Pokémon Quest [Buch 1] von xRajani (Das Erbe des Giratina) ================================================================================ Kapitel 48: Sieg oder Niederlage? --------------------------------- Neues Kapitel da! Viel Spaß damit. ^^ 48. Kapitel Sieg oder Niederlage? Hikari saß in einem Nebenzimmer des Trainerraumes und gönnte sich wenige Minuten der Ruhe. Bald würde das große Finale beginnen. Bald würde sich entscheiden, ob sie gut genug für das große Festival war. Dieser Kampf stellte Hikari auf eine harte Probe, denn ihr war bewusst, dass Haruka eine phantastische Koordinatorin war. Hikari schloss die Augen. Selbstzweifel und Nervosität ergriff ihr Herz und stürzte sie in eine Flut wirrer Gedanken. Ob sie diese Prüfung bestand? Und was geschah, wenn nicht? Würde dann ihr Traum am großen Festival teilzunehmen ein für alle Mal zu Ende sein? „Vul!“ Die mahnende Stimme Vulpix riss Hikari aus ihren Gedanken. Mit einem durchdringenden Blick sah die Füchsin das Mädchen an und schien sie mit bloßem Blick tadeln zu wollen. All ihre Gedanken waren unnötig. Hikari lächelte sanft. „Du hast Recht, Vulpix.“, erwiderte das Mädchen. Augenblicklich blinzelte Vulpix zufrieden und genoss die sanften Bürstenstriche. Hikari hielt inne. Erneut sah Vulpix auf. Die Entscheidung, ob es klug war auf Vulpix zu vertauen, so wie sie es bei ihren anderen Kameraden tat, quälte Hikari. Gegenseitiges Vertrauen war der Schlüssel zum Sieg und bei einem Wettbewerb war dies von größter Wichtigkeit. Fehlte dieses Vertrauen, so war Hikari zu einer schmerzvollen Niederlage verdammt. Das Mädchen senkte den Kopf. „Vulpix? Akzepierst du mich als deine Trainer? Auch wenn ich keine sonderliche Koordinatorin bin?“, wollte Hikari wissen. Ohne einen Moment zu zögern, nickte die Füchsin. „Vul!“; stimmte sie zu und stupste Hikaris Hand zärtlich an. Das Mädchen lachte befreit. „Verdammt.“, fluchte Haruka leise, während sie Enekoros Wunde in Augenschein nahm. „Ich kann Enekoro nicht in den Kampf schicken.“ Traurig ließ die Katze den Kopf sinken. Shuu streichelte das Pokémon. „Es ist nicht deine Schuld.“ Die Wunde, die Glumanda Enekoro zugefügt hatte, war zwar nicht sonderlich tief, behinderte aber die Katze bei jeder Bewegung. Hilfesuchend schaute Haruka ihren Freund an, der ihr zu jeder Zeit mit einem mehr oder weniger guten Ratschlag zur Seite stand. „Was jetzt?“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Du musst dir wohl ein anderes Pokémon auswählen. Enekoro muss sich erstmal auskurieren.“ Erneut fluchte Haruka. Lugia sah das Mädchen fragend an. Warum war sie bloß so unglücklich? Aufmunternd stupste Lugia Haruka an, die erschrocken auf ihr Findelkind schaute. „Ich würde dich ja gerne einsetzen, aber es würde noch mehr Aufmerksamkeit erregen.“, sagte Haruka. Lugia wandte den Kopf rasch zu Enekoro und spürte, dass die Gefährtin Schmerzen erlitt. Sanft berührte das mysteriöse Pokémon die Schulter Enekoros. In ein grünliches Licht wurde die Schnauze Lugias getaucht und durchflutete den Körper der Katze. Jegliche Kratzer schlossen sich, auch jene Wunde an der Schulter verblasste nach wenigen Sekunden. Dann schwand das seltsame Licht. Enekoro streckte sich genüsslich in ihrem erholten Körper. Sogleich ließ sich Lugia erschöpft auf die kalten Fliesen nieder. Haruka betrachtete Enekoro überrascht. „Lugia? Wie hast du das gemacht?