Destiny von -Iza- (-denn das Schicksal wählt seinen eigenen Weg...) ================================================================================ Kapitel 3: Zu den Gefühlen stehen (~Zerrissen~) ----------------------------------------------- Hallöchen ^^ Endlich endlich habe ich es geschafft, nach so endlos langer Zeit das dritte Kapitel zu veröffentlichen. Ich schäme mich, dass es so lange gedauert hat... Aber manchmal hält das Tief des Schreibens länger als einem lieb ist. Genug geredet. ^^ Hier nur noch eine kleine Anmerkung von mir: Der Song ist von Juli und heißt Zerrissen und er taucht erst am Ende dieses Kapitels auf, jedoch nicht in der Reihenfolge wie es dem Song entsprechen würde. Ich hoffe ihr könnt mir diese kleine Tatsache verzeihen ^^ Über ernst gemeinte Kritik würde ich mich natürlich sehr freuen. LG -Iza- Die Geschehnisse der letzten Stunden waren wie ausgelöscht. Als hätten sie nie existiert. Die Gedanken hatten wie an einem neu anbrechenden Tag wieder ganz von vorne angefangen. Ohne zu wissen wie es geschehen ist, lag sie angezogen und mit offenen Augen in ihrem Bett. Auf ihrem Arm klebte ein Pflaster. Eine Schwester hatte ihr vorhin ein schwaches Beruhigungsmittel gespritzt. Doch auch das hatte sie verdrängt. Nur noch das kleine Loch rief schwache Erinnerungen in ihr hervor. Mit leeren Augen sah sie aus dem Fenster. Mittlerweile war es dunkel. Währenddessen öffnete sich vorsichtig die Tür. Yamato betrat leise den Raum und blickte auf Sora. Er hatte sie vorhin zusammen mit einem jungen Pfleger nach Hause gebracht. Und dieser hatte ihm geraten noch ein bisschen bei ihr zu bleiben, falls Probleme auftreten sollten. Gerade war er in der Küche gewesen und hatte einen Tee aufgesetzt. Bedrückt stand er nun mitten im Raum und sah hinab auf das blasse Mädchen mit dem leeren Blick. „Sora“, sagte er leise. Diese wandte sich ihm zu und blickte ihn an. „Taichi“, sagte sie genauso leise. Seine Augen füllten sich mit Tränen. „Sora...“, wisperte er erneut. „Taichi, komm zu mit zurück..“. Flehend sah sie in Yamatos blaue Augen. Dieser sah sie nur kurz an. „Yamato, ich bin Yamato.“, sagte er schon fast entschuldigend. Fragend und mit kraftlosem Blick sah sie ihn an. „Yamato?“ „Ja.“ „Du bist es..“ Er nickte nur. Verwirrt sank sie zurück in ihr Bett. ‚Was ist nur mit mir los..?’, fragte sie sich und fasste sich an den Kopf. „Entschuldige Matt.“ Schnell versuchte er seine Tränen zu verstecken und wischte sie sich unsanft aus dem Augenwinkel. Das was gerade eben passiert war hatte ihn schon ein bisschen erschreckt. Das war wirklich eines der letzten Dinge mit denen er gerechnet hätte. „Ich mache so viel falsch...“, sagte sie und vergrub ihr Gesicht unter der Bettdecke, so als könnte sie dadurch alles Schlechte aussperren. „Nein, Sora, es ist nur...“ Ein lautes Schrillen unterbrach Yamatos Worte. An der Tür läutete es Sturm. Fragend und aufgeregt zugleich sah er Sora an. War etwas geschehen? Schnell stand er auf und lief zur Tür. ‚Taichi’, war sein einziger Gedanke. ‚Tai, was ist mit dir?’ Sein Herz raste. Ruckartig öffnete die Tür. Doch bevor Yamato realisieren konnte, wer die Person war, die vor der Tür gestanden hatte, war das Mädchen schon wortlos in der Wohnung verschwunden. Ohne die Tür zu schließen folgte er ihr eilig in Richtung Soras Zimmer. Was passierte hier gerade? „Hikari“, sagte Sora lächelnd, die diese erkannte, „gibt es etwas...