music when the lights go out von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Alsooooohooo, Keiner der Akteure gehört mir und ich krieg hier auch kein Geld für. (schade eigentlich) Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hoffe ihr hinterlasst fleißig Kommis. *grins* *dackelblick aufsetz* Sakito’s POV Samstag. Ein ganz normaler Samstag wie jeder andere auch. Ich wache auf, du hast die Jalousien schon hochgezogen, doch bist wie immer weit und breit nicht zu entdecken. Aber ich weiß wo ich dich finde, da wo ich dich samstagmorgens um diese Zeit immer finde. Ich stehe auf, gehe Richtung Bad, um nach dir zu sehen. Was für ein „Zufall“, dass ich dich auch genau da vorfinde. Du hängst wie in Trance in einer Ecke. Atmest du überhaupt noch? Ich gehe auf dich zu, als ich ziemlich dicht vor dir stehe, registrierst du meine Anwesenheit. Du versuchst den Kopf zu heben, doch dazu bist du nicht in der Lage. „Ach Miyavi, wolltest du dir nicht angewöhnen an Freitag Abenden ein Bier weniger zu trinken? Du könntest wenigstens früher nach Hause kommen, dann hättest du mehr Zeit deinen Rausch auszuschlafen.“, das habe ich eher zu mir selber gesagt. War mir eigentlich auch vorher klar, dass ich von dir keine Antwort erwarten kann. Du hast sicher nicht mal verstanden, was ich überhaupt von dir wissen wollte. Eigentlich müsstest du doch am Besten wissen, dass du Alkohol nicht besonders gut verträgst. Obwohl es war sowieso eine stumpfsinnige Frage. Kein Gott der Welt weiß, wie oft du nach einer durchzechten Nacht gesagt hast >Nie wieder Alkohol< Kannst du dir nur im Geringsten vorstellen, wie das für mich ist. Es ist Samstag, wir haben beide frei. Am Liebsten würde ich was mit dir zusammen unternehmen, aber daran ist mal wieder überhaupt nicht zu denken. Mittlerweile gehören solche Dinge bei dir ja zum guten Ton aber du machst mir damit keine Freude, ganz im Gegenteil. Du benimmst dich dann immer völlig daneben und bist eigentlich nicht vorzeigbar, aber ich liebe dich trotzdem. „Sakito?“, du erwachst langsam aus deinem Delirium. Wie erfreulich. Dann können wir ja jetzt frühstücken. Ich helfe dir vorsichtig auf die Beine. Wie ein schlaffer Sack sinkst du auf einen Stuhl in der Küche und ich fange an, das Frühstück vorzubereiten. Es ist interessant zu beobachten, wie du so da sitzt und in deine Tasse starrst, als wolltest du den Kaffee hypnotisieren. „Miyavi?“, ich versuche erneut Kontakt zu dir aufzunehmen. „Hallo? Ist jemand zu Hause?“, du siehst mich an, wie als wärst du plötzlich wieder ganz klar im Kopf. „Erinnerst du dich noch an die letzte Nacht?“, sagst du auf einmal. „Ja natürlich. Wieso fragst du?“ „Du warst nach der Party gestern ganz schön betrunken. Ich hatte das Gefühl, dass du gar nicht richtig mitbekommen hast, was ich mit dir getrieben habe.“, du stellst den Kaffee zur Seite und steckst dir eine Zigarette an. „Doch,… ich erinnere mich noch an jedes kleine Detail. Ein Wunder, dass du es noch tust.“, sage ich und währenddessen strecke ich meine Hand nach deiner aus. Ich streiche dir über den Unterarm, über die Tätowierungen, deren Bedeutung ich noch heute nicht verstehe. Ich sehe dir tief in deine wunderschönen, braunen Augen. „Wenn du dich noch so detailgetreu erinnerst, dann würde es sich doch glatt lohnen das alles noch mal zu wiederholen.“, mit einem dreckigen Grinsen stehst du auf und ziehst mich dir hinterher bis zum Schlafzimmer. „Hier sind wir aber falsch, wir haben noch vor der Haustür angefangen.“, sage ich, schnapp mir deine Hand und zieh dich zur Tür. Ich nehme den Haustürschlüssel und halte dir die Tür auf. Du zögerst. „Meinst du es ist klug ganz von vorne anzufangen, so am helllichten Tag? Ich mein uns können ja sämtliche Nachbarn sehen.“, ich krall mir deinen linken Arm und schleife dich zur Tür hinaus. „Und? Was ist schon dabei? Als ob du einen Ruf zu verlieren hättest.“, wir stehen auf dem Flur vor verschlossener Haustür, wenn einer wüsste wieso wir hier stehen, der würde uns glatt für verrückt erklären. Vielleicht sind wir das aber auch. „Und nun? Womit haben wir hier angefangen?“, du wirst fordernd, steckst dir eine weitere Zigarette an, zupfst an meinem Jackett rum, schiebst es etwas zur Seite, beugst dich zu mir runter und küsst meinen Hals entlang. „Na? Erinnerst du dich?“, du knabberst an meinem Ohrläppchen. „Ja.“, hauche ich leise in dein Ohr. Du nimmst mir den Haustürschlüssel aus der Hand und machst dich, immer noch mit meinem Hals beschäftigt, auf die Suche nach dem Schlüsselloch. Die Tür fliegt auf und ohne von mir abzulassen ziehst du mich in die Wohnung. Du knallst die Tür zu, lässt den Schlüssel einfach fallen. Meines Erachtens zu langsam, bewegen wir uns auf das Schlafzimmer zu. Deine Gitarre, die gestern schon auf dem Bett lag, liegt auch jetzt noch da. Erst als wir vor dem Bett stehen, lässt du von mir ab. Ich lasse mich nach hinten auf das Bett sinken. Du lässt deinen Blick einmal über mich schweifen und setzt dich dann zu mir aufs Bett. Du fängst an mich wieder am Hals zu küssen. Doch du arbeitest dich vor bis deine Lippen meine berühren. Wir fallen in einen leidenschaftlichen Kuss. Dann lässt du wieder kurzzeitig von mir ab, um deine Zigarette auszumachen und dann deine ganze Aufmerksamkeit auf mich lenken zu können. Du ziehst dir dein Jackett aus. „Ey, nix is.“, sage ich und du siehst mich verwundert an. „Das habe ich gestern gemacht, also mache ich das auch heute wieder.“, langsam fange ich an dein Hemd aufzuknöpfen, du siehst mir dabei zu. Du ziehst meine Jacke ein Stück zur Seite und küsst mich wieder am Hals, während ich dir langsam dein Hemd ganz ausziehe. „Sag mal, was wollen wir heute noch machen? Heute Abend meine ich.“ „Das steht aber nicht im Drehbuch.“, sagst du und musst grinsen. „Das können wir auch später noch entscheiden.“, fügst du hinzu und fängst an mich auszuziehen. Zuerst fliegt meine Jacke in die Ecke, dann fängst du an mein Hemd aufzuknöpfen. „Das ging gestern aber schneller.“, sage ich provozierend, um dich anzuspornen. „Du kannst es wohl gar nicht mehr abwarten?“ „Ich finde, wir sollten die Jungs anrufen und fragen, ob sie nicht heute Abend mit uns einen trinken gehen wollen.“ „Jungs?“, fragst du. „Na, den Rest von Figure was glaubst du denn?“, du lässt von mir ab, stehst auf, setzt dich auf einen Stuhl, der in der Ecke steht und zündest dir erneut eine Zigarette an. Offenbar war es nicht grad feinfühlig von mir das Thema jetzt anzusprechen. „Und?... Was soll ich dann da?“, du ziehst an deiner Zigarette und siehst mich verständnislos an. „Miyavi, wir gehören doch alle zusammen.“ „Also, so weit ich informiert bin über Zeitungen und Nachrichten, gibt es Dué le quartz aus „persönlichen“ Gründen nicht mehr. Wir haben doch gar nichts mehr miteinander zu tun.“ „Naja, aber überleg doch mal, was wir alles zusammen geschafft haben. Wir kommen doch trotz allem gut miteinander aus.“ „Deswegen muss ich doch nicht meine Freizeit so vergeuden, oder?“, Stille tritt ein. „Hm?“, vorwurfsvoll stehst du auf und verlässt den Raum. Langsam aber sicher erhebe auch ich mich vom Bett. Als ich ins Wohnzimmer, welches eher eine Wohnküche ist, komme sitzt du auf dem Fußboden vorm Fernseher und bist am telefonieren. Ich werfe einen Blick in den Kühlschrank, nichts drin, das Ding ist nicht mal an. Du legst auf. „Also wir gehen heute alle zusammen Abendessen beim Italiener. Kazuki organisiert das.“ „Kazuki?“ „Ja, du wolltest das doch so.“ „Okay, aber wir müssen vorher dringend einkaufen fahren.“ „Warum?“ „Du hast nichts im Kühlschrank.“ „Na und? Habe ich doch nie. So spare ich Strom.“, richtig, so sparst du Strom, hast aber auch nichts zu essen. Sehr schlau durchdacht, muss ich schon sagen. „Ich glaube, ich erkläre dir den Sinn des Lebens mal unterwegs.“ Also steigen wir ins Auto und fahren zum nächstgelegenen Supermarkt. „Also Miyavi, was du hier siehst, nennt man Nahrungsmittel.“, du siehst mich an, als würdest du mich für bescheuert erklären. Hast ja eigentlich auch Recht. „Okay, da du ja nicht kochen kannst, bleibt uns nur eins über: Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe.“ „Moment mal, Sakito, jetzt tu nicht so als ob du kochen könntest.“ „Zumindest brennt bei mir Wasser nicht an.“ „Sakito,… Wasser kann nicht anbrennen…. Wasser verdunstet.“ „Genau, und wenn man da nicht aufpasst, dann verbrennt der Topf.“ „Wir benehmen uns wie ein altes Ehepaar.“ „Miyavi,… Wir sind ein altes Ehepaar.“ „Nee, also ich bin erst 25.“ „Also, lass uns erstmal einkaufen, diskutieren können wir später noch.“ „Ich versteh nicht wozu wir einkaufen müssen, wir gehen doch heute Abend essen?“ „Und? Was frühstückst du dann Morgen?“ „Wer denkt denn schon an Morgen?“ „Miyavi, einkaufen tut man möglichst für die ganze Woche, dann ist es natürlich noch wichtig den Kühlschrank anzuhaben, dass die Nahrungsmittel nicht schimmeln, okay.“, du überlegst. „Nimm es einfach so hin.“, sage ich noch und dann bewegen wir uns in Richtung Tiefkühltruhe. Wieder bei dir zu Hause, ich bin völlig fertig, ich wusste nicht, dass du so anstrengend sein kannst. Und das muss man sich erstmal vorstellen. Du verschwindest im Schlafzimmer. „Miyavi.“, brülle ich durch die Wohnung, damit du mich auch hörst. „Wenn man dann vom Einkaufen wieder zu Hause ist, muss man den Kühlschrank einräumen. Also,…“, in deinem Fall muss ich erstmal den Stecker reinstecken. „Also, das heißt, tiefgefrorene Sachen ins Tiefkühlfach, alles andere in den Kühlschrank. Und Miyavi? Den Kühlschrank auch immer anlassen, klar.“, ich gehe rüber zum Schlafzimmer. Du hast offenbar schon eine bessere Beschäftigung gefunden. Du liegst oben ohne auf deinem Bett und liest. „Was machst du da?“ „Ich stricke mir einen Pullover. Wonach sieht es denn aus?“ „Sehr witzig. Könntest du das Buch weg legen, dir einen PULLOVER anziehen und mit rüber kommen?“ Ich gehe zurück in die Küche. Während ich damit beschäftigt bin den Kühlschrank auf die richtige Temperatur einzustellen, kommst auch du hinzu. „Schön zu wissen, dass du wenigstens teilweise auf das hörst, was ich sage, aber hättest du dir nicht wenigstens ein T-Shirt anziehen können?“ „Siehst du doch, dass ich das nicht kann.“, du kommst mir gefährlich nahe. „Miyavi, sei nicht albern.“, ich versuche dir auszuweichen. „Albern? Ich bin nicht albern, ich bin todernst.“ „Könntest du mich bitte nicht so ansehen, du weißt genau bei dem Blick werde ich immer schwach.“ „Was meinst du weshalb ich so gucke?“ „Darling, wir haben da jetzt aber keine Zeit für. Geh duschen und dann zieh dir was Vernünftiges an.“ „Ähm, legst du mir denn nichts zum anziehen raus, Weib?“ „Spinner.“ Sage ich, wir müssen beide lachen. Dann verschwindest du im Bad. So blöd das auch klingt, aber ich gehe tatsächlich zum Schrank, um zu gucken, was du am Besten anziehen könntest. Du kommst einige Minuten später wieder aus dem Bad und siehst mich vor deinem Schrank stehen. „Na, was darf ich jetzt anziehen?“, ich will mich zu dir umdrehen, doch aus dem Augenwinkel sehe ich, dass du dir noch überhaupt nichts angezogen hast und wende mich daher schnell wieder deinem Schrank zu. „Als Erstes darfst du das hier anziehen.“, sage ich und halte dir eine von deinen Boxershorts vor die Nase ohne mich zu dir umzudrehen. Nachdem du es auch endlich geschafft hast das Ding anzuziehen, wage ich es mich zu dir umzudrehen. „Miyavi, du bist zu dünn.“ „Häh? Also sorry Sakito, aber da fehlt mir jetzt völlig der Zusammenhang.“ „Sieh dich doch mal im Spiegel an.“, ich packe dich am Arm und ziehe dich vor den Spiegel, der am Kleiderschrank festgemacht ist. „Bisher hat’s dich doch auch nicht gestört. Worauf willst du eigentlich hinaus?“ „Ich mach mir einfach sorgen um dich.“ „Ich weiß.“ „Woher?“ „Du redest im Schlaf…. Na los, jetzt gib mir was zum anziehen und lass uns essen gehen. Vielleicht werde ich dann ja dicker.“, du zauberst mir doch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. „Oh nein, lieber nicht nachher willst du mich dann nicht mehr weil ich zu fett bin.“, fügst du in einem sehr ironischen Ton hinzu. „Du bist doch verrückt.“, sage ich und hau dir leicht auf den Arm. „Ouh!“ „Jetzt stell dich nicht so an.“ „Mach das noch mal.“ „Was? Bist du bescheuert? Ich soll dich noch mal hauen?“ „Ja, du weißt doch, ich steh auf Schmerzen.“ „Das wusste ich nicht, aber gut, dass du mir das sagst. Dann weiß ich fürs nächste Mal bescheid.“ „Oh, jetzt hab ich Angst.“ „Los jetzt zieh dir endlich was an.“ „Und was ist mit dir? In dem Outfit nehm ich dich nicht mit.“ „Okay, du ziehst dich an und ich zieh mich um.“ Als du umgezogen wieder aus dem Schlafzimmer kommst, fallen mir fast die Augen aus dem Kopf und die Kinnlade runter. So elegant habe ich dich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, du hast dir sogar die Haare gekämmt. „Wollen wir nicht doch noch mal eben im Schlafzimmer verschwinden?“ „Nein Sakito, dazu ist jetzt keine Zeit mehr. Du wolltest ja vorhin nicht, jetzt ist es zu spät. Du wirst warten müssen, bis wir nachher wieder zu Hause sind.“ „Das gefällt dir, stimmt’s?“ „Was?“, du tust ganz unschuldig. „Dass du mich jetzt so leiden lassen kannst.“, du lachst dreckig, schnappst dir den Haustürschlüssel und öffnest die Tür. „Bitte Sakito, wir haben nicht ewig Zeit.“ „Miyavi.“, ich gehe durch die Tür doch drehe auf der Schwelle noch einmal um. „Gib mir deinen Autoschlüssel. Ich fahre, sonst hält uns die Polizei an.“, ohne zu zögern überreichst du mir die Schlüssel, weil du weißt, dass ich recht habe. Du schleifst uns in ein italienisches Lokal, wo du einen Tisch für vier Personen auf meinen Namen bestellt hast. Wir setzen uns. Du setzt dich ganz dicht neben mich und zündest dir erstmal eine Zigarette an. Dann bestellen wir Getränke. Wir sitzen sehr geschützt in einer Ecke, so dass uns kaum einer sehen kann. Ich frage mich, ob du das mit Absicht gemacht hast. Nachdem wir gegessen haben verschwindest du erstmal mit Kazuki zur Toilette. Nach einer Weile sehe ich Kazuki von weitem wieder auf uns zu kommen. „Na da seit ihr ja, wir…“, ich sehe mich erstaunt um. „Wo hast du Miyavi gelassen?“, frage ich dann weiter. „Ach, der kommt gleich. Will sich wahrscheinlich noch schön machen für dich.“, mit diesen Worten setzt Kazuki sich wieder. Als du wieder kommst steckst du dir erstmal erneut eine Zigarette an. „Na, du hast mich ja lange warten lassen.“ „Ach Schatzi, mach keinen Zwergenaufstand.