Miami Nights von CuteDragon (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 10: Alte Verhaltensmuster --------------------------------- Hi Folks! Hat etwas länger gedauert mit dem neuen Kapitel zu Miami Nights, aber hier ist es nun extra für euch. Sogar noch ganz warm ;P Vor zehn Minuten fertig gestellt! Ich hoffe, Animexx läd es schnell hoch, damit ihr nicht noch länger warten müsst. Warnings: Diesmal gibt es eins für Joeys foul mouth, obwohl Seto auch mitmischt ;P Mehr wird nicht verraten. Bevor ihr euch wie die Geier auf das Kapitel stürzt, muss ich allerdings noch sagen: Wow! Danke für die 16 Kommis! Ich war echt platt ;3 Und davon sind nur 2 Einzeiler! Alle anderen sind wirklich ernst gemeinte Kommentare. Wir haben uns wirklich gefreut. Vielen Dank dafür. Nun viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Kapitel 10: Alte Verhaltensmuster Es war gegen Abend, als Mokuba sich mit einer Tüte Chips auf der Couch lümmelte. Wie lange war es her, seit er mit Chips und anderen ungesunden Sachen - Sein Blick glitt zur halben Pizza auf dem Wohnzimmertisch - hier gelegen und irgendwelche Videospiele gespielt hatte? Es war auf jeden Fall vor seiner Depri-Phase gewesen. Er fühlte sich heute, seit er Noah getroffen und geohrfeigt hatte, richtig gut. Viel besser, als die Tage zuvor. Das hatte er wohl wirklich gebraucht. Die Möglichkeit sich - Wenn auch nur ein bisschen - rächen zu können und nicht einfach alles so hinzunehmen. Zufrieden seufzend schob er sich einige Kartoffelchips in den Mund. Einige Zeit später fuhr eine Limousine die Einfahrt der Kaibavilla hinauf und brachte Seto nach Hause. Im Eingangsbereich des Gebäudes entledigte sich der Brünette erst einmal den unnötigen Dingen und betrat kurz darauf das Wohnzimmer, da er auf das brennende Licht aufmerksam geworden war. Langsam wanderte eine der dunklen Augenbrauen in die Höhe, als er das viele Fast-food und einen anscheinend gutgelaunten, jungen Mann erblickte. "Ich werde nie verstehen, wie du das ganze Zeug in dich reinstopfen kannst.", meinte Seto schließlich und ließ sich auf die Couch sinken. "Hattest du einen guten Tag?" Es war eine nette Abwechselung, Mokuba mal wieder zufrieden und munter zu sehen, nachdem dieser die gane Zeit so deprimiert gewesen war. Mokuba schmunzelte, als Seto das Wohnzimmer betrat. "Hi.", begrüßte er ihn dann und richtete sich etwas auf, damit er nicht ganz so rumgelümmelt hier lag, wenn Seto sich setzte. Das Schmunzeln wurde ein bisschen breiter, als er die Frage dann vernahm. "Jap, schon irgendwie.", antwortete er gleich und zuckte mit den Schultern, während er seinen Bruder ansah. "Noah war heute an der Uni.", erklärte er gleich. Seto schien ja sowieso zu wissen, was passiert war. Dass der den Brief Noahs gefunden hatte, wusste Mokuba ja auch, immerhin hatte er damals einfach in seinem Zimmer rumgelegen. Seto musste ihn also aus seiner Jeans gefischt haben. "Ich hab ihm eine gehauen." Seto brauchte einen Moment, um überhaupt den ersten Teil der Nachricht zu verarbeiten und da ohnehin nur Mokuba da war, erlaubte er sogar den Anflug von Überraschung, der sich auf seinem Gesicht abzeichnete. Was hatte Noah denn an Mokubas Uni zu suchen? Der war ja heute nur dort gewesen, soweit er wusste. Hatte Joey am Ende wirklich mit diesem geredet, so wie er es versprochen hatte? Das hatte er dem Blonden irgendwie nicht zugetraut... Es dauerte einige weitere Augenblicke, bis der andere Teil ebenfalls durchgesickert war und der Brünette nun auch die andere Augenbraue hob. "Du hast ihn geschlagen? Was wollte er überhaupt an deiner Universität?" Woher wusste der Kerl überhaupt, wo Mokuba studierte? Es musste wohl wirklich Wheelers Verdienst gewesen sein. Mokuba grinste leicht und nickte gleich, während er sich nun aufsetzte und die Kartoffelchips - Oder das, was davon noch übrig war - auf den Couchtisch legte. "Keine Ahnung.", antwortete er dann. "Scheinbar wollte er sich entschuldigen, aber ich hab nicht wirklich mit ihm geredet." Mokuba griff sich sein Colaglas und zuckte mit den Schultern, während er daran nippte. "Was soll's? Das Thema ist sowieso abgeschlossen. Auch ein Stück Pizza?", lenkte der Kleinere dann ab. Wirklich über Noah reden, wollte er nicht, denn das Thema wollte er wirklich langsam abschließen. Er hatte diesem Idioten sowieso viel zu viel Zeit gewidmet. "Entschuldigen, hm?" Ja, Noah hatte so einiges, wofür er sich bei Mokuba hätte entschuldigen können. "Ich bin froh, dass du dich nicht wieder von ihm hast einwickeln lassen.", meinte Seto schließlich und wuschelte seinem Bruder sanft durch die schwarze Mähne - auch wenn diese wesentlich kürzer war, als noch vor ein paar Jahren. Er wollte einfach nicht, dass es Mokuba schon wieder so schlecht ging, wie die letzten Tage und das wäre sonst bestimmt passiert. "Und, dass es dir wieder besser geht." Hatte Wheeler ja wenigstens mal eine Sache richtig gemacht, auch wenn er immer noch der Auslöser des Ganzen war. "Jap.", antwortete Mokuba nur und grinste leicht. "Das hat auch echt gut getan.", fügte er noch erklärend hinzu. Kein Wunder, dass es ihm wieder besser ging. Wie gesagt, das hatte er wirklich gebraucht und jetzt hieß es mit dem Thema Noah abschließen. Das würde er auch noch schaffen, immerhin