Der Fluch der Ewigkeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Neues Leben - Alte Wunden ------------------------------------ Kapitel 1 Neues Leben - Alte Wunden Denn sie bemerkten nicht die „andere Seite“. Genau zu den gleichen Stunden, wo die jungen, abenteuerlichen Menschen ihren so genannten Spaß haben wollten kamen auch die Kreaturen der Nacht empor, die sich nach dem frischen, heißen Blut der einfältigen Menschen lechzten. Ja, selbst im so unschuldigen Wien, dass vermutlich die Hälfte der Erdbevölkerung gar nicht kennt. Hier lebten die nichts ahnende Bevölkerung dieser Hauptstadt neben den schon längst vergessenen Geschöpfe, die sie in ihren Filmen und Büchern benutzten. Ich lächelte. Wie töricht, wie blöd?! Hatten die Wiener überhaupt die geringste Ahnung, dass sich unter ihnen, sei es im Magaretengürtel, Zentralfriedhof oder Stephansplatz eine Ansammlung von Wesen gab? Wesen, die sie sich so sehnlich zu sehen wünschten…und doch nicht wahrhaben wollten, dass WIR tatsächlich existieren. Wir leben neben ihnen, als Nachbar, als Bekannte, als Menschen. Wir hausen in denselben Wohnungen. Ich schüttelte belustigt den Kopf. Natürlich hatten sie keine Ahnung, dass WIR unter ihnen sind. Ich hatte selbst keine. Wie leicht es doch ist diese Leute zu manipulieren. Ich schloss die Augen, der Wind blies mir ins Gesicht und ich roch den Gestank der Pferde, die ihren Halteplatz neben dem Dom hatten. Wie lange war es bereits her? Dreißig Jahre…dreißig ganze Jahre, waren vergangen seit ich eine „Unsterbliche“ geworden bin. Wer hätte gedacht, dass ich jemals so ein Leben führen würde…? Verschwommene Bilder und Fetzen von Gesprächen kamen mir in den Sinn. Meine Erinnerung. Mein früheres Leben. Ich wurde am 11. September geboren. Welch glorreiches Datum! Meine Mutter war eine Ausländerin und mein Vater lebte hier in Wien. Angeblich reicht unser Stammbaum bis ins Mittelalter, dessen ich keinen wirklich Glauben widme. Aber an meine Urli erinnere ich mich noch. Sie war angeblich eine Hexe, genauso wie ihre sechs anderen Schwestern. Mein Vater hätte sicher ein gutes Sümmchen geerbt, hätte meine Urgroßmutter nicht alles durch Anklagen verpulvert. Sie konnte ihre Schwestern nicht leiden und deswegen trugen sie alles vor dem Anwalt aus. Wäre es nicht so gewesen, wäre ich vermutlich jetzt reich. Nachdem ich eine Weile in Wien lebte, zogen wir hinaus auf das Land. Dort leben meine Eltern noch immer. Doch bald bekam ich eine kleine Schwester und einen kleinen Bruder. An dem Tag als ich zum ersten Mal einen Vampir sah, erinnere ich mich noch als wäre es Gestern gewesen… Damals hatten es meine Eltern wieder auf mich abgesehen. Ich war für sie für nichts gut genug. Es war ein fruchtbarer, unnötiger Streit. Dinge, wurden gegenseitig an den Kopf geworfen, die man besser nicht sagen sollte. Mein Vater ließ mich seine Wut durch Schläge spüren. Ich erinnere mich noch, wie meine zwei jüngeren Geschwister bittere Tränen der Verzweiflung und der Frucht weinten. Ich hatte eine Platzwunde am Kopf abbekommen, ich war wütend und selbst als ich mir einredete, dass meine so genannten Eltern mir egal waren, eine seelische Wunde blieb immer. Auch heute noch. Und ich rannte, an dem Tag, aus dem Haus. Ich ging lange, sehr lange und hatte an und für sich nicht vor wieder heimzukehren. Ich fand mich an meiner alten Schule wieder. Neben dieser befanden sich eine Spielwiese, mit Bäumen gesäumt, und ein großer Teich. Dort an der Wasserstelle setzte ich mich hin. Mich beruhigte das Rauschen des Wassers, das Rascheln der Blätter, der durch den Wind entstand. Ich nahm die Flasche Wodka die ich mir noch schnell bei der Shell-Tankstelle gekauft hatte, aus meiner Tasche heraus und trank. Die klare Flüssigkeit brannte sich meinen Hals herunter. Ein leichter Schwindel erfasste mich als ich die Flasche wieder absetzte. Noch immer rannten mir die Tränen über die Wangen und aus lauter Wut packte ich die Glasflasche und schleuderte sie so weit wie möglich weg. Ich hörte die Wodkaflasche an einem Baum zerbersten. Lange stand ich da und hörte meinen eigenen Atem. Ich zitterte wegen der kühlen Brise, die durch meine Strickweste auf meine Haut kam. Ich