Diablo II - Der König und der Lord von Alucard28 (Paladin/Totenbeschwörer) ================================================================================ Kapitel 4: der Schwarze Fleck im Herzen --------------------------------------- Es verging viel Zeit, viele Tage und Wochen, in dem er seine Pflichten immer erfüllte und einfach nur König war. Erst jetzt viel ihn auf wie eintönig so ein Leben sein konnte, noch vor einen Jahr, als er das Erbe antrat, hätte er nicht gedacht das nach so kurzer Zeit er regelrecht keine Lust mehr hatte. Doch das war normal, er war noch Jung, sein Vater hatte erst in der Mitte seines Lebens der Thron bestiegen, er musste diese Bürde früher annehmen. Und doch, er liebte es, immerhin war es sein Volk das ihn mehr brauchte als alles andere und er war im Grunde genommen sehr zufrieden damit. Jedenfalls hätte er das sein müssen, alles verlief prächtig. Die Stadt wuchs von Tag zu Tag, die Handelspassagen waren offen und brachten immer wieder neue Menschen und Waren in sein Land. Es gab keinen Krieg und auch wenn in der Wüste Monster lauerten, sie waren das normalste und es hielt sich alles im allem, in Grenzen. Und doch saß Kain hier, am Fenster zu seinem Garten und starrte in die Leere. Irgendwas war nicht mehr so normale wie noch vor kurzem. Selbst seine Diener bekamen mit das ihr König sich in letzter Zeit nicht ganz normal benahm. Immer wieder kam jemand an und erkundigte sich nach seinem Wohl, ob er vielleicht Krank wäre? Oder von irgendwelchen Sorgen geplagt? Doch er verneinte nur. Was sollte er ihnen auch sagen, es gab doch nichts was ihn fehlte, oder er gar verloren hatte? Leider war dies aber nicht ganz die Wahrheit, ihm fehlte zwar nichts, doch lag in seinem Herzen ein dunkler Fleck, der von Tag zu Tag größer wurde und seiner Seele einfach keine ruhe ließ. Wieder hatte er einen seiner Leute weggeschickt und ihnen befohlen einfach zu Bett zu gehen. Er hingegen konnte nicht schlafen, schon seit Wochen nicht und das sah man ihn leider auch an. Schlaflos lief er wieder die Terrasse hinab und ziellos ging er durch seinen Garten. Die kühlere Jahreszeit hatte angesetzt und jetzt wehte von den Toren seiner Stadt kühlere Luft hinein, jedoch war es nur wenn die Sonne ging kalt, so wie jetzt. Mitten in seinen Rosensträuchern blieb er stehen und verschränkte die Arme vor der Brust, eine leichte Gänsehaut lief ihn den Rücken herunter und doch fühlte er keinen Wind um sich herum, auch die Blätter der Pflanzen bewegten sich nicht, alles war still und doch froh er leicht. „Ein gefühlsgeplagter König kann den Tod für sein Volk bedeuten.“ Diese Stimme, sofort erkannte er sie wieder, so eine würde niemand vergessen. Jedoch hatte Kain keine Ahnung von woher er zu ihn sprach, es war Nacht und er sah eigentlich auch nicht mehr als die Hand vor Augen. „Wie kann jemand über Gefühle sprechen, wenn er nicht mal ein Herz besitz.“ Sprach er dann einfach in die Dunkelheit um sich herum. Er wollte eigentlich gar nicht aggressiv, oder gar wütend wirken, doch ging das alles in seine Stimme hinein ohne das er es lenken konnte. Nachdem er es ausgesprochen hatte, taten ihm die Worte aus sofort leid, jedoch würde er sich nicht entschuldigen, er war König und diese waren ja Unfehlbar, jedenfalls laut seinem Hofstaat. Um ihn herum war es wieder still geworden, kein Lüftchen bewegte sich und trotzdem war diese Kälte geblieben, ein Zeichen dafür das der Lord noch nicht wieder gegangen war, obwohl Kain nicht mal sagen konnte ob er überhaupt da ist. Diese betretene Ruhe machte ihn zu schaffen, es war wieder dieses Gefühl ihn zu sehen und doch wiederum nicht, eine Sache die gewaltig an seinen Nerven zog, wo diese sowieso schon ziemlich angespannt waren. Da er