Gegen alle Konventionen von Satnel ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Titel: Gegen alle Konventionen Teil: 5/(?) Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, romantik Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, Orten oder Ereignissen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Mit einem dumpfen Knall schlug Andre das Buch zu. Sich die Augen reibend, lehnte er sich im Stuhl zurück. Das war so ermüdend, jeden Tag das Gleiche. Er lernte und lernte jeden Tag und doch war es nicht genug, um seinen Vater zu befriedigen, seine Fortschritte waren ihm zu langsam. Mit spitzen Fingern betastete Andre seine rechte Seite, wo noch immer ein riesiger blauer Fleck von seiner letzen Bestrafung zeugte. Doch er konnte seinen Vater ja auch verstehen, er stand im Moment enorm unter Druck. Die Probleme des Dorfes wurden in den letzten Wochen immer dramatischer, wenn Andre im Moment auch nicht wusste wie die Dinge genau standen. Nur das den Kühen, von denen Sam ihm vor einigen Wochen erzählt hatte, eine weitere gefolgt war, was eine Katastrophe war. Diese Tiere würden ihnen fehlen wenn der Winter kam, der schon vor der Tür stand und als wäre das noch nicht genug waren nun auch noch einige Leute erkrankt. Ihr Dorf hatte keinen Arzt, den konnten sie sich nicht leisten und die nächste Stadt war weit entfernt. Es würde Wochen dauern um einen Arzt zu holen, geschweige denn war nicht einmal sicher, ob sich dieser auf die Reise einlassen würde. Das alles machte seinen Vater gereizt und jeder Fehler seinerseits zog Konsequenzen nach sich. Auch die Entschuldigungen seines Vaters machten es nicht besser, da diese erst erfolgten wenn der Schaden bereits angerichtet war. Andre stand auf, verließ sein Zimmer und horchte, ob sein Vater daheim war. Doch kein Geräusch war zu hören, außer in der Küche und das war ein Raum, den sein Vater noch nie betreten hatte. Genau aus diesem Grund hielt er sich gerne dort auf und auch weil er Megan mochte. Er öffnete die Tür zur Küche und sah eine junge Frau, am Tisch stehen und Gemüse schneiden. Megan arbeitete schon bei ihnen, seit sie alt genug dafür war, sie war auch die Einzige, die sein Vater für ihre Dienste bezahlte. Sie hob den Kopf und lächelte, als sie ihn erkannte. „Ach, du bist es, Andre.“ Wer auch sonst? Kein anderer Bewohner dieses Hauses kam hierher, auch er betrat den Raum nur wenn er Holz nachlegte, um das Feuer in Gang zu halten. Unsicher sah er sich um. „Kann ich dir helfen?“ Auch wenn der Gedanke Mädchenarbeit zu machen ihm nicht sonderlich gefiel, im Moment war ihm alles Recht was ihn vom Lernen abhielt. „Ich weiß nicht, Andre.“ Megan sah ihn zweifelnd an. „Dein Vater wird das wohl kaum gut heißen.“ „Das stimmt.“ Andre seufzte tief. Er konnte Megan nichts vormachen, ebenso wie er verbrachte sie viel Zeit in diesem Haus. Außerdem war sie seine einzige Vertrauensperson, ihr erzählte er alles was ihn beschäftigte. Nun ja, fast alles, sein größtes Geheimnis konnte er niemanden verraten und es durfte auch nie jemand herausfinden. „Aber ich bin es leid ständig staubige Bücher zu lesen.“ Megan lächelte etwas unsicher und nahm eine weitere Karotte aus dem Korb, der neben ihr auf der Tischplatte stand. „Dein Vater will doch nur, dass du ein gebildeter Mann wirst.