Dark Angel von Tomonyan (.:9.3.10 Kapitel 18 on:.) ================================================================================ Kapitel 1: Darkness ------------------- Titel: Dark Angel Kapitel: 2/? Autorin: -Satty- Pairing: Ni~yaxSakito, ReitaxAoi Genre: Shounen-ai, Romantik, Darkfic etc... Kommentar: So hier ist nun also das erste Kapitel ^^ Ich danke allen Kommischreibern und hoffe das euch das neue Kapi gefallen wird. Es ist leider etwas kurz, aber ich versuche die nächsten Kapitel etwas länger ausfallen zu lassen. Besonderen Dank hiermit auch an Tsugi, die sich in der Schule immer mein Geschwafel anhören muss. Hab dich lieb Süsse Text - Erinnerungen/Flashbacks *** - Trennungen zwischen den Szenen Kapitel 1: Darkness Kaum ein Windzug war zu spüren. Wie ein alles fressender Nebel legte sich die Dunkelheit der Nacht über die Stadt, schluckte jedes Licht, welches natürlichem Ursprungs war, verscheuchte den Tag, die Sonnenstrahlen und alles was es brachte war Finsternis. Das Leben des Tages erstarb jäh, Frauen rannten umher und zogen ihre greinenden Kinder in die Häuser, schlossen die Läden und verriegelten die Türen. Die Nacht war gefürchtet, nicht nur hier in Kyoto, der ehemaligen Kaiserstadt, nein sie war gefürchtet im ganzen Land. Er jedoch hatte keine Angst. Er liebte die Nacht, den Anblick der Sterne, des Mondes, welcher ihm jedoch heute verwehrt blieb. Dennoch saß die schlanke Gestalt hoch über den Dächern der Stadt auf dem Vorsprung eines der Skyliner, das noch vor 10 Jahren zu einem der Wahrzeichen der Stadt gehört hatte, jetzt jedoch fast so verfallen wirkte, wie der Rest der einst so prächtigen Kaiserstadt. Kalte Augen, ohne erkennbare Emotion blickte hinab in die Tiefe, beobachteten das rege Treiben dunkler Gestalten auf den Strassen, doch es war, als blicke er durch sie hindurch in eine nichterkennbare Leere, in eine Welt, die nur er kannte. Es regte sich nichts und für viele mochte es wirken, als saß eine Puppe auf dem Sims, gefertigt aus dem edelsten Porzellan der Welt, jedoch mit den kalten und gläsernen Augen, die nie das Leben zeigen würden, welches einem Menschen zu dem machte, was er war. Eine Puppe mochte noch so schön sein, noch so lebendig aussehen, ihr würde immer das Herz und die Seele zum Leben fehlen, doch war es bei ihm nicht ähnlich? Eine schlanke Gestalt, so schön und zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe und doch wirkte sie so tot wie eine Marionette, die leblos an ihren Fäden hing. Keine Regung zeigte sich, nicht einmal ein Heben und Senken des Brustkorbs war zu erkennen… Keiner würde in sein Inneres blicken, die Spiegel seiner Augen durchbrechen, die die Wahrheit ausblendeten. Es vergingen lange Momente in denen er weiterhin reglos auf dem Sims sitzen blieb und seinen Gedanken nachhing. Erinnerungen, Gedanken, all das jagten durch seinen Kopf wie ein rasender Fluss, der alles mit sich in die Tiefe zog, während die Sonne nun vollständig hinter der Skyline versank, auch das letzte Licht mit sich nahm. Noch immer sahen die leeren Augen in ihre weite Ferne. Er bemerkte nicht, wie ein leichter Windhauch ihm einige längere Haarsträhnen aus dem Nacken strich, seine Haut sanft kitzelte und sie wie feine Fäden in der Luft tanzen ließ. Er war gefangen in seiner Welt aus Gedanken und Erinnerungen, qualvollen Erinnerungen voller Schmerz und Pein. *** Ein Hetzen und ein Laufen. Seine Lungen brannten wie Feuer und seine Beine zitterten wie Espenlaub. Er war so schwach, wollte stehen bleiben, doch ein Ruck an seinem Arm, riss ihn wieder nach vorne, ließ ihn staucheln und aufjapsen. „Komm schon Saki… wir müssen weiter, sonst bekommen sie uns.