ich ihn so liegen sah. Das geht doch nicht… Ich werde mich doch nicht..» Haderte Future in seinen Gedanken, auf dem Weg zur Krankenstation. Kaum angekommen wurde er schon wieder mit Fragen bestürmt: „Wie geht es ihm?“ „Ist er bei Bewusstsein?“ „Ruhe!“ kommandierte er. „Ihrem Captain geht es den Umständen entsprechend gut. Er wird bald wieder auf den Beinen sein.“ Docktor Zero klopfte ihm auf den Arm: „Danke Kollege!“ Mime sagte von weiter hinten: „Habe dir doch gesagt, dass er in guten Händen ist!“ Future, beschämt über so viel Lob, wandte sich an Zero: „Kann ich ihnen noch was helfen?“ „Wir sind eigentlich soweit mit allem durch. Wollen sie nicht mal eine Pause machen und einen Sake trinken?“ Zero streckte ihm eine Trinkschale hin und Future ergriff sie beherzt. Mime hob eine Flasche hoch und verkündete: „Auf die beiden Captains!“ die anderen Mannschaftsmitglieder vielen begeistert mit ein. Future wurde rot und trank die Schale in einem Zug leer. Dann schnappte er sich wortlos eine volle Sakeflasche und wollte schon zur Tür raus, als Zero ausrief: „He! Was wollen sie mit meiner Flasche?“ „Ach, ein bisschen Medizin für meinen Privatpatienten!“ gab Future mit einem breiten Grinsen zur Antwort, während er eilig davon ging. Der Docktor blickte ihm kopfschüttelnd hinterher, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. Der Auflauf vor Harlocks Quartier hatte sich zu Futures Erleichterung aufgelöst. So kam er ungehindert zur Tür. Er klopfte und trat ein. „Schon wieder da?“ kam es vom Bett her, in dem Harlock - erstaunlicherweise immer noch ruhig lag. „Ein Wunder ist geschehen!“ stellte Curtis fest. „Willst du mir damit was sagen?“ „Ja, du liegst noch im Bett!“ Harlock erwiderte: „Du hast ja gesagt, ich soll liegen bleiben…“ Future fing an zu grinsen. «Das ist bestimmt nicht alles» dachte er, als von dem liegenden noch der Zusatz kam: „Ausserdem hab ich’s nicht hinbekommen.“ Future liess sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett fallen: „Wo sind eigentlich deine Leutnants?“ „Bei der Arbeit – hoff ich. Was hast du denn da?“ Ein neugieriger Blick fiel auf die Flasche in Futures Hand. „Ach ich dachte… ach, vergiss es…“ er öffnete die Flasche und hielt sie Harlock vor die Nase. Dieser griff entschlossen danach und nahm einen grossen Zug, bevor er sie wieder an Curtis reichte. Mürrisch blickte Harlock Curtis an: „Wie lange soll ich denn noch nutzlos hier rumliegen?“ „Bis ich sicher bin, dass du keine Gehirnerschütterung hast!“ antwortet dieser bestimmt. „Dann kannst du mich wenigstens unterhalten und mir was von dir erzählen! Sonst stehe ich auf und gehe zur Brücke!“ «Tolle Drohung!» lachte Curtis in sich hinein. «Er hat mir eben selbst gesagt, dass er nicht aufstehen kann.» Laut sagte er: „Was möchtest du denn wissen?“ „Alles natürlich!“ „Na gut, aber nur wenn du verspricht mich nicht auszulachen..“ «Ihn auslachen wieso denn?» überlegte Harlock noch, als Future peinlich berührt weiter sprach. „…in Meinem Universum werde ich als Held verehrt!“ Harlock versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. „Alles begann damit das Dr. Vul Quolon meine Eltern umbrachte als ich acht Jahre alt war…“ Und Curtis Newton begann Harlock sein Leben zu erzählen. Nach einer geraumen Weile blickte Future zu Harlock. Er unterbrach abrupt seine Erzählung. Der Andere war in die Kissen zurück gesunken und hatte die Augen geschlossen, ein sanftes Lächeln lag auf seinen Zügen. «Ist der etwa eingeschlafen?» Curtis beugte sich nach vorn. Wie von selbst strichen seine Finger über Strähnen die das vernarbte Auge verbargen und schoben sie zur Seite. Curtis seufzte leise: „Wie viele Narben du hast. Ob du mir auch mal erzählen wirst woher sie stammen?“ Seine Hand wurde gepackt, eisern. War der andere etwa erwacht? Future erschrak. Nein er schlief tief und fest, er konnte es an den ruhigen regelmässigen Atemzügen ausmachen. Nur, jetzt hatte er ein anderes Problem: «Wie komme ich jetzt weg?» Versuchshalber zog er seine Hand etwas zurück. «Oh, nein!» Das war keine sehr gute Idee gewesen. Der Schlafende packte noch fester zu und drehte sich mit Schwung. Was zur folge hatte, dass Curtis jetzt auf dem Bett lag, den Arm um Harlocks Schulter gelegt. „Mist!“ stellte Future leise fest. „Was mach ich jetzt?“ Als Harlock erwachte, fühlte er etwas warmes weiches, das sich an ihn kuschelte. Ebenso erstaunt wie schockiert stellte er fest, dass er mit seiner Linken eine Hand umklammert hielt, der dazugehörige Arm war um seine Schulter gelegt. Er liess die Hand los. Hinter ihm erklang ein leises Grummeln. Harlock versuchte sich umzudrehen, der Arm begann zu klammern. «Und jetzt?» schoss es ihm durch den Kopf, bevor er erneut wegdämmerte. „Guten Morgen Captains!“ Harlock war von einer Sekunde auf die andere hellwach. Er schob das kuschelnde Etwas entschieden aus dem Bett. „Autsch!“ kommentierte Curtis als er unsanft Bekanntschaft mit dem Boden schloss. „Was ist denn los, Joan?“ kam es vom Boden her. «Och», dachte Mime, «dabei waren sie so niedlich.» „Ist etwas passiert, Mime?“ fragte Harlock angespannt. „Nein, ich wollte nur endlich mal nach euch sehen. Wie geht es deinem Kopf Captain?“ „Schmerzt noch ein bisschen!“ Future rappelte sich auf. Sein Gesicht hatte einen leicht rosa Schimmer angenommen. „Guten Morgen!“ konstatierte er. „Morgen Curtis, legst du dich immer zu fremden Leuten ins Bett?“ fragte Harlock schelmisch. „Nur wenn sich mich nicht loslassen!“ antwortete Future mit einem breiten Grinsen. „Wer hat hier wen nicht losgelassen?!“ schmollte Harlock. Mime schaute vom einen zum anderen. «Was ist den hier los, die zoffen sich ja wie alte Freunde.» „Schön, dass ihr beide euch wieder verstehet.“ Beide, Harlock und Future, starrten Mime entgeistert an. Diese sprach weiter: „Und Future wie weit seit ihr gekommen – Yattaran und du – bei euren Experimenten?“ Future sah kurz zu Harlock, dieser erwiderte den Blick mit einem kurzen Nicken. Curtis setzte zum sprechen an: „So wie’s aussieht, komme ich schon bald wieder nach Hause.“ Harlock zog scharf die Luft ein, keiner der anderen schien es zu bemerken, und wurde noch etwas blasser, als er durch den Blutverlust sowieso schon war. „Das freut mich für dich Curtis!“ sagte er gepresst mit einem erzwungenen Lächeln. Warum fühlte es sich nur gerade so an, als hätte man ihm den Boden unter den Füssen weggezogen. „Ich gehe dann mal, du bleibst liegen!“ Future machte, dass er davonkam. Kaum war die Tür hinter ihm zu, liess er sich gegen sie Wand sinken. Hatte er sich das gerade nur eingebildet, oder hatte der Andere sich wirklich erschrocken? Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er stiess die Tür zu seinem Quartier auf und liess sich aufs Bett fallen. „Mist, das ist alles Mist…!“ „Was ist Mist?“ kam es von der offen gebliebenen Türe her. „Ach, einfach alles! Gehen wir arbeiten Yattaran…“ fauchte Future. «Nicht mal in Ruhe fluchen kann man auf diesem Schiff.» Kapitel 11: Ein harter Tag -------------------------- „Das funktioniert so nicht, gib mal den Kleber rüber…“ „Hier, bitte… Es tut mir wirklich leid, dass ich es fallen gelassen habe...“ Yuki blickte betrübt auf die kläglichen Überreste des Modellbootes, welche Yattaran gerade zu reparieren sucht. „Macht doc nichts, Hauptsache dir ist während de Gefechts nichts geschehen Kei!“ er sagte es mit einem breiten Lächeln in ihre Richtung. „Danke!“ spontan beugte sie sich nach vorne und küsste ihn auf die Wange. Das Modellboot fiel zum zweiten mal auf den Boden. „Oje, war das etwa meine Schuld?“ fragte Yuki mit einer Unschuldsmiene. „Nein, nein…“ haspelte der mittlerweile rotangelaufene Yattaran. „Aber mach doch nicht solche Sachen…“ „Was für Sachen? Solche Sachen?“ sagte sie und küsste ihn erneut. Das Modellboot war vergessen. Future seufzte: «Das war ja wieder ein Tag!» Zuerst musste er bei Masu in der Küche vorbei: Den Vogel des Captains einfangen – aus irgendwelchen Gründen liess das Vieh nur in an sich ran seit er Harlock ins Bett gesteckt hatte. Dann hatte er im Maschinenraum mitgeholfen. Danach war er zu Leutnant Yattaran gegangen; und als er die Türe geöffnet hatte, schloss er sie gleich wieder – junges Glück sollte man schliesslich nicht stören. Danach hatte Dr. Zero ihn zu einem Glas Sake mitgeschleppt. Und nun war er leicht beschwipst auf dem Weg zu seinem Privatpatienten, der nun schon seit zwei Tagen das Bett hüten musste und dementsprechend gelaunt war. Der Vogel sass immer noch auf seiner Schulter - und zu erzählen wusste er auch nichts mehr. Das konnte ja was werden. Er seufzte noch einmal tief. „Krächz!“ tönte es von seiner Schulter. „Ruhe! Du Mistvieh!“ „Sag nicht Mistvieh zu meinem Vogel!“ Future war völlig entgangen, dass er bereits in Harlocks Quartier stand. Curtis musste unwillkürlich grinsen: „Hab ich’s mir doch schon immer gedacht: Du hast nen Vogel!“ Er konnte gerade noch dem Kissen ausweichen welches vom Bett her geflogen kam. Der Vogel flatterte erschrocken auf den nächsten Stuhl und verkündete: „Curtis Kissen!“ Beide Captains wurden rot. Das Kissen flog erneut, diesmal von der Tür her Richtung Vogel. „Mistvieh!“ stellte Harlock fest. Dies war zuviel für Future: Die gesamte Anspannung, die sich im Laufe des Tages in ihm aufgestaut hatte, entlud sich in einem gewaltigen Lachkrampf. Harlock blickte ihn verwirrt an und begann dann, mitgerissen, selbst zu lachen. Curtis lachte sosehr, dass ihm die Tränen kamen. Er liess sich einfach auf den Boden fallen. Als er sich, völlig atemlos, wieder einigermassen gefasst hatte, blickte er zu seinem Patienten. Jener grinste den auf dem Boden sitzenden breit an: „Bist du etwa betrunken?“ „Ein bisschen beschwipst –höchstens! “ Curtis’ Mundwinkel zuckten bereits wieder verdächtig. Und schon schüttete er sich erneut vor lachen aus. Harlock schwang sich entschieden aus dem Bett, klaubte sein Kissen auf und zog es Curtis mit Schwung über den Kopf. Future langte nach den langen Beinen vor seiner Nase und brachte dadurch Harlock zu Fall, jener fing den Sturz gekonnt ab. Und brachte – nun ebenfalls auf dem Boden sitzend – wiederum seine neuste Waffe zum Einsatz. *Ploff* das Kissen fand sein Ziel in Form von Curtis’ Kopf. Der griff geistesgegenwärtig danach; und hielt es an zwei Zipfeln gepackt. Ein wildes hin und her Gezerre entstand; welches in einem Gerangel gipfelte, das zu Harlocks Gunsten endete. Er kniete nun über Curtis, der auf dem Bauch lag und sich schützend die Hände über den Kopf gelegt hatte, und drosch ihm lachend das Kissen um die Ohren. „Ergibst du dich?!“ „Ja, ja…“ Future hätte sich vor lachen gekugelt, wäre da nicht Harlock auf ihm gekniet. Jener liess triumphierend das Kissen Fallen. «Was nun? » Wie von selbst fuhren seine Hände über Futures Schultern und begannen sie zu kneten. «Gleich haut er wieder ab. » Tatsächlich überlegte Curtis kurz, ob er fliehen sollte, doch diese warmen, massierenden Hände waren einfach eine viel zu grosse Wohltat für seine verspannten Schultern. Also zog er das Kissen unter seinen Kopf und seufzte wohlig. «Wieso riecht das eigentlich so gut? » Harlock lächelte still vor sich hin und genoss die Tatschache, dass Curtis sich in seiner Nähe wieder entspannen konnte. Curtis vergrub den Kopf noch tiefer in dem gut riechenden Kissen und Harlock massierte brav weiter. Nachdem Curtis sich eine Weile nicht mehr bewegt hatte, wunderte Harlock sich, ob er wohl eingeschlafen sei. Er beugte sich nach vorn und flüsterte in sein Ohr: „Schläfst du Curtis?“ Future zuckte innerlich zusammen und bekam eine Gänsehaut, liess sich jedoch nichts anmerken. «Viel zu bequem um zu antworten. » «Der schläft ja tatsächlich, was mach ich denn nun? Zum tragen ist er bestimmt zu schwer. Ausserdem würde er wach, wenn ich es versuche. » Also erhob er sich, zerrte die Decke von seinem Bett und breitete sie schwungvoll über Future aus. Danach setzte er sich daneben. Curtis – in seinem Dämmerzustand gefangen – dachte «Hat mich mein Pirat wirklich gerade zugedeckt? » Als er realisierte, was er da gerade gedacht hatte wechselte seine Gesichtsfarbe zu dunkelrot. Harlock, der diesen Farbwechsel bemerkt hatte, fragte sich: «Wovon er wohl gerade träumt? Bestimmt von dieser Joan… Ob er sie wohl vermisst? » Gedankenverloren stand er auf, nahm seine Ocarina und begann zu spielen. Curtis kuschelte sich noch etwas tiefer in die Decke. Die Tür ging auf und Mime schickte sich an einzutreten. Harlock, am Fenster stehend, raunte: „Vorsicht, tritt nicht auf ihn drauf!“ Mime blickte sich erstaunt um und sah, unter Harlocks Decke – die seltsamerweise auf halbem Weg zum Bett, auf dem Boden lag – einen rotbraunen Haarschopf hervorblicken. «Was macht er denn hier? Das ist ja schon fast Gewohnheit. Er sieht so glücklich aus im Schlaf. Ich werde ab sofort anklopfen müssen!» „Dir scheint es besser zu gehen Captain!“ stellte sie fest während sie auf ihn zuging. „Ja, mir geht’s nicht schlecht…“ Etwas an seiner Stimmlage beunruhigte sie dennoch. Ausserdem war es nicht gerade seine Gewohnheit Sätze nicht zu beenden. „Was bedrückt dich denn? Ich seh doch, dass dich etwas beschäftigt.“ „Ach Mime!