“, sagst du und wieder fangen wir an zu lachen. Du setzt dich etwas schräg und legst einen Arm um mich. Durch eine leichte Berührung an meiner linken Schulter machst du mir klar, dass ich mich an dich lehnen soll. Wir sitzen eine Weile so da, bis auch die zweite Flasche Rotwein geleert ist. Ich lege meine rechte Hand in deinen Nacken und ziehe dich zu mir runter, um dich zu küssen. „Jungs, vergesst nicht zu atmen.“, höre ich Kikasa plötzlich. Wir lassen voneinander ab. „Danke für die Info Kikasa, aber Gott sei dank kann ich mehrere Dinge gleichzeitig. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, dass ich ersticke.“, sagst du und wir fangen alle an zu lachen. Kapitel 2: ----------- Das Essen war lecker und es war auf jeden Fall ein lustiger Abend. Vielleicht sollten wir öfter alle zusammen etwas unternehmen. Wir befinden uns auf dem Weg zu dir nach Hause, natürlich fahre ich. Du drehst dich zu mir rüber, streichelst mit einer Hand über meine linke Wange. „Willst du mich jetzt immer noch?“, fragst du mit einem leicht obszönen Unterton. „Na, was denkst du denn? Natürlich will ich oder glaubst du, ich könnte jemals genug von dir kriegen.“, du lehnst dich weiter zu mir rüber, küsst mich auf die Wange und arbeitest dich nach unten. Du schiebst meinen Hemdkragen zur Seite und küsst dich meine Schulter entlang. „Miyavi, nicht… heb dir deine Energie für zu Hause auf. Sonst bauen wir noch einen Unfall.“, leicht enttäuscht aber einsichtig lässt du von mir ab. Kaum, dass ich das Auto geparkt habe, bist du auch schon ausgestiegen und zur Haustür gelaufen. Während ich den Wagen abschließe, schließt du die Haustür auf. Wir stürmen rein und noch im Fahrstuhl, fall ich über dich her. Du ziehst dein Jackett aus und ich fange an dein Hemd aufzuknöpfen. Wir küssen uns leidenschaftlich und wild. Dann steigen wir aus dem Fahrstuhl, laufen hastig den Flur entlang, du schließt die Wohnungstür auf, schiebst mich in die Wohnung, die Tür fällt zu, du lässt den Schlüssel einfach wieder fallen und wir bewegen uns immer noch miteinander beschäftigt auf dein Schlafzimmer zu. Wir stehen vor deinem Bett, du knöpfst rasant mein Hemd auf und ziehst es mir aus. „Na, was spornt dich denn auf einmal so sehr an, dass es jetzt wieder schneller geht?“, hauche ich dir entgegen, du lächelst. Ich öffne deine Gürtelschnalle, den Knopf und den Reißverschluss deiner Hose. Du schubst mich leicht, ich lasse mich nach hinten fallen. Gleich darauf ziehst du dir die Schuhe aus und legst dich über mich. Auch ich streife mir die Schuhe von den Füßen. Mit meinen Händen gleite ich unter dein Shirt, du ziehst scharf die Luft ein. „Sakito! Du hast wahnsinnig kalte Hände.“ „Was denkst du denn, wir waren doch grad noch draußen, woher sollten meine Hände also warm sein.“ Ich lasse meine Hände weiter nach oben wandern, ertaste jede einzelne Rippe, die bei dir ja sehr gut tastbar sind. Dann ziehe ich dir das Shirt über den Kopf und schmeiß es in die nächste Ecke. Du hast dich an meinem Hals festgesaugt, als ich meine Hände an deinem Rücken nach unten gleiten lasse. Ich packe dich fest an der Hüfte und drehe mich mit dir, sodass ich jetzt auf dir liege. Du lächelst mich an, streichst mir über den Oberkörper. Ich küsse dich am Hals, an deiner Schulter entlang und arbeite mich so an deinem Oberkörper Stück für Stück nach unten. Doch plötzlich halte ich inne. Du legst einen Finger unter mein Kinn und drehst so meinen Kopf zu dir. Ich blicke in dein fragendes Gesicht. „Was hast du Sakito?“, deine Stimme klingt ganz sanft. Ich erhebe mich von dir und setze mich auf die Bettkante. „Miyavi,…“, ich seufze einmal tief, bevor ich erneut zum Sprechen ansetze. „Miyavi,… ich mache mir wirklich sorgen. Ich weiß nicht, was mit dir los ist und du redest auch nicht mit mir obwohl ich ständig frage. Vertraust du mir so wenig?“, Schweigen tritt ein. „Einen wie dich will ich nicht ficken sondern füttern.“, du rutschst zu mir an die Bettkante und legst deine Arme von hinten um mich. „Sakito,… ich liebe dich. Ich liebe dich über alles und deshalb würde ich dir sogar mein Leben anvertrauen,…“ „Dann tu es doch endlich! Miyavi, um dein Leben steht es momentan nicht besonders gut und wenn du es nicht kontrollieren kannst, dann lass mich das für dich tun.“, du starrst auf den Boden. „Was hast du wirklich so lange auf Toilette gemacht als wir vorhin in dem Restaurant waren?“ „Wieso fragst du das,… wenn du doch die Antwort sowieso schon weißt?“ „Wie lange verheimlichst du das schon vor mir?“, ich blicke dich ernst an. „Wann wollen wir denn das nächste Mal zusammen essen gehen? Das war doch lustig heute.“ „Ich gehe erst wieder mit dir essen, wenn ich sicher sein kann, dass das Essen auch in deinem Magen bleibt.“ „Spielverderber.“ „Miyavi, du weichst mir aus. Was bedrückt dich so sehr, dass du sogar jetzt ständig vom Thema ablenken musst?“, ich stehe vom Bett auf und sehe zu dir rüber. Du sitzt wie ein Häufchen Elend auf deinem Bett und starrst wieder auf den Boden. „Du verlässt mich.“, sagst du ganz leise, kaum hörbar. Ich will mich vor dich Knien, doch erstarre vor Schreck, als ich sehe, dass du weinst. „Miyavi,… ich… wie kommst du nur darauf?“, ich setze mich neben dich aufs Bett und nehme dich in den Arm. „Ihr geht alle zusammen auf Tour,… wie früher…. Nur mich lasst ihr hier.“ „Aber Miyavi,… ich komme doch wieder. Du bist doch auch schon ohne mich auf Tour gewesen.“ „Du distanzierst dich immer mehr von mir, dass du mittlerweile lieber deine Freizeit mit Kikasa und Kazuki verbringst, als mit mir.“ „Ich hab dich doch aber nie allein hier gelassen,… ich hab dich doch immer mitgenommen. Wenn du mehr Zeit mit mir allein verbringen willst, dann musst du das sagen.“, du siehst mich erleichtert an. „Ich bin lange weg, ich weiß. Drei Monate können verdammt lange dauern. Aber du hast eine Menge guter Freunde, irgendwer wird immer für dich Zeit haben, außerdem können wir ständig telefonieren, egal wie teuer die Rechnung dann wird…. Ich werde jeden Tag an dich denken… und jede Nacht.“ Ich wache am nächsten Morgen auf und liege wieder einmal allein im Bett. Als ich das feststelle, falle ich vor Schreck fast von der Bettkante. Mein erster Gedanke ist, dass du wieder kotzend über dem Klo hängst, also springe ich auf und laufe Richtung Badezimmer. Auf halber Strecke komme ich an der Küche vorbei und rieche… „Frisch gekochter Kaffee?“, ich stoppe und gehe durch die Küchentür. „Miyavi!“ „Guten morgen, Schatzi. Frühstück ist fertig.“, übertrieben gut gelaunt, so wie ich dich eigentlich von früher kenne, was allerdings in letzter Zeit selten vor kam, stehst du von deinem Stuhl auf und kommst auf mich zu. Du gibst mir einen Kuss auf die Wange, schnappst mich an den Handgelenken und ziehst mich zum Tisch. „Jetzt essen wir erstmal, also hör auf so konfus zu gucken.“, zu meiner Erleichterung isst du wirklich und das nicht schlecht. Hat dieses kleine Gespräch gestern wirklich dazu geführt, dass du wieder ganz der Alte bist. Ich kann mein Glück kaum fassen. Als wir fertig sind mit essen willst du den Tisch abräumen. „Lass mich das machen…. Du hast schließlich das Frühstück gemacht, dann räum ich jetzt auch auf.“, ich stehe auf mit ein paar Sachen in der Hand, die wieder in den Kühlschrank müssen. Als ich an der Spüle stehe sehe ich deine Zigaretten da liegen. Ich nehme die Schachtel und werfe sie dir rüber. „Mach es dir gemütlich, ich werde noch eine Weile brauchen, bis das alles gespült ist.“, kaum, dass ich den Satz beendet habe fliegt die Zigarettenschachtel direkt zu mir zurück. Fast hättest du mich damit am Kopf getroffen. Ich drehe mich um und sehe dich irritiert an. „Du weißt doch wo der Mülleimer ist. Dann brauchst du mir ja nicht jeden Kram entgegen zu werfen.“, du grinst mich an. „Okay.“, leicht irritiert nehme ich die Schachtel und lasse sie in Zeitlupe in den Mülleimer gleiten, darauf wartend, dass du es dir doch anders überlegst und anfängst zu protestieren. Aber nichts dergleichen passiert. Ich schmeiße die Schachtel also weg und schließe den Mülleimer wieder, um mich dann wieder ganz dem Abwasch zuwenden zu können. Du stehst lächelnd von deinem Stuhl auf. Als du an mir vorbei kommst gibst du mir einen Kuss auf die Wange, dann verschwindest du in Richtung Schlafzimmer. So schön das auch ist, dass alles wieder so ist wie früher, ich bin dennoch misstrauisch. Ich würde mich so sehr freuen, wenn wirklich alles wieder so fantastisch wäre, doch ich glaube das nicht. Ich kaufe dir die Showeinlage, die du hier wirklich Oscarreif abziehst, einfach nicht ab. Den Rest des Tages verbringe ich damit meine Koffer zu packen, da wir morgen auf unsere nächste Tour gehen und verdammt früh los müssen. Ich bin mir nur überhaupt nicht sicher, ob ich dich alleine lassen kann für eine so lange Zeit. Dennoch hilfst du mir beim Packen und bist auch gut drauf, ganz nach der altbekannten Miyavimanier. Am Abend raucht mir ganz schön der Schädel, ich hoffe, ich hab nicht vergessen irgendetwas Wichtiges einzupacken. Sonst stehe ich später ganz schön dumm da. Ich lasse mich rückwärts aufs Bett fallen und atme einmal erleichternd aus. „Ach scheiße, duschen wollte ich ja auch noch.“, in dem Moment kommst du zur Tür rein. „Na dann mal los, schwing die Hufe.“, du lächelst mich sanft an, weil du weißt, wie erschöpft ich bin. „Ich helfe dir auch gerne beim Duschen.“ „Miyavi, du bist unverbesserlich.“, du grinst verschmitzt und lehnst dich lässig gegen den Türrahmen. „Okay, auf drei stehe ich auf.“, ich atme noch einmal tief durch, bevor ich mit dem Zählen beginne. „Eins… zwei… vier… fünf….“ „Haha, Sakito wirklich sehr witzig. DREI! Los jetzt steh auf.“, du packst mich am Handgelenk und ziehst mich vom Bett. Ich kann mich gerade noch so abfangen, um nicht unangenehm auf dem Boden aufzukommen. Langsam trotte ich ins Badezimmer, ziehe mich aus und schmeiß meine Klamotten einfach in die nächstgelegene Ecke. Ich steige in die Dusche und drehe das Wasser ganz heiß auf. Wer hätte gedacht, dass Wasser so eine entspannende Wirkung hat. Ich merke, wie die Badezimmertür aufgeht und du rein kommst, doch ich ignoriere das erstmal gekonnt. Du ziehst den Duschvorhang ein Stück zur Seite und ich drehe mich zu dir um. „Na, willst du etwa mitduschen?“, sage ich dreckig grinsend „Wie kommst du denn da drauf?“ „Miyavi, du hast nichts mehr an.“ „Ach tatsächlich, ist mir gar nicht aufgefallen.“, mit diesen Worten steigst du zu mir unter die Dusche. „Sag mal, Miyavi, haben wir es eigentlich schon mal unter der Dusche getan?“, frage ich mit Absicht ganz provozierend. Du grinst mich an. „Nein, aber es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal.“, antwortest du und gibst mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Du wirst allerdings schnell fordernder, bis wir mitten in einem wilden, leidenschaftlichen Kuss stecken. Ich lasse meine Hände an deinem Rücken hinab gleiten, umfasse deine Hüfte und ziehe dich näher zu mir heran. Von dir kommt ein leichtes Stöhnen, du legst deine Hände in meinen Nacken und hältst dich an mir fest. Doch ich löse dich wieder von mir ab, was wirklich nicht leicht ist, denn du bist wie angeklebt. Nachdem ich es dann doch endlich geschafft habe, beschwerst du dich mit einem leichten Murren. Doch das wird von mir gekonnt ignoriert, ich drehe dich mit dem Gesicht zur nassen, kalten Wand und du zuckst zusammen. „Wie kann die Wand nur so kalt sein, da läuft doch das heiße Wasser dran runter.“, beschwerst du dich erneut. Ich lächle leicht, küsse dich auf die Schulter und streiche mit meinen Händen über deine Oberarme, die Schultern und über deinen Rücken nach unten. Du stöhnst leicht auf. Einen Arm lege ich um deine Hüfte, um dich näher an mich ran zuziehen, meine andere Hand lasse ich noch ein Stück tiefer gleiten, um mit einem Finger in dich einzudringen. Du stöhnst etwas lauter und stützt dich mit den Händen an der Wand ab. Als ich bei dir einen Gewöhnungseffekt bemerke, lasse ich noch einen zweiten und dritten Finger in dich gleiten. Du verziehst das Gesicht, offenbar tut dir das jetzt etwas weh. „Zu doll? Soll ich weniger machen?“, du schüttelst nur den Kopf, also mache ich weiter. Ich fange langsam an meine Finger in dir zu bewegen. Als du dich auch daran gewöhnt hast, ziehe ich meine Finger aus dir zurück. Du bist damit unzufrieden und zeigst mir das durch ein leichtes Murren. Ich halte dich an der Hüfte, gebe dir einen sanften Kuss auf die Wange und dringe ganz langsam mit meinem Glied in dich ein. Du schreist auf vor Schmerz und das obwohl ich schon so vorsichtig bin. Ich streiche dir mit meiner Hand über die nassen Haare. „Shhh!“, mit meiner anderen Hand fange ich sanft an deine Erregung zu streicheln, dann dringe ich noch ein Stückchen tiefer in dich ein. Du verziehst wieder das Gesicht, doch folgt dem jetzt auch ein leichtes Stöhnen. Ich fange vorsichtig an mich in dir zu bewegen, wobei dein Stöhnen immer lauter wird. Du drückst dich mir entgegen. Meine Bewegungen in dir werden immer schneller und härter. Du atmest schnell und unregelmäßig, dein Puls rast, doch mir geht es nicht viel anders. Ich passe die Bewegungen meiner Hand an deiner Erregung, meinen Bewegungen in dir an. Unter einem lauten Stöhnen kommst du in meine Hand und nach wenigen weiteren Stößen, ergieße ich mich in dir. Ich ziehe mich aus dir zurück. Du lehnst dich mit deinem überhitzten Körper, der sowohl vom Wasser als auch von Schweiß klatschnass ist, mit dem Rücken gegen die kalte Wand. Ich lege eine Hand in deinen Nacken und gebe dir einen sanften Kuss auf die Stirn. Du siehst mich mit halb offenen Augen leicht verträumt an. Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker sehr früh, doch du wirst davon nicht wach. Ich überlege, ob ich dich nicht lieber schlafen lassen sollte. Doch ich denke, ich sollte dich lieber wecken, du könntest wieder biestig werden, wenn ich dich schlafen lassen würde und du dich deshalb nicht von mir verabschieden könntest. Ich gebe dir einen sanften Kuss auf die Stirn und streichle über deine Wange. Du blinzelst und drehst leicht deinen Kopf zu mir rüber. „Guten Morgen! Ich muss gleich los und hab mir gedacht du willst mich vielleicht noch mal sehen, bevor ich dann erstmal weg bin.“, du lächelst und nickst. Dann verschwinde ich erstmal im Bad. Als ich wieder zurück ins Schlafzimmer komme hast du es mittlerweile geschafft dich halbwegs aufrecht hinzusetzen. Während ich mir Jeans und T-Shirt anziehe, fängst du langsam an munter zu werden. „Wirst du hier abgeholt oder musst du fahren?“, fragst du noch ganz verschlafen. „Kazuki holt mich ab.“ „Aha!“, du bist echt süß, wenn du so schläfrig bist. Gott, wie ich dich vermissen werde. „Aber mach mir dann bloß keine Szene.“, sage ich und grinse dich an. „Wegen dir doch nicht.