“ Er nickte tapfer, nahm seine letzten Kraftreserven zusammen, holte wieder auf, lief nun neben dem Schwarzhaarigen her, der ihn lächelnd ansah. Es war alles so schnell gegangen, er hatte kaum realisieren können was passiert war. Er hatte geschlafen, war von seinem besten Freund leise geweckt worden. Hinter ihm hatte er zwei weitere Gestalten sehen können. Er war aufgeschreckt, hatte Ni~ya mit ängstlichen Augen angesehen, doch der Ältere hatte ihm eine Hand auf den Mund gelegt und ihn sanft angelächelt. „Keine Angst“, hatte er geflüstert, ihn angelächelt und gedeutet ihm zu folgen. Sofort war der kleine Junge aufgestanden, so leise und katzenhaft wie er sich immer bewegte. „Was ist los?“, hatte er geflüstert, ganz leise, sodass es kaum ein Hauchen war, doch Ni~ya hatte ihn verstanden. „Ich werde dir die Welt da draußen zeigen. Ich hab es dir doch versprochen.“ Verwirrung kennzeichnete seine weichen noch so kindlichen Züge in diesem Augenblick und er nickte nur, folgte dicht an dem Älteren gedrängt, den anderen beiden. Er hatte bis zuletzt nicht verstanden, was die anderen denn vorhatten, was Ni~yas Worte bedeuteten, doch als schon die beiden Jungen begannen an der schweren Tür zu hantieren hatte er es gewusst. Sie würden fliehen, dieser Hölle endlich entkommen, die sie alle schon so lange gequält hatte. Seine Sinne waren geschärft, als die Tür mit einem Klicken nachgab. Einer der Älteren hatte sie mit einem kleinen Drahtstück öffnen können und so huschten die vier schmalen Gestalten aus dem kalten Raum, setzten ihre nackten Füße vorsichtig auf dem Boden auf. „Lass Sakito vorgehen Ni~ya. Er hat die besten Augen und kann uns warnen.“, drang schließlich mit einem Mal die flüsternde Stimme des Ältesten unter ihnen hervor und der Jüngste zuckte ängstlich zusammen, nickte aber. Er konnte trotz der Dunkelheit alles erkennen, war dies doch seinen Genen zu verdanken. Zielsicher und gekonnt leitete er sie alle durch die finsteren Gänge, erkannte Wachposten und Kameras bereits aus weiter Ferne, konnte sie alle umgehen. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und es waren wohl nur Ni~yas Hände, die auf seinen Schultern lagen und ihm Stärke gaben, dass alles durchzustehen. Sie hatten es geschafft, waren aus dem Gebäude entkommen, standen nun auf dem großen Hof, den Sakito selbst noch nie mit eignen Augen gesehen hatte. Die kalte Nachluft stach ihm in den Lungen und ängstlich blickte er sich um. Er kannte nichts von dieser Welt, kannte nur die kalten Labore, die dunklen Kammern und alles was er atmete war die stickige Luft in den Gewölben gewesen. Es war das erste Mal in seinem noch so jungen Leben, dass er die wahre Welt erblickte, dass was die Realität darstellte. Voller Erstaunen sahen die Kinderaugen sich um, sahen hoch über sich die leuchtenden Punkte am Himmelsfirmament, wie sie glänzten und sich in seinen honiggoldenen Augen spiegelte. Ein Ruck zog ihn weiter. „Komm Sakito… nicht stehen bleiben.“, raunte die Stimme seines besten und wohl auch einzigen Freund leise an sein Ohr. „Wir machen es wie abgesprochen. Ni~ya! Sakito und du machen den Anfang. Ihr klettert über den Zaun und wartet dann auf uns. Wir folgen euch kurz darauf.“ Noch ehe Sakito diese Worte, die der Älteste ihrer kleinen Gruppe äußerte, realisierte, zog Ni~ya ihn weiter. Zusammen hatten sie schließlich den Zaun überwunden, warteten auf ihre beiden Gefährten, bis mit einem Mal die Sirenen losgingen, sie alle erschrecken lies. Ruki war der letzte, der den Zaun soeben überwand, als die Hunde bellten und Scheinwerfer sich auf den Hof richteten. Man hatte ihr Verschwinden bemerkt. Und nun rannten sie durch den Wald, der die Forschungslabore umgab, versuchten ihren Häschern zu entkommen. Sakito hatte Angst, zitterte am ganzen Leib und wieder war es nur die Nähe zu Ni~ya, der ihm das Selbstvertrauen gab es durchzustehen. „Ni~ya! Beeilt euch!