Spiel der Liebe von Erdnuss91 ================================================================================ Kapitel 22: Bist du okay? ------------------------- „Ich habe mich so gehasst in der Zeit, für meine kindische Eifersucht und die Unfähigkeit zu meinen Gefühlen zu stehen. Als Reita mich damals anrief wegen dir und meinte, es sei Schluss und dir ginge es nicht gut deshalb, da war ich im ersten Moment glücklich. Aber als ich dich dann sah, da hasste ich Akira nur noch mehr und mich selbst erst recht. Ich habe damals gedacht, dass du uns einfach wegstirbst und wir es noch nicht einmal merken werden! Reita hat mich immer davon ab gehalten, dich komplett zu mir zu holen. Aber irgendwann war es mir egal, ich wusste es, jetzt oder nie. Auch wenn es mir unendlich weh getan hat, da du ja nichts von meinen Gefühlen wusstest“, schluchzend krallst du dich noch mehr an mir fest. Leise zischend spanne ich die Armmuskeln an, damit du mir nicht noch mehr weh tust. Aber ich verzeihe dir, tu was du nicht lassen kannst. Immerhin habe ich dir damals genug Schmerzen zugefügt, für die ich irgendwie gerade stehen muss. Die Geschichte so aus deinem Mund zu hören, lässt mich die Dinge etwas anders sehen. Ich habe gedacht, dass er mich erst dann angefangen hatten zu lieben. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass er mich schon lange davor angefangen hatte zu lieben. „Und dann hattest du ja den schrecklichen Unfall, ab da ging es nur noch steil bergab. Ich hatte so Angst, dass du mich wirklich nicht liebst oder mich sogar hasst. Ich wollte nicht mehr und ich konnte auch nicht mehr. Aber trotz allem habe ich alles daran gesetzt, dass du mich lieben lernst. Es war unglaublich selbstsüchtig, hoffentlich kannst du mir verzeihen. Aber ich wusste mir damals einfach nicht anders zu helfen, bitte verzeih mir einfach“, fleht er verzweifelt. „Uruha schau mal, die Vergangenheit liegt weiter hinter uns. Was für mich nur noch zählt ist die Gegenwart und die Zukunft. Mit Worten kann man die Taten der Vergangenheit nicht rückgängig machen. Man kann nur versuchen mit den Folgen der Vergangenheit zu leben und damit irgendwie klar zu kommen. Du brauchst dich nicht für all das entschuldigen, wir haben beide Fehler gemacht, da wir einfach nur Menschen sind. Wir werden von unseren Gefühlen geleitet und das ist auch meistens ganz gut so. Das einzige was momentan zählt ist, dass du schnell wieder auf die Beine kommst“, versichere ich ihm den Tränen nahe. Es tut weh ihn so leiden zu sehen oder auch zu hören. Aber ich muss stark sein, nicht für mich, sondern für ihn. „Danke Aoi, das bedeutet mir alles sehr, sehr viel. Als das vor ein paar Tagen passiert ist, da hatte ich schon alles aufgegeben. Ich wusste, dass du daheim auf mich wartest. Aber ich wusste auch, dass ich es irgendwo verdient habe so zu leiden. Reita hat sich so gut die letzten Tage um mich kümmert, obwohl ich ihm so einen Ärger bereitet habe. Er ist sogar die ganze Zeit im Krankenhaus bei mir geblieben, obwohl ich wie ein Mädchen bei den meisten Untersuchungen geschrien habe. Und er hatte mich zu sich genommen, als ich gegen den Willen der Ärzte heim gegangen bin. Ich wollte dich nicht sehen, weil ich mich so unglaublich schmutzig fühle. Aber egal wie oft ich mich wasche, der Dreck bleibt“, er schluchzt immer hysterischer und seine Atmung ist immer unkontrollierter. Ein wenig panisch reibe ich über seinen Oberkörper, er soll sich endlich beruhigen! Ich weiß nicht was ich tun soll, immerhin war er es immer, der mich beruhigt hatte und nicht anders herum. Er legt sich etwas normaler hin und dreht sich in der Umarmung. Es tut weh sein verheultes Gesicht zu sehen und auch jetzt laufen unzählige Tränen über sein sonst so schönes Gesicht. Seufzend schlingt er die Arme um mich und zieht mich zu sich. „Reita hatte gemeint, wenn ich dich nicht mehr will, dann will er dich für sich haben. Deshalb bin ich auch hier her, ich wollte dich nicht kampflos aufgeben. Aber wahrscheinlich hat Ruki recht mit dem, was er eben meinte. Wenn ich dich nur