Gemeinsames Ziel von leenrei (~*~Fremde werden Feinde, doch Feinde können Freunde werden~*~) ================================================================================ Kapitel 14: Neuer Besuch ------------------------ Takuto ging mit den Mädchen in den Besprechungsraum, um dort über die weitere Fortgehensweise zu reden. Sie schwiegen die ersten Minuten, nachdem sie sich auf die Stühle um den Tisch gesetzt hatten. Der Kommandant blickte in die Runde, doch die Mädchen hatten den Kopf gesenkt, bis auf Vanilla, denn es war nicht ihre Art deprimiert zu sein. „Wir werden nicht aufgeben und immer weiter nach ihr suchen. Irgendwo in der Galaxie wird sie wohl zu finden sein. Wir dürfen nur nicht die Hoffnung verlieren“, versuchte Takuto die Mädchen aufzumuntern, doch er schien es nicht zu schaffen. Ranpha lehnte sich zurück und sah ihn betrübt an: „Sie stellen sich das so einfach vor, aber wo sollen wir anfangen. Wir könnten in die komplett falsche Richtung fliegen.“ „Wenn wir so denken, können wir sie nicht finden. Unsere Sensoren sind verbessert und die Wahrscheinlichkeit das wir sie finden ist dadurch erhöht. Mehr als hoffen und glauben können wir nicht, aber solange wir nicht den Glauben verlieren, werden wir sie finden.“ „Sie haben Recht. Wir sollten darauf hoffen sie zu finden und an ihre Rückkehr glauben“, nickte Milfeulle zustimmend, denn sie war eigentlich ein sehr positiver Mensch. Forte legte eine Hand auf den Tisch: „Was sollen wir solange tun? Abwarten bis wir irgendetwas finden? Also still rum sitzen ist nicht meine Stärke.“ „Momentan können wir nicht mehr machen. Obwohl, ihr könntet in der Datenbank gucken, welcher Planet der Nächste ist, dass wir dort vielleicht nach ihr fragen“, meinte Takuto. Chitose nickte zustimmend: „Eigentlich gar keine schlechte Idee. Aber sobald ihr etwas findet, müssen Sie uns informieren.“ „Natürlich. Das hatte ich auch vor. Macht euch mal keine Sorgen.“ Die Mädchen nickten und begaben sich in die Bibliothek. Sofort begannen sie mit den Recherchen. Währenddessen ging Takuto wieder auf die Brücke. Er wusste genau, dass Lester sich wieder darüber aufregen wird, dass er solange nicht dort war. Als er auf die Brücke kam, meckerte der Major: „Als Kommandant dieses Schiffes solltest du häufiger hier sein und deine Arbeit erledigen! Du kannst nicht immer machen was du willst. Wir sind keine Kinder mehr.“ „Ich weiß. Es tut mir Leid, aber ich weiß genau, dass man auf den Prinz aufpassen muss. Schließlich ist er krank und fühlt sich nicht gut“, meinte Takuto. „Wir müssen zwar auf ihn aufpassen, aber du bist der einzige Kommandant, der sich so um das Personal kümmert. Auf den anderen Schiffen ging es nur darum ihn zu beschützen und nicht mit ihm Freundschaft zu schließen. Widme dich lieber deiner Arbeit.“ „Es lässt sich aber besser arbeiten, wenn man mit dem Personal befreundet ist. Das ist dir hoffentlich bewusst. Außerdem ist der Prinz nicht nur ein Prinz, sondern auch ein Mensch. Es geht nicht darum ihn zu beschützen, sondern auch dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht.“ „Du hast ja Recht, aber mir wäre es lieber, wenn du häufiger auf deinem Stuhl sitzen würdest. Ich kann nicht immer deine Entscheidungen fällen.“ „Ich weiß. Übrigens, die Mädchen suchen den nächstgelegenen Planeten, auf dem wir fragen können. Wir informieren sie, wenn wir etwas finden.“ Lester nickte und sah auf die Radare, doch ein Planet war nicht in Sicht. Jedoch fand er etwas anderes: „Takuto, komm mal her. Ich glaub wir haben hier was.