One more day von Grave (Ein einziger Tag kann dich töten oder leben lassen - Avenged Sevenfold Synyster Gates+Zacky V) ================================================================================ Kapitel 2: Die lebenden Toten ----------------------------- Living Dead Momente, in denen Zacky für ihn da war Du hattest keine Freunde in der Stadt gehabt, als ihr hier hin gezogen wart. Naja, im Grunde stimmte das auch nicht so ganz. Eigentlich hattest du einen Freund gehabt. James Sullivan, der komische Junge, den du am Strand kennen gelernt hattest, als du zum ersten Mal dir das Meer anschauen gegangen warst. Doch früher warst du es gewohnt gewesen, viele Freunde zu haben. Mindestens fünf Kinder waren immer um dich herum gelaufen, aber hier in Huntington Beach schien sich so gar keiner für ihn zu interessieren. Außer eben Jimmy, aber der interessierte sich ja auch für jeden und war eben total verrückt. Eines Tages meinte Jimmy aber zu dir, dass er dir gerne seine Freunde vorstellen würde und das nahmt ihr euch auch gleich am nächsten Tag vor, da dich jetzt deine Mama rief, weil es Abendessen gab. Irgendwie konntest du dir nur vorstellen, dass das ein paar andere Fantasiefreunde von Jimmy waren, wer gab sich denn schon mit dem Verrückten ab? – aber am nächsten Tag wurdest du eines besseren belehrt: Die drei existierten, mehr oder weniger, wirklich. Aber eben nur mehr oder weniger. Der eine von den dreien war Matt, ein Junge der schon viel älter aussah als sie, aber eigentlich sogar jünger als du war. Irgendwie war er sehr brummig und „hart“ und verwickelte sich sehr schnell in Prügeleien. Er erinnerte dich auf eine komische Art an deinen schwarzen Teddy, den du einmal hattest. Der andere war nur der kleine Bruder von dem, der eigentlich kommen sollte. Sein Name war Johnny und er war viel, viel jünger als sie, aber in ihrem Alter gab es da noch keine Unterschiede oder Trennungen. Etwas klein war er vielleicht, aber trotzdem mit einem sehr großen Mundwerk. Immer irgendwie mit blauen Flecken übersäht. Der letzte hatte gar nichts mit dem zu tun, was Jimmy geplant hatte. Eigentlich konnten sich Jimmy und er nicht leiden. Er war Zack und spielte gerne Baseball. Das war so das erste was du feststelltest als du sein Angels T-Shirt sahst. Baseball hattest du aber noch nie gemocht. Doch Zack mochtest du irgendwie, er hatte eine Art an sich, die dir gefiel. Eigentlich war er nur mit Matt befreundet. Alle vier verstanden sie sich beim Spielen trotzdem sehr gut, aber eben nur alle vier und du warst irgendwo außen. Jimmy war nun auch nicht mehr da und immer mehr Kinder waren an den Strand gekommen und immer weiter standest du entfernt. Irgendwann hattest du es aufgegeben, beim Spielen mitzumachen und saßt alleine auf der Schaukel, schwangst lustlos vor und zurück. Gestern hattest du dich noch gefreut bei dem Gedanken neue Freunde zu bekommen, heute war es dir nur noch schlecht. Du wolltest, dass deine Mama dich abholen kommt. Keiner wollte dich dabei haben beim Spielen, alle sahen sie dich nur skeptisch an, denn du warst irgendwie anders als sie und keiner wagte es, dich aufzufordern mitzuspielen. Dafür schien aber auch irgendwie Matt zu sorgen, der Fremden gegenüber immer misstrauisch war. Plötzlich hatte aber jemand die Schaukel festgehalten und dieser jemand stellte sich danach vor dich. Es war Zack. Sein Angels T-Shirts war von Dreck verschmiert, genauso wie sein Gesicht und sein Knie hatte eine Schramme. Die braunen Haare waren zerzaust, doch die grünen Augen funkelten dich Keck an. Schon damals hattest du bemerkt, wie faszinierend seine Augen waren. »Willst du mitspielen? Du kannst in meiner Mannschaft sein!