konnte er sogar drüber lachen, dass er ihm eine gescheuert hatte. Das hieß ja schon Einiges! "Und wie war dein Tag heute?", fragte er dann und drückte Seto einfach ein Stück der Pizza in die Hände. Erstens, weil er keine Antwort bekommen hatte, und zweitens, weil er genau wusste, wie primitiv Seto es doch fand, mit den Händen zu essen. Angewidert blickte der Größere auf seine Hände und ließ das Stück wieder zurück zu der restlichen Pizza fallen. Dennoch trieften seine Hände jetzt vor Fett und in der näheren Umgebung sah Seto nichts, woran er sich die Hände hätte abwischen können. Super! Eigentlich hatte der Brünette nicht auf die Frage reagiert, weil es Mokuba eigentlich hätte klar sein müsse, dass er nein sagen würde. So warf er dem Schwarzhaarigen auch einen tadelnden Blick zu. "Es war heute ziemlich anstrengend und nervenaufreibend. Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich nicht einfach das ganze Personal rausschmeißen und durch fähigere Leute ersetzen soll. Aber die stellen sich dann bestimmt auch als unfähig heraus." Mokuba konnte nicht anders und musste gleich loslachen, als er den verlorenen und recht angeekelten Blick seines Bruders sah. Gott, das war ja so klar gewesen! Wenn Seto Chips essen würde - Was er nicht tat - dann würde er dazu sicher eine Gabel benutzen! Als er sich wieder beruhigt hatte, schmunzelte er nur noch leicht. "Ach, Seto. Wenn ich fertig bin mit meinem Studium, dann werde ich dich unterstützen.", meinte er dann. Für ihn stand es schon fest, dass er bei der Kaiba Coorporation arbeiten würde und sie vielleicht auch mal übernahm. Denn Seto würde ihn sicher nicht als Nachfolger auswählen, nur weil er sein Bruder war. Er wusste ja, dass für Seto die Qualifikation wichtiger war. "In einem Jahr mach ich Praktikum bei dir, ja?" "Dann habe ich vielleicht endlich mal eine Person, auf die man sich verlassen kann und die nicht nur die ganze Zeit alles falsch macht." Okay, das war vielleicht eine Übertreibung, so schlimm waren seine Angestellten wirklich nicht, aber manchmal kam es Seto einfach so vor. Dennoch konnte der Brünette nicht bestreiten, dass er Mokuba mehr vertraute und dieser ein helles Köpfchen war. Wie sonst hätte sein Bruder die Schule schneller abschließen können, als es üblich war? "Wie läuft es eigentlich im Moment in der Uni?" Davon hörte er ja selten etwas und der Kleinere schien in letzter Zeit auch selten dort gewesen zu sein. "Ganz gut.", antwortete er gleich und schnappte sich nun selbst noch ein Stück Pizza. Wenn Seto sie schon verschmähte, dann würde er sie eben alleine essen! So! So schnell wollte er sowieso keinen Kerl mehr haben, da interessierte es auch keinen, ob er fett wurde. "Ist ganz einfach, nur ein bisschen langweilig in den Vorlesungen." Schule war wirklich etwas anders. Nicht ganz so stur und einseitig. Aber er hatte mit seinen Professoren noch ganz Glück gehabt. Jedenfalls teilweise. Es gab echt noch Schlimmere. "Prüfungen sind nächsten Monat und danach hab ich Semesterferien." "Ferien, hn?" Wie lange war es jetzt schon her, seit der Brünette sich überhaupt ein paar Tage freigenommen hatte, geschweige denn Wochen? Zumindest zwei oder drei freie Tage wären wohl theoretisch in Ordnung gewesen, aber Seto wusste weder einen Grund dafür, noch fühlte er sich wohl, seine Angestellten unbeaufsichtigt arbeiten zu lassen. Abgesehen davon schien immer etwas zu passieren, wenn er gerade mal nicht da war, zum Beispiel versuchten komische Typen seine Firma zu übernehmen. "Hast du für dann denn schon etwas geplant, oder vegitierst du dann wieder hier rum?" Ab und zu wurde Mokuba zu diesen Zeiten unglaublich faul. "Ich denke, ich vegitiere wieder hier rum.", antwortete der Kleinere dann und grinste. "Und packe mich mit Pizza an den Pool.", fuhr er dann mit seiner Ferienplanung fort. "Und brutzle in der Sonne." Das würde sicher toll werden. Wer brauchte schon Urlaub, wenn er eine Villa hatte und sich sowieso bedienen lassen konnte? Er jedenfalls nicht. Genüsslich biss Mokuba in sein Stück Pizza und lehnte sich zurück. Das Leben konnte ja doch wieder schön sein. Am liebsten würde er Noah noch eine reinhauen. "Und irgendwann in der dritten Woche kommt dir das Fett dann schon aus allen Poren.", erwiderte der Brünette angewidert und konnte sich nur schwer ein angeekeltes Naserümpfen verkneifen. Seto konnte einfach nicht nachvollziehen, wie man dieses ganze Fastfood in sich reinstopfen konnte und ab und zu fragte sich der Braunhaarige, ob es einfach eine Sitte war, die man als normaler Teenager lernte. Wo sonst hätte sein Bruder es herhaben sollen? Von ihm sicherlich nicht. "Du solltest dich vielleicht nicht die ganze Zeit in der Sonne durchbrutzel lassen, sonst schmilzt dein Gehirn gleich mit weg und dann adieu guter Job. Adè Intellekt, hallo Dummheit." "Quatsch.", antwortete Mokuba gleich und grinste leicht. Dass Seto auch so... gesundheitsbewusst sein musste! Kein Junkfood, keine UV-Strahlung, kein nichts. "Ich werde unheimlich sexy braun werden und dann fahren alle auf mich ab. Du wirst mich sicher unheimlich gerne einstellen, denn mein Sexappeal lockte Kundschaft ohne Ende an.", erklärte er arrogant und schob sich dann das letzte Stückchen seines Pizzaachtels in den Mund. "Wirst schon