One Sky - One Destiny von Sinystra ================================================================================ Kapitel 9: Uncoverings ---------------------- Okay, ich habs geschafft, hier ist Kapi IX... (omg, nur noch eins dann hab ich 10!! o.o) @silver-rose_seven: Danke~, wirklich, du bist voll lieb, ich freue mich über jeden Kommi den ich kriege so wie über eine Wagenladung Schoki!! >.< Nee, noch mehr, von den Kommis wird mir nicht schlecht egal wie viele ich bekomme, im Gegenteil!! Keine Angst, ich mach mir nicht wegen euch Stress, es hilft mir wenn ich weiß dass es Leute gibt die wollen dass ich weiterschreibe! Das motiviert total!! ^_^ Und ich zwinge mich sicher nicht zum Schreiben, das kann ich gar nicht und du hast Recht damit dass dann nur Mist bei rauskommt. ^^ Der Rest der Story? x3 Der befindet sich komplett in meinem Kopf, aber ich bin nicht sicher ob du das alles wirklich schon wissen willst..? ._. Zum Teil ist es denke ich sowieso sehr vorhersehbar... u_u Ich hoffe dir gefällt dieses Kapitel so gut wie die Letzten!! *flausch* @Skycat: Und nochmal danke für deine Kommis, du bist auch so lieb!! >.< Ja, das mit Riku oder Axel ist auch eine Sache über die ich nachdenke... ^^' und Mama Saix braucht glaub ich mehr als Urlaub *sfz* ... wie wärs mit ner Wellness-Woche? x3~ Auf jeden Fall freut es mich wie jedes mal wahnsinnig dass ihr es mögt *das gar nicht oft genugs chreiben kann* !!! Ich streng mich weiter für euch an~ >.< !! Ach, und ihr dürft raten, welche Szene mir in diesem Kapitel am schwersten gefallen ist... u_u Hoffe ihr mögt es~ Kapitel IX – Uncoverings Axel verließ mit Xikru auf den Armen das Portal. Verblüfft beobachteten ihn dabei ein paar türkiser Augen. Riku war sofort bei den ersten Anzeichen des Portals vom Bett des Zimmers aufgesprungen, dass er bewohnte, wenn er in Radiant Garden war. Als er Axel erkannte, ging er in Kampfposition. Dann erkannte er Xikru. „Was..?!“ bevor er weiter sprechen konnte unterbrach Axel ihn. „Ganz ruhig. Ich bin nicht zum Kämpfen hier. Das ist ein Notfall, kannst du mir folgen?!“ Verwirrt entspannte sich Riku ein wenig, ohne jedoch in seiner Vorsicht nachzulassen. Axel deutete mit einer Kopfbewegung auf das Mädchen auf seinen Armen. „Kann ich...“ bevor er ausgesprochen hatte, war Riku schon zur Seite getreten und wies auf das Bett. Der Feuermagier trat vor und legte Xikru vorsichtig auf die Matratze. Dann wandte er sich wieder dem Weißhaarigen zu. „Okay. Es sind einige Dinge passiert... lass mich erklären, ich hab nicht viel Zeit...“ In kurzen Worten schilderte er Riku die momentane Situation im Schloss, ließ allerdings die Dinge weg, die eine längere Erklärung benötigt hätten, wie unter Anderem Xemnas’ Interesse an Xikru. Als er geendet hatte, setzte sich Riku auf die Bettkante, wandte den Blick von Axel ab und betrachtete Xikru. Sein Blick blieb an den sichtbaren Verletzungen hängen, den Kratzern in ihrem Gesicht, dem Verband an ihrem linken Handgelenk, den mitgenommenen Klamotten. „Was genau ist passiert..?“ fragte er. „Woher ist das alles? Und warum... wacht sie nicht auf?“ Axel seufzte, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand, den Blick ebenfalls auf Xikru gerichtet. „Tja... sagen wir, die Verletzungen haben sich angesammelt... und das heute hat ihr den Rest gegeben. Sie ist an einen Gegner geraten, der Lebensenergie aussaugt. Ich bezweifle dass sie innerhalb der nächsten drei Tage aufwachen wird. Potions nützen übrigens nichts.“ Riku warf ihm einen nun wütenden Blick zu. „Warum hat niemand etwas getan?!“ Axel erwiderte den Blick fest, aber traurig. „Glaub mir, hätte ich eine Möglichkeit gesehen, ihr zu helfen, hätte ich sie dreimal ergriffen.