“ Noch bevor sie ihren Satz zu Ende sprechen konnte wurde sie von Taichis kleiner Schwester fest am Arm gepackt. „Du bist Schuld Sora!“ Ihre Augen funkelten vor Zorn. Yamato erschrak, doch er reagierte und versuchte das Mädchen von Sora los zu bekommen. „Hikari, beruhige dich..“ Soras Augen hatte sich vor Schreck geweitet. Ihrer Kehle entwichen unregelmäßige Schluchzer, die ihren Körper erschütterten. „Hikari, was...?“, brachte sie erneut hervor. Diese riss sich von dem Blonden los und stellte sie direkt vor Sora. „Wenn Taichi stirbt, Sora...“, sagte sie und ihre Haselnussaugen waren dabei kalt wie Eis, „dann bist du Schuld!“ Wütend warf sie etwas auf Soras Bett und verschwand mit genau dem selben schnellen Schritt wie sie gekommen war. Der blonde Junge und das Mädchen im Bett blieben verwirrt zurück. Was war nur los mit Hikari? Sora schluchzte. Yamato, der noch Starr vor Schreck war setzte sich neben sie. So kannte er Taichis kleine Schwester nicht. Wie konnte sie nur so etwas sagen? „Sie sucht nur die Schuld bei jemandem, weil sie traurig ist, Sora.“, versuchte Yamato dem Mädchen zu erklären. „Sie ist verzweifelt.“ „Aber sie hat Recht!“, schrie Sora unter Tränen. „Wenn ich nicht gewesen wäre...“ Yamato schüttelte nur den Kopf. „Du weißt, dass das nicht stimmt...“ Tränen, die ihr die Wange hinunterliefen brachten sie zum Schweigen. Der Blonde hob vorsichtig seine Hand und wischte eine Träne aus ihrem Gesicht. Diese wendete sich von ihm ab. „Geh Yamato, bitte.“ Schnell verschwand sie wieder unter ihrer Decke. „Geh nach Hause, bitte Yamato.“ Dieser wollte noch einmal nach ihrer Hand greifen, doch lies seine dann traurig wieder sinken. Wortlos verlies er dann ihr Zimmer und auch ihre Wohnung. Worte halfen in diesem Moment einfach nicht, das hatte er sich eingestehen müssen. Als er hinaus trat, in die kühle Abendluft, atmete er seit langem einmal wieder befreit ein und aus. Obwohl er innerlich alles andere als befreit war. Die Sorgen, die er sich nun nicht mehr nur um Tai, sondern auch um Sora machte, lasteten wie Blei auf seinen Schultern. Kurz schloss er seine Augen und machte sich auf den nach Hause weg. Gerne wäre er bei Sora geblieben. Er war im Moment selbst nicht gern allein. Außerdem hätte er dann gewusst, dass jemand auf sie aufpasste. Nun war er selbst allein und niemand passte auf ihn auf. Mit zittrigen Händen schloss er seine Wohnungstür auf. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie kalt es draußen gewesen war. Schnell rieb er seine Hände aneinander und versuchte sie mit seinem Atem zu wärmen. Als er seinen Mantel auszog fiel etwas auf den Boden. Ein kleines Buch mit blauem Einband. Kein Schriftzug oder ähnliches war darauf zu sehen. Yamato hob es auf und fuhr mit seinen Händen über den Umschlag. Hikari hatte es vorhin mit all ihrer Wut auf Soras Bett geworfen. Den Grund dafür wusste er nicht, jedoch dachte er, dass es besser wäre, wenn Sora es nicht zu Gesicht bekommen würde. Also hatte er es unauffällig eingesteckt. Langsam setzte sich der Blonde auf seine Couch und schlug das kleine Buch auf. Die ersten Seiten waren herausgerissen, aber dann konnte er eine krakelige Schrift erkennen. „Tais Tagebuch...