“ Andre presste die Lippen zusammen um die Antwort zu unterdrücken, die so ein Argument eigentlich verdiente. Er kannte diese Reaktion von Megan, wie sollte sie ihn auch verstehen? Sie konnte nicht einmal lesen, was sich für ein Mädchen durchaus gehörte. Darum sah er nicht auf sie herab, immerhin konnten einige seiner Freunde auch nicht mehr als ihren Namen schreiben und das auch nur, weil er es ihnen beigebracht hatte. So war das eben und Andre hielt sich deswegen nicht für etwas Besseres, denn das war er nicht. Megan wand sich um und nahm einen Holzlöffel mit dem sie in dem Kessel über dem Feuer rührte. Kritisch runzelte sie die Stirn, während sie die Konsistenz der Suppe prüfte. „Ich benötige noch etwas Wasser.“ „Ich hole es.“ Erfreut darüber eine Ausflucht zu haben, schnappte sich Andre den Wassereimer, der neben der Tür stand. Megans Protest, dass sie doch noch welches hatte, überhörte er. Vor der Tür sah er sich vorsichtig um, doch sein Vater war nirgendwo zu sehen. Auf dem Weg zum Brunnen kamen ihm einige Leute entgegen, die ihn freundlich grüßten. Natürlich war es hier belebt, immerhin war es das was in größeren Städten wohl Hauptstraße genannt wurde und der Brunnen befand sich am Hauptplatz. Auf dem Weg dorthin kamen Andre doch langsam Zweifel an seinem Handeln. Wenn sein Vater sich irgendwo aufhielt, dann dort und es würde nur Ärger geben wenn sie sich dort trafen. Im schlimmsten Fall würde es auch Konsequenzen für Megan haben und das wollte er auf keinen Fall. Plötzlich stieß er mit einem Mann zusammen, den Andre nach einem kurzen Blick als den Bäcker des Dorfes identifizierte. Auch wenn er nicht daran schuld war, so musste er sich als Jüngerer schon aus Höflichkeit entschuldigen. „Entschuldigung.“ Doch der Mann beachtete ihn nicht, ja er schien nicht einmal den Zusammenstoß bemerkt zu haben. Allerdings hatte er es ziemlich eilig im nächsten Laden zu verschwinden. Verwundert sah ihm Andre nach und bemerkte einige Frauen, die in kleinen Gruppen zusammenstanden und die Köpfe zusammensteckten. Das war ja nichts besonderes, die Frauen tratschten immer, doch ihre Kinder die sonst immer vergnügt miteinander spielten, krallten sich ängstlich an die Röcke ihrer Mütter. Das alles war sehr sonderbar, aber nicht das Einzige das Andre auffiel nun, wo er wusste auf was er achten musste. Es waren nicht nur die Kinder, die verängstigt waren auch die Erwachsenen drängten alle zur Seite, oder beeilten sich den Schutz eines Ladens aufzusuchen. Allerdings erkannte Andre nicht den Auslöser für diese plötzliche Furcht und es gab auch keine Geräusche eines Kampfes vor dem man sich in Sicherheit bringen musste. Erst einige Momente später erkannte Andre vor wem die Menschen flüchteten und unwillkürlich beschleunigte sich sein Herzschlag. Seine Hand krallte sich fester um das Seil des Wassereimers. Julian, ihm gingen die Menschen aus dem Weg und bekreuzigten sich sobald sie dachten das er sie nicht mehr sah. Er trug einen Korb in der Hand und schien das Getümmel um ihn herum nicht mitzubekommen. In seinen grünen Augen jedoch stand das gewohnte spöttische Funkeln, wenn sein Gesichtsausruck auch vollkommen unbewegt war. Vor ihm teilte sich die Menge wie das Meer vor Moses, wenn auch aus vollkommen anderen Gründen. Andre hob die Hand und bewegte sie, ohne es zu bemerken, in Richtung seines Mundes. Jedoch stoppte er in der Bewegung und legte sie stattdessen auf seine Brust. Es war Wochen her, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte und noch immer schaffte es Julians bloßer Anblick ihn wieder so aufzuwühlen, wie an jenem Nachmittag. Dabei hatte er es schon fast geschafft ihn zu vergessen, zumindest