When your dream becomes your life von abgemeldet (SasuSaku Kapitel 16 ist online!) ================================================================================ Kapitel 7: Dein Duft -------------------- Es war Morgen. Es war Winter. Sie war mitten in Tokio. Deprimiert starrte Sakura aus dem Fenster ihres Klassenzimmers. Sie hatte die halbe Nacht kein Auge zugekriegt. Hatte jede Sekunde gehofft, dass sie nur träumen würde. Doch als heute Morgen ihr Wecker klingelte und die fröhliche Stimme ihrer Mutter schreiend von unten befahl, dass sie aufstehen sollte, zersplitterten sich Sakuras Hoffnungen in alle Einzelteile. Sie saß hier fest. Auf ewig? Nicht mal die Hoffnung, dass sie krank wäre hatte sich erfüllt. Nur ein kleiner Schnupfen begleitete sie seit heute Morgen und nervte Sakura tierisch. Dieser Schnupfen war jedoch ihr kleinstes Übel, wenn sie an Sasuke denken musste. Nachdenklich stützte sie ihr Kinn auf die Tischplatte ihres Platzes. Wie schon gestern breitete sich ein riesiges Fragezeichen über ihrem Kopf aus. Sakura hatte – wieder einmal – keine Ahnung, von was ihr Sensei - ja, so nannte man Lehrer hier wohl – da vorne schwafelte. Vielleicht hätte sie ihre Hausaufgaben doch noch machen sollen, aber kein Mensch hätte in ihrer Situation dafür einen freien Kopf gehabt, oder? Und wenn war dieser nicht normal. Sakura musste jedoch zugeben, dass sie sie auch so nicht gemacht hätte, von daher! Nur hatte sie dadurch nun kein schlechtes Gewissen. Der Pausengong ertönte durch die Gänge und Räume und ließ einige Schüler erleichtert aufatmen. Genau genommen war nun Mittagspause. Schmunzelnd dachte Sakura an ihr Pausenbrot, dass sie heute Morgen vollkommen unangetastet zurückgegeben hatte. Ihre Mutter war fast durchgedreht und hatte sich nur schwer besänftigen lassen. Diesmal durfte sie nicht vergessen es anzurühren. Also schnappte sie nach der dunkelblauen Box und folgte Hinata und Ino stillschweigend in die Kantine. Beide wussten nichts von dem gestrigen Vorfall und konnten sich deswegen auch keinen Reim aus Sakuras stiller Art machen. Nun, gesprächig war sie auch schon damals in Westminster nicht gewesen, nur hatten ihre Blicke nicht so viel Trauer wie jetzt gezeigt. Ja, sie war traurig. Traurig darüber, dass Sasuke nichts mehr von ihr sehen oder hören wollte. Sakura steuerte zielstrebig auf den Platz zu, den sie gestern schon besetzt hatte. „Heute wieder was dabei? Okay gut, halte uns Plätze frei!“, rief Ino ihr noch hinterher und stelle sich mit Hinata hinter die hungrige Schülerschlange an. Sakura zwang sich regelrecht dazu nicht nach ihm Ausschau zu halten, überhaupt ihren Kopf zu heben. Sie hatte noch ganz genau seinen ersten Blick, den er ihr zugeworfen hatte, in Erinnerung. Wie musste dieser erst sein, wenn er jemanden hasste? Wie Angst einflößend konnte er dann schauen? Die Rosahaarige konnte jedoch leider nicht verhindern, dass sich für sie seine Stimme und die Narutos aus der Masse heraushoben, dafür waren sie ihr schon viel zu vertraut. Über was sie sich wohl unterhielten? Vielleicht über gestern? Naruto hatte sich sicher nicht zurückhalten können seinen besten Kumpel über die Geschehnisse zu unterrichten. Was Sasuke ihm wohl antworten würde? Die Wahrheit? Oder doch nur die Geschichte, dass er früher gegangen war? Sakura konnte sich Ersteres nur schwer vorstellen. Er wirkte nicht so auf sie, dass er über seine Probleme offen plauderte. Aber, dass er lügen würde, wollte sie dann auch nicht so recht glauben. Also, was dann Sakura?, fragte sie sich gequält und seufzte. „Die Klausur am Montag wird ziemlich hart. Ich habe jetzt schon Bammel!