blickte hinauf zu dem hellen, blassen Mond und fragte zum hundertsten Mal was sich dieses Leben bringt. Warum ICH lebe? Wozu? Meine Eltern hassen mich. Vermutlich wünschten sie, dass ich nie geboren wäre. Meine Mutter bevorzugte so wie so immer nur meinen kleinen Bruder. Er war ihr ein und alles. Meine kleine Schwester war ein seelisches Wrack, um das ich mich immer gekümmert hatte. Sie ritzte sich und war depressiv. Ich, die Älteste, war der Sündenbock. Für alles. Für jeden. Das war schon immer so gewesen. Ich versuchte mit meinen Eltern darüber zu reden, ihnen verständlich zu machen, dass sie mich, meine Seele, kaputt machen. Aber Erwachsene, besonders Eltern wissen immer alles besser. Obwohl sie keine Ahnung haben. Ich schloss meine Augen und ließ meine Tränen weiter fließen, als ich plötzlich ein leichtes Lachen vernahm. Mir blieb das Herz fast stehen und schnell drehte ich mich um. Eine bleiche junge Frau, in einem schwarzen mittellangen Mantel mit Spitze an den Enden verseht, einem seidenen weißen Rüschenhemd und dunkelblauer Jeans, stand angelehnt an einem Baum, vor mir und grinste leicht. Sie hatte blondes, vom Licht der elektrischen Laternen hell glänzendes, leicht gewelltes, langes Haar, ihre dunklen Augen durchbohrten mich. „Was hast du zu lachen?“, fragte ich gereizt, doch mein Herz raste vor Angst. Man hörte von so vielen Verbrechen und Entführungen, da müsste man töricht sein, um keine Furcht zu empfinden. Die Frau trat näher und musterte mich genau, ehe sie dann circa einen Meter vor mir stehen blieb. „Solltest du nicht mit anderen unterwegs sein?“ Sie zupfte sichtlich amüsiert an eine ihrer Stirnfransen und eine Reihe von weißen Zähnen glänzten mir entgegen. Ich erinnerte mich noch an den Vers der mir dabei eingefallen war. Alle drei hatten blendend weiße Zähne, die gleich Perlen zwischen dem Rubinrot ihrer sinnlichen Lippen schimmerten…Ich fühlte in meinem Herzen ein böses, brennendes Verlangen, dass sie mich mit diesen roten Lippen küssen würden… Eine Passage von Bram Stokers ‚Dracula’. Witziger Zufall. „Das geht dich einen Scheiß an.“ Mit diesen Worten wollte ich flüchten und marschierte an der Fremden vorbei. Doch sie packte mich am Arm und hinderte meinen Fluchtplan. Unzählige Gedanken rasten durch meinen Kopf. Ich wollte schon um Hilfe schreien, denn die Gegend war ziemlich gut bewohnt. „Du bist ziemlich frech für dein Alter. Weißt du das?“, flüsterte sie mir drohend zu. Ich riss meinen Arm wütend weg und blickte ihr hart in die Augen. „In meinem Alter, ja? Hör mal, ich bin achtzehn und du, so wie es ausschaut, nicht viel älter, also komm mir nicht mit dem Scheiß!“, fauchte ich sie an und war umso überraschter als die Dame vor mir einen Lachanfall bekam. „Für wie alt schätzt du mich den? Hm?“ Sie schmunzelte und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Keine Ahnung, 22, 24…was weiß ich! Lass mich einfach in Ruhe!“ Somit stampfte ich an ihr vorbei und schüttelte verstört den Kopf. „Wo willst du denn hin, wenn du nicht mehr nach Hause willst?“, hörte ich unvermittelt die Andere sprechen. Geschockt blieb ich zuerst stehen, drehte mich langsam um und starrte sie mit großen Augen an. „Was? Woher willst du wissen, dass ich nicht nach Hause will?“, stellte ich ihr eine Gegenfrage. Sie kam wieder näher und auf einmal fühlte ich ein Kribbeln auf meiner Haut und die Atmung fiel mir schwerer, als würde sie irgendetwas ausstrahlen. Etwas Dunkles und Mächtiges, die sich anfühlte wie schwere, dicke Luft. „Deine Eltern streiten und machen dich fertig. Du willst nicht mehr nach Hause. Auch wenn deine Geschwister weinen. Du willst endlich frei sein. Frei von der ganzen Verantwortung, die auf dir lastet. Frei von deinem Käfig .Nicht wahr?“ Mein Herz stand in dem Moment still. Ich spürte wie panische Angst meine Venen hoch krochen und ich mich nicht bewegen konnte. „Woher…was…was bist du?