Der Ruf meines Herzens von abgemeldet (Sess x Kago) ================================================================================ Kapitel 3: Hörst du mich? ------------------------- So da bin ich wieder! Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Kapitel 3: Hörst du mich? Langsam stieg die Sonne hinauf in den Himmel und ließ vermuten, dass es nun ungefähr Nachmittag war. Ein kleines Mädchen lief aufmerksam und mit besorgter Miene neben einem hohen Dämonenlord her. Ihr kurzes schwarzes Haar schwang leicht zu ihren Schritten und ihre brauen Augen hatte sie besorgt auf den Inuyoukai geheftet. Seit heute Nacht war ihr Ziehvater seltsam verändert. Sie war es ja nicht anders gewohnt, dass er kaum ein Wort sprach, aber das war immer noch besser als die unterdrückt gequälten Seufzer, die ihm von Zeit zu Zeit über die Lippen kamen. Selbst sein so wunderschönes Gesicht hatte einen gequälten Ausdruck und obwohl er sich bei Kräften zu bemühen schien, seine emotionslose Miene weitgehend beizubehalten, sah Rin die Verzweiflung und den Schmerz ganz deutlich in seinen so wunderbar goldenen Augen. Doch sie wollte ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten, indem sie ihn fragte, was ihm denn so weh tat und so hielt sie einfach den Mund. Doch die Neugier und Sorge machten es ihr das Schweigen nahezu unmöglich. Woher hätte sie auch wissen sollen, dass er ihr gar nicht hätte antworten können? Was sollte er denn sagen? Das ihm sein Herz weh tat? Selbst Jaken und A-Uhn hatten den seltsamen Gemütszustand ihres Meisters bemerkt und zogen es nun vor stillschweigend hinter ihm her zu gehen. Sie beschlossen es so gut es ging zu ignorieren, was auch deutlich gesünder für sie war. Bestimmt würde das bald wieder vorbei sein. Das hoffte Jaken doch sehr, denn dieses Verhalten seines Meisters machte ihm mehr Angst, als wenn Sesshomaru rasend vor Wut in der Gestalt eines riesenhaften weißen Hundes in einer Schar Unschuldiger wüten würde. Sesshomaru selbst sah und hörte nichts mehr. Er zerbrach sich nur verzweifelt den Kopf darüber, wer diese Frau denn sein konnte, wegen der er hier solche Qualen erlitt. Nie hatte er geglaubt, dass er sein Herz mal an eine Frau verlieren sollte. Er hätte niemals zugelassen soetwas Schwächliches wie Liebe zu empfinden. Und nun musste er feststellen, dass sein Herz schon längst einer Frau gehörte? War er denn so abweisend und kalt gewesen, dass er es nicht bemerkt hatte? Wer konnte sie nur sein? Er wusste es nicht. Genausowenig wie er wusste wohin er ging. Zum ersten Mal in seinem Leben lief er völlig Ziellos durch den Wald. Er folgte lediglich einer schwachen Ahnung, einem Gefühl, dass ihm sagte, dass er sich in Richtung Norden halten musste. Und so setzte er einfach einen Fuß vor den anderen auf dem weg ins Ungewisse. Plötzlich verschwamm die Welt um ihn herum und er tauchte ein in ein schwarzes Nichts, ehe Tausende von Bildern an ihm vorbei rauschten wie in einem zu schnell abgespielten Film. Bilder eines Mädchens mit langen schwarzen Haaren und unglaublich warmen tiefbraunen Augen. Auf einem Bild lachte sie ihn an, in den Armen einen dicken gescheckten weißen Kater, dann wieder spielte sie mit einem kleinen braunhaarigen Jungen, der wohl ihr Bruder zu sein schien. Dann sah er kurz ein Bild auf dem sie bitterlich weinte und bei diesem Anblick zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Er