“, hörte Sakura plötzlich Hinatas Stimme von hinten ertönen. „Ach, das packst du schon!“, antworte Ino ihr gut gelaunt und setzte sich gegenüber von Sakura. Diese blickte irritiert auf. Über was redeten die zwei da? Welche Klausur? „Ino, du weißt doch gar nicht wie das ist!“, piepste die Dunkelhaarige im Bunde schnaubend. „Diese Klausuren sind nicht mit denen vom normalen Matheunterricht zu vergleichen! Das ist viel komplizierter, als du glaubst!“ Geschockt verschluckte sich Sakura an ihrem Essen, das sie nicht so richtig identifizieren konnte. „Klausur? Mathe?“, röchelte sie entsetzt und hustete darauf einige Mal. „Du verschluckst dich wirklich häufig!“, meinte Hinata kichernd, die sich neben Sakura gesetzt hatte und ihr nun sanft auf den Rücken klopfte. „Waum guckscht su denn scho entschetscht?“, murmelte Ino mit vollem Mund. Mit einem Ruck schluckte sie es dennoch hinunter, als sie den ermahnenden Blick von Hinata sah. „Ihr beiden jammert doch schon seit Wochen deswegen rum!“, sagte sie nickend und tat so, als müsste sie darunter total leiden. „Ach…äh,.,tun wird das?“, krächzte Sakura nervös. Irgendwie wurde es hier drinnen plötzlich so heiß?! „Ist dir nicht gut?“, fragte Hinata sie besorgt von der Seite. „Nein, nein, alles in Butter!“, stammelte Sakura und versuchte dies mit einem Kichern zu überspielen. Klausur? In diesem Mathezusatzkurs? Montag????? Welcher Wochentag war heute? Wie viel Zeit hätte sie noch? Sakura sah wie ein Vulkan ausbrach und sie verschluckte. Sie sah das Blatt vor sich, das sie auslachte, weil es leer bleiben würde. Weil sie zu doof war, um es zu füllen! „Hinata hast du heute Zeit?“, fragte die Rosahaarige sofort verzweifelt. Sakura wusste nicht wie sie sich sonst ein bisschen retten könnte. Sie musste mit Hinata heute lernen und die anderen Tage! Den ganzen Stoff durchgehen! Warum fühlte sich ihr Magen gerade so furchtbar schmerzend an? „Was? Warum? Du musst doch sicher auch noch lernen…?“ Sakura nickte heftig. „…und ich auch. Da habe ich doch keine Zeit noch mit dir wegzugehen?!“, meinte sie kopfschüttelnd und stopfte sich etwas komisch Weißes in den Mund. „Ja, genau deswegen! Ich meinte, ob wir gemeinsam lernen könnten!?“ Sakura versuchte es mit einem Hundeblick. Hinata würde da sicher nicht nein sagen können! „Also…“ Sakura spürte schon förmlich wie ihre Überredungskunst anfing zu fruchten. Gleich würde sie das erlösende „Ja“ hören. Ihre Augen funkelten. Gott war also doch noch an ihrer Seite! „Schon, aber…“ Aber? Aber?????? Hatte sie sich gerade verhört? Woher kam denn jetzt bitte dieses bescheuerte „aber“ her? „Aber du kommst ziemlich spät. Ich lerne doch schon längst mit Akiko-chan!“, sagte sie, während ein riesiger, entschuldigender Blick in ihren Augen lag. Und Sakuras Welt brach entzwei. „Du brauchst Hilfe in Mathe?“, erklang es erneut von hinten und Sakura sah nur noch wie sich ihr Scheinfreund zu ihr gesellte. Oh, den hatte sie ja komplett vergessen! Dieses Problem klebte ja auch noch an ihr! „Hallo Sai-kun!