Nindo von abgemeldet (Jeder muss seinen eigenen Weg gehen) ================================================================================ Kapitel 9: Ungeahnte Kräfte --------------------------- Routiniert begaben sich die meisten Ge-Nins auf die Plattformen oberhalb der Kampfarena, die Neulinge folgten ihnen einfach. Generell bildeten sich zwei Fronten, auf der einen Seite die fünf Konoha Teams, auf der anderen das Suna Team, das Kusa Team und die beiden Taki Teams, die alle etwas abseits voneinander standen. „Wir sind dieses Jahr echt gut“, stellte Tsunade überrascht fest. Sie saß bei sämtlichen Senseis der anderen Teams und Kakashi, der ja irgendwie der Sensei von Team 7 war, aber auch irgendwie nicht, doch diese genossen das Privileg eines Sessels leider nicht und mussten somit stehen. „Es verspricht spannend zu werden, wenn Sie sagen, dass Kirin so eine gute Kämpferin ist.“ Sie sagte es zu einem der Jo-Nin, der schräg hinter ihr stand. Er nickte nur ein wenig grimmig und wartete stumm, bis die ersten beiden Namen auf der Tafel erscheinen würden. „Ich hoffe, dass ich gleich am Anfang kämpfen darf!“, sagte Naruto, der die Vorfreude in Person war und sich mit dem Rücken an das Geländer anlehnte. „Oh, letztes Mal musste ich so lange warten, ich hoffe, dass ich endlich mal als erster kämpfen darf.“ Sakura seufzte und stupste ihn leicht an. „Naruto, schau auf die Anzeigetafel.“ Sogleich bereute sie es, denn sie bekam einen schlimmen Hörschaden, als Naruto voller Tatendrang und lautstark nach unten stürmte, nachdem er die beiden Namen gelesen hatte. Uzumaki Naruto vs. Hamada Shisoru Der Name kam ihm bekannt vor und als er die laute Stimme Kirins hörte, die Shisoru anfeuerte, wusste er, dass es der Kerl in Kirins Team war. Die beiden stellten sich gegenüber auf und sahen sich ernst an. Auch wenn jeder, der Naruto kannte, wusste, wer gewinnen würde, war die Stimmung dennoch angespannt. Der Jo-Nin mit dem überlangen Stäbchen im Mund, das immer länger zu werden schien, gab das Startzeichen und trat einen Schritt zurück. „Fangt an!“ Und kaum hatte er diese beiden Worte ausgesprochen, stürmten die beiden Ge-Nins aufeinander zu. „Was macht er denn da?“ fragte Sakura rhetorisch und umklammerte das Geländer ein wenig fester. Als sie Sasukes fragenden Blick bemerkte, erklärte sie: „Naruto ist im Nahkampf nicht so richtig gut. Er hat sich mehr auf seine Kagebunshins spezialisiert und macht damit seine Kombi Attacken. Aber ohne diese Bunshins kann er keine seiner Tai-Jutsus anwenden. Du weißt doch, dass er zum Beispiel das Uzumaki Naruto Rendan hat. Dazu benötigt er aber drei oder vier Kagebunshins. Das ist furchtbar dumm von ihm.“ Naruto raste auf Shisoru zu, doch als dieser zum Schlag ausholte, wich er aus und rannte genau an ihm vorbei. Er sprintete bis zur Wand, erzeugte während des Laufens vier Kagebunshins, die sich mit ihm an der Mauer abstießen und mit einem übermenschlichen Tempo auf den Gegner zurasten. Shisoru wollte ausweichen, schaffte es sogar bei zwei der fünf Narutos, doch der dritte versetzte ihm einen Hieb in den Magen, der vierte einen Tritt aufs Schienbein und der fünfte eine Schlag ins Gesicht. Blutend und nach Luft ringend fiel Shisoru rückwärts zu Boden und verweilte dort für zwei Sekunden. Als er aufstehen wollte, spürte er plötzlich fünf Fußtritte, die ihn endgültig zu Boden rangen. „Der Sieger ist: Uzumaki Naruto!“, verkündete der Jo-Nin, dessen Stäbchen plötzlich wieder ein wenig kürzer geworden war. „Gratuliere, aber das war klar, dass du gewinnst“, sagte Sakura freudig und umarmte Naruto, was ihr einen etwas neidvollen Blick von Hinata bescherte. Diese ging langsam zu der Gruppe und zupfte an Narutos Ärmel. Er wurde von Sakura losgelassen, die Sasuke ein paar Schritte zurückzerrte und so tat, als redete sie mit ihm über die nächste Runde. „Und, wer glaubst du, kommt nun dran?“ „Sei leise, ich will das hören!“ Er deutete auf Naruto, der seine Mühe damit hatte, Hinata vor der Ohnmacht zu bewahren. Dafür stieg ihm Sakura auf den Fuß. „Was denn?!“ Sie seufzte nur und beobachtete Hinata und Naruto aus den Augenwinkeln. „Naruto-kun…ich wollte…dir…also…ähm…“ „Ja, danke! Der Kampf war echt toll. Ich find es echt klasse, dass du mir gratulieren willst, danke, Hinata-chan!“ Doch genau das Suffix brachte Hinata dazu, ohnmächtig umzufallen. Bevor sie auf dem kalten Boden aufprallte, spürte sie Narutos Hände unter sich, der sie aufgefangen hatte. „Er hat…mich Hinata-chan genannt…“, hörte er sie nur mehr wispern, dann war sie vollkommen weg von dieser Erde. Indes erschienen zwei neue Namen auf der Anzeigetafel. Sasako Hideaki vs. Yamashita Shizuko „Kennst du die?