Zwischen Liebe und Tod von Jack-11 (Ich du und alle Anderen) ================================================================================ Kapitel 8: Kündigung mit Hindernissen ------------------------------------- Juli 2007 Immer noch Nachmittag Seit nun gut zwei Stunden saßen sie zusammen, spielten Karten, Brettspiele oder was einem noch so alles einfiel. Jean sprach zwar nach wie vor nicht wirklich viel, doch er begann sich in Makos Gegenwart immer weiter zu entspannen und sich -wenn auch nur ein kleines Bisschen- zu öffnen. Vor allem schien es ihm einen riesen Spaß zu machen über seine Zwillingsbrüder zu lästern, aber nur ein wenig. Er betonte immer wieder, dass es nur ungerne schlecht über andere Menschen sprach, auch wenn er seine Brüder die meiste Zeit als unreife, verzogene Rotzmonster bezeichnete. Mako merkte schnell, dass Jean-Pierre allem Anschein nach nicht oft die Gelegenheit hatte sich mit jemanden aus zu tauschen. Kein Wunder eigentlich. Sein ältester Bruder lebte nicht mehr hier und kam nur selten zu Besuch, seine beiden älteren Zwillingsbrüder waren immer unter sich und schienen da auch niemand anderen mit zu zulassen und die Bediensteten hatten gewiss keine Zeit mit dem Junior der Familie zu spielen oder sich um ihn zu kümmern. Nur als Mako nach Jeans Schulfreunden fragte wurde er wieder etwas abweisender und meinte das, dass eine ganz andere Geschichte sei. Aber alles in allem kamen sie wirklich gut mit einander aus und freundeten sich schweigend mit einander an. Erst als Mr. Scherak wie das Unheil in Person ins Zimmer kam, war ihre lustige Runde zu Ende. Mit nur einem einzigen Blick gab er Mako zu verstehen das es sich nicht gehörte mit seinem Herrn zusammen auf dem Bett zu hocken und Karten oder Schach zu spielen und Jean gab er zu verstehen das auch er sich nicht für seinen Stand angemessen verhielt. Mako fand das ein wenig übertrieben, immerhin lebten sie nicht mehr im Mittelalter. Was war denn schon dabei wenn man sich mit seinen Angestellten anfreundete und Spaß hatte? Und obwohl beide das Gleiche dachten, so sagte doch keiner etwas von ihnen um Mr. Scherak nicht noch wütend zu machen. Leise entschuldigte sich Jean und verließ eiligst den Raum. Mako hingegeben musste sich jetzt wohl oder übel eine Standpauke anhören, da ihm das Privileg versagt war einfach auf zu stehen und fluchtartig den Raum zu verlassen. Doch statt einer Strafpredigt kam etwas viel Schlimmeres. Oliver strafte ihm mit einem Blick der ihm unmissverständlich klar machte das es besser war gleich seine noch nicht komplett ausgepackten Sachen wieder ein zu räumen. Mako war nicht in der Lage irgendwas zu sagen, stattdessen spürte er wie die Tränen in ihm herauf kriechen wollten. Um nicht auf der Stelle los heulen zu müssen senkte er den Blick und nickte nur leicht. Er hatte die Aufforderung verstanden. Er hatte seine Chance gehabt und sie gründlich versaut. Kurz nachdem Oliver den Raum wieder verlassen hat, hatte sich Mako auch wieder so weit gefasst das er aufstehen und sich fertig machen konnte. Ganz sicher war er sich nicht, aber Mako ging stark davon aus das es nicht das Spielen mit Jean oder seine Krankheit war die ihm den Job gekostet hatten, bestimmt hatten sich die Zwillinge über ihn beschwert. Naja im Grunde hatte er es sich selbst zu, zu schreiben. Es kam halt nicht so gut gleich am ersten Tag seine Arbeitgeber an zu brüllen und aus dem Bett zu schmeißen, auch wenn das eine seiner Aufgaben gewesen war. Während er dabei war seine Sachen wieder ein zu packen konnte es Mako nicht verhindern, dass die Tränen begannen über seine Wange zu laufen. Er wollte nicht weinen, er wollte stark sein und mit Würde gehen, doch er konnte es nicht. In diesem Moment wurde Mako klar das er nichts mehr hatte. Er konnte auf keinen Fall zurück ins Waisenhaus und ein anderes Zuhause hatte er auch nicht. Mit 17, fast schon 18 Jahren interessierte sich niemand mehr für einen. Weder die Behörden noch irgendwelche Jugendschutzorganisationen. Er war alt genug um auf eigenen Beinen zu stehen. Doch wie bitte sollte man das wenn man rein gar nichts vor zu weisen hatte? Kein Wohnsitz, keine Ausbildung, keine Familie, kein gar nichts. Niemand würde ihn so Einstellen, vor allem nicht wenn man heraus fand, dass er bereits am zweiten Arbeitstag gekündigt wurde. Leise schluchzend wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. Dabei bemerkte er nicht wie jemand hinter ihm das Zimmer betrat und ihn mit schief gelegten Kopf fragend musterte. „Was ist passiert, dass du so bitterliche Krokodilstränen vergießt?