wußte nicht einmal warum. Weitere Bilder rauschen an ihm vorbei und mit jedem weiteren Bild kam sie ihm mehr und mehr bekannt vor. Doch als er plötzlich ein Bild sah, auf dem sie freudig lächelnd mit seinem verhassten Halbbruder Inuyasha und ein paar anderen Leuten über einen Feldweg lief, traf ihn die Erkenntnis wie ein nasser Lappen ins Gesicht. Er zuckte zusammen und stieß ein ungläubiges Keuchen aus. Ein weiteres Bild folgte, auf dem sie das Juwel der vier Seelen in der geöffneten Hand hielt und dieses sie in einen warmen rosa Schein hüllte. ° Das Weib meines verdammten Halbbruders. Diese Miko, die das Juwel hütet! ° Doch obwohl ihn die Vorstellung, dass er einem Menschen bestimmt war, eigentlich aufs Äußerste hätte ekeln müssen, empfand er weder Abscheu noch Hass. Und genau das konnte er sich genauso wenig erklären, wie die Tatsache, dass sie ihm doch sehr zu gefallen schien. Es war ihm nur nie bewusst gewesen. Wieder erschien ein Bild vor seinem inneren Auge und diesmal stockte ihm vor Schreck der Atem. Er sah wie sie von dem tödlichsten aller Kreaturen der Nacht geküsst wurde. Mit einem mal waren alle seine Fragen beantwortet. Warum er sie und die Bilder ihrer Vergangenheit und vielleicht auch Zukunft sah. Warum ihm sein Herz so weh tat. Woher dieser Schmerz kam... Und mit der Gewissheit, dass sie nun wohl kaum mehr einen Tag zu leben hatte, kam auch die Erkenntnis, dass er sie verlieren würde, wenn er sie nicht rechtzeitig fand. Und bei diesem Gedanken drohte sein Herz zu zersplittern. Wieder hallte der Schrei ihrer Herzens durch seinen Kopf und der damit einhergehende Schmerz zwang ihn von Neuem in die Knie. Dann, ganz langsam verblassten die Bilder und einen Augenblick später fand er sich knieend im Wald wieder, die Hände krampfhaft in den feuchten Waldboden gekrallt. Kalter Schweiß lief ihm das Gesicht hinab und sein Atem kam keuchend und stoßweise. Alles war totenstill, doch das bemerkte Sesshomaru genauso wenig wie die Tatsache, dass ihn seine Begleiter mit schon fast panischer Angst ansahen. Niemals hatten sie ihn so gesehen. So verletzt und schwach. Niemals hatten sie damit gerechnet, dass ihr Meister einmal in die knie gehen würde. Niemals! Doch plötzlich geschah etwas, womit wohl niemand in so einer Situation gerechnet hätte und am allerwenigsten Sesshomaru selbst. Rin, die bis eben noch stocksteif neben ihm gestanden hatte, stellte sich nun vor ihn und legte ihm ihre kleine Hand auf die Wange. Vorsichtig strich sie dem Dämon eine schweißnasse silberne Strähne seines Ponys aus dem Gesicht und lächelte ihn sanft an. „ Ganz ruhig...Alles wird gut. Ganz bestimmt!“, flüsterte sie leise und ihre Stimme hatte eine seltsam beruhigende Wirkung auf Sesshomaru. Erstaunt sah er das kleine Mädchen an, dass sich mit ihm direkt auf Augenhöhe befand. Nie hatte er geglaubt, dass dieses kleine Menschenmädchen so mutig sein konnte. Und er war ihr nicht im Mindesten böse, dass sie so mit ihm umging... Alles was er verspürte, war Dankbarkeit. Leicht öffnete er seine Lippen, um etwas zu sagen, doch da hörte er plötzlich die Stimme einer jungen Frau in seinem Kopf. „ Hör mich! Bitte hör mich! Ich weiß, dass du irgendwo da draußen bist. Egal wo du bist, ich brauche dich! Ich bin gefangen in Kälte und Einsamkeit. Mein Herz ist schwach. Darum habe ich dir meine Träume geöffnet, um mich dir näher zu bringen. Hörst du