“ kam die Antwort begleitet von einem tiefen Seufzer. «Was ist das wieder für eine Antwort? Der benimmt sich immer seltsamer seit Future an Bord ist. Moment mal…» Mime blickte von Harlock zum schlafenden Future und zurück. Drehte sich dann um und beschloss die Beiden sich selbst zu überlassen. Harlock blickte ihr geistesabwesend hinterher, bevor er wieder zu spielen begann. Als Future erwachte fühlte er sich so ausgeruht und zufrieden wie seit Tagen nicht mehr. Kaffeegeruch stieg ihm in die Nase. Er öffnete seine Augen und blickte sich um. Von Harlock war nichts zu sehen, dafür stand neben ihm auf dem Boden ein Tablett mit Kaffe und Frühstück. Hungrig begann er zu essen, immer noch in Harlocks Decke eingekuschelt. Aus irgendeinem für ihn unerfindlichen Grund widerstrebte es ihm zutiefst die Decke wieder loszulassen. Nach dem Frühstück packte er die Decke und das Kissen zurück auf das Bett. Er würde noch mal zu Yattaran gehen, in der Hoffnung, dass Yuki auf der Brücke beschäftigt war. Kapitel 12: Blöde Stühle und nackte Tatsachen --------------------------------------------- „Yattaran kannst du mir mal dieses längliche Teil…“ „Du meinst das hier? Aber Future, wir wollten doch arbeiten und nicht meine Modelle zusammenbauen!“ Yattaran wies mit einer etwas verzweifelt anmutenden Geste auf die drei bereits fertig gestellten Modelle. Future, völlig in sein Tun vertieft, maulte: „Ja, ja, so eilig hab ich’s jetzt auch wieder nicht.“ «Was, er hat es nicht eilig?!» dachte Yattaran verwirrt. «Das hat sich aber vor ein paar Tagen noch ganz anders angehört.» Wie sollte er auch ahnen, dass sich seit ein paar Tagen, für Future so ziemlich alles geändert hatte. Future war in Gedanken bereits wieder bei dem Morgen vor drei Tagen, als er sich bei Mime für das Frühstück bedankt hatte und ihre Antwort – welches Frühstück? – gelautet hatte. Future seufzte. „Was ist denn?“ fragte Yattaran sehr vorsichtig nach. „Nichts, nichts…“ erwiderte Future seinem Gegenüber „… na gut, lass uns weiter arbeiten!“ «Was mach ich nur?» dachte Future, als er ziemlich unkonzentriert an der Maschine die sie beide entwickelt hatten, weiter arbeitete. «Ich habe gleich drei Probleme am Hals: Meinen gut aussehenden Piraten – Moment! – gut aussehend meinetwegen, aber - mein, bin ich noch ganz normal? Ach egal. – Meine Arbeit und meine Freunde zuhause, und zuletzt Joan. Ich will nicht wirklich zurück, aber ich werde wohl müssen. Ich bin nun schon fast drei Wochen hier.» Zur selben Zeit sass Harlock mit dem Mistvieh – ähm – Vogel in seinem Quartier. „Was mach ich nur? Eigentlich möchte ich nicht, dass er weggeht. Aber er gehört nun mal in ein anderes Universum. Er hat eine Arbeit, die ihm wichtig scheint, seine Freunde, sein Schiff und noch diese Joan.“ „Doofe Joan!“ kommentierte der Vogel. Harlock grinste. Der Vogel hatte es auf den Punkt gebracht. Er erhob sich: „Zeit zum Abendessen!“ „Essen!“ „Ja du kriegst auch was; vorausgesetzt Masu lässt dich in die Küche!“ Immer noch grinsend und mit dem Vogel auf der Schulter, verliess Harlock sein Quartier. In der Küche herrschte die mittlerweile übliche Sitzordnung. Der Vogel flatterte, kaum hatte sich Harlock neben Future gesetzt, auf dessen Schulter. „Hallo Mistvieh!“ sagte Future erfreut. „Curtis!“ antwortete der Vogel. „Guten Abend allerseits!“ „Guten Abend Captain!“ Harlock blickte erstaunt auf seine zwei Leutnants, die sehr nahe zusammensassen. „Harlock, möchtest du?“ Der Angesprochene wurde aus seinen Gedanken gerissen und wandte den Kopf zu Curtis. Jener hielt ihm eine dampfende Schüssel hin. Ihre Blicke trafen sich und Futures sonst dunkelbraune Augen färbten sich augenblicklich schwarz. Völlig fasziniert und ohne seinen Blick von dem Futures zu lösen, nahm er die Schüssel entgegen und ihre Hände berührten sich flüchtig. „Danke!“ quetschte er hervor. „Bitte!“ Curtis’ Stimme klang irgendwie zittrig. «Bitte hör auf mich anzustarren!» Mühsam zwang Future sich auf seinen Teller zu blicken. Harlock stellte den Reis vor sich auf den Tisch ohne sich jedoch zu schöpfen und betrachtete versonnen seine Hand: «Was für ein seltsam angenehmes Gefühl…» „Captain…“ „Ähem, ja, Yattaran!“ Harlock sah seinen Leutnant mit einem vernichtenden Blick an. „Verzeihung Captain. Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass Future und ich bei unserer Arbeit grosse Vorschritte machen.“ Aus dem Augenwinkel registrierte Harlock eine Bewegung. Er drehte den Kopf und sah, dass Future gerade dabei war, Reis auf seinen Teller zu schöpfen. „Was machst du da Curtis?“ Jener blickte ihn treuherzig an, immer noch mit diesen schwarzen Augen: „Ich dachte du wolltest Reis…“ „Gut so mein Junge, tu ihm ruhig noch einen Löffel auf, er ist immer noch zu dünn!“ erklang Masus Stimme hinter ihnen. Harlock wollte schon aufbegehren, als ihn etwas zwischen die Rippen piekste; entgeistert starrte er auf Curtis’ ausgestreckten Zeigefinger, augenblicklich schoss ihm die Röte ins Gesicht. „Du hast völlig recht Masu!“ sagte Curtis breit grinsend und klatschte ihm noch einen Löffel Reis auf den Teller. „Und ja aufessen!“ tönte es von neben und hinter ihm zeitgleich. Von dem brennenden Punkt, den Curtis’ Finger auf seinen Rippen hinterlassen hatte, völlig abgelenkt, wusste Harlock sich nicht anders zu helfen, als den Reis brav in sich hinein zu schaufeln. Er schwor Rache. Yuki und Yattaran starrten auf die Szene die sich gerade vor ihren Augen abgespielte, war das da wirklich ihr Captain? Harlock der Weltraumpirat? Spät abends, Harlock sass in seinem Quartier und starrte aus dem Fenster. Geistesabwesend strich seine Hand über die Stelle die Curtis beim Abendessen berührt hatte – sie kribbelte noch immer. Er seufzte tief. «Ich werde es mir wohl eingestehen müssen… dieser Blick… und diese schwarzen Augen… Ich wünschte…» Ein lautes poltern aus dem angrenzenden Quartier (Curtis’ Quartier) liess ihn hochfahren du mit ausgreifenden Schritten zur Tür eilen. Er stiess Futures Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen. Vor im stand ein völlig nackter, tropfnasser - unglaublich Gutaussehender -, fluchender Curtis. Harlock machte auf dem Absatz kehrt und stürmte zurück in sein Quartier. Sein Herz schlug völlig unkontrolliert gegen seine Brust. «Er hat eine Narbe an der Schulter. » Future starrte verwirrt auf die Tür. Hatte er sich das eben nur eingebildet oder war Harlock wirklich gerade hier gewesen. Er versetzte den Stuhl, über den er gestolpert war einen kräftigen Tritt. Harlock schritt gedankenverloren durch die Arcadia. Der Abend lag nun schon drei Tage zurück und dennoch konnte er an nichts anderes denken als an glitzernde Wassertropfen, die aus rotbraunen Haaren tropften und zwischen kraftvollen Schultern hinunter glitten. «Ich bin wohl endgültig verrückt geworden – verrückt nach ihm. » „Das ist es! Wir haben es geschafft! Du wirst schon bald nach Hause können Future.