Zwischen Liebe und Tod von Jack-11 (Ich du und alle Anderen) ================================================================================ Kapitel 6: Neue Freunde?! ------------------------- Juli 2007 Es schmerzte, es schmerzte so sehr. Er glaubte ersticken zu müssen. Tränen rannen noch immer seine Wangen hinab und benetzten den Stoff seines Hemdes. Sein Körper zitterte. Seine Hände hatten sich in irgendetwas Weiches gekrallt. Erschrocken riss Mako die Augen auf, als sich etwas Kaltes auf seine Stirn legte. Kristallblaue Seen blinzelten ihn fragend an und wichen ein wenig zurück. Mako brauchte einen Moment um wieder zurück in die Realität zu finden. Es schein sich immer noch alles zu drehen und verschwamm immer wieder leicht. Nur sehr schleppend begriff Mako wo er war. Als er sich umsah merkte er das es bereits Tag war und die Sonne durch das geöffnete Fenster herein schein. Kurz darauf entdeckte er auch einen Jungen mit rabenschwarzem Haar der ihn fragend, aber auch besorgt, musterte. Mako wollte etwas sagen, doch kein Ton kam ihm über die Lippen und er fasste sich automatisch an den Hals. Wieder durchzog ein stechender Schmerz seinen Körper. Der Junge, welchem diese wunderschönen blauen Augen gehörten, kam wieder näher ans Bett und reichte Mako ein Glas Wasser. „Trink etwas...“ Murmelte er leise und versteckte sich schon fast in dem dunklen Kragenpullover den er trug. Dankbar nahm Mako das Glas entgegen. Die kühle Flüssigkeit rann seinen ausgetrockneten Rachen hinab und linderte die Schmerzen ungemein. Nach einigem leichten röcheln hatte Mako auch endlich seine Sprache wieder gefunden. „Ich danke dir“ lächelte Mako den anderen freundlich an. Mako wollte den anderen bereits fragen was eigentlich passiert war, in der vergangenen Nacht als dieser bereits aufsprang und Richtung Tür rannte. Verwundert blickte Mako dem Jungen nach. „Was war das denn jetzt?“ fiepste er leise und schüttelte nur seufzend den Kopf. Irgendwie schien hier alles aus dem Ruder zu laufen. Mako konnte sich nur noch verschwommen daran erinnern was passiert war. Er hatte vor irgendetwas Angst gehabt. Doch viel mehr konnte er nicht mehr sagen, es war alles wie weg gewischt. Als er auf die Uhr sah zuckte er leicht zusammen. Er hätte schon vor Stunden mit seiner Arbeit beginnen sollen. Warum hatte ihn denn noch niemand geweckt? Doch Mako sollte seine Antwort schnell bekommen. Gerade als er die Beine aus dem Bett schwingen wollte trat eine andere Person ins Zimmer. Dieser war kein geringerer als Mister Scherak höchstpersönlich. Mit dem immer gleich bleibenden, schlecht gelaunten Gesichtsausdruck kam er zum Bett und legte eine Hand auf Makos Stirn. Verdutzt sah dieser den Chefbutler an. Aber wie schon gewohnt kam Mako gar nicht erst zum sprechen. „Sie haben in der Nacht sehr hohes Fieber bekommen. Vermutlich haben sie die Pampe aus Bernards Giftkessel nicht vertragen.“ meinte er vollkommen tonlos. Soweit Mako das verstanden hatte sollte diese Bemerkung eigentlich witzig sein, oder zumindest so was ähnliches. Aber wirklich lustig kam es nicht rüber. Immerhin wirkte Mr. Scherak so als würde er jeden, augenblicklich auffressen der auch nur versuchte zu lachen. Nicht wirklich wissend, was er darauf antworten sollte, fasste sich Mako nur seufzend an den schmerzenden Kopf. „Es tut mir leid Mister Scherak, das wird nicht wieder vorkommen.“ Entschuldigte sich Mako leise, obwohl er ja für seine Situation eigentlich nichts konnte. Wortlos packte der Chefbutler Makos Beine und legte sie wieder ins Bett und drückte diesen hinunter. „Sie können von großem Glück reden das sie Mr. DeFlow Junior in der Nacht hat schreien hören. Ansonsten würden sie jetzt nicht so quicklebendig hier liegen.“ „Mr. DeFlow Junior?“ wiederholte der 17-jährige fragend und wollte sich wieder aufsetzten. Wurde aber prompt von Mr. Scherak aufgehalten und regelrecht auf dem Bett fest genagelt. „Ja ich spreche von Master Jean-Pierre DeFlow, der jüngste Spross der Familie...ich sah wie er eben aus ihrem Zimmer gerannt kam.“ Berichtete der Butler und zurrte sein Jackett zurecht. Mit großen Augen sah Mako den älteren Mann an. „Der Junge der eben hier war??? Ach du heilige Schei~“ „Ich verbitte mir solche Ausdrücke“ unterbrach Oliver den Jungen schroff und wand sich ab. „Sie haben für heute frei um sich zu erholen. Ich werde später noch einmal nach ihnen sehen“ Damit war auch der Butler wieder aus dem großen Zimmer verschwunden. Frusttrird seufzend raufte Mako sich durch die Haare. Er war wirklich ein Idiot. Kaum war er zwei Tage hier machte er einen Fehler nach dem anderen. Erst schrie er seine Herren an, dann bekam er Fieber und zum Schluss erkannte er noch nicht einmal seinen jüngsten Herren. Für das meiste konnte er zwar nichts, doch er nahm es sich sehr zu Herzen. Mako brauchte diesen Job und wollte ihn um keinen Preis verlieren. Dabei fiel ihm