mir zu? Hör mir zu, ich schreie es heraus. Ich bin fertig! Stelle die Welt auf den Kopf: Finde mich! Ich bin verloren in der Schwärze, in einem Grab aus Einsamkeit und Kälte. Es ist so erschreckend. Ich muss dich sehen. Ich verzehre mich nach dir. Hör mich! Kannst du mich hören? Ich bin so verschreckt, so einsam und allein. Hier ist niemand mit dem ich sprechen kann, niemand der mich halten kann. Ich bin nicht immer stark... Ich brauche dich hier. Hörst du mir zu? Ich kämpfe verzweifelt, habe schon alles versucht. Warum versteht mich denn niemand? Wofür kämpfe ich noch? Kannst du mich hören? Bitte höre mich doch! Hör mich, finde mich!“ Sesshomaru hatte ihre Stimme sofort wieder erkannt. Es war eindeutig ihre Stimme gewesen. Die Stimme dieser Miko Kagome. Dieser sanfte warme Klang war unverwechselbar und doch war er diesmal so verzweifelt und ängstlich, ja fast schon panisch gewesen, dass er am liebsten sofort losgerannt wäre, um sie zu befreien. Es tat ihm furchtbar weh, wissen zu müssen, wie sehr sie litt. Während er auf ihre Stimme gelauscht hatte, hatte er die Augen geschlossen und als er sie nun wieder öffnete, realisierte er, dass Rin ihn umarmt hatte und sich fest an ihn drückte. Mit ihren kleinen warmen Händen strich sie ihm beruhigend über den Rücken und flüsterte immer wieder leise: „ Ruhig...ganz ruhig...alles wird gut...ganz sicher!“ Sesshomaru sah verwundert auf ihr schwarzes Haar hinab, denn ihr Gesicht konnte er ja nicht sehen, da sie ihren Kopf auf seine linke Schulter gelegt und ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte. Da er ja immer noch kniete konnte sie ihn auch ganz bequem umarmen, ohne sich großartig strecken zu müssen. Als Rin merkte, dass Sesshomaru Atem wieder einigermaßen regelmäßig wurde, drückte sie ihn noch einmal feste, ehe sie dann von ihm abließ und ihm aufmunternd zulächelte. Sesshomaru zog verwundert eine Augenbraue nach oben, sodass sie unter seinem silbernen Pony verschwand. Rin lächelte ihn an. „So ist es schon viel besser!“, stellte sie zufrieden über seinen erstaunten Gesichtsausdruck fest, der einen Moment vollkommen frei von jeglichen Sorgen und Schmerzen war. Ohne es zu wollen musste Sesshomaru zurück lächeln . Doch er hatte sich schnell wieder im Griff und setzte seine gewohnt kalte Miene auf. dann erhob er sich und wandte sich zum Gehen. „Du und Jaken bleiben hier. Ich bin bald wieder zurück!“, erklärte er mit fast schon gelangweilter Stimme ohne sich umzudrehen oder im Laufen inne zu halten. Rin grinste zufrieden. „Ich hab dich lieb!“, rief sie ihm dann noch nach. Nun blieb der Youkai doch stehen und drehte sich zu ihr um. Er musterte sie aufmerksam mit seinen goldenen Augen, ehe er ihr ein sanftes Lächeln schenkte und nickte. „Danke!“, flüsterte er ihr zu, sodass nur sie es verstand. Und es war das erste Mal in seinem Leben, dass er sich bei jemandem ernsthaft bedankte. Dann drehte er sich wieder um und verschwand zwischen den Bäumen. Er machte sich auf den Weg die eine Frau zu finden, für die nun sein Herz schlug. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° So das war es erst mal wieder von mir! Lasst ihr mir was da? *liebguck* Bis zum nächsten Mal! Ach ja, das 'Lied' das ich eingebaut habe, war ursprünglich mal das 'hear me' von Kelly Clarkson.... hab aber ein bisschen dran herum geschraubt! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)