“ Yattaran strahlte ihn an. Future zwang sich zu einem Lächeln: „Dann werde ich meine Freunde bald wieder sehen.“ „Was höre ich da? Du wirst uns bald verlassen? Dann werde ich eine Abschiedsparty…“ und schon war Yuki zur Tür hinaus. „Ich habe Hunger. Ich gehe mal in der Küche nachsehen ob Masu was übrig hat!“ Future verschwand ebenso durch die Tür. P.s.: Sorry fürs späte posten. Da kam irgendwie "Traumtänzer" dazwischen - und wollte unbedingt geschreiben werden... Greets Rose Kapitel 13: A last goodbye -------------------------- Zwei Abende später, sassen sich zwei Captains in der Schiffskantine gegenüber, während um sie herum ein Besäufnis tobte. „Und so was nennt sie „kleine“ Abschiedsparty…“ Futures Blick blieb an Yuki hängen, die ihrerseits, mit einer Flasche Sake an Yattaran hing. „Na ja, meine Mannschaft weiss halt wie man feiert. Nun mach schon deinen Zug.“ Harlock hörte sich sehr amüsiert an. Curtis wandte sich ihm zu und war augenblicklich von dem wundervollen lächeln gebannt, welches Harlocks Gesicht erhellte. Harlock realisierte fasziniert, dass Curtis’ Augen schwarz wurden. Dies geschah in letzter Zeit immer, wenn er ihm in die Augen blickte. „Ziehst du jetzt endlich, oder gibst du auf? Abgesehen davon, dass ich mit den nächsten zwei Zügen so wieso gewinne!“ Harlocks Stimme klang irgendwie bedrückt. „Ich gebe auf. Du hast gewonnen!“ Curtis griff nach Harlocks Handgelenk und zog ihn mit sich hoch. „He, was tust du?!“ „Mir ist es hier zu laut. Komm mit!“ Curtis schritt, Harlock hinter sich herziehend, zur Kantine hinaus. «Dieses Kribbeln, wenn er mich nicht sofort loslässt…» In diesem Augenblick, wandte Curtis sich Harlock zu, drückte ihn gegen die Wand und küsste ihn. «Himmel! » Harlocks Knie wurden weich und er wäre zu Boden geglitten hätte Curts ihn nicht fest gehalten. Er schlang seinen freien Arm um Curtis’ Nacken während wohlige Schauer durch seinen Körper rasten. Curtis hielt ihn noch fester. «Oh mein Gott…schmeckt der gut.» Das Geräusch einer sich öffnenden Tür riss sie zurück in die Wirklichkeit. Future handelte, in dem er sich umwandte und den benommenen Harlock einfach hinter sich herzerrte. Mime blickte ihnen verwundert hinterher. «Oh nein, jetzt hab ich sie erschreckt…» dachte sie, als sie in die Entgegengesetzte Richtung davonzog. „Wohin.. ach, auch egal…“ seufzte Harlock ergeben, während er hinter Curtis herstolperte. Jener hatte die geflüsterten Worte gehört, blieb stehen und zog Harlock erneut an sich um ihn zu küssen – noch leidenschaftlicher als zuvor. Als jener sich von ihm löste und nach Atem rang, beugte er sich zu dessen Ohr und flüsterte heiser: „Wohin möchtest du?“ „Näher zu dir…“ Curtis zog den zitternden Mann in die Arme. „Dein Wunsch ist mein Befehl…“ Erneut ging er los, diesmal erkannte Harlock die Richtung. Tatsächlich stoppten sie nicht eher bis die Tür vom Captainsquatier hinter ihnen zugefallen war. Beide Männer standen unbeweglich im Halbdunkel und blickten sich ehrfürchtig in die Augen. Diesmal war es der Pirat der die Hand ausstreckt um über Curtis’ Wange zu streichen: „Lass uns nicht an morgen denken...“ Die sanfte Hand wanderte zu Curtis’ Nacken. Während sein Gegenüber einen Schritt näher rückte und sich vertrauensvoll an ihn schmiegte, sie Lippen sanft auf die seinen legte und ihn zärtlich küsste. Curtis schmolz beinahe, liess endlich Harlocks Handgelenk los und legte eben jene Hand um die schmale Taille seines Partners. Nur, um ihn noch enger an sich zu ziehen. „Hmm…“ stöhnte Curtis überrascht auf, als Harlock, die nun freie Hand unter sein Shirt gleiten liess; und neugierig über seine Seite strich. „Du lebst gerne gefährlich... nicht wahr?“ Curtis’ Stimme klang rau und zittrig. „Oh, ja…“ hauchte Harlock liess seine Hand sachte über Curtis’ Brust gleiten. Drängte ihn vorsichtig Richtung Bett, während seine Lippen eine sengende Spur über Curtis’ Hals zogen. Als Curtis sich des Bettes hinter sich gewahr wurde, sass er bereits darauf. Seltsamerweise ohne sein Shirt. Harlock stand von ihm im Halbdunkeln, liess gerade sein eigenes zu Boden fallen, legte beide Hände sacht auf Futures Schultern, beugte sich aufreizend langsam zu ihm hinunter, senkte seine Lippen auf Curtis’ halb offenen Mund. Sein Kuss war brennend heiss und Curtis stöhnte vor verlangen. Er zog Harlock auf seinen Schoss. Sein fiebriger Mund glitt über dessen Schulter, kleine Küsse aufhauchend, jeden Millimeter der samtenen Haut auskostend. Nun war es an Harlock zu seufzen. Er bog seinen Rücken nach hingen und legte den Kopf in den Nacken. Curtis’ verstand die Einladung, und liess seinen Mund Quälend langsam nach unten gleiten. Als er mit seiner Zunge über eine der köstlich anmutenden Brustwarzen glitt; wurde er mit einem süssen Stöhnen belohnt. Harlock krallte sich in seine Schultern, Curtis legte ihm einen Arm um die Hüfte, mit der anderen Hand strich er zärtlich über dessen Bein, glitt zum Gürtel und öffnete diesen. „Warte!“ erschrocken, hielt er inne: «War ich zu forsch? Habe ich ihn erschreckt? » Harlock löste sich von ihm. Stand erneut vor ihm, diesmal völlig entkleidet. Future starrte diese Erscheinung gebannt an. Er hätte sich nicht bewegen können, selbst wenn er es gewollt hätte. Seine, nun schwarzen Augen, glitten begehrlich über die schlanke, drahtige Gestalt des Piraten. Jener kam nun wieder zu ihm, kniete sich vor ihn hin und blickte mit einer Selbstverständlichkeit zu ihm auf, dass Curtis Herz noch härter gegen seinen Brustkorb hämmerte. „Was ist das eigentlich mit deinen Augen?“ Curtis zuckte zusammen «Er musste es ja bemerken, wie erklär ich ihm das nun, er findet sie bestimmt abstossend» in diesem Augenblick seufzte Harlock: „Ich mag es, wenn sie so schwarz sind…“ Curtis beugte sich etwas hinunter und legte sanft die Hände um Harlocks Gesicht, gab ihm einen zärtlichen Kuss. «Wie kann ein Mann nur so gut riechen…» Nun lagen dessen Hände, auf seinen Beinen; brannten heiss als sie sich sehr langsam zu seinem Gürtel tasteten, ihn mit einer einzigen fliessenden Bewegung öffneten und bevor Curtis ihn aufhalten konnte; hatte Harlock bereits die Lippen auf seinem Bauch. Future stöhnte heiser und liess sich nach hinten fallen, unter die dieser herrlichen, süssen Folter. Harlocks Zähne und Lippen hinterliessen eine glühende Spur auf Curtis Körper bis hin zu seinen Lenden. «Wann hat er… Wo ist meine Hose?» Dann schmolz jeglicher Gedanke dahin, er wollte nur noch fühlen, spüren – Lieben. Seine Hände vergruben sich in Harlocks weichen Haaren: „Ni…nicht…hm“ er zog den anderen sanft hoch, blickte ihn mit lustverhangenen Augen an. „Wenn du da weitermachst …verliere ich…die…“ das sprechen viel ihm so unendlich schwer, während diese unglaublichen Hände, weiterhin Blitze durch seine Lenden sandten. „Was…verlierst…du?