“ „Mh?“, sah der Kommandant erst zu ihm, bevor er sich neben ihn stellte. Lester zeigte auf einen kleinen Fleck beim Radar: „Das sieht aus, als wenn dort Trümmer liegen würden. Vielleicht eine Maschine. Könnte doch Mint sein oder?“ „Von der Größe her eher weniger würde ich sagen, obwohl ich es so genau nicht weiß. Wir sollten es einfach an Bord holen“, meinte Takuto. Skeptisch sah der Major ihn an: „Es könnte auch eine Falle sein. Meinst du nicht, wir sollten die Mädchen erst hinschicken, damit sie dieses Objekt überprüfen? Ich persönlich würde es so machen, schließlich lastet auf deinen Schultern die ganze Verantwortung.“ „Ich weiß. Trotzdem finde ich es besser, wenn wir es direkt an Bord holen. Irgendwie habe ich ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache.“ „Warum nimmst du es dann an Bord? Du widersprichst dir selbst.“ „Nein, ich meine das Anders. So als wenn jemand darin verletzt ist und wir helfen müssen.“ „Es bringt eh nichts dich zu warnen, da du immer das machst was du willst. Es ist deine Entscheidung, Takuto. Denk aber dran, ich hab dich gewarnt“, seufzte Lester. Der Kommandant nickte: „Es ist auch lieb von dir, dass du dir über mein handeln Gedanken machst, aber ich bin mir bei der Sache sicher. Holt das Objekt an Bord in den Hangar. Ich werde persönlich dorthin gehen.“ „Ey, Ey, Sir“, sagte einer seiner Kollegen. Takuto blickte kurz zu Lester, dieser zwar nickte, aber auch einen Seufzer losließ. Der Kommandant lachte leicht und drehte sich zur Tür. Er ging hindurch, den Gang entlang und durch die Tür zum Hangar. Als das Objekt an Bord war näherte er sich diesem langsam. Es war eine große graue Maschine. Sie wirkte mehr wie ein Roboter als ein Raumschiff oder etwas ähnlichem. Auf den Schultern dieses Roboters standen die Ziffern 0 und 5. „05? Ob das vielleicht die Nummer der Maschine ist. Vielleicht die fünfte Maschine in der Serie oder so“, überlegte der Kommandant. Er trat noch einen Schritt näher und berührte die Maschine. Er wusste nicht, ob sich dort eine Person drin befand oder sie einfach nur ein Computerprogramm war, das es steuerte. Takuto fand eine Art Tür oder Luke. Er war sich der Sache nicht sicher, dennoch öffnete er diese und fasste in die Maschine. Der Kommandant weitete seine Augen als er etwas fühlte. Er zog daran und er hob einen blondhaarigen Jungen aus dem Objekt. Der Blauhaarige legte ihn auf den Boden. Der fremde Junge hatte eine Platzwunde an seiner Stirn und einige Schrammen. „Ob er auch in einen Kampf verwickelt war?“, fragte er sich. Takuto fühlte, ob der Junge noch Puls hatte. Zu seiner Erleichterung war dieser vorhanden und er atmete tief durch. Dann meldete er sich über Funk zu Lester: „In dieser Maschine ist ein kleiner Junge gewesen. Er ist verletzt, also schick am besten Dr. Kela hierhin oder sie soll einen anderen Arzt herschicken. Auf jeden Fall braucht der Junge Hilfe.“ „Wird erledigt“, seufzte Lester und verließ kurz die Brücke. Dr. Kela besaß zurzeit kein funktionsfähiges Funkgerät, weshalb der Major zu Fuß zu ihr musste. Als er auf die Krankenstation kam, konnte er niemanden sehen und sah sich irritiert um. Es öffnete sich eine Tür und er wollte gerade zu reden beginnen, als er sah, dass der Prinz aus diesem Raum kam. Shiva sah etwas irritiert zu Lester: „Was führt dich her? Takuto ist nicht hier.“ „Ihn such ich auch nicht. Können Sie mir vielleicht sagen wo Dr. Kela ist, Majestät?