“, fragte Sasuke, doch Sakura schüttelte nur den Kopf. „Bin gespannt, was die draufhaben.“ Der Kampf versprach anfangs viel, denn die beiden Kontrahenten – wobei Hideaki aus Suna kam und Shizuko eine Kunoichi aus Taki war – sahen beide ziemlich stark aus. Doch sobald sie eher schlapp und langsam aufeinander zustürmten, ließen alle den Kopf hängen. Dieser Kampf hatte zwar viel versprochen, aber er hatte sein Versprechen nicht im Mindesten gehalten. Während Shizuko auf Hideaki zustürmte, hielt dieser an und warf drei Kunai auf sie, denen sie mehr durch Glück als Können ausweichen konnte. Sie antwortete mit ein paar Shuriken und einem normalen Bunshin, der an ihm vorbeilief und ihn von hinten festhielt. Kurze Zeit später konnte Hideaki diesen mit einem Fußtritt verpuffen lassen und zog nun einen weiteren Kunai, mit dem er auf die Kunoichi zustürmte. So entstand ein mittel spannendes Waffengefecht, denn auch sie hatte einen Kunai gezogen, mit dem sie abwehrte und teilweise angriff. „Kann das nicht endlich aufhören?“, maulte Naruto, der neben Hinata saß und, auf Sakuras Anweisung, ihre Hand hielt. „Das tut doch der Seele weh, wenn solche Kinderkämpfe stattfinden.“ „Deiner war auch nicht besser, Gummibärchen“, antwortete Sasuke kurz und gähnte gelangweilt. „Nenn! Mich! Nicht! So! Snoopy!“, feuerte Naruto ihm entgegen und spürte einen leichten Händedruck von Hinata. Anscheinend war sie durch sein Gebrüll aufgewacht. Sie sah an sich herab und als ihr Blick an ihrer Hand hängen blieb, die von Naruto gehalten wurde, verließ sie das Reich der Wachen wieder. „Hinata-chan? Hinata-chan? Hinata-chan! Verlass mich nicht!“, heulte Naruto plötzlich und drehte sich zu Sasuke um. „Sieh was du angerichtet hast, Snoopy!“ „Ich? Das warst du!“, fauchte dieser zurück und wandte sich ab. „Jungs?“ „Klappe, Barbie!“ Äußerlich unberührt fuhr Sakura fort. „Schaut mal, die sind fertig.“ Der Jo-Nin hob seine linke Hand. „Der Gewinner ist Sasako Hideaki!“ Shizuko wurde von zwei Medic-Nin abtransportiert und nun war die Kampffläche wieder frei für die nächsten beiden, denn die Anzeigetafel hatte schon die nächsten Namen angezeigt. Kai Tamiko vs. Judo Kouki Naruto hielt noch immer Hinatas Hand, da ihn Sakura bei jedem Versuch, sie loszulassen, böse angesehen hatte. Es war ihm ja nicht unangenehm, er mochte Hinata, aber der Kampf war nun einmal auch spannend, zumindest hoffe er es. Ein kleiner Lichtblick war ja immer noch da. „Wieder zwei, die wir nicht kennen. Das ist echt komisch. Es sind die Hälfte hier Konoha-Nin, aber gekämpft hat bisher nur einer.“ Sakura setzte sich neben Naruto. „Snoopy, ruf mich, wenn was Spannendes passiert.“ Sasuke überging den Spitznamen, den er ihr ja zu verdanken hatte, und nickte nur. Doch es gab keine Möglichkeit, sie zu rufen. Beziehungsweise keine Notwendigkeit. Das Einzige was passierte, war eine Riesenflutwelle, die sich aber leider nur als recht gut gelungene Gen-Jutsu herausstellte, bevor er Sakura rufen konnte, was er eigentlich sowieso nicht getan hätte. Ansonsten verlief der Kampf fast ausschließlich in halbherzigem Tai-Jutsu. Und ehe sie sich versahen – es sah sowieso kaum jemand zu – hatte Tamiko, die laut ihres Stirnbandes aus Taki-Gakure kam, Kouki zu Boden geschlagen. Der war anscheinend nur zu faul um wieder aufzustehen, denn nachdem der Prüfer verkündet hatte, dass Tamiko gewonnen hatte, stand er auf und ging ein wenig missmutig aus der Arena. Sakura war wieder aufgestanden um Naruto mit Hinata alleine zu lassen, da diese anscheinend wieder aufwachte. Sie hatte ihm davor noch schnell gesagt, dass er es jetzt endlich tun sollte, aber was sie damit gemeint hatte, wusste er nicht. Als sie nun neben Sasuke stand, wieder einmal, seufzte sie. „Der Typ raubt mir den letzten Nerv.“ „Wieso musst du denn immer Amor spielen, Barbie?“ „Nenn mich bitte nicht so, Snoopy, du kannst das ja auch nicht leiden.“ „Aber Barbie ist doch so ein schöner Name, Barbie!“ seine Stimme hatte einen süßlich hohen Klang, der Sakura eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Dann tauschen wir, wenn er dir so gut gefällt, Barbie, mir gefällt nämlich Snoopy besser!“ „Was?! Nein!“ „Dann ist es beschlossene Sache!“ Sie grinste fröhlich. Das hatte gesessen, jetzt musste sie nur mehr Naruto Bescheid sagen. Doch ehe sie das tun konnte, las sie die nächsten beiden Namen und hustete überrascht. Midari Sakura vs. Akira Ryota „Noch eine Sakura, oh mein Gott!