das was er ihm angetan hatte. Auch wenn er stur ins Leere sah, blickte Andre plötzlich in Julians grüne Augen. Überrascht schreckte er hoch und wand rasch den Blick ab. Ob er es bemerkt hatte? Es war nicht so das er ihn absichtlich mied, doch er schämte sich. Schämte sich dafür was damals passiert war, was er empfunden hatte. Inzwischen war er sich nicht mehr so sicher, dass Julian an seinen Empfindungen Schuld war, egal ob er ein Hexer war oder nicht. Das wären Tricks die der Schwarzhaarige einfach nicht nötig hatte, die sogar unter seiner Würde waren. Julian gab nichts auf die Meinungen und Gefühle anderer Menschen, weswegen sollte er sich dann die Mühe machen diese zu manipulieren? Nein, es waren ganz alleine seine Gefühle, die ihn verraten hatten. Vor ihm verdichtete sich die Menge wieder und sah Julian feindselig nach. Auch Andre sah ihm nach, wenn auch nachdenklich. Einen Entschluss fassend, winkte er einen kleinen Jungen zu sich und hockte sich lächelnd vor ihm hin. „Würdest du mir einen Gefallen machen, Henry? Megan benötigt noch etwas Wasser, ich kann es ihr aber nicht bringen. Wärst du so nett?“ Der Fünfjährige sah ihn unschuldig an. „Warum?“ Andre lächelte amüsiert und strich dem Jungen übers Haar. „Weil Megan dann sicher ein Stück Zucker für dich hat, wenn du ihr sagst das du mir geholfen hast.“ In dem Moment in dem er den Zucker erwähnte, hellte sich das Gesicht des Jungen auf. „Ich mache es!“ Damit nahm er den Eimer aus Andres Händen und rannte Richtung Brunnen. Einen Moment lang sah Andre ihm noch nach, dann richtete er sich wieder auf. Das war der leichte Teil gewesen, jetzt kam die schwerere Angelegenheit. Andre folgte Julian, jedoch so, das keiner der Dorfbewohner mitbekam wohin er ging. Es sah nicht gut aus, wenn jemand merkte, dass er bewusst dem Hexensohn folgte und das am Ende noch seinem Vater berichtete. Erst als er den Waldrand erreichte, sparte er sich diese Umwege Julian hatte sowieso schon einen viel zu großen Vorsprung. Sich umsehend folgte er dem Weg, den er immer einschlug, wenn er Julian besuchte. Ob er ihn noch einholen konnte, bevor er sein Haus erreichte? Diese Sache wollte er nicht unbedingt vor Elizabeth ansprechen, wenn Julian überhaupt mit ihm sprechen wollte nach seiner Flucht das letzte Mal. Doch wie es schien kam ihm der Zufall zu Hilfe, denn als er einen weiteren Busch zur Seite schob, sah er Julian, der neben einem Baum kniete und etwas einsammelte das Andre von seiner Position aus nicht erkennen konnte. Jetzt wo er ihn erreichte hatte, verließ Andre jedoch der Mut, vor allem wusste er nicht wie er das Gespräch anfangen sollte. „Hallo?“ Er verfluchte sich für seine unsichere Stimme, die diese Begrüßung wie eine Frage klingen ließ. Das ließ ihn natürlich nicht sehr stark erscheinen, aber genau das wollte er doch Julian gegenüber sein. Amüsiert lächelnd hob Julian den Kopf. „Ist das nun eine Frage, oder eine Begrüßung? Nachdem du mir schon die ganze Zeit folgst klingt das etwas seltsam, findest du nicht?“ „Du warst in der Stadt?“ Am Besten fing er mit etwas unverfänglichen an, bevor er dieses bestimmte Thema ansprach, wenn er es überhaupt ansprach. Immerhin gab es nichts darüber zu reden, es ging ihm nur darum wieder mit Julian in Kontakt zu treten. „Muss ich wohl, da du mich gesehen hast. Gewöhnlich schicke ich keine Geister für mich einkaufen.“ „Lass das.