sehen!" "Oh ja, ich sehe schon vor mir, wie du immer weiter auseinandergehen wirst, weil du so viel fettigen Kram in dich reinstopfst und irgendwann rollst du durch die Gegend. Wenn du so weitermachst, wird dein Sexappeal ganz schnell den Bach runtergehen.", erwiderte der Ältere nur und rollte leicht mit den Augen. Es war ein wenig erholsam wenigstens ein bisschen seiner Selbstdisziplin fallen zu lassen, was er eigentlich nur in Anwesenheit von Mokuba oder alleine machen konnte. Sehr änderte der Brünette sein Verhalten zwar nicht, aber trotzdem erlaubte er sich mehr, als es in der Öffentlichkeit der Fall gewesen wäre. Aber sein Bruder kannte ihn ja ohnehin, bei anderen Leuten hatte er sich bisher nie komplett 'fallen lassen' können und langsam bezweifelte der Brünette auch, dass es mal eine solche Person geben würde. ~°~ So ließ es sich doch aushalten. Eine ruhige Mittagspause, sein Lieblingscafé und keine Leute, die ihn nervten. Seto hatte sich ein nettes Eckchen in dem Café gesucht, das er schon vorher hatte aufsuchen wollen, doch zu diesem Zeitpunkt hatte ja ein gewisser Blondschopf in diesem gesessen. Von diesem war aber gerade zu Glück nichts zu sehen. Langsam senkte sich die Hand des Brünetten zum Tisch und hob die Kaffeetasse zu seinen Lippen, während er in der anderen Hand die aktuelle Zeitung hielt. Gewisser Blondschopf blieb allerdings nicht mehr lange fern. Er betrat wenig später das Café und schüttelte sich leicht. Mistwetter draußen. Es schüttete fast aus Eimern. Kurz sah er sich nach einem freien Tisch um, fand dann auch einen und wollte sich gerade setzen, als er dann in einer Ecke einen allzu bekannten braunen Haarschopf hinter einer Zeitung erkannte. Kaiba. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, aber doch ein wenig unsicher, ließ er sich auf den freien Platz an dessen Tisch sinken. Noah hatte ja scheinbar schon mit Mokuba gesprochen, soweit er es mitbekommen hatte. Wirklich etwas dazu gesagt, hatte Noah zwar nicht, aber es reichte, um sich ein Bild zu machen. "Hey." Nur schwer konnte Seto ein Zusammenzucken unterdrücken, als er die viel zu bekannte Stimme einer bestimmten Person erkannte. Langsam senkte der Brünette die Zeitung ein wenig und blickte Joey über den Rand des bedruckten Papiers an. Flucht... aber sein Kaffee war noch fast voll und dieses Mal würde sein Stolz es nicht verkraften, wenn er sich auf und davon machen würde. Der Blonde hatte es außerdem geschafft, durch Noahs Hilfe - oder eher auf dessen Kosten - Mokuba zu einer besseren Laune zu verhelfen. Ein bisschen dankbar war er dem Blonden ja schon, auch wenn es eigentlich dessen Schuld war. "Man könnte meinen, du stalkst mich, so oft, wie du mir über den Weg läufst." Joey grinste leicht. Wenigstens schlagfertig schien Kaiba wieder zu sein. Das letzte Mal am Schaufenster hatte er eher durch den Wind gewirkt. "Könnte schon sein, aber das verrate ich dir nicht, sonst änderst du nachher noch deine Gewohnheiten. Ich musste dich immerhin wochenlang beschatten, um herauszufinden, wo du dich so überall rumtreibst.", ging er dann auf die Worte des Brünetten ein und winkte den Kellner zu sich. Gleich wurde ein Latte Macchiato bestellt - Frühstück hatte er heute schon gehabt, obwohl etwas ja immer reinpasste... "Und?", fragte er dann und sah den Anderen interessiert an. "Wie geht es deinem Bruder?" Der Größere nahm sich einige Momente Zeit, um die Wahrscheinlichkeit der Worte des Blonden abzuwiegen. Diesem traute er einfach alles zu, sogar das. Allerdings hoffte der Brünette, dass sein Gegenüber es wirklich nur als Scherz gemeint hatte. Sich ein leicht frustriertes Seufzen verkneifend, griff Seto nach seinem Croissant, eines der wenigen essbaren Dinge, die er tatsächlich bereit war, mit bloßen Finger anzufassen. "Mokuba geht es blendend. Es überrascht mich, dass du wirklich mit Noah gesprochen zu haben scheinst. Das hätte ich nicht vermutet." Wieso sonst sollte eine Person wie der Grünhaarige es gemacht haben? "Na ja, du weißt halt einiges nicht von mir, Kaibalein.", antwortete Joey schmunzelnd und bekam dann endlich seinen Latte Macchiato. Er warf dem Kellner ein charmantes Lächeln zu und schnappte sich gleich seinen Löffel, um in dem Glas herumzurühren. "Demnach vermutest auch nicht allzu viel.", fuhr er dann fort und schob sich einen Löffel des hellbraunen Schaums in den Mund. "Also hat das Gespräch etwas gewirkt?", fragte er dann allerdings interessiert nach und sah den Älteren an. "Noah war etwas einsilbig, da hab ich nicht nachgefragt." Sogar Joey Wheeler hatte so etwas wie Zurückhaltung gelernt, auch wenn man es nicht oft zu spüren bekam. Wenigstens hatte Noah die Sache nicht verhauen, so demotiviert, wie er gewirkt hatte. Seto war sich nicht sicher, ob er überhaupt mehr von dem Blonden wissen wollte... Das, was er wusste, war ihm eigentlich schon zu viel. "Ich würde es nicht unbedingt als ein Gespräch bezeichnen.", erwiderte der Brünette und griff erneut nach seiner Kaffeetasse, um sich einen Schluck zu genehmigen, da er sein Croissant mittlerweile gegessen hatte. "Mokuba hat ihm eine verpasst, als Noah bei ihm an der Universität aufgetaucht ist.", fügte der Brünette noch hörbar zufrieden hinzu. Hach, er war so stolz auf seinen kleinen Bruder