nicht einfach hier stehen bleiben konnte und warten das der Lord vielleicht noch mal auftauchte, ergriff er die Initiative und ging weiter in seinen Garten hinein. Suchte nach ihn und wusste selber nicht ob er es überhaupt wollten, ihn sehen. Nach endlosen Minuten kam er zu einem Teil seines Gartens den er noch nie gesehen hatte, er überlegte ob er überhaupt jemals zufuhr hier gewesen war, denn alle sah so anders aus. Die Pflanzen, die sich hier in die Höhe erstreckten waren so unnatürlich groß und ihre Formen sehr seltsam anzusehen, aber auch hübsch. Sie ähnelten sehr seinen so geliebten Rosen und doch waren es keine, denn je näher er ihnen kam, umso mehr schienen sich neben ihn zu erstrecken, wuchsen sie mit seinen Schritten? So sah es für ihn aus und als er seinen Blick hinter sich wagte, erkannte er keinen Weg mehr und auch sein Palast war nicht mehr zu sehen zwischen den dichten Sträuchern. Was geschah hier, er wurde regelrecht gefangen genommen von ihnen und zu etwas geführt, oder besser jemanden. Denn als er sich wieder genauer umsah erkannte er ihn, diese Gestalt mit ihrer Dunkelheit, eigentlich sollte man hier nichts sehen, doch konnte er es irgendwie, vielleicht lag es am Mondlicht, das heller zu strahlen begonnen hatte? Vielleicht lag es auch daran das er ihn sehen wollte, sein Inneres ihn sehen wollte, denn seine Vernunft sagte da was anderes. „Es mag stimmen, das ich kein Herz besitze so wir ihr, doch heißt das nicht, das ich nicht fähig bin zu fühlen, so wie ihr.“ Ein betruckendes Gefühl legte sich auf seine Brust und schnürte ihm die Kehle zu während seine Augen den Lord weiter ansahen, wie dieser sich dem König näherte. Diesmal war sein Körper wieder mit diesem Umhang verdeckt und auch kein Gesicht zu sehen, nur eine gespenstische Gestalt die immer näher kam. Kain hatte keine Angst, eher raste sein Herz vor Aufregung der Dinge die jetzt kommen sollten. Was wollte der Lord hier bei ihm und wieso gerade jetzt? Sie standen sich gegenüber, noch immer war sein gesamter Körper leicht am zittern, jedoch war seine Stimme hell und klar. „Was wollt ihr, Lord? Wie ist euer begehr?“ Der Lord hob einen Arm und wieder legten sich seine Hand auf die Wange des Königs. „Ich möchte euch dienen und euch helfen diesen Fleck zu tilgen, der euch belastet und euer Herz verwundbar macht.“ Kain blieb stehen und sah weiter in die Dunkelheit, jedoch diesmal wusste er genau wohin er blicken musste, das er genau in seine Augen sehen konnte, während sich die Finger auf seiner Haut weiter bewegten und sanft sich um sein Kinn legten und es etwas anhob. Noch nie war ein Mensch, oder etwas ähnliches, so zärtlich zu ihm gewesen, abgesehen von seinen Eltern. Wie in Trance spürte er die Finger auf seiner Haut und auch als sei er in einer, sprach er zu dem Lord. „Wie könnt ihr so etwas sagen? Mein Herz...“ „Habt ihr an mich verloren.“ Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, mehr noch, es katapultierte ihm sofort wieder in die Wirklichkeit zurück. Es war sündhaft, überhaupt solche Gedanken zu haben, besonders für einen Mann einen anderen Gegenüber. Er war ein König! Sein Herz gehörte seinem Volk und bald schon seiner zukünftigen Frau. Nie im Leben würde er es an einen Totenbeschwörer verlieren, wie dieser sagte, das war einfach lächerlich. Jetzt wurde es Kain überhaupt langsam zu viel. Er riss sich von ihm los und ging einige Schritte rückwärst von ihm weg, selbst auf die Gefahr hin das er in diesen Todessträuchern hängen blieb. „Ihr beleidigt mich, wie könnt ihr es überhaupt wagen in einen solchen Ton mit mir zu sprechen und eine solche Lasterhaftigkeit mir vorwerfen. Ich befehle euch so schnell wie ihr es könnt von ihr zu verschwinden, sofort!