Ein Regenschirm von abgemeldet (ne kleine ff mit kao x kyo) ================================================================================ Kapitel 3: Der Schock und der Regenschirm ----------------------------------------- 3.Kapitel: Der Schock und der Regenschirm Verschlafen dreh ich mich auf die andere Seite und steh auf. Es ist ein Qual meinen schweren Körper hoch zu bekommen. Wo ist Kaoru wenn man ihn mal braucht? Er könnte mich locker auf seine Arme nehmen und mich tragen. Aber nein er ist ja bei seiner Liebsten. Und wieder hab ich es geschafft mir selbst weh zu tun. Ich sollte nicht darüber nachdenken. Mehr noch muss ich langsam los. Somit mach ich mich fertig und verlasse meine Wohnung. Ich muss es ihm heute sagen, komme was wolle! Ich steh nun seit geschlagenen 10 Minuten vor der Tür unseres Proberaums. Es war schon schwer genug mich aus meinem Bett zu quälen, doch nun muss ich in dieses Zimmer. Ich kratze noch mehr von meinem Mut zusammen und öffne die Tür und das erste was ich sehe ist: Kein Kaoru. „Hey Toshi...wo ist Kaoru?“, frag ich unseren Bassisten. Dieser dreht sich zu mir um und antwortet: „Bei der Hochzeit. Wusstest du das nicht? Es ist doch schon der 2.August.“ Meine Augen weiten sich und ich sehe bestimmt aus als wenn meine Augäpfel jeden Moment raus fallen. Er...ist bei...seiner Hochzeit? Verdammte Scheiße ich muss dahin! „Wo ist die?“, frag ich schnell und Totchi hält mir einen Plan unter die Nase und zeigt auf eine Kirche. Sofort renne ich los. Somit höre ich nicht mehr wie Die grinsend zu Toto sagt: „Du bist so fies zu ihm!“ Fuck wieso wusste ich davon nichts? Ich muss das verhindern! Auch wenn ich es nicht schaffe muss ich es Kaoru bevor er heiratet sagen. Ich kann sonst nicht so weiter leben wie zuvor. Scheiße wo bin ich denn jetzt? Verzweifelt guck ich mich um. Ich seh schon über mir wie sich die Wolken zusammen tun. Die Welt sieht grau aus...leblos. Genau so werde ich mich bestimmt bald fühlen. Das weiß ich genau. Dennoch, auch wenn ich nicht mehr genau weiß wie ich zu der Kirche komme, laufe ich dahin wo mein Instinkt sagt: Dort lang! Anscheint sollte ich so was öfters tun, denn schon nach wenigen Minuten komm ich an meinem Ziel an. Völlig außer Atem gehe ich zu der großen Tür die mich und Kaoru noch von einander trennt. Ich trau mich nicht so wirklich da jetzt reinzuplatzen. Vielleicht ist dann Kao erst richtig sauer auf mich. Wahrscheinlich dränge ich mich zu sehr zwischen die Beiden, sodass sie doch nicht heiraten. Wär ja eigentlich schön für mich, aber damit könnte ich nicht leben. Aber ich hab es mir fest vorgenommen, ich MUSS es ihm sagen. Also lege ich meine zitternde Hand auf die Klinke. Vorsichtig drücke ich diese herunter. Öffne schnell die Tür und stehe da. Viele Blicke sind zu mir gerichtet. Tja ich bin ja auch der Störende. Als ich meine Augen von den Gästen abwende sehe ich wie er sie küsst. Das heißt also es ist vorbei. Ich bin zu spät da. Ich spüre wie alles um mich herum verschwindet. Ich kann nicht richtig atmen und mein Herz schmerzt fürchterlich. Plötzlich hat es gar keine Bedeutung mehr, dass ich mir geschworen hab es ihm zu sagen. Die ganzen Zärtlichen Berührungen von ihm verlieren ihre Ehrlichkeit. Da fließen mir auch schon die ersten Tränen über meine Wangen. Nachdem ich einmal aufgeschluchzt habe