“, begrüßte ihn Hinata überaus freundlich. Ino dagegen grummelte nur irgendetwas vor sich hin. Sie hielt wohl lieber Ausschau nach ihrem Traumprinzen. „Wie es aussieht…“, entgegnete Sakura nur nüchtern und stopfte sich ein weiteres Exemplar ihres Vespers in den Mund, das sie wieder nur in die große Gattung „Fisch“ einordnen konnte. Doch plötzlich klingelte es in ihrem Kopf. Wozu hatte sie denn einen Freund? Dumm konnte er ja nicht sein, schließlich war er Klassensprecher! „Sag mal, Sai…“, fragte Sakura so liebevoll sie konnte. Wie sie es auch hasste jemanden so liebevoll etwas vorzuspielen, von dem sie gar nichts wollte! „Ja?“ „Könntest du mir nicht heue Nachmittag helfen?“ Sakura war selbst erstaunt wie gut sie doch darin war ihm einen schmollenden und unschuldigen Blick zu zuwerfen. Lächelnd nahm Sai ihre rechte Hand in die Seine und strich sanft darüber. „Würde ich zu gerne, wenn ich in diesem Kurs wäre und ein Mathegenie so wie du wäre! Aber leider musste mich die Natur zu einem Künstler machen und mich in den Künstlerkurs stecken!“ Stille. Irgendwie war sein Lächeln so falsch, dass es Sakura geradewegs die Haare zu Berge stehen ließ. Ihr Körper war wie erstarrt. Was war das denn für ein Freak? „Ach, macht nichts, äh…Schatz…“, stotterte Sakura und wurde bei jedem weiteren Wort eine Oktave höher. Wenn er nicht ihre Hand loslassen würde, das schwor sich Sakura, dann hätte er gleich einen riesigen roten Fleck auf seiner zarten, bleichen Wange! „Tut mir Leid mein Liebes. Ich muss jetzt auch gehen. Wichtige Sitzung des Schülerkomitees. Wir sehen uns doch Morgen, oder?“ Kabumm!! In Sakuras Kopf explodierte nun alles. Als wäre sie nicht von dieser Welt starrte sie ihn fassungslos an und schluckte den Drang alles aus ihr herauszuschreien hinunter. „Morgen?“, flüsterte sie. „Ja klar! Wie jeden Freitag!“, sagte Sai fröhlich. Heute war Donnerstag! „Hm? Kommst du morgen denn nicht zur Schule?“, mischte sich Hinata in das Gespräch ein. Gut! Jemand der ihn ablenkte! Diese Pause brauchte Sakura. Irgendwie war ihr nun richtig schlecht. Nein, das war sicher nur ein psychischer Grund! Gleich würde es ihr wieder besser gehen! „Nein, unser Zeichenkurs macht einen Ausflug in ein Museum und…“ Sakura hörte nun schon gar nichts mehr. Stimmen schwirrten in ihrem Kopf herum, aber sie konnte sie nicht mehr entziffern. Sie vernahm nur noch dumpfe Geräusche. Alles in ihrem Kopf drehte sich. Sie wusste nicht mehr wo links und rechts, wo oben und unten war. „Ich glaube mir ist schlecht…“, presste sie nur mit Mühe raus, sprang von ihrem Stuhl und rannte ohne Rücksicht auf Verluste in Richtung Mädchentoilette. Ihr Magen rumorte. So heftig, dass Sakura von Glück reden konnte, dass sie es überhaupt noch bis zur Kloschüssel geschafft hatte. Nachdem Sakura sich sprichwörtlich entleert hatte, lehnte sie sich gestützt übers Waschbecken und blickte in den Spiegel, der ihr mehr als bleiches Gesicht zum Vorschein brachte. „Du siehst furchtbar aus, Sakura!“, schmunzelte sie hechelnd. Sie drehte den Wasserhahn zu und versuchte sich wieder Richtung Tür zu bewegen, aber ihre Beine zitterten so sehr, dass sie dann doch lieber beschloss stehen zu bleiben. Auf einmal öffnete sich die Toilettentür quietschend. Hinata und Ino betraten den Raum und sahen besorgt in das Gesicht ihrer Freundin. Der Gong ertönte über ihren Köpfen. „Sakura wir müssen zurück in den Unterricht.“, murmelte Hinata. „Aber zuvor bringen wir dich noch ins Krankenzimmer. Komm!