“, schnarrte Sasuke und klatschte sich die Hände auf die Stirn. „Klappe, Barbie!“ „Du bist hier die Barbie, Barbie!“ „Nein. Du bist die Barbie, Barbie!“ „Ich bin Snoopy!“ „Barbie!“ „Snoopy!“ „Barbie!“ „Snoopy!“ „Snoopy!“ „Barbie!“ „Gewonnen, Barbie!“, jubelte Sakura und klatschte fröhlich wie ein kleines Kind. „Juhu! Ich habe gewonnen! Du hast verloren!“ In ihrem Freudentanz wurde sie von Ino unterbrochen, die sie an ihrem Arm wegzog. „Ino? Was ist los?“, fragte Sakura, als Ino sie losgelassen hatte. Die Blondine sah sehr ernst und traurig aus. „Sakura…ich habe…ich muss mit dir reden.“ Ino standen schon Tränen in den Augen, als sie fortfuhr: „Ich habe diese Keiko in Hinatas Team gesehen. Mit Shikamaru. Er…sie…sie standen nach der ersten Runde zusammen. Während uns die ganzen Sicherheitsvorkehrungen vor dem Todeswald erklärt wurden, da ist er plötzlich aufgetaucht und sie sind weggegangen.“ „Und du bist hinterher?“ Sakura sprach leise und gefühlvoll. Sie wusste, dass etwas Schreckliches vorgefallen war. Zumindest schrecklich für Ino. „Ja…und sie haben angehalten. Dann hat er ganz leise geredet, aber ich hab es trotzdem verstanden…Shikamaru meinte etwas von einer Heirat und dass seine Eltern das angeordnet hätten.“ „Ino, das muss nicht heißen, dass er sie liebt!“ „Aber er hat sie geküsst!“ Sie schluchzte schwer. „Nachdem er ihr erklärt hat, dass er dem Willen seiner Eltern folgen wird…da hat er sich zu ihr runtergebeugt und hat sie geküsst…einfach so…“ Sie brach nun vollkommen in Tränen aus und spürte Sakuras Arme um sich, die sie hin und herwiegten. „Ino, solange der goldene Ring nicht an ihrem und seinem Finger steckt, solange ist noch nichts verloren, okay? Wo bleibt die coole, lustige, ehrgeizige Ino, die sich nichts gefallen lässt? Du gibst doch sonst nie so schnell auf! Kämpfe einfach um seine Liebe…und vor allem: gib nicht einfach auf. Versprichst du mir das?“ Sakura machte eine Pause und fragte sich, wie sie plötzlich in diese seltsame Situation geraten war und vor allem woher sie diese Worte hatte. Das hörte sich sehr nach einer Soap an. „Solange er nicht gesagt hat „Ja, ich will“, solange gibt es noch Chancen für dich.“ Sie wischte Ino eine Träne aus den Augen und umarmte sie noch einmal freundschaftlich. „Sakura! Sakura! Komm schnell!“, schrie Naruto aufgeregt, der Hinata ohnmächtig liegen gelassne hatte und weit über das Geländer gebeugt dastand. Sie drehte der Stimme den Kopf zu und sah Naruto aufgeregt wirken. „Okay, Ino, ich gebe dir nun einen Rat, den mir meine Mutter einmal gegeben hat. Wenn du weinen willst, wein. Wenn du lachen willst, lach. Wenn du schreien willst, schrei. Verstanden? Vorhin hat man dir auch nichts angemerkt.“ „Also, soll ich…einfach ich selbst sein?“ „So ungefähr, ja.“ Sie lächelte noch einmal und lief dann schnell zu Naruto, der gebannt auf den Kampf starrte. Midari Sakura stand unten in der Kampfarena und hatte nicht einmal einen Kratzer, während ihr Gegner schwer keuchend dastand und zahlreiche Wunden aufwies. Sie sah leicht gelangweilt aus und starrte auf ihre Nägel. Ihr Gegenüber, der Kerl aus Kusa-Gakure, versuchte mühvoll auf den Beinen zu bleiben, doch sein ganzer Körper zitterte schon vor Erschöpfung. Soweit sich Sakura erinnern konnte, war diese andere Sakura aus Suna. Zumindest hatte sie einen kurzen Blick auf ihr Stirnband erhascht, das sie, wie die wenigsten, wirklich als Stirnband gebrauchte. Ihre Hände schlossen sich ein wenig fester um das Geländer, als sie eine unbekannte Fingerzeichenkombination aus zwei Zeichen sah. „Tiger und Schlange? Was will sie denn damit?!“ flüsterte sie sich selbst zu und dachte angestrengt nach, doch diese Kombination kannte sie nicht. Sekunden später wurde ihre Frage beantwortet. Eine etwa zwei Meter hohe Illusion erhob sich hinter der kämpfenden Sakura; es war eine Schlange. Sakura sah zu Sasuke, der ebenfalls sichtlich geschockt war, es aber nicht so zeigte wie sie selbst. Was hatte dieses Mädchen vor? Und wieso hatte sie eine Schlangenillusion geschaffen? Sasuke schüttelte ungläubig den Kopf. „Das…das ist kein Gen-Jutsu. Aber auch keine Kuchiyose Technik.“ „Aber was ist es dann?