“ Er schüttelte den Kopf. Riku hob langsam eine Hand und strich Xikru vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Axel stieß sich von der Wand ab und öffnete wieder das Portal. „Warum hast du sie hierher gebracht?“ Riku stand auf. Der Feuermagier verzog die Mundwinkel zu einem leichten Lächeln. „Weil das der einzige Ort ist, wo sie im Moment in Sicherheit ist.“ Er sah kurz zu dem Mädchen hinüber, hob dann eine Hand zum Gruß und trat in das Portal. „Kümmer dich gut um sie. Sie ist mir wichtig.“ Riku starrte kurz auf die Stelle, wo der Niemand verschwunden war, dann drehte er sich wieder zum Bett um, ließ sich darauf nieder und beugte sich leicht über Xikru, um eine bessere Sicht auf ihre Verletzungen zu haben. Er runzelte die Stirn. Das konnte man nicht so lassen. Er streckte die Hand aus, zögerte einen Moment, und öffnete dann den Reisverschluss ihres Mantels. Er gab sich Mühe, so vorsichtig wie möglich zu sein, und schaffte es sogar ohne größere Probleme ihr den Mantel sowie Handschuhe und Stiefel auszuziehen. Dann verließ er schnell das Zimmer, um Verbandsmaterial zu suchen. Irgendwo musste es hier doch so etwas geben. Der Zeitpunkt war denkbar ungünstig, denn ausser ihm befand sich im Moment niemand von den Anderen in Radiant Garden, weder Sora und Kairi noch Aeris oder Leon. Nicht einmal Merlin war anwesend. Aber das war egal, wenn er ehrlich zu sich selbst war würde er sich wahrscheinlich gar nicht helfen lassen. Nach einer Weile fand er tatsächlich eine Art Verbandskasten in einem der Regale von Merlin. Schnell hastete er zurück in sein Zimmer und stellte den Kasten dort erst einmal auf den Boden. Er setzte sich wieder auf die Bettkante und begutachtete ein paar der tiefsten Kratzer eingehend. Erst als er ohne groß nachzudenken ihr Shirt beiseite zog, um sehen zu können wie weit eine böse aussehende Krallenspur, die sich über das linke Schlüsselbein zog, noch reichte, wurde ihm plötzlich erschreckend klar dass es sich bei Xikru nicht um einen Jungen oder einen Mann handelte, sondern um ein Mädchen, eine junge Frau. Sofort ließ er erst einmal den Stoff des Shirts los und saß einen Moment lang reglos da. Was jetzt? Die Wunden mussten früher oder später versorgt werden... besser früher als später. Im Grunde hatte er kein Problem mit solchen Dingen... aber seine Gedanken drehten sich eher darum was sie sagen würde wenn sie erfuhr was er so angestellt hatte während sie nicht bei Bewusstsein war. Dann schüttelte er jedoch entschlossen kurz den Kopf. Das war jetzt egal, ihre Verletzungen gingen vor. Dann sah er eben weg soweit es ging. Und außerdem war er ja kein kleiner Junge oder unreifer Teenager mehr. Er erhob sich vom Bett und ging hinüber ins Bad. Wenn schon denn schon. Einige der Wunden sahen nicht gerade sauber aus. Er ließ eine Schale mit mittelwarmem Wasser voll laufen und ging dann zurück ins Zimmer, zum Bett. Noch einmal zögerte er kurz, dann begann er Xikru das schwarze Shirt über den Kopf zu ziehen, gefolgt von den Leggins. „Verdammt...“ war seine erste Reaktion, als sein Blick auf die nun frei gelegten Körperregionen fiel. Das waren nicht nur Kratzer oder allgemein Blessuren der letzten zwei, drei Wochen... Überall auf ihrem Körper waren hier und da Narben zu sehen, ältere Narben. Riku schluckte den plötzlich auflodernden Zorn auf denjenigen, der ihr das alles angetan hatte, hinunter, der nützte ihm im Moment kein bisschen. Er öffnete eine Potion-Flasche und begann mit der sanft-grünen Flüssigkeit zusammen mit dem Wasser eine Verletzung nach der Anderen auszuwaschen. Dabei war er eigentlich schon fast froh für sie über ihre Bewusstlosigkeit, denn ansonsten wäre diese Prozedur