und dieser Kerl hatte es ganz eindeutig verdient. Außerdem war es schön zu hören, dass es Noah anscheinend nicht egal gewesen war. Erst sah Joey den Größeren perplex an, bevor sich langsam aber stetig ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. "Moment, moment!", rief er dann gleich und legte seinen Löffel zur Seite. Mit großen, braunen Augen, die amüsiert funkelten, sah er Seto an. "Noch mal langsam." Joey schüttelte kurz den Kopf, bevor er leise gluckste. "Du willst mir also ernsthaft erzählen, dass Mokuba - Der süßeste kleine Bruder auf der Welt - unserem Mister Lover-Lover Noah - Der glaubt, dass er mit einmal Augenbraue hochziehen multiple Orgasmen auslösen kann - eine geballert hat? So richtig?", fragte er dann gleich noch einmal nach und konnte sich kaum das Lachen verkneifen. "Sieht wohl so aus.", erwiderte der Größere mit leicht hochgezogener Augenbraue, da er nicht so ganz nachvollziehen konnte, was der Blonde als so witzig empfand. Mokuba konnte es auch faustdick hinter den Ohren haben und so süß und lieb war er auch nicht die ganze Zeit, also war es für den Brünetten keine all zu große Überraschung, dass sein Bruder eine andere Person schlagen konnte, wenn es einen Grund dafür gab. "Jedenfalls hat er mir in etwa erzählt, wie es abgelaufen ist und ich sehe keinen Grund, warum er gelogen haben sollte. Es ist wohl kein Wunder, dass euer ach so toller Noah seinen Mund gehalten hat. Das würde ja sein unnahbares Image zerstören." "Umso besser ist es ja, dass ich es weiß!", antwortete Joey gleich und musste nun entgültig lachen. Noch einmal ungläubig den Kopf schüttelnd, nippte er dann an seinem Latte Macchiato. Das Schmunzeln hing immer noch an seinen Mundwinkeln fest und würde da sicher auch so schnell nicht mehr loslassen. "Das ist echt die Krönung. Der ist sicher am Boden zerstört.", fuhr Joey dann weiter und schien sich wirklich köstlich zu amüsieren. Alleine der Gedanke daran, dass Noah abgewiesen wurde... Die Krönung! Sein Ego hatte jetzt sicher einen gewaltigen Riss bekommen. Dann glitt Joeys Blick allerdings zu Seto und wurde wieder ein bisschen ernster, was allerdings von einem eher herausfordernden Ausdruck in den Augen übertüncht wurde. "Also?", fragte er dann. "Ich hab meinen Job gemacht.", deutete der Blonde weiter an, ohne konkret zu werden. Für einen Moment hatte der Brünette Joey bei seiner Lachattacke beoachtet, als diese zunächst jedoch nicht aufzuhören schien, hatte er sich wieder seiner Zeitung gewidmet. Als das Thema dann wieder etwas von Noah abzuweichen schien, ließ Seto langsam die Zeitung sinken und fixiert den Blonden mit seinem Blick. "Sieht wohl so aus." Es war in erster Linie ja auch die Schuld des Anderen gewesen, also war dies nur fair. "Also was?" Spielte der Kleinere etwa auf etwas Bestimmtes hinaus? Wollte dieser etwa ein 'Danke schön'? Darauf konnte er aber lange warten! "Na ja...", fing Joey dann an und grinste leicht, bevor er an seinem Latte Macchiato nippte. "Ich denke, dass ich meinen Job gut erledigt habe.", deutete der Blonde weiterhin an, leckte sich leicht den Schaum von den Lippen, als er das Glas wieder abstellte. "Und da hab ich doch wohl ein Dankeschön verdient, oder? Was hältst du von Freitagabend bei dir? Ein schönes Abendessen wäre nicht übel.", beschloss Joey dann gleich und nickte leicht. "Abgemacht, Freitagabend bei dir. Abendessen. Sagen wir um Sieben." Nun ließ der Braunhaarige die Zeitung endgültig sinken und erlaubte es sich sogar, den Blonden für einen Augenblick ungläubig anzustarren. Diese Dreistigkeit war wohl kaum noch übertreffbar. Das war sogar für den Blonden schon heftig und dieser erlaubte sich ja schon allerhand. "Tut mir leid, ich muss mich wohl gerade verhört haben. Ich hätte schwören können, dass du dich gerade selbst zu einem Dinner in meinem Haus eingeladen hast, aber das kann ja schlecht sein.", meinte der Brünette schließlich, als er sich wieder etwas gefasst hatte, wenn auch nicht sehr. Joeys Augenbraue wanderte kurz in die Höhe. Auf seinen Lippen erschien ein leichtes Lächeln, während er dann einen großen Schluck seines Heißgetränks nahm. "Ich denke, deine Ohren funktionieren recht gut.", antwortete er dann und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Wow, es war echt zum Haare raufen, wie schnell die Zeit doch verflog. Aber wenn er ehrlich war, dann wollte er so schnell wie möglich abhauen, um Seto keine Chance mehr zu geben, ihn nieder zu reden und dann selber abzurauschen. "Ich muss aber jetzt leider weg. Wir sehen uns Freitag. Bei dir. Nicht vergessen!", meinte er dann, nippte noch einmal an seinem Latte Macchiato und legte einige Münzen auf den Tisch. "Man sieht sich, Seto-Baby." Joey hob kurz die Hand, widerstand dem Drang, durch die fein säuberlich geordneten Haare zu streichen - Auch, wenn sie unglaublich weich aussahen! - und verschwand dann zwischen den Tischen des Cafés nach draußen. Das war ja wohl unfassbar! Wheeler brauchte gar nicht zu glauben, dass der am kommenden Freitag wirklich ein Festmahl für den Blonden vorbereiten lassen würde. Dieser würde erst gar nicht in sein Haus kommen, ha! Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah Seto dem Kleineren noch kurz nach und schüttelte leicht den Kopf. ~°~ Mit einem leisen Seufzen ließ sich der Brünette auf die Couch im riesigen Wohnzimmer fallen und schloss die Augen. Der Tag war mal wieder - wie konnte es anders sein? - die Hölle gewesen. Diese endlosen Besprechungen, die meist zu nichts führten, scheinbar und offensichtlich inkompetente Angestellte und Kopfschmerzen! Zum Glück war endlich Freitag, nicht dass es Seto etwas gebracht hatte, denn dieser arbeite meist auch Sonntags. Wenn man eine Firma leitete, dann konnte man nicht einfach sagen 'Ne, sorry, ich hab jetzt frei.'. Kurz warf der Brünette einen Blick auf die Uhr, Fünf vor sieben... Ob Wheeler wirklich die Dreistigkeit besaß, herzukommen? Diese Frage empfand besagter Wheeler allerdings eher als rhetorisch, denn er stand bereits am Eingang des Kaibaanwesens und versuchte irgendwie hinter das Tor zu gelangen. Er inspizierte das Tor und fand dann auch ein klingelartiges Pad. Das wurde gleich in allen erdenklichen Weisen gedrückt, ehe ihn eine Stimme dann fragte, wer er denn sei und was er hier wolle. Joey zog eine Augenbraue hinauf. Wow, so ein High-Tech-Ding... Das konnte nur Kaiba einfallen. Eine protzige Villa alleine reichte ja nicht. "Joey.", antwortete er dann und bevor der Angestellte am anderen Ende noch nachhaken konnte, fügte er gleich hinzu: "Joey Wheeler. Ich habe eine Verabredung mit Kaiba." Er konnte leider das Augenbrauenzucken des Butlers in der Einganshalle der Villa nicht sehen, welches dieser nicht unterdrücken konnte, als er die Antwort bekam. "Kaiba?", murmelte er dann vor sich her und schüttelte den Kopf. Da hakte er lieber einmal nach, bevor er irgendwen hereinließ. "Master Kaiba?", erkundigte er sich dann wenig später, während er, nach leichtem Anklopfen in das Wohnzimmer trat. "Ein gewisser Joey Wheeler bittet um Einlass, da er eine Verabredung mit Ihnen zu haben scheint.", informierte er Seto Kaiba dann auch gleich. Langsam hob der Braunhaarige den Kopf, den er auf die Rückenlehnte des Sofas abgelegt hatte, und blickte seinen Butler einen Moment lang stirnrunzelnd an. Also hatte es der Blonde wirklich gewagt hier zu erscheinen, das hätte er sich ja denken können. Bisher hatte er eigentlich noch nie erlebt, dass Wheeler nicht wenigstens versuchte, das zu machen, was er sagte. Lautlos seufzte der Brünette auf und zog die Möglichkeit in Betracht den Blonden einfach vor dem Tor stehen zu lassen. Nein, davon würde sich Joey nicht abschrecken lassen. "Öffne das Tor und lass ihn hinein. Am Ende versucht er noch über den Zaun zu klettern und wird gegrillt, dann verklagt mich das Miami Nights auf Schadensersatz, auch wenn er selbst Schuld ist. Oder er zertrampelt die preisgekrönten Rosen in den Beeten... wenn er nicht vorher von den Wachhunden um die Villa gehetzt wird. Ich bezweifle, dass sich die Dobermänner gut mit Streunern verstehen." Auch wenn es durchaus hochklassige, gutaussehende Streuner waren. Der Butler zog kurz eine Augenbraue hinauf, ließ sich seine Verwirrung allerdings nicht anmerken, sondern deutete eine Verbeugung an und wandte sich wieder der Eingangshalle zu. Dass Seto Kaiba einfach irgendwelche Menschen zu sich einlud, war höchst seltsam, seit Miss Ayaka nicht mehr hier verkehrte. Aber es war nicht seine Angelegenheit, sich in solche privaten Dinge einzumischen. Daher betätigte er noch einmal die Gegensprechanlage, informierte den jungen Mann vor dem Tor, dass Master Kaiba sich ihm annehmen würde, und öffnete dann das große Tor des Anwesens. Besagter junger Mann vor dem Tor konnte nur ein "Geht doch" von sich geben und wartete dann - Doch ein bisschen beeindruckt -, bis sich das Tor geöffnet hatte. Wow, es wurde ihm einfach mal wieder bewusst, wie unterschiedlich die Welten doch waren, aus denen er und Seto Kaiba kamen. Der Blonde betrat dann das Anwesen, hörte, wie sich das Tor hinter ihm wieder schloss und ging dann etwas ehrfürchtig den Weg entlang. Kaiba fuhr wahrscheinlich normalerweise hier in einer seiner riesigen Limousinen entlang... Die Rosenbeete an den Seiten wurden kurz bewundert, ehe Joey dann - Doch nach einigen Minuten erst! - die Villa erreichte. Seine komplette Wohnung war kleiner, als der verdammte Weg bis zu Kaibas Villa! An der Tür - Er musste sicher nicht erwähnen, dass sie noch viel eindrucksvoller war, als das Tor - wurde er dann von dem Diener empfangen, der ihm schon geöffnet hatte. Dieser führte ihn dann in einen recht großen Saal. Sicher das Ess'zimmer'. Von Kaiba war allerdings weit und breit nichts zu sehen. Somit begnügte sich Joey damit, alles einmal unter die Lupe zu nehmen. Es dauerte nicht lange, bis er dann einen der silbernen Löffel, die an der Seite auf einer der Kommoden standen, in der Hand hatte. Das war dann wohl das gute, alte Familiensilber, was? Wow, es war so blankgeputzt, dass er gleich hunderte von Fingerabdrücken darauf hinterließ. "Wieso wundert es mich nicht, dass du alles angrabschen musst, was glänzt. Das Besteck bleibt aber schön hier und wandert nicht zu dir nach Hause.", kam es direkt von Seto, nachdem dieser ebenfalls in den Speisesaal getreten war und den Blonden bemerkt hatte. Dass dieser auch gleich wieder neugierig sein musste, Joey konnte man echt keine fünf Minuten alleine lassen. Wahrscheinlich hätte es der Kleinere auch noch geschafft, einen