“, du grinst zurück. Ich komme zu dir ans Bett und gebe dir einen Kuss, doch du klammerst dich wie ein kleines Äffchen sofort an meinem Hals fest. „Miya, lass mich los.“ „Du bist doch selber schuld, was kommst du auch in die Höhle des Löwen.“ „Löwe? Du hältst dich doch nicht wirklich für einen Löwen.“ „Grrrrr.“, du knurrst mich an. „Nein, kein Löwe, eher ein süßes, kleines Kätzchen.“, sage ich lächelnd. „Miaoo.“ „Ja genau, das passt besser zu dir.“ „Glaub aber ja nicht, ich fange an zu schnurren, wenn du mich streichelst.“ Ich komme nun ganz dicht an dich ran. „Hast du doch gestern aber getan.“, flüstere ich dir ins Ohr und gebe dir einen Kuss auf die Wange. Du hast deinen Griff unbewusst etwas gelockert und so kann ich mich aus deinen Fängen befreien. Nicht, dass ich unbedingt weg will, aber ich muss nun mal. Kaum, dass wir mit dem Frühstück fertig waren, klingelt es auch schon an der Tür. Kazuki stand davor, wer sollte es auch anderes sein. „Guten Morgen, na Sakito, noch nicht fertig?“ „Doch doch, ganz winzigen Augenblick nur noch.“, ich laufe noch einmal ins Schlafzimmer, um noch ein paar Sachen zu holen. Währenddessen kommst du aus der Küche. „Ach Miyabi, du bist schon wach?“, höre ich Kazuki leicht spöttisch sagen. Er kennt deine Schlafgewohnheiten halt noch von früher. „MIYAVI! Wann wirst du es dir endlich merken.“, berichtigst du ihn. „Gomen, ist bloß ein Reflex. Du siehst aber echt noch völlig verpennt aus.“, ich komme aus dem Schlafzimmer zurück. „Hast du es wieder die ganze Nacht mit dem armen MiyaVI getrieben, sodass er nicht zum Schlafen gekommen ist, Sakito?“ „Sehr witzig Kazuki, das Lachen hebe ich mir auf, für schlechte Tage.“, ich wende mich dir zu, gebe dir einen sanften Kuss und nehm dich ganz fest in den Arm. Du drückst mich an dich. „Aishiteru!“, flüsterst du mir ins Ohr. „Hai, ich liebe dich auch.“, wir lassen voneinander ab. „Schreib mir ne Karte und wehe du rufst nicht an, sonst komm ich dahin und verhau dich.“ „Da könnte ich es doch glatt mal drauf ankommen lassen.“, sage ich grinsend, dann machen wir uns auf den Weg. „Wie läuft es denn bei euch zur Zeit?“, fragt Kazuki mich, als wir im Auto sitzen. „Nani?“ „Ich meine, ob du ihn allein lassen kannst, ohne dir Sorgen machen zu müssen.“ „Ich weiß es nicht. Ich hoffe, es passiert nichts.“ Ich rufe dich noch am selben Abend an. Direkt nach meiner Ankunft im Hotel. Doch du hebst nicht ab. Ich versuche es noch mal auf deinem Handy, doch auch da gehst du nicht ran. „Kein gutes Zeichen?“, fragt Kazuki mich. „Ach was, er ist vielleicht unterwegs. Er muss sich ja ohne mich die lange Weile vertreiben.“, sage ich zwar, doch überzeugt bin ich davon nicht. Ich fange erstmal an meine Sachen aus meinem Koffer zu nehmen und aufzuhängen, schließlich sollte einiges davon lieber nicht knittern. Etwas später am Abend machen wir uns auf den Weg zum Abendessen. Ich merke, wie Kazuki mich die ganze Zeit während des Essens beobachtet. Doch ich versuche es zu ignorieren. „Hey Sakito. Du machst dir doch richtig sorgen um den Kleinen. Du kannst mir nichts vorspielen.“, Kazuki spricht mich an, als wir nach dem Essen wieder auf dem Weg in unsere Zimmer sind. „Ich glaube, dass es falsch war von mir, ihn allein zu lassen.“, antworte ich betrübt. „Aber was hättest du anderes machen sollen? Du musst deinem Beruf nachgehen?“ „Ja, aber was ist, wenn ihm jetzt wirklich etwas passiert ist? Dann werde ich mir das nie verzeihen einfach gegangen zu sein.“ „Du machst dir zu viel Gedanken. Miyabi ist doch erwachsen.“ „MiyaVi. Ja erwachsen ist er schon. Nur ist sein Verhalten einfach nicht mehr dem entsprechend.“ „Meinst du, er weiß etwas?“ „Ich hoffe nicht. Aber wundern würde es mich nicht. Er ist nämlich ganz schön clever.“ Kapitel 3: ----------- Miyavi’s POV Kami-sama, ist das langweilig ohne dich. Gestern Abend war ich mit Aoi weg. Ich hatte echt nichts Besseres zu tun. Nicht, dass ich Aoi nicht mag, er ist ja einer meiner besten Freunde, aber trotzdem, irgendwie bin ja nicht mit ihm weg gegangen, weil ich mit ihm weg gehen wollte, sondern nur, um mich von deiner Abwesenheit abzulenken. Ist doch traurig, ich weiß absolut nichts mit mir selber anzufangen, wenn du nicht da bist. Heute klimpere ich schon den ganzen Tag an meiner Gitarre rum und es ist nichts Produktives dabei raus gekommen. Ich habe auf meinem Handy gesehen, dass du mich gestern Abend noch anrufen wolltest. Nur hatte ich mein Handy gar nicht mit, als ich mit Aoi aus war. Außerdem war ich nicht mehr ganz nüchtern hinterher, das solltest du sowieso nicht hören. Du machst dir doch sonst nur wieder Sorgen. Es ist spät am Abend und plötzlich klingelt das Telefon. Ich schätze das wird Aoi sein, der wollte sich heute noch mal melden, um mir die lange Weile zu vertreiben. Umso überraschter bin ich, als ich den Hörer abnehme und du am anderen Ende dran bist. „Miya, endlich krieg ich dich mal wieder zu hören.“ „Vermisst du mich etwa?“ „Blöde Frage, natürlich tu ich das.“ „Ach weißt du, ich finde es auch mal ganz schön ohne dich.“ „Lügner.“ „Woher willst du wissen, dass das gelogen ist?“ „Du bist so ein schlechter Lügner, dass ich das sogar durchs Telefon erkenne, wenn du lügst.“ „Ich war gestern mit Aoi aus. Nur so zum Zeitvertreib.“ „Na ist doch schön.“ „Ja, aber das ist erst ein Tag gewesen. Es folgen also noch 91.“ „Du zählst die Tage, bis ich wieder bei dir bin?“ „Natürlich. Was denkst du denn. Ich führe ne Strichliste.“ „Miyavi, du bist echt ein Spinner.“ „Nein, also eine Strichliste führe ich nicht, das war übertrieben von mir. Vermissen tu ich dich aber trotzdem.“ „Ja, ich vermisse dich doch auch. Aber abgesehen davon ist bei dir zu Hause alles klar?“ „Ja läuft ganz gut hier. Du bist ja aber auch erst seit gestern weg.“ „Schatzi, Kazuki wollte noch etwas Wichtiges mit mir besprechen, wegen dem Konzert morgen. Ich ruf dich so bald ich ein paar Minuten Zeit finde wieder an, okay?“ „Alles klar. Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch. Schlaf gut.“ Traurig lege ich auf. Aber ich weiß, dass du viel zu tun hast. Ich kenn das ja selber, allein schon von meiner letzten Tour. Da war vielleicht die Hölle los. Na egal. Doch kaum, dass ich aufgelegt habe, klingelt das Telefon auch schon wieder. Ich hebe ab. „Hey Mi, wie geht’s deinem Schädel heute?“ „Ach Aoi! Wieso fragst du?“ “Weißt du überhaupt noch, wie du gestern nach Hause gekommen bist?“ „Sehr witzig, sehr sehr witzig. Aber ich muss dich enttäuschen, meinem Kopf geht es gut.“ Aoi und ich telefonieren noch eine ganze Weile und quatschen über allen möglichen Blödsinn, den wir irgendwann mal angestellt hatten. Doch irgendwann werde ich müde. Also verabschiede ich mich fürs Erste von Aoi und mache mich auf den Weg in mein,… unser Bett. Sakito’s POV Ich lege auf und gehe zu Kazuki, der laut meiner Aussage noch etwas Wichtiges mit mir besprechen wollte. Gott sei dank, bin ich ein besserer Lügner als du. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen, nicht nur, weil ich dich anlüge, sondern auch weil du mir das glaubst, was ich sage. Natürlich haben wir wegen der Show morgen noch viel zu besprechen, doch das machen wir dann auch erst morgen unter anderem mit dem Management. Ich erreiche Kazukis Hotelzimmer. Dieser steht schon im Türrahmen und scheint auf mich zu warten. „Na, das wurde aber auch Zeit. Was hast du denn so lange gemacht?“ „Ich hab mit Miyavi telefoniert.“ „Ach, und wie geht’s dem Kleinen?“ „Es geht ihm gut.“, meine Stimme wird immer leiser und monotoner. „Er… er hat gesagt, er vermisst mich.“ „Naja, so lang es ihm gut geht ist doch alles in Ordnung.“, Kazuki grinst. Er packt mich am Arm und zieht mich ins Zimmer rein. Dann schließt er die Tür hinter uns. Eine ganze Woche ist vergangen. Ich habe immer wieder versucht dich anzurufen, doch erreicht habe ich dich nie. Du hast auch nicht einmal zurück gerufen. Ich mache mir wirklich große Sorgen, dass dir irgendetwas zugestoßen ist. Vielleicht hattest du bei unserem letzten Telefonat nur so getan, als würde es dir gut gehen, damit ich mir keine Sorgen mache. Mir gehen einfach zu viele Sachen durch den Kopf. Ich kann mich auf kaum etwas mehr konzentrieren. Miyavi’s POV Wie praktisch das doch ist, jemanden zu haben, der ebenfalls nichts zu tun hat. Ich habe die ganze Woche bisher mit Aoi verbracht. Wir haben eine ganze Menge unternommen und hatten ganz viel Spaß. Doch langsam aber sicher gehen uns die Ideen aus, was wir noch machen könnten. Also sitzen wir an diesem Sonntagabend bei mir im Wohnzimmer, trinken Kaffee, essen Pizza und unterhalten uns über alles, was uns gerade einfällt. „Wann hast du eigentlich das letzte Mal was von Sakito gehört?“, fragt Aoi mich plötzlich. „Er hat öfter versucht mich anzurufen, doch ich war immer nicht da.“ „Und du hast ihn dann nicht mal zurück gerufen?“ „Nein, ich weiß ja nicht, ob ich nicht vielleicht gerade störe.“ „Glaub ich dir nicht.“ „Nani?“, ich bin verwundert über diese Aussage von Aoi. „Ich sagte, dass ich dir das nicht glaube, dass du nur nicht zurück gerufen hast, weil du denkst, du könntest stören. Sonst ist es dir schließlich auch immer egal, wenn du störst.“, er sieht mich durchdringend an. Ich seufze. „Ich hatte auch keine Lust zurück zurufen. Bist du nun zufrieden?“ „Nein! Jetzt will ich wissen, wieso du, nun also schon seit einer Woche, keine Lust hast auf Sakito. Nicht mal am Telefon.“ „Das fällt mir immer so schwer, er hat nur so kurz Zeit und dann sitz ich wieder allein hier. Da wird die Sehnsucht nur noch größer.“ „Du solltest ihm vielleicht eine SMS schreiben, wo genau das drin steht, was du mir eben gesagt hast. Ich denke, Sakito macht sich sicherlich schon Sorgen um dich.“ „Nein, glaube ich nicht. Wir sind doch alle erwachsen.“ „Erwischt!“, ruft Aoi aus. „Wobei?“ „Du hast mich schon wieder angelogen.“ „Stimmt doch gar nicht.“ „Doch! Du willst, dass er sich Sorgen macht. Du willst ihm ein schlechtes Gewissen machen. Nur warum?“ „Aoi, du spinnst.“ „Nein, ich denke ich bin nah an der Lösung des Rätsels.“ „Was denn für ein Rätsel?“, ich bin sichtlich genervt. „Du könntest mir auch einfach die Wahrheit sagen, dann bräuchte ich nicht so viel überlegen. Ich krieg das so oder so raus.“, Aoi hat recht, er kriegt immer alles raus. Geheimnisse, kann man vor ihm gar nicht haben. Manchmal hat das Vorteile, manchmal aber leider auch Nachteile. Er ist absolut einer meiner besten Freunde und ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Nur will ich wirklich mit ihm darüber reden? Wie schon gesagt, er kriegt es sowieso raus. „Hm, ich weiß einfach nicht, wie ich mich Sakito gegenüber verhalten soll. Eigentlich müsste ich doch sauer sein, aber was, wenn er mich dann verlässt?“ „Miyavi, wovon redest du, weshalb solltest du sauer auf ihn sein?“ „Sakito,… er… er betrügt mich.“ „WAS?“, Aoi ist mehr als nur geschockt, er will nicht glauben, was er da hört. „Woher weißt du das? Seit wann? Mit wem?“, Aoi ist völlig außer sich. Er rutscht ganz dicht an mich heran und nimmt mich in den Arm. Mir läuft eine Träne über die Wange. „Kikasa hat mir das erzählt, schon vor einer ganzen Weile. Er hört die Zwei immer, wenn sie auf Tour in einem Hotel mit zu dünnen Wänden sind.“, ich fange an leise zu schluchzen. Zu schmerzlich ist der Gedanke für mich, dass der Mann, den ich am meisten liebte mir so etwas antun kann. „Mit Kazuki also?“ „Ja.“, Aoi zieht mich noch fester zu sich heran. „Ich will ihn nicht anrufen, weil ich weiß, wenn er mich wieder nach kurzer Zeit abwürgt, dass er dann zu Kazuki geht. Ich will nicht hier zu Hause sitzen mit dem Gedanken, dass er gerade mit einem Anderen schläft.“ „Wie kann ein Mensch nur so grausam sein?“, flüstert Aoi eher zu sich selber, während er beruhigend mit seiner Hand über meinen Rücken streicht. „Ich verstehe Sakito einfach nicht. Wie kann er jemanden wie dich mit jemandem wie Kazuki betrügen? Er sollte verdammt glücklich sein, dass er dich gekriegt hat. Und er spielt so mit dir.“ „Es wird nicht besser, wenn du dich jetzt aufregst, Aoi.“ „Hast Recht. Ich würde ihn aber an deiner Stelle auch nicht anrufen. Er kann sich ja offenbar gut ablenken.“ „Aoi!“ „Entschuldige. Mein Temperament ist mit mir durchgegangen.“ „Aber was soll ich denn nun machen?“ „Also, ganz ehrlich, Miyavi, du musst dir überlegen, ob er das Wert ist. Dass du so leidest für ein paar glückliche Augenblicke mit ihm. Ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen.“ „Ich kann nicht ohne ihn leben. Das wäre mein Tod.“ „Du wirst ihn sicher nie für dich allein haben. Und vertrauen kannst du ihm auch nicht. Ich will euch auf keinen Fall auseinander bringen. Aber ich mache mir Gedanken um dich. Ich will doch nur, dass du glücklich bist.“ „Warum macht er das mit mir? Bin ich nicht gut genug für ihn?“, Selbstzweifel kommen langsam bei mir auf. Ich habe keine Ahnung, was nun aus mir werden soll. „Miyavi, so etwas darfst du nicht mal denken. Du bist der wundervollste, liebenswerteste und abenteuerlustigste Mensch, der mir in meinem ganzen Leben je begegnet ist. Und dich kann niemand ersetzen. Wenn Sakito so blind durch die Welt läuft, dass er nicht sieht, wie einzigartig du bist, dann hat er dich einfach nicht verdient.“ Mit Aoi an meiner Seite vergeht die Zeit ohne dich wie im Flug. Ich habe seither erst einmal wieder mit dir telefoniert. Lediglich, um dich wissen zu lassen, dass ich noch lebe und, dass es mir gut geht. Diesmal, ist das sogar die Wahrheit. Aoi hat es tatsächlich geschafft mich von dir abzulenken, die ganze Zeit über. Morgen kommst du wieder und überflüssiger Weise, musst du mich noch ein letztes Mal vor eurer Abreise anrufen. „Hey, Miyavi.“ „Ach Sakito. Was gibt’s denn?“ „Ich freu mich total darauf dich wieder zu sehen.“ „Ja, ich mich auch.“, wir telefonieren noch eine Weile. Als du dann meinst du hättest noch zu tun muss ich wieder an Kazuki denken und ich werde traurig. Du verabschiedest dich liebevoll von mir, wünscht mir eine gute Nacht, sagst, dass du mich liebst, doch ich höre Kazukis Stimme im Hintergrund flüstern und alles was du sagst verliert an Wert. Kaum, dass ich aufgelegt habe wähle ich die nächste Nummer. Aoi. Hoffentlich hat er Zeit für mich. Wir treffen uns vor einem kleinen Restaurant. Ich erzähle ihm, weshalb ich ihn angerufen habe. „Das heißt also, ich muss dich mal wieder ablenken.“ „Tut mir echt leid, dass du dafür immer her halten musst. Aber ich hab doch sonst niemanden, mit dem ich darüber reden kann.“ „Ich versteh dich doch auch und es macht mir nichts aus. Nur was machst du, wenn ich demnächst auf Tour gehe?