dreh ich mich schnell wieder um. Weinend renne ich heraus in den strömenden Regen. Es hatte angefangen zu gießen. Eine Welt in mir ist zusammen gebrochen. Die einzige Welt die ich je hatte. Ich höre förmlich wie mein Herz auseinander bricht, in ganz viele kleine Stücke, die sich wiederum in mein Fleisch bohren. Da seh ich vor meinem geistigen Auge wieder dieses Bild. Wie er da steht und sie küsst. Die Beiden sahen so gut zusammen aus. Ich beneide sie jetzt schon. Wie gerne würde ich sie sein? Ihn liebevoll küssen? Glücklich mit Kaoru sein? Längst kann ich nicht mehr unterscheiden was Tränen und Regen ist, das mein Gesicht hinab läuft. Ich habe mich in der Nähe der Kirche auf den kalten Boden gesetzt. Mein ganzer Körper zittert vor Kälte, doch es interessiert mich nicht. Wieso auch? Ich würde es willkommen heißen, wenn ich jetzt sterbe. Dann wären die Schmerzen weg und ich müsste nicht ständig an diesen Kuss denken. Außerdem würde ich dann vergessen. Das wäre schön... Mein Herz blutet, ist kurz davor zu sterben. Die Schmerzen haben nachgelassen und haben Platz gemacht für eine leblose Leere. Ich weiß nicht was besser von Beidem ist. Ausdruckslos starre ich auf den dreckigen Boden vor mir. Genauso fühl ich mich. Einfach nur dreckig...und ich weiß noch nicht mal warum genau. Immer noch zitter ich am ganzen Leib. Lautlos weine ich, schluchze auch nicht mehr. Geb keinen Mucks von mir. Der Regen prasselt unaufhörlich auf mich ein. Schlägt mich schon fast. Verspottet mich, lacht mich aus. Doch plötzlich hört das auf. Kein schlagen mehr auf mir. Aber ich sehe den Regen noch vor meinen Augen. Er hat noch nicht aufgehört. Wie soll das gehen? Mit einer leichten Verwirrung hebe ich meinen Blick. Dort steht er, mit einem schwarzen Regenschirm. Der Mensch der mein Leben auf eine der schlimmsten Arten zerstört hat die ich kenne. Hach daraus könnte ich einen guten Songtext machen... „Kyo? Darf ich dir das erklären?“ Bitte? Erklären? Wie will er das tun? So in der Art: ‚Es ist nicht so wie es aussieht’? Verdammt ich hau dir eine rein! So einfach wird das nicht gehen. Er will doch nur weiter seinen Spaß haben und mich verletzen. Tja das wird wohl nichts...schließlich bin ich schon innerlich tot. „Wie willst du mir das erklären können? Ich hab dich mit ihr gesehen. Na ok ich hab dich nicht so richtig gesehen aber immerhin. Toshi meinte du bist auf der Hochzeit. Also was willst du mir sagen?“, sag ich ihm monoton, irgendwie auch kalt. Er scheint ein schlechtes Gewissen zu haben. Das bringt mir jetzt auch nichts! Da kann er sich noch so große Vorwürfe machen. Mir hilft es nichts. „Kyo bitte, ich hab nicht geheiratet, auch wenn ich hier im Anzug stehe. Siehst du an meiner Hand einen Ring? Nein, kannst du nämlich auch nicht, denn meine Cousine hat da drinnen geheiratet. Sie ist meine kleine Süße!“, sagt er mir mit einem immer beruhigendem Ton. Ein weiteres Mal weiten sich meine Augen. Was? Seine Cousine? Das kann nicht sein...oder doch? Hat er wirklich nicht geheiratet? Besteht wirklich noch Hoffnung für mich? „Wieso hast du das nicht schon vorher gesagt?“ „Es tut mir leid, dass es sich anders angehört hat. Kannst du mir verzeihen?“ Er sieht mich bittend an. Immer noch etwas in Gedanken brauch ich ziemlich lange bis ich endlich kapiert habe was genau er gerade gesagt hat. „Ich...