“, wollte Sakura vom Geschehen gebannt wissen. „Ich weiß es nicht, aber es ist seltsam…“ Das rothaarige Mädchen, das sich Sakura nannte, schloss für einen Moment die Augen und riss sie dann auf. Mit ihren Augen riss sie auch die Arme in die Höhe und winkelte die Handflächen flach ab. Auf diesen sammelte sich eine kleine Menge Chakra, das hellblau erstrahlte und schlussendlich nach oben schoss, wo es sich auflöste. Blitzschnell stieß die Schlange hervor und umwickelte den geschockten Ryota. Sie drückte fest zusammen und man konnte sehen, wie sie hell leuchtete. Das Leuchten stellte sich allerdings als Ryotas Chakra heraus, das in die Schlange überging. Nach etwa einer halben Minute ließ die Schlange den Kusa-Nin los und der halbtote Körper fiel lautstark auf den Steinboden. Sakura schluckte. Es war eine beeindruckende Technik und die Tatsache, dass es eine Schlange war, besorgte sie sehr. Sie dachte immer, dass Schlangen ein Zeichen Orochimarus waren, doch anscheinend benutzten es auch andere Ninjas. Die Möglichkeit, dass Orochimaru seine Finger im Spiel hatte, zog sie gar nicht in Erwägung. Das durfte nicht sein. Shikamaru stand gelangweilt ein wenig abseits der anderen Jo-Nin. Sein Vater hatte ihn dazu verdonnert, hier zuzusehen, damit er lernen konnte. Tsunade hatte etwas widerwillig zugestimmt und das erste Mal in ihrer Amtszeit war Shikamaru nicht froh, dass sie etwas genehmigte. Vor allem wurde er von den älteren Ninjas als Bote missbraucht, der die Teilnehmer holen und den ganzen anderen Mist machen musste. Es war zum Verzweifeln. Er sah auf den großen Monitor und sein Gesicht zeigte einen Anflug von Lächeln. Der nächste Kampf versprach zumindest etwas von strategischem Handeln. Uchiha Sasuke vs. Shinji Yori Sasuke dankte dem lieben Gott, dass er nun endlich drankam und ging gelassen die Stiegen hinunter. Er hörte Sakura, wie sie ihm viel Glück wünschte und Naruto, wie er mit ihr diskutierte, dass er endlich Hinatas Hand loslassen durfte. Als er unten angekommen war, musste er fast lachen. Sein Gegner sah ziemlich schwach aus. Schmächtig, eine Brille, fettige Haare und klein. Er konnte es nicht fassen. Er war doch nicht so schwach um gegen diese Jammergestalt ernsthaft kämpfen zu müssen. Doch was sein musste, musste sein. Vielleicht stellte sich dieser Yori als passabler Gegner heraus, was er eigentlich bezweifelte, wenn er ehrlich war. Der Prüfer hatte das Signal gegeben, und noch während er die Hand senkte, warf Yori, dessen Stirnband eindeutig aus Kusa war, zwei Kunai auf Sasuke, der diesen allerdings mit einem Seitwärtsschritt auswich, die Hände immer noch in den Hosentaschen vergraben. Er würde seine Hände wohl nicht brauchen, wenn Waffentechnik das Einzige war, was dieser Kerl konnte. Yori hatte inzwischen seinen zweiten Schachzug vorbereitet und schmiss nun mit drei Shuriken, die an dem Uchiha vorbei flogen, ohne dass er auswich. Sasuke wollte gerade sein altbekanntes Tz hören lassen, als er plötzlich einen dünnen Faden um seinen Oberkörper spürte, der ihn wuchtig nach hinten riss. Zwei der Shuriken blieben in der Wand stecken und hefteten ihn somit auch daran. „Verdammt. Damit habe ich nicht gerechnet“, zischte Sasuke erbost und versuchte sich zu befreien. „Vergiss es, Uchiha! Das ist ein unzerstörbarer Faden!“, lachte Yori höhnisch und zückte einen Kunai, mit dem er auf den Angepinnten zulief. „Unzerstörbar? Tz!“, meinte dieser nur, presste sich an die Wand und hielt die Luft an. Der Kunai flog nun geradewegs auf ihn zu und blieb dort in der Wand stecken, wo vor einer halben Sekunde noch sein Kopf gewesen war. Sasuke war elegant an der Wand hinuntergeglitten und einfach unter dem unzerstörbaren Faden durchgeschlüpft. „Der unzerstörbarste Faden ist nicht unbezwingbar, klar?“ Er aktivierte sein Sharingan und verschwand. Yori blickte sich hektisch um. Damit hatte er nicht gerechnet. In seinen Gedanken war er nun schon der Sieger. Sasuke tauchte plötzlich hinter ihm wieder auf und machte sich nur durch einen lauen Luftzug bemerkbar. Er wollte gerade den letzten und auch ersten Schlag ausführen, als er plötzlich zwei Stimmen über sich hörte. „Du schaffst das, Barbie!“ Anscheinend hatte Sakura Naruto über den Spitznamenwechsel in Kenntnis gesetzt und ihn überzeugt. Sie standen auf alle Fälle beide mit erhobenen Händen nahe beim Geländer und feuerten ihn mit diesem grässlichen Spitznamen an. „Klappe! Alle beide!