“ Andre rieb sich mit der Hand über seinen Unterarm. Er fühlte sich schlecht wenn Julian so über sich selbst sprach. Das erinnerte ihn nur an die Vorwürfe, die er selbst noch vor einiger Zeit gegen ihn gehabt hatte. „Du bist kein Hexer.“ „Was dann? Teufelsbrut, Hexensohn, Ausgeburt der Hölle? Ihr seid so kreativ wenn es darum geht mich zu benennen.“ Julian lächelte nun wieder gewohnt spöttisch, so als würden ihn diese ganzen Ausdrücke nur amüsieren. Andre ballte die Hände zu Fäusten, als der Schwarzhaarige den Nagel auf den Kopf traf. Genau das waren die Ausdrücke, die auch er benutzt hatte, damals als er ihn noch nicht kannte. Ja, er hatte ohne ihn zu kennen über ihn geredet, keine sehr rühmenswerte Tat. „Du bist Julian, mein Freund.“ Mehr gab es nicht zu sagen und doch schien es Julian im ersten Moment zu überraschen. Dann jedoch lächelte er wieder wie zuvor. „Dein Freund. Ich denke nicht, dass man den Blick abwendet wenn man den seines Freundes begegnet.“ „Das war nicht wegen dir.“ Hilflos fuhr sich Andre durchs Haar, sich Julians spöttischen Blick bewusst. Der Ältere schaffte es immer wieder ihn zu verunsichern, er war es so Leid ihm immer wieder zu unterliegen. „Nicht wegen dem was du bist, oder besser darstellen willst. Es war wegen… ich habe mich…“ Er verstummte, da es ihm unmöglich war weiter zusprechen. Sein Blick richtete sich auf den Boden, soviel zu seinen rethorischen Fähigkeiten, die sein Vater immer von ihm verlangte. „Es war wegen dem Kuss, weil du dich geschämt hast.“ Als Julian seinen Satz beendete, sah Andre wieder auf und nickte stumm. „Warum?“ Nun wirkte Julian wirklich irritiert als er sich wieder aufrichtete. „Es war nur ein Test.“ Dieser so ungewohnte Ausdruck auf dem Gesicht des anderen überraschte Andre vollkommen. Es war so ungewohnt ihn einmal verwirrt zu sehen, deswegen dachte er auch gar nicht lange über seine Antwort nach. „Weil es mir gefallen hat.“ Schon im nächsten Moment wurde er sich seiner Worte bewusst und zog überrascht Luft ein. Wie hatte er das aussprechen können? Warum hatte er das Julian gesagt? Ob er jetzt noch flüchten konnte? Doch Julian sah ihn nur gelassen an und lächelte, jedoch nicht spöttisch sondern freundlich. „Oh. Nun wenn es dich beruhigt, mir hat es auch gefallen.“ Und das sagte er so einfach! Verstand er denn nicht was das bedeutete? „Aber das ist eine Sünde!“ Gelassen zuckte der Ältere mit den Schultern. „Und? Wir haben nichts Verwerfliches getan. Es war ein Kuss, nicht mehr als eine Mutprobe und wo steht geschrieben das eine Mutprobe einem nicht gefallen darf?“ Wie er so einfach seine Ängste und Zweifel zerstreute, war erschreckend. Wenn Julian ihm die Dinge so darlegte, erschien es gar nicht mehr so schlimm. Damit konnte er wohl auch einen Mord als harmlose Lappalie darstellen, wenn er wollte. Zumindest er würde ihm glauben. Noch immer zweifelnd, aber schon deutlich beruhigter, kratzte sich Andre am Kopf. „Du hast Recht.“ „Na siehst du. Du hast es selbst gesagt, wir sind Freunde, da ist so etwas gar nicht erwähnenswert.“ Lächelnd nahm Julian seinen Korb wieder auf. „Kommst du?“ „Zu Elizabeth?“ „Lebt noch eine andere Frau mit mir zusammen?“ Spöttisch sah Julian den Jüngeren an. „Sie hat schon geglaubt wir hätten uns gestritten.“ „Dann sollte ich sie wohl besänftigen.“ Lächelnd eilte Andre an Julians Seite und folgte ihm. Zwar hatte er noch immer eine Menge Respekt vor Elizabeth, doch keine Angst mehr so wie zuvor. Immerhin war sie Julians Mutter und als solche konnte sie nicht böse sein. „Ja, sie hat im Moment viel zu tun, da wird es sie beruhigen das wir uns wieder vertragen.