Dark Angel von Tomonyan (.:9.3.10 Kapitel 18 on:.) ================================================================================ Kapitel 4: Whole Life --------------------- Titel: Dark Angel Kapitel: 5/? Autorin: -Satty- Pairing: Ni~yaxSakito, ReitaxAoi Genre: Shounen-ai, Romantik, Darkfic etc... Kommentar: Tja diesmal gibt es auch nicht viel zu dem Kapitel zu sagen. Es dient mir eher als Übergang zum nächsten Teil, an dem ich bereits fleißig arbeite und in dem dann auch wieder mehr passiert. Hierbei wollte ich im Vordergrund noch mal genauer auf das Leben von Reita und insbesondere auch Sakito eingehen ^^ Ich hoffe, dass es euch dennoch gefällt… *alle leser knuffl* Kapitel 4: Whole Life Es vergingen einige Tage in denen Reita das Bett nur zum Essen verlassen durfte. Der Blondschwarzhaarige bekam deutlich zu spüren, was Aoi und auch der Rest des Clans von seinem Stursinn hielten, trotz der Verletzung und dazu noch mit Tryptophanmangel an diesen Kämpfen teilzunehmen. Die schwarzhaarige Schönheit war zutiefst enttäuscht von dem Älteren, kam um sich um seine Verletzung zu kümmern, die jetzt, wo sie endlich mal Ruhe hatte, erstaunlich schnell heilte. Doch dafür ging ihm Aoi erstmal aus dem Weg. Etwas das auch Reita nicht gerade kalt ließ. Heute durfte er zum ersten Mal von Seiten seines Freundes aufstehen und er war froh darüber. Nur im Bett liegen und nichts tun war einfach nichts für ihn. Er erhob sich, schonte das Gelenk aber weiterhin und trug es durch eine Schlinge um den Hals. In dem Raum, welcher ihnen als Küche und Aufenthaltsraum diente, traf er dann auf Ruka, der gerade dabei war eine kleine Holzfigur zu schnitzen, während Ayumi einige Kartoffeln schälte. Das hübsche braunhaarige Mädchen hob den Kopf, begrüsste Reita mit einem milden Lächeln. „Na? Darfst wohl endlich wieder aufstehen?“, stichelte Ruka auch sogleich. Reita warf ihm nur einen giftigen Blick zu. Es kratzte ihn immer noch, dass er solch eine Schwäche vor dem Älteren gezeigt hatte und dieser ihn jetzt damit fast pausenlos aufzog. „Wo ist Aoi?“, fragte Reita stattdessen, ohne auf die Sticheleien des Brünetten einzugehen. „In der Stadt, einkaufen.“, kam auch sogleich die Antwort von Ruka, der die Schnitzerei nun beiseite legte und den Blondschwarzhaarigen ernst ansah. „Reita. Ich müsste dich mal unter vier Augen sprechen.“, meinte er dann. Bis jetzt hatte er es gelassen den Jüngeren auf diesen Fremden anzusprechen, doch jetzt wollte er endlich Klarheit haben. „Gut. Dich hindert nichts daran.“, erwiderte der Angesprochene nur kühl darauf, deutete nach draussen. Ayumi sah die beiden zwar schräg an, sagte aber nichts dazu. Ruka nickte, stand auf und ging nach draussen und Reita folgte ihm. Sie entfernten sich etwas von dem Tempelgebäude, stiegen die brüchigen Steintreppen hinab. „Ich denke wir sind jetzt weit genug entfernt. Also was willst du?“, fragte Reita, konnte sich schon denken, worum es den Älteren ging. Dieser kam auch direkt zur Sache. „Wer war dieser Fremde? Du kennst ihn und er hatte Tryptophan dabei und wusste von deiner Schwäche. Also?“ Reita stand mit dem Rücken zu dem anderen, drehte sich auch jetzt nicht um als er sagte: „Und wenn? Was würde es dich angehen?“ Ruka stutzte. „Was es mich angeht? Eine Menge, immerhin könnte es sein, dass er für die Gruppe gefährlich werden könnte.“ „Tse… das glaubst du doch selbst nicht! Ja ich kenne ihn. Er ist ein Teil meiner Vergangenheit und damit habe ich abgeschlossen!“ „Gut… dann willst du also auch sicher nicht den Brief lesen, den er mir für dich gegeben hat.