Strichmännchen von Genesis-UC (Kira/Kato Yaoi) ================================================================================ Prolog: Teil I - Wie Man Liebe Macht ------------------------------------ Titel: Strichmännchen Teil: Prolog bzw 0/? Disclaimer: Die Figuren von Angel Sanctaury gehören nicht mir. Ich mache mit dieser Fan Fiction natürlich keinen Profit und möchte niemandem schaden. Anmerkung: Ja, was soll ich groß sagen? Ich versuche seit Ewigkeiten, diese FF zu schreiben und komme nur mäßig voran. Trotzdem möchte ich sie jetzt endlich mal veröffentlichen, um zu sehen, was ihr davon haltet. Ich hoffe, sie gefällt euch und ihr könnt mir gerne Anregungen geben, oder aber auch Kritik üben. Falls die Charaktere ein wenig OOC geraten, bitte ich, dies zu verzeihen, da es sich ja hier um eine AU handelt, und mit dem Mange bzw Anime nicht viel zu tun hat. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß mit dem Prolog! Prolog Es war ein ganz normaler Abend im 2Bi, so wie eigentlich jeder andere auch. Wie immer stand er hinterm Tresen und polierte Gläser. Der Laden war wie immer um kurz nach zwei fast leer. Er hatte keine Ahnung, warum der Chef darauf bestand, dass er mindestens bis um drei Uhr morgens geöffnet hielt, viel war hier sowieso nie los. Vielleicht lag es daran, dass er für die ganz spezielle Kundschaft immer die Türen offen halten wollte? Aber selbst diese hatte heute wohl nicht die Zeit oder die Lust vorbeizuschauen. Kira seufzte. Ihm war langweilig. Wie hatte er es nur schon drei Stunden ohne eine Bestellung aushalten können? Er stellte das lupenreine Whiskyglas zu seinen Artgenossen auf das Regal und überlegte ernsthaft sich an einen der Tische zu setzen und eine Runde Schlaf zu klauen. Während der Arbeitszeit. Böser Kira, was bist du doch für ein Delinquent. Er wurde von seinem schweren Kapitalverbrechen abgehalten, als sich zum ersten Mal seit zwei Stunden ein potentieller Kunde in den Raum begab. Schnell hatte Kira ein weiteres Glas in der Hand, das er jetzt intensiv mit dem Handtuch bearbeitete und somit den Anschein völligen Beschäftigtseins erweckte. Man durfte ja nicht allzu verzweifelt aussehen, dachte er sich mit einem abschätzigen Grinsen und gab sich voll und ganz dem Glas hin. Einen kleinen Blick aus den Augenwinkeln konnte er sich jedoch nicht verwehren, zumal es bei seinem Geschick nie jemand bemerkte. Es handelte sich um einen blonden, ziemlich schmächtigen Jungen, der ein wenig jünger erschien als er selbst. Kira wusste vom ersten Augenblick an, was er war. Aus seinen engen Jeans musste er sich wohl jedes Mal mit einer Brechstange befreien, und sein Oberteil, das nicht einmal 70 cm² Stoff zu umfassen schien, sah aus wie aufgemalt. Wenigstens hatte er sich noch lässig ein weißes Hemd drüber geworfen, ansonsten wäre er wahrscheinlich heute Abend schon fünf Mal von irgendwelchen Pennern in eine Seitengasse gezerrt und vergewaltigt worden. Auch als er mit einem reizvollen Gang an den Tresen geschlendert kam, konnte Kira sich nicht mehr auf das Glas konzentrieren. Kundschaft wollte beachtet werden. Der Blondschopf schenkte ihm ein verführerisches Lächeln und ließ sich geschmeidig auf einen Hocker gleiten... „Aua, verdammt!