« »Nein, ich schaukle lieber.«, erwiderst du und hättest dir am liebsten auf die Zunge gebissen. Natürlich wolltest du, auch wenn du Baseball nicht mochtest. »Das glaube ich dir nicht! Du schaust schon die ganze Zeit zu uns!« Zack schüttelte den Kopf. »Komm endlich, Z! Wir wollen anfangen!«, rief Matt aus der Entfernung ungeduldig. Ihm schien es nicht zu passen, dass sein Freund auf dich, den Fremden, zuging. »Komm schon mit!« Noch einmal bat er dich und streckte dir seine Hand entgegen. Seine kleine, dreckige Hand. Zögernd nahmst du seine Hand und ließt dich von ihm mitziehen, auch wenn er so fest zerrte und so schnell lief, dass dir die Schulter weh tat. Ab dann warst du in seinem Team und warst es immer gewesen. Da hatte dir sogar Baseball Spaß gemacht! --- Was war passiert? Was war mit ihm los? Sein ganzer Körper zitterte, er verlor den Boden unter den Füßen. Sein Herz schrie nur noch eins, doch sein Kopf versuchte immer noch eine logische Erklärung dafür zu finden. Es war unmöglich. Er hatte ihn gesehen. Tot. Er ist tot. Er ist tot. Er ist tot. Die Person – die nicht ER sein konnte! – ging um das Auto herum, die Sonne blendete etwas, aber er konnte ihn genau erkennen. Als wäre es erst gestern gewesen, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte. 7 Jahre schienen einfach so nicht vergangen zu sein. Es schien, als wäre heute einfach der 14. Januar, als wäre nichts geschehen. Er kam einfach so zu ihm, wie er es oft tat, wenn sie frei hatten. Er stand dort. Im Sonnenlicht. Schön, wie er ihn in Erinnerung hatte. Die breite männliche Gestalt, etwas kleiner als er, etwas pummeliger als er. Das schwarze Haar fiel ihm wirr in das Gesicht, auf der einen Seite war es etwas kürzer und lila gefärbt. Ein schwarzes Misfits T-Shirt, dunkle Denim Jeans, die etwas zu eng war. Eine weiße Chanel Sonnenbrille auf der Nase. Genau so, wie er ihn das letzte Mal gesehen hattest. Die Kleidung, die er als letztes getragen hatte, bis auf die Brille. Die schneeweiße Haut, die tattoovierten Arme, die Snakebites in der vollen Unterlippe, den Ring durch die etwas große Nase. Der kleine Bartfleck unter der Unterlippe. Alles war so, wie es war. Als wäre es nie vorbei gewesen. Das war er. So wie er ihn kannte, so wie er ihn schon immer gekannt hatte. So wie er ihn in seinen Träumen sah. Zack, wie er es nicht mehr sein konnte. Brian wurde schlecht, in seinem Kopf drehte sich alles. Das musste ein Traum sein, ein verfluchter Traum! Zack war tot! Er war tot! Er hatte es gesehen! Er konnte nicht einfach da stehen! Er musste wahnsinnig geworden sein. Endgültig den Verstand verloren. Aber es schien so real, so verdammt real und was sollte er jetzt noch tun? Sein Kopf schaltete aus, bevor er noch dachte: Wieso sollte ich dieses Geschenk nicht annehmen? Er rannte auf den anderen zu, rannte und rannte und hatte dabei wohl ausgesehen wie ein Vollidiot. Kurz bereitete er sich darauf vor ins Leere zu rennen, aber alle Gedanken an einen Traum oder eine Illusion wurden weggeblasen, als er ihn spüren konnte. Wirklich spüren konnte. Er schloss seine Arme um den breiteren, kleineren Körper, seine Hände krallten sich in den Stoff des T-Shirts und sein Kopf vergrub sich in der weichen Halsbeuge. Schon beinahe gewaltsam hielt er sich an ihm fest. Er spürte ihn. Er fühlte ihn. Das war kein Traum, das war kein Traum! Der Geruch, der süße Geruch von Vanille und dem Aftershave und etwas ganz eigenem, er erfüllte wieder seine Nase und seine Lungen. Die Wärme, die furchtbar schöne Wärme! Und da schlangen sich die bekannten Arme auch um ihn und er wurde fester an den vermissten Körper gedrückt. Da spürte er, wie er weinte. Tränen rannen seine Wangen hinab und er schluchzte sogar leise auf. Sein ganzer Körper zitterte, aber er konnte ihn nicht loslassen. Sein größter Wunsch war in Erfüllung gegangen. Er konnte ihn in den Armen halten. Er konnte ihn festhalten. Er konnte ihn spüren! Das Heben und Senken der Brust, die Muskeln, die Haut, die Wärme...alles lebendig, voller Leben und so herrlich schön! »Zacky...Zack...