der teuren Gegenstände - oder gleich mehrere! - zu zerstören, wenn sich Seto noch mehr Zeit gelassen hätte. "Du erwartest aber nicht wirklich, dass du hier etwas zu Essen bekommst, oder?" Ertappt ließ Joey den Löffel fallen und drehte sich dann zu dem Brünetten herum. Gleich lag ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen. "Kaibalein.", begrüßte er den Größeren dann sofort und trat etwas näher zu dem Unternehmer. "Ich dachte schon, du lässt mich hier für immer warten." Obwohl es ja gar nicht so lange gedauert hatte... Es widesprach eben seinem Wissen, dass man den Gast nicht gleich empfing. Aber im Hause Kaiba lief es eben anders. "Sag bloß, es gibt nichts zu Essen.", antwortete Joey gleich und trat noch einige Schritte näher, ein leicht verführerisches Lächeln auf seinen Lippen. "Ich bin aber hungrig!" Das Lächeln wurde so gut wie möglich ignoriert, lieber wurde ein kurzer, missbilligender Blick auf den kostbaren Löffel geworden, der noch immer auf dem Boden lag. Manieren hatte der Blonde wirklich keine. "Du bist immer hungrig, Wheeler. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben." Normalerweise interessierte sich der Brünette nie für die Essgewohnheiten anderer Menschen, aber das markante Essen in sich Reinstopfen eines Joey Wheelers konnte man einfach nicht verdrängen oder gar vergessen. Bevor Seto den Kleineren jedoch wieder loswerden konnte, meldete sich erneut der Butler zu Wort. "Master Kaiba, das Essen kann in wenigen Minuten serviert werden. Der Koch versicherte, dass das Essen auch für zwei Personen reiche, fall Ihr Gast für das abendliche Mahl bleiben sollte." Als Antwort bekam besagter Butler nur einen Mörderblick. Super! Als ob er nun noch eine Chance hatte, den Anderen loszuwerden! Joeys Lächeln wurde etwas breiter, als er die Worte des Butlers vernahm. "So? Das trifft sich ja wirklich wunderbar.", antwortete er dann. "Ich würde liebend gerne zum Essen bleiben." Immerhin hatte er wirklich Hunger. Hätte er auch, wenn es nichts zu Essen geben würde... Denn wenn Kaiba so vor ihm stand... "Also?", fragte er dann und setzte sich einfach an einen der vielen freien Plätze am Tisch. "Worauf warten wir da denn noch?" Auffordernd sahen zwei braune Augen zu dem Brünetten. "Also ich warte noch immer darauf, dass du gehst... jetzt! Also auf ein Wunder.", erwiderte der Brünette und warf einen weiteren, wütenden Blick Richtung Butler, der sich höflich so schnell wie möglich aus dem Staub machte, schließlich wollte er nicht im Affekt gekündigt werden. Seto konnte sich nur mit Mühe ein resignierendes Aufseufzen verkneifen, als er sich auf seinen Stammplatz fallen ließ. "Ich werde wohl nicht arm, wenn du einmal mitisst, Wheeler." Ein abschätzender Blick wurde auf den Blonden geworfen und leicht zogen sich die Augenbrauen des Brünetten zusammen. "Hoffe ich jedenfalls..." Bei eine Joey Wheeler - aka Vielfraß - wusste man nie. "Das wäre wirklich ein Wunder, Kaibalein.", antwortete Joey gleich und lächelte leicht, während er von seiner Tischinspektion aufsah - Ob die Gläser wirklich so teuer waren, wie sie aussahen? Das sah man sonst nur in teuren Sternerestaurants - Zehn Gläser nebeneinander, sicher eins davon nur um seine Hände darin zu waschen oder so... Er würde sich so oder so blamieren. Jedenfalls würde sich Kaiba über ihn lustig machen, also war es eigentlich egal, ob Joey das Händewasch-Wasser trinken würde oder nicht. Schmeckte sicher trotzdem besser als Seins zu Hause! "Aber da ich nicht an Wunder glaube, muss ich dich trotzdem enttäuschen.", antworete er Seto dann endlich. "Ich werde wohl hier bleiben. Immerhin kann ich mir so ein Essen doch nicht entgehen lassen! So viel Kohle stecken mir die Jungs auch nicht in die Panties.", fügte Joey gleich auch noch hinzu und konnte sich ein herausforderndes Grinsen nicht verkneifen, während er sich das, mit Wasser gefüllte, Glas nun doch schnappte. "Dafür garantieren, dass du nicht arm wirst, kann ich aber schon. Sorry, aber du hast so viel Kohle... Selbst ich werde es nicht schaffen, dein Vermögen zu verfressen." Okay, das war definitiv nicht das, was Seto wissen wollte. Was interessierte es ihn auch, wie viel die Kerle im Miami Nights meinten ausgeben zu müssen und wo sie es hinsteckten. Dabei hatten sie den Blonden sicherlich nicht einmal ohne seine Sachen berühren dür- oh nein, falsch, falsch, falsch. Bloß nicht daran denken, was er mit Wheeler in dessen Umkleideraum gemacht hatte. "Ich bin mir da nicht so sicher, wenn ich so sehe, was du noch immer so alles in dich reinstopfst.", erwiderte der Brünette noch, bevor das Essen hineingefahren wurde. Kurz darauf stellte der Butler auch schon die Teller vor sie. "Wenn du dich schon in meinem Haus breit machst und hier essen willst, dann tu es wenigstens gesittet und nicht wie ein Schwein. Obwohl... ich glaube, das Schwein hätte mehr Manieren.", ermahnte der Brünette kühl, konnte sich aber schon denken, dass es umsonst war. Es war unglaublich, wie schnell Joey das ganze Essen sonst in sich reinstopfte, als würde es ihm sonst geklaut werden. Das hatte er allein schon gesehen, als er den Blonden allein im Café hatte sitzen und essen sehen. "Hey!", protestierte Joey allerdings gleich und sah zu dem Brünetten auf, wozu er seinen