ein dass er sich noch gar nicht bei Schwester Maria gemeldet hatte. Sie machte sich sicherlich schon Sorgen um ihn. Ein Lächeln glitt über Makos Lippen als er an sie dachte. Sie war für ihn immer wie eine Mutter gewesen obwohl sie noch so unglaublich jung war. Für sie gab es keine bösen Menschen auf der Welt, immer hatte sie an das Gute im Menschen geglaubt und das alles aus einem Grund geschah und von Gott vorher bestimmt war. Auch Mako hatte sie damit sehr beeinflusst. Er war zwar nicht ganz so naiv und gutgläubig aber dennoch reichte es aus um hinter der vergangen Nacht nichts Böses zu vermuten und es einfach so hin zu nehmen wie es war. So stieg er nach einigen Minuten doch aus dem Bett und kleidete sich an. Vorsichtig späte er aus dem Zimmer um sicher zu gehen, dass er nicht dem Alten wieder über den Weg rannten. Doch soweit er sehen konnte war alles ruhig. Verdammt ruhig sogar. Die Korridore waren wie ausgestorben und nur das leise zwitschern der Vögel von draußen war zu hören. Irgendwie eigenartig war das schon. Doch Mako ging nicht wieder drauf ein und lief Richtung Küche. Kaum das er die Tür geöffnet hatte wehte ihm ein angenehmer Duft um die Nase. „Das riecht aber gut“ schnurrte Mako leise und hielt die Nase hoch erhoben. Bernard kniete gerade vor der Feuerstelle und schürte die Glut. „Das hört man gerne“ murmelte er leise ohne sich zu Mako um zu drehen. „Solltest du nicht im Bett bleiben? ~“ Erschrocken fuhr Mako herum und prallte beinah gegen eine Wand. Nur das diese Wand ein Mensch war und auf ihn herunter grinste. Verdattert wich Mako einige Schritte zurück und ließ den fremden Mann vorbei, der sich auch sogleich an den großen hölzernen Tisch setzte und ungeduldig mit den Fingern darauf herum trommelte. „Jaja hör auf zu nerven und stell dich lieber vor“ grummelte der Koch und baute sich vor dem anderen Mann auf. „Wenn es denn sein muss“ knurrte der Fremde zurück und erhob sich noch einmal. Mako kam nicht umhin die beiden mit zwei Hunden zu vergleichen die sich anknurrten. Doch den Gedanken schüttelte er schnell wieder ab als sich dieser riesige Mann zu ihm drehte und eine Verbeugung andeutete. „Verzeih mein rohes Benehmen... mein Name ist Jerome. Ich kümmere mich um die Pferde hier.“ Stellte er sich lächelnd vor. „Ja er ist ein richtiger Hengst. Pass auf das er dich nicht in den Stall lockt, Mako“ mischte sich der Koch grinsend ein und stellte zwei Teller auf den Tisch. Böse funkelte Jerome den anderen Mann an und setzte sich wieder. Mako blieb noch eine Weile wie angewurzelt stehen. So was hatte er auch noch nie zu Gesicht bekommen. Jerome maß mindestens 2 Meter, wenn nicht sogar mehr. Er hatte einen muskulösen Oberkörper der sich durch das enge, dunkle Hemd abzeichnete. Ein bisschen erinnerte Mako dieser Mann an die alten griechischen Helden wie Herkules. Mako hingegen wirkte neben diesem Kerl eher wie ein Witz von einem Mann. Das war doch irgendwie unfair dachte er sich leicht beleidigt. Doch anstatt sich weiter zu grämen setzte er sich lieber auf Bernards Anweisung hin. „Ähm~...verzeihen sie Jerome...aber woher wissen sie das ich eigentlich im Bett bleiben sollte?“ fragte Mako unsicher. Doch noch ehe der Mann etwas sagen konnte mischte sich auch der Koch schon wieder ein und fuchtelte mit dem Besteck umher. „Das weiß wohl so ziemlich jeder hier. Hast immerhin das halbe Anwesen in der Nacht zusammen geschrieen“ lachte Bernard und klopfte dem Waisenjungen auf die Schulter. Mako hingegen fand das nicht ganz so lustig und lief rot an. „Das tut mir leid~“ nuschelte er in sich hinein und senkte verschämt den Blick. Dabei fiel ihm ein dass er ja eigentlich Maria anrufen wollte. So wand er sich erneut an den Koch der bereits wieder am Ofen war und in verschiedenen Töpfen herum rührte. Bernard berichtete ihm das, dass Telefon für die Angestellten sich im Nebengebäude befand. Abgesehen von den Handys die einige hatten. Doch Mako konnte sich so einen Luxus nicht leisten. So aß er erst einmal rasch seine Suppe und die Nudeln auf die ihm vorgesetzt wurden und machte sich dann auf ins Nebengebäude in dem der eigentliche Bedienstetentrakt war. Auch hier war es ungewöhnlich ruhig. Eigentlich könnte man meinen dass dort mehr los sein müsste. Aber kaum einer der Angestellten ließ sich blicken. Langsam kam das Mako doch eigenartig vor. Doch das erspähte Telefon ließ ihn das alles wieder vergessen. Schnell stand die Verbindung zum Waisenhaus. Fast eine halbe Stunde redete er mit Schwester Maria und Mutter Colette, der Leiterin des Waisenhauses. Mako versprach, sich so bald wie möglichst wieder zu melden und legte auf. Mit wieder gestiegener Laune machte er sich auf den Rückweg in sein Zimmer. Dabei bemerkte er nicht wie ihm schon die ganze Zeit eine dunkle Gestalt hinterher rannte und ihn aus blauen Augen beobachtete... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)