“ Mako währe vor Schreck fast das Herz aus der Brust gesprungen, als die tiefe Stimme in seinen Ohren wieder hallte. Er war so überrascht gewesen das er vollkommen vergessen hatte sich das Gesicht ordentlich ab zu wischen bevor er sich umdrehte. So konnte Jerome genau sehen wie sehr Mako das Ganze an die Nieren ging und das er gerade meilenweit von seiner eigenen Selbstbeherrschung weg war. Jerome wartete erst gar keine Antwort ab sondern kam direkt zu ihm, um Marko fest in die Arme zu schließen. Es war ihm ein wenig peinlich, da er als Waisenkind so etwas nicht unbedingt gewohnt war. Sicher, die Schwestern hatten ihn früher, als er noch klein war auch hin und wieder in den Arm genommen, wenn er traurig gewesen war, doch irgendwann war er dafür einfach zu alt geworden. Und dennoch ließ er es zu. Mako schloss die Augen und ließ sich erst einmal von dem Pferdewirt des Hauses beruhigen. Der Waisenjunge erzählte Jerome kurz was vor gefallen war, als dieser ihn bereits am Handgelenk packte uns hinter sich her durch die Flure schleifte. Vor einer großen hölzernen Tür ließ er ihn los. Ohne auch nur im Geringsten zu zögern stieß Jerome die Tür auf und zerrte Mako auch bereits wieder hinter her. Hinter einem großen glatt polierten Schreibtisch auf dem sich ordentlich mehrere Stapel von Dokumenten und Unterlagen befanden saß Mr. Scherak und sah die Beiden böse an. Jerome ließ diesen aber nicht einmal zu Wort kommen als er bereits wütend anfing Oliver an zu keifen. „Wie kannst du es wagen, den Kleinen einfach raus zu schmeißen, du verstockter Esel?“ Mit einer beängstigenden Ruhe stand Oliver auf und nahm sich die Lesebrille von der Nase die er zurück auf den Tisch legte. „Erst einmal denke ich, dass Sie die Kündigung von Mister Amaya´s Arbeitsverhältnis nichts angeht und zum anderen verbitte ich mir jegliche Beleidigungen.“ „Ich beleidige dich so viel wie ich will. Der Kleine ist erst seit zwei Tagen hier und schon willst du ihn an die Luft setzten. Wieso?“ „Weil er ganz offensichtlich nicht für diese Anstellung geeignet ist.“ Gab Oliver ungerührt zurück und warf Mako einen kurzen abschätzigen Blick zu. „Zumal es meiner Zuständigkeit obliegt wer hier als Kammerdiener eingestellt wird und wer nicht.“ „Am Arsch mit deiner Zuständigkeit.“ Fauchte Jerome aufgebracht und wurde beinah noch ein Stück größer, obwohl er Oliver bereits um mehr als einen Kopf überragte. „Dann werde ich ihn eben als Stallburschen einstellen, denn das obliegt meiner Zuständigkeit.“ Äffte er den Chefbutler nach, was Oliver nun doch eine wütende Geste entlockte und ihn mit den Zähnen knirschen ließ. „Das kommt gar nicht in die Tüte, du spinnst ja wohl!“ mischte sich mit einem mal noch eine dritte Stimme ein. Fragend sah Mako Bernard an, der nun ebenfalls im Raum stand. Doch wo der auf einmal so schnell her gekommen war, ohne dass es jemand bemerkt hatte konnte Mako beim besten Willen nicht sagen. „Was soll das heißen?“ Verlangte Jerome zu wissen. „Das soll heißen, dass ich den Jungen gewiss nicht alleine zu dir in den Stall lassen werde. Er wird bei mir in der Küche arbeiten und damit Basta!