“, schrie von vorne Reita, der sich zum Anführer ihrer Gruppe erklärt hatte. Ni~ya nickte nur, zog Sakito noch weiter mit sich. Der Kleine hatte schwer zu kämpfen bei den anderen mitzuhalten. Er war schon immer schwach gewesen, schwächer als Ni~ya und die anderen. Es schien wohl so, als würde sein Körper mit der Veränderung der Gene nicht zurechtkommen, die fremde DNS noch immer etwas abstoßen. „Komm schon Saki… wir haben es bestimmt bald geschafft.“, raunte Ni~ya ihm wieder zu, machte ihm noch mehr Mut. Ein lautes Rattern, das schnell zu einem Beben wurde, durchbrach auf einmal die nächtliche Stille und Scheinwerfer durchdrangen die Baumkrone, rissen das Blätterwirrwarr auseinander. Ein Helikopter hatte die Verfolgung aufgenommen, hetzte die vier kleinen Gestalten auseinander. Sie rannten weiter, Sakito mit einem vor Angst schwer hämmernden Herz. Zusammen erreichten sie eine Wiese, eine Fläche die ihnen den Schutz des Waldes nahm, doch sie mussten sie überqueren, hörten sie hinter sich doch schon das Bellen und Reißen der Wachhunde und ihrer Häscher. „Ni~ya! Wir teilen uns auf! Geh du mit Sakito in die Richtung, Ruki und ich nehmen die andere.“ Und schon trennten sie sich. Ni~ya zog ihn einfach mit in eine andere Richtung und das letzte, was Sakito von den anderen beiden sah, waren ihre davonhuschenden Schatten… *** Ein Schließen der Lider vertrieb auch diese Erinnerung aus seinem Kopf und mit einem leisen Seufzen öffnete er sie wieder und zum ersten Mal in dieser Nacht erkannte man ein einen Anflug von Gefühl in den katzenähnlichen Opalen. Traurigkeit und Sehnsucht, doch auch das nur einen winzigen Augenblick und es verschwanden die Emotionen, machten Platz für die allumfassende Leere, die auch in seinem Inneren zu herrschen schien. Langsam stand er auf. Es wurde Zeit. Er musste weiter, seine Suche fortsetzen, die ihn bereits 9 Jahre durch dieses Land hetzte. Noch immer auf der Flucht, noch immer der Gefahr ausgesetzt, noch immer auf der Suche. Langsamen Schrittes verließ er die Aussichtsform, hangelte sich an dem Gebäude hinab in die Tiefe, zurück in die grausame Realität. Er wurde von denselben Geräuschen begrüßt, die ihn auch verabschiedet hatten. Dieselben Eindrücke wie in jeder Großstadt. Trist, kalt… so wie er. Zielsicher zog er seinen Rucksack unter der Plane hervor, wo er ihn vor einigen Stunden versteckt hatte, zog den bereits rissigen Reißverschluss auf, kramte nur kurz in ihm herum, bis er das Gesuchte aus der Tasche zog. Geübt zog er die Spritze aus der luftsicheren Verpackung, öffnete mit der anderen Hand das kleine Fläschchen, hielt es einen Moment gegen das fahle Licht einer Straßenlaterne, seufzte erneut auf. Er würde noch sparsamer umgehen müssen, sich noch mehr zusammen nehmen um nicht durchzudrehen. Einen Moment lauschte er tief in sein Inneres hinein, fühlte bereits wie er unruhig wurde, wie sein Körper nach dem verlangte, das er ihm einfach nicht länger verwehren durfte. Langsam zog er die Spritze auf, hatte sich dafür tief in eine Gasse zurückgezogen, denn er wusste für die nächsten Minuten würde er angreifbar sein, nahm er doch unter der berauschenden Wirkung kaum etwas war. Der Brünette lehnte den Kopf hinter die ihm liegende Wand und kippte ihn in den Nacken, suchte geübt nach der Halsschlagader, schloss dann die Augen und injizierte die Spritze sicher unter die Haut. Sein Körper sackte leicht zusammen und nur wenige Augenblicke später spürte er, wie sich die lähmende Wirkung in seinem Leib ausbreitete, die Unruhe in ihm abtötete und einfach nur eine angenehme Leere