“, schrie er wütend nach oben. Humor in allen Ehren, aber das war ja auch wirklich etwas Ernstes. Durch die Zwischenrufe konnte sich Yori allerdings orientieren und hatte sich im letzten Moment unter Sasukes Schlag weggeduckt, was ihm aber herzlich wenig half, denn ein Tritt in die Magengegend ließ ihn rückwärts taumeln und zu Boden fallen, wo er liegen blieb. Sasuke wurde zum Sieger erklärt und ging zornig wieder zu Sakura und Naruto, die sich hinter Neji versteckt hatten. Allerdings kam er nicht dazu, seine Wut auszulassen, denn der nächste Kampf versprach ein wenig Lächerlichkeit. Rock Lee vs. Moegi Ja, man konnte sagen, dass es lächerlich war. Für das, dass Lee es locker mit Naruto aufnehmen konnte und Moegi eine Anfängerin war, die etwa Sakuras früherem Stand entsprach, war es mehr als nur lächerlich. Eine Art Witz des Himmels, der ihnen allen ein flüchtiges Lächeln ins Gesicht wischte. Lee war zwar noch nicht in Höchstform, aber immerhin könnte er Naruto schon ein paar Minuten in Schach halten. Moegi war ein wenig ängstlich und auch Konohamarus und Udons aufmunternde Zwischenrufe konnten ihr den Bammel nicht nehmen. Sakura wollte ja nicht wissen, wie sie damals bei dieser Prüfung ausgesehen hatte. Ihre Aufgabe bestand eigentlich sowieso nur aus Ohnmächtigsein, Schreien und Weinen. Sie schüttelte den Kopf. Das gehörte hier nicht hin! Zwischen Moegi und Rock Lee hatte sich sogar schon ein wenig Spannung aufgebaut, wobei diese genau genommen lediglich aus Moegis zitternden Knien bestand. Der Prüfer gab das Zeichen zum Start. „Fangt an!“ Während Moegi nur zu Tode geängstigt dastand, seufzte Lee enttäuscht. Er hatte sich eigentlich einen besseren Gegner wie Sasuke oder Neji gewünscht, doch da konnte man jetzt nichts mehr machen. „Hör zu, Kleine“ sagte er lächelnd. „Ich habe keine Lust dir wehzutun, also gib lieber auf.“ Sie nickte und hob die Hand. „Ich, Moegi, gebe auf!“, schrie sie mit winzigen Tränen in den Augen. Dabei wirkte Lee gar nicht so furchterregend. Aber sie hatte ihn wahrscheinlich einmal kämpfen sehen. Teils niedergeschlagen, teils erleichtert ging Moegi den Gang entlang, der zu den Verlierern führte. Lee begab sich enttäuscht wieder hinauf zu Neji und TenTen, die ihm ihr Mitleid aussprachen. „Der Arme“, sagte Sakura. „Ich kann mir vorstellen wie es ist, wenn man nicht gescheit kämpfen kann. Ich hoffe nur, ich bekomme einen starken Gegner wie Neji oder diese Kirin!“ Sasuke zupfte an ihrem Rockoberteil. „Stark genug?“ Hyuga Hinata vs. Haruno Sakura Sakura schluckte. Jeder, nur nicht Hinata. Diese war vor ein paar Minuten aufgewacht und hatte sich wieder zu Shino und Keiko gestellt, die ihr aufmunternd zusprachen. „Naruto, du brauchst mir nicht viel Glück zu wünschen“, sagte Sakura trocken und sprang leicht bedrückt über das Geländer nach unten. Sie hatte den anderen den Rücken zugewandt, da ihr Hinata nun gegenüberstand. Auf einmal hörte sie eine Stimme hinter sich, die sie dazu bewegte, sich umzudrehen. „Viel Glück, Sakura!“ Sie konnte Hinatas Blick förmlich auf sich spüren, doch dieser wurde abrupt freundlicher, als Naruto der Hyuga zuzwinkerte und den Daumen nach oben streckte. „Fangt an!“, ertönte die Stimme des Prüfers, dessen Stäbchen wieder gewachsen war. Die beiden Mädchen sahen sich an. Sie waren sich in der letzten Zeit näher gekommen, freundschaftlich. Zwar konnte von bester Freundschaft keine Rede sein, aber da die Anzahl der weiblichen Jung-Shinobi sehr begrenz war, mit denen man über Kunoichi Kram reden konnte, verstanden sie sich alle recht gut. „Hinata-chan, wir sind Freundinnen. Aber wir sind auch Shinobi.“ „Ich weiß. Wir sind für die Dauer des Kampfes keine Freundinnen, sondern Gegner. Ich werde mich nicht zurückhalten. Und du?“ „Ich habe schon das letzte Mal versaut und das wird nicht noch einmal passieren!“ „Das Gleiche gilt für mich, Sakura-chan.“ Sakura blieb stehen, als Hinata auf sie zu rannte. Sie war inzwischen so stark, okay, man konnte es auch als arrogant bezeichnen, dass sie nie den ersten Schritt machte. Außerdem genoss sie das Kämpfen und hatte keine Lust, so schnell aufzuhören. Aber bei Hinata war das anders. Sie war ihre Freundin und deswegen war Sakura nicht daran interessiert, ihr unnötig wehzutun. Es war von vornherein klar, dass Sakura hier die Nase vorne hatte. Hinata war im Nahkampf gut, sie konnte mit ihrem Byakugan die Keirakukei verstopfen. Wenn sie zwei bestimmte traf, dann würde sich Sakura für ein paar Minuten nicht mehr bewegen können, aber es würden keine bleibenden Schäden bleiben. Das erste Keirakukei lag in der Wadengegend des linken Beins, das andere am linken Handknöchel. „Byakugan!