«, wisperte er leise und drückte den anderen so fest, dass er schon beinahe Angst bekam ihn zu erdrücken, wenn er nicht zu sehr in diesem kompletten Glücksgefühl gefangen wäre. Er wollte jetzt sterben. Nein, wahrscheinlich war er schon tot. Das hier war so unmöglich. Er war im Himmel und endlich wieder mit dem vereint, was er am meisten begehrt hatte und sich nie eingestehen konnte bis es zu spät war. »Hey...Brian, alles okay mit dir?« Die Stimme, diese herrliche Stimme. Auch wenn sie jetzt so schrecklich verwirrt klang. Er hatte schon beinahe vergessen, wie sie in seinen Ohren klang, wie tief sie eigentlich war und wie voll sie doch klang. Die wundervolle Stimme, die er 7 Jahre lang nicht gehört hatte. Die Stimme, bei der er sich eingeredet hatte, dass es gut war, dass er sie vergaß und nun so erleichtert war, sie wieder hören zu können. Er wollte sie immer hören! Immer. »Oh, verdammt, Zack....« Wie er ihn vermisst hatte. Vermissen war kein Ausdruck mehr. Er hatte ihn verloren und nun wiedergefunden. Auch wenn es ihm nicht passte, wurde er von dem geliebten Körper weggedrückt. Zack nahm seine Brille ab und da waren sie wieder. Die grünen Augen Das Grün. Das einzige Grün, das je für ihn existiert hatte. Schöner als Jade und so einzigartig und wundervoll und...sie sahen ihn so schrecklich besorgt an. Was bot er auch für ein Bild? Mit schwarzen Rändern unter den Augen, das Gesicht verschmiert mit Tränen, die Haare zu lang und zerzaust, nach Alkohol stinkend. Doch er merkte nur eins. Er konnte ihn anfassen und sehen und berühren und hören und riechen und jetzt wollte er ihn nur noch schmecken. Ohne weiter nachzudenken – um ehrlich zu sein, war sein Denken schon lange auf Eis gelegt worden – presste Brian seine Lippen auf die von Zack. Mit so viel Leidenschaft und Liebe, wie er sie nur aufbringen konnte und wie sie sich angestaut hatte an jedem Tag, wo er Zack bei sich hatte und doppelt so sehr, an den Tagen, wo er ihn verloren hatte. Kurz verkrampfte sich der andere geschockt, wollte schon zurückweichen, doch Brian hielt sein Gesicht zwischen den Händen fest. Wenig später wurde dann auch schon sein Kuss in der gleichen Passion erwidert, die vollen Lippen arbeiteten sanft gegen seine. Er schmeckte genauso, wie er ihn sich immer vorgestellt hatte, wie er es sich immer gewünscht hatte ihn schmecken zu können. So hatte er es sich in seinen Träumen vorgestellt. So süß sollte Zack schmecken und er übertraf es tausendfach. Brian lebte. Nicht nur Zacky lebte. Brian lebte. --- Momente, in denen du nicht für Zacky da warst Dich hatte es nicht gewundert, dass du und Zack euch gleich prächtig verstandet. Deine Eltern waren froh, dass du einen Freund hattest, neben dem verrücktem Jimmy, mit dem du durch dick und dünn gehen konntest. Auch wenn ihr ziemlich unterschiedlich wart. Schnell war eure Situation ins Gegenteil umgeschlagen. Die anderen mochten dich mehr und mehr, auch wenn sie dir vorher aus dem Weg gegangen waren. Sogar Matt akzeptierte dich und du wurdest zu einem seiner besten Freunde. Du hattest schon immer eine offene Art gehabt und ein freches, schnelles Mundwerk, dass du total von deinem Vater geerbt hattest. Die anderen mochten das und du warst darauf