Fusion of colors von Aka_Tonbo (MYV - Gakuto) ================================================================================ Kapitel 3: I know you --------------------- Hat doch etwas länger gedauert als gedacht ^^* Gomen ne! Also weiter geht´s ^_^ Es war schon einige Zeit verstrichen, seit Hayashi Yoshiki auf der Otakon die Fan-Welt mit der Nachricht in Aufruhr versetzt hatte, dass er und Gakuto Camui den Plan hegten, eine Band zu gründen. Zu dieser Zeit war noch nicht ganz sicher, ob auch Sugizo nun tatsächlich mit von der Partie sein würde und deshalb hielt sich der Drummer in dieser Sache noch etwas bedeckt, als man ihm die Frage stellte, ob er schon weitere Mitglieder für dieses Projekt im Auge hätte. Aber nun, nach ca. vier Monaten, war definitiv klar, dass der pazifistische Gitarrist ein Teil des Ganzen sein würde. Die anfänglich Disharmonie, die Gakuto zwischen sich und Sugizo befürchtet hatte, blieb gut verschlossen, da keiner der beiden Wert darauf legte, sich wegen Dingen zu echauffieren, die eigentlich schon längst verjährt waren. Im Gegenteil: Man verstand sich nun doch ausgesprochen gut. Musik wusste eben zu verbinden. Wann immer es die Zeit zuließ, traf man sich, um diverse Dinge zu bereden und zu planen, denn schließlich mussten noch immer zwei weitere Künstler gefunden werden, damit die Band endlich komplett werden würde. "Also, wir brauchen noch einen Bassisten und einen zweiten Gitarristen." Überlegend schaute Yoshiki vor sich auf seine Notizen, die sich fast über den ganzen Tisch verteilten. "Das wird nicht einfach", murmelte er und suchte einen der untersten Zettel hervor, auf denen er sich ab und an ein paar Namen von Musikern vermerkt hatte, die er seines Erachtens für würdig genug hielt. "Zeig mal her." Schon hatte sich der Sänger die Liste angeeignet und überflog diese neugierig. "Na ja, das sind schon keine Unbekannten, aber die meisten werden mit ihren eigenen Bands zu tun haben. Da wirst du wohl nicht viel Glück haben ", merkte dieser darauf hin an. "Ja, das dachte ich mir auch schon, aber es hilft ja nichts, wir brauchen noch zwei Leute!" Eine leise Melodie, die Gakuto als seinen Klingelton identifizierte, unterbrach vorerst ihre Unterhaltung und während der Dunkelhaarige sich kurz zurückzog, um ungestört telefonieren zu können, setzten Sugizo und Yoshiki ihre Überlegungen weiter fort. Wenige Minuten später trat der Vokal wieder zu ihnen heran, um mitzuteilen, dass er noch einem Termin nachzukommen hätte und sich deshalb schon verabschieden müsste. Spät in der Nacht saß Hayashi noch immer in seinem Wohnzimmer, um wenigstens mit seinen anderen Projekten voran zu kommen. Im Hintergrund dudelte einer von Japans bekanntesten Musiksendern vor sich hin, der, so hoffte der Drummer, ihm vielleicht bei seiner Suche behilflich sein konnte. Und tatsächlich... Nach Stunden, in denen ihn nicht eine Melodie auch nur ansatzweise zu fesseln gewusst hatte, drang etwas an sein Ohr, was ihn hellhörig machte. Interessiert wandte er sich seinem Fernseher zu. "Hey, der Junge ist nicht schlecht", stellte er kurzerhand fest und war mehr als angetan von dem, was der eigenwillig anmutende Interpret da von seinem Können demonstrierte. "Der ist wirklich gut!" Eilig suchte Yoshiki sein Handy herzu, um seine Entdeckung auch gleich kund zu tun. Die gereizte Stimme am anderen Ende der Leitung schreckte ihn auch nicht davon ab, seiner Euphorie freien Lauf zu lassen. "Hayashi, hast du sie noch alle?! Es ist drei Uhr morgens!", bekam er auch gleich als Erstes an den Kopf geworfen. "Ach Ga-kun, ich würde dich doch nie in deinem Schönheitsschlaf stören, wenn es nicht was Wichtiges wäre", rechtfertigte sich der Ältere, der daraufhin auch gleich zum Grund seines nächtlichen Überfalls kam. "Ich glaub, ich hab unseren zweiten Gitarristen gefunden!", teilte der Blonde überschwänglich mit. "Schau mal auf MTV und sage mir dann, was du von ihm hältst.