“ Wut, große Wut machte sich jetzt in seiner Brust breit. Vergessen die Gefühle von vor wenigen Momenten. „Ich konnte nicht ahnen das ihr so reagieren würdet, ich habe einfach zu lange gezögert mit meiner Herreise, eurem Vater wäre dies nicht passiert und ihr hättet jetzt nicht dieses Leiden.“ Jetzt wurde Kain auch noch verwirrt von ihm, was zum Teufel wollte er? „Wovon sprecht hier überhaupt, seit ihr des Wahnsinns?“ Wieder kam der Lord näher an ihn heran und diesmal hatte er auch keine weitere Möglichkeit vor ihm zurück zu weichen, denn diese Sträucher bewegten sich abermals und schlangen sich um seine Gelenke und seine Beine, hielten ihn fest im Griff. „Ich spreche von eurem Herzen, das seit unserer ersten Begegnung nicht mehr so schlägt wie es sollte und wenn ich nichts unternehme werdet ihr daran zu Grunde gehen, mein König...“ Irgendwas wurde schlagartig anders, Kain hörte auf sich gegen diese Fesseln zu wehr zu setzen und bemerkte die Veränderung. Der Lord nahm seine Kapuze ab und sofort war er wieder gebannt, vergessen seine wenig gesagten Sätze und eher die Erkenntnis kam über ihn. Wieder legte sich die Hand um sein Gesicht und hielt es kurz fest, allerdings waren es diese Lippen die er viel inniger fühlen konnte. Der Lord und der König küssten sich. Tote Lippen trafen auf lebendige und Verzweiflung stieg in Kain auf, sogar Hoffungslosigkeit war da, denn er wusste das es genau das war was ihn die letzten Monate gequält hatte und wonach er verlangte. Nach dem Lord allein hatte er sich gesehnt und vielleicht mag es verabscheuungswürdig sein, doch es fühlte sich wunderschön an, diese Lippen und dieser Mund überhaupt. Langsam ließen ihn seine Fesseln los und er konnte sich wieder bewegen, doch nun wollte er alles andere als vor ihm zurückweichen. Er ging einen Schritt nach vorne und fühlte den schweren Stoff des Umhangs an sich, dann den Körper darunter und wie nahe sie sich waren, so nahe wie sie sich nie hätten sein dürfen und es trotzdem taten, gemeinsam hier standen, mitten in der Nacht und diesen Fleck verbannten. Größer wurde das Verlangen des Königs und nach weiteren kurzen Momenten erhob er seine Hand und berührte nun selber das Gesicht und somit die Haut des Lords. Er war nicht etwa kalt, wie es sich für eine Leiche gehörte, sondern warm. Glatt, fast schon seidig fühlte sich die Haut unter seinen Fingern an und mit jedem weiteren Moment wuchs seine Neugier und sein Mut mehr von ihm in besitz zu nehmen. Er spürte wie der Lord langsam seine Lippen öffnete und etwas gegen seine stieß, aber ohne Scheu nun seine ebenfalls öffnete und ihn einlas gewährte. Wie im Rausch fühlte sich der König, berauscht vor Verlangen, was immer weiter angefacht wurde, denn nun wanderte seine Hand an dem Gesicht des Lords entlang, berührten seinen Hals und fanden den Anfang des Mantels. Doch da stoppte er plötzlich, seine Hände fingen an zu zittern und er löste seine Lippen vorsichtig von ihm. Öffnete seine Augen und suchte die seine. Der Lord verstand und trat von ihn zurück, entfernte sich jetzt langsam mit jeden Schritt von ihn und sprach, bevor er in der Dunkelheit verschwand. „Morgen Nacht, wird eine kleine Truppe von Männern zu dir kommen und dir berichten das sie vor den Toren der Stadt Geschöpfe gesehen haben, die nur durch die Hand eines Totenbeschwörers wieder zum Leben erweckt werden konnten, sie werden ebenfalls berichten das sie in der verbotenen Stadt etwas gesehen haben, einen Palast, der ihre Vermutungen bestätig. Es liegt an dir, König der Wüste, diese Situation zu meistern und eine Lösung dafür zu finden.“ Mehr sagte er nicht und war weg, ebenso die Sträucher und das Licht des Mondes schien ebenfalls dunkler. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)