schnell ein Teil der Gruppe gewesen. Anders war es mit Zack gewesen. Er war schon immer zurückhaltender gewesen. Alle missverstanden seine Art als Arroganz, obwohl er eigentlich nur schüchtern war. Zwar spielten sie mit ihm, als sie noch klein waren und das kennen lernen untereinander noch einfacher war, als sie aber älter wurden nahmen sie alle Abstand zu ihm. Er mochte komische Sachen, hörte komische Musik und kleidete sich komisch. Zack passte nicht in ihr Bild hinein, deswegen wurde er darauf gemieden und durfte nur mitmachen, wenn du dabei warst. Denn er war ja einer deiner besten Freunde, wenn nicht dein bester Freund, und deswegen mussten sie ihn akzeptieren. Doch da fingst du langsam an, auch über ihn nachzudenken. War er wirklich so komisch, wie alle immer sagten? Du fandest ihn nicht komisch. Bis zu dem Zeitpunkt, wo die anderen so lange über ihn schlecht redeten, dass du selbst plötzlich glaubtest es zu sehen und du ihn auch schrecklich...anders fandest. Die Witze über die er lachte waren merkwürdig. Seine Klamotten waren zerfetzt und verziert und mit Ketten und Totenköpfen. Noch keiner von euch hatte wirklich seinen eigenen Stil gefunden, auch wenn du mit dem Rock der 80er und 90er aufgewachsen bist und der Leidenschaft deines Vaters für diese Musik, hattest du deinen Platz noch nicht richtig gefunden. Er schien sich mit allem ganz sicher zu sein. Und wie du ihn so betrachtet hattest, fing seine komische Art, die du bis jetzt immer für selbstverständlich gehalten hattest, dir auf die Nerven zu gehen. Er ging dir auf die Nerven. Weil er den anderen auf die Nerven ging. Trotzdem warst du noch mit ihm zusammen, so einfach konnte man ja nicht nichts mehr mit einer Person zu tun haben. Ganz besonders nicht mit Zacky, der dich nur einmal angrinsen musste und du fandest ihn gar nicht mehr schlimm. Aber eines Tages war der Schlussstrich mit ihm gezogen worden. Ganz plötzlich. »Ich wünschte ich hätte 15$ übrig...« Ihr wart zusammen in den kleinen CD Laden gegangen bei PCH, ein Geschäft, wo ihr euch nicht so oft rumtriebt. Da ihr meistens kein Geld hattet für CDs. Jedes Mal, wenn ihr herkamt, nahm Zack wieder das gleiche Misfits Album in die Hand und sagte jedes Mal das selbe: »Ich wünschte ich hätte 15$ übrig...« In deiner Tasche brannte jedes Mal das Taschengeld, dass du von deinem Vater bekamst. Natürlich hättest du einfach mal sagen können, dass du ihm das Geld geben würdest und er sollte es dir zurück zahlen. Deine Familie hatte wesentlich mehr Geld, als die Bakers. »Klau sie doch einfach.« Es kam dir gedankenlos über die Lippen. »Meinst du...?«, fragte Zack nach und sah dich kurz unschlüssig an. Doch genauso gut konntest du sehen, dass er sein Leben für diese CD gegeben hätte. »Klar, wieso nicht?« Dann hast du gegrinst und ihm die CD aus der Hand genommen und betrachtet von vorne bis hinten. Komische Musik, schoss es dir sofort durch den Kopf. Warum konnte er nicht einfach Guns’n’Roses hören? »Was ist, wenn wir erwischt werden?«, gab er zurück und blickt dich skeptisch an. Auch wenn seine Familie nicht viel Geld hatte, so kam Zack doch nie auf die Idee zu klauen. Du verdrehtest die Augen. » Wir werden nicht erwischt! Ich hab keinen Bock mir noch zehnmal anzuhören, wie du die scheiß CD haben willst. Also klau sie doch einfach. Vertrau mir, das klappt.