kaum schmerzfrei vonstatten gegangen. Als er nach einer Weile fertig war, stellte sich ihm das nächste Problem, das Verbinden. Doch auch das schaffte er. Er verarztete die Wunden, die es nötig hatten, sogut er konnte und verband auch das Handgelenk neu, das eine seltsam blau-violette Färbung aufwies. Schließlich zog er ihr ein Shirt und Shorts von sich an, dass sie kein Problem mit Männerunterwäsche zu haben schien war ja offensichtlich, immerhin hatte sie selbst welche getragen, und trug sie zurück ins Bett. Erst als sich wieder auf die Bettkante setzte und sie sorgfältig zudeckte, atmete er auf. Das wäre geschafft... wenn er sich richtig an Axels Worte erinnerte hieß es jetzt nur warten bis sie aufwachte. Was durchaus eine Weile dauern konnte. Er seufzte lautlos. In der Zeit in der er keinen Kontakt mit ihr gehabt hatte, hatte er sie vermisst... Sora hatte sich schon beschwert dass er sich richtig unruhig verhielt. Er wusste nicht warum, doch wenn sie da war, ob er nun mit ihr sprach oder ob sie schwiegen, im Traum oder das eine Mal in der Realität... es gab ihm das Gefühl, vollständig zu sein. Er wusste, auch wenn er nicht wusste woher, dass sie alles, was er sagte und dachte, verstehen würde, ob er es nun aussprach oder nicht, und anders herum war es genauso. So ein Gefühl hatte er noch nicht einmal bei Sora, und seinen besten Freund kannte er immerhin schon fast sein ganzes Leben. Es war ein schönes Gefühl, und er wollte es nicht mehr missen. Nie mehr. Und er würde es sich auch von niemandem nehmen lassen. Irgendwann hörte er, wie die Tür im Erdgeschoss auf ging und Soras Stimme sich erhob. „Riku? Riiikuuu! Wo bist du, bin wieder da!!“ Riku konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, das war Sora wie er immer war... er stand auf und ging zur Tür, wo ihm auch sofort sein bester Freund entgegen stürmte. „Kairi wollte noch dort bleiben. Was war hier so los?“ der kleinere Brünette grinste den Größeren an und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Hm... ich... habe Besucht.“ Riku kratzte sich leicht nachdenklich am Kopf. Wie erklärte er das Sora jetzt bloß. Er zog ihn mit ins Zimmer, und bevor Sora die erste Frage stellen konnte, nachdem er Xikru entdeckt hatte, begann er zu erklären. Xikru schlief, und sie wusste dass sie schlief. Das hinderte sie aber nicht daran, die Augen zu öffnen. Um sie herum war alles indigoblau, sie schwebte mitten in einem sich endlos ausweitenden blauen Nichts. Sie wusste dass sie träumte. Langsam sah sie sich um. Eine schöne Farbe... sie versuchte sich zu erinnern... was war passiert? Denn irgendetwas sagte ihr dass sie nicht einfach so schlief. Doch kaum begann sie darüber nachzudenken, spürte sie wie ihre Augenlider wieder schwer wurden, sie wegdämmerte... und wieder in den tieferen Schichten des Schlafes versank. Sie war so müde... so unglaublich müde... Schlafen. Schlafen war gut... Schlafen... Vergessen... Riku gähnte und richtete sich sein Kopfkissen auf der Matratze neben seinem Bett. Er hatte nicht vor Xikru alleine zu lassen, selbst wenn keine unmittelbare Gefahr drohte. Also hatte er sich kurzerhand eine der Matratzen aus den unzähligen Gästezimmern geholt und in seinem Zimmer sein Lager aufgeschlagen. Auch er war müde und nach einem letzten Blick auf das schlafende Mädchen begann er ebenfalls einzudösen. „Wo ist sie?!“ Saix trat einen Schritt näher auf Demyx zu, der einen weiteren zurückwich und an die Wand hinter sich stieß. „Ich weiß es nicht.“ Erwiderte er so ruhig wie er konnte, aber er hatte einfach nicht den Mut von Axel oder die Selbstsicherheit von Larxene. „So? Aber du wirst mir sicher sagen können, wer es weiß, richtig?