“, flüsterte ich in die dunkle Nacht hinein. „Ich bin eine, von denen du genau bescheid weißt. Du interessierst dich doch dafür, für das Ungenaue, das Andere. Für Magie, Fabelwesen und auch Vampire“, sprach sie ruhig und sanft. Eine leichte Brise kam auf und wehte ihre langen Haare auf. Ich wollte ihr schon ein: Ja, sicher! entgegen werfen, doch etwas hinderte mich daran. Ich runzelte die Stirn. Mein Verstand sagte mir, dass sie spinnt, doch meine Instinkte übertünchten, die Schreie von meinem Kopf. Ich erkannte es. Ich erkannte die Wahrheit. Sie bohrte sich in meine Seele herein. Ich konnte es sehen. „Das ist unmöglich“, hauchte ich entsetzt. „Ist es das denn? Du hast doch selbst Bücher über unser eins. Wurde es jemals widerlegt, dass wir existieren?!“, ihr Blick sah so unschuldig und doch überlegen aus. Er sprühte vor Autorität und Macht. Ein Vampir? Ein wirklicher Vampir? Und ich stand da, anstatt das Weite zu suchen. Anstand zu fliehen. Aber etwas ließ mich abwarten. Vermutlich meine Neugierde. „Was willst du?“, war das Einzige, was ich herausbekam und wollte die Antwort gar nicht hören. Mein Herz klopfte laut, mein Blut rauschte in meinen Ohren. So müsste sich ein gejagtes Tier kurz vor seinem Ende fühlen. „Amalia…“, flüsterte sie nur und kam näher. Ich sah ihr in die dunklen, blauen Augen, die ein eigenartiges Glänzen in sich hatten. Ich hatte Angst, doch meine verdammte Neugierde wurde allmählich größer. Und sie grinste. „Ich weiß, dass du dich fürchtest, aber heute ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, mein hübsches Kind. Mir wurde gesagt, dass ich dir die Wahl lassen soll. Willst du Das Blut erhalten oder willst du dieses Leben weiterführen?“ Ich blickte sie lange an und dauernd schoss mir die gleiche Frage in den Kopf: Wer ist so verrückt und sagt freiwillig zu? Doch…was würde mich erwarten? Ein neues Leben? Was würde so anderes sein, als dieses Leben hier? War es besser oder schlechter? Eigentlich hatte ich nichts zu verlieren…und doch etwas hinderte mich. „Ich lasse dir die Wahl. Überlege gut. Wir werden dich bald wieder aufsuchen…“, und mit einem Hauch von einem Kuss auf meinen Lippen, verschwand sie vor meinem Auge. Ich blinzelte ein paar Mal irritiert, ehe ich mit meinem Handrücken angeekelt meine Lippen abwischte. Meine erste Begegnung mit einem Vampir und ich floh wieder nach Hause. Danach erblickte ich die Welt mit anderen Augen. Jedes Mal, während ich mit meinen Freunden in der Nacht fort ging, sei es in einem Lokal oder auf einer Party, sah ich manche Menschen mit anderen Augen. Es waren nicht viele, aber ich spürte genau, dass sie anders waren. Ich blickte ihnen fest in die Augen und erkannte ihre wirkliche Existenz. Überall waren sie. Aber nicht nur in der Nacht, auch am Tag, erblickte ich sie. Weitaus seltener, aber dafür umso mächtiger. Diese Vampire konnten unter der Sonne genau so leben, wie normale Menschen, obwohl es in den ganzen Legenden hieß, dass sie bei Sonnenlicht sterben würden. Es verwirrte mich, es interessierte mich und es zog mich magisch an. Hunderte von Lektüren verschlang ich über Vampire, doch kein einziger Wälzer hatte mir die nötige Information gegeben. Ich suchte wie besessen und fand keine Antwort. Es raubte mir den letzten Nerv. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Eines Nachts konnte ich nicht schlafen und stieg aus dem Bett. Am vorigen Abend hatte ich wieder einen brutalen Streit mit meinen Eltern gehabt. Einfach nur Chaos. Ich zog mich an und ging leise aus dem Haus. Ich erinnere mich noch an den schönen, blassen Vollmond der den dunklen Himmel erleuchtete. Wieder Vollmond. Seit der einen Nacht beim Teich sind zwei Jahre vergangen. Zwei Jahre in denen ich es noch immer bei meinen Eltern aushielt. Je älter ich wurde, umso anstrengender wurden sie. Aber ich hörte nicht mehr auf sie. Ich nahm keine Rücksicht mehr. Sie waren mir scheißegal geworden. In dieser Nacht war es totenstill gewesen, unter der Woche war hier nach Mitternacht nichts mehr los. Ich ging zur Bushaltestelle in der Nähe von meinem Heim, wo eine Bank sich dort befand. Ich nahm meine Zigaretten aus meiner Tasche und zündete mir eine an. Billige Zigaretten, denn Malboro Light konnte ich mir nicht mehr leisten. Mein Blick wanderte hinauf in den Sternenreichen Himmel. Komisch…ich wusste über die Vampire bescheid und trotz allem fühlte ich keine Angst in mir hoch steigen. Ich wusste doch, dass sie in dieser trostlosen Stunde jagten und zwei Kilometer von mir war ein Friedhof. Wenn überhaupt diese Geschichten mit dem vom Sarg auferstehen stimmten. Ich starrte auf den Boden und versuchte aus den kleinen Steinchen ein Muster zu sehen. „HEY!