“ Einerseits war Mako gerührt das Jerome und Bernard sich so sehr für ihn einsetzten und nicht wollten das er ging, andererseits war es schon ein wenig erschreckend das sie sich geradezu darum rissen das er bei ihnen arbeiten sollte. Man konnte regelrecht hören wie Olivers Geduldsfaden riss. Und mit einem Schlag war das restliche noch vorhandene, höffliche Verhalten auch über Bord geworfen und es entstand ein lautstarker Streit zwischen den drei Männern. Vergeblich versuchte Mako sich mehrmals ein zu mischen um zu verhindern das er hinterher womöglich noch einen Krankenwagen rufen musste. Als ihm klar wurde das er das nicht schaffen würde setzte er sich brav auf einen Stuhl in die Ecke und wartete. Ein lautes Klirren riss Mako aus dem Stuhl hoch. Erst im zweiten Moment bemerkte er das er Sabber am Mund hatte. Er war doch tatsächlich eingeschlafen während sich Oliver, Jerome und Bernard gegenseitig verbal zerfleischten. Eine sehr erschreckende Erkenntnis, zumal es ja um ihn ging. Aber nach mehr als zwei Stunden in denen ihnen die Schimpfwörter und Argumente immer noch nicht ausgegangen waren, konnte es schon unter gewissen Umständen langweilig werden. Rasch wischte er sich mit dem Ärmel seiner Jacke den Mund ab und sah erst dabei die Scherben einer zerbrochen Vase auf dem Fußboden. Es dauerte einen Moment bis Mako die Situation komplett begriff und überblickte. Die drei De Flow-Brüder standen im Türrahmen und hatten eine große Standvase umgeschmissen die nun in hunderten von Scherben auf dem Boden verteilt lag. Aber zumindest hatten sie es so geschafft, dass endlich Ruhe war. Kurz huschte Makos Blick zur Uhr an der Wand, er wollte sich vergewissern das er nur ein paar Sekunden eingenickt war. Doch die Uhr verkündete etwas das er im ersten Moment gar nicht so recht glauben konnte, weswegen er nun auf seine Armbanduhr schaute. Es war doch tatsächlich schon nach 8 Uhr Abends. Mako hatte sage und schreibe 2 Stunden geschlafen in denen sich die Drei weiter gestritten hatten. Teo, zumindest glaubte Mako das es Teo und nicht Leo war, trat vor und strafte jeden Einzelnen -ausgenommen Mako- mit einem bösen Blick. Mr. Scherak der zum ersten Mal nicht mehr ganz so wie aus dem Ei gepellt aussah richtete sich mit einem Hüsteln die Uniform und stellte sich gerade hin als der junge De Flow auf ihn zu kam. „Mako bleibt hier. Er wird unser persönlicher Kammerdiener, haben sie das Verstanden Oliver?“ „Aber Master Teo, ich denk~“ „Haben sie das Verstanden?“ harkte Teo nun wesentlich bedrohlicher nach. Mit einem wiederwilligen Funkeln in den Augen straffte Oliver die Schultern und deutete eine Verbeugung an. „Das habe ich, Sir.“ Versicherte er Teo. Auch wenn man ihm nur zu deutlich ansah das er damit nicht einverstanden war. „Jerome, geh raus und kümmer dich wieder um deine Aufgaben, und Bernard, wir haben Hunger und wollen endlich zu Abend essen.“ Sagte Leo betont bestimmend, bevor er sich umdrehte und mit seinem Zwilling den Raum verließ. Erst als Mako an der Hand gefasst und aus dem Raum gezogen wurde kam er wieder dazu etwas zu sagen. Auch wenn er sich das im Nach hinein lieber verkniffen hätte. „Was ist denn eben passiert? Ich glaub ich hatte nen Blackout.“ Jean antwortete ihm aber nicht und brachte Mako bloß zurück zu seinem Zimmer. An der Tür ließ er ihn los und zum ersten Mal sah Mako wie sich ein Lächeln, das nicht von Zurückhaltung geprägt war, auf Jean-Pierre´s Lippen ausbreitete. „Schlaf schön, Morgen beginnt deine richtige Arbeit.“ Damit stellte sich der jüngste Spross der Familie leicht auf die Zehenspitzen und gab Mako einen kleinen Kuss auf die Wange. Mit einem bis über beide Ohren rotes Gesicht und einem leisen Schulmädchenkichern drehte Jean sich auf dem Absatz um und verschwand in einem der unzähligen Gänge dieses Gebäudes. Immer noch ziemlich neben der Spur schloss Mako seine Zimmertür, kam aber nicht umhin selbst etwas rot zu werden. Das war das erste Mal in seinem Leben das er einen anderen Jungen als süß empfand… ################################################ Heilige Schei*** Hmmmm~ vielleicht hätte ich doch nicht weiter schreiben sollen, bei dem Müll den ich hier verzapfe. Ich hatte eigentlich vor gehabt mich nur auf meine andere Gesichte zu konzentrieren, aber das ich trotz so langer Abwesenheit immer noch so liebe Kommis kriege motiviert das sogar jemanden wie mich^^ Vielen lieben Dank an alle die masoristisch genug sind sich meine FF´s durch zu lesen und dann sogar noch so liebe Kommis da lassen. *alle mal ganz lieb drück* Gruß Jack-11 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)