“, fügte Ino aufmunternd hinzu und ließ Sakura bei sich einhacken, doch ihre Augen widersprachen ihrem lächelnden Mund. Was sie wohl dachte? Die Rosahaarige nickte nur jedes Mal, wenn die Beiden etwas sagten. Vielleicht hatte sie einfach nur das Essen nicht vertragen? Schließlich war das etwas ganz Komisches gewesen. Nicht jeder Magen konnte so etwas doch vertragen! Kurz darauf lag Sakura auch schon auf einer Liege und starrte Löcher in die Luft. Die Schwester selbst, hatte sie unbedingt dazu zwingen wollen nach Hause zu gehen, da sie eine Magen-Darm-Grippe befürchtete, aber Sakura hatte sich vehement dagegen gewehrt. Sie wollte nicht nach Hause. Sie wollte niemanden sehen. Hier störte sie niemand. Es war ruhig, einfach schön ruhig. Außerdem wusste sie sicher, dass dies nicht der Grund war, warum sie gekotzt hatte. Ihrem Magen ging es super – im Moment zumindest. Sakura wandte ihren Kopf nach hinten und sah wie es langsam anfing zu schneien. Die Schülerin drehte sich umständlich auf den Bauch und folgte dem Schauspiel, wie der weiße Regen immer heftiger wurde. Ob sie vielleicht rausgehen sollte? Hier drinnen war es total langweilig. Und draußen wäre auch niemand, die saßen alle im Unterricht fest. Aber, was wenn sie jemand sah? Sakura dachte kurz über diese Möglichkeit nach, zuckte aber nur mit den Schultern und schnappte sich ihren Mantel, den Hinata ihr von der Kantine mitgebracht hatte. Vorsichtig schob sie die Tür auf, um nicht die Schwester aufzuwecken, die in ihrem Stuhl eingenickt war. Als sie beruhigt feststellen konnte, dass kein Sensei im Flur war, schob die Rosahaarige die Tür wieder zu und spurtete in Richtung Treppen. Leider musste das Zimmer im obersten Stockwerk liegen. Komplett unlogisch wie Sakura es empfand. Doch weit kam die Schülerin nicht. Auf einmal kam ihr jemand entgegen, der ihr leider allzu bekannt vorkam und ihren Magen wieder verkrampfen ließ. Seine pechschwarzen Augen stierten sie direkt an, ohne sich eine Sekunde lang von ihren abzuwenden. „Dir geht es also wieder gut? Ich sollte nach dir sehen…“, murmelte Sasuke kühl. Sakura senkte ihren Blick. Natürlich war er genervt davon, dass ihm diese Aufgabe zugeteilt wurde. Aber als Vorzeigeschüler des Mathezusatzkurses schien man öfters von solchen Aufträgen geplagt zu sein. Nein, jetzt geht’s mir nicht mehr gut, dachte Sakura, während sie ihre Lippen zusammenpresste. „Nein, ich wollte nur kurz frische Luft schnappen…“, log sie zur Hälfte. Ihr ging es gut – zumindest körperlich - aber Luft schnappen wollte sie trotzdem. Besonders jetzt, wo er hier vor ihr stand und den Zwang in ihr auslöste vor ihm Weg zu rennen. Angst macht sich in Sakura breit, dass er noch weiter in ihren Gefühlen eindringen konnte. Er war schon zu weit gekommen. Doch hatte er keine Ahnung, dass er hier auf eine andere Seele gestoßen war. Sakura hätte es ihm am liebsten ins Gesicht geschrieen, dass sie nicht die war, für die er sie hielt. Aber er sah ihre Schale und schien überzeugt davon zu sein. „Du brauchst Hilfe in Mathe?“, warf der Dunkelhaarige unerwartet in den Raum und ließ Sakura für einige Sekunden stocken. Erstaunt hatte sie ihre Augenbrauen gehoben, während er sich ruhig an die Wand lehnte. „Wie…wie kommst du…denn da drauf?“, stammelte sie leicht unbeholfen. „Hinata hat es mir vorhin erzählt. Sie hat mich gefragt ob ich dir nicht helfen will.