“, hörte ich jemanden schreien. Ich blickte vollkommen erschrocken auf und entdeckte ein Auto, wo drei Männer drin saßen, die schon ziemlich dicht waren. Ich hatte nicht gehört, dass sich irgendetwas näherte. „Was wollt ihr?“, fragte ich dann gereizt. Ich hatte Angst, panisch Angst. Und wie es sich herausstellte berechtigt. Den Zwei der Männer hüpften aus dem Auto, so schnell, dass ich nicht ordentlich reagieren konnte. Ich versuchte zu fliehen, aber sie waren zu kräftig. Mein Herz raste und mir war total schlecht, von dem Alkoholgeruch, den diese Männer verströmten. „So Schätzchen, du kommst jetzt mit und wir werden dich zu Tode bumsen!“, lallte einer der Zwei die mich festhielten. Ich schrie wie verrückt, doch sie banden mir irgendetwas über dem Mund. Danach packten sie mich in den Kofferraum. Ich hörte wie dieser Wagen weiterfuhr, irgendwohin. Wo mich niemand hören konnte. Wo ein Verbrechen stattfinden würde und wo mich niemand finden würde. Ich weinte, ich schrie. Ich starb beinahe vor Angst. Als ich merkte, dass der Wagen anhielt und sich der Kofferraum öffnete, konnte ich kaum noch atmen. Die drei Mistkerle hoben mich hinaus und drückten mich zu Boden. Ich erinnere mich nicht mehr an die Gesichter, doch an diesem ekelhaften Geruch. Meine Sicht war total verschwommen von meinen Tränen. Einer riss mir meine Kleidung vom Oberkörper und ich spürte wie sie meine Brüste anfassten. Ich schrie aus Leibeskräften und wehrte mich mit all der Kraft die ich noch aufbringen konnte. Doch dann fühlte ich ein siedendheißer Schmerz durch meine Brust fahren. Und ich spürte warmes Blut über meinen Oberkörper strömen. Mein Blut. Einer der Kerle schien der Geduldsfaden gerissen zu sein und als Kurzschlussreaktion rammte er mir ein Messer in den Körper. „Oida, spinnst du? Du hast sie umgebracht!“, hörte ich einen dieser Schweine sprechen. Ich hörte wie der eine irgendetwas von Polizei und Gefängnis sprach, ehe sie wegfuhren. Und ich lag da, in meinem eigenen Blut, entblößt und schwach. Und auf einmal fühlte ich eine andere Präsenz in meiner Nähe. Unsichtbar, aber anscheinend greifbar nah. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und entdeckte nach einer Weile noch immer nichts. Doch ich hörte einige Fußschritte von mehreren Personen und jemand von denen beugte sich zu mir herab. „Mein armes Mädchen. Mein schönes Menschenkind. Möchtest du nun Das Blut erlangen oder möchtest du sterben? Amalia?“, fragte mich die blonde junge Vampirin von damals, aber ich fühlte mich so schwach. Vor meinen Augen fing es an zu flimmern. Ich war am Sterben. So etwas spürte man. Ich hatte viel zu viel Blut bereits verloren. Und ich konnte meine Lippen nicht bewegen, geschweige den etwas sprechen. Jedoch musste sie meine Antwort schon gewusst haben, denn sie winkte die Anderen herbei. Sie biss mir in den Hals und saugte noch das restliche Blut aus meinen Adern und danach spürte ich wie sie mir ihr Blut an die Lippen träufelte. Meine Zunge leckten die Tropfen weg und ich erhob mich zu ihrem aufgeritzten Arm, um mehr zu erlangen. Mehr zu trinken. Am Anfang schmeckte das Blut noch nach Eisen, wie es normalerweise tat, doch dann wurde es süßlicher und dickflüssiger, wie ein sehr alter Wein. Ich sah Bilder vor meinem inneren Auge, alte Bilder von alten Städten. Vom alten Wien, vom alten Paris...Italien, England. Alles schon Jahrhunderte her. Sie nahm ihr Armgelenk wieder von meinem Mund und ich spürte wie mein Kopf sanft aufgehoben wurde. Jemand legte meinen Haupt neben seinem Hals und aus einem Impuls heraus biss ich zu. Es war absolut herrlich wie dieses entzückende Blut meine Kehle hinunter rann und ich wieder in ein anderes altes Leben eintauchte. Ein sehr altes Leben, aus der Antike. Ich sah die hellen Gebäude, die Fresken und das Leben aus dem alten Griechenland. Und so ging es eine Weile weiter, mir wurde Blut ausgesaugt und ich trank von vielen verschiedenen Vampiren. Danach wurde ich ohnmächtig. Ich wurde durch einen furchtbaren Schmerz geweckt. Ich bemerkte so nebenbei, dass ich in einer großen Wanne saß. Anscheinend aus Mamor. Doch dieser Schmerz fuhr durch all meine Glieder. Ich stöhnte und keuchte. Eine sanfte Hand streichelte mir durch das nasse Haar. „Scht…Schon gut, Minna. Der restliche Mensch in dir stirbt gerade“, flüsterte mir eine tiefe, sanfte Männerstimme zu. „Minna?