“ Julian klang so als wäre er in Gedanken, doch da Andre sein Gesicht nicht erkennen konnte, war er sich da nicht sicher. „Warum?“ Elizabeth kümmerte sich um das Haus, den Garten und die Mixturen, aber sie hatte doch Julian der ihr half. Bis jetzt hatte es nie so gewirkt, als wären sie damit überfordert. „Leute sind erkrankt.“ Das stimmte, aber…. Andre sah überrascht auf, als er verstand was diese Worte bedeuteten. „Sie kommen zu euch?“ „Wohin sollen sie sonst gehen? In so einer Situation bringt es nicht viel wenn sie zu ihrem Gott beten, denn der heilt sie nicht. Aus diesem Grund wenden sie sich an die andere Seite.“ Bei diesen Worten wirkte Julian eher zornig, als belustigt. „Du sollst das lassen.“ Warum fing er schon wieder damit an? Er war nicht böse, oder gar ein Dämon, warum wollte er als solcher gesehen werden? Aufgebracht fuhr Julian herum, seine Augen funkelten wütend. „Warum? Weil sich dein schlechtes Gewissen regt? Vielleicht siehst du mich nun als Freund an, doch vor nicht allzu langer Zeit hast du ebenso über mich gedacht wie sie. Wir sind nun mal nicht wie ihr, wir sind anders. Wir besitzen Wissen, um das ihr uns beneidet, vor dem ihr euch aber auch fürchtet. Die ganze Zeit über verachtet ihr uns. Nur wenn ihr krank seid, wenn es euch schlecht geht, oder wenn ihr etwas wollt, dann duldet ihr uns. Ihr bettelt auf Knien um unsere Hilfe und redet hinter unserem Rücken schlecht über uns. Darüber rege ich mich leider auf, denn ich verachte solche Scheinheiligkeit.“ Andre hatte dem Ganzen schweigend zugehört, denn so wirklich von der Hand weisen konnte er es nicht. Nein, es stimmte sogar, doch in einer Sache irrte sich Julian gewaltig. Er war nicht wie die Anderen, er wollte gar nicht mehr wie sie sein, wenn es hieß, dass er in einen Topf mit ihnen geworfen wurde. Ruhig erwiderte Andre den Blick des Älteren. „Es stimmt, du bist nicht wie wir. Du bist ein Esel. Wir, ihr, unsere, eure, das bist doch du, der eine Grenze zwischen uns zieht. Deine Mutter und du auf der einen, der Rest der Menschheit auf der anderen Seite. Dabei bist du so verbohrt, das du nicht einmal merkst, wenn sich dir jemand nähern will und die Hand entgegenstreckt. Wie der Hund, der nach der Hand beißt, die ihn streicheln will. Ich gehöre zu den Anderen, das stimmt aus diesem Grund kenne ich eure Welt nicht, aber ich will mich euch annähern, ich will mit dir befreundet sein. Einmal habe ich es dir schon gesagt, ich sage es dir noch einmal, ein letztes Mal. Ich bin nicht wie die Anderen, also wirf mich nicht mit ihnen in einen Topf. Schließlich bin ich hier bei dir, nicht bei ihnen.“ „Das stimmt.“ Leicht lächelnd sah Julian auf Andre. Dann hob er fragend eine Augenbraue. „Esel?“ Andre grinste und ging an ihm vorbei, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt. „Ja, ein störrischer und bockiger Esel. Allerdings… riechst du besser.“ „Na danke.“ Julians Stimme klang amüsiert, man merkte dass er Andre das nicht nachtrug. Es freute Andre, dass er wenigstens diese Sache klargestellt hatte. Vielleicht würde sich ihr Verhältnis nun ändern, wenn Julian ihn nicht mehr als Außenseiter sah, sondern als jemanden der auf ihn zukam. Jedenfalls hoffte er das stark, schließlich wollte er Julian nicht als Freund verlieren und auch ihre Gespräche gefielen ihm. Und irgendwann würde er ihm sicher nicht mehr unterliegen, dann waren sie gleichgestellt, das nahm sich Andre vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)