Zwischen Liebe und Tod von Jack-11 (Ich du und alle Anderen) ================================================================================ Kapitel 1: Aufbruch ins Ungewisse --------------------------------- Juli 2007 Schon als Mako heute Morgen aus dem Bett gekrochen kam hatte er so ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch. Er wusste dass heute noch irgendetwas geschehen würde, etwas großes, etwas das sei ganzes Leben verändern sollte. Mit einem freudigem Lächeln auf den Lippen hüpfte der junge Mann die Treppen im Waisenhaus hinunter um rechtzeitig in der Küche zu sein, naja eher gesagt ist er das Geländer runter gerutscht. Das gab vielleicht ärger von Schwester Maria. Aber sie schimpfte nicht all zu doll mit ihm. Inzwischen war Mako hier im Waisenhaus das älteste Kind. Somit waren die Schwestern sein Verhalten schon gewohnt. Mako wusste nicht genau woran es lag, aber irgendwie wollte ihn nie jemand adoptieren. Und inzwischen hatte er die Hoffnung bereits aufgegeben. Was sollte man auch noch groß mit 17 Jahren erwarten? So fristete Mako sein Dasein im Waisenhaus und half wo er nur kann. Doch mit den Jahren, spürte er immer mehr dass es an der Zeit war endlich das Haus zu verlassen und auf eigenen Beinen zu stehen. Gut, die Schwestern lobten ihn immer für seine Selbstständigkeit und seine Mithilfe, doch die Zeiten waren nicht die Besten und das Waisenhaus steckte in großen finanziellen Problemen. So hatte Mako schon vor einiger Zeit damit begonnen sich auf alle möglichen Stellen zu bewerben die es gab. Doch bis jetzt waren die Ergebnisse seiner Bemühungen nicht gerade befriedigend gewesen. Keiner wollte einen Jungen einstellen der in einem Waisenhaus aufgewachsen war. Dabei waren seine Zeugnisse und Qualifikationen mehr als nur gut. Doch irgendwie war das den Menschen wohl egal. Heutzutage zählte nur noch welchen gesellschaftlichen Status und wie viel Einfluss man hatte. Alles andere schien wertlos geworden zu sein. Die Sonne stand hoch am blauen Himmel. Es war ein herrlicher Sommertag. Es roch nach frischem Gras und nach wilden Blumen. Das Waisenhaus lag ziemlich abseits, so das die Waisen immer zum Markt gehen mussten, da sie weder ein Auto noch eine Busverbindung zur Verfügung hatten. Doch es machte ihnen spaß gemeinsam auf den Markt zu gehen und ein zukaufen. Auch heute war Mako wieder mit drei anderen Kindern aus dem Waisenhaus unterwegs zum Markt. Eigentlich begeleitete ihn immer mindestens eine der Schwestern, doch inzwischen war er alt genug um die anderen alleine unter Kontrolle zu halten. So schlenderte Mako mit den Kleinen lachend die Waldstraße bis zum nächsten Dorf entlang. Es war sehr friedlich hier. Die Bäume rauschten leise im Wind und mahlten ein Bild aus Schatten und Licht auf den alten Asphalt. Ja, dies waren wirklich einige der schönsten Momente in seinem Leben. Hätte der 17 jährige gewusst was auf ihn zukam, hätte er diese kurzen Momente wohl noch mehr genossen. Doch das Leben ging immer weiter. Was jetzt noch schön war, war morgen nur noch eine Erinnerung an vergangene Tage. Niemand konnte die Zeit anhalten oder zurück drehen, sosehr man es sich auch wünschen mochte. Die Uhr tickte für alle unaufhörlich weiter....oder nicht?! Erst am späten Nachmittag kehrten sie zum Waisenhaus zurück. Sie waren noch nicht einmal richtig auf dem Vorhof des alten und schon leicht herunter gekommenen Anwesens als ihnen Schwester Maria aufgeregt entgegen kam. Sie war richtig hysterisch und wedelte atemlos mit einem Stück Papier herum. Mako konnte sich nicht daran erinnern wann er sie das letzte mal so aufgeregt gesehen hatte. Das war gar nicht ihre Art. Normalerweise war Schwester Maria eine sehr ruhige und zurückhaltende junge Nonne, aber heute schien sie ein paar Liter Kaffee zu viel getrunken zu haben. So nahm Mako ihr erst einmal das Blatt ab und versuchte zu verstehen was sie ihm eigentlich sagen