“ Nun war es Reita der sich überrascht umdrehte, Ruka mit einem überraschten Blick ansah. „Er hat dir einen Brief gegeben? Für mich?“ Ruka nickte, zog den dreckigen Umschlag aus seiner Tasche hervor, hielt ihn in die Luft. „Ja das hat er. Und ich habe ihn dir bis jetzt nicht gegeben, weil ich das erst mit dir klären wollte. Wer ist er? Wer bist du Reita? Ich habe euren Kampf gesehen. Eure Bewegungen, eure Ausführungen und Techniken, sie waren so schnell, dass ich sie nicht verfolgen konnte! Ich gebe dir den Brief, wenn du mir diese Fragen beantwortest!“ Rukas Blick war ernst, sehr ernst und Reita blickte ihn nun mit zusammengekniffenen Augen an. „Willst du mich erpressen, Ruka?“, knurrte er, spannte seinen Körper an, was einen schmerzlichen Impuls von seinem Handgelenk verursachte. „Nein. Ich möchte nur wissen, wer du bist, Reita? Keiner von uns weiß etwas über dich, woher du damals kamst, als Aoi dich zu uns gebracht hat. Schon etwas komisch, wenn man 4 Jahre lang in einer Gruppe lebt, die nichts über jemanden weiß und selbst der Geliebte kaum mehr als deinen Namen und dein Alter kennt.“, antwortete der Ältere, hielt dem drohenden Blick des Kleineren stand. „Lass Aoi da raus! Mit ihm hat das nichts zu tun.“, herrschte Reita, der sich deutlich in die Enge gefühlt trieb. Er hatte seine Vergangenheit bisher gut verbergen können und er hatte auch nicht vor jetzt damit rauszurücken. „Meine Vergangenheit ist meine Sache! Sie hat euch bis jetzt nicht geschadet und wird es auch in Zukunft nicht tun!“ Nur mühselig konnte der Blondschwarzhaarige seine Stimme im Zaum halten, ebenso die Wut und die Angst, die in ihm aufstieg. „Bist du dir sicher, dass du das so einfach versprechen kannst?“ Diese Frage war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Natürlich konnte er es nicht. Er hatte seit seiner Flucht vor neun Jahren nie wieder etwas mit Menticore zu tun gehabt, hatte alles hinter sich gelassen und er wusste nicht, ob die Wissenschaftler noch an ihnen interessiert waren. Doch er konnte es sich nicht vorstellen, immerhin hatten sie sich seit neun Jahren nicht um ihn gekümmert. Nun erschien ein Lächeln auf Rukas Lippen und er schritt auf Reita zu, hielt ihm den Brief hin. „Wann verstehst du endlich, dass du uns vertrauen kannst, Reita? Sind denn vier Jahre nicht lange genug um jemanden kennen zu lernen?“ Reita, der bis eben noch mit seinen Gedanken beschäftigt war, sah Ruka nun an und sein Blick war nicht zu definieren. Tatsächlich war der Blondschwarzhaarige verwirrt, hatte er solche Worte doch zum ersten Mal von dem 20-Jährigen gehört. Ruka lächelte noch immer, drückte Reita den Brief schließlich in die Hand und kehrte dann um. „Denk über diese Worte nach, Reita. Du gehörst inzwischen zu uns und es würde uns freuen, wenn du dich langsam etwas öffnest.“ Damit verschwand der Brünette, ließ einen verwirrten und mit sich selbst kämpfenden jungen Mann zurück, der einfach nicht verstand, was das Ganze zu bedeuten hatte. Mit einem Seufzen setzte sich Reita schließlich auf die bröckelnden Stufen, blickte auf den Umschlag in seiner Hand. Er haderte. Sollte er ihn öffnen und lesen oder lieber nicht? Wenn er ihn öffnete, das wusste er, öffnete er gleichzeitig einen Weg zurück in seine Vergangenheit, die er doch um keinen Preis jemals wieder an die Oberfläche hatte holen wollen. Lies er ihn verschlossen, würde vielleicht alles so bleiben, wie es jetzt war. Er wäre glücklich, doch dann tauchten wieder die Katzenaugen vor seinem inneren Auge auf und mit einem weiteren Seufzen, riss er den Brief auf, las die wenigen Zeilen, die in hastiger, aber sauberer Handschrift dort geschrieben standen. Wenn wir uns trotz