Zwischen Liebe und Tod von Jack-11 (Ich du und alle Anderen) ================================================================================ Kapitel 5: Angst ---------------- Juli 2007 „Du hast es auch gerochen oder?“ „Und wie ich das hab! Das war immerhin mehr als deutlich.“ „Glaubst du dass er es noch ist? Anderes könnte ich es mir nicht erklären.“ „Hmmm~ ich denke schon. Doch bis jetzt hat sonst niemand so heftig darauf reagiert.“ „Meinst du wir können das ausnutzen?“ „Das können wir nicht nur, sondern das werden wir!“ Ein fast schon bösartiges Grinsen lag auf Leos Zügen als er zusammen mit seinem Bruder beim Frühstück saß und diskutierte. Sie hatten die Köpfe zusammen gesteckt und tuschelten schon die ganze Zeit mit einander. „Der übliche Einsatz?“ „Aber gewiss doch. Möge der bessere gewinnen.“ „Keine Sorge, das wird ich!“ griente Leo vergnügt und trank seinen morgendlichen Kaffee, während Teo die Zeitung las. Nach diesem aufregenden Morgen gönnte sich Mako auch erst einmal eine Tasse Kakao. Dieser ganze Ärger ging ziemlich an die Substanz. Bernard hingegen hörte gar nicht mehr auf zu lachen, seit Mako ihm die Sache mit den Zwillingen berichtet hatte. Mako hingegen fand das nicht so spaßig und hing nur leicht deprimiert über seiner Tasse und blies Blubberbläschen durch einen Strohhalm in das Getränk. Das war doch zu Haare raufen. Gleich seine erste Aufgabe setzte er dermaßen in den Sand. Naja immerhin hatte er es geschafft –so unglaublich es auch war- das Zimmer der beiden Brüder wieder sauber zu kriegen. Dabei fragte Mako sich ernsthaft, wann das letzte Mal dort sauber gemacht wurde. Er hatte da Dinge gefunden, die aussahen als würden sie bald ihr Eigenleben anfangen. Einfach ekelhaft. Aber sei es drum. Zumindest hatte er das geschafft. Und bis jetzt hatte sich auch noch kein Mister Scherak oder sonst wer bei ihm beschwert. Aber das würde sicher noch kommen. Doch hingegen jeder Erwartung verging der restliche Tag ruhig und ohne weitere Zwischenfälle. Von den Gebrüder DeFlow war nichts zu hören und nichts zu sehen. Vielleicht waren sie unterwegs. Olivier hatte ja mal so was erwähnt das die beiden gerne mal einen drauf machten und meist außer Haus waren. Naja, das sollte Mako nur recht sein. So würde er wenigstens keine weiteren bösen Überraschungen erleben. Zumindest glaubte er das. Doch da waren zwei junge Herren, ganz anderer Meinung. Grüne Augen blitzen aus den dunkeln Ecken des Hauses auf, während sie ihr Zielobjekt wie ein Beutetier beobachteten und jede noch so kleine Bewegung studierten, ohne das ihr Opfer etwas davon merkte. Mit einem tierischen Muskelkater tapste Mako erledigt in sein Zimmer. Noch nicht mal Hunger auf Abendessen hatte er. Er wollte einfach nur noch schlafen. Seufzend schmiss er sich der Länge nach aufs Bett und blieb erst mal eine Weile liegen. Der Job war doch verdammt anstrengend. Aber es war besser so. Dabei fiel ihm ein, dass er bei Gelegenheit mal Schwester Maria und die anderen anrufen sollte. Immerhin hatte er ihnen versprochen sich zu melden. Aber das konnte er auch immer noch morgen tun. Jetzt erst mal ein schönes heißes Bad und dann ins Bett. Ja das war im Moment der beste Plan. Und der einigste den Mako heute noch befolgen würde. Während das Badewasser einlief zog sich Mako aus und schmiss seine Kleidung in die Wäschetrommel. Ach das hatte er sich jetzt aber auch verdient. So glitt er mit leichtem Schwung über die alten Fliesen, Richtung Badewanne und setzte sich auf den Rand bis der Wasserstand hoch genug war. Schnell abgestellt und hinein in das Vergnügen. Wohlig seufzte er auf und schloss die Augen. Mako wusste gar nicht mehr wann er das letzte Mal ein Vollbad genommen hatte. Zumindest war es schon Ewigkeiten her. „~Du