“, schrie Hinata im Laufen, doch ihr kamen erste Zweifel. Als sie Sakura das erste Mal bei dieser Prüfung kämpfen gesehen hatte, war sie relativ schwach. Sie konnte von allem ein bisschen etwas. Doch nun hatte sie sich auf Tai-Jutsu spezialisiert und war im Nahkampf besser als Hinata. Das war ein großer Nachteil. Bevor se also einen Treffer auf einem der Keirakukei landen konnte, würde Sakura sie schon lange einbetoniert haben. Doch nun war nicht die Zeit für Selbstzweifel. Sakura hingegen war es nur recht, dass Hinata anscheinend auf den Nahkampf zählte. Sie wich einem Schlag aus, sprang in die Luft und entging somit einem Tritt. Erst würde sie ausweichen, damit Hinata durch das Byakugan und die Angriffe Chakra verlieren würde. Und dann war alles viel einfacher. „Kämpfe anständig!“, brüllte Hinata. Sie war wütend, und auf einmal wusste Sakura wieder wieso. Wieso war ihr das nicht vorhin schon eingefallen? Hinata sah in Sakura noch immer eine Rivalin. „Das tue ich!“, schrie Sakura zurück und landete schwer auf dem Boden, der einen kleinen Riss bekam. Sie richtete sich auf und holte zum Schlag aus, dem Hinata allerdings mehr schlecht als recht auswich. Mit dem Byakugan kämpfte es sich eigentlich nicht so gut, denn es brauchte viel zu viel Chakra. Ein Schlagabtausch folgte, für Sakuras Verhältnisse sehr halbherzig. Hinata wurde zunehmend durch ihr Kekkeigenkai schwächer. Und während sich Sakura dem Goken widmete, versuchte Hinata noch immer ihr Glück mit Juken. Der Kampf dauerte etwa fünf Minuten. Ab und zu flog eine spärliche Portion Wurfgeschosse, dann wurde wieder nah gekämpft. Sakura konnte keinen Treffer landen, denn Hinata wich dauernd aus. Doch sie wurde langsamer. Einzelne Schweißtropfen hatten sich schon auf ihrer Stirn gebildet und auch sonst konnte sie nur schwer atmen. Die Hyuga war stark, doch das Byakugan war nicht für einen lang dauernden Kampf geschaffen. Es war ein wenig töricht von ihr, dass sie ihr Bluterbe die ganze Zeit aktivierte. Doch etwas anderes konnte sie nicht, zumindest nicht so gut, als dass es etwas gegen Sakura genützt hätte. Naruto stand weit über das Geländer gelehnt. Es war einer der spannendsten Kämpfe, denn erstmals in diesem Chu-Nin Examen trafen zwei starke Gegner aufeinander. Wohl wahr, es waren einige starke Ninjas hier, doch bisher hatten die wirklich starken nur gegen relativ schwachen Gegner gekämpft. Sasuke und Naruto und auch alle anderen wussten, dass Sakura gewinnen würde. Sie war im Nahkampf fast perfekt und Hinata brauchte den Nahkampf, um die Wirkung ihres Kekkeigenkais zu nutzen. Dass die Hyuga-Erbin noch immer stand, grenze an ein Wunder. Anscheinend war sie ein wenig flinker als die Zuseher es ihr zugetraut hatten. Sakura war leicht erschöpft. Hinata war besser als sie gedacht hatte. Doch bisher hatte sie normal gekämpft, immerhin wollte sie sie ja nicht töten. Nun aber hatte sie genug. Sie wich einer Attacke auf ihren Knöchel aus und sprang zwei Meter in die Höhe. Hinatas Blick wanderte mit ihr und senkte sich wieder, als sie schnell nach unten kam und Sakura ihr Bein ausstreckte. Sie traf Hinata mit dem Unterschenkel auf der Schulter und konnte sehen, wie sie zu Boden ging. Blitzschnell rammte sie ihre Faust in Hinatas Magen, als sich diese noch im Fall befand und beschleunigte sie somit. Lautstark krache Hinata zu Boden und blieb regungslos mit geschlossenen Augen liegen, bis sie von zwei Medical-Nins abtransportiert wurde. „Die Siegerin ist Haruno Sakura!“ Sie ging etwa erschöpft die Treppe hinauf und stellte sich seufzend zu ihren beiden Teamkollegen. „Entschuldige, Naruto. Aber das musste sein.“ Er nickte nur und sah wieder auf die Tafel. Konohamaru vs. Ochiho Naoki Der ehrenwerte Enkel durfte also als nächstes kämpfen. Naruto musste grinsen. Er wollte unbedingt wissen, wie stark Konohamaru geworden war. Er versprach sich viel von dem Kampf, doch dann sah er Shikamaru gelangweilt seufzen. Anscheinend hatte er eine gewisse Ahnung. Der Kampf begann als der Prüfer das Signal gab und man konnte Konohamaru ausmachen, der in beachtlichem Tempo auf Naoki zustürmte, der noch dabei war sein Taki Stirnband zurechtzurücken. Konohamaru holte aus und schlug mit voller Kraft in sein Gesicht, doch er rührte sich keinen Millimeter, machte nicht einmal den Anschein, als hätte er Schmerz empfunden. Der Ge-Nin zog seine Hand aus Naokis Gesicht und riss die Augen weit auf. Es fing an zu bröckeln. Sekunden später war nur mehr ein Steinhaufen am Boden zu sehen. Ein ohrenbetäubendes Tosen lenkte Konohamarus Aufmerksamkeit nach hinten. Dort stand Naoki und hinter ihm baute sich ein riesengroßer Steinhaufen auf, der urplötzlich auf ihn zuschoss und seinen Körper umschlang. Konohamaru schrie auf und versuchte sich aus dem Steinhaufen zu befreien, doch als er nach einer Minute immer noch nicht frei war, wurde Naoki zum Sieger erklärt. Naruto seufzte leicht