wollte. Zumindest bekam er soviel mit das er das Papier durchlesen sollte, was er auch sogleich tat. Und in der Tat, auch seine Augen wurden größer und Mako fing ebenfalls an leicht hibbelig zu werden. „Es hat geklappt...es hat wirklich geklappt“ entfuhr es ihm heiser und er fing ebenfalls an zu lachen und sich zu freuen. Mako hatte es doch tatsächlich geschafft, endlich einen Job zu finden. Und dann auch noch so einen. Im Grunde hatte keiner damit gerechnet, dass er eine Chance hatte dort genommen zu werden. Doch es war wirklich wahr geworden. Endlich konnte Mako das Waisenhaus verlassen. Es war nicht so dass er das unbedingt wollte. Doch so konnte er das Waisenhaus wenigstens um ein hungriges Maul erleichtern, zudem würde Mako dem Haus jeden Cent zukommen lassen den er übrig hatte. Sie hatten alle so viel für ihn getan, nun endlich konnte er sich dafür erkenntlich zeigen. Er war noch nie so schnell mit irgendwas fertig gewesen wie an diesem Tag. Innerhalb einer halben Stunde waren all seine Sachen, die etwas einen Rucksack und eine mittelgroße Reisetasche umfasste, zusammen gepackt und in dem bestellten Taxi geladen. Vom Büro der Direktorin aus hatte Mako Kontakt mit dem Mann auf genommen der für seine Anstellung verantwortlich war. Er konnte direkt anfangen. Es war wie ein Traum der sich erfüllte. OK, Mako gab zu das es für viele nicht gerade ein Traumberuf währe, doch für ihn war es einer. Als Kammerdiener einer reichen Adelsfamilie zu arbeiten war einfach wunderbar. Das einzige was er ein wenig seltsam fand war das der Mann, mit dem ich gesprochen hatte, meinte dass er der einzige Bewerber war. Naja aber im Endeffekt konnte ihm das egal sein. Hauptsache war das er den Job hatte. Der Abschied war doch tränenreicher als angenommen. Es war verdammt schwer seine Heimat und sein Zuhause hinter sich zu lassen. Mako kannte bis jetzt kaum etwas anderes als das Waisenhaus. Hier war er aufgewachsen und groß geworden. Doch er wusste das es nicht anderes ging. Mako musste nach vorne schauen und versuchen das Beste aus seiner Zukunft zu machen. Das Taxi brachte ihn zum nächsten Bahnhof von wo aus er noch eine ziemlich lange Reise vor sich hatte. Das Geld dafür hatte ihm die Direktorin geliehen, noch ein Grund mehr das er ihnen zu Dank verpflichtet war. Es dauerte mehr als fünf Stunden bis Mako sein erstes Etappenziel erreicht hatte. Und er muss zugeben, er war überwältigt. Noch nie zuvor war Mako in so einer riesigen Stadt gewesen. Alles hier kam ihm vor wie aus einem Traum und so fühlte er sich auch. Doch so sehr er auch beeindruckt war, so sehr war er auch abgeschreckt. Mako konnte nicht verstehen wie Menschen so eng an einem Ort zusammen gequetscht leben konnten. Es war laut und stank schrecklich hier. Alles war unglaublich hektisch und niemand schien sich für jemanden außer sich selbst zu interessieren. So beeilte Mako sich zu den Taxiständen zu kommen und die letzte Etappe seiner Reise an zu treten. Nach fast drei weiten Stunden, die er so gut wie verpennt hatte war er endlich da. Eine riesige Villa türmte sich in voller Pracht vor ihm auf. Es war sogar noch beeindruckender als die Großstadt. Einfach atemberaubend, unbeschreiblich schön. Vor dem Gebäude war ein weitläufiger Park. Das ganze Anwesen war von einer hohen, alten Steinmauer umgeben. Dahinter war alles Wald so weit das Auge reichte, eine wirklich verlassende Gegend , aber dafür unglaublich schön. Die Auffahrt war mit Kies bedeckt und überall blühten herrliche Rosen- und Fliederbüsche. Der hintere Teil des Hauses und dort wo der Haupteingang war, standen die Bäume so dicht das sie die Hauswand zu berühren schien. Zumindest lag der Haupteingang im Schatten der Bäume, aber genau konnte Mako das nicht erkennen, dafür war er einfach viel zu weit weg. So schulterte ich seine Tasche und machte sich auf den Weg in ein neues Leben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)