“, antwortete Sasuke unterdessen völlig gelassen, was Sakuras Pulsfrequenz in die Höhe schießen ließ. Genau in diesem Moment stellte sich heraus, warum man seinen Freunden doch lieber immer die Wahrheit sagen sollte. Ihre Hilfsbereitschaft konnte einen manchmal ins Aus schießen. Was sollte sie darauf denn nur antworten? Ein unbehagliches Schweigen breitete sich im Flur aus, während der Schnee draußen nun zusätzlich von einem heftigen Wind umhergewirbelt wurde. Verstohlen starrte Sakura aus dem Fenster. Sie getraute sich nicht ihm direkt ins Gesicht zu blicken. So eine Situation hatte sie noch nie gehabt, also wie damit umgehen? „Dein Schweigen sagt mir, dass es wohl so sein wird…“, unterbrach der Junge Uchiha die Stille und wandte sein Gesicht ebenfalls zum Fenster hin. Sakura zuckte nur mit den Schultern. Gut, dann wüsste er es eben. Es hatte sie auch früher nie gejuckt, wenn die Leute wussten, dass sie eine Niete in der Schule war. Aber es war nicht die Einstellung der anderen Sakura. Die Roshaarige stutzte. War es richtig was sie da tat? War es in Ordnung, dass sie die guten Noten und den Fleiß ihres anderen Ichs, einfach so über Bord warf? Sakura fühlte wie sie sich in einen Zwiespalt begab. Wenn sie doch wieder nach Hause kommen würde, ja, gäbe es dann diese Welt hier noch? Es war seltsam so zu denken. Wo war die andere Sakura? Vielleicht in ihrer Welt? Schlug sich nun mit ihren „Freunden“ rum? Und wenn sie zurückkommen würde, würde sie genauso einen Scherbenhaufen vorfinden? Angestrengt schüttelt die 17-jährige diesen Gedanken von sich ab und begab sich wieder in die prekäre Lage, in der sie sich befand. Er würde doch sowieso ablehnen. Sie hatte noch genau seine Worte im Kopf. „Du sagst Dinge von denen du keine Ahnung hast. Du tust so, als wärst du perfekt, als könnte dich nichts erschüttern, aber in Wirklichkeit bist du nur jämmerlich. Geh mir einfach aus den Augen…" Oh Gott! Warum musste sie auch daran denken? Das verschlimmerte ihren Zustand mehr, als das es ihr gut tat! Krampfhaft presste Sakura ihre Lippen zusammen um damit zu verhindern, dass sie verführt werde, erneut zu heulen. „Mh, wenn du nicht reden willst…dann gehe ich eben wieder…“, murmelte Sasuke und die junge Frau konnte seiner Stimme entnehmen, dass er genervt war. Langsam stieß er sich von der Wand ab und drehte seinen Körper in die entgegen gesetzte Richtung. Sakura sah wie sich sein Rücken immer weiter von ihr entfernte. Musste sie nicht etwas sagen? Sie sollte, doch hatte nicht er gesagt, dass er sie nicht mehr sehen wollte? Nur wie ernst konnte sie seine Worte nehmen? Er war aufgebracht und verletzt gewesen. Hatte er ihr es unüberlegt an den Kopf geworfen? Sakura schluckte ihre Angst hinunter und atmete einmal tief durch. Die Welt gehörte den Mutigen! „Sasuke?“, rief sie ihm hinterher, worauf der Uchiha abrupt stehen blieb, sich wieder umwandte und sie teilnahmslos ansah. „Was?“ Sakura schrak kurz zurück, als sie den schroffen Ton in seiner Stimme wahrnahm. Den Mutigen!, sagte sie zu sich selber. „Ich brauch wirklich Hilfe…“, murmelte sie, aber diesmal klang ihre Stimme kräftiger. Ein flüchtiges Lächeln hatte sich auf Sasukes Lippen gebildet, oder? Oder war es nur Einbildung gewesen? „Gleich nach der Schule?“, fügte die Rosahaarige hinzu und versuchte dabei einigermaßen zu lächeln, aber es sah eher so aus, als versuchte sie Grimassen zu schneiden, zumindest verriet das die Spiegelung im Fenster. „Gleich nach der Schule.