“ "Was, jetzt gleich?!", zischte der Andere in den Hörer. "Nun mach schon, Ga-kun!" Genervt ging dieser der Bitte seines alten Freundes nach und schaltete eben besagten Sender ein. Jedoch war die erste Reaktion des Sängers weniger positiv. "Also, singen kann der Kerl schon mal nicht...", gähnte Gakuto und verfolgte weiter das Treiben auf dem Bildschirm. "Deine Meinung als Sänger ist schon klar. Aber darum geht es doch auch gar nicht. Siehst du, wie virtuos er mit der Gitarre umgeht? Er wäre doch perfekt für unsere Band... oder was meinst du?" "Ja ja, wie du meinst...", nuschelte der Jüngere im Halbschlaf, in der Hoffnung, dass man endlich wieder von ihm ablassen würde. Beflügelt von der Idee, den schrillen Solisten zu einer Komponente seines Vorhabens zu machen, störte sich der Drummer auch nicht an der recht wortkargen Zustimmung des Vokals oder daran, dass dieser schon wieder aufgelegt hatte. Für den Drummer stand fest, dass die Suche nach dem zweiten Gitarristen ihr Ende gefunden hatte. "J-Rock Revolution?", wiederholte Miyavi und schaute seinen Manager fragend an. "Hai! Hayashi -san hat eben nachgefragt, ob nicht Interesse bestehen würde, an diesen Event teilzunehmen." Überlegend lümmelte sich der großgewachsene Sänger in den weichen Ledersessel vor dem Schreibtisch seines Managers und spielte dabei unentwegt an einer seiner geflochtenen Haarsträhnen herum. "Hm... das könnte schon interessant werden", meinte er und schwang seine Füße lasziv auf den schwarz lackierten Tisch vor sich. "Wann und wo soll das Ganze denn stattfinden?" "Die Einzelheiten möchte Hayashi-san mit dir persönlich besprechen. Wenn es dir recht ist, dann rufe ich ihn gleich zurück und mache einen Termin für ein Meeting", bot sein Endscheidungsträger an. Nur wenige Minuten später hatte sich dieser dann mit dem Organisator des J-Rock Revolution Festivals in Verbindung gesetzt und man einigte sich schließlich auf einen Zeitpunkt, der von beiden Seiten eingehalten werden konnte. Yoshiki hatte sich für das Treffen mit dem schrägen Musiker für ein Etablissement entschieden, welches sich durch die beeindruckende Aussicht und seine exquisite Küche einen Namen gemacht hatte. Der Vorteil daran war, dass man den Aufenthalt unmöglich mit einem kleinen Budget bezahlen konnte und somit waren meist nur wenige Gäste anwesend und diese scherten sich herzlich wenig darum, wer am Nebentisch saß. Schließlich hatten sie genug damit zu tun, über ihren eigenen Wohlstand zu philosophieren und genau diese Gleichgültigkeit war Hayashi ganz recht. Das Letzte, was er brauchte, waren irgendwelche lästigen Photographen oder Hardcore- Fans die ihm auflauern könnten. Ein kontrollierender Blick auf seine Uhr verriet, dass sein Gast bald eintreffen müsste. Es war nicht das erste Mal, dass er sich auf diesem Wege mit einem ihm noch relativ unbekannten Künstler vertraut machte, aber diesmal beschlich ihn, außer der Neugierde, auch noch ein mulmiges Gefühl. Würde der bunte Solokünstler wirklich seinen Vorstellungen gerecht werden? Es würde ihm wenig nützen, wenn dieser zwar vom Können her perfekt in seine Band passen würde, aber er charakterlich nicht zu ertragen wäre? Oft hatte es der Drummer erleben müssen, dass gute Musiker nicht auch gleich umgängliche Menschen waren. Das leichte Vibrieren seines Mobiltelefons lenkte schließlich seine Gedanken ab. Er wusste, dass es sich nicht gehörte, in solch einer Umgebung lauthals zu telefonieren und so huschte der schmale Blonde kurz in eine etwas abseits gelegene Ecke des Restaurants, um niemanden zu belästigen und um selbst auch besser telefonieren zu können. Die unbekannte Nummer auf dem Display ließ ihn etwas stutzen, aber vielleicht war es ja