“, keuchte ich. Ich hörte wie die blonde Vampirin kicherte. „Ja, Kleines. Minna, ist dein neuer Name…“, erklärte sie mir meine Frage. Ich nickte schwach und versuchte den Schmerz zu verdrängen. „Hölle!“, keuchte ich, als ich glaubte es nicht mehr aushalten zu können. „Es vergeht schnell“, sprach sie mir sanft zu. Und das stimmte, nach paar Minuten war es vorbei und sie wuschen mich sauber. Ich wurde aus der Badewanne herausgehoben und ich trocknete mich ab. Ich blickte mich um und sah, dass in einem riesigen Badezimmer war, die Wanne war tatsächlich aus braunen Mamor und ich bemerkte, dass ich auch die kleinsten Risse in der Badewanne bemerkte. Ich sah mich weiter um und entdeckte einige braune Marmorsäulen und eine schöne Statue die in einer Ausbuchtung der Wand war. Die Wand war von Mosaiken besät und ich erblickte jedes einzelne Detail. Nach und nach kamen immer neue Eindrücke auf mich ein. Ich konnte gestochen scharf sehen und hörte alle möglichen Geräusche. Mein Geruchsinn war so stark, dass ich das Wasser riechen konnte. Ich sah auf meine Hand herab und bemerkte, dass meine einst leicht naturbraune Haut elfenbeinfarben geworden war. Ich sah mich nochmals im Zimmer um und entdeckte einen in der Wand eingefassten riesigen Spiegel. Sofort begab ich mich dorthin und sah mich, als Vampir, das erste Mal an. Meine Augen glänzten sonderbar, meine Haut war ohne Makel, meine Haare waren schön, wie sie noch nie waren. Ich drehte mich wieder um und sah alles noch mal an. Der eine Vampir und meine blonde Vampirin waren wunderschön. Die junge Frau war vorher auch schon wunderschön und attraktiv gewesen, aber jetzt sah sie einfach noch schöner aus. Meine Augen erfassten plötzlich alles anders. Alles hatte eine besondere Faszination. Jedes Ding, jedes Detail war auf einmal großartig… Ich wurde jäh von meinen Erinnerungen unterbrochen, als ich in die Nähe des Irish Pubs kam und ich durch meine sensiblen Ohren den Lärm viel stärker wahr nahm. An manche Sachen gewöhnte man sich nie. Ich nickte dem stämmig gebauten Türsteher zu, ehe ich durch die Tür ging und die Barkeeper begrüßte. Witzig. Seit fünf Jahren komm ich nun her und keiner bemerkt, dass ich nicht älter werde oder mich kaum verändere. Diese Menschen, so naiv. Ich bin auf dieses Pub gekommen, weil ich mit sechzehn, schon einmal mit meiner Cousine herkam. Ein netter, schäbiger Laden. Wo viele junge Menschen sind. Wo ich meinen Hunger stillen kann, ohne jemanden Töten zu müssen. Ich ging hinunter, in den Keller, wo sich das Meiste abspielte. Ich setzte mich zur Bar, und lächelte den Barkeeper an. Ein netter Typ, um die vierzig, aber noch gut gehalten. „Minna, hello! A bloody Mary as usual?“, fragte er mich. Er kam aus Irland und konnte nur wenig Deutsch. Obwohl er schon eine Weile hier arbeitete. „Yes, thanks, Dave.“ Ich schmunzelte ihn an, jedes Mal denke ich mir: Wenn er wüsste! Das wir Vampire immer irgendwas mit „bloody“ trinken, ist reine Schikane, um zu demonstrieren wie dämlich Menschen eigentlich sind. Aber ich mag Dave. Er ist echt okay und ich würde ihm nie etwas antun. Eher nehme ich mir diese amerikanischen Oberproleten vor, die glauben etwas Besseres zu sein. Ich kann Amerikaner nicht ausstehen. Konnte ich noch nie. Und genau in einer Ecke weit hinten grölten sie. Hier findet man schnell Opfer, die sich gerne auf einen so genannten Flirt einlassen. Ich nahm meinen Cocktail und ging geschmeidig und sanft lächelnd zu diesen Idioten. Sie starrten mich an als wäre ich eine Fata Morgana. Kann ich verstehen. Vampire erlangen nicht nur eine gewisse Schönheit, sie strahlen auch etwas Geheimnisvolles aus. Ich beugte mich herab und fragte den am nahesten Sitzenden, ob er mit mir tanzen möchte. Natürlich sagte er zu und die restliche Meute jaulte neidisch und anfeuernd ihren Freund, den ich gerade entführte, hinterher. Doch auf