“ Saix stützte eine Hand neben Demyx an der Wand ab und sah ihm direkt in die Augen. Der Wassermagier konnte nur den Kopf schütteln. „Ganz sicher?“ langsam verlor der Berserker die Geduld. „Saix. Lass ihn, langsam gehst du zu weit.“ Sagte eine Stimme hinter ihm und der Blauhaarige lies überrascht von Demyx ab und drehte sich herum. Ihm gegenüber, halb an die Wand gelehnt, stand Xigbar und fixierte ihn offensichtlich leicht verstimmt. „Schon gut...“ Saix grinste. „Ich weiß schon, wen ich fragen muss.“ Er wandte den beiden den Rücken zu und verschwand im nächsten Gang. Xigbar sah ihm kurz nach, schüttelte den Kopf und ging dann zu dem immer noch paralysierten Demyx. „Alles klar?“ Demyx schluckte nur und nickte. „Langsam?!“ wiederholte er dann mit leicht zitternder Stimme. Xigbar zuckte mit den Achseln. „Nun ja, sagen wir, langsam ist es allerhöchste Zeit dass ihm mal jemand eins aufs Maul gibt...“ Demyx nickte heftig. „Ähm... danke.“ „Keine Ursache, ich kam gerade vorbei...“ Xigbar grinste, drehte sich dann wieder um und ging weiter den Gang entlang. Axel setzte sich müde an die Frühstückstafel im großen Saal. Ihm kam kurz der Gedanke, dass es ihm jetzt wohl ungefähr ging wie Xikru, dann nahm er sich zwei Toasts. Demyx setzte sich neben ihn, sah sich kurz nervös um und schluckte. „Axel... Saix ist...“ „Ich weiß, ich weiß...“ der Feuermagier winkte ab und sah den Kleineren an. „Er hat mich gestern Abend abgefangen. Und mir gleich eine Mission aufgehalst, die allen Ernstes die ganze Nacht gedauert hat.“ Er gähnte. „Ich hab ihm nichts gesagt.“ Sagte Demyx leicht zaghaft. „Ich weiß.“ Axel ließ ein Lächeln sehen. „Auf dich kann man sich schließlich auch verlassen.“ Er machte sich an die Vernichtung der Toasts. Demyx konnte ein Lächeln seinerseits nicht unterdrücken. Ihn freute der Satz des Anderen mehr als dieser wahrscheinlich ahnte. „Japp, kannst du. Und Xikru auch... und die Anderen auch.“ Erwiderte er leise. Dann griff er nach dem Brötchenkorb und schnappte ihn einem leicht verdutzten Marluxia unter der Nase weg. Xikru fühlte sich leicht und gleichzeitig seltsam schwer. Sie öffnete die Augen und sah sich um. Wieder war es um sie herum still... wie beim letzten Mal, als sie geträumt hatte. Und wie beim letzten Mal wurde sie, sobald sie versuchte, sich zu erinnern, was passiert war, müde... Doch dieses Mal kämpfte sie dagegen an. Verschwommene Bilder zogen vor ihrem Inneren Auge vorbei. „Axel... murmelte sie leise. „...Demyx? ... Saix...“ einen Moment lang glaubte sie, Axels Stimme zu hören. „Hey, schlaf gefälligst, jetzt wo du mal dazu kommst, ja?!“ dann tauchte ein anderes Gesicht in ihren Gedanken auf. „Genau. Ich warte.“ „... Riku...“ sagte sie verwundert, dann fielen ihr die Augen erneut zu und alles wurde dunkel... Dunkel und ruhig. Riku unterdrückte ein Gähnen und blätterte eine Seite seines Buches um. Es passierte auch nichts diese Tage... Keine Herzlosen, keine Niemande, ... einerseits langweilig. Andererseits kam das gerade richtig. Er sah vom Sofa, auf dem er saß, zum Bett hinüber. Xikru lag wie schon seit fast zwei Tagen unbeweglich dort, die weißen Haare halb auf dem Kissen ausgebreitet, die Augen immer noch geschlossen. Da er nichts zu tun hatte, verbrachte er die meiste Zeit hier, denn wenn sie aufwachte, wollte er aus irgendeinem Grund da sein. Sora, Kairi und die Anderen hatten ebenfalls nicht viel zu tun, sie vertrieben sich die Zeit mit Blitzball, Skateboard fahren und ähnlichem, oder reisten in andere Welten mit Sandstränden und Meer. Zwischendurch auch mal zu den Destiny Islands. Doch dauernd spielen oder an Stränden herumhängen war für längere Zeit sowieso nicht so ganz seine Sache, er verpasste also nicht viel. Ein leichter, recht frischer Wind wehte durch das offene Fenster. „Ist dir kalt?