“ hauchte Harlocks dunkle Stimme in sein Ohr. Das war zu viel, Curtis riss ihn in eine Umarmung, presste seine Lippen auf Harlocks und schob seine Zunge in dessen Mund. Als der Kuss endete flüsterte er heftig atmend: „Die Beherrschung…“ seinerseits nun mit einer Hand über Harlocks Rücken streichelnd, drängte er seinen erhitzten Körper noch näher an jenen der auf ihm lag. Curtis erwachte. Er war alleine: ein leiser Seufzer stahl sich über seine Lippen. Er erhob sich und wankte zur Dusche. Nachdem er fertig geduscht hatte; liess er sich erneut, auf das grosse, schwarze Bett fallen, vergrub seine Nase in den Kissen und wünschte sich , wie schon öfter in den letzten Tagen, dass er hier bleiben könnte. Als er endlich aufstand und sich anzog, griff seine Hand wie von selbst nach Harlocks Shirt: „Meins…“ flüsterte er traurig als er das Quartier verliess. Nach einigen Augenblicken kam er wieder zurück und legte ein Modell der Comet auf das Kissen. Ein letzter Blick auf das Quartier werfend, machte sich Future auf den Weg zum Haupthangar, wo der Transkontiniumfluktuator installiert war. Als er den Hangar betrat, blickte er staunend, auf die in Reih und Glied stehende Mannschaft der Arcadia. Zu allem Überfluss, salutierten sie nun auch noch. Future erwiderte gerührt den Salut und spähte unauffällig nach Harlock. Von diesem und dem Vogel fehlte jedoch jede Spur. «Er wird nicht kommen um Lebewohl zu sagen! » Curtis versuchte, seinen Abschiedsschmerz zu überspielen. „Future wir haben was für dich…“ Leutnant Yattaran überreichte ihm, gemeinsam mit Yuki, zwei Dinge: Ein Modell der Arcadia und eine Piratenflagge. „Aber das ist doch dein Meisterstück…“ Futures Stimme klang etwas belegt. Yattaran strahlte ihn an: „Ja, und ich würde es keinem Anderen schenken! Damit du uns nicht so schnell vergisst!“ „Als ob ich euch, meine Freunde je vergessen könnte!“ sprach Future gerührt, umarmte erst Yattaran und küsste dann Yuki die Hand. Jene umarmte ihn überschwänglich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange: „Komm gut nach Hause, wir werden dich sehr vermissen!“ Future nahm sich vor tapfer zu sein und schritt entschieden auf den Transkontiniumfluktuator zu. «Er sieht aus wie ein Held in weisser, strahlender Rüstung…» Harlock trat durch die Tür des Hangars als Future beinahe schon das Gerät erreicht hatte. «Ich kann ihn unmöglich Lebwohl sagen.» in der selben Sekunde als Future das Bogenelement berührte, welches ihn zurückbringen sollte, krächzte der Vogel auf Harlocks Schulter laut und vernehmlich: „Good bye, Curtis!“ Curtis wandte den Kopf und fing einen Blick von Harlock auf, der sich in sein Herz brannte. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Kapitel 14: Wein ---------------- Future Universe 1 Kapitel 14: WEIN Captain Future kam zu sich, stand auf, öffnete die Augen und sah – nichts. Also schnupperte er: Gefilterte, typische Raumschiffluft. Gut: es hatte ihn nicht irgendwo ins All verschlagen. Schlecht: Es roch nicht nach Masus Essen, dass bedeutete er wer nicht mehr auf der Arcadia. Die Bestätigung folgte auf dem Fusse: „Hach Captain, Gott sei dank bist du wieder da!“ Future sagte erst mal nichts. Joan sprach weiter. Er klammerte sich vorsorglich fester an das Modell und die Flagge. „…wo warst du die ganze Zeit? Ich habe mir solche Sorgen …“ Future ignorierte sie (Joan schien es nicht zu bemerken) und versuchte nicht an Harlocks letzten Blick zu denken. „…was hast du da?“ Irgendwie fanden diese Worte den Weg in seinen vernebelten Kopf. „Meins!“ knurrte er genervt. Joan Landorn erschrak ob der Härte in seiner Stimme und wich einen Schritt zurück. Da hörte er auch schon das unverwechselbare Zischen seiner Labortüre. „Da bist du ja wieder Future!“ «Endlich jemand vernünftiges» dachte Captain Future. „Hallo Professor, bin wieder da und nahezu unbeschadet!“ «Aber mit gebrochenem Herzen» fügte er in Gedanken hinzu. Seine Sicht klärte sich langsam. Er blickte sich um: Professor Simon schwebte direkt vor ihm und Joan stand ihm schräg gegenüber. „Ich bin in meinem Quartier…“ Future war schon fast durch die Tür als er sich umwandte. „…könnte mir wohl jemand eine Flasche Bordeaux besorgen? Wo sind eigentlich Grag und Otho?“ „Bordeaux…“ murmelte Joan entsetzt. „Die beiden sind gerade mit Ken im Plantetenpolizeihauptquartier! Die werden sich freuen, dass du wieder da bist Captain!“ gab der Professor, das Fliegende Gehirn, zur Antwort. Als Future in seinem Quartier angekommen war, fiel sein Blick auf sein schmales Bett: «War das schon immer so klein? Das wird wohl eng wenn wir…» die Erkenntnis, traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht, bevor er den Gedanken zu ende bringen konnte. Er setzte sich an den Schreibtisch und versank im Anblick des Modells und der Flagge, die er vor sich auf den Tisch gelegt hatte. So fand ihn Joan, eine gute halbe Stunde später, als sie mit der gewünschten Flasche Bordeaux eintrat. „Dein Wein Curtis.“ „Joan, wir müssen reden!“ Future fasste sich ein Herz. „Was hast du Captain?“ In Ermangelung einer anderen Sitzgelegenheit, liess sich Joan auf dem Bett nieder. „Wir hatten da doch diesen Streit…“ „Ja, Captain!“ „… und wir haben unsere Verlobung gelöst…“ „Aber Curtis, das war doch aus dem Streit heraus…“ „Mir war es durchaus ernst damit. Wir hatten so viele Differenzen in letzter Zeit. Ich denke nicht, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben.“ Joan blickte in einen endlosen Moment wortlos an, stürzte dann mit Tränen in den Augen durch die Tür. Curtis packte die Flagge und vergrub sein Gesicht darin. Joan wollte gerade aus der Comet stürzen, als sie auf etwas Hartes prallte. „Joan, warum weinst du?“ hörte sie Grags blecherne Stimme. „Curtis...“ schniefte sie. „Was ist mit ihm? Ist er verletzt?“ Man hatte ihm und Otho nur mitgeteilt, dass der Captain wieder da wäre, aber nicht wie es ihm ginge. „Nein!“ schniefte Joan. „Er sagte…“ der Rest ging in einem weiteren Heulkrampf unter. Grag tätschelte ihr etwas unbeholfen den Kopf und meinte: „Das wird schon wieder…“ „Nein, wird es nicht!