“ „Sakito kommt ja bald wieder. Dann hab ich ihn erstmal für mich. Ich wusste gar nicht, dass ihr auch bald wieder auf Tour geht. Wann denn?“ „Naja, ein bisschen ist es noch hin. Ich wollte dich nur schon mal darauf vorbereiten. Wir müssen erstmal sehen, wie unser neues Album ankommt.“ „Also bei mir kommt euer neues Album auf jeden Fall sehr gut an.“, sage ich und grinse Aoi an. Er lächelt etwas verlegen. „Freut mich, dass es dir gefällt.“ Wir sitzen noch eine ganze Weile in dem Restaurant, doch irgendwann beschließen wir dann doch nach Hause zu gehen. Aoi setzt mich bei uns zu Hause ab. „Willst du nicht noch mit rauf kommen? Es ist doch noch so früh.“ „Eigentlich… Ja klar gerne.“ Aoi setzt sich ins Wohnzimmer und ich hole uns erstmal etwas zu trinken. „Was magst du denn trinken, Aoi? Ich hab eigentlich fast alles da.“ „Fast alles?“ „Ja na ja, willst du lieber was Alkoholisches oder etwas nicht Alkoholisches?“ „Zur Feier des Tages könnten wir uns eigentlich auch mal die Kante geben.“ „Feier? Na egal, ich hab’s verstanden. Her mit dem Alkohol.“ Wir leeren den Abend einige Flaschen, obwohl wir ja eigentlich nichts zu feiern haben. „Aoi?“ „Wasn?“ „Meinsu, du bisch noch inea Lage nach Hause su fahrn?“ „Ähhh,… Nö!“ „Gut dann bleibste hia.“ Ich ziehe Aoi von der Couch hoch und gemeinsam taumeln wir ins Schlafzimmer. Wir schaffen es in unserem Vollrausch gerade noch so uns bis auf die Boxershorts auszuziehen und fallen dann einfach ins Bett. Es dauert auch überhaupt nicht lange und wir sind eingeschlafen. Irgendwann mitten in der Nacht spüre ich, wie Aoi sich umdreht und einen Arm um mich legt. „Miyavi?“ „Hm?“ „Bist du wach?“ „Hm!“, ich drehe mich auf den Rücken und sehe Aoi tief in seine wunderschönen, braunen Augen. Er beugt sich zu mir runter küsst mich sanft auf den Mund. Ich öffne meine Lippen leicht und lecke mit meiner Zunge vorsichtig über Aois Lippen. Aoi lässt eine Hand in meine Boxershorts gleiten. Ich erschauere. Ob das, was wir hier tun falsch oder richtig ist, ist mir völlig egal in diesem Moment. Unser Kuss wird fordernder, leidenschaftlicher. Er zieht mir langsam meine Shorts aus. Ich fahre mit meinen Händen seinen Rücken herab, lasse sie unter seiner Boxershorts verschwinden und massiere seinen Po. Er löst sich aus unserem Kuss, gleitet an meinem Oberkörper herab und fängt an mich oral zu befriedigen. Aoi’s POV Vorsichtig umkreise ich mit meiner Zunge seinen Schaft ein paar Mal, bevor ich ihn ganz in mir aufnehme. Miyavi stöhnt und windet sich die ganze Zeit unter mir. Nach einer Weile stoppt er mich, legt einen Finger unter mein Kinn und sorgt so dafür, dass ich ihm genau in die Augen sehe. Mit seiner anderen Hand umfasst er meinen Oberarm und dirigiert mich so von ihm runter. Er setzt sich auf und zieht mir meine Boxershorts rasant aus. Dann legt er sich wieder auf den Rücken und zieht mich auf sich. Ich stöhne ungehalten auf, als sich unsere Erregungen streifen. Er zieht mich dicht zu sich heran und flüstert mir etwas zu. „Reite mich!“, meine Augen weiten sich erschrocken. Will er wirklich soweit gehen? Er umfasst meine Hüfte und dirigiert mich langsam über seine Erregung, lässt mich noch langsamer darauf sinken und dringt dabei in mich ein. Ich stütze mich auf seinem Oberkörper ab, versuche ein Schreien zu unterdrücken. Er lässt mir einen Moment Zeit mich an ihn zu gewöhnen. Er versucht wirklich sehr behutsam mit mir umzugehen, das finde ich wirklich süß von ihm. Doch ist die Erregung in mir zu groß, sodass ich schon nach kurzer Zeit anfange mich auf ihm zu bewegen. Er stöhnt heiser auf, als ich mich auf und ab bewege, packt mich fester an der Hüfte, um so meine Bewegungen kontrollieren zu können. Meine Bewegungen auf ihm werden schnell wilder und hemmungsloser. Stöhnend werfe ich meinen Kopf in den Nacken. Ich schließe genießerisch meine Augen, wohl wissend, dass er mich die ganze Zeit beobachtet. Doch dieser Gedanke macht mich nur noch heißer. „MIYAVIIIIII!“, ich komme mit einem lauten Schrei. Er dirigiert mein Becken noch ein paar Mal auf und ab, bevor er selbst soweit ist. Sanft gleitet er aus mir und ich lege mich auf seinem Oberkörper ab. Er streichelt mir sanft übers Haar. Miyavi’s POV Ich frage mich, ob das richtig war mit Aoi zu schlafen. Du hast es eigentlich nicht anders verdient, als dass ich es dir gleich tue. Doch Aoi gegenüber ist es nicht fair. Ich glaube, er liebt mich wirklich und deshalb habe ich ein so schlechtes Gewissen. Wenn ich mir sicher sein könnte, dass es einfach nur Sex war, dann wäre das alles nicht so schwer für mich zu ertragen. Ich bin eben doch kein Stück besser als du. Aoi schläft in meinen Armen ein. Er sieht so friedlich aus, wie er da liegt. Doch morgen kommst du wieder und was wird dann? Am nächsten Morgen werde ich geweckt, durch einen lauten Knall. Offenbar schwer bepackt betrittst du unsere Wohnung. Ich sehe mich um. Aoi liegt noch immer in meinem Arm. Das wird eine ganze Menge Ärger geben, wenn du uns gleich so siehst, doch das ist es mir Wert. Und tatsächlich kommst du ins Schlafzimmer geschlichen, leise öffnest du die Tür. Ich tu so, als würde ich schlafen und warte deine Reaktion ab. Du schließt die Tür wieder genauso leise, wie du sie geöffnet hattest und gehst. Ich öffne meine Augen irritiert, ziehe meinen Arm unter Aoi vor und stehe auf. Schnell ziehe ich mir noch eine Shorts und ein T-Shirt an und dann verlasse ich ebenfalls leise das Schlafzimmer. Du sitzt in der Küche. Ich lehne mich gegen den Türrahmen und beobachte dich. „Deswegen wolltest du nie mit mir telefonieren.“, du siehst auf die Tischplatte. „Aber du wusstest, dass ich heute wieder komme. Wieso ist er dann noch hier?“ „Ich wollte, dass du uns siehst.“, ich habe nicht bemerkt, dass Aoi nun auch aufgestanden ist und bereits hinter mir steht. Er sieht mich entsetzt an, schnappt sich seine Sachen und verschwindet zur Tür hinaus. Ich will ihm noch hinterher laufen, doch er ist schon weg. „Warum? Warum musst du mich so verletzen?“ „Weil ich verdammt sauer auf dich bin und mich irgendwie rächen wollte.“, du springst auf, kommst auf mich zu, packst mich grob am Arm und ziehst mich zu dir. „Sauer? Auf mich? Du fickst doch mit anderen Leuten, während ich weg bin.“ „Spiel hier bloß nicht das Unschuldslamm. Ich weiß schon verdammt lange, was du mit Kazuki treibst.“, du holst mit einer Hand weit aus und schlägst mir ins Gesicht. Ich sehe dich entsetzt an. „Wag es nicht, mir so etwas zu unterstellen.“ „Du widerliches Arschloch! Du betrügst mich Jahrelang, jetzt schlägst du mich auch noch und trotz allem streitest du das Ganze auch noch ab.“, mit Gewalt versuche ich mich aus deinem Griff zu lösen, doch du packst nur noch fester zu und ziehst mich näher zu dir ran. „Wie kommst du auf die tolle Idee ich würde dich betrügen?“ „Kikasa!“, du lässt mich endlich los und setzt dich wieder an den Tisch. „Miyavi, ich konnte doch nicht ahnen, dass das so endet.“, sagst du nach einem Moment des Schweigens. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich nie mitkriegen würde, was du treibst, oder?“ „Miyavi. Es tut mir so leid….“ „Das kannst du dir sparen. So leid kann es dir ja nicht tun, wenn man bedenkt wie lange das schon so geht.“ „Miyavi, ich liebe dich doch.“, du stehst auf und kommst auf mich zu. „Du tickst doch nicht ganz richtig. Wenn du mich so liebst, wieso steigst du dann mit Kazuki ins Bett?“ „Ich hab dich doch auch immer so sehr vermisst, wenn wir oder du auf Tour waren.“ „Ich hab dich auch immer vermisst. Aber ich habe jedes Mal gewartet, bis du wieder bei mir warst. Doch du hintergehst mich einfach.“ „Miyavi!“ „Ich will nichts mehr hören. Von dir schon gar nicht.“ „Verlass mich bitte nicht.“ „Jetzt werde bloß nicht weinerlich. Ich kann dir nie wieder vertrauen, du hast mich verletzt und enttäuscht. Darauf kann man keine Beziehung aufbauen. Außerdem hast du doch Kazuki, wozu brauchst du dann schon mich?“, mit diesen Worten drehe ich mich um und gehe. Ich kriege noch mit, wie du weinend zu Boden gehst, doch ich ignoriere das. Ich renne regelrecht zu Aois Wohnung. Ich hatte mich ihm gegenüber so unfair verhalten, ich hoffe, er verzeiht mir das. Ich klopfe an seine Wohnungstür. Er macht mir sogar auf, worüber ich verdammt froh bin. „Aoi!“ „Was willst du noch?“ „Ich will mit dir reden.“ „Hast du nicht schon genug Schaden angerichtet. Musst du noch weiter in dieser Wunde rumstochern?“ „Aoi?“ „Komm rein.“, sagt er monoton. Wir gehen ins Wohnzimmer. „Aoi es tut mir leid. Ja ich habe dich mit Absicht in genau dieser Nacht mit nach oben gebeten und ich habe auch mit Absicht zugelassen, dass du dich voll laufen lässt. Ich wollte mich an Sakito rächen, für das was er mir angetan hat. Ich wollte, dass er uns beide erwischt, wenn er von der Tour nach Hause kommt.“, ich sehe Aoi ins Gesicht. Tränen bahnen sich ihren Weg an seinen Wangen entlang. „Du hast mich wirklich zutiefst verletzt. Ich dachte wir wären Freunde und ich könnte dir Vertrauen.“, schluchzt er. „Aoi, es war der größte Fehler meines Lebens, dich einfach so fallen zu lassen.“, ich sehe ihm tief in die Augen und gehe auf ihn zu. „Ich liebe dich.“ „Das soll ich dir noch glauben? Miyavi, ich liebe dich auch über alles, du solltest nicht mit meinen Gefühlen spielen. Wir haben in Sakitos Abwesenheit einfach zu viel Zeit miteinander verbracht.“, er will sich umdrehen und gehen, doch ich packe ihn am Arm, ziehe ihn zu mir und küsse ihn sanft auf die Lippen. Nach kurzer Zeit lösen wir uns voneinander. „Ich werde niemals mit deinen Gefühlen spielen. Ich will dich und zwar nur dich. Und ich werde dir nie wieder wehtun.“ Aoi lehnt sich vor, legt beide Hände in meinen Nacken, um mich noch näher an sich heran zu ziehen und küsst mich sanft. Ich erwidere den Kuss natürlich und lege meine Arme um seine Taille. Kurz löse ich mich von ihm und lächle ihn an. „Kannst du noch einen Mitbewohner in deiner kleinen Wohnung gebrauchen?“ „Hm, sie werden sich aber ein Schlafzimmer mit mir teilen müssen, Herr Mitbewohner.“ „Liebend gerne.“, sage ich, hebe Aoi auf meine Arme und trage ihn in sein… unser Schlafzimmer. Früh am nächsten Morgen fahre ich zurück zu dir. Lediglich, um meine Sachen abzuholen. Du öffnest mir die Tür. Du siehst aus, als hättest du die vergangene Nacht mit einer Menge Alkohol durchgemacht. Dennoch versuchst du zu lächeln, als du mich siehst. „Hey.“, sage ich vorsichtig. „Ich wollte meine Sachen holen.“ „Ja klar, komm rein.“, antwortest du, doch guckst du nun noch trauriger als zuvor. Während ich meine Sachen packe sitzt du in der Küche und liest Zeitung. Ich komme zu dir, als ich fertig bin. „Kann… kann ich noch mal mit dir reden?... bevor du gehst?“ „Natürlich kannst du.“, sage ich und setze mich zu dir an den Tisch. „Es… es tut mir leid…. Es tut mir leid, was ich dir über all die Jahre angetan habe. Und es tut mir noch viel mehr leid, dass ich dich angelogen habe bis zur letzten Sekunde. Doch am meisten bereue ich, dich gestern geschlagen zu haben.“, du hältst kurz inne. „Ich versteh einfach nicht, wie es soweit kommen konnte. Es tut mir leid.“, während du sprichst nicke ich freundlich und lächle dich sanft an. Dir jetzt noch mehr Vorwürfe zu machen hätte keinen Sinn. Ich bin froh, dass du deinen Fehlern gegenüber einsichtig bist. Dein nächster Freund wird dann hoffentlich mehr Glück mit dir haben. „Ich habe mich von Kazuki getrennt.“, erschrocken sehe ich auf. „Warum?“ „Ich liebe ihn nicht. Ich habe ihn nur benutzt, um mich von dir abzulenken und das ist ihm gegenüber nicht fair.“ „Sakito…. Aber ich werde nicht wieder zu dir zurückkommen.“ „Ja ich weiß, leider. Das kann ich auch von dir nicht verlangen. Aber bitte brich den Kontakt zu mir nicht völlig ab.“ „Willst du denn mit mir befreundet sein? Denn das ist alles, was ich dir anbieten kann, meine Freundschaft.“ „Das ist mir so viel wert, mit dir wieder befreundet zu sein. So wie ganz am Anfang.“, du siehst zum Fenster raus. „Meinst du, du kannst meine Gegenwart ertragen?“ „Ich bin sehr gerne in deiner Nähe. Miyavi, ich liebe dich immer noch und werde dich auch immer lieben. Ich weiß, dass ich dich nicht wieder kriege. Aber ich will dich nicht verlieren, du bedeutest mir so viel.“ „Wir sollten aber erstmal ein bisschen Abstand von einander kriegen. Ich wohne jetzt bei Aoi. Wenn du mit mir reden willst, seine Nummer hast du ja.“, ich stehe auf, nehme meine Sachen und gehe Richtung Tür. „Miyavi!“, ich drehe mich noch einmal zu dir um. „Ich freue mich, dass du dich mit Aoi vertragen hast. Ich hoffe ihr werdet glücklich.“, du lächelst mich an und ich lächle zurück, dann gehe ich und lasse dich dort alleine sitzen. Aoi und ich verbringen den ganzen restlichen Tag damit, die Wohnung etwas umzuräumen um sie für zwei Personen bewohnbar zu machen. Und nicht zu vergessen, meine Sachen müssen auch alle in Schränke und Regale eingeräumt werden. Aoi ist ja bekanntlich etwas ordentlicher als ich. „Sag mal Aoi? Räumst du gerne auf?“ „Wieso?“, fragt er skeptisch. „Ich denke mit mir in deiner Wohnung, wirst du einiges mehr aufräumen zu haben, als bisher.“ „Das hättest du wohl gerne, ich werde dich schon noch dazu kriegen, selber aufzuräumen.“ „Und wie willst du das machen?“, er lächelt mich an, legt seine Hände in meinen Nacken und reibt verführerisch sein Becken an meinem. „Mit mindestens drei Wochen Sexentzug.“, sagt er kalt und lässt von mir ab, um weiter staub zu wischen. Ich stürze mich von hinten auf ihn und fange an ihn durchzukitzeln. Er schmeißt mit dem Staubtuch nach mir und wir gehen zu Boden. Das hindert mich allerdings nicht daran, ihn weiter zu kitzeln. „Hör auf,… Miyavi!“, er lacht sich kaputt und kringelt sich auf dem Boden zusammen. Ich höre auf ihn zu kitzeln und beuge mich über ihn. Er sieht mir in die Augen und ich in seine. Langsam nähere ich meine Lippen seinen an und wir küssen uns sanft. „Ich liebe dich.“, sagt Aoi, als er sich aus unserem Kuss löst. Ich lächle ihn an. „Ich liebe dich auch.“, kurz verharren wir so, dann stehe ich auf und ziehe ihn mir hinterher auf die Beine. „Machst du dir sorgen um Sakito?“, fragt er mich verständnisvoll. „Ich denke, ich brauche mir keine allzu großen Sorgen machen. Er hat Verständnis und er wird das durchstehen.“, ich lächle Aoi an. „Auf jeden Fall wollen wir versuchen in Kontakt zu bleiben.“ „Das hört sich doch gut an.“ „Ja findest du?“ „Ja. Ich vertraue dir, weil ich dich so sehr liebe.“, er lehnt sich vor und küsst mich. Ich schließe ihn in meine Arme, am Liebsten würde ich für immer hier so stehen bleiben. Mit dem Mann in meinen Armen, den ich am meisten Liebe. Kapitel 4: ----------- Aoi’s POV Mitten in der Nacht werde ich wach, weil Miyavi so unruhig schläft. Er wälzt sich hin und her. Vorsichtig versuche ich ihn zu wecken. Schweißgebadet schreckt er hoch. „Hey Miya.