auch etwas Wichtiges, immerhin war er ein viel beschäftigter Typ und recht oft gefragt. "Moshi Moshi", begrüßte er den Anrufer monoton. "Ah, Yoshiki! Ein Glück, dass ich dich erreicht habe", kam es zurück und Hayashi wusste gleich, wer sich am anderen Ende der Leitung befand. "Ah, Ga-kun! Was kann ich für dich tun?" Der Drummer war sich eigentlich sicher gewesen, dass er seinem Freund mitgeteilt hatte, dass er heute ein wichtiges Treffen vor sich hatte. Und so erschien es ihm schon etwas merkwürdig‚ dass dieser ihn unbedingt anrufen musste. "Yoshi, ich weiß, du hast eigentlich keine Zeit, aber ich hab da ein Problem..." Der Drummer horchte auf. Es kam nicht all zu oft vor, dass ihn der Sänger mit einem Spitznamen ansprach, es sei denn, er hatte etwas auf dem Herzen, was er mit dieser Form der Anrede versuchte, zu beschwichtigen. "...ich habe mein Handy bei dir vergessen und ich brauch das Teil unbedingt... du weißt ja, wie das ist. Na ja, und deshalb wollte ich fragen, ob du mir nicht mal den Schlüssel zu deiner Behausung überlassen kannst, damit ich es mir holen kann." Als ein solch großes Drama stellte sich die Sache mit dem Handy nun nicht da, als dass der Drummer auf diese Bitte nicht hätte eingehen können. Nachdem er dem Vokal gesagt hatte, wo genau er sich befand, machte sich dieser auch gleich auf den Weg. Noch immer waren es ca. 10 Minuten bis zum eigentlichen Zeitpunkt und manchmal fragte sich Hayashi, warum er auch immer so überpünktlich sein musste. Letztendlich saß er dann immer nur herum und schlürfte ein Wasser nach dem anderen. Aber in diesem Business war Pünktlichkeit schon eine mehr als positive Eigenschaft. Man stelle sich nur vor, man würde bei großen Konzerten einfach zu spät auftreten oder bei einer dieser grellen und triezenden Shows nicht rechtzeitig auf der Matte stehen! Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben würden, wären für die Betreffenden nicht sonderlich angenehm. Erfreulicher Weise steckte Gakuto diesmal nicht in einem der üblichen Staus, die ansonsten um diese Zeit die Straßen der niemals schlafen wollenden Stadt blockierten. So erreichte er sein Ziel doch recht schnell. Eilig sprang er aus seinem dunklen Wagen und ließ die Zentralverriegelung tönen. Mit raschen Schritten steuerte er auf das gesichtslose Gebäude zu, welches ihm nicht unbekannt war, da er selbst schon des Öfteren mit Hayashi dort eingekehrt war. Schon von weitem konnte er erkennen, dass sich eine kleine Ansammlung von Menschen vor dem Eingang angehäuft hatte, jedoch blieb ihm der Grund vorerst unersichtlich. Erst, als er sich bis auf wenige Meter genähert hatte, stellte sich heraus, dass der Portier eine andauernde Diskussion mit einem jungen Mann führte, welchen er partout nicht einlassen wollte, da dieser nicht der gewünschten Kleiderordnung entsprach. Die wartenden Personen drum herum schienen ebenfalls nicht gerade angetan von dieser ungewöhnlichen Erscheinung zu sein, da sie mit gebührendem Abstand ungeduldig darauf warteten, ihrerseits endlich eintreten zu dürfen. Der Sänger sah diesem Schauspiel einen Moment amüsiert zu. Hatte er doch sofort erkannt, wer den ganzen Aufruhr hier verursacht hatte. Dadurch, dass Hayashi sich natürlich einige Vorabinformationen zu dem skurril erscheinenden Solisten besorgt hatte und er nicht umhin kam, mindestens zwei Mal pro Tag auf diesen hingewiesen zu werden, war es nun ein Leichtes, diesen zu bestimmen. Zielstrebig schritt der Vokal an der tuschelnden Masse vorbei, genau auf den unerwünschten Gast und dessen vermeintlichen Diskussionspartner zu. Skeptisch richteten sich sämtliche Blicke auf den schlanken und seriös gekleideten Mann, der sich da so selbstverständlich an ihnen vorbei manövrierte. "Endschuldigen Sie!", meinte Gakuto mit markanter Stimme, den Blick dem Concierge