“ heulte Joan, riss sich los und stürmte endgültig von Bord. „Blecheimer, was meinst du, hat der Captain zu ihr gesagt?“ „Keine Ahnung Gummipuppe. Was auch immer es war, es hat sie sehr aus der Fassung gebracht!“ gab Grag zur Antwort. Derweil versuchte Future sich umzuziehen. Er hatte seinen Raumanzug abgelegt, jedoch Harlocks Shirt, welches er darunter getragen hatte, anbehalten und er wühlte in seinen Kleidern: „Weiss, weiss, beige, hellblau?! Fehlt nur noch rosa. Was hatte ich bloss für einen abartigen Geschmack… Ah! Dunkelblaue Jacke, schwarze Hose – endlich was brauchbares.“ Er nahm einen tiefen Zug aus der Weinfalsche. „Ich muss mir dringend ein Glas besorgen. Am besten so lange ich noch einigermassen nüchtern bin.“ Grag Klopfte an die Tür des Captains und jene wurde schwungvoll aufgerissen. Grag wich einen Schritt zurück und starrte die Person, welche geöffnet hatte, entgeistert an. Vor ihm stand ein Mann, der dem Captain zu verwechseln ähnlich sah. Wären da nicht die dunkle Kleidung mit dem Totenkopfshirt, die zerzausten Haare und die halbvolle Weinfalsche in seiner Hand gewesen. „Captain?!“ „Grag, Otho! Schön euch wieder zu sehen.!“ «mehr oder weniger» fügte er im stillen hinzu. „Captain, was ist mit dir passiert?!“ fragten beide synchron. «Harlock, ist mir passiert!» „Nichts, mir geht es gut. Wie ist es euch in ein diesem Monat ergangen?“ „Monat? Aber du warst doch nur etwa zwei Wochen weg!“ antwortete Otho. „Was? Nur zwei Wochen? Das würde ja bedeuten…“ murmelte Future und nahm einen grossen Schluck aus der Flasche. „Was würde was bedeuten? Und was haben die Flasche und die Kleidung zu bedeuten? Und wo warst du überhaupt? Und was hast du eigentlich mit Joan angestellt? Captain!“ bestürmten die beiden ihn. „Eines nach dem anderen. Lasst uns erstmal in die Küche gehen und einen Kaffee trinken.“ „Aye, aye Captain!“ In der Küche befanden sich, in ein Gespräch vertieft Ezella Garni und Professor Simon Wright. „Hallo Ezella, möchten sie einen schluck Wein…“ Future hielt ihm die Flasche vor die Nase, „…oder lieber einen Kaffee?“ Ezella starrte erst verwirrt auf die Flasche, dann musterte er Future. „Lieber einen Kaffee und schön, dass du wieder hier bist, Curtis.“ Jener stellte die Flasche, eine volle und eine leere Kaffeetasse auf den Tisch. Während er seine Tasse mit dem Rotwein auffüllte murmelte er halblaut: „Ich brauche wirklich dringend Weingläser…“ Er blickte auf die nur noch zu einem Viertel gefüllte Flasche, „…und vor allem mehr Wein.“ „Magst du uns erzählen, was du erlebst hast?“ fragte Simon ihn. „Ja, ich war in einem anderen Universum!“ «So siehst du auch aus. Und was soll die Trinkerei, ich fange an mir ernsthaft Sorgen zu machen» dachte Ezella bei sich. Future erzählte gute zwei Stunden und fügte auch die endgültige Auflösung seiner Verlobung hinzu. Er erhob sich und kippte den letzten Schluck Wein hinunter: „Ich werde mich jetzt etwas ausruhen, wir sehen uns morgen früh.“ „Aber du hast ja noch gar nichts gegessen!“ stellten mehrere Stimmen fest. „Danke! Keinen Appetit.“ Future verliess die Kombüse. Wildes Diskutieren begann, kaum war die Tür hinter ihm zu gefallen. Kapitel 15: Kapitel 15: Sorgen ------------------------------- Harlock Universe 1 Kapitel 15: Sorgen Harlock stand da, wie vom Donner gerührt. Der Schmerz, den er bei Curtis’ letztem Blick empfand, war schlimmer als der, jeder Wunde, die er je erlitten hatte. Sein Atem stockte und er klammerte sich verzweifelt an den Knauf seines Laserdegens. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass es knirschte, wandte sich um und schritt aus dem Hangar ohne ein Wort zu verlieren. Der Vogel auf seiner Schulter heulte herzzerreissend, dicke Tränen kullerten über seinen Schnabel und tropften auf Harlocks Cape. Jener marschierte zielstrebig zu seinem Quartier. Seltsamerweise stand er, als er den nächsten bewussten Gedanken faste, in Curtis’ Quartier. „Was…“ „Curtis weg!“ „…Ja, Curtis ist weg.“ Harlock starrte auf das leere Bett, den Schrank – riss jenen auf: «Irgendwas, muss doch hier sein!» Doch nirgends fand sich eine Spur. Future musste alle Kleider zum reinigen gegeben haben; selbst das Bettzeug war nicht mehr da. Harlock war geschockt, zwang sich in sein Quartier. Wollte sich aufs Bett werfen; und erstarrte mitten in der Bewegung. Denn auf seinem Kissen lag etwas Silbernes von der Länge seines Unterarms. Bei näherer Betrachtung entpuppte es sich als Modell eines Raumschiffes. Ein Zettel hing daran: Mein Schiff, für meinen Piraten. Harlock registrierte, dass etwas auf das Modell tropfte: „He Vogel…“ „Krächts!“ machte es vom Betthaupt her. Erst in diesem Moment bemerkte er, dass es seine eigenen Tränen waren. Das Modell sicher in seinen Armen geborgen, vergrub er sich in die Decke. „Yatta-chan hast du in letzter Zeit mal den Captain gesehen?“ Jener antwortete nachdenklich: „Jetzt, wo du es sagst… Nein. Seit Futures Abreise nicht mehr.“ „Aber der ist doch schon seit vier Tagen weg!“ stellte Kei schockiert fest. „Meinst du wir sollten mal nach ihm sehen?“ „Keine schlechte Idee Yattaran…“ Yuki erhob sich, „…lass uns mal nach sehen!“ Die beiden Leutnants verliessen gemeinsam die Schiffsküche. Sie hörten die traurigen Klänge der Harfe bereits, als sie noch zwei Biegungen von Harlocks Quartier entfernt waren. Mime sass an die schwere Holztür gelehnt, auf dem Boden und spielte unermüdlich. Sie hörte auch nicht auf, als Yattaran und Kei Yuki auftauchten. Kei blickte besorgt und beunruhigt auf Mime hinunter: „Warum sitzt du hier und bist nicht beim Captain, Mime?“ „Er will mich nicht sehen…“ „Was?!“ kam es erschrocken von den beiden Leutnants. „…Um genau zu sein, will er niemanden sehen.“ Stellte Mime nüchtern fest. „Seit wann?“ Yattarans Stimme klang besorgt. „Seit ein paar Tagen...“ kam die Antwort von Mime. „Seit Curtis weg ist!“ präzisierte sie ihre Antwort. „Was hat das mit Future zu tun?“ fragte Yattaran erstaunt. Kei und Mime wechselten einen schnellen Blick. „Yatta-chan, jemand von uns beiden, sollte auf der Brücke nach dem Rechten sehen...“ „Aye, Yuki-chan!“ Yattaran machte sich auf zur Brücke. „Mime, denkst du das selbe wie ich?“ fragte Yuki, während sie sich neben Mime niederliess, jene spielte immer noch. „Wieso? Was denkst du denn Yuki?“ „Ich denke, Curtis hat bei unserem Captain einen tieferen Eindruck hinterlassen, als Harlock sich das je gewünscht hat…“ sie liess den Satz ausklingen. „Dann hast du es also auch bemerkt?