“, ich nehme ihn in den Arm. „Es ist alles okay, du hast bloß geträumt.“, er nickt und lehnt sich zurück in die Kissen. „Hab… Hab ich irgendwas gesagt?“ „Nein, also keine wirklich Sinnergebenden Sachen.“ „Aha, ja na gut.“, er dreht sich mit dem Rücken zu mir und starrt an die Wand. „Kannst du jetzt in Ruhe weiter schlafen?“ „Ich… ich denke schon.“, daraufhin lege auch mich wieder hin und versuche weiter zu schlafen. Miyavi’s POV Wieso träume ich so einen blöden Mist? Wieso? Und das ist nicht das erste Mal. Ich hoffe nur, dass nichts Schreckliches passiert ist und meine Träume mich nicht vor irgendetwas warnen sollen. Wobei an Traumdeutung habe ich eigentlich nie so richtig geglaubt. Trotzdem ist es komisch, dass ich ausgerechnet jetzt so etwas träume. Ich kriege die ganze Nacht kein Auge mehr zu und um halb sechs beschließe ich aufzustehen. Die Sonne geht gerade auf, als ich auf den Balkon trete. Der Horizont sieht total kitschig aus und trotzdem irgendwie wunderschön. Die blutrote Sonne schiebt sich über den Dächern der Häuser nach oben und färbt die kleinen Wolken um sie herum rosa. Plötzlich merke ich, wie zwei schlanke Arme mich von hinten umarmen. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und da steht Aoi. „Habe ich dich geweckt?“ „Nein… Ich kann eben auch nicht schlafen, wenn ich weiß, dass dir etwas durch den Kopf geht, was dich vom Schlafen abhält.“ „Du bist echt süß.“ „Ach ja, willst du drüber reden?“ „Über was?“ „Über das, was dich vom Schlafen abhält.“ „Nein, so wichtig ist es nicht.“ „Okay,… aber wenn doch, dann kommst du zu mir, klar?“ „Klar!“ „Mir ist kalt, ich geh wieder rein. Soll ich schon Frühstück machen?“ „Ja gute Idee, ich komm auch gleich rein.“, Aoi dreht sich um und verschwindet in der Küche. Ich sehe noch einmal zur Sonne. Wie schnell sie doch aufgeht. Sie steht jetzt schon ein ganzes Stück höher, als wie vor fünf Minuten. Am Tag bewegt sie sich immer irgendwie langsamer oder kommt mir das nur so vor. Doch genau so schnell, wie sie morgens aufgeht, geht sie abends auch wieder unter. Ich gehe in die Küche. Aoi ist gerade mit Kaffeekochen beschäftigt. Ich setze mich an den Tisch und überlege kurz. „Aoi?“ „Ja?“ „Bist du… du… bist du zufrieden mit… unserem Sexleben?“ „Na du stellst fragen, wenn ich was zu bemängeln hätte, hätte ich mich schon längst zu Wort gemeldet.“, kurz tritt Schweigen ein. „Gibt es etwas, das dich stört?“, fragt er dann ganz vorsichtig. „Na ja, stören jetzt direkt nicht. Also stören tut mich eigentlich überhaupt nichts.“, Aoi kommt zu mir und setzt sich an den Tisch. „Aber?“ „Ungewohnt. Ich denke ungewohnt trifft es ganz gut.“ „Was meinst du damit?“, fragt er sanft. „Na ja, ich bin es einfach nicht gewohnt immer einen so dermaßen aktiven Part zu übernehmen. Ähm, eigentlich habe ich in meinem ganzen Leben noch nie Aktiv,… also… ähm. Ich durfte das bei Sa… Sakito auch gar nicht.“, Aoi schließt seine Arme um mich und gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange. „Dafür machst du deine Sache aber sehr gut.“ „Danke.“ „Ich bin aber gerne bereit, auch mehr rumzuexperimentieren. Also, wir können alles Mögliche mal ausprobieren. Egal wie, wo und wann.“ Am Nachmittag verdonnert Aoi mich dazu einkaufen zu gehen. Als ich so nichts ahnend durch die Gänge schleiche, treffe ich auf einmal auf dich. „Hey Miyavi, das ist aber mal witzig, dass ich dich hier treffe. Du gehst doch sonst nie einkaufen.“ „Sehr witzig. Mach dich nur über mich lustig. Wie geht es dir denn jetzt?“ „Du fehlst mir, aber ich komme ganz gut klar. Ich lebe quasi im Zölibat, aber was soll’s.“ „Du Scherzkeks.“, kameradschaftlich boxe ich dir auf den Oberarm. Was bei dir offenbar nicht so gut ankommt. Du drehst den Kopf kurz weg, als würdest du dich umsehen, dann wechselst du das Thema. „Wie läuft es denn bei euch so?“ „Ich kann mich nicht beklagen. Außer, dass ich nun auf einmal einkaufen gehen muss.“, du fängst an zu lachen, als ich das sage. „Das ist mal wieder typisch Miyavi. Du benimmst dich doch sonst immer so weiblich, dann musst du auch einkaufen gehen können.“ „Soll das etwa heißen, du vertrittst die Meinung, Frauen gehören an den Herd?“ „Nein, um Gottes Willen, jetzt dreh mir doch die Wörter im Mund nicht um.“ „Hauptsache ist doch, du hast etwas worüber du dich lustig machen kannst und in dem Fall bin das mal wieder ich.“, sage ich gespielt beleidigt. „Och, wird der arme kleine Miyavi wieder missverstanden?“, nun lachen wir beide. Als ich vom Einkaufen zurück komme wartet Aoi schon ungeduldig auf mich. Na ja, weniger auf mich, eher auf die Nahrungsmittel. „Wo warst denn du so lange?“ „Ich hab beim Einkaufen Sakito getroffen.“ „Achso. Wie geht es ihm?“ „Tja, schwer zu sagen, ich denke aber es geht ihm ganz gut.“ „Schön. Gib mir mal die Milch.“ Aoi benimmt sich ein bisschen biestig und ist so sehr auf das Einräumen des Kühlschranks fixiert, dass er gar nicht mitbekommt, wie ich mich von hinten an ihn heran schleiche. „Hattest du schon mal Sex in der Küche?“, hauche ich ihm ins Ohr und knabbere an seinem Ohrläppchen. Ihm läuft ein Schauer über den Rücken. „Ja.“, ist die kurze Antwort und schon räumt er weiter den Kühlschrank ein. So leicht lasse ich mich allerdings nicht abschütteln. Ich umfasse von hinten seine Hüfte und ziehe ihn ganz fest an mich heran. „Miyavi, nicht… ich muss das hier fertig einräumen, sonst werden die Sachen schlecht.“, ich ignoriere sein Gezeter völlig, küsse ihn sanft am Hals und fange langsam an seine Hose zu öffnen. Ich ziehe ihn ein Stück vom Kühlschrank weg, drücke ihn gegen die Arbeitsfläche neben der Spüle und kurzerhand entledige ich ihm seiner Hose. „Miyavi!“ „Hast du irgendwelche Einwände mein Schatz?“, er dreht sich zu mir um, schüttelt den Kopf und küsst mich willig. Ich packe ihn fester an der Hüfte und hebe ihn auf die Arbeitsfläche. Dann öffnet er meine Hose und zieht sie nur ein Stück weit runter, gerade so, dass meine Erektion freigelegt wird. Ich dringe mit einem Stoß tief in ihn ein. Laut stöhnt er auf und wirft den Kopf in den Nacken. Langsam fange ich an mich in ihm zu bewegen. Doch schon nach kurzer Zeit werden meine Bewegungen schneller, härter und gezielter. Ebenso, wie sein Stöhnen immer lauter und ungehaltener wird. „MIYAVI!“, mit einem lauten Stöhnen kommst du, ich ziehe mich langsam aus dir zurück. „Miyavi, ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ „Aber, du bist gar nicht gekommen.“, sagt er enttäuscht. „Das ist doch egal. Schön war es trotzdem.“, sanft streichele ich ihm über die Haare. Er gleitet von der Arbeitsfläche und geht vor mir in die Knie. „Nein, Aoi lass das.“, er sieht zu mir hoch, ich schüttele nur leicht den Kopf, um ihm noch mal klar zu machen, dass ich nicht auf Oralsex stehe. Aoi’s POV Miyavi ist heute wirklich komisch drauf. Er will nicht mal mehr, dass ich ihm einen blase. Die ganze Situation eben hat mich etwas an Reita erinnert, der wollte das irgendwann auch nicht mehr. Vielleicht gehört Oralsex auch nicht so ganz zu meinen Stärken. Doch früher ist er dabei immer gekommen. Er legt einen Finger unter mein Kinn, dirigiert meinen Kopf nach oben und lächelt mich an. Auch ich versuche zu lächeln. Am Abend sitzen wir zusammen auf der Couch im Wohnzimmer und gucken DVD. Es kommt nämlich mal wieder nur dummes Zeug im Fernsehen. „Das kann ich gar nicht mit ansehen. Warum tut der das?“, sage ich hysterisch und vergrabe mein Gesicht in Miyavis T-Shirt. „Och, kann der kleine Aoi den schlimmen Film nicht ertragen?“, er streichelt mir über die Haare während er sich über mich lustig macht. „Miyavi, das ist nicht lustig.“ „Also ich finde das zum Totlachen.“, ich gucke ihn böse an. „Wollen wir vielleicht lieber die Teletubbies gucken?“, mein Blick verfinstert sich noch etwas. Sofern möglich. „NEIN! Vor den hab ich Angst.“ „Ja wunderbar, vor was hast du denn keine Angst.“ „Ich hab aus Sicherheitsgründen erstmal vor allem Angst.“, ich blicke dir in dein verwirrtes Gesicht. „Nein, das ist natürlich Quatsch. Die meiste Angst hab ich vor dir.“ „Vor mir?“, ich nicke, allerdings kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Ja, du hast auch allen Grund vor mir Angst zu haben.“, sagst du und stürzt dich auf mich. „Nicht wieder kitzeln, das ist nicht fair.“, sehr clever von mir, Miyavi auf die Idee zu bringen. Jetzt kitzelt er mich natürlich erst recht. „Du bist… du bist…“, ich krieg kaum ein Wort raus vor lachen. „so… fies.“, ich dreh mich auf die Seite. „HÖR AUF!“, und Gott sei dank hört er mal auf das, was ich sage. Er setzt sich wieder aufrecht hin und sieht mich an. „Ich hab mich für morgen Mittag mit Sakito zum Essen verabredet. Ich hoffe das ist okay für dich.“, sagt er ganz vorsichtig. „Na klar. Wo wollt ihr denn hin?“ „Wir haben uns gedacht italienisch wäre mal wieder nicht schlecht.“ „Hört sich lecker an. Dann sehen wir uns ja morgen kaum. Ich muss am Nachmittag zur Probe.“ „Ja richtig, ihr geht ja bald auf Tour.“, ich nicke. „Du könntest, wenn du willst bei der Probe vorbeischauen.“ „Nix, kommt nicht in Frage. Ich lenke dich doch nur von der Arbeit ab.“ „Hast du auch wieder Recht. Wenn ich schlecht spiele, kassiere ich wieder Schläge von Uruha.“, Miyavi sieht mich völlig entgeistert an. „Das war ein Scherz.“ „Los komm, lass uns ins Bett gehen. Ist schon spät.“ „Es ist halb zehn.“ „So spät? Wirklich? Sandmännchen ist doch schon lange vorbei. Jetzt aber schnell.“, er verlässt den Raum und verschwindet im Schlafzimmer. Genervt verdrehe ich meine Augen und folge ihm. Miyavi’s POV Am nächsten Morgen schenke ich mir das Frühstück mal. Zum Einen, weil es schon ziemlich spät ist und zum Anderen, weil ich ja mit dir zum Essen verabredet bin. Aoi packt gerade seine Sachen für die Probe zusammen und will verschwinden. „Soll ich dich fahren?“ „Nö, ich fahr schon alleine. Wozu habe ich sonst so viel Geld für den Führerschein ausgegeben.“, er drückt mir noch ein Küsschen auf und schon ist er weg. Langsam aber sicher mache ich mich daran mich anzuziehen, was ich nach anderthalb Stunden auch endlich geschafft habe. Dann mach ich mich auf den Weg zu dem kleinen italienischen Restaurant bei dem wir uns treffen wollen. Wir essen und trinken, zum Glück bin ich zu Fuß gekommen, eine ganze Menge. Du scheinst wirklich gute Laune zu haben. Die ganzen Sorgen, die ich mir immer um dich gemacht habe verfliegen mehr und mehr, je länger ich hier mit dir sitze. „Und, was macht Aoi die ganze Zeit während du hier bist?“ „Er ist bei einer Bandprobe. Sie gehen doch demnächst auf Tour.“ „Ach ja stimmt, das hatte ich gelesen.“ Wir sitzen noch eine ganze Weile in dem Restaurant und unterhalten uns. Erst am späteren Nachmittag beschließen wir uns auf den Heimweg zu machen. Vor dem Restaurant verabschieden wir uns voneinander. „Also, ich hoffe, ich höre bald mal wieder was von dir.“ „Ich werde mal sehen, wie ich Zeit hab. Aber du kannst dich auch ruhig mal melden.“, ich grinse dich an, du lächelst sanft und kommst mir ein Stück näher. Ich versuche etwas Abstand zwischen uns zu bringen, doch du hältst mich an der Taille fest, versuchst mich zu küssen, woraufhin ich drehe den Kopf weg. „Sakito nicht, lass das.“ „Du brauchst es doch auch. Der Kleine kann dir doch gar nicht geben, wonach du dich sehnst.“ „Aber ich bin nicht wie du und das tue ich Aoi auf keinen Fall an.“, du lässt von mir ab, siehst mich aber durchdringend an. „Soll das heißen, Aoi befriedigt dich wirklich nicht richtig?“ „Ich denke nicht, dass dich das was angeht.“ „Dann teilen wir Zwei ja ein ähnliches Schicksal. Nur ist es bestimmt frustrierender einen Freund zu haben, der es nicht bringt, als gar keinen Freund zu haben.“ „Sakito seit nicht unfair.“ „Es tut mir leid.“ Wieder zu Hause angekommen, treffe ich Aoi unerwartet im Wohnzimmer an. „Nanu, du schon da?“ „Offenbar schon oder glaubst du ich bin eine Fatahmorgana?“, ich tue so, als würde ich nach Wasser suchend durch die Wüste kriechen. Aoi haut mich auf den Oberarm. „Mach dich nicht lächerlich.“ „Sag an, was machst du schon so früh hier?“ „Wir haben so schlecht gespielt, da haben wir uns gedacht, wir versuchen es lieber morgen noch mal.“ „Wenn das so ist, dann hätte ich ja doch vorbeikommen können.“, ich setze mich zu ihm auf das Sofa. „Und wie war es mit Sakito?“ „War ganz nett. Die einzige Frage, die ich mir jetzt stelle ist, war Sakito schon immer so, oder hat er sich so sehr verändert, seit ich mich von ihm getrennt habe?“ „Du meinst aufdringlich, labert nur primitiven Mist?“ „Hai!“ „So war er schon immer. Aber Liebe macht ja bekanntlich blind.“ „Aha, gute Ausrede. Die merke ich mir, wenn mich einer fragt, was ich an dir so toll finde.“, und sofort kassier ich wieder Schläge von Aoi. „Kami-sama, ich bin schwer verletzt. Mein Mann hat mich geschlagen.“, ich rolle mich auf dem Sofa zusammen und tue so, als würde ich sterben. Doch dann kann ich mir ein lautes Lachen nicht länger verkneifen. Ich ziehe Aoi zu mir und schließe ihn ganz fest in meine Arme. „Du weißt doch, dass ich dich über alles liebe und dass das nur ein Witz war.“ „Natürlich weiß ich das. Genauso, wie du weißt, dass ich dich niemals ernsthaft schlagen würde.“, er sieht mich durchdringend an. „Ja, na klar. Auf jeden Fall.“, sage ich ironisch und schon schubst Aoi mich von sich weg. Er grinst mich noch dreckig an und verschwindet im Schlafzimmer. Ich gucke ihm verwirrt hinterher. Er steckt seinen Kopf wieder aus der Schlafzimmertür und guckt mich erwartungsvoll an. „Na los, Sandmännchen ist vorbei.“ „Was willst du?“ „Du hast doch selber gestern gesagt, dass du nach dem Sandmännchen ins Bett musst, also gehen wir jetzt auch.“ „Um sieben?“, ich starre ungläubig auf die Uhr. „Außerdem habe ich das Sandmännchen verpasst. Das heißt ich muss wohl oder übel die Nacht durchmachen.“, Aoi entschließt sich netterweise dann aber doch dazu wieder ins Wohnzimmer zukommen. „Du bist ein alter Entscheidungsneurotiker.“ „Ich? Wieso?“ „Du änderst deine Meinung öfter, als deine Unterwäsche.“ „Das kannst du nicht beweisen.“ „Du hast aber auch kein Alibi.“, Aoi überlegt kurz. „Muss ich dich dann jetzt vorläufig festnehmen?“ „Du stehst auf Fesselspielchen?“, sage ich erstaunt. „Also ne, so war das jetzt auch nicht gemeint.“ „Aoi, du solltest dich vielleicht dazu entschließen die Klappe zu halten, bevor du dich noch tiefer rein redest.“ „Da hast du ausnahmsweise mal recht.