Blick kurz vom Essen losreißen musste, was wirklich ziemlich einladend aussah. Und vor allem roch. Wann hatte er das letzte Mal so etwas Gutes gegessen? Noch nie! "Nur, weil ich schnell esse, heißt das nicht, dass ich esse, wie ein Schwein!" Zwischen schnell und ekelhaft lagen immerhin Welten! Wenn man eben satt werden musste, dann gewöhnte man sich eben gewisse Essgewohnheiten an. Seto Kaiba hatte dieses Problem sicher nicht. "Das was ich in einer Woche esse, ist sicher billiger, als das was du in einer Woche isst, Kaiba, also bitte." Masse hatte ja nicht immer was mit Preis zu tun und das, was Kaiba so aß war - Wie man hier eindrucksvoll sah - sicher auch um einiges hochwertiger, als Joeys Fastfood-Fraß. Der Blonde griff sich Gabel und Messer, jedenfalls jeweils ein Exemplar von den dreißig, die neben seinem Teller lagen, und schnitt dann bedächtig das erste Stück seines Steaks ab. Nachdem er es sich allerdings in den Mund gesteckt hatte, war es vorbei mit der Andacht. Auch, wenn man so etwas genießen musste, da es wirklich himmlisch schmeckte, Joey war eben ein Schnellesser! Er konnte auch beim schnellen Essen genießen! "Natürlich ist mein Essen teurer als deins, du glaubst doch wohl nicht, dass man Qualität für das bisschen Kleingeld bekommt, das du dir zusammenkratzt, Wheeler?" Bloß nicht zu dem Blonden schauen, bevor einem noch der Appetit verging. Seto wunderte sich immer wieder, wieso der Andere nicht schon längst aufgegangen war, wie ein Hefekloß. Im Gegensatz zu Joey wählte der Brünette natürlich das richtige Besteck aus und widmete sich gesittet seinem Essen. Er würde wohl niemals sehen, wie der Kleinere es ebenfalls tun würde. "Werde ich dich wenigstens los, wenn du mein Essen verschlungen hast? Oder versuchst du dich noch zu anderen Dingen zu erdreisten? " Irgendwie hatte der Brauhaarige keine große Lust das Wachpersonal zu rufen, um nachzuhelfen. Joey sah den Anderen kurz mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dieser Mistkerl. Gerade eben noch darüber am Sticheln, dass er doch reichlich Geld zugesteckt bekam und jetzt so was. Leicht den Kopf schüttelnd widmete sich der Blonde wieder seinem Essen. Wirklich darum scheren, dass er aufgehen könnte, wie ein Hefekloß, tat Joey sich nicht. Er hatte schon immer alles gegessen, worauf er Hunger hatte, und nie wirklich zugenommen. Dann konnte sich der Kleinere ein Grinsen allerdings nicht verkneifen. Er ließ sogar kurz Gabel und Messer sinken und sah Seto an, während er an seinem Glas nippte. "Danach?", fragte er dann provokant noch einmal nach. "Na ja, wenn ich jetzt so viel esse, dann müsste ich es auch wieder abtrainieren.", deutete er dann an und legte den Kopf ein wenig schief, während er dann verführerisch lächelte. "Wie wäre es also nach dem Essen mit ein bisschen hemmungslosem Sex?" Das nächste Geräusch, das im geräumigen Speisesaal zu hören war, war das Klirren von Setos Besteck, das dieser bei Joeys Worten augenblicklich losgelassen hatte und welches unsaft auf der Tischplatte aufkam - Immerhin hatte er gerade keines der teuren Kristallgläser in der Hand gehabt und damit noch zusätzlich eine Sauerei angerichtet. Der Brünette hatte ja mit vielem gerechnet, diese Aussage war allerdings nicht dabei gewesen. Mit leicht geweiteten, blauen Augen starrte Seto den Kleineren an, konnte sich jedoch noch so weit zusammenreißen, dass er sich nicht komplett lächerlich machte. Warum musste der Blonde auch mit so etwas anfangen, wenn er die Sache im Umkleideraum so schön verdrängt hatte? Jetzt bahnte sie sich wieder einen Weg an die Oberfläche seines Bewusstseins. "Warum zu Hölle sollte ich das tun? Und dann auch noch mit dir? Vergiss es! Such dir einen deiner kleinen Lustsklaven dafür, die dir die Füße küssen würden und verschwinde am besten gleich von hier, wenn es das einzige ist, warum du hier bist!" Zuerst hatte Joey amüsiert die Reaktion beobachtet und an seinem Glas Wasser genuckelt. Es war schon amüsant, wie ernst Seto so etwas gleich immer nahm. Obwohl Joey nicht leugnen konnte, dass er es nicht auch ernst gemeint hatte... Hoffen konnte man ja mal. Dann seufzte er allerdings genervt. "Mein Gott, Seto.", begann er dann. "Was ist so abwegig daran, wenn du mich schon mal gevögelt hast?", fragte er gleich zurück und konnte einen leicht gereizten Unterton nicht verbergen. Wenn Kaiba dachte, er hatte die Pest, dann hatte er sich bei ihrem ersten Mal schon angesteckt, dieser kleine Bastard. Als würde davon die Welt untergehen. Der Kerl verhielt sich wirklich wie ein Baby! Dann zuckte seine Augenbraue leicht. "Lustsklaven? Also bitte! Nur, weil ich strippe heißt das nicht, dass ich mir Lustsklaven halte, ja? So nötig hab ich's auch nicht! Du tust immer so, als wäre ich eine Hure, nur weil ich mich ausziehe. Du guckst es dir doch selbst an und sabberst mir hinterher!" Er erinnerte sich wirklich nur zu gut, an seinen Lapdance. Was er da gespürt hatte, war eindeutiges Hinterhersabbern gewesen! Mist... das hier war sein eigenes Haus, also konnte Seto dieses Mal nicht mit irgendwelchen Ausreden verschwinden. Andererseits hatte der Brünette gerade wirklich keine Lust, sich schon wieder lächerlich zu machen, so wie in der vorigen Woche, sein Stolz hatte schon genug darunter leiden