“ fragte Riku leise und stand auf. Irgendwie hatte er es sich angewöhnt mit Xikru zu sprechen, auch wenn sie ihn vermutlich nicht hörte und natürlich auch nicht antwortete. Er trat ans Fenster. Als er dabei am Bett vorbei kam fuhr er ihr im Vorbeigehen leicht mit den Fingerspitzen durch die auf dem Kissen liegenden Haare. Er mochte es, wie sie sich anfühlten. Nachdenklich lehnte er sich auf das Fensterbrett und sah hinaus auf Radiant Garden. Er merkte, wie sehr er sich im Grunde wünschte, dass Xikru aufwachte. Seltsam... sie kannten sich immerhin wirklich noch nicht lange persönlich... gut, wenn man die Träume in Betracht zog, ungefähr drei Monate. Aber er spürte, dass sie sich eigentlich schon vorher gekannt hatten, schon immer. Er bezweifelte, dass das nur damit zusammenhing, das Xikru sein ‚Niemand’ war... schließlich hatten auch Niemande eine eigene Seele... oder nicht? Er warf ihr wieder einen Blick zu. „Wach doch auf...“ Xikru öffnete die Augen, ihr war, als hätte sie eine Stimme gehört. Sie stand auf einer runden Plattform, einem bunten Mosaik, das an ein Glasfenster aus einer Kirche erinnerte. Das Motiv konnte sie von ihrem Standpunkt aus nicht erkennen. Unsicher und leicht zaghaft ging sie ein paar Schritte geradeaus. Um die Plattform drum herum war alles dunkel. War das wieder der Ort der Begegnung? Hier schien eine seltsame Ruhe zu herrschen, die sie irgendwie nicht definieren konnte. Sie drehte sich einmal um sich selbst und sah sich aufmerksam um. Doch es war niemand hier. Niemand ausser ihr. Enttäuschung breitete sich in ihr aus. In dem Moment leuchteten plötzlich drei Lichtpunkte ein paar Meter von ihr entfernt auf. Erschrocken hielt sie eine Hand vor die Augen. Als sie wieder hinsah, befanden sich vor ihr drei Gegenstände. Links eine Art Stab mit einem Kristall an der Spitze... irgendetwas sagte ihr, dass es ein Magierstab war. Rechts ein Schild. In der Mitte ein Schwert. Sie wusste, wo sie sich befand. Am Ort der Inneren Ruhe. Warum auch immer. Nachdenklich trat sie näher und berührte den Schild. Ein Schild stand für Schutz... Andere schützen, sich selbst schützen... Hilfsbereitschaft. Doch was nützte ihr Schutz, wenn sie sich nur dahinter verbarg..? Langsam ging sie weiter, an dem Schwert vorbei, zu dem Stab, und strich sanft mit den Fingerspitzen über die Oberfläche des Kristalls. Magie... es war eine schöne Sache. Man konnte damit heilen und zerstören... doch im Gegensatz zu dem Gefühl, das man bald bekam, wenn man sie nutzte, machte Magie einen weder allmächtig noch unbesiegbar. Außerdem... sie selbst hatte immer das Gefühl, sich zum Teil auf eine fremde Kraft zu verlassen. Sie trat zu dem Schwert und fuhr vorsichtig mit den Fingern die Klinge entlang. Eigene Stärke, direkt und zielgerichtet... Entschlossenheit... Kraft... um zu beschützen, um zu zerstören, um zu helfen und um zu bekommen was man wollte... für all das konnte man sie einsetzen. Das lag ganz bei dem, der sie besaß. Xikru spürte, dass sie vor die Wahl gestellt wurde. In jedem ruhte Stärke. Jetzt ging es darum, ihr eine Form zu geben... Für was würde sie sie einsetzen? Kurz zögerte sie noch, dann schlossen sich ihre Finger um den Griff des Schwertes. Vorsichtig, aber fest ließ sie es ein paar Mal durch die Luft zischen. Es fühlte sich gut an, es zu halten. Es passte zu ihr. Sie bemerkte eine Treppe aus bunten Glasflächen, die von der Plattform wegführte. War sie vorhin schon da gewesen..? Xikru betrat sie und folgte ihrem Verlauf. Das Schwert nahm sie mit sich. Bald gelangte sie auf eine weitere Plattform. Sie sah der vorherigen ähnlich, war aber