“, er setzt sich zu mir auf die Couch und wieder gucken wir den Rest des Abends DVD. Diesmal allerdings einen film, den Aois Nerven besser aushalten können. Spät am Abend klingelt es auf einmal an der Tür. Ich gehe hin, um zu öffnen und finde dich vor. „Sakito! Was treibt dich denn hier her?“, du siehst mich an, dir stehen Tränen in den Augen. „Miyavi, ich… ich habe mich wirklich unfair verhalten. Weil ich es einfach nicht ertragen konnte, dich jetzt Aoi überlassen zu müssen.“, ich sehe schweigend zu Boden, Aoi kommt aus dem Wohnzimmer, doch bleibt etwas Abseits stehen. „Tatsache ist, Miyavi, ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Es gibt in meinem Leben niemand anderes. Doch ich kann dich nicht zwingen zu mir zurück zu kommen, ich kann dich nur bitten.“ „Sakito.“, ich sehe dir in die Augen, selbst den Tränen nahe. „Sakito, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mich verletzt hast. Und das über eine sehr lange Zeit. Ich kann dir nicht vertrauen, egal wie sehr ich dich liebe.“, mit diesen Worten wende ich mich wieder Aoi zu, doch dieser blockt auf einmal ab. „Nein, Miyavi. Du machst das nur mir zu liebe und das sollst du nicht.“ „Aber Aoi, ich…“, er legt einen Finger auf meine Lippen und ich verstumme. „Ich kann dich nicht für mich einnehmen. Doch ich habe es getan. Mein Traum wurde vor längerer Zeit zerstört, als Reita mich verließ. Jetzt habe ich den Traum eines Anderen gestohlen.“, sagt Aoi und deutet auf Sakito. „Aoi, ich liebe dich…“ „Ich liebe dich auch, aber du gehörst zu ihm.“ „Aber, was soll aus dir werden?“ „Ich muss meinen Weg gehen, so wie du deinen. Und zwar so,… wie es früher einmal war.“ „Aber du bist dann zu viel allein, das will ich nicht.“, er lacht leise. „Dann werde ich Reita eben zwingen müssen, mich zurück zu nehmen.“, Aoi scheint das alles viel entspannter zu sehen als ich. Er hat ja doch Recht. Irgendwie. „Doch, was soll werden, wenn du mich wieder betrügst?“, sage ich jetzt an dich gewandt. „Miya, ich schwöre es bei meinem eigenen Leben, dich nie wieder zu betrügen. Es war ein großer Fehler von mir, doch noch größer war der Fehler, dich einfach so gehen zu lassen.“, sagst du verzweifelt. Aoi versucht die Situation etwas aufzulockern. „Du hast mir quasi kampflos das Feld überlassen.“ „Ja, sehr witzig, du kleiner Scherzkeks.“, sagst du ironisch, doch ein Lächeln verkneifen kannst du dir auch nicht. „Das heißt, ich muss ja schon wieder meine Sachen packen und umziehen.“, sage ich motivationslos. „Du kannst dir damit ganz viel Zeit lassen. Am Besten, du fährst jetzt erstmal mit Sakito nach Hause, denn ihr müsst euch dringend aussprechen. Und morgen sieht alles schon ganz anders aus.“, sagt Aoi und drückt mir meine Jacke in die Hand. „Und was machst du den Rest des Abends hier alleine?“ „Ich muss dringend telefonieren.“, sagt er grinsend und winkt uns zum Abschied. Wir reden fast die ganze Nacht durch. Als ich müde werde, fange ich an Andeutungen zu machen, dass wir doch ins Bett gehen könnten oder besser gesagt sollten. Beim Frühstück geht unsere Diskussion weiter. „Wir sollten heute am Besten noch meine Sachen von Aoi abholen.“, sage ich nebensächlich. „Heißt das, du bleibst bei mir?“, fragst du erstaunt und siehst mich erwartungsvoll an. „Natürlich. Wie könnte ich denn je ohne dich und deine fiesen Macken leben.“ „Ey, das ist gemein.“, sagst du gespielt empört. „Ich weiß, aber da stehst du doch drauf.“, sage ich grinsend. Nach dem Frühstück fahren wir direkt los zu Aoi. Da ich immer noch einen von Aois Wohnungsschlüssel habe, ist es für uns überhaupt kein Problem rein zu gelangen, doch vielleicht war das keine so gute Idee. Ich gehe natürlich davon aus, dass er wie immer um diese Uhrzeit wach ist und in der Küche bei einem Kaffee sitzt. Also stolziere ich direkten Weges in Richtung Schlafzimmer. „Hey Aoi, ich bins Miyavi. Ich wollte, ich meine wir wollten nur meine Sa…“, in diesem Moment öffne ich die Schlafzimmertür und sehe nur noch, wie zwei Personen versuchen sich unter der Bettdecke zu verstecken. Aoi grinst mich an. „Auh, scheiße! Sorry.“, ich schließe die Tür direkt wieder und gehe auf dich zu. „Sakito, wir kommen ungelegen.“ „Was? Wieso?“ „Sag ich dir nicht.“, in dem Moment geht die Schlafzimmertür wieder auf und ein mittlerweile mit Shorts und T-Shirt bekleideter Aoi tritt heraus. „Tut mir leid, ehrlich.“, Aoi kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus. „Jetzt stell dich doch nicht so an. Miyavi, das ist doch nun wirklich nicht so schlimm.“, es verschlägt mir vollends die Sprache und ich bevorzuge es, erstmal nichts zu sagen. „Kommt mit in die Küche, ich mache erstmal Kaffee.“ Wir setzen uns an den Tisch und Aoi setzt erstmal Kaffee auf. Keine zwei Minuten später betritt eine weitere Person die Küche. „Sag mal Aoi, ist das dein dringendes Telefonat von gestern?“, frage ich und Aoi dreht sich zur Tür um. „Hai!“, kommt es kurz von ihm und er hüpft auf den in der Tür stehenden zu. „Guten morgen.“, kommt es von diesem. „Guten morgen, mein Schatzi.“, antwortet Aoi und gibt seinem Schatzi einen Kuss. „Guten morgen, Reita.“, kommt es dann von dir und mir fast gleichzeitig. Reita setzt sich zu uns und Aoi beschäftigt sich wieder mit dem Kaffe. „Also irgendwie fühl ich mich jetzt richtig wie ein Störenfried. Vor allem seit ich weiß, dass du, du bist.“, sage ich an Reita gewandt. „Meine Güte Miyavi, jetzt nimm das nicht so ernst. Offenbar bist du hier der Einzige, der so ein Drama daraus macht.“, ich seufze und stütze meinen Kopf auf meinen Händen ab. „Aha!“, sagst du und alle schrecken hoch. „Was aha?“, fragt Reita dich. „Du stehst darauf beim Sex erwischt zu werden.“ „Oh man, Sakito. Deine Kreativität dreht mal wieder durch.“, antwortet Reita genervt. „Das ist ein Kurzschluss in seinem Hirn.“, sage ich an Reita gewandt und du guckst mich gespielt beleidigt an. „Was denn? Ich sag doch nur die Wahrheit.“ „Ruhe jetzt! Kaffee ist fertig. Das ist die beste Gelegenheit um das Thema zu wechseln.“, Aoi kommt an den Tisch mit einer Kanne Kaffee. „Ihr zwei seid jetzt also auch wieder zusammen?“, fragst du nach einem Moment des Schweigens. „Hai!“, antwortet Aoi und lächelt Reita verliebt an. „Wollt ihr auch wieder zusammen ziehen?“, hake ich nach. „Wieder? Wir haben ehrlich gesagt noch nie zusammen gewohnt.“, sagt Reita erstaunt. „Na dann wird es doch höchste Zeit.“ „Warum eigentlich nicht?“, Aoi und Reita sehen sich an. „Hm, die Frage ist nur, wer zieht bei wem ein?“ „Ich würde sagen, ihr zieht in die größere Wohnung.“, sage ich, bevor Aoi und Reita anfangen darüber zu diskutieren. „Das wäre am Sinnvollsten. Also, wer hat die größere Wohnung?“, fragst du um möglichst schnell eine Lösung zu finden. „Reita!“, gibt Aoi unsicher von sich. „Na wunderbar. Wo wir schon mal hier sind, können wir Aois Sachen auch gleich packen.“, sagst du und stehst auf. „Also Kleiner, wo hast du deinen Koffer?“ „Sakito jetzt schalt doch mal einen Gang runter. So eilig ist das doch auch nicht.“, sage ich und sehe Reita und Aoi an. „Hm, wobei…“, Aoi steht auf und holt den Schlüssel für den Keller. „Koffer sind unten.“ Und schon macht ihr euch auf den Weg in den Keller. Ich bleibe mit Reita zurück. Während dieser so mit seiner Kaffeetasse beschäftigt ist, beobachte ich ihn einen Moment. Doch irgendwann kann ich nicht mehr die Klappe halten und muss auf das Thema zu sprechen kommen, dass mir gerade durch den Kopf schwirrt. „Sakito hat dich damit überrumpelt. Dir ist das zu früh um mit Aoi zusammen zu ziehen.“, Reita sieht mich erschrocken an. „Nein, das… das stimmt doch gar nicht.“ „Ich werde es Aoi ganz bestimmt nicht petzen. Nur sei ehrlich, vor allem zu dir selber.“ Reita seufzt. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich denken soll.“ „Liebst du ihn überhaupt oder willst du ihn nur fürs Bett?“ „Du stellst vielleicht Fragen. Da will ich nicht drauf antworten.“ „Reita!“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Wenn er da ist, dann nervt er mich, im Bett ist es total schön mit ihm und wenn wir voneinander getrennt sind, dann fehlt er mir.“ „Weißt du, genauso geht mir das mit Sakito auch. Manchmal muss man ein Risiko einfach eingehen, um zu erfahren welcher der richtige Weg ist.“ „Du sagst das so leicht, aber wenn das nun die falsche Entscheidung ist, was dann? Ich kann Aoi doch nicht einfach wieder bei mir raus schmeißen.“ „Dazu wird es mit Sicherheit auch nicht kommen. Wenn eure Beziehung nicht vernünftig läuft, dann wir auch Aoi das merken.“ „Trotzdem gefällt mir das alles nicht. Zumindest nicht so richtig.“ „So darfst du an die Sache nicht ran gehen, dann kann das auch nicht funktionieren. Du musst Aoi und vor allem dir selber vertrauen.“ „Miyavi?“ „Hm?“ „Du redest schon wieder viel zu viel.“ „Gomen. Aber irgendwie muss ich dich ja ermutigen. So und jetzt lass den Kopf nicht so hängen und komm mit, Schränke ausräumen.“ Es dauert komischerweise noch eine ganze Weile, bis du mit Aoi wieder aus dem Keller zurückkommst. Doch ich kann mir schon genau denken warum. Als wir nach einem langen Tag mit vielen Umzügen endlich bei dir, jetzt wieder bei uns, zu Hause ankommen sind, lasse ich mich erschöpft auf die Couch fallen und winke dich zu mir. „Bist du etwa müde?“, fragst du mich. „Sehe ich so aus? Komm schon her, ich will kuscheln.“ „Von wegen. Du willst doch bloß irgendwas aus mir raus quetschen.“, trotz deiner Bedenken kommst du zu mir, setzt dich neben mich und nimmst mich in den Arm. „Also, was hast du so lange mit Aoi im Keller gemacht?“ „Ich wusste es.“ „Nani?“ „Tu doch nicht so scheinheilig. Du willst nicht kuscheln, du willst mit mir über Aoi reden:“ „Und kuscheln.“ „Ich glaub dir kein Wort.“ „Unterstell mir hier keine fiesen Sachen.“, ich grinse dich an und du streichst daraufhin sanft mit deiner Hand über meine Wange. „Wir haben über Reita gesprochen, besser gesagt über die Beziehung der Beiden.“ „Ja das gleiche Gespräch hatte ich auch mit Reita.“ „Ich glaube nur nicht, dass es bei euch auf das Gleiche hinaus gekommen ist.“ „Wieso, was hast du aus Aoi raus gequetscht?“ „Du sagst kein Sterbenswörtchen zu Aoi oder Reita oder sonst wem?“ „Versprochen.“ „Aoi kann es nicht ertragen allein zu sein, außerdem ist er dermaßen Sexsüchtig, dass er immer einen Freund braucht, denn auf One-Night-Stands steht er nicht.“ „Und wo ist jetzt das Problem?“ „Genau das ist das Problem. Das ist nämlich der einzige Grund, weshalb er mit Reita zusammen ist. Der spielt zufälliger Weise mit ihm in einer Band, dass heißt, er hat ihn auf Tour immer mit dabei und wenn er jetzt bei ihm wohnt, hat er ihn auch jede Nacht.“ „Aber ich dachte er liebt ihn.“ „Falsch gedacht.“ „Und ich hab Reita auch noch Mut gemacht, dass das bestimmt ganz toll mit Aoi für ihn wird.“ „Reita ist sich der Situation sehr wohl bewusst und trotzdem hat er eingewilligt.“ „Meinst du, er liebt Aoi so sehr, dass er so mit sich spielen lässt?“, frage ich dich besorgt. „Tja, Liebe macht ja bekanntlich blind.“ „Aber einmal hatte er Aoi doch schon verlassen.“ „Häh? Reita hat was?“ „Er hatte Aoi verlassen.“ „Wer hat dir denn das gesagt? Nein, lass mich raten. Aoi?“ „Ja klar, wer denn sonst?“ „Da hat er dich aber schön angelogen, mein Süßer. Aoi hat nämlich Reita verlassen, weil er sich Chancen bei dir ausgerechnet hat. Doch als er das Gefühl bekam, du wärst unzufrieden mit ihm, hat er lieber schnell die Kurve gekratzt und sich wieder Reita gekrallt.“ „Und? Das weißt du von Reita, hab ich Recht?“, entgegne ich dir ungläubig. „Nein, von Kai!“, mir bleibt fast das Herz stehen, als ich dich das sagen höre. Auf Kai ist immer Verlass. Der lügt nie. Das würde ja heißen, dass Aoi mich wirklich belogen hat. Sollte ich ihn darauf ansprechen? Andererseits bin ich ihn ja quasi wieder los, doch wer weiß, wie oft er das vielleicht noch mit Reita machen wird. Nur weil irgendwo einer auftaucht, der Aoi auf den ersten Blick besser gefällt als Reita. „Kai also. Vielleicht sollte ich Kai mal anrufen und das mit ihm besprechen.“ „Nein, Miyavi. Das Beste, was du machen kannst, ist dich da raus halten. Die Zwei sind erwachsen…“ „Na anscheinend ja nicht. Ansonsten wüsste Aoi, dass es nicht in Ordnung ist, was er macht und Reita wäre nicht so blöd, darauf reinzufallen.“ „Miyavi? Menschen sind manchmal so blöd und manche Menschen sind das auch ziemlich häufig.“ „Soll das eine Anspielung auf irgendetwas sein?“ „Jetzt spinnst du wohl. Du benimmst dich doch auch gerne wie ein kleines Kind.“ „Ich bin tief in mir drin noch ein kleines Kind.“ „Na dann muss ich ja aufpassen, dass ich nicht in den Knast komme, wegen Verführung Minderjähriger.“ „Machst du dich etwa über mich lustig?“ „Wie kommst du darauf?“, sagst du mit einem ironischen Unterton. „Arigatou!“, gebe ich gespielt beleidigt von mir, stehe von der Couch auf und gehe in Richtung Schlafzimmer. „Bin müde.“ „Ja dann musst du wohl schlafen gehen.“ „Bin müde.“, sage ich etwas energischer. „Siehst du, genau das meine ich, wie ein kleines Kind.“, sagst du, stehst ebenfalls auf und kommst mir hinterher. Ganz offensichtlich scheinst du nicht so blöd zu sein, wie ich manchmal denke. Oder sagen wir lieber, schwer von Begriff. Kapitel 5: ----------- Sakito’s POV Natürlich habe ich verstanden, was du mir mit ´bin müde` sagen wolltest, aber ich wollte nicht, ich wollte nicht aufstehen und mit dir schlafen gehen. Ich wollte eigentlich auf der Couch sitzen bleiben, um noch etwas nachdenken zu können. Obwohl, eigentlich auch egal, das kann ich auch noch auf später verschieben. Am nächsten Morgen klingelt es schon früh an der Tür. Wir schlafen beide noch. Doch entgegen sämtlicher physiologischer Vorgänge deines Körpers, stehst du auf und gehst zur Tür. Ich gucke dir dämlich hinterher, weil ich nicht verstehe, wie du so früh schon aufrecht stehen, geschweige denn gehen kannst. Ich höre noch wie du die Tür missmutig öffnest, nachdem du gesehen hast, wer davor steht. „Miyabi, Mensch, wer hätte gedacht, dass der Alte dich doch wieder rum kriegt.“ „Kazuki!“, kommt es monoton als Antwort von dir. Ich springe aus dem Bett, um dich von deinem Peiniger zu befreien. Und das möglichst schnell. „Wie kommt es denn, dass du schon wach bist, Herzchen?“ „Das geht dich einen Scheißdreck an.“ „Du siehst so müde aus. Hat Sakito dich die ganze Nacht nicht schlafen lassen?“, Kazuki grinst anzüglich, als ich auf ihn zu komme. „Nein, aber irgendein bekloppter hat sich die Freiheit raus genommen um eine so unmenschliche Zeit schon bei anderen Leuten zu kl…“, in genau diesem Moment halte ich dir den Mund zu, doch leider etwas zu spät, Kazuki hat schon längst verstanden, was du sagen wolltest bzw. gesagt hast. „Ach Sakito lass den Kleinen doch. Irgendwo muss er seinen Frust doch ablassen, jetzt wo er weiß, dass du zum Ficken lieber zu mir kommst, weil er es im Bett nicht bringt. Nicht wahr, Miyabi?