zugewandt, der ihn auch sofort erkannte. "Der junge Herr hier gehört zu mir." Mit diesen Worten packte er den, im ersten Moment etwas verwunderten, farbenfroh gekleideten Mann am Handgelenk und zog diesen mit sich. Ohne auch nur ein Wort der Einwende zu verlieren, ließ man beide passieren, da jeder Gast von Gakuto Camui auch ein Gast des Hauses war. Schließlich wollte man es vermeiden, zu riskieren, dass jener durch solch eine Lappalie in Zukunft fern blieb. Da konnte man auch schon einmal die steifen Vorschriften der Garderobe unberücksichtig lassen. Der Jüngere quittierte die ungläubigen Mienen der Anderen nur mit einem kurzen, siegreichen Quietschen und einem frechen Zwinkern. Um den Schein zu waren, ließ Gakuto erst wieder von seiner spontanen Begleitung ab, als beide den Fahrstuhl betreten hatten und die Türen sich vor ihren Augen schlossen. Kurz drückte der Ältere die gewünschte Ziffer des Stockwerks, in welches er und gewiss auch sein Gegenüber wollte. Leicht räusperte sich der Jüngere, bevor er dazu ansetzte, sich bei seinem Retter zu bedanken: "Danke, dass du mich mit durchgeschleust hast." Diese Erkenntlichkeit untermalte er mit einen breiten Grinsen "Mein Name ist übrigens Miyavi." Dabei hielt er dem Sänger die Hand entgegen, um dies auch gültig zu machen. "Ah, Camui Gakuto", entgegnete dieser und legte seine Hand in die des Größeren. Etwas kritisch ließ er nun seinen Blick über Miyavi schweifen. Hätte sich dieser nicht denken können, dass er in solch einem Outfit in einem Laden wie diesen anecken würde? Aber was wusste er schon über die Motivation, die der Andere mit seinem Auftreten hier versuchte zu demonstrieren? Schließlich ertönte ein Signal und der Aufzug öffnete sich erneut. "Ich glaube, wir haben denselben Weg." Gakuto trat aus der großzügigen Kabine heraus und überflog kurz die Kulisse, die sich vor ihnen befand, bis er auch schon seinen Kollegen entdeckte und dem Jüngeren andeutete, ihm zu folgen. Etwas abwesend schaute der Drummer aus den weitläufigen Panoramafenstern zu seiner Rechten, das den Blick auf geschäftiges Treiben unterhalb freigab. "Ich hab dir was mitgebracht", tönte es plötzlich neben ihm und ließ Hayashi etwas irritiert aufblicken. Zuerst erkannte er das Gesicht seines alten Freundes, gefolgt von dem eigentlich erwarteten Gast. Gleich tat der Sänger einen Schritt zur Seite, um Yoshiki nicht dauerhaft die Sicht auf Miyavi zu nehmen, sodass diese sich erst einmal einander vorstellen konnten. "Nehmt doch Platz“, bot der Blonde an, doch Gakuto lehnte dankend ab. "Ich muss gleich wieder los", erinnerte er seinen Freund und rief diesem damit den eigentlichen Grund für sein Erscheinen ins Gedächtnis zurück. Nachdem Hayashi ihm die Schlüssel überlassen hatte, verabschiedete sich Gakuto auch schon wieder, doch nicht ohne vorher noch einen guten Tipp an den Jüngeren loszuwerden: "Wenn er anfängt, dir unmoralische Angebote zu machen, dann ergreif lieber die Flucht. Unser Yoshi-kun ist nämlich ein ganz Schlimmer!" Dabei klopfte er Miyavi noch einmal wohlwollend auf die Schulter und machte sich dann schnellst möglich von dannen, da er genau wusste, dass der Blonde dessen Hinweis als weniger witzig einstufte. "Das hat noch ein Nachspiel, Ga-kun", murmelte er etwas verstimmt in seinen nicht vorhandenen Bart, widmete sich aber dann gleich wieder dem Solokünstler. Yoshikis erstem Eindruck folgte ein leichtes Schmunzeln. Das erste Bild seines Gegenübers war wirklich außergewöhnlich auffällig und eigensinnig, aber auch erfrischend sympathisch. Jemand, der sich so wenig um die vorherrschend biedere Meinung seines Umfeldes kümmerte, war ihm schon lange nicht mehr unter gekommen und das steigerte den Wunsch, diesen jungen Mann nun auch persönlich näher kennen zu lernen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)