“, wiederholte er nickend. „Bei dir! Wir treffen uns vorm Eingang!“, rief Sasuke ihr zu, während er sich schon wieder auf den Weg zurück in den Kurs machte. Stirn runzelnd blieb Sakura stehen. Bei ihr? Wieso nicht in der Schule?, dachte sie schnaubend. Sobald sie das Haus betrat, würde ihr erneut vor Augen geführt, dass sie nicht zu Hause war, dass das nicht ihre Welt war! Sie fürchtete sich davor! „Du und Uchiha lernt zusammen? Wirklich? Kawaii!!!!!“, schrie Ino durch den ganzen Schulhof. „Psst! Man! Es muss nicht gleich jeder wissen!“, fauchte Sakura zurück. „Und süß ist es mal überhaupt nicht!“ „War doch gut, dass ich ihn gefragt habe? !“, meinte Hinata dazu nur freudestrahlend. Sakura grinste nur gequält als Antwort. Die drei Freundinnen standen vorm Eingang der Schule und zitterten vor Kälte. Der Wind sauste ihnen nur so um die Ohren und gab ihnen das Gefühl gleich alle ihre Gliedmaßen abzufrieren. „Was macht der so lange?“, beschwerte sich Ino quengelnd über Sasuke und trat von einem Bein auf den anderen. Bei den Hacken würde es Sakura nicht wundern, wenn Ino bald gar keine Zehen mehr fühlte. „Sicher hält ihn Naruto wieder auf!“, fügte sie grummelnd hinzu. „Es wird sicher nicht nur an Naruto-kun liegen!“, antwortete Hinata seufzend und Sakura war sich sicher, dass sie für einen kurzen Moment die Farbe einer Tomate angenommen hatte. Sie musste wirklich total in ihn verknallt sein. Sakura fragte sich, ob sie als gute Freundin Beider, nicht nachhelfen sollte?! Doch diese Gedanken wurden durch das Auftauchen zweier junger Männer unterbrochen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Blond und schwarz, schreiend und nachdenklich. Gegensätze der Superlative aber beste Freunde. Sakura fand dieses Duo immer noch sehr verwunderlich. „Oh, Naru…Naruto-kun…und Sasuke-kun!“, begrüßte Hinata beide als Erste. Ob man ihr das stotternd nicht abtrainieren könnte? „Hey…“, sagte Sakura lächelnd, fühlte sich aber irgendwie genauso nervös wie Hinata. Mit dieser Tatsache musste sie erstmal klarkommen. Ino war die Einzige, der es nicht so ging, stattdessen rannte sie ihrem Freund Shikamaru schreiend in die Arme, was dieser nur seufzend erwiderte. Sakura hatte ihn erst ab da entdeckt. „Ui, Sakura-chan!“, entgegnete Naruto grinsend und umarmte sie stürmisch. Sasuke nickte nur und wartete geduldig darauf, bis alle bereit waren zu gehen. Sakura fragte sich wie die Stunde wohl ablaufen würde. Wahrscheinlich so, dass Sasuke ihr alles total professionell, aber auf Abstand ohne, dass man Scherze machte, erklären würde und Sakura wieder mal nur Bahnhof verstand und ihn interessiert anstarren würde. Die Truppe lief los und am Schultor, verabschiedete man schon Naruto und Hinata, die heute mit dem Zug fahren musste. Sakura hoffte, dass ihre Freundin nicht an Herzinfarkt sterben würde, bevor sie ihre Station erreicht hätte. Sakura senkte bei diesem Gedanken wehmütig lächelnd ihr Gesicht. Naruto und Hinata wären sicher ein süßes Paar. Dabei könnte sie sich nie vorstellen, dass Sasuke und sie auch nur in die Nähe dieses Wortes kommen sollten. Einseitige Liebe war eine unerfüllte, hoffungslose Liebe, die verdammt wehtat. Der Schnee knirschte unter den Winterstiefeln der vier Jungendlichen. Ino heiterte die Stimmung mit ihrem unwichtigen Getratsche auf. Sasuke und Shikamaru waren beides typische Denker, die nicht viel sagten und so versuchte sich Sakura mit ihrer Freundin abzulenken. „Sag mal, Saku, was ich dich schon immer fragen wollte. Soll ich dir mal deinen Rock kürzen?