“, mir bleibt der Mund offen stehen. Hat Kazuki das wirklich gerade gesagt. Für so dämlich hatte ich ihn nicht gehalten. Durch meine fassungslose Haltung habe ich unbewusst meinen Griff an dir etwas gelockert und dir somit die Chance gegeben dich auf Kazuki zu stürzen. Gerade rechtzeitig komme ich wieder zu Bewusstsein und packe dich am Arm, um dich zurück zu ziehen. „Kazuki! Du solltest dir mal überlegen, warum ich dich verlassen habe und bis zum Abkotzen um MiyaVI gekämpft habe. Wenn du es nicht verträgst von mir abgelehnt zu werden, solltest du nicht mehr herkommen.“, sage ich drohend an Kazuki gewandt, dich immer noch fest im Griff. „Also, eigentlich wollte ich dich zur Probe abholen.“ „Ich finde den Weg schon alleine, Dankeschön.“, das war eine klare Aufforderung von mir für Kazuki zu gehen und er hat sie sogar verstanden. „Sakito?“, fragst du vorsichtig und reißt mich aus meiner Trance. „Hm?“ „Wenn du noch länger meinen Arm so fest hältst, stirbt er ab.“ „Oh, sorry. Tut mir leid.“, sage ich erschrocken und lasse sofort von dir ab. „Tut’s sehr weh?“ „Hm, ganz ehrlich, ja.“ „Es tut mir leid. Wollen wir weiter schlafen oder Frühstücken?“ „Musst du nicht zur Probe?“ „Ich denke, nach der Aktion gerade nehme ich mir mein Recht heraus und bummle Überstunden ab.“ „Also, Hunger hab ich noch nicht. Aber schlafen kann ich jetzt auch nicht mehr.“, sagst du verführerisch, nimmst mich an der Hand und schleifst mich dir hinterher ins Schlafzimmer. Du schubst mich rückwärts aufs Bett, setzt dich auf meine Hüfte und fängst rasant an das Hemd von meinem Schlafanzug zu öffnen. „Hey, was bist du denn auf einmal so wild?“ „Ich muss doch nun beweisen, dass ich sehr viel besser im Bett bin, als der Penner von eben.“ „Ist etwa durch Kazuki dein Ego beschädigt worden?“ „Was würdest du denn sagen, wenn dich einer als schlechtes Sexobjekt abstempelt?“, gibst du leicht angesäuert von dir und saugst dich an meinem Hals fest. Deine Hände streichen an meinen Seiten abwärts, du öffnest langsam meine Hose und fährst mit einer Hand hinein. Ich stöhne überrascht auf und du verziehst dein Gesicht zu einem Grinsen. „Das gefällt dir, nicht wahr?“, frage ich dich provokativ. „Mir schon. Aber ich habe das Gefühl dir nicht?“ „Du weißt ganz genau, dass es mir nicht gefällt, wenn du so aktiv bist.“, kaum, dass ich diesen Satz beendet habe, ziehst du deine Hände von mir zurück und stützt dich auf der Matratze ab. Ich packe dich an der Hüfte und werfe dich mit einem Ruck um, sodass ich jetzt über dir knie. „Hey, Sakito nicht so stürmisch. Du weißt doch, ich bin empfindlich.“, gibst du ironisch von dir. „Empfindlich?“, sage ich empört. „Du und empfindlich, mein kleiner Masochist.“ „Jetzt spinnst du wohl. Wehe, du tust mir mehr weh als nötig.“ „Hab ich das jemals getan?“ „Ja hast du.“ „Wann?“, etwas erschrocken über deine Antwort nehme ich ein bisschen Abstand zu dir und sehe dich erwartungsvoll an. „Als du mich damals geschlagen hast, nachdem ich mit Aoi geschlafen hatte.“ Das stimmt, das hatte ich damals getan. Und ich bereue es mehr, als alles andere, was ich je getan habe, doch ändern tut es an der ganzen Sache auch nichts. „Kannst du mir das jemals verzeihen?“ „Unter zwei Bedingungen.“ „Und die wären?“ „Erstens, du machst das nie wieder und zweitens, du schwärmst bei eurer nächsten Probe gegenüber Kazuki davon, wie geil der Sex mit mir ist.“ Ich muss leicht grinsen bei deinen Worten. „Versprochen. Hauptsache, es baut dein Ego wieder auf.“ „Oh ja, und dann will ich eine genaue Berichterstattung über Kazukis Reaktion.“ „Die kriegst du.“ Du schlingst deine Arme um mich und ich beginne einen wilden, leidenschaftlichen Kuss zwischen uns beiden. Währenddessen beschäftige ich mich damit dich deiner Kleidung zu entledigen. Ich küsse mich an deinem Körper nach unten und halte deine Hüfte mit meinen Händen auf dem Bett fixiert. Als ich mit meinem Kopf noch ein Stück tiefer gehe, stoppst du mich. Du siehst mich unzufrieden an. „Ich will nicht, dass du mir einen bläst. Ich will, dass du mich endlich fickst.“ „Miyavi, du bist wirklich ein ungezogener kleiner Junge.“ „Mach schon!“ Ich bewege mich wieder bis zu deinem Gesicht nach oben und gebe dir einen sanften Kuss. Dann lasse ich kurz völlig von dir ab, um mir meine Hose auszuziehen. „Du kannst es wohl gar nicht mehr erwarten, was?“ Du streckst die Arme nach mir aus und ziehst mich ganz dicht zu dir ran. „Los, besorg es mir endlich.“, hauchst du leidenschaftlich in mein Ohr. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“, ich spreize deine Beine etwas mehr, um mich dazwischen legen zu können. Fest packe ich dich an der Hüfte, hebe dich leicht an und lasse meine Erregung langsam und vorsichtig in dich gleiten. Du verziehst leicht dein wunderschönes Gesicht wegen dem zarten, süßen‚ Schmerz, den ich dir bereite und stöhnst laut auf. „Oh Gott, Miyavi, du bist so… eng.“, stöhne ich dir entgegen, beuge mich ein Stück vor, um dir eine einzelne, winzige Schmerzensträne weg zu küssen. „Wie kannst du nur so eng sein, wenn man bedenkt, wie oft wir das hier schon gemacht haben.“, hauche ich dir ins Ohr und schiebe mich noch ein Stück tiefer in dich. Du stöhnst erneut und drückst dich mir etwas entgegen. „Beweg dich endlich!“, sagst du in einem herrschenden Ton. „Na na na, wer wird denn so ungeduldig sein.“, ich ziehe mich fast ganz wieder aus dir heraus, nur um mit einer schnellen Bewegung wieder in dich zu stoßen, dieses Mal noch tiefer. „Sakitoooo.“, du wirst nörgelig, aufgrund meiner für dich viel zu langsamen Bewegungen. Doch ich liebe es dich so zu sehen, die Finger krallen sich ins Bettlaken, den Kopf etwas in den Nacken gelegt, deinen Mund hast du leicht geöffnet und deine Augen hältst du geschlossen. „Quäl mich nicht so. Sakito, ich halte das nicht aus.“, du hast mittlerweile die Haltung angenommen, die ich an dir so liebe. Wenn du dich mir völlig unterwirfst. „So so, du willst es also, ja?... Willst du von mir erlöst werden?“, du nickst zaghaft. Meine Bewegungen in dir werden immer gezielter, ich stoße immer härter in dich und mit jedem Stoß wird dein Stöhnen lauter. „Sakito, onegai!“ „Willst du, dass ich dir erlaube zu kommen, mein Kleiner?“, wieder nickst du, doch diesmal eindeutiger. Ich umfasse mit meiner Hand deine Erregung, reibe sie auf und ab, streiche mit meinem Daumen über die Eichel. Du wirfst wild den Kopf hin und her, stöhnst immer ungehaltener, deine Atmung ist unregelmäßig. Mit einem lauten, befreienden Schrei kommst du und ergießt dich über meine Hand. Dein Anblick macht mich völlig wahnsinnig und so ergieße ich mich nur Sekunden später tief in dir. Mit einem Ruck ziehe ich mich aus dir zurück und du stöhnst noch ein letztes Mal auf. Ich lege mich auf den Rücken, du kriechst zu mir herüber und kuschelst dich an mich. Es dauert gar nicht lange und du bist eingeschlafen. Ich beobachte, wie dein Atem jetzt ruhig und regelmäßig fließt, deinen entspannten Gesichtsausdruck, du bist so wunderschön. „Aishiteru!“, ich gebe dir einen sanften Kuss aufs Haar, dann mache ich die Nachttischlampe aus und schlafe nur wenig später ein. Am nächsten Morgen sitze ich schon beim Frühstück, als du in die Küche kommst. Du gießt dir Kaffe in deine Tasse und bewegst dich langsam auf mich zu. „Guten Morgen, süßer.“, sage ich lächelnd und du lächelst zurück. „Guten Morgen.“, du gibst mir einen sanften Kuss und setzt dich an den Tisch. „AAhhhh!“, du stößt einen kleinen Schrei aus und änderst deine Sitzposition. „Ohje, ich war letzte Nacht doch eigentlich ganz lieb zu dir.“, gebe ich besorgt über deine Schmerzen von mir. „Eigentlich ist immer ne Einschränkung.“, sagst du mit einem gequälten Gesichtsausdruck. „Ich frühstücke vielleicht lieber im Stehen.“ „So schlimm?“, du lehnst dich gegen die Spüle, doch gehst auf meine Frage nicht weiter ein. „Was sollst du heute Kazuki erzählen?“ „Das ich letzte Nacht den geilsten Sex meines Lebens hatte.“, sage ich grinsend. „Braver Sakito. Dafür kriegst du auch einen Keks.“ „Ja ja, mach dich nur über mich lustig.“ „Mach ich doch immer!“ „Deswegen sage ich das ja.“, ich stehe auf, nehme dich fest in den Arm und zwänge dir einen wilden leidenschaftlichen Kuss auf, den du nach einem kurzen Moment der Überraschung auch erwiderst. Dann lasse ich von dir ab. „So, ich muss los. Wir sehen uns spätestens heute Abend.“ „Das ist wieder typisch.“ „Was?“ „Erst machst du mich scharf und dann lässt du mich einfach hier stehen.“ „Ich denke, dein Hintern brauch ne Pause.“, sage ich grinsend und verschwinde zur Tür hinaus. Miyavi’s POV Das hat sich der feine Herr aber mal wieder ganz toll gedacht. Lässt mich hier einfach so stehen. Soll ich mir jetzt wieder selbst einen runter holen? So weit kommt es noch. Du wirst heute Abend noch dein blaues Wunder erleben. Du kommst an diesem Abend spät nach Hause. Ich warte schon eine ganze Weile. „Na endlich. Wo warst du so lange?“ „Wir haben scheiße gespielt und deshalb eine Ehrenrunde gedreht.“ „Toll. Kriegst du dafür wenigstens Überstunden gut geschrieben?“ „Hm, das waren die Überstunden, die ich gestern mit dir abgebummelt habe.“, sagst du und gibst mir einen kleinen Kuss. „Ich muss das wohl so akzeptieren.“ „Hai!“ Wir verschwinden beide ins Wohnzimmer und ich setze mich ganz aufgeregt neben dich. „Und? Hast du es Kazuki erzählt?“ „Hai.“ „Sag schon. Was hat er gesagt?“ „Gesagt hat er gar nichts. Nur blöd geguckt und zwar richtig blöd. Ich hätte es gerne für dich fotografiert aber das wäre zu auffällig gewesen.“ „Hat er sich dann hinterher irgendwie komisch verhalten?“ „Na ja, für fünf Minuten vielleicht. Er hat sich dann sehr intensiv auf die Probe konzentriert und ich denke, da war er abgelenkt.“ „Aber die Message scheint bei ihm angekommen zu sein.“ „Ja ich denke schon.“ „Dann müssen wir uns jetzt nicht mehr so blöde Sprüche von ihm anhören.“ „Entweder das oder aber es wird jetzt noch schlimmer.“ „Na hoffentlich nicht. Hast du Hunger? Ich könnte was zu essen machen.“ „Hunger hab ich, aber ich würde viel lieber mal wieder mit dir ganz alleine essen gehen.“ „Mit mir? Ganz allein?“ „Hai!“, sagst du nur noch und streichst mir mit einer Hand über die Wange. Wir sind schon eine sehr lange Zeit nicht mehr gemeinsam ausgegangen. Nur wir beide. Sakito’s POV Als wir wenig später ein kleines, nahe gelegenes Restaurant betreten, machst du mich gleich auf zwei uns wohl bekannte Personen aufmerksam. „Guck mal, wer da sitzt.“, flüsterst du mir zu und deutest auf einen Tisch am Fenster. „Ach ne, Aoi und Reita. Wer hätte gedacht, dass die beiden auch noch andere Sachen als Sex gemeinsam machen.“ „Sakito, sei nicht fies.“ „Bin ich doch gar nicht. Ich hab nur gesagt, was du gedacht hast.“ „Ja schon, aber musst du das so sagen, das klingt so abwertend.“ „Miya, sollen wir wo anders hingehen, bevor wir uns jetzt wieder deswegen streiten?“ „Nein, können wir nicht. Sie haben uns schon gesehen.“ „Na ihr zwei, wollt ihr euch nicht zu uns setzen?“, fragt Aoi und winkt uns zu. Rein aus Höflichkeit gesellen wir uns zu den Beiden und beim Anblick von Reitas Gesichtsausdruck vergeht mir schlagartig der Appetit. Eine Kellnerin bringt uns die Karte und ich nutze die Gelegenheit, um dir ein Stück näher zu kommen. „Geh zur Toilette, nimm Aoi mit und bleib schön lange weg.“, gebe ich kurz angebunden von mir und stecke meine Nase wieder in die Speisekarte. Du hast verstanden worauf ich hinaus will und verschwindest daher direkt, nachdem wir bestellt haben. „So, entschuldigt mich mal kurz. Aoi willst du nicht mitkommen?“, sagst du und gibst ihm unauffällige Zeichen, die Reita nicht sehen soll. Mir ist ganz klar, was du damit ausdrücken wolltest. Aoi soll denken, du willst mit ihm alleine reden, dass ich in Wirklichkeit mit Reita reden will, soll er gar nicht wissen. „Wie geht’s dir denn Reita?“, frage ich beiläufig. Er sieht auf, als hätte ich ihn aus dem Schlaf gerissen. „Gut,… gut. Wieso fragst du?“ „Du siehst ganz und gar nicht so aus, als würde es dir gut gehen. Irgendetwas stimmt nicht, mit dir und Aoi.“ „Woher weißt du das?“ „Intuition.“, lüge ich, dass ich in Wirklichkeit die Information aus Gesprächen mit dir erhalten habe, lasse ich gekonnt raus. „Ich weiß einfach nicht so richtig, woran ich mit Aoi bin. Manchmal scheine ich der wichtigste Mensch in seinem Leben zu sein und dann ignoriert er mich wieder völlig. Was sagt deine Intuition dazu?“ „Reita, meine Intuition sagt nichts dazu. Die Wahrheit ist, ich habe sehr wohl schon mit Aoi geredet und auch mit Miyavi und daher weiß ich ganz genau, was los ist. Ich weiß nur nicht, ob du das hören willst oder ob du mir das überhaupt glauben würdest.“ „Ich glaube Aoi kein Wort. Schon lange nicht mehr. Und wenn du eine einigermaßen plausible Erklärung für mich hast, dann werde ich dir das glauben.“ „Die Sache ist die, Aoi… erträgt es nicht… alleine zu sein. Und… bevor er keinen hat, nimmt er lieber dich. So hart das jetzt klingt, Reita, es ist die Wahrheit.“, ich sehe besorgt zu Reita rüber, dieser nickt nur und starrt auf das Tischtuch. „Das hatte ich mir fast gedacht.“, gibt Reita nach einem Moment der Stille von sich. „Nur wahr haben wollte ich es nicht. Wobei, ich bin mir gar nicht mal mehr so sicher, ob ich ihn wirklich noch liebe oder ob es nicht einfach nur Gewohnheit ist, ihn um mich zu haben.“ „Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Die Entscheidung musst du alleine treffen. Nur denke ich, ihr Zwei seid nicht für einander bestimmt.“ In diesem Moment kommst du mit Aoi wieder von der Toilette zurück. „Schatz, ich denke wir sollten die Freuden des Abends woanders fortsetzen. Die Beiden brauchen auch mal einen Abend für sich.“, sagt Reita, steht auf, lächelt Aoi an und schiebt ihn sanft zum Ausgang des Restaurants. „Was ist passiert?“, fragst du mich, nachdem die beiden weg sind. „Nicht viel. Ich habe Reita nur genau gesagt, was los ist und ich denke, er wird jetzt mit Aoi reden wollen. Und da solltest du dir jetzt mal keine Gedanken drum machen. Wir warten ab, wie sich die Sache entwickelt und genießen unser Leben bis dahin erstmal.“ „Ist ja gut. Mach dir mal keine Sorgen um mich.