« Er blickte auf die CD hinab und schob sie sich dann unter seinen zu großen, schwarzen Hoodie. Er lächelte leicht und vertraute dir. Das dümmste, was er je tun konnte. Das Dümmste...was er sein ganzes Leben lang fortsetzen würde. Du warst vorgegangen und er war hinterher gelaufen. Seine ganze Körperhaltung war zu auffällig gewesen, als das er unbemerkt rausgekommen wäre. Als du schon auf der anderen Straßenseite zum Strand warst, drehtest du dich um und sahst zum Laden. Das was du sahst ließ Panik in dir aufsteigen. Zack wurde fest vom Ladenbesitzer am Arm festgehalten. Der Mann war ein breiter, dicker Kerl, überragte Zack um zwei Köpfe und schrie auf ihn ein. Große grüne Augen richteten sich verzweifelt auf dich, baten dich um Hilfe, dass du zurück kommen solltest und ihm helfen solltest. Du hättest dem Kerl vielleicht in den Bauch treten können und ihr hättet beide wegrennen können. Wenn du ein guter Freund gewesen wärst, dann wärst du gekommen. »Hey! Du! Gehörst du auch zu dem hier?! Komm her! Sofort!!« , schrie der Ladenbesitzer über die Straße zu dir, als er bemerkt hatte, wie starr Zack zu dir gesehen hatte. Doch du sahst nur ihn, deinen Freund, wie er zitterte und sahst die Tränen in den grünen Augen. Ihr wart doch beide noch so jung. Nicht einmal in der Pubertät. Seine komische schwarze Jeans, die abgetretenen grünen Sneaker, der schwarze Hoodie mit den silbernen Totenköpfen, das zerzauste dunkelbraune Haar und die grünen Augen. Die dich anflehten zurück zu kommen. Die 15$ brannten in deiner Hosentasche mit denen du so einfach deinen Freund hättest freikaufen können. »Gehörst du zu dem?!« Hastig schütteltest du den Kopf und ranntest weg in Richtung Strand. Du ranntest und ranntest bis du keine Luft mehr bekamst und du weit weg warst von dem Laden. Ab dem Tag wart ihr keine Freunde mehr gewesen und du warst zum ersten Mal nicht für ihn da gewesen. --- Er konnte sich nicht daran erinnern, je so glücklich gewesen zu sein. Er könnte fliegen, jetzt und hier... oder er war einfach tot und das hier war der Himmel. Zack war wieder da. Sein Zacky. Seiner allein. Das konnte nie zu Ende sein. Kurz dachte er: Dieser Augenblick, ich danke jedem für diesen Augenblick, ich kann jetzt glücklich sterben...oder mit diesem Augenblick ewig weiterleben. Das schwarze Haar war so weich, wie es durch seine Finger glitt. Alles war so, wie er es immer haben wollte. Wie er es schon geträumt hatte, als Zacky noch gelebt hatte. Doch damals war er nur geschockt und angewidert aufgewacht bei dem Gedanken. Jetzt zählte das aber nicht mehr. Wer weiß, wie lange ihm diese Illusion noch bleiben würde? Er hatte gelernt, sofort zu handeln und nicht mehr dumm zu warten. Sein Zacky war hier. Bei ihm. Nicht mehr tot. Vielleicht waren 7 Jahre nur eine harte Prüfung gewesen...vielleicht... Ihre Lippen trennten sich langsam, ganz sanft, doch waren sie immer noch nur noch Millimeter voneinander entfernt. Als Zacky sprach, konnte er die Bewegungen seiner Lippen spüren. »Ich versteh dich nicht...Brian, was ist los?«, fragte er ganz leise und sah ihn besorgt an. Sanft streichelte der Jüngere ihm über die nasse Wange. Natürlich...wenn Zacky nicht tot gewesen ist...wieso sollte sein bester Freund dann so bitterlich weinen, wenn er ihn wiedersah und plötzlich auf die Idee kommen ihn so impulsiv zu küssen? Trotzdem schien er nichts dagegen zu haben. »Zacky...du warst...« Kaum wagte er es auszusprechen. Was wäre, wenn er es aussprach, dass es wirklich eintraf? Langsam fing sein Kopf wieder an zu arbeiten und es gefiel ihm nicht. Alles in ihm schrie: Zack ist tot. Er ist tot. Du hast ihn tot gesehen. Er war tot. Tot. Tot. Doch bevor er weitersprechen konnte, wurde er zum Schweigen gebracht mit einem weiteren Kuss, diesmal von Zack Seite aus, der ihm wieder alle Sinne raubte. Diese weichen Lippen passten so perfekt zu seinen. Sie waren für ihn gemacht. Sie waren perfekt füreinander. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)