meiner Zweifel wieder begegnen sollten und du diesen Brief liest, bitte ich dich beim neunten Glockenschlag genau sieben Tage nach dem Kampf die alte Kathedrale aufzusuchen, wo der Kampf stattfand. Ich werde dort auf dich warten… Sakito Sieben Tage nach dem Kampf? Dann war das bereits morgen. Es war eine schwere Entscheidung für den Blondschwarzhaarigen ob er dieser Bitte folge leisten sollte oder nicht. Es war inzwischen vollkommen klar, dass der Jüngere nach ihm gesucht hatte und die Hoffnung regte, dass er kommen würde. Doch wenn er sich Sakito stellte, bedeutete dies auch, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Was sollte er tun? Im Moment wusste er es wirklich nicht. *** Auch bei ihm waren die Tage vergangen und bereits morgen würde der entscheidende Tag sein und es würde sich zeigen, ob Reita kam um ihm zuzuhören oder nicht. Würde er nicht kommen, dann wusste Sakito, dass die Jahre der Suche vollkommen nutzlos gewesen waren. Ruki hatte er nicht finden können und Reita trug nun die Hoffnung in sich, die der Brünette die ganzen Jahre bewart hatte. Aber würde Reita erscheinen, bedeutete dies keineswegs das Ende aller Probleme. Sakito musste versuchen ihn von seinem Vorhaben zu überzeugen und dies, dass wusste er, würde die schwerste Aufgabe sein, die er zu bewältigen hatte. Die Sonne stand bereits weit am Himmel und bewegte sich unweigerlich dem Zenit entgegen. Er saß bei einer Gruppe von Gauklern, die frei durch die Gegend zogen und andere Leute mit ihrem Schauspiel unterhielten, eine Art von Menschen, die in dieser Zeit sehr selten zu sehen waren und von den Obrigkeiten auch verabscheut. Doch Sakito mochte sie. Er hatte sich ihnen vor mehreren Wochen angeschlossen, hatte so Einzug in die Stadt gehalten. Er hatte bisher immer versucht große Menschenansammlungen zu vermeiden, hatte sich stets nur kleineren Gruppen angeschlossen und das auch nie länger als nötig. Zu groß war die Gefahr gefunden zu werden, wenn er sich zulange an einem Ohr aufhielt. Aber alleine, das wusste er, war man in diesen Zeiten verloren, war man auch noch so stark. Es stimmte zwar, dass er relativ resistent gegen Verletzungen und auch Krankheiten war, doch gegen eine Kugel konnte selbst er sich nicht schützen. „Oi Saki-chan… tanzt du mit mir?“, riss ihn plötzlich eine bekannte Stimme aus den trüben Gedanken. Er hob seinen Kopf und sah einer hübschen jungen Frau direkt in die Augen. Akiko… eine der Gauklerinnen, die ihr Geld mit ihrem Tanz verdiente. „Nein… nicht jetzt.“, lehnte er ab, wollte nicht tanzen, doch die junge Frau gab nicht nach. „Och komm schon. Wir ziehen doch morgen schon weiter.“, bettelte sie weiter. Als dann auch noch Ryo ihm einen Stoß in die Rippen gab und meinte, er solle sich nicht so anstellen wie eine Jungfrau vor dem ersten Stoß, gab er knurrend nach. „Aber nur ein Lied!“ Die junge schwarzhaarige Frau lachte und nickte, zog Sakito auf die Beine. „Wenn du tanzt, bekommen wir bestimmt noch mehr Zuschauer, so hübsch wie du bist.“, lachte Akiko, strich dem überdurchschnittlich hübschen Jungen die dunkelbraunen Strähnen aus der Stirn. Sakito unterdrückte den Impuls nach der Hand der jungen Zigeunerin zu schlagen, lächelte nur etwas steif. Ryo forderte schließlich die drei Jungen, welche die beiden mit ihrem Spiel auf Gitarre, Dudelsack und Geige begleiteten, auf ein fröhliches Lied anzustimmen. Sanjo holte sogar seine Flöte hervor und begann eine fröhliche Melodie zu spielen. Sie alle wollten wohl, dass Sakito mal aus sich herauskam. Also er nahm die Hand der zierlichen jungen Frau und begann mit ihr zu der Musik zu tanzen. Er bewegte sich leicht, elegant, zog viele der Zuschauer mit einem Mal in seinen Bann. Akiko behielt also Recht und zahlreiche Blicke richteten sich auf das doch ungleiche junge Paar. Zu jenen Zuschauern gehörte auch ein schwarzhaariger junger Mann, den die Musik angelockt hatte und der nun die Zigeuner bei ihrem Spiel beobachtete. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Züge, mochte er es doch, wenn auch mal Fröhlichkeit das schwere Gemüt der Menschen in dieser Stadt auflockerte und sie nicht nur immer an das Leid und die Qualen dachten. Der Schwarzhaarige hielt in seinen Händen einen kleinen Weidenkorb, der mit frischem Gemüse und einem Laib Brot gefüllt war, welches er soeben auf dem Markt erstanden hatte. Ja die Zeiten waren schlecht und Essen kostete viel Geld und dennoch verloren sie alle nicht die Hoffnungen. Aoi ließ sich von der fröhlichen Musik mitziehen, beobachtete weiterhin das tanzende Paar, welches nun für seine Darbietung einige Geldmünzen zugeworfen bekam. Besonders der junge Tänzer, der die schwarzhaarige Zigeunerin leichtfüßig führte, erlangte seine Aufmerksamkeit. Und Sakito tanzte, konzentrierte sich auf seine Partnerin, die er elegant in seinen Armen drehte, aber auch darauf achtete, dass sie ihm nicht zu nah kam. Er ließ niemals übermäßige Nähe zu. Einige Minuten schwebten sie wie auf einer Wolke über den Straßenasphalt, ehe er sie losließ und sich leicht verbeugte. Man lernte, wenn man bei Zigeunern lebte doch etwas. Ein Spiel sich zu verstellen und dabei immer das Gute zu zeigen. Das zu zeigen was die Menschen sehen wollten und sie auch einmal zum lachen brachte. Es war ein schönes Spiel musste er zugeben, etwas, dass diese kümmerliche Welt viel mehr gebrauchen konnte. Sakito zauberte er ein strahlendes Lächeln auf seine engelsgleichen Züge, ein Lächeln, das so perfekt war, dass selbst Akiko ihm glaubte. „Ich danke für den Tanz, meine Liebe.“, sagte er, entfernte sich dann. Sie lachte. „Keine Ursache… und schau… du hast viele Leute angelockt. Vielleicht solltest du ihnen noch etwas auf der Gitarre oder der Flöte spielen, hm?“, neckte sie den hübschen Jungen. Dieser resignierte. //Ruhe hat man wohl nie…// Damit setzte er sich zurück zu Ryo, überkreuzte die Beine und zog aus seiner Hosentasche eine kleine Muschelflöte, welche er vor einem Jahr am Strand einer entlegenen Stadt gefundenen hatte. Ja er war da gewesen, am Meer, hatte gefühlt wie sich nasses Gras unter seinen Fußsohlen anfühlte, doch gelacht hatte er dabei nicht. Erneut nahmen ihn die trüben Gedanken gefangen, wenn er begann nachzudenken, an Ni~ya zu denken. Wie sehr vermisste er die Wärme des Dunkelhaarigen, dessen beruhigende Worte, die ihm auch nach den schmerzlichsten Qualen die Angst genommen hatten und ihn ruhig hatten schlafen lassen. Er setzte die Flöte an den Mund und sofort hörten die anderen auf zu spielen, lauschten dem ruhigen, traurigen Klang der Flöte, die Sakito mit sanfter Hand führte. Die Lider hatte er geschlossen und die langen dunklen Wimpern ragten bis auf seine Haut. Er driftete ab, weg von der Realität, weg von den Menschen. Sein Spiel berührte die Zuschauer. Alle lauschten still, ließen sich von der Melodie davontragen und auch Aoi berührte sie tief. Dieses Spiel, diese Melancholie… sie erinnerte ihn an Reita, an dessen dunkle Seen, die niemals das zeigten, was wirklich in dem Blondschwarzhaarigen vorging, was er dachte und fühlte. Irgendwann riss der Schwarzhaarige sich dann einfach los, wollte nicht das Schwermütigkeit ihn übermannte und er resignierte. Er würde es schaffen, dass Reita ihm vertraute, auch wenn er noch nicht genau wusste wie. Aber er würde es schaffen. Er warf eine Münze in den Hut, den die junge Zigeunerin herumreichte, die vorher noch mit dem Brünetten getanzt hatte. Sie verbeugte sich leicht vor ihm und ihre schwarzen Seen, die so unglaublich sanft und voller Lebensfreude glänzten, entlockten dem Schwarzhaarigen ein leichtes Lächeln. „Danke mein Herr.