“, fragte ihre Freundin beiläufig, was Sakura zum Kichern brachte. „Deswegen wollte ich sowieso mit dir reden!“ „Ha, klasse! Gib ihn mir übers Wochenende mit! Ich kürze ihn dir, auf die kürzeste erlaubte Länge!“ Der funkelnde Enthusiasmus war Ino ins Gesicht geschrieben, so sehr, dass es einem fast schon Angst machen konnte. Nach einer halben Stunde hatte man Sakuras Haus erreicht. Ino und Shikamaru verabschiedeten sich, sie gingen zusammen zu Ino, die nur ein paar Meter weiter wohnte. Etwas nervös öffnete Sakura das Tor und stapfte vor Sasuke zur Haustür. Ihr ganzer Körper war angespannt. Sie wusste nicht so Recht, ob sie etwas kommentieren sollte. Sasuke sah sich interessiert um, aber gab keinen Ton von sich. Vielleicht so etwas wie: Ja und das ist unser kleiner Garten und das die Garage!? Wenn die Rosahaarige schon daran denken musste schüttelte es sie. Sie war doch keine Rentnerfremdenführerin! Das konnte sich der junge Mann hinter ihr auch selbst denken! Wie würden eigentlich ihre Eltern auf den männlichen Besuch reagieren? Schließlich verheimlichte die andere Sakura nicht umsonst, dass sie einen Freund hatte. Schmunzelnd drehte Sakura den Schlüssel in der Tür um und öffnete diese, zusammen mit dem Gedanken Sasuke nicht vorzuführen. „Mum? Dad? Seid ihr Daheim?“, fragt sie vorsichtig. Dies war die einzige amerikanische Eigenart, die ihr geblieben war, die Art wie sie ihre Eltern ansprach. „In der Küche!“, antwortete ihre Mutter, wieder einmal gutgelaunt. Und natürlich musste sie zu Hause sein! Als Hausfrau stand sie irgendwie den halben Tag in der Küche. Schweigend zogen beide ihre Wintersachen aus, während Sakura Sasuke schon mal sagte, dass er hochgehen könne und sie noch in die Küche schlenderte, um was zu trinken zu holen. „Hey!“ „Ach, hallo mein Liebes! In ungefähr zwei Stunden gibt es was zu Essen, dein Vater kommt heute später nach Hause!“, erklärte sie, während sie an irgendeinem Fisch rumhantierte. So langsam konnte Sakura diese Tiere nicht mehr sehen. „Schon in Ordnung!“, antwortete sie, wobei sie zwei Gläser und Wasser holte. Erstaunt hielt ihre Mutter inne. „Hast du Besuch?“, fragte sie und wirkte auf Sakura mehr als irritiert über diese Tatsache. Kam wohl selten vor? „Ja, ich lerne mit…äh…mit jemandem Mathe!“ Sakura war sich nicht sicher, ob das nennen eines männlichen Namens eine Hysterie auslösen würde oder nicht. „Ach, du gibst Nachhilfe! Wirklich nett von dir! Na dann viel Spaß!“, sagte sie zwinkernd und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Verblüfft ging Sakura hoch in ihr Zimmer. Was für eine arrogante und eingebildete Art zu denken war das denn? Ach, du gibst Nachhilfe? Hallo? Durfte man selbstverständlich annehmen, dass nur Andere Hilfe bräuchten? Leicht ungeschickt schob sie ihre Tür mit dem Oberkörper auf. Sasuke saß auf dem Fußboden und hatte schon das ganze Lernzeug ausgebreitet. Das wird ein toller Nachmittag!, stellte Sakura ironisch fest und stellte das Wasser auf ihren Schreibtisch. „Also wo fangen wir an?