“ Ich soll mir keine Sorgen um dich machen? Dass ich nicht lache, nach alldem, was wir durchgemacht haben ist eine Sache immer noch nicht geklärt. Aber ich denke, es wird sich heute rausstellen, wie sich unsere Situation entwickelt hat. Es läuft auch genauso, wie ich es erwartet hatte. Wir essen, haben viel Spaß, doch kaum, dass du mit dem Essen fertig bist, verschwindest du auch schon wieder zur Toilette. Ich werde ja sehen, wie lange es diesmal dauert, bis du zurück bist. Je länger es dauert, desto mehr Gedanken mache ich mir. Meine Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. „Na, saß dein Make-up wieder mal nicht richtig?“, frage ich dich, als du nun endlich doch wieder am Tisch erscheinst. „War ich so lange weg?“ „Ich hatte in der Zwischenzeit sogar die Gelegenheit zu zahlen.“, sage ich, denn es ist in der ganzen Gegend bekannt, dass man in diesem Restaurant zwar nie einen Tisch bestellen muss, dafür aber auf alles Andere extrem lange zu warten hat. „Auch gut, dann können wir uns ja direkt aus dem Staub machen und uns wichtigeren Dingen zuwenden.“, hauchst du mir verführerisch ins Ohr, doch ich erwidere vorerst nichts. „Ich weiß nicht, wieso ich mich noch wundere, weshalb du immer dünner wirst. Eigentlich hätte ich es mir auch gleich denken können.“, sage ich traurig zu dir als wir wieder zu Hause sind. „Wieso machst du das noch, ich dachte, wir hätten das geklärt?“, fahre ich fort. Du scheinst den Teppich zu hypnotisieren, doch auf einmal sehe ich, wie eine Träne zu Boden fällt. „Miyavi?“ „Ich hab es versucht, ganz ehrlich. Ich schaff es nicht, es geht einfach nicht. Ich hab so eine wahnsinnige Angst.“, schluchzt du leise. „Wovor?“, frage ich, setze mich zu dir auf die Couch und nehme dich in den Arm. „Ich bin mir da nicht so sicher, ich glaube ich habe Angst davor dick zu werden.“ „Miyavi, wenn du ganz normal isst, dann kannst du gar nicht dicker werden. Normale, gesunde Ernährung.“ „Du sagst das so leicht, aber es ist wie eine Sucht.“ „Das heißt aber, es liegt jetzt nur noch daran, dass du es alleine nicht schaffst aufzuhören und nicht mehr an mir?“, frage ich sanft. Du nickst. Wir schweigen einen kurzen Moment. „Miyavi, das muss aufhören…. Du bringst dich damit selber um.“, ich bin verzweifelt. „Und wenn du das alleine nicht schaffst, dann müssen wir uns professionelle Hilfe suchen.“ „Wir?“ „Ja wir, oder glaubst du, ich lasse dich in einer so schweren Zeit alleine?“, du fängst laut an zu schluchzen und ich ziehe dich noch fester zu mir in den Arm. Mitten in der Nacht werde ich wach, weil du dich neben mir Bett unruhig hin und her wälzt. Ich lege eine Hand auf deine Schulter und ziehe dich ein Stück zu mir rüber. „Miyavi?“, du wirst wach und siehst mich ängstlich und erschrocken an. „Ist alles in Ordnung?“, frage ich dich, doch du drehst den Kopf weg. „Lass uns weiter schlafen, ich bin verdammt müde.“, antwortest du mir, drehst dich auf die Seite, von mir weg, und schläfst wieder ein. Ein einfacher Alptraum wird es nicht gewesen sein, du hättest sonst ja mit mir drüber sprechen können. Nur, was mag es sein, was dich so sehr bedrückt. Ich hatte gedacht, es wäre alles wieder in Ordnung, seit du zu mir zurückgekommen bist, doch war der Gedanke wohl völlig naiv von mir. Ich bin schnell eines besseren belehrt worden. Und jetzt, da ich weiß, dass du nicht nur unter Bulimie zu leiden scheinst, sondern auch noch schreckliche Alpträume hast, bin ich nur noch beunruhigter. Was soll ich nur machen? Ich kann doch auch mit niemandem darüber reden. Früher wäre ich zu Kazuki gegangen, doch das ist nun völlig undenkbar. Alleine werden wir zwei es auf keinen Fall schaffen. Da bin ich mir sicher. Du scheinst wieder zu schlafen, doch ich kann beim besten Willen nicht mehr einschlafen. Zu viel geht mir jetzt durch den Kopf. Ich stehe auf und gehe zum Computer. Vielleicht finde ich im Internet irgendwelche Anhaltspunkte, die uns helfen können. Auf einer Seite finde ich einen Werbebanner für eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Bulimiekranken. Vielleicht sollte ich da mal hingehen, ohne es dir zu sagen. Das würde dich nur unnötig mehr beunruhigen. Mitten in der Nacht oder besser gesagt am frühen Morgen, finde auch ich endlich wieder den Weg ins Bett. Obwohl es sich mittlerweile kaum noch lohnt sich noch mal schlafen zu legen, doch ich kann vor Müdigkeit meine Augen keine Sekunde länger aufhalten. Du scheinst immer noch zu schlafen und auch, als ich wieder wach werde, schläfst du. Ich stehe auf und mache erstmal Frühstück für uns zwei. Bewusst stelle ich nur kalorienarme, leichte Nahrungsmittel auf den Tisch, in der Hoffnung, dass du so was eher in dir behältst. Es zieht sich noch eine Weile hin, bis du endlich wach bist. Wecken will ich dich auch nicht. Immerhin hast du genauso wenig durchgeschlafen wie ich. Irgendwann findest du aber doch den Weg in die Küche. „Hey, wer ist denn da von den Toten auferstanden?“, ich grinse dir entgegen. „Seh ich so schlimm aus?“ „Nein, aber Augenringe hast du schon.“, und du bist genauso dünn wie einer, der schon einige Zeit unter der Erde liegt, aber das kann ich dir natürlich nicht sagen. „Ist dir nicht kalt? Ich finde du solltest wenigstens ein T-Shirt anziehen.“, füge ich noch hinzu, denn ich kann den Anblick deines abgemagerten Körpers nicht länger ertragen. Du zuckst mit den Schultern und verlässt kurz die Küche. Als du wieder kommst hast du tatsächlich ein T-Shirt an. „Willst du Kaffee?“ „Nee, ähm… ich hab eigentlich gar keinen Hunger, außerdem muss ich gleich weg. Hab ein bisschen verschlafen.“, du grinst mich an und ich nicke nur wissend. Es dauert gar nicht lange und du hast die Wohnung tatsächlich verlassen. Zu gerne wüsste ich, wo du jetzt hingehst. Ich glaube nicht, dass du wirklich was vorhast. Ich glaube, es ist bloß eine Ausrede, damit du nicht frühstücken brauchst. Dass du jetzt gar nichts mehr isst, beunruhigt mich noch etwas mehr. Obwohl es kaum einen Unterschied stellt, ob du nun die Nahrungsaufnahme völlig verweigerst oder alles sofort wieder auskotzt. Vielleicht suche ich lieber nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Anorexiepatienten. Am Abend sitzen wir beide vor dem Fernseher. Ich mit einer Tüte Chips und du mit einem Glas Wasser. Da beneide ich dich bestimmt nicht drum. Jeglicher Versuch, dir ein paar Chips anzudrehen schlug auch völlig fehl. Und so gebe ich irgendwann auf und widme meine ganze Aufmerksamkeit dem Film. Am nächsten Tag verschwindest du schon früh im Tonstudio. Das gibt mir die Chance ein wichtiges Telefonat mit der Leiterin einer Selbsthilfegruppe zu führen. Sie zeigt vollstes Verständnis für meine Situation und scheint auch sonst sehr nett zu sein. Am Nachmittag soll ein Treffen der Gruppe stattfinden, zu dem ich gerne kommen kann, wenn ich die Zeit finde. „Dafür muss Zeit sein.“, sage ich, bedanke und verabschiede mich fürs Erste. Am Nachmittag bist du immer noch nicht aus dem Studio zurück und so kann ich mich in Ruhe auf den Weg zu dem Treffen machen, ohne eine Ausrede erfinden zu müssen, wo ich hin gehe. So wie ich den Saal betrete kommt auch schon eine Dame mittleren Alters lächelnd auf mich zu. „Sie hatten doch bestimmt heute Vormittag angerufen?“, fragt sie freundlich. „Ja richtig, wegen meinem Freund.“ „Schön, dass sie kommen konnten. Mein Name ist Akiko.“ „Ich bin Sakito.“ „Schön. Setzen sie sich zu uns.“ „Wir haben heute ein neues Gesicht unter uns.“, kündigt Akiko bei den Anderen an und sieht lächelnd zu mir rüber. „Und zwar Sakito. Vielleicht stellen sie sich kurz vor und schildern uns grob ihre Situation?“, fragt sie dann höflich und alle sehen gespannt zu mir rüber. „Ähm, ja. Also wie schon erwähnt, mein Name ist Sakito und ich bin heute hier her gekommen, weil, wie könnte es auch anders sein, ein Mensch, der mir sehr wichtig ist seit längerem an Anorexie leidet und ich nicht mehr weiß, wie ich ihm noch helfen soll.“, fange ich an zu erklären. „Darf ich fragen, um wen es sich bei ihnen handelt?“, hakt eine Dame mittleren Alters interessiert nach. „Dürfen sie. Es betrifft meinen Freund. Und,… ich weiß, dass ich an der ganzen Sache schuld bin,… aber selbst wenn nicht, würde ich natürlich alles geben, um ihm zu helfen, doch so kommt eben noch mein schlechtes Gewissen dazu.“ „Sie dürfen sich dafür nicht selbst die Schuld geben…..“, fängt Akiko an zu faseln, doch ich unterbreche sie sofort. „Doch. Ich bin daran schuld. Ich habe einen großen Fehler gemacht und völlig blauäugig zugesehen, wie er immer dünner wurde.“ „Seien sie nicht zu hart mit sich selber. Sie müssen für ihn da sein und nicht noch sich selbst so mit runter ziehen.“ „Ja,… da haben sie wohl recht.“ „Wichtig ist, dass sie sich gegenseitig vertrauen.“ „Genau das ist es ja,… er vertraut mir nicht. Wie denn auch? Ich würde mir an seiner Stelle auch nicht mehr vertrauen.“ „Da werden wir noch intensiver drüber reden müssen. Doch nicht heute, wo sie das erste Mal hier sind.“ Ich unterhalte mich diesen Nachmittag noch mit einigen anderen und lasse mir von ihren Erfahrungen berichten. Als ich am noch frühen Abend wieder nach Hause komme, bist du immer noch nicht da, dafür blinkt der AB. Langsam bewege ich mich auf das, mir eigentlich eher lästige Gerät zu und höre es ab. Meine Mutter hat angerufen, ob wir nicht mal wieder zum Tee vorbei kommen wollen, fragt sie. Nein, danke, denke ich mir daraufhin nur und lösche die Nachricht. Ich will mich auf den Weg ins Wohnzimmer machen, da klingelt das Telefon. Genervt verdrehe ich die Augen und gehe zum Telefon zurück. Am anderen Ende hab ich Saitou dran. „Ach Sakito, endlich erreiche ich dich.“, er wirkt etwas abgehetzt. „Die ganze Zeit warst du nicht da und auf den AB wollte ich nicht sprechen.“ Genau deswegen hasse ich die Dinger. Wichtige Anrufer versuchen es einfach immer wieder, die Einzigen, die auf den AB sprechen sind Mütter. Und die wollen nie was Wichtiges, sondern nur nerven. „Willst du mir nicht mal sagen, was los ist, anstatt mir zu sagen, dass ich nicht da war, dass weiß ich nämlich selber.“ „Es geht um Miyavi. Wir mussten ihn nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus bringen.“ „Wo seid ihr? Ich komme sofort.“ Ich treffe mich mit Saitou vor dem Krankenhaus. Gemeinsam gehen wir rein und auf die Station, auf der du liegst. Dein Anblick erschreckt mich im ersten Moment, wie du da liegst und schläfst. Du wirst über einen Schlauch zwangsernährt. Ich setze mich zu dir ans Bett und langsam öffnest du die Augen. „Hey,… was machst du nur für Sachen.“, sanft lächle ich dich an und streichle deine Hand. „Es tut mir leid.“, flüsterst du. „Es gibt nichts, was dir leid tun müsste, Miya….“, kurz herrscht Stille, in der wir uns einfach nur ansehen. „Ich liebe dich.“, hauche ich dir entgegen und gebe dir einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich bleibe noch eine ganze Weile bei dir. Als Saitou und ich uns wieder auf den Heimweg machen wollen, hält uns der Arzt auf. Wir folgen ihm in sein Büro. „Es steht wirklich ziemlich schlimm um ihn. Mich würde interessieren, wie sie über eine Einweisung in eine Psychiatrie denken? Es könnte das Einzige sein, das ihm jetzt noch helfen kann.“ „Mir ist jedes Mittel recht, Hauptsache er wird wieder gesund.“, sage ich bedrückt. „Aber das ist doch etwas, dass Miyavi entscheiden müsste, oder?“, hakt Saitou nach. „Nun, in seiner Situation nicht mehr. Wir würden ihn dort zwangseinweisen müssen.“, erklärt der Arzt vorsichtig. Kapitel 6: ----------- Eine Warnung vorweg: Dieses Kapitel nur lesen, wenn man auf einem Stuhl mit Rückenlehne sitzt und eine Packung Taschentücher griffbereit hat. Ansonsten bedanke ich mich schon mal ganz herzlich fürs Lesen. Und wünsche weiterhin viel Spaß! Epilog Ein Jahr ist das jetzt her. In die Psychiatrie bist du nicht mehr gekommen. Du hast mich für immer verlassen. Wie fast jeden Tag stehe ich auch heute an deinem Grab. Ich weiß nicht, wie ich weiter leben soll, ohne dich und immer in dem Wissen, dass du damals nur wegen mir aufgehört hast zu essen. Ich habe mich für eine Weile aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Ich brauche einfach zurzeit meine Ruhe. Aoi ist der Einzige, der hin und wieder nach mir sieht. Er macht sich Sorgen, ich könnte mir etwas antun. So unwahrscheinlich ist es gar nicht. Manches Mal habe ich schon darüber nachgedacht. Einfach aus der Welt verschwinden. Vielleicht könnten wir dann wieder zusammen sein. Doch so leicht sollte ich es mir nicht machen. Ich bin schuld und deshalb habe ich dieses Leid auch nicht anders verdient. Ich muss ertragen, was ich angerichtet habe. Ich habe nicht nur dein und mein Leben zerstört, sondern habe ich der ganzen Welt etwas ihrer Hoffnung genommen. Ich habe selten so ein Blumenmeer gesehen, wie an deiner Beerdigung. So viele Menschen waren gekommen, um von dir Abschied zu nehmen. Aoi war da, um mir den Gang an dein Grab zu erleichtern. Ob es wirklich viel gebracht hat, weiß ich nicht, aber ich bin froh, dass er da war. Er macht mir keine Vorwürfe. Genau genommen, scheine ich der Einzige zu sein, der mir Vorwürfe macht. Ich bin vermutlich auch der Einzige, der die ganze Geschichte kennt. Du hast dein Wissen mit ins Grab genommen. Gestern war dein erster Todestag. Und wieder ist dein Grab umgeben von Blumen. Im Radio läuft schon die ganze Woche deine Musik rauf und runter. Mein Radio habe ich ausgeschaltet. Ich konnte es nicht länger ertragen. Seit drei Stunden stehe ich schon vor deinem Grab und starre auf deinen Namen, der auf dem aufwendig gearbeiteten Stein steht. Das Ding hat mich ein Vermögen gekostet, doch ist es mir das Wert gewesen. Du warst ein besonderer Mensch und deshalb kriegst du auch einen besonderen Grabstein. „Dem Auge fern, doch dem Herzen ewig nahe!“ Lese ich leise von dem Stein ab und breche in Tränen aus. Ich werde niemals über deinen Tod hinweg kommen können. Früher oder später wird mich diese Trauer dahin raffen. Ich habe keinerlei Vorstellung, wie es nur weiter gehen könnte. Die Uhr tickt, die Zeit vergeht, doch ich scheine still zu stehen. Die Welt ändert sich um mich herum. Nichts bleibt, wie es ist. Nur bei mir ist es der gleiche, triste Alltag. Immer wieder. Ich sinke auf die Knie. „Ihr Götter, … bitte gebt ihn mir wieder.“, schluchze ich, lege meinen Kopf auf den Knien ab und ziehe meine Beine ganz dicht zu mir heran. „Ich tue, was auch immer ihr von mir verlangt,… nur gebt ihn mir zurück.“ Ich spüre, wie sich zwei Arme von hinten um mich legen und dicht an einen warmen Körper ran ziehen. „SHhhh,… du musst los lassen, Sakito.“, höre ich Aois Stimme sanft in mein Ohr flüstern. The end When you cried, I’d wipe away all of your tears When you’d scream, I’d fight away all of your fears And I’ve held your hand through all of these years, but you still have all of me Evanescence – my immortal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)