ähm...liebst du mich?“ Und da flutsch es auch schon aus meinem Mund. Endlich hab ich ihn gefragt. Dachte schon ich würde sterben und er würde es nie erfahren. Leicht lächelnd hockt sich Kaoru zu mir herunter, da ich noch immer auf dem eiskalten, dreckigen Boden sitze. Dann kommt er mir mit seinem Gesicht ganz nahe. Ich spüre seinen heißen Atem auf meiner fast schon erfrorenen Haut. Erst sieht er mir in meinen Augen, die bestimmt immer noch leer aussehen, denn auch nachdem er es mir erklärt hat fühl ich mich nicht viel besser. Immerhin heißt das noch nicht unbedingt, dass er mich nun auch liebt. Danach legt er ganz sanft und vorsichtig seine Lippen auf meine. Es kribbelt gewaltig in mir und wegen der Kälte auch auf meinem Mund, wegen der Wärme seiner schönen Lippen. Meine Gefühle überschlagen sich und ich klammer mich leicht an Kaoru. Seinen noch freien Arm legt er um mich und ich spüre wie die Wärme in meinen Körper zurückkommt. Erst in diesem Moment wird mir bewusst wie kalt ich doch bin. Doch auch ein Kuss muss mal enden, so schön er auch ist. Somit trennen sich unsere Lippen wieder voneinander und ich höre die schönsten Worte, die er mir je gesagt hat aus seinem Mund: „Kyo...aishiteru.“ Plötzlich kehrt wieder leben in meinen Körper und ich lächel sanft. „Aishiteru mo.“ Auch er lächelt und zieht sich seine Jacke aus, die er sich über den Anzug angezogen hatte. Vorsichtig legt er die schön, warme Jacke um mich. Schnell kuschel ich mich in sie hinein. Nehme den angenehmen Duft von Kaoru in mich auf. Schon kurz danach zieht er mich näher an sich und steht mit mir auf. Unter dem Regenschirm gehen wir zu seinem Wagen. Da überkommt mich auch endlich meine Müdigkeit. Es wirkt sich halt doch aus, wenn ich zu der Kirche renne und dann in der Kälte sitze. Vorsichtig setze ich mich auf den Beifahrersitz. Dann steigt auch er ein und wir fahren zu ihm nach Hause. Endlich liege ich in seinen Armen. Als wir bei ihm ankamen gingen wir schnurstracks zu seiner Couch. Kaoru holte noch eine Decke und wir kuschelten uns dort ein. Obwohl ich tot müde bin kann ich einfach nicht einschlafen. Zu viel ist heute passiert. Eigentlich waren die ganzen letzten drei Tage ziemlich ereignisreich. „Hey mein Warumono. Jetzt schließ endlich deine hübschen Augen ja? Ich pass auf dich auf.“, flüstert er in mein Ohr. Sofort zieht sich eine Gänsehaut über meinen Körper. Er lächelt immer noch. Schon die ganze Zeit guckte er mich liebevoll an. Ich bin wirklich überglücklich. Endlich hab ich ihn...und er mich auch. Hoffentlich findet er es genauso schön wie ich es finde. Somit kuschel ich mich noch näher an den warmen Körper neben mir. Klammer mich leicht an sein Shirt. Ich will einfach nicht dass er mich wieder verlässt...das wär das Schlimmste was mir passieren könnte. Also halt ich ihn fest, ganz doll. Ich würde ihn nie gehen lassen, außer er wollte das wirklich, weil da keine Gefühle mehr wären. Doch das wäre schrecklich. Auch wen ich ihm das nie sagen würde, aber wahrscheinlich würde ich mich dann umbringen. Ohne ihn bin ich nichts. Nein Kyo denk nicht daran. Er liebt dich! Kaoru hat es mir gesagt. So oft hat er es gesagt in den letzten Stunden. Und mit diesem Gedanken schlafe ich ein. In seinen Armen. Als der glücklichste Mensch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)