Tanzen hatte ich keine Lust. Also ging ich in eine spärlich beleuchtete Nische. „I thought you wanna dance?”, fragte mich dieser junge Surfertyp unschuldig. Ich lächelte ihn verführerisch an und ich hörte seinen Herzschlag vor Erregung schneller pumpen. Mit seinem jungen Eifer packte er mich und drückte mich an die Wand. Schnell und viel zu voreilig drückte er seine Lippen auf meinen Mund. Ich musste einen Brechreiz unterdrücken und spielte eine Weile mit. Ich löste mich von diesem abscheulichen Kuss und wanderte mit meinem Mund seinen Hals entlang. Meine Eckzähne kribbelten und ich fühlte wie sie wuchsen. Mit meiner Zunge fuhr ich noch die Halsschlagader entlang, ehe ich genüsslich in den Hals biss und das warme, herrliche Blut meine Kehle hinab floss. Der Amerikaner stöhnte erregt auf. Menschen merken von dem Biss nichts. Die Stelle wird betäubt, sobald man mit den Zähnen sie berührt. Sie glauben, dass wir ihnen nur einen Knutschfleck verpassen wollen. Einen sehr heißen. Denn so ein Biss erregt vollkommen. Man wird willenlos. Ich weiß wovon ich spreche. Ich ließ von meinen Opfer wieder ab, wenn ich merkte, dass der Herzschlag sich beruhigte. Wird der Herzschlag zu langsam, habe ich zu viel getrunken, denn dann ist der Mensch ganz benommen und das würde seinen Freunden auffallen. Also lasse ich ihn los und gehe einfach weg. Es gibt hier genug andere potentielle Opfer. Jedoch bevorzuge ich Männer, von denen kann man einfach mehr rausholen. Dafür schmecken Frauen süßer. Und nach so einem grauslichen Kuss, brauche ich etwas Sinnliches. Eine junge Frau, wäre dafür ideal. Ich streifte ein wenig durch das Pub, als mir eine junge Dame auffiel. Sie sah leicht asiatisch aus. Vermutlich ein Mischling. Und sie saß allein. Langsam näherte ich mich und als sie mich sah, lächelte ich sie an. „Darf ich mich setzten?“, erkundigte ich mich höflich. Sie lächelte mich ehrlich an und nickte. „Ja, sicher.“ „Ich bin Minna. Freut mich“, entgegnete ich und reichte ihr meine rechte Hand. „Amalia“, antwortete sie und wir schüttelten die Hände. Ich zuckte kurz und unbemerkt bei meinen früheren Namen zusammen. Wir schwiegen einen kurzen Moment und ich musterte sie heimlich. Sie erinnerte mich an wen. Mit ihren dunkelbraunen, leicht gewellten Haaren und der olivfarbenen Haut. „Auf wen wartest du? Auf deinen Freund?“, fragte ich aus Neugier heraus. Sie blickte mich kurz an, ehe sie leicht lachte. „Nein, nicht auf einen Freund. Auf meine Mutter“, antwortete sie und grinste schief. „Ach so. Meine Mutter ist nie mit mir fortgegangen. Ist auch besser so, sie hätte sich nur die ganze Zeit aufgeregt“, grinste ich zurück. Amalia zuckte die Schultern. „Meine Mutter ist eine Glucke. Sie hängt die ganze Zeit an mir, weil sie ihre Schwester verloren hat“, meinte sie gleichgültig. Dieser Satz versetzte mir einen Stich in meinem Herzen. Damals hatte ich auch meine Schwester verloren und ich habe sie geliebt. Ich liebe sie noch immer. Es war mir aber nicht erlaubt, sie mit mir zu nehmen. „Ich verstehe deine Mutter, ich habe meine Schwester auch verloren“, sprach ich zurück und versperrte die Erinnerungen von meiner kleinen Schwester, die aufkommen wollten. „Das tut mir-.“, doch die junge Frau wurde je unterbrochen. „Amalia“, hauchte eine Frau im mittleren Alter hinter ihr. Sie drehte sich schnell um. „Ja, Mum“, sprach sie, doch ich erkannte, dass diese Frau nicht ihre Tochter meinte. Sondern mich. Ich starrte sie entsetzt an. Woher wusste sie meinen Namen? Wer war sie? Ich blickte in ihre rehbraunen Augen und durchforstete ihren Geist. Doch mit einem Mal strömte in mich so eine tiefe Trauer und Schmerz ein, dass ich sofort hätte weinen können. Diese Frau, die vor mir stand, war niemand anderes als meine Schwester. Meine kleine Schwester. Ich stand schnell auf und lächelte sie entschuldigend an. „Sie müssen mich verwechseln. Ich heiße Minna, nicht Amalia“, bemühte ich mich meine Stimme freundlich und heiter zu klingen. Die Frau kam näher und starrte mich regelrecht an. Sie musterte eindringlich mein Gesicht, meine Haare, meine Arme und auf einmal stockte mir der Atem. Ich habe mir an meinem achtzehnten Geburtstag ein Tattoo machen lassen, was