“, bedankte sich das Mädchen und Aoi nickte. „Sagt dem jungen Mann, dass er ein außergewöhnlich guter Spieler ist.“ „Ich werde es ihm ausrichten.“ Dann tanzte sie weiter und Aoi verließ den Marktplatz, machte sich auf den Weg zu ihrem Zuhause, zurück zu Reita. Diese Begegnung mit den Zigeunern, hatte ihm neuen Mut gebracht, gezeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten immer noch Licht vorhanden war und man nur an dieses Licht glauben musste. *** Sakito hörte auf zu spielen und sofort klatschten einige der Zuschauer begeistert Beifall, doch ihn kümmerte dies nicht. Er verstaute die kleine Muschel wieder in seiner Tasche, lehnte sich zurück an die Wand und schloss einen Moment erneut die Augen. Sobald der nächste Morgen anbrach, würde er die Zigeunergruppe verlassen. Er hatte sich bereits zu sehr mit Ryo, Akiko und dem Rest des bunten Völkchens beschäftigt, war aber trotz des ständigen Kontaktes entfernt und anonym geblieben. Ryo hatte ihn akzeptiert wie er war und auch die anderen. Er hatte sich ihnen angeschlossen, geholfen das Essen zu besorgen und sich an den täglichen Schauspielen beteiligt. Mehr hatten sie nicht erwartet, mehr hatte er nicht getan. Bekommen hatte er jedoch viel. Die Nähe zu anderen Menschen, die er in den letzten Jahren fast stur vermieden hatte, war unumgänglich gewesen und nicht selten hatte er geglaubt, es nicht zu überstehen, waren doch zu viele der schmerzlichen Erinnerungen zurückgekehrt. Er hatte nicht nur einmal gewünscht, einfach zu ihnen gehören zu können. Aber trieb sein innerer Geist ihn weiter und es wurde Zeit sich zu lösen. //Du wirst viel zu sentimental... es wird Zeit.//, dachte er bei sich, als Ryo ihn plötzlich anstupste. „An was denkst du?“, fragte der dunkelhaarige Schausteller. Sakito erwiderte nichts darauf, was Ryo wieder zum Schweigen brachte. „Ich werde aus dir nicht schlau Sakito. Du bist wirklich ein außergewöhnlicher Mensch, zeigst nie Gefühle und egal wie sehr man denkt, dir nah zu sein, desto ferner ist man es.“ //Du hast etwas erlebt, dass wohl keiner erleben möchte. Nur was wird wohl auf ewig dein Geheimnis bleiben.// „Ich lege keinen Wert darauf, dass andere mich kennen und das weißt du, Ryo. Morgen werde ich euch verlassen. Ihr habt mich mit hergenommen, mir Schutz in eurer Gruppe geboten und ich habe mich integriert und euch geholfen.“, sagte Sakito schlicht, lehnte sich zurück an das Gemäuer und schloss die Augen. Der Ältere lächelte. „Schon klar. So war es abgemacht gewesen und so halten wir es ein, obwohl ich doch sagen muss, dass deine Anwesenheit eine nette Abwechslung war.“ „Hai... und bevor sie dir zu sehr ans Herz wächst, wird es Zeit sie zu lösen.“, erwiderte der Brünette nur, zeigte Ryo dann die Schulter, was stets ein Zeichen des hübschen Jungen war, dass er nicht weiter an einer Kommunikation interessiert war. Tatsächlich waren die letzten Wochen, die er in der Mitte dieser lebenslustigen und freundlichen Menschen verbracht hatte, eine angenehme Abwechslung zu seinem sonstigen Alleinsein gewesen. Aber jetzt hatten sie ihren Sollt erfüllt und er musste allein weiter. Es hing von Reita ab, wie sein weiterer Weg sich gestalten würde. Hosted by Animexx e.V. 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