“, fragte der Major höflich und verbeugte sich kurz. Der Junge nickte: „Sie ist gerade Medikamente holen, dann kommt sie wieder. Wieso? Ist etwas passiert wovon ich wissen müsste?“ „Es ist alles in bester Ordnung. Machen Sie sich bloß keine Sorgen.“ „Eins steht fest, es ist jemand verletzt, sonst würdest du nicht hier hinkommen und die Brücke unbeaufsichtigt lassen.“ „Woher wollen Sie so genau wissen, dass die Brücke unbesetzt ist, Majestät?“ „Takuto wäre gekommen, wenn er auf der Brücke gewesen wäre, aber da du hier bist, ist er entweder nicht mehr in der Lage oder er befindet sich nicht auf der Brücke. Ganz einfach. Ich möchte jetzt aber von dir erfahren, was nun passiert ist?“ „Wir haben einen verletzten Jungen im All gefunden und Takuto hat ihn an Bord geholt. Dr. Kela soll sich den Jungen nur mal kurz ansehen. Es ist aber nichts Schlimmes, glauben Sie mir, Majestät. Sie brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen.“ „Dann will ich dir mal glauben. Richte Takuto aus, dass er mit mir noch Schach spielen soll“, meinte der Prinz und setzte sich auf einen Stuhl. Dr. Kela kam auf die Krankenstation und wäre fast in Lester hineingelaufen, doch sie schaffte es noch vorher zum stehen zu kommen. Als sie den Prinzen sah meckerte sie leicht: „Sagte ich Ihnen nicht, dass Sie im Bett bleiben sollen. Ich möchte Ihnen nicht noch einmal alle Folgen auflisten.“ „Ist okay, aber ein bisschen rumlaufen will ich auch noch dürfen. Das kannst du mir wohl nicht verbieten, oder?“, konterte der Junge. Dr. Kela seufzte: „Ist okay. Aber gleich geht’s wieder ins Bett.“ Lester meinte: „Ich will ja nicht Ihr Gespräch stören, aber im Hangar haben wir einen verletzten fremden Jungen. Können Sie sich ihn vielleicht mal ansehen?“ „Kann ich machen. Schieben Sie die Trage nach, dann kann ich ihn gegebenenfalls mit auf die Krankenstation nehmen“, lächelte die Ärztin freundlich. Der Major nickte und nahm die Trage, die in der Nähe der Tür stand. Dr. Kela war bereits vorgegangen, während der Major mit der Trage nachkam. Shiva sah ihnen nach, sagte aber nichts. Zwar war er neugierig und wäre gerne nachgegangen, doch auf lange Diskussionen mit der Ärztin hatte er auch keine Lust. Währenddessen waren Dr. Kela und Lester im Hanger angekommen. Takuto kniete auf dem Boden und hatte den Kopf des Jungens auf seinem Schoß. Die Ärztin kniete sich zu ihnen runter und untersuchte den Jungen erst einmal grob. Lester sah fragend zu ihnen: „Und? Was ist mit ihm?“ „Genaues kann ich noch nicht sagen. Er ist bewusstlos, wie man vielleicht auch sehen kann. Ich glaube auch, dass er eine Gehirnerschütterung hat. Aber ich muss ihn erst richtig untersuchen. Helfen Sie mir bitte ihn auf die Trage zu legen“, erklärte Dr. Kela den Sachverhalt und sah bittend den Kommandanten an. Takuto nickte: „Dann sollten wir nicht so lange warten.“ Er hob langsam den Kopf des Jungens hoch, während Lester die Beine nahm und die zwei Männer den Jungen auf die Trage legten. Zusammen brachten sie ihn auf die Krankenstation. Die Ärztin folgte ihnen und schickte die zwei raus, als sie auf der Krankenstation waren. Shiva saß immer noch auf einem der Stühle und sah neugierig zu ihnen. „Sollten Sie nicht längst im Bett liegen? Es ist zu anstrengend für Sie, wenn Sie die ganze Zeit aufrecht sitzen. Jetzt gehen Sie schon ins Bett“, meinte die Ärztin und ihre Aussage klang schon fast wie ein Befehl, was dem Prinzen gar nicht gefiel. Er ging jedoch nicht darauf ein: „Was hat der Junge? Ist es der Fremde, den sie an Bord gebracht haben? Lebt er noch?