gehörst mir~“ Mako stand regelrecht in der Badewanne. Mit weit ausgerissenen Augen und rasendem Herzen sah er sich um. was zum Teufel war das eben? Das hatte er sich doch nicht nur eingebildet. Mit klammen Fingern und zitternden Beinen rutschte er zurück ins Wasser. „Ganz ruhig. Du bist eingedöst und hast nur geträumt“ überzeugte er sich selbst und atmete erst einmal tief durch. Doch irgendwie, mulmig war ihm schon zumute. Nach einem nicht mehr ganz, so wie erhofften, entspannenden Bad kletterte er aus der alten Wanne wieder raus und ließ das Wasser ab. Die Gänsehaut auf seinem Rücken wollte gar kein Ende mehr nehmen. Das eben war doch schon verdammt gruselig gewesen. Diese tiefe grollende Stimme, war wirklich erschreckend. Doch so gruselig das eben auch war, Mako behaarte weiter darauf, dass er sich das nur eingebildet hatte. Schließlich verdrängte er diesen seltsamen Zwischenfall und kroch endlich in sein Bett. Gähnend kuschelte er sich in die Kissen und schloss die müden Augen. „~Ich hol dich~“ Wieder stand Mako senkrecht. Diesmal hatte er sich das nicht eingebildet. Ganz sicher nicht. So viel Fantasie hatte selbst er nicht. Er sah sich vorsichtig um. Doch es war zu dunkel um etwas erkennen zu können. Lediglich kleine grüne Punkte, konnte er ausmachen. Was war das nun wieder? Mako hielt sie für kleine Lämpchen von irgendwelchen elektrischen Geräten. Doch hier gab es nicht großartig irgendwelche Geräte. Und vor allem keine die sich hin und her bewegten. Starr stand er in seinem Bett. Er traute sich kaum Luft zu hohlen. Links von ihm waren zwei dieser grünen Punkte und rechts von ihm ebenso. Ansonsten verwischte alles in der Dunkelheit der Nacht. Angst erfüllte ihn. Schreckliche angst, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Er sah, dass dort etwas war und ihn einkreiste. Er wusste, dass dort etwas war. Doch er wusste nicht was es war. Mako war kurz davor zusammen zu brechen, solche Ängste hatte er gerade. „Geh weg~“ hauchte er mit bebender Stimme in die Dunkelheit. Doch die Punkte verschwanden nicht. Sie bewegten sich nur noch schneller, und mit einem mal auch noch auf ihn zu. „NEIN!“ schrie er und versuchte einen Schritt aus zu weichen. Doch floh er vor dem einem, kam er dem anderen immer näher. Bei seinem letzten Versuch irgendwie aus zu weichen, erwischte Mako die Kante und fiel rückwärts vom Bett. Doch er hatte gar keine Chance sich wieder auf zu richten. Da spürte er bereits die kalten Hände die nach ihm Griffen. Mako schlug um sich und versuchte sich los zu reißen. Doch es war vergebens. Was da auch immer war, war stärker als er. Viel, viel stärker. Tränen liefen ihm über die bleichen Wangen und zeugten von seiner Angst. Er begriff nicht was hier los war. Warum passierte ihm das? Was hatte er denn nur getan? Mako spürte wie er schwächer wollte. Er kämpfte um jeden Atemzug, um jede Sekunde seines Bewusstseins. Aber je mehr er sich dagegen zur wehr setzte umso mehr unterlag er. Ein letzter verzweifelter Aufschrie verließ seinen Rachen. Seine Stimme klang gequält, ängstlich und verlohnen, als sie in den alten Mauern des Anwesens widerhallte und viele Ohren aufmerksam werden ließ. Doch von alledem merkte Mako nichts mehr. Es war einfach zu viel gewesen. Eine gnädige Ohnmacht hatte sich seines geschwächten Körpers zu Eigen gemacht und hielt Makos Geist in seinen eisigen Klauen gefangen, als wolle er ihn nie wieder gehen lassen. Stille kehrte ein. Es war nichts mehr zu hören. Nicht einmal mehr der Wind wehte um das Haus. Stille, wie sie noch nie ein Mensch zuvor wahrgenommen hatte. Es war als währe die ganze Welt gestorben und hätte nichts hinterlassen als ein Land aus Finsternis und stille... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)