besitzen will, dann sollte ich dir nicht mehr zu Nahe kommen“, erzählt mir Uruha etwas gefasster. Kopfschüttelnd antworte ich: „Uruha, so lange du mich liebst werde ich bei dir bleiben. Ich weiß das du es tust, lass dir von Ruki nichts sagen. Er ist eh die letzte Zeit ein wenig komisch drauf“, versuche ihn zu beruhigen. Und tatsächlich, er entspannt sich ganz langsam und seine Atmung wird auch wieder ruhiger. Ich weiß gar nicht wie lange ich so mit ihm da liege. Zwischendurch streiche ich ihm über den Rücken und irgendwann schließt er dann auch die Augen. Eins ist mir klar, egal was auch kommen mag, ich werde Uruha um keinen Preis der Welt hergeben wollen. Allmählich werde ich auch ganz schläfrig und schließe die Augen. Es war ein langer und ereignisreicher Tag. Jeder Mensch braucht Ruhe und ich glaube es ist das Beste, wenn wir diese auch noch etwas vor der Probe bekommen. Immerhin fängt diese sehr bald an. ~ Verschlafe rüttele ich vorsichtig an Uruhas Schulter, wir haben nur noch zehn Minuten Zeit. Da er die Nacht so oft geworden war, hatte ich ihn länger schlafen lassen. Er ist ziemlich blass und die Augenringe sind dunkelviolett, fast schon schwarz. Da er aber beim Proben nicht fehlen will, muss er jetzt raus aus den Federn. Ich mache mir große Sorgen, ich kann ihm kaum wieder erkennen. Er war immer der starke Part unter uns, ich habe ihn noch nie so verzweifelt und fertig gesehen. Klar, er hatte auch schon große Selbstzweifel gehabt, aber nie war es so schlimm wie jetzt. Das Frühstück gibt es auf der Fahrt Arbeit denke ich, oder halt erst dort. Murrend schlägt er die Augen auf und umarmt mich zitternd. Ihm scheint es wirklich alles andere als gut zu gehen zur Zeit, was mir irgendwie Leid tut. Er soll vom Management aus mit mir zusammen eine Therapie machen. Sie merken ja auch, dass Uruha mit dem Überfall alles andere als zu recht kommt. Er hat heute Nacht wie oft wimmernd neben mir gelegen und es klang so, als hätte er wie oft sein Schluchzen mit dem Kissen erstickt. Vorsichtig löst er sich von mir und geht ins Badezimmer. Kai wird sich hoffentlich melden, wenn er schon am Treffpunkt ist. Seufzend falte ich die Decke zusammen und lege sie zusammen mit den Kissen auf den Sessel. Hoffentlich hat wenigstens Akiya die Nacht gut geschlafen. Träge nehme ich meine Reisetasche und Uruhas Trainingsjacke und bringe beides zur Wohnungstür, genau in dem Moment klingelt mein Handy leise. Schnell hole ich es raus und gucke warum es mich wagt zu nerven. Es blinkt das Symbol für eine neue Nachricht, deshalb gucke ich Augen rollend nach, wer mich nun stört. Kai steht wohl schon seit rund zehn Minuten vor dem Haus und erwartet uns sehnsüchtig. Leise kichernd stecke ich das Handy wieder in meine Hosentasche und ziehe mir gemütlich meine Jacke und meine Schuhe an. Endlich kommt auch Uruhas wieder, das heißt es gibt bald Frühstück. Die letzten paar Tage habe ich durch Akiya drei Kilo zugenommen , hoffentlich freut sich Kai darüber. Meine Konzentration ist sogar aus dem Urlaub zurück gekehrt, was für ein Glück! Uruha versucht gerade verzweifelt seine Turnschuhe zuzubinden, was ihm irgendwie absolut nicht gelingen will. Seufzend hocke ich mich vor ihm hin und binde ihm die Schuhe zu. Die anderen meinen immer wieder, dass wir uns sehr selten wie frisch verliebte verhalten und dass bei uns schon lange der Alltag eingekehrt ist. „Geht's Uru-chan? Du kannst dich ruhig bei mir einhaken“, schlage ich ihm besorgt vor. Er nickt und steht wieder auf, um sich direkt an mich zu klammern. Seine Beine schlottern und er fühlt sich so an, als hätte er Fieber. Leise öffne ich die Tür und verlasse zusammen mit meinem Freund und meiner Tasche die Wohnung und mache mich mit ihm auf den Weg nach draußen. Akiya wohnt ziemlich weit oben, aber wegen dir verzichte ich liebend gerne auf den Aufzug. Dein Kreislauf würde wahrscheinlich nicht mitspielen und ich fahre ja selbst nicht so gerne mit diesem blechernen Ding. Meine Stimmung hebt sich, da ich Kai sein Auto nur 100Meter entfernt parken sehe. Leise summend stütze ich Uruha beim Gehen und klopfe zaghaft an die Fensterscheibe vom Auto. Direkt dreht sich Kai schockiert um, aber sein typisches Grinsen zeigt sich direkt, als er uns erkennt. „Setzt du dich bitte vorne hin?