müssen. "Du musst sie dir nicht erst halten, sie werfen sich dir schon selbst vor die Füße, oder wie kommt es, dass du du ständig irgendwelche Kerle abschleppst, Wheeler?" Er war doch nicht blind und hatte deutlich gesehen, wie der Kleinere fast immer mit irgendwelchen Typen aus dem Miami Nights verschwunden war. "'Huren' wie du sie nennst, werden außerdem bezahlt, so fern es bei dir nicht zutrifft, würde der Begriff 'Play-boy' deutlich besser passen. Schließlich greifst du schon auf Kerle zurück, die sogar noch weniger im Kopf haben, als du, nur weil sie angeblich gut im Bett sind." erwiderte Seto und funkelte den Blonden wütend an, hatte sein Essen schon längst vergessen. "Und nur weil es einmal passiert ist, heißt es nicht, dass es noch ein zweites Mal passieren wird! Noch einmal werde ich mich nicht zu einer solchen Dummheit hinreißen lassen." "Du weißt schon, dass du dich da gerade selbst beleidigt, mein treuer Lustsklave?", fragte Joey nur aufgebracht zurück. Dieser Bastard! "Selbst wenn die Hälfte von denen dumm ist - Deiner Meinung nach bin ich das ja auch. Das passt doch gut zusammen oder? Außerdem hebst du meinen Schnitt ja deutlich an, Mister Ich-habe-einen-IQ-von-zweihundert!" Es war eben ein Fakt, dass Kaiba mit ihm Sex gehabt hatte, ob er wollte oder nicht. Es jetzt derartig niederzumachen würde das auch nicht ändern! Joey war mittlerweile aufgestanden und hatte seine Hände auf die glatte Tischplatte gedrückt, während er seinen Gegenüber ziemlich wütend ansah. "Außerdem ist es jawohl meine Sache, mit wem ich ins Bett steige und mit wem nicht. Wie du so schön betonst, es war nur einmal mit dir, also hast du kein Recht dich da einzumischen, Kaiba!" Dann schnaubte der Blonde leicht. "Außerdem hast du angefangen.", wurde noch schnippisch angefügt, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und den Anderen triumphierend ansah. "Deine eigene Dummheit." Seto ließ es sich nicht nehmen, sich ebenfalls von seine Sitz zu erheben, da es ihm so gar nicht passte, dass er gerade zu dem Anderen hochsehen musste. "Ich habe nicht das Bedürfnis, mich einzumischen, solange du mich da raushältst.", erwiderte der Braunhaarige und konnte sich nur mit Mühe und Not ein Zähneknirschen verkneifen, während er sich nur mit einer Hand auf der Platte abstützte und sich etwas zu vem Kleineren vorbeugte. "Und du lässt dich von jedem, der dich küsst, flachlegen? Vielleicht war es dann ja doch nicht zu weitgegriffen, auch wenn du kein Geld dafür bekommst." Okay, das war vielleicht wirklich etwas zu weit unter der Gürtellinie, aber warum musste der Blonde ihn auch so provozieren? Joeys Augenbraue zuckte leicht, was allerdings langsam in den Hintergrund rückte. Dass Seto aufstand und sich so zu ihm vorlehnte, lenkte ihn schon etwas ab. Scheiße, wenn er ehrlich war, dann war er doch wirklich hier, weil er Sex wollte. "Vielleicht bin ich ja eine Hure, Kaiba. Aber dann frage ich mich doch, was bist du denn dann?", fragte er gleich und lehnte sich ebenfalls etwas vor, kam dem Gesicht des Anderen dann etwas näher und sah ihn durchdringend an. "Mein Freier? Geld hast du ja genug, vielleicht willst du mir ja was abgeben." Mittlerweile konnte der Größere nur schwer das Zittern unterdrücken, das seinen Körper durch die unterdrückte Wut erfasst hatte. Wie konnte es dieses kleine Miststück nur wagen so mit ihm zu reden? Das traute sich sonst auch niemand! Allerdings stand vor ihm auch Joey Wheeler, der sich noch nie an diese Gegebenheiten gehalten hatte. "Ach, fick dich doch, Wheeler!" Oh Gott, jetzt war wirklich alles zu spät... er wurde ausfallend. Seto Kaiba wurde eigentlich nie ausfallend... außer wenn er sich in der Nähe eines gewissen Blondschopfes aufhielt, der es schaffte, ihn auf die Palme zu bringen. Komischerweise war es früher nie so gewesen. Das Zittern bemerkten die braunen Augen wirklich ganz genau. Es war auch kaum zu übersehen, wenn man den Brünetten nur ein bisschen kannte. Wenn er seine Chance geschickt nutzte... Durch das erste Mal wusste er ja, wie man Seto Kaiba bekommen konnte. Vielleicht funktionierte es ja auch ein zweites Mal. "Nein, Kaiba, fick du mich doch.", antwortete er daher nur auf die Worte des Älteren und lehnte sich noch etwas weiter vor, kam dem Gesicht des Brünetten etwas näher. Die braunen Augen Joeys sahen herausfordernd in die blauen Setos. "Oder traust du dich nicht?", provozierte er den Größeren gleich weiter. "Wenn du willst, dass ich den Mund halte, dann stopf ihn mir." Ohne dass der Brünette es wirklich mitbekam, legte sich der Schalter im Kopf des Brünetten bei dieser Herausforderung um. Keine zwei Sekunde später lag eine Hand Setos bereits im Nacken des Kleineren und zog diesen näher, während sich seine Lippen auf die des Blonden legten. Sein Verstand rief noch 'nein, nein, nein', von seinen Lippen und seinem restlichen Körper hörte der Braunhaarige jedoch ein lautes 'JA! Warum nicht gleich so.' Bei den weichen Lippen Joeys war es nicht schwer auf das Anspornen zu hören, der Verstand, noch immer von Wut umnebelt, wurde einfach von Seto ignoriert. Joey spürte dann nur noch die Lippen Setos auf seinen und konnte Setos Körper nur zustimmen: Warum nicht gleich so? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)