bis heute noch auf meiner Haut ist. Nicht mehr sehr sichtbar, aber noch erkennbar. Und meine Schwester kannte dieses Tattoo. Ich bekam es mit der Panik zu tun. Ich konnte ihr, dass nicht erklären, wenn sie herausfindet, was ich geworden bin. Vor allem wie?! Und sie würde es herausfinden, in ein paar Sekunden. Sie drehte mich um und starrte auf meinen Rücken, wo mein in Schwarz gehaltener chinesischer Drache sein sollte, der von meinem Genick sich fünfzehn Zentimeter herunter schlängelte. Doch sie ließ mich wieder los und schüttelte den Kopf. „Es tut mir aufrichtig leid, aber sie sehen wirklich wie meine verloren gegangene Schwester aus. Wirklich, es tut mir leid.“ Ich erkannte den tiefen Schmerz in ihren Augen und ich wollte sie trösten, in den Arm nehmen und schreien, dass ich es doch bin. Doch ich konnte nicht. Nein, ich durfte nicht. Ich hätte ihr so viel zu sagen. So viel zu erzählen. Ich fühlte mich einsam. Aber ich nickte ihr nur zu und ging. Ich trank noch von drei anderen Menschen und verschwand von diesem Pub. Ich wollte so schnell wie möglich nur noch weg. Der Gedanke, dass ich beinahe von meiner eigenen Nichte getrunken hätte, bereitete mir Übelkeit. Nur weg, weg von ihr. Nach meiner Wiedergeburt wurde mir untersagt, jeglichen Kontakt mit meiner Familie aufzunehmen. Zum Schutz. Für sie und vor allem für mich. Das ist der furchtbare große Nachteil als Blutsauger. Du musst deine ganze Familie, dein ganzes voriges Leben, deine ganzen Freunde, dein Ich ganz und gar hinter dir lassen. Niemand, wirklich niemand von früher darfst du begegnen oder irgendetwas sagen. Genauso darf man unter allen Umständen keinem verraten, außer man macht ihn selber zu einem Vampir, was man ist. Das sind so ziemlich die Grundprinzipien, um als Unsterblicher zu überleben. Ich ging gerade wieder am Stephansdom vorbei und blickte lange hinauf auf den Turm. Kurzerhand entschied ich mich dazu hineinzugehen. Als Mensch war ich sehr gläubig. Ich glaubte daran, dass für jeden das Leben vorherbestimmt war. Für jede Person hat Gott ein Buch geschrieben und ich glaubte daran, dass der heilige Vater uns Aufgaben im Leben stellte und es an uns lag den richtigen Weg einzuschlagen. Meine dreißig Jahre als Vampir habe ich lange überlegt, ob ich noch immer im selben Glauben war. Bis jetzt bin ich mir noch nicht sicher. Aber der Dom war etwas was mich schon immer faszinierte, genauso wie andere alte Kirchen. Nun, als Vampir verstärkte sich diese Begeisterung. Ich schaute mir lange die Gemälde. Wenn mein Leben mir vorbestimmt war, was für einen Sinn hatte er jetzt? Als Vampir? Was bezwecke ich? Ich schüttelte den Kopf. Ein ewiges Leben zu haben, aber keinen Sinn darin zu finden, hatten schon viele Vampire in das verbrennende Feuer getrieben. Nebenbei, dass Einzige was uns töten kann. Feuer. Schöne, lodernde Flammen. Aus Tradition kniete ich mich nieder und betete. Ich betete für alles, was mir einfiel. Ich hörte, dass sich wer in die Kirche näherte, doch ich beachtete es nicht weiter. „Ich hätte nicht gedacht, dass du jetzt beten gehst…“, vernahm ich dann eine Stimme hinter mir. Ich beendete mein Gebet, machte ein Kreuz und drehte mich um. Es war meine Schwester. Ich wusste es vorher schon, aber ich hoffte inständig, dass meine Instinkte mich diesmal täuschen. „Was machen Sie hier?“, fragte ich höflich und lächelte sie freundlich an. Was sie hier machte, war eine sehr gute Frage. Denn zu der Zeit konnte es sehr gefährlich sein. „Ach, ich bete. So wie du eben. Ich bete für die verlorene Seele meiner Schwester“, meinte sie traurig und kniete sich hin. Ich starrte sie lange an. Das letzte Mal, dass ich sie sah, war sie sechszehn Jahre alt. Die Zeit hatte ihr nicht so zugetragen, wie ich vermutet hatte. Sie wirkte noch recht jung, für das, dass sie nun Vierundsechzig war. Sie beendete ihre Gebete und blickte mich lange an. Ich versperrte meinen Geist vor ihr, als ob ich Angst hätte, dass sie hineinsehen konnte, genauso vermied ich es in ihren Geist zu sehen. „Wieso verloren?“, fragte ich sie und sah weg. Ich konnte nicht länger in ihre rehbraunen Augen blicken. Es tat mir in der Seele weh. „Weil du verloren bist, Amalia!