“, fordere ich dich auf. Stumm folgst du meiner Bitte und setzt dich nach auf den Beifahrersitz. Mir gefällt dein Schweigen absolut nicht, du kommst mir schon fast wie eine leblose Puppe vor. Leise seufzend öffne ich die hintere Tür und schmeiße meine Tasche auf die Bank, setze mich dann hin und schließe die Tür. „Guten Morgen Kai“, begrüße ich ihn grinsend. Er scheint es irgendwie eilig zu haben, da er direkt losfährt. „Guten Morgen, was hast du denn mit Uru-chan gemacht?“, fragt er in Sorge. „Ihm geht es nicht gut, ich glaube es hat irgendetwas mit dem Magen. Er ist schon heute morgen sehr wortkarg gewesen“, erkläre ich ihm. Das ist das einzige was mir aufgefallen ist, er war wie oft mit irgendeiner Hand an seinem Bauch am herum drücken und heute Nacht war er ungewöhnlich oft auf Toilette. Meine Fragen nachdem Warum wollte er absolut nicht beantworten. „Er kann sich ja gleich wieder hinlegen. Ruki bringt uns allen Frühstück mit und danach üben wir etwas okay? Die Setlist für die Tour ist genehmigt wurden. Reita kommt vielleicht heute Abend nach und er würde sich freuen, wenn du nicht allzu große Probleme mit den Liedern hast“, erläutert er mir. „Ab wann darf Uruha denn wieder mit proben?“, frage ich besorgt nach. In zwei Wochen ist das nächste Konzert und ich habe die neuen Lieder noch nie mit ihm zusammen gespielt. „Er soll sich noch eine Woche schonen, damit die Prellung an seiner Hand vernünftig heilen kann“, antwortet Kai. Uruha schaut gerade verträumt aus dem Autofenster, ob er gerade an mich oder auch uns denkt? Er ist immer noch sehr blass und er verzieht immer wieder das Gesicht, scheinbar hat er Schmerzen? Ich hoffe einfach für ihn, dass sie nicht zu stark sind. Während wir proben schläft er auf dem Sofa bei uns im Raum und wälzt sich oft unruhig hin und her. Warum quält er sich so? Hat er wirklich so große Angst vor dem alleine sein? Vielleicht soll er deshalb mit mir zusammen eine Therapie machen, damit wir beide lernen wieder Vertrauen in andere zu fassen? Eben war Ruki ziemlich enttäuscht, da Uruha absolut nicht essen wollte. Die letzten Tage musste Reita ihn auch dazu gezwungen haben und er soll nicht immer sehr liebenswürdig dabei vorgegangen sein. Ich fühle mit ihm, da ich damals ja auch wie oft gezwungen wurde zu essen. Zwar war Uruha sehr vorsichtig und er hat auch selten auf seine Meinung gepocht, aber sein Blick hat mir schon gereicht. Mir kam man oft ziemlich leicht ein schlechtes Gewissen machen, selbst wenn ich im Grunde nichts falsch gemacht habe, bekomme ich oft eins. Mittlerweile bin ich bei dem vierten Lied angekommen. Meine drei fallen mir erstaunlich leicht, was Kai ziemlich überrascht hatte. Aber was erwartet er auch? Ich habe sie komponiert und wegen der traurigen Melodie habe ich die Lieder nicht nur einmal die letzte Zeit gespielt gehabt. Uruha setzt sich gerade etwas unbeholfen hin und reibt sich zittrig über die Augen. Direkt springt Ruki auf und eilt zu ihm. Da ich Kopfhörer trage, kann ich seine Worte nicht verstehen. Als er Richtung Richtung Tür deutet und mit Uruha den Raum verlässt, nehme ich besorgt die Kopfhörer ab. „Er geht nur kurz mit Uruha raus, mache dir keine Gedanken um ihn. Denkt du, du schaffst noch Uru-chans Song heute?“, will Kai nachdenklich von mir wissen. „Lass uns bitte erst einmal die älteren Songs durchspielen, ansonsten ist es zu viel auf einen Schlag“, jammere ich. Er nickt nur nachsichtig und schlägt den ersten Beat an. Das ist typisch für ihn, er sagt uns selten was er gerade spielen will, weshalb auch Ruki oft die Ansage oder eher die Wahl übernimmt. Kopfschüttelnd setze ich ein. Es hört sich ganz komisch an, wenn nur das Schlagzeug und eine Gitarre zu hören ist. In dieser Formation spielen wir einige Lieder durch. Ich bin richtig froh, dass wir eine so große Band sind. Zu zweit üben ist viel zu langweilig und eintönig! Als auf einmal mein Handy klingelt, springe ich wie von der Tarantel gestochen auf und sprinte zu ihm. Ruki und Uruha sind schon verdammt lange weg, dafür dass sie nur kurz raus wollten. „Ru-chan?