“ „Er lebt noch, ja. Und es ist der fremde Junge, den sie gefunden hatten. Aber das sollte Sie eigentlich gar nicht interessieren. Ab ins Bett mit Ihnen.“ Shiva sah sie beleidigt an, bewegte sich aber kein Stück von der Stelle. Dr. Kela seufzte nur und schüttelte den Kopf. Sie wusste genau, dass der Prinz nicht auf sie hören wollte, also gab sie es erst mal auf, denn zu erst musste sie sich um ihren neuen Patienten kümmern. Sie untersuchte ihn erst einmal gründlich, bevor sie dann die Wunde am Kopf kurz nähte. Sie sah kurz zu dem Prinzen: „Ich bin gleich wieder da. Bleiben Sie brav hier und am besten legen Sie sich hin. Und bitte machen Sie einmal das was ich Ihnen sage.“ Die Ärztin verließ die Krankenstation. Shiva sah ihr hinterher und als er wusste, dass sie weg war, stand er auf und stellte sich an das Bett des Jungen. Neugierig musterte er den Fremden. Währenddessen waren Lester und Takuto auf der Brücke. „Meinst du es war eine gute Idee diese Maschine an Bord zu holen?“, fragte der Major und war immer noch nicht so begeistert von seiner Idee. Der Kommandant sah lächelnd zu ihm, während er auf seinem Stuhl saß: „Glaub mir, solange er auf der Krankenstation ist, wird nichts passieren. Dr. Kela wird schon auf ihn aufpassen.“ „Du denkst immer so positiv. Das könnte ich in deiner Situation überhaupt nicht. Du hast die Verantwortung über das gesamte Schiff und über den Prinzen.“ „Jetzt komm mal wieder runter. So schlimm ist es doch gar nicht. Wir haben später eine Besprechung und da wird Dr. Kela sagen was mit dem Jungen ist.“ „Was soll sie schon so groß sagen?“ „Na wie schwer seine Verletzungen sind oder so. Ich meine je nachdem können wir ihn auf dem nächsten Planeten absetzen. Außerdem muss ich die Mädchen darüber noch informieren vielleicht weiß der Junge ja auch wo Mint ist.“ Lester verdrehte nur die Augen, sagte aber nichts dazu. Takuto war zwar sein bester Freund, doch sie teilten selten die gleiche Meinung, wenn es um die Führung des Schiffes ging, dennoch stand er hinter ihm und unterstützte sein Handeln, was der Kommandant ihm auch sehr hoch anrechnete. Der Major lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. Er wollte ein klein wenig nachdenken, weshalb der Blauhaarige ihn auch nicht störte. Die Mädchen waren noch auf der Suche nach dem nächstgelegenen Planeten. Viele Informationen hatten sie noch nicht und es dauerte, bis sie den nächsten erreichten. „In welcher Gegend sind wir hier eigentlich? Wir haben so gut wie keine Daten über dieses Gebiet“, überlegte Ranpha, während sie immer wieder etwas am Computer eingab. Sie hatte sich auf dem Stuhl bequem gemacht und ihre Füße auf den Tisch gelegt. Milfeulle war nicht bei ihnen, da sie etwas backen wollte. Chitose lief in dem Raum nur auf und ab. Sie hatte ein Buch in der Hand, in dem sie am lesen war, doch Informationen fand sie darin nicht. Vanilla saß vernünftig an dem Tisch und suchte ebenfalls etwas im Computer, doch wie auch Ranpha konnte sie kaum was finden. Forte hatte die Beine übereinander gelegt und hielt ebenfalls ein Buch in der Hand. Chitose senkte ihre Hand mit dem Buch, in dem sie gerade las: „Wir werden hier wohl kaum einen Planeten finden.“ „Wieso? Irgendwo muss es doch einen geben“, meinte Forte leicht irritiert. Vanilla blickte zu ihnen: „Das was Chitose meint ist, dass in dieser Gegend Krieg geführt wird. Normalerweise sollten wir mit dem Schiff überhaupt nicht in diese Richtung fliegen. Die Planeten werden in diesem Krieg zerstört und es ist nicht sicher, ob es noch einen gibt.