“, wollte das brünnette Mädchen wissen. Rika grinste. „Genesung.“, erwiderte die Schwarzhaarige. „Lugias Genesung hat Enekoros Wunden geheilt.“ „Lugias Kraft scheint von Tag zu Tag zu wachsen.“, meinte Shuu. Haruka sah ihr Findelkind dankend an. „Du bist der Beste!“ Verlegen verdeckte Lugia sein Gesicht unter einem Flügel. Zuviele Augen starrten ihn fasziniert an! Haruka lachte und umarmte das Kleine liebevoll. Man musste das Jungtier einfach lieb haben. Shuu sah auf den Monitor. „Dein Kampf fängt bald an.“, bemerkte der Grünhaarige knapp. „Bist du soweit, Haruka?“ Die Brünette sah auf und erhob sich. „Ja, ich bin soweit.“, erwiderte sie und rief Lugia in seinen Pokéball zurück. Der Koordinator grinste. „Gut. Und verliere bloß nicht, verstanden?“ Haruka stemmte die Hände in die Hüfte. „Kümmere dich um deinen Kram und mach mich nicht verrückt.“, sagte das Mädchen streng, aber anstatt, dass Shuu konterte, zog er Haruka an sich. „Viel Glück.“, wünschte er leise. Haruka lächelte. „Danke.“ „Nun beginnt das langersehnte Finale des Mikuri Cups!“, gab Marilyn laut bekannt. „Bühne frei für Haruka und Hikari!“ Gigantische Geysire schossen in den Himmel empor. Frischer Dunst verwehrte den Zuschauern die Sicht auf das Kampffeld. Als dann sich der Nebel verflüchtigt hatte, erschienen Haruka und Hikari. Mikuri erhob sich. „Willkommen im Finale!“, sagte der Top-Koordinator Hoenns. „Ihr habt, während des Wettbewerbs eure Fähigkeiten unter Beweis gestellt und ebenso habt ihr gezeigt, dass ihr wandelbar seid.“ Er hob die Arme. „Und nun verzaubert das Stadion mit eurer Eleganz!“ „Okay!“, sagten Haruka und Hikari einstimmig. Die Braunhaarige zog ihren Pokéball hervor. „Enekoro! Stage on!“ Enekoro verließ in einer geschmeidigen Umdrehung den Pokéball und landete graziös auf dem Boden. All die Schwürfwunden des letzten, harten Kampfes waren verschwunden. Nun zückte Hikari den blauen Superball hervor und warf diesen selbstsicher in die Höhe. „Vulpix! Spotlight!“ Der Lichstrahl formte einen Fuchs, gewandt in einem roten Fell, und umgeben von bläulichen Flammen. Haruka schaute Hikaris Vulpix irritiert an. Seit wann besaß Hikari solch ein schönes Vulpix? Diese unwichtigen Gedanken abschüttelnd, rief sie dann: „Tackle, Enekoro!“ Gehorsam nickte Enekoro und sprang flink über die schwimmenden Plattformen auf Vulpix zu. „Ausweichen und Feuerwirbel!“, konterte Hikari rasch. Schnell entging Vulpix dem Tackle, indem sie mit einem Ausfallschritt zur Seite wich. Dann legte die Füchsin den Kopf in den Nacken. Flammen loderten auf. „Zuschuss!“ Enekoro drehte sich um und schaute auf die flackernden Feuerringe. Die Augen der Katze glühten kurz auf, ehe der Feuerwirbel zurückgedrängt wurde und schließlich auf Vulpix traf. Doch der Fuchs schien dies in geringsterweise zu schaden. Vulpix schien die Feuerkraft regelrecht zu absorbieren. Hikari grinste zufrieden. „Ruckzuckhieb!“ Geschwind raste Vulpix auf Enekoro zu um es mit ihrem gesamten Körpereinsatz zu rammen. „Finte, schnell!