doch anders. Gerade noch rechtzeitig bemerkte sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel, fuhr herum, schlug zu und warf einen kleinen Herzlosen, der sich an sie herangeschlichen hatte, zurück. Augenblicklich tauchten noch mehr der Wesen auf. Sie hatte oft genug mit ihnen zu tun gehabt um nicht lange für den Kampf zu brauchen. Als der letzte Gegner vernichtet war, ließ sie das Schwert sinken. Langsam war sie immer verwirrter. Was tat sie hier? Ein leichtes Erzittern des Bodes brachte sie dazu, sich umzudrehen. Ihr Blick fiel auf ihren Schatten. Erst langsam, dann immer schneller, begann dieser sich auszudehnen, wurde länger und breiter, und dann erhob sich aus ihm eine Gestalt. Xikru wich zurück. Die Gestalt ähnelte am ehesten einem gigantischen Schattenlurch. Nur dass ihr diese gewisse Niedlichkeit fehlte, die den kleinen Wesen trotz Allem immer anhaftete. Gegen diesen Gegner würde ihr das Schwert nicht viel helfen. Sie wich weiter zurück, als das Schattenwesen sich vorbeugte. Für einen Traum fühlte sich dass hier inzwischen wirklich sehr real an. Hinter sich spürte sie den Abgrund am Rand der Plattform. Das Schattenwesen kam näher, die ganze Aufmerksamkeit auf sie gerichtet. Plötzlich glühte das Schwert in ihrer Hand hell auf, so hell dass sie die Augen schließen musste, und ihr Angreifer ein Stück zurück wich. Als sie wieder hinsah, erkannte sie ihre eigene Waffe, das schwarz-silberne Schwert, das sie besaß seit sie denken konnte. Doch es sah nicht aus wie immer. Es war ein Schlüsselschwert. Es ähnelte dem, das Roxas besaß, und sie konnte nicht sicher sagen, ob es nicht sogar das Selbe war. Ihr altes Schwert hatte dem dunklen Schlüsselschwert geähnelt, aber sie hätte nie gedacht, dass es selbst eines war... oder werden würde. Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht, denn der Schattengigant näherte sich ihr wieder. Entschlossen packte sie den Griff ihrer Waffe fester und lief ihm entgegen. Der Kampf war nicht leicht. Immer wieder schlug sie zu, suchte die empfindlichen Stellen ihres Gegners, und immer wieder wurde sie zurückgeschleudert. Doch letztendlich, nachdem sie mit voller Kraft zuschlug, wankte das Schattenwesen, stieß einen dumpfen, tiefen laut aus und löste sich auf. Außer Atem landete Xikru auf dem Boden der Plattform und schloss einen Moment die Augen. Als sie wieder aufsah, war der Schattengigant endgültig verschwunden. Statt ihm befand sich nun eine Tür vor ihr. Sie war weiß, mit verschlungenen Verziehrungen am Rand. Xikru stand auf und ging auf sie zu. Während sie mit den Fingern über das Holz fuhr, überlegte sie, ob sie überhaupt schon so weit war, weiterzugehen. Es war soviel passiert, auch wenn sie sich gerade an all das nur wie durch einen Schleier erinnerte. Sie dachte nach. Dann lächelte sie. Öffnete die Tür. Und trat hindurch. Auf der anderen Seite empfing sie wieder die inzwischen schon gewohnte Dunkelheit. Riku schloss das Fenster bis auf einen Spalt und drehte sich zum Bett um. Xikru lag unverändert dort und schlief. Er seufzte lautlos, ging zur Tür, sah sich noch einmal um, sagte leise „Bis später.“ Und verließ den Raum, um Soras Ruf, demzufolge Aeris fertig mit Kochen war, zu folgen. So, das war Kapitel IX... *ängstlich auf Reaktionen wart* ._. Danke euch fürs Lesen!! *verbeug* Was den Ort der Inneren Ruhe angeht: Ich weiß es ist einiges anders als bei Sora und Roxas, aber das ist Absicht... ^^' *das nur random erwähnen wollte* Einiges war nicht ganz leicht und ich hoffe das was ich rüberbringen wollte kommt auch so rüber wie es soll. >.< Was meint ihr, welche Szene ist mir am schwersten gefallen? ^^' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)