“, fragte sie so fröhlich es ging und setzte sich Sasuke gegenüber auf den Boden. „Wenn du dort sitzt, musst du wohl oder übel alles über Kopf entziffern…“, antwortete er nur kühl, aber Sakura war sich nicht sicher, ob es doch ein Scherz war? Versuchte er witzig zu sein? Wenn ja ging es völlig in die Hose. Die Schülerin gehorchte und nahm neben dem Schwarzhaarigen Platz, aber so, dass man sich nicht berührte. Ihr Herz pochte schon laut genug, dass es verraten könnte wie sehr seine Nähe sie aus dem Konzept brachte. Trotz seiner abweisenden Art, faszinierte er sie. Liebe war so irrational! Sasuke war ein besserer Nachhilfelehrer, als die 17-järhige es in Erinnerung hatte, denn diesmal versuchte sie wirklich etwas zu verstehen und tatsächlich machte es bei einigen Dingen auch „Klick!“, was Sakura noch mehr anspornte. Besonders mit so einem hübschen Nachhilfelehrer. Nach einer Stunde verlangten ihre rauchenden Köpfe Pause. Sakura setzte sich erschöpft auf ihr Bett und trank erstmal ein ganzes Glas Wasser. Während des Lernens hatte sie komplett ihre ganzen Probleme vergessen und es war ihr so vorgekommen, als wäre nie etwas zwischen dem Uchiha und ihr vorgefallen. „Du erstaunst mich…“, sagte Sasuke plötzlich. „Hm? Wie meinst du das?“ „Nun, ich hätte nie gedacht, dass auch deine perfekte Fassade Schwächen hat.“ Sasuke wandte seinen Kopf zu Sakura nach oben und blickte sie dabei so eindringlich mit seinen wunderschönen dunklen Augen an, dass es Sakura fasst den Atem raubte. „Niemand ist perfekt…niemand…“, murmelte die Rosahaarige nachdenklich. „Nein, du hast Recht, niemand, auch Träume sind nicht perfekt.“ Überrascht weiteten sich die Augen der jungen Frau, während ihr Gehirn gerade versuchte seine Worte zu entziffern. „Was?“, fragte sie erstickt. „Träume. Sie sind nicht perfekt, sie scheinen nur so, so lange sie uns die Welt zeigen, die wir wollen.“ Als der Dunkelhaarige seinen Satz beendet hatte, wirkten seine Augen hypnotisierend auf Sakura, dass es ihr nur schwer fiel von ihnen loszulassen. Doch etwas an seinen Worten machte ihr Angst. Als würde er etwas ahnen – wissen. Viel zu viel. Sasuke setzte sich hoch, neben sie aufs Bett. Keiner sagte etwas, nur der Atem der beiden Jugendlichen war in dem kleinen Raum zu hören. Sakura spürte wie der Drang ihn küssen zu wollen sie fasst übermannte und sie unkontrolliert machte. Ihr Herz zerriss sie fast, so heftig schlug es. Wusste er eigentlich wie verrückt er sie machte? Ein fremdes Gefühl, aber so langsam fand die Schülerin gefallen daran. Als würden beide von magischen Kräften gelenkt werden, kamen sich ihre Gesichter immer näher. Keiner der beiden wandte seine Augen ab. Man sah sich direkt an. Sah die Farben. Spürte den Atem des anderen und Sakura roch den wundervollen süßlichen und zugleich männlichen Duft, den Sasuke verströmte. In ihrem Bauch flogen unendlich viele Schmetterlinge und so schnell, das sie nicht zu sehen waren. Der Atem Beider wurde immer heftiger. Sakuras Hände zitterten. Die Nasenspitze berührte schon fast die des Anderen. Ihre Lippen kamen sich näher und näher…Sakuras Verstand setzte aus. Was geschah hier? ------ chrm ja..ich mag das Kap...^^ (ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen Leute T.T achja...nach meiner Pausierung hat sich Yamiko5 umbenannt...äh sollte sie meine Geschichte auf die Favoritenliste gesetzt haben, dann bitte ich sie doch mir ihren neuen Nick, wegen der ENS, zu schicken @_@ ) ach und noch was: Küssen sie sich oder nicht? die große Frage, hehe ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)