“, rief Haruka. Vor Vulpix’ Augen verblasste Enekoros Körper. Sofort stoppte die Füchsin und ihre Blicke schossen alarmiert umher, aber dann spürte Vulpix einen heftigen Schlag an der linken Flanke. „Jetzt Eisenschweif!“ Enekoro stieß sich vom Boden ab und schnellte die Höhe. Den eisenharten Schweif ließ die Katze auf Vulpix’ Kopf herabfahren. Abermals war dies ein heftiger Treffer, der die Füchsin für einen kurzen Moment das Augenlicht raubte. Doch Vulpix' Kampfgeist war stärker, so stark wie das innere Feuer in seinem Herzen, loderte ihr Selbstbewusstsein. „Flammenwurf!“, befahl Hikari. Bevor Enekoro mit den Pfoten den Boden berührte, traf sie ein gebündelter Feuerstrahl. Mühsam erhob sich die Katze wieder. Die Beine zitterten leicht unter dem Gewicht ihrer Beine. „Irrlicht, Vulpix!“ Blaue Flämmchen tanzten verspielt um Vulpix’ Körper. „Jetzt Abschießen!“ Wie durch Geisterhand gelenkt, prallten die Irrlichter auf Enekoro hinab. „Und Feuerwirbel!“ Segende Flammen sammelten sich um dann anschließend als geballter Flammenstrahl entfesselt zu werden. „Zuschuss, Enekoro!“ Zuschuss wurde zu einem kraftvollen Silberhauch, der die lodernen Flammen teilte und Vulpix in arge Bedrängnis brachte. „Vulpix!“, rief Hikari besorgt, aber die Füchsin erhob sich wieder rasch. Das Mädchen atmete auf. „Konfustrahl!“ In Vulpix’ maul formte sich ein violettfarbener Strahl, der Enekoro frontal erwischte. Dieser schien zunächst keine Wirkung zu zeigen. „Enekoro? Alles in Ordnung bei dir?“ Die Worte Harukas erreichten Enekoro nicht mehr. Der Verstand des Pokémon schwand. Nun begann die Wirkung des Konfustrahl sich vollends zu entfalten. Enekoro war nicht mehr bei Sinnen. Sie strauchelte und konnte sich kaum mehr aufrecht auf den Beinen halten. Hikari lächelte. „Gut gemacht. Wieder Feuerwirbel!“ Ein loderne Flammentornado klärte Enekoros Verstand. Doch die Katze war am Ende ihrer Kräfte. „Los, Flammenwurf!“, befahl das blauhaarige Mädchen. Abermals spie die Feuerfüchsin einen glühenden Flammenstrahl, der sich seinen Weg auf Enekoro bahnte. „Abwehren mit Blizzard!“, konterte Haruka selbstbewusst, auch wenn es ein riskanter Gegenzug war. Feuer und Eis waren gegensätzliche Elemente, die stets verfeindet waren. Der heftige Eissturm brauste über die Wasseroberfläche hinweg und ließ diese erstarren. Der Flammenwurf wiederum taute das Eis. Als diese gegensätzliche Attacken aufeinander trafen, lieferten sie sich einen erbitterten Machtkampf, den doch keiner zu gewinnen schien. „Verstärken mit Blizzard!“ Ein weiterer Schneesturm stieß auf den Feuer-Eis-Sturm zusammen und schien diesen noch weiter anzufachen. Die Flammen verloren immer weiter an Stärke. „Energieball, Vulpix!“ Ein grünlicher Energieball formte sich und brachte den Sturm zu einer machtvollen Explosion, der die beiden Pokémon hinfort schleuderte. Sie blieben einen Moment erschöpft liegen, dann aber erhoben sich Vulpix und Enekoro und starrten sich schweratmend in die Augen. Dann geschah es: Enekoro brach zusammen, nur wenige Sekunden später fiel auch Vulpix nieder. „Und die Siegerin des Mikuri Cups ist…“, die Koordinatorinnen warfen fieberhaft ihre Blicken auf den Monitor. Sie hatten beide nur noch sehr wenige Punkte. Haruka und Hikari schienen beinahe auf Gleichstand zu sein, aber doch hatte eine der Mädchen die Nase vorn. „…Hikari mit ihrem Vulpix!