“ „Man müsste blind und taub sein; oder ein Mann, um es nicht bemerkt zu haben…“ Ein leichtes lächeln umspielte ihre Lippen. „Ja – Ich habe ihn nicht mehr in so einem Zustand gesehen, seit seine Verlobte starb…“ Mimes Stimme klang bedrückt. „Aber…“ Yuki klang als hätte sie gerade eine grossartige Idee. „Ja?“ Mime blickte das erste mal seit beginn ihres Gespräches auf. „In diesem Fall gibt es einen gravierenden Unterschied: Future ist nicht tot…“ „Nur weg!“ vollendete Mine den Satz deprimiert. „Ja, aber das Gerät ist noch hier!“ stellte Yuki fest. Die beiden Frauen blickten sich durchdringend an, erhoben sich und starrten entschlossen auf die geschlossene Tür. Kapitel 16: Harlock Universe ---------------------------- Kapitel 16: Wer ist hier der Captain? Harlock lag in seinem plötzlich viel zu grossen Bett. Er hatte sich zusammengerollt, die Decke über den Kopf gezogen und hielt das Modell umklammert. „Aber du musstest ja nach Hause, die brauchen dich da bestimmt viel dringender, als ich…“ seine Stimme war nur ein Flüstern. Er hörte wie de Tür sich öffnete. „Captain…“ Mimes besorgte Stimme bewegte ihn dazu den Kopf unter der Decke hervor zu strecken. Mime erschrak. Was da unter der Decke hervorkroch, hatte nicht mehr viel Ähnlichkeit mit Harlock. Es war ein zerzaustes, ausgezehrtes Etwas, mit rot geschwollenen Augen. „Harlock, was hast du gemacht?!“ „Nichts!“ „Hast du was gegessen?“ „Ja…“ Mime stiess erleichtert die Luft aus, „bei der Abschiedsparty.“ Mime schnappte nach Luft. „Ich hole dir was!“ „Aber ich habe keinen Hunger…“ nörgelte der Captain. „Du wirst was essen. Wir wollen schliesslich nicht, das du uns verhungerst!“ Sie wandte sich um und verliess das Quartier. Harlock blickte verstört hinter ihr her; wer war hier eigentlich der Captain? Er verschwand wieder unter der Decke. „Harlock, komm, essen.“ Die Decke murrte. „Komm essen, oder – ich komme dich füttern.“ Die Decke murrte erneut. „War das jetzt ein Ja, oder ein Nein?“ fragte Mime interessiert, als sie mit Schwung die Decke wegzog. Diesmal grummelte Harlock; nicht mehr die Decke. „Du meinst das wohl ernst, oder?“ fragte Harlock vorsichtshalber. „Und ob ich das ernst meine!“ Und schon hatte Harlock einen Löffel Suppe im Mund. „H…heiss!“ kommentierte er erschrocken. „Das will ich wohl hoffen! Tut dir gut.“ „Aber ich bin doch…“ Und schon hatte er einen weiteren Löffel Suppe geschluckt. Er resignierte, legte sanft das Modell zur Seite, nahm Mime die Schale und den Löffel aus den Händen und begann zu essen. Langsam breitete sich eine angenehme Wärme in ihm aus. Er betrachtete Mime und folgte ihrem Blick, jener ruhte auf den Modell. „Abschiedsgeschenk…“ murmelte er zwischen zwei Löffeln Suppe. Mime streckte ihre Hand danach aus: „Darf ich?“ Nach kurzem Zögern nickte Harlock: «Aber nur weil du es bist.» Sie griff vorsichtig nach dem Modell, betrachtete es von allen Seiten und entdeckte den Zettel. «Oh…» dachte die hübsche Ausserirdische, «das ist schon mal gut.» „Das ist aber lieb von Curtis!“ stellte sie fest. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Harlocks Lippen: „Ja, das war es; wenigstens ein kleines Andenken…“ Harlocks Stimme klang todtraurig. „Captain, darf ich dich was fragen?“ „Du Mime darfst alles fragen!“ stellte Harlock bestimmt fest. „Wenn du die Antwort nicht scheust!“ fügte er an. „Magst du ihn?“ Mime klang neugierig. „Natürlich, wer mochte ihn denn nicht?“ antwortete Harlock verträumt. „Ich meine: Magst du ihn sehr?“ hakte Mime nach. „Mime…“ Harlock hatte aufgehört Suppe zu Löffeln, starrte abweisend auf die Bettdecke, „…Ja, ich mochte ihn sehr.“ „Wieso mochte? Magst du ihn jetzt nicht mehr?“ Harlock starrte Mime entgeistert an: «Das ist sie Jetzt nicht wirklich gesagt… eben mag ich ihn viel zu sehr.» „Doch“, sagte er stattdessen laut. „Kommst du wieder arbeiten?“ Wechselte Mime das Thema. „Morgen!“ „Versprochen?“ hakte Mime nach. „Versprochen!“ bestätigte Harlock. «Abgesehen davon – wer ist hier der Captain!?» Dachte Harlock, während Mime sein Quartier verliess. Er rappelte sich auf und schlich ins Badezimmer. Nach einem ausgiebigen Bad fühlte er sich ein wenig besser und klarer im Kopf. «Mime hat recht! Irgendwann muss ich wieder arbeiten» dachte er, immer noch nicht so überzeugt. Es war lange nach Mitternacht, als Harlock die Brücke der Arcadia betrat. «Seit drei Nächten, jede Nacht das selbe! Ich kann einfach nicht schlafen. Dieses verdammte Bett, ist einfach zu gross für mich alleine.» Ihm fielen jedoch die Augen zu, kaum, dass er auf seinem Sessel platz genommen hatte. Mime hatte die Brücke gerade betreten, als sie auch schon sah, wie Harlocks Hand, nach vorne schnellte und er mit flehender Stimme rief: „Bleib, bitte, geh nicht weg!“ Mime konnte Harlock gerade noch an der Schulter packen, um zu verhindern dass dieser zu Boden fiel. Erschrocken riss er die Augen auf. „Wa… Ach du bist es nur Mime!“ stellte er enttäuscht fest. Ihre Blicke trafen sich und Mime erschrak an dem endlos traurigen Blick, ihres Captains, welcher nun geistesabwesend zu Boden starrte. Sanft legte sie ihm eine Hand auf den Arm: „Wenn du ihn so sehr vermisst, dann…“ Harlocks aufgebrachter Blick unterbrach Mime abrupt: «Was ist denn jetzt in ihn gefahren?» „Hör auf, Mime! Er, wollte ja nicht bleiben!“ zeterte Harlock. Mime erwiderte sanft: „Ich wäre mir da nicht so sicher! Aber wieso, gehst du ihn nicht selber fragen? Der Transkontiniumfluktoator ist schliesslich noch da!“ Mit diesen Worten verliess Mime die Brücke und liess den Äusserst verwirrten Harlock allein zurück. Versonnen betrachtete Harlock das Modell der Comet. Noch immer hallten ihm Mimes Worte im Kopf. «Nun ist er zwanzig Tage weg! Es fühlt sich an wie Jahre und wie sehr ich auch versuche, es nicht zu tun, ich denke doch immer wieder an ihn. » Ein scheppern riss Harlock aus seinen Gedanken. Yattaran kam die Tür herein, auf die Brücke gestolpert. „Hallo Captain! Yuki schickt mich… Sie sagt, du brauchst Urlaub – und ich denke das auch, so beschissen, wie du im Moment ausschaust!“ stellte Yattaran bestimmt fest, bevor er fortfuhr: „Yuki und ich werden das Kind bzw. die Arcadia schon schaukeln!“ Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand schnellen Schrittes durch die Tür. Kapitel 17: Future Universe --------------------------- Kapitel17: Huch! Verschlafen drehte Curtis sich noch mal im Bett um, streckte mit immer noch geschlossenen Augen, die Hand aus und – berührte Luft?! Erschrocken riss er die Augen auf. Er befand sich in seinem Zimmer auf der Comet. Schon wieder hatte er von der Arcadia geräumt, wie so oft, in den vergangen zehn Tagen. Doch jetzt war er wieder „zu Hause“ – nein, diese Aussage traf nicht zu! Er war zurück, aber wie könnte ein Ort ohne IHN, ein Zuhause sein? Benommen kroch er aus dem Bett. Wieder hatte er im Halbschlaf nach ihm getastet um seinen Arm um ihn zu legen und ihn festzuhalten; so, wie er es an jenem letzten Morgen getan hatte. Harlock hatte sich dabei im Schlaf, an ihn gekuschelt und so lagen sie da. Es war ein so perfekter Moment gewesen. Obwohl er wusste, dass es bald vorbei sein würde, hatte er sich damals gewünscht, ewig so zu liegen. Als ob der Rest der Welt nicht existierte. Aber nun war alles vorbei: «Ob ich mich je wieder an mein altes Leben gewöhne? Will ich das überhaupt? Seit ich zurück bin, fühle ich mich, als fehle ein Teil von mir – von meinem Herzen…» Ein lautes Scheppern riss Future aus seinen trübsinnigen Gedanken. „Sag deinem verzogenen Vieh, dass es meinen armen Yiek nicht so erschrecken soll Gummipuppe!“ „Mein Oak ist kein verzogenes Vieh – du Schrotthaufen…“ Curtis vernahm leise, die sich entfernenden Stimmen seiner Freunde. Ein leichtes Lächeln huschte ihm über die Lippen. «Immerhin scheint bei diesen zwei Streithähnen, alles beim alten zu sein! Zugegeben, dass hatte ich schon fast vermisst…» dachte er, während er sein Quartier verliess. Captain Future war auf dem Weg zum Erdpräsidenten; jener war gerade auf dem Golfplatz, Turniervorbereitungen. „Hallo, Captain!“ säuselte Susan, die Tochter des Präsidenten. «Oh nein, noch so ein Groupie; die hatte ich ja ganz vergessen!» „Hi, Susan, wo ist ihr Vater?“ Future klang so gelangweilt er nur konnte. „Da hinten beim Sandbunker. Stimmt das mit ihnen und Miss Landorn?“ Susan klang äusserst interessiert. „Ja!“ Seine Stimme troff vor Abweisung. „Darf ich sie auf ein Eis einladen?“ sie klang äusserst hoffnungsvoll. „Nein danke. Ich muss unbedingt ihren Vater sprechen; es ist dringend!“ „Was wollen sie denn von meinem Vater?“ „Ach, nichts besonderes. Ich will nur meinen Austritt aus der Raumflotte bekannt geben.“ „WAS?!“ fragten zwei schockierte Stimmen. Future fuhr herum und starrte Cashew an. Jener musste unbemerkt herangekommen sein. „Ja, ich würde gerne, so schnell wie möglich von meinen Pflichten entbunden werden.“ „A…aber wieso? Das können sie uns nicht antun!“ Future grinste verlegen und gab zur Antwort: „Doch kann ich – muss ich wohl…“ „Aber weswegen?“ fragte Cashew erneut, diesmal etwas gefasster. Captain Future dachte kurz nach und gab dann zur Antwort: „Es handelt sich um eine etwas komplizierte persönliche Angelegenheit. Ich bitte darum, mich ein anderes Mal erklären zu dürfen, Sir!“ „Aber, aber natürlich mein Junge!“ Cashew hatte eben einen Geistesblitz: Wahrscheinlich hing Futures Verhalten mit der Auflösung dessen Verlobung zusammen. „Ich werde die Papiere vorbereiten und ihnen zukommen lassen! Sie können sie mir dann bei Ezellas BBQ zurückgeben.“ „Danke Sir!“ Future lächelte. „Viel Glück beim Golfturnier, wünsche ich ihnen, Herr Präsident. Wiedersehen Susan.“ Captain Future wandte sich um und ging beschwingten Schrittes davon. „Was ist denn mit ihm los? Und so düster angezogen… findest du das nicht seltsam Papi?“ Cashew enthielt sich jegliche Antwort und tat als wäre sein Golfball das interessanteste auf dem ganzen Planeten. Zurück auf der Comet, liess sich Future mit einem Glas Rotwein in der Hand, in den Pilotensessel sinken. Als Grag und Otho, geraume Zeit später, die Brücke betraten; fanden sie einen tief schlafenden Captain, mit einem leeren Glas zwischen den Fingern. „Er hat schon wieder getrunken!“ Grag sprach so leise er konnte. „Wenigstens, nicht gleich wieder die ganze Flasche…“ Otho sprach genau so leise, wobei er auf eine halb volle Flasche neben dem Captain zeigte, In diesem Augenblick schnellte Futures Hand nach vorne und er rief mit flehender Stimme: „Bleib, bitte, geh nicht weg!“ Otho griff geistesgegenwärtig nach Futures Schultern um zu vermeiden, dass dieser aus dem Sessel fiel. Future wurde mit einem Schlag wach und liess beinahe, sein Glas fallen. „Wo bin… Ach du bist‘s Otho.“ „Du hattest einen Alptraum Captain. Denke ich.“ „Was du kannst denken? Gummipuppe!“ kam es spöttisch von Grag. „Ach halt die Klappe, Blecheimer!“ entgegnete Otho kämpferisch. „Nenn mich nicht so, Plastiktüte!“ „Wie denn: wäre dir Schrotthaufen lieber?“ Future blickte seufzend und immer noch etwas verschlafen, den beiden Streithähnen hinterher, die schon fast zur Tür hinaus waren. „Übrigens, wir lassen dich nicht allein Curtis. Stimmt’s Radiergummi?“ „Ja, du altes Kuchenblech!“ Und fröhlich streitend verliessen die beiden, die Brücke der Comet. Viel später, am selben Abend, betrat Curtis sein Labor. Er wollte an dem Transkontiniumfluktuator, den er begonnen hatte weiterarbeiten. Denn sobald alles geregelt war (was hoffentlich nicht mehr lange dauerte), wollte er bereit sein. Er wollte keine Minute länger als notwendig getrennt von Harlock sein. Abwesend, in Gedanken versunken, erreichte er das Labor. Kaum hatte er die Tür geöffnet, zuckte er erschrocken zusammen. Im hintersten Winkel lag ein schwarzes Etwas. Curtis stürzte darauf zu und drehte es. Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht: es war sein Pirat, bewusstlos! Curtis’ Gedanken überschlugen sich: «Wieso ist er hier? Ist er verletzt? Was soll ich tun?» Doch schon nach einem Moment hatte er sich wieder etwas gefasst. Ohne weiter gross nachzudenken, hob Future Harlock auf seine Arme. Dieser, erwachte, durch die plötzliche Bewegung, öffnete die Augen einen Spalt und erblickte Curtis. Sogleich krallte er seine Hand in dessen Kragen, klammerte sich fest und murmelte mit flehender Stimme: „Geh nicht wieder weg!“ bevor er erneut das Bewusstsein verlor. Curtis, schüttelte sachte den Kopf und sagte halblaut: „Keine Sorge, mein Pirat, dass werde ich nicht.“ Future hatte Harlock, in sein Bett gelegt und auf Verletzungen untersucht. Glücklicherweise, schien er aber unverletzt zu sein. Nun sass Curtis äussert verwirrt auf dem Bett neben Harlock, betrachtete ihn und strich ihm dabei zärtlich einige Haare aus der Stirn. «Wie kommt er nur auf die verrückte Idee mir zu folgen? Aber ich bin überglücklich ihn wieder zu haben.» Ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden, zog Curtis seinen weissen Raumanzug, den er zum arbeiten angezogen hatte, aus, schlüpfte zu seinem geliebten Piraten unter die Decke und zog ihn in seine Arme. Kommis, wie immer heiss begehrt...Greets Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)