“ Und sprang sofort wieder auf die Beine. Kira sah den Jungen perplex an und grinste leicht in sich hinein, als er ein gedämpftes „Ich steh eh lieber“ vernahm. Mit viel Fingerspitzengefühl stellte er auch dieses Glas zu seinen Freunden und wandte sich nun wieder dem Gast zu. Spätestens jetzt war es amtlich, was dieser Gast beruflich machte. „Anstrengender Tag?“, fragte er filmklischeehaft und lehnte sich dem noch immer fluchenden Jungen entgegen. Dieser grinste nur viel sagend. „Oh... ja. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schnell man einen fünfzigjährigen Firmenboss zum Hündchen abrichten kann...“, grinste der Blonde in der Hoffnung Kira damit wenigstens etwas abzuschrecken. Dieser sah in der Tat ein wenig überrascht drein, als ihm der Blonde einen lasziven Blick zuwarf und sich locker die Haare zurück strich. Er grinste noch ein Mal viel sagend und bestellte sich dann ein Bier. Kira beobachtete seinen neuen Gast mit interessiertem Blick. Er hatte schon seit langem keinen solch schlagfertigen Kunden mehr gehabt. Nun, eigentlich waren ja Stricher und Prostituierte für ein gewisses Geschick im Umgang mit der Zunge bekannt, aber er hatte nicht oft in den Genuss einer Kostprobe kommen können, da sie meist in Begleitung eines Kunden hier gewesen waren, und der hatte natürlich immer Vorrang gehabt. Er stellte dem Blonden also sein Bier vor die Nase und zündete sich genüsslich eine Zigarette an. Er dachte ja gar nicht daran seine neue „Bekanntschaft“ jetzt alleine zu lassen. Schließlich hatte er nichts zu tun, und einem Sakuya Kira durfte nicht langweilig sein. Das war ein wirklich unglücklicher Zustand, den die Welt nicht erleben wollte. Er zog es vor, den Blonden mit amüsiertem Blick zu beobachten und dabei hin und wieder an seinem Glimmstängel zu ziehen, „Sag mal, es gehört sich aber nicht während der Arbeitszeit zu rauchen.“, tadelte ihn Strichmännchen (wie er den Blonden in Ermangelung einer kreativeren Bezeichnung getauft hatte). „Es gehört sich auch nicht während der „Arbeitszeit“ zu trinken.“ Strichmännchen grinste. „Tja, welch Glück, dass die „Arbeitszeiten“ in meinem Metier so flexibel sind.“ Kira grinste anzüglich. „Sicher nicht halb so flexibel wie du.“ Nun war es an Strichmännchen anzüglich zu grinsen. Er schob sein Bierglas zur Seite und lehnte sich vor, bis seine Nase die von Kira berührte, der ihm während des Gesprächs über den Tresen hinweg näher gekommen war. „Wenn du möchtest kannst du dich gerne selbst davon überzeugen. Für dich würd ich’s zum halben Preis machen...“ Kira hob seine Hand und strich dem Blonden zärtlich eine Haarsträne zurück hinter die Ohren. Sie hatte sich wohl während vorangegangener Aktivitäten aus dem salopp gebundenen Zopf gelöst. „Hm... das klingt wirklich sehr verlockend. Zu schade, dass ich nicht sonderlich scharf darauf bin, halb Tokyo als Lochschwager zu bekommen.“ Mit diesem äußerst netten Statement und einem Lächeln, von dem jeder Normalsterbliche Zahnschmerzen bekommen hätte zog er sich wieder hinter den allzeit bereiten Tresen zurück und drückte seine Zigarette im Aschenbecher des Chefs aus. Jetzt wusste er auch wieder, warum die meisten „zwischenmenschlichen Dienstleistungsgewerbler“ ihn mieden: Er hatte einfach eine so charmante Art, dass die meisten gleich schwach wurden. Sicherlich würde Strichmännchen ihm gleich den Rest seines Bieres ins Gesicht schütten und schnellstmöglich das Weite suchen. Und wieder ein potentieller Stammgast weniger. Der Chef würde nicht begeistert sein. „Sag mal... soll ich dich für den Rest meines Lebens Schwuchtel nennen, oder hast du einen anderen Kosenamen, mit dem ich dich rufen kann?