“, erwiderte sie leise und sie sah mich mit einem Schmerz in den Augen an, dass mir Tränen in die Augen kamen. Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht Amalia!“, entgegnete ich hartnäckig. Sie lächelte nur traurig. „Doch du bist es. Du bist meine Schwester! Glaubst du ernsthaft, ich erkannte dich nicht wieder!“, sprach sie mit ihrer sanften Stimme und jeder Klang bohrte sich in mich. „NEIN. Verstehst du nicht? Deine Schwester ist vor dreißig Jahren gestorben! Sie ist tot! Hör auf sie in mir zu sehen!“, schrie ich sie verzweifelt an. Dieser so lange zurückgehaltene Schmerz in mir kam wieder zum Vorschein. Sie packte plötzlich meinen Kopf, blickte mir lange in die Augen und wischte mir die Tränen weg. Ich riss meinen Schopf aus ihren Händen und schob sie weg. „Bleib von mir weg, hörst du! Ich bin ein Monster, okay? Ein wandelndes Monster!“, fauchte ich sie an, doch sie blieb standhaft stehen und lächelte mich bekümmert an. „Ich weiß“, erwiderte sie und perplex starrte ich zurück. „Du siehst aus wie vor dreißig Jahren, nur das deine Haut um einiges heller ist und deine Haare nun länger sind. Aber du bist nicht gealtert und du wirkst so anders. Ich weiß, dass du nicht mehr menschlich sein kannst, aber du bist noch immer meine Amalia, meine große Schwester“, sprach sie leise und Tränen flossen aus ihren Augen, ihre Wangen hinab. Ich zitterte und ich weinte, wie ich schon lang nicht mehr weinte. Dann schoss ich zu ihr und ließ mich von ihr in die Arme nehmen. „Geh fort, Elly. Geh! Du darfst nicht hier sein und du musst mich vergessen!“, entgegnete ich sanft und löste mich wieder von ihr. Ich sah sie lange an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Sei eine gute Mutter und eine gute Ehefrau. Ich verspreche dir, dass ich auf dich und deine Nachfahren aufpassen werde, aber suche mich nie wieder auf. Hast du mich verstanden!“, befahl ich ihr. „Ja, ich bin nur froh, dass du wohl auf bist. Und ich werde tun was du sagst“, erwiderte sie. Sie drückte nochmals meine Hand und ging dann fort. Ich stand noch eine Weile an Ort und Stelle und atmete langsam ein und aus. Meine Ziehfamilie hat mich davor gewarnt in Wien zu bleiben, da es nicht gerade eine große Stadt war und die Wahrscheinlichkeit zu hoch war, jemandem aus meinem früheren Leben zu begegnen, aber ich konnte mich nicht von Wien trennen. Zumindest wollte ich es noch nicht. Ich sah viele Länder und Städte bin mit meinen Erschaffern um die Welt gereist, aber es zog mich immer wieder zurück. Man vergisst seine Heimat nicht so leicht. Besonders nicht, wenn man ein Vampir ist und sich an sein altes Leben verbissen klammert. Ich ging aus der Kathedrale hinaus und starrte hinauf in den Himmel. Es wird Zeit, dass ich meine Blutfamilie aufsuche. Ich hatte sie schon eine Weile nicht mehr gesehen. Es ist eine eigenartige Beziehungen zwischen denen und mir. Einerseits liebe ich sie über alles und andererseits hasse ich sie auch, für das was ich jetzt bin. Ich weiß, dass es meine Entscheidung war und manchmal verfluche ich mich selbst dafür. Aber letztendlich gewährten sie mir Das Blut. Ich drehte mich wieder dem Dom hin und sprang hinauf auf einer der hohen Zinnen. Mit der Zeit als Unsterblicher gewann man einige Eigenschaften. Wie eine sehr hohe psychische wie physische Kraft. Ich konnte locker paar hundert Meter in die Luft springen, wenn ich es wollte. Genauso konnte ich so schnell agieren, dass es dem menschlichen Auge verwährt bleibt, mich zu sehen. Und ich konnte hypnotisieren. Diese Fähigkeiten nennen wir Gaben der Dunkelheit. Es gab noch einige die erst mit einigen hundert Jahren kamen, wie in der Luft schweben und, wie ich es nenne hexen, denn etwas anderes war es nicht, wenn man Gegenstände bewegen kann oder die Zukunft voraussagen kann. Ich habe ein einziges Mal, die Ältesten unserer Zunft gesehen. Sie gehören zur Erhabenen Fora der Unsterblichen, wie sie sich selbst nennen. Einer von ihnen ist mein Ziehvater. Kyrios, aus dem antiken Griechenland. Ich lächelte leicht. Ja, ich sollte sie besuchen gehen. Ich fühle mich nun einsamer als vorher und ich vermisse sie. Vermisse sie schrecklich. Es wird Zeit… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)