blieb. Die Lider senkten sich über die bernsteinfarbenen Iriden und für einige Minuten dämmerte er wirklich wie in eine leichte Trance. Einzig allein das leichte Zittern, welches in regelmäßigen Abständen durch seinen Körper lief und seine Atemzüge zeigten, dass er lebte und nicht ein weiteres Opfer der hohen Kriminalität war. Es interessierte inzwischen keinen mehr, ob an einem Tag nun einer oder mehrere Morde geschahen, Hauptsache, man selbst kam mit dem Leben davon. Er wusste nie, wie es vorher gewesen war, vor dem Terroranschlag, der das ganze Land ins Chaos stürzte. Er wusste nichts von der Welt, die die Menschen immer beschrieben, die Ni~ya ihm damals beschrieben hatte. Ni~ya… Wieder kamen die Erinnerungen, doch diesmal verschwanden sie genau so schnell wieder. Das Tryptophan hatte auch noch positive Auswirkungen auf seinen so unruhigen und gequälten Geist. In der Zeit nach der Einnahme, wenn sich das Medikament in seinem Körper ausbreitete, blieb er von den Schmerzen der Vergangenheit verschont. Doch auch diese Wirkung verflog schnell, er kam wieder zu sich, nahm seine Umgebung wieder scharf und deutlich klar, fuhr sofort auch seine Sinne aus und untersuchte die nahe Umgebung nach möglichen Verfolgern. Die nahe Vergangenheit hatte ihm erst wieder gezeigt, wie wichtig es für ihn war, immer auf der Hut zu sein. Als er sichergestellt hatte, dass es nicht gefährlicheres gab, als ein paar streunende Katzen, die in dem Abfall der Menschen nach nahbaren Essensresten wühlten, richtete er sich leicht wanken auf und stützte sich noch einige Momente an dem bröckeligen Mauerwerk in seinem Rücken ab. Dann zog er den Rucksack wieder zu sich, verstaute das Fläschchen und die Spritze sicher, tastete nun nach aber etwas anderem, fand dies auch schnell und zog es aus der zerschlissenen Tasche hervor. Etwas reumütig dachte die schlanke Gestalt an die etlichen Yenscheine, die diese Information ihn gekostet hatte, aber wie immer hatte er die Hoffnung doch noch hinter einer solchen unsicheren Auskunft einen Hinweis auf seine „Geschwister“ zu finden, der ihn zu ihnen führte. Einmal, daran erinnerte er sich, hatte er geglaubt Reita in einem Fernsehbericht gesehen zu haben. Jedenfalls hatte die Aura und das Aussehen des gezeigten Jungen auf den damals 10-Jährigen gepasst, der Ruki, Ni~ya und ihn aus Menticore geleitet hatte. Dort war es um eine Jungendgang mit dem Namen „FightDevils“ gegangen, die in den Strassen Kyotos für Aufregung sorgten und dieser Fernsehbeitrag war es schließlich gewesen, der ihn veranlasst hatte hierher nach Kyoto zu kommen. Mit fast hypnotisierendem Blick sah er auf den kleinen Zettel, auf die mit krakeliger Handschrift verfassten Worte, die ihn zu dem Ort führen sollte, an dem er sich erhoffte endlich Reita zu finden. Aber er ergab sich nicht der Illusion zu glauben, dass es das vollkommene Ende seiner Suche sein könnte, zu oft war er so bereits enttäuscht worden. Wieso sollte er also unnütze Gefühle mit so etwas verschwenden. Entweder er fand ihn oder er fand ihn nicht. Es gab nur diese zwei Möglichkeiten und egal welche eintreffen würde, Sakito war klar, dass er dann vor dem nächsten Problem stehen würde. Jetzt jedoch wollte er sich darüber keine Gedanken machten, über dass wenn und oder. Er musste sich vorbereiten, vorbereiten auf das, was der alte Obdachlose ihm gesagt hatte und dies bedeutete eine Nacht ohne viel Schlaf. Morgen Abend würde er den Ort aufsuchen und sehen, was kommen würde. Mit einem leichten Lächeln verließ er schließlich die Gasse, verschmolz mit der Dunkelheit der Nacht und lief einem ungewissen Tag entgegen, dessen Ende alles oder nichts bedeuten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)