“, flöte ich ungeduldig in den Hörer. „Kannst du gerade mit Kai zu den Toiletten bei uns auf dem Gang kommen? Dein werter Freund will nicht auf mich hören“, faucht Ruki mich an und legt sofort auf. Ich tue es ihm gleich und drehe mich zu Kai um, während ich das Mobiltelefon in meine Hosentasche stopfe. „Kannst du gerade mitkommen? Uruha macht Ruki Probleme“, bitte ich ihn. Er nickt nur und folgt mir neugierig. Auf dem besagten Gang finde ich Ruki, der immer wieder besorgte Blickung Richtung Toilettentür wirft. „Er lässt mich nicht rein, da er nicht will, dass ich ihn so sehe. Das einzige was ich seit einer viertel Stunde von ihm höre sind Würgegeräusche und ab und an einmal die Toilettenspülung“, mosert Ruki ein geschnappt. Zaghaft klopfe ich an die Tür und meine liebevoll, aber bestimmend: „Uruha, bitte mache die Tür auf. Du hast mich auch schon oft so erlebt und gewiss noch viel schlimmer. Deshalb lass mich bitte rein, ansonsten muss ich die Tür aufbrechen.“ Und siehe da, er entriegelt hörig die Tür. Das ist halt der Vorteil an unserer Beziehung, auf mich hört er eher, als auf die anderen. Und umgekehrt ist es genauso. Ich lasse mir eher von Uruha was sagen, als von Kai oder sonst wem. Leise seufzend zwänge ich mich durch die Tür und geselle ich mich zu ihm in den Toilettenraum. Es ist nicht viel Platz hier, da er mit seinen langen Beinen auch noch Raum vor dem Waschbecken für sich beansprucht. Die Tür lehne ich nur an, damit er sie nicht direkt wieder zuschließen kann. Vorsichtig streichele ich seinen Rücken, während er erschöpft seinen Kopf auf die Klobrille sinken lässt. „Soll Kai dich ins Krankenhaus fahren? Dann können die dir etwas dagegen geben“, frage ich beunruhigt nach. Es ist ganz normal, dass sein Magen scheinbar verrückt spielt. Das hatte auch Akiya gemeint, dass die nächste Zeit kein Zuckerschlecken mit ihm wird. Selbst die Ärzte hatten das den Managern mitgeteilt. Ich mag es nicht, wenn er so schweigsam ist. Er nickt angedeutet als Antwort und schließt die Augen. Vorsichtig platze ich meine Hände unter seinen Achseln und ziehe ihn hoch. Er fühlt sich wie ein sehr heißer Sacke Zement an. Seufzend schließe ich den Klodeckel und helfe ihm beim drauf setzen. Alleine kann ich ihn nicht hier raus holen, dafür bin ich einfach zu schwach. Kaum habe ich den kleinen, stickigen Raum verlassen, schon stürmt auch schon Kai an mir vorbei. Kurz darauf kommt er mit Uruha Huckepack wieder raus. Es tut mir weh, dass ich ihm nicht helfen kann in solchen Momenten. „Ich bringe ihn ins Krankenhaus und dann nach Hause. Ihr zwei macht jetzt schön Mittagspause und kümmert euch danach um das bevor stehende Konzert“, befiehlt Kai uns und verschwindet mit meinem Freund Richtung Ausgang. „Kommst du Aoi? Byou-chan muss mir noch ein Essen ausgeben“, erklärt er mir diabolisch grinsend. Byou ist der Sänger von Screw und ein riesiger Fan von Ruki. Der Gitarrist von denen soll mich sehr gerne haben, warum auch immer. Jetzt wo Kai nicht da ist, haben sie natürlich freie Bahn. Ruki geht es gerade sowieso nur ums kostenlose Mittagsessen, das Verbot ist ihm wahrscheinlich gerade zufälligerweise entfallen. Mir macht es nichts aus. Irgendwie freue ich mich ja auch die Truppe kennen zu lernen, ich kann mich ja nicht ewig vor ihnen verstecken. Ein wenig Angst habe ich ja schon, was ist wenn sie mich nach dem Treffen hassen? Aber was soll schon schief gehen, Ruki ist ja bei mir. Welch eine Ironie ich heute wieder an den Tag lege...! ...... hier das nächste Kapitel =:3 Ich hoffe ich langweile euch nicht...? Im nächsten Kapitel lernt Aoi endlich Screw kennen, oder auch nicht. Zum Thema Fehler: Ihr könnt mir die gerne alle schreiben, ich übersehe selbst oft welche beim Korrektur lesen ;_; Danke für die Klicks/Favos/Kommis m(_ _)m Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)