“ Kira sah Stichmännchen an und musste sich beherrschen, um nicht doch ein wenig überrascht auszusehen. An dem Blonden war sein Charme wohl abgeprallt, wie an einer Tresortür. Mensch, ein Stricher mit Rückrat, das erlebte er wirklich selten. „Solange du mir nicht deinen sagst, wirst du wohl „Schwuchtel“ schreien müssen, wenn du dir das nächste Mal einen runter holst und an mich denkst.“ Ein zuckersüßes Lächeln hinzugefügt und voilà: Der perfekte Charmeur! „Nun gut: Kato-chan würde gerne wissen, welchen Namen er das nächste Mal unter der Dusche rufen muss.“ Okay, Kato. So hieß unser sexy Strichjunge also. Merken und abspeichern. Sie schienen ja beide denselben Humor zu haben, denn bis jetzt hatten sie noch immer nicht aufgehört, einander zweideutig anzugrinsen. Und das Bier war letztendlich doch in Katos Magen gelandet. „Kira. Zu deinen Diensten.“ „Tja, andersrum hast du ja leider abgelehnt. Schade eigentlich. Hätte mich auch gerne mal wieder ein wenig amüsiert.“ „Nein danke, ich bevorzuge es, unschuldige Jungfrauen zu verderben.“ Kato nickte und zog nun ebenfalls eine Zigarette aus einer zerknitterten Schachtel. „So siehst du auch aus. Na ja, mit so was kann ich nicht dienen, obwohl. Ich bin ein hervorragender Schauspieler und „Unschuldige Jungfrau“ gehört zu meinen besten Rollen. Frag deinen Chef, der kann dir das bestätigen...“ „Warum nur kommen mir da so überhaupt keine Zweifel?“ „Weil mir das Wort „Luder“ quer über die Stirn geschrieben steht?“ Kira sah auf das schwarze Stirnband mit eben jener Aufschrift in feuerrot und lachte. „Kann sein. Dir is schon klar, dass er Frau und Kind hat?“ Kato zuckte nur unbeteiligt mit den Schultern und leerte den Whisky, den Kira ihm vor zwei Minuten serviert hatte. „Er zahlt gut und ich brauch das Geld. Was soll man sagen? Ich frag nicht nach dem Lebenslauf, Kunde ist Kunde... Gib mir noch einen.“ Kira kam dem Wunsch nach. Strichmännchen hatte Recht. Er fragte ja auch nicht nach, ob jemand zu den anonymen Alkoholikern gehörte oder nicht. Nur an Kinder unter sechzehn gab er nichts ab. Minderjährig hin oder her, wer in dieser Gegend war, trank Alkohol sicherlich schon seit er zwölf war, so wie er selbst. Doch den unter 16-Jährigen gegenüber fühlte er sich mit seinen zwanzig Jahren jetzt irgendwie verantwortlich (wenn auch nur minimal). Kato nahm einen kräftigen Schluck und fischte eine neue Kippe hervor. „Ich sehe wir verstehen uns. Na ja...“ Was auch immer er sagen wollte, er wurde von seinem laut knurrenden Magen unterbrochen. Kira zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe und sah zu, wie sich die Wangen des Strichers ein bisschen rosa färbten, oder war das nur Einbildung? „Ähm... hast du vielleicht irgendwas zu essen da? Ich hatte seit gestern Abend nichts mehr... Ein Sandwich oder so?“ Kira grinste überlegen. „Das hier ist kein Restaurant, Kato-chan.“ „Och Menno. Ich hab wirklich keine Lust in den ollen Conbini zu gehen, der Kassierer da is eklig und sieht mich immer an, als würde er mich am liebsten vergewaltigen.