“, flüsterte er vor sich hin. Ein wenig geschockt war er schon. Er wusste nicht einmal das Taichi Tagebuch geschrieben hatte. Im ersten Moment wollte er es weglegen, denn er schätzte Privatsphäre hoch an. Doch da Hikari so wütend war, musste etwas darin stehen, was Taichis Versuch wegzugehen klarer machte. ~ Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?~ Sora hatte ja auch einmal von einem Brief gesprochen, den sie auf Tais Bett fand, als er verschwunden war. Doch er selbst hatte diesen nie gelesen und die Gründe für Taichis verschwinden waren ihm immer noch schleierhaft. Also begann er doch zu lesen. Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an diese Schrift gewöhnt hatten, doch dann konnte er sie entziffern. »Was ist nur los mit Sora?«, stand auf mehr als drei Seiten. »Warum sagt sie mir es nicht... Warum lässt sie es mich nicht akzeptieren, dass sie mich nicht liebt? Warum versucht sie es immer wieder?« ~ Warum fühlt es sich so schwer an, wenn wir nichts mehr sagen? Warum können wir nicht reden, nach so vielen Jahren?~ Wie kam Taichi auf die Idee das zu denken? Yamato schüttelte unmerklich den Kopf und blätterte auf die nächste Seite. »Ihre Augen, ihre Augen haben es mir angetan. Dieser freundschaftliche Blick, er verletzt mich so sehr. Als würde sie ihren Bruder ansehen. Aber nicht ihren Freund den sie liebt. Sora... warum sagst du es nicht? Warum kannst du es nicht akzeptieren? Du verletzt mich so sehr und weißt es nicht...« ~ Warum fühlt es sich so leer an, wenn du bei mir bist? Warum fühlt es sich so fern an, wenn wir uns noch nah sind? Was bringt mir dieses Leben, wenn du einfach nicht da bist?~ »Wenn ich sie küsse geht es mir gut. Wenn ich sie ansehe geht es mir gut. Wenn ich bei ihr bin geht es mir gut. Aber wenn sie mich küsst, sie mich ansieht, sie bei mir ist, möchte ich am liebsten nur noch heulen...« ~ Warum können wir beide uns der Wahrheit nicht stellen? Warum kann ich dieses Loch in deinem Herzen nicht füllen?~ Yamato glaubte nicht was er dort las. Er selbst hatte nie ein schöneres Liebespaar als Sora und Taichi gesehen. Was veranlasste ihn dazu so etwas in sein Tagebuch zu schreiben? »Sie sieht ihn so an, wie ich es mir wünsche. Sie berührt ihn so, wie ich es mir wünsche. Sie spricht mit ihm, so wie ich es mir wünsche... Warum kann ich nicht seinen Platz einnehmen? Ich weiß sie macht es nicht mit Absicht. Nun weiß ich es. So viele Gedanken und nun weiß ich, dass ich nicht die Schuld bei Sora suchen darf. Ich weiß, sie denkt dabei nur an mich. Und ich muss nun einmal an sie denken... Wenn ich erst fort bin, wird sie wahrhaftig lieben können... ihn. Und ich werde es akzeptieren... und mich vielleicht auch neu verlieben. Doch Sora... wird immer meine große Liebe bleiben...« Ein kleines Blatt Papier fiel aus dem Buch heraus. Der Blonde hob es auf und nachdem er die ersten Zeilen gelesen hatte, wusste er, dass dies Taichis Abschiedsbrief gewesen war. Mit klopfendem Herzen sank er Tief in die Kissen seines Sofas. Nun wusste er alles. Und doch wusste er so gut wie nichts. Er wusste nur, Taichi hatte es bemerkt. Yamato war mit „ihn“ gemeint. Und er übertrug es auf Sora. Doch nicht sie liebte einen anderen, sondern er selbst, Yamato... Er liebte die Freundin seines besten Freundes... ~ Was hat dich so zerrissen? Was hat dich so verletzt? Was hat dich und dein Leben und dein Herz so zerfetzt?~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)