enttäuscht. Er hatte sich mehr erwartet, aber die Steinkunst von diesem Naoki hatte ihn schwer beeindruckt. Er wandte sich samt seinen Teamkollegen wieder dem Monitor zu. Aburame Shino vs. Udon Anscheinend war Konohamarus Team nicht wirklich vom Glück verfolgt, denn Shino war ein starker Gegner, ebenso wie Lee und Naoki es gewesen waren. Der braunhaarige Junge ging leicht lethargisch in die Kampfarena und stand nun vor Shino. „Ich gebe auf“, sagte er schlicht, nachdem er die Hand erhoben hatte. Eine kluge Entscheidung, wie die meisten fanden. Sämtliche Konoha-Nin wussten, was mit dem Gegner vor einem Jahr passiert worden war. Und Udon konnte seine Arme wohl noch gebrauchen. Ein enttäuschtes Raunen ging um und langsam fragten sich alle wo die Spannung und die taktischen Schachzüge waren, die letztes Mal regiert hatten. Anscheinend hatte die ganze Generation an Shinobi auf einen schnellen, brutalen Sieg oder auf ein Bluterbe gesetzt. Die Tafel spuckte währenddessen die nächsten beiden Gegner aus. TenTen vs. Kawato Masaru Masaru ging nach unten. Er sah mit seiner Rasierstoppelglatze schon aus wie ein Frauenhasser, doch Sakura wollte sich da nicht sofort festlegen, was sich aber schlagartig nach seinem ersten Satz änderte. „Oh Mann, ein Mädchen! Das wird einfach!“ „Halt die Klappe und kämpfe“, sagte TenTen nur tonlos und wartete auf das Zeichen des Jo-Nins. „Fangt an!“ Sie ging anscheinend sofort aufs Ganze und zückte eine der Schriftrollen, die an ihrem Gürtel befestigt waren. Ohne das Gesicht zu verziehen biss sie sich in den Finger und drückte ihren Daumen auf das Papier. Ein paar hundert Waffen erschienen und rasten in Höchstgeschwindigkeit auf Masaru zu. Es sah so aus, als ob sie ihn mit voller Kraft treffen würden, doch wenige Zentimeter vor seinem Körper stoppten die Wurfgeschosse wie durch Zauberhand und fielen mit einem unverwechselbaren metallischen Geräusch zu Boden. TenTen stutzte. Sie sah ihre Waffen, verteilt auf dem Steinboden der Arena, und suchte nach einer Erklärung. Und dann sah sie es. Eine transparente Barriere, genau da wo die Waffen zu Boden gefallen waren. Man sah sie kaum, nur wegen dem leicht gelblichen Glanz hatte sie sie erkannt. Doch plötzlich war Masaru weg. Sie blickte sich hektisch um und suchte nach ihrem Gegner. „Verdammt, versteck dich nicht!“, schrie sie und drehte sich um. Just in diesem Moment tauchte er vor ihr auf und rammte TenTen seinen Ellenbogen in den Magen. Er zog die Faust hinauf und schlug mit den Knöcheln direkt in ihr Gesicht. Die Kunoichi drehte sich noch im Fall und zog Masaru mit sich. Mit letzter Kraft rammte sie ihren Fuß in seinen Bauch und verlor das Bewusstsein. „Unentschieden!“ schrie der Jo-Nin, dessen Stäbchen nun gewaltige Ausmaße angenommen hatte. „Was hat er gemacht? Wieso sind die Waffen plötzlich runter gefallen?“, fragte Naruto und sah Sakura an. Sie überlegte kurz und zuckte dann die Schultern. „Keine Ahnung, aber TenTen hat es anscheinend erkannt. Interessant. Der Kerl ist schnell und hat anscheinend eine Art Magnetfeld um sich oder eine Barriere.“ Sie sah immer noch nachdenklich auf den Monitor. Murakami Michiyoko vs. Hyuga Neji „Okay, langsam wird es langweilig“, beschwerte sich Sasuke und ließ sich an der Wand hinunter gleiten. Er musste nicht zusehen um zu wissen, was jetzt kommen würde. Keine Sekunde nach dem Startzeichen stand Neji vor Michiyoko und hatte sein Byakugan aktiviert. Unsagbar schnell hatte er drei Keirakukei getroffen und man sah Michiyoko zu Boden fallen. „Langweilig!“ buhte Naruto und setzte sich neben Sasuke. Sakura sah zurück und schüttelte leicht den Kopf. Ihre beiden Jungs waren echt seltsam. Sie wandte ihren Kopf wieder dem Monitor zu. Yamanaka Ino vs. Tai Keiko Dieser Kampf könnte interessant werden. Nicht kämpferisch, eher wegen dem persönlichen Konflikt der beiden. Ino war wohl stark, aber diese Keiko sah auch nicht gerade schwach aus. „Keiko, ich sage es dir nur ein Mal: Lass. Die. Finger. Von. Shikamaru“, sagte Ino ruhig und verengte die Augen zu Schlitzen. „Ino“, begann Keiko mit leiser Stimme. Man könnte meinen, dass eine zweite Hinata vor ihr stand. „Ich hatte nicht die Absicht, euch beiden in die Quere zu kommen, aber meine Eltern haben vor Jahren mit Shikamaru-sans Eltern einen Vertrag geschlossen. Und wir lieben uns.“ Mehr brauchte Ino nicht. Sie raste auf Keiko zu und schlug mit ihrer Faust direkt in Keikos Gesicht. „Halt deine Klappe!“ Ihr standen Tränen in den Augen, als sie noch einmal zuschlug und einen Fußtritt nachpfefferte. „Was weißt du schon von Liebe?!