“ Kira schwieg. Das konnte er nur zu gut verstehen, so wie der Blonde rum rannte musste er selbst den einen oder anderen unanständigen Gedanken mit Gewalt verdrängen. „Okay, du könntest wirklich ein wenig Fleisch auf den Knochen vertragen. So dürr wie du bist machst du bald keinen Umsatz mehr.“ Da, ein einfacher Witz, gepaart mit einer versteckten Beleidigung und schon käme keiner mehr auf den Gedanken, dass er sich noch vor einer Minute vorgestellt hatte, wie er Kato am bequemsten auf dem Tresen flachlegen konnte. Er fummelte ein wenig an den Inhalten des Kühlschrankes herum, betätigte die Mikrowelle und fünf Minuten später stand ein sehr verführerisch aussehender Cheeseburger vor Kato. „Mein Held!“, meinte dieser scherzhaft mit vollem Mund, da er keine zwei Sekunden später seine Zähne auch schon in das willkommene Fastfood geschlagen hatte. Kira lachte und beobachtete ihn weiterhin. Es war kaum zu glauben, wie unterhaltsam der Andere doch war. Besser als jede schlecht nachgestellte Reality-Show. Lag vielleicht daran, dass es kaum zu fassen war, dass so ein Individuum wirklich existierte. Die Mayonnaise lief ihm das Kinn runter und er machte einen viel zu beglückten Gesichtsausdruck. Kira biss sich innerlich auf die Zunge. Wenn dieser Bengel schon so ein Talent zur unbewussten Verführung besaß, wie sollte das dann erst aussehen, wenn er seine Künste mit voller Absicht einsetzte? Er wollte gar nicht darüber nachdenken, sonst kamen ihm noch viel „interessantere“ Gedanken als der Tresen. Was man nicht alles so mit ein paar Eiswürfeln anstellen konnte... Zu seinem Glück machte Strichmännchen aber kurzen Prozess mit dem Cheeseburger. Als Kira ihn schon fast hypnotisiert dabei beobachtete, wie er sich die letzten Mayonnaisereste von den Fingern leckte, fing Kato seinen Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue auf. „Weißt du... man nennt mich auch gerne Speedy. Das kommt allerdings nicht davon, dass ich ihn konsumiere, das hab ich mir abgewöhnt. Nein. Ich kann meine Kunden ganz schnell zum Kommen bringen...“ Kira fühlte sich ein Wenig ertappt. Nein, streichen wir das. Ein Sakuya Kira fühlt sich nicht ertappt. Er wunderte sich nur. Ein Wenig. „Ach, man sieht dir deine Gedanken nur an, das ist alles...“ ergänzte Kato, fummelte an seiner Hosentasche rum und knallte ihm 2.500 Yen auf den Tresen. Er griff nach dem fast leeren Glas und kippte sich nun auch noch die letzten Tropfen hinter. „Der Rest ist für dich, vielleicht überlegst du’s dir ja noch mal anders, und dann soll es dir nicht am nötigen Kleingeld fehlen.“ Kira grinste. „Also, wenn du so billig zu haben bist...“ „Träum weiter. Das reicht noch nicht mal als Anzahlung. Aber dir würd ich sogar nen Kredit geben... egal. Vergiss mich nicht, oh!“ Er drehte sich noch einmal um, kam um den Tresen, griff Kira sanft aber bestimmt in den Schritt und biss in sein Ohr. „Denk an mich, wenn du die nächste Jungfrau verdirbst... oder es dir machst.“ Bevor der Schwarzhaarige ein weiteres Wort hervor bringen konnte war Kato auch schon aus der Tür verschwunden. Kira blickte ihm kopfschüttelnd nach. Na da hatte er sich aber eine Bekanntschaft gemacht. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er sich mit diesem Stricher noch Ärger einhandeln würde. Hätte er gewusst, was die Zukunft noch für ihn bereit hielt hätte er sicherlich nicht so selbstgefällig grinsen können. Ende Prolog Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)