“ Enekoro ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Enekoro, mach dir keine Sorgen.“ Sie hob den Kopf und schaute zu Hikari. „Herzlichen Glückwunsch Hikari!“ Diese schien noch nicht zu verstehen, dass sie den Kampf für sich entschieden hatte. „Wir… Wir haben gewonnen!“ Sie hatte leichte Tränen in den Augen. Doch es waren keine Tränen der Trauer, sondern des Glücks. Vulpix sprang seiner neuen Trainerin in die Arme und schmiegte sich an sie. „Vielen Dank, Vulpix! Du bist die Beste!“ Nun erhoben sich die Jury und ehrten Hikari mit einem begeisterten Applaus. „Ein spannender Kampf von Schönheit und Stärke!“, kommentierte Mr. Contesta. „Ja, wirklich bemerkenswert.“, lobte Mr. Sukizo knapp. Schwester Joy lächelte freundlich. „Vulpix und Enekoro haben ihr Bestes gegeben um ihre Koordinatoren glücklich zu machen.“ Wenige Momente später folgte dann auch schon die Siegerehrung. Hikari fühlte sich großartig und stolz zugleich. Sie hatte ihr Können bewiesen und die Top-Koordinatorin Johtos geschlagen. Ein umwerfendes Gefühl empfand sie dies. Auch war Hikari stolz auf ihre Pokémon, die hervorragend gewesen waren in diesem Wettbewerb. „Und nun ist es Zeit, das Mikuri einige Worte an unsere tolle Siegerin Hikari richtet!“, sagte Marilyn feierlich. Ein donnernder Jubel brach aus, der sich bald darauf legte als Mikuri seine lobenden Worte aussprach: „Es war wundervoll. Du hast wahre Eleganz präsentiert. Ein liebevolles Ende für einen Wettbewerb. Danke dir!“, sagte er. „Hikari, du bist eine sehr gute Koordinatorin. Ich freue mich dir dies übergeben zu dürfen.“ In Mikuris Handfläche lag ein blau-weißes Band. „Nun gehört das Aqua-Band dir.“ Milotic hob das Band mit einem wundervollen Wasserring hoch und legte es in Hikaris Hände nieder. Freudig tanzten Hikaris Pokémon um ihre Trainerin herum und schienen genauso glücklich zu sein, wie sie selbst. „Wow. Danke, Mikuri!“ Dieser lächelte bloß und wandte sich nun dem Publikum zu. „Ich bin erfreut darüber so viele gute Koordinatoren mit ihren Pokémon gesehen zu haben und natürlich über die vielen hervorragenden Freunde. Und mein Wunsch ist irgendwann an diesem Ort uns wieder zu treffen. Für einen erneuten aufregenden und wundervollen Mikuri Cup!“ Milotic spie eine Hydropumpe zum Himmel empor, die sich teilte und feine Tropfen auf das Publikum herab regnete, welches sich nun nicht mehr halten konnte. An diesem Abend feierten die Jugendlichen noch lange den Sieg Hikaris und das sorgenlose Zusammensein. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Die Rivalitäten, die während des Mikuri Cups entstanden waren, lockerten und lösten sich dann schließlich vollständig. Auch der Alkohol floss an diesem Abend. Zwar nicht in reichlichen Mengen, aber die Freunde gönnten sich ein Glas Sekt zu diesem Anlass. Und so fand nun der Mikuri Cup sein Ende. Ein wundervolles Ende. Hikari hatte ihr letztes Band gewonnen, welches sie nur noch einen Schritt vom großen Festival abgehalten hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)