“ Keiko machte nicht den Anschein, als ob sie sich wehren wollte. Noch nicht. Sie machte sich nicht einmal die Mühe auszuweichen, als eine Welle von Schlägen und Tritten auf sie zukam. Ino liefen nun bei jedem Schlag neue Tränen im Gesicht herunter; sie steigerte sich zu sehr in diesen Kampf hinein. „Ino-san! Ich liebe Shikamaru genauso wie du!“ Die Angeschrieene hörte für einen Moment auf, Keiko zu attackieren. Sie wollte doch gar nicht so ausrasten. Shikamaru sollte doch gar nicht wissen, dass sie ihn mochte. „Also hör auf mir etwas von Liebe zu erzählen!“, schrie Keiko erneut und holte zum Schlag aus. Sakura schloss die Augen und wandte den Kopf unnötiger Weise ab. Sie hörte nur mehr Inos schmerzvollen Schrei und einen Körper an die Wand krachen. Ab diesem Zeitpunkt konnte sie einem Schlagabtausch folgen, dann kam ein Waffenkampf und dann wieder ein waffenloser Nahkampf. Als sie ihre Augen wieder nach etwa fünf Minuten öffnete, saß Ino bewusstlos an der Wand gelehnt, sie war anscheinend dagegen geknallt und daran hinunter gerutscht. Zaghaft ging Keiko die Treppen hinauf; sie war sichtlich aufgewühlt. Alle Blickte wanderten wieder zu der Anzeigetafel. Akimichi Choji vs. Shinji Narito Es ging also langweilig weiter. Choji hatte noch nie wirklich etwas Außergewöhnliches draufgehabt und außer seiner Baika no Jutsu war da nichts Großartiges zu sehen. Sakura setzte sich nun zu ihren beiden Teamkollegen und seufzte genervt. „Diese Prüfung nimmt komische Ausmaße an…“, sagte Sasuke und schloss die Augen. „Weckt mich, wenn wir hier fertig sind.“ Der Kampf dauerte zum Glück nicht lange und bald stand ein Unentschieden fest. Gelangweilt sah sie zur Tafel und sah dann zu Boden. Wieder zwei, die sie nicht kannte. Wieso hatten es eigentlich so viele untalentierte Ge-Nins bis hierher schaffen müssen? Araki Kazuko vs. Saito Nanami Dieser Kampf dauerte ebenfalls nicht lange und war so unwichtig, dass ihn die Autorin gar nicht erst beschrieb. Am Schluss stand es unentschieden und die nächsten zwei, die zum Glück auch die letzten zwei waren, wurden angezeigt. Amori Kirin vs. Arai Masuyo Die drei richteten sich wieder auf. Der Kampf dauerte nicht lange, denn keine Millisekunde nach dem Startzeichen lief Masuyo auf Kirin zu. Sie machte einen Schritt nach links und wich lässig aus. Doch das war noch nicht alles. Sie streckte den linken Arm weg und holte aus. Masayu flog in hohem Bogen gegen die Wand, die über fünf Meter weit weg war. Sakura staunte. „Das…das ist stark…“ „Da kannst du einpacken, mit deinen Häschenschlägen“, stimmte Sasuke zu, doch seine Stimme klang eher besorgt als beleidigend. Kirin war inzwischen bei ihrem Gegner angelangt und rammte ihm ihre Faust ins Gesicht. Masayu spuckte Blut, das auf den Boden spritzte, auf welchem er hart landete. Es knackte leise, doch die blonde Kunoichi aus Kusa-Gakure ließ sich nicht im Geringsten beirren. Sie prügelte weiter auf ihren wehrlosen Gegner ein, welcher ein paar kläglich scheiternde Versuche machte, sich aus seiner miserablen Lage zu befreien. Nach etwa fünf Minuten wandte sie sich ab, was eigentlich ein fataler Fehler war, aber auch irgendwie nicht. Der Shinobi hatte sich erhoben, sichtlich geschwächt, und rammte Kirin einen Kunai in die Schulter. Jeder normale Mensch hätte vor Schmerzen geschrieen, doch sie griff ruhig nach hinten und zog sich die Waffe aus der Schulter. Sekunden später verpuffte sie. Der Überraschungseffekt blieb nicht aus. „Also ein Schattendoppelgänger…das sie das draufhat“, pfiff Sasuke anerkennend und schielte zu Sakura. Sie hatte ihre Hände fest um das Geländer geschlungen und sah dem Kampf gespannt und beunruhigt zu. Man konnte nur noch Masayus gellenden Schrei hören, dann sahen die Ge-Nins, Jo-Nins und die Hokage seinen Körper gen Boden fliegen. Kirin tauchte hinter ihm auf und sah aus den violetten Augen zu ihm nach unten. „Die Siegerin ist Amori Kirin!“ „Sie ist wirklich gut, aber gegen Sakura hat sie keine Chance“, sagte Tsunade zu einem der Jo-Nins, der Kirins Trainer war. „Da wette ich mit Ihnen.“ „Wenn Sie das wünschen. Wir werden es hoffentlich in der dritten Runde sehen.“ „Ich setzte 1000 Ryo auf meine Schülerin.“ „Ich halte dagegen.“ Die beiden reichten sich die Hand und wandten sich wieder ab; der Mann mit einer kleinen Verbeugung. Kakashi beobachtete die Szene und seufzte. Es machte sich Sorgen um seine Schülerin, die ja eigentlich nicht mehr seine Schülerin war, aber eigentlich doch noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)