“ „Sind diese Wesen, gegen die wir kämpfen, vielleicht in dem Krieg verwickelt? Vielleicht zerstören sie ja die Planeten. Was meint ihr?“, fragte Ranpha. Forte nickte zustimmend, während sie das Buch aus ihren Händen legte: „Das wäre natürlich eine logische Erklärung. Sie müssen sehr stark sein, wenn sie auch Planeten zerstören können. Nur daran zu denken bereitet mir schon Kopfschmerzen.“ Takuto sah zu Lester, der nun endlich wieder seine Augen öffnete. Er lächelte ihn an und der Major wusste direkt was er von ihm wollte. „Wie oft soll ich noch die Brücke übernehmen?“, fragte er etwas genervt. Takuto lächelte freundlich: „Heute habe ich nicht viel zu tun. Ich muss nur den Anderen wegen der Versammlung Bescheid geben und danach werde ich mit dem Prinzen Schach spielen. Wird doch wohl in Ordnung sein, oder? Ich mein, wenn der Prinz es doch möchte.“ „Du machst eh was du willst, also warum fragst du noch? Jetzt geh schon.“ Der Kommandant nickte ihm dankend zu, während er grinsend die Brücke verließ. Lester stellte sich etwas in den Raum rein und stützte sich mit einem Arm, auf einer Art Podest ab, das sich dort befand. Takuto war inzwischen bei den Mädchen angekommen. Milfeulle war inzwischen auch mit von der Party. Ein paar Törtchen und Kuchen standen auf dem Tisch. „Hier ist essen eigentlich verboten“, lächelte der Kommandant. Aber bevor jemand noch etwas dagegen sagen konnte, sprach er weiter: „Kommt bitte in zehn Minuten in den Besprechungsraum. Es gibt etwas zu sagen.“ „Ist Mint wieder da?“, fragte Milfeulle und hoffte das es so war. Takuto sah noch einmal kurz zu ihr: „Nein, aber es gibt etwas anderes, was ich euch sagen muss und ihr habt vielleicht auch Informationen gefunden.“ Er verließ wieder den Raum, während die Mädchen ihm nachsahen. Ranpha streckte sich: „Dann sollten wir vielleicht mal in den Besprechungsraum gehen. Eine Spur scheint er zu haben, sonst hätte er uns nicht gerufen. Vielleicht sind wir Mint ja näher als wir denken.“ Die Mädchen verließen den Raum und machten sich auf den Weg zum Besprechungsraum. Der Kommandant war inzwischen vor der Krankenstation. Er seufzte kurz und ging dann rein. Er war seiner Meinung nach die letzten Tage viel zu oft da gewesen. Als er rein kam, blickte er direkt auf den Prinzen, der bei dem Fremden saß. Dr. Kela war nicht zu sehen. „Majestät. Sollten Sie nicht im Bett liegen?“, fragte Takuto besorgt. Shiva erschrak und wäre fast vom Stuhl gefallen. Er atmete kurz durch und drehte sich dann zu ihm um, der ihn mit besorgtem Blick musterte. Der Prinz schüttelte den Kopf: „Mir geht’s schon wieder gut. Dem Fremden nur nicht.“ „Bei dem sollten Sie aber nicht sitzen. Er könnte gefährlich sein.“ „Und dann bringst du ihn an Bord. Glaub ich nicht. Er ist sicher ganz harmlos.“ „Das bin ich gleich aber nicht mehr!“, kam es von der Tür. Die zwei Jungs sahen dorthin und Dr. Kela stand mit einem wütend Blick an der Tür. Sie hatte die Arme in die Seite gestemmt und sah zu Shiva. „Majestät! Sie sollen sich gefälligst ins Bett legen. Es ist zu gefährlich hier rum zulaufen. Und bei dem Fremden haben Sie gar nichts zu suchen!“, klag die Ärztin ziemlich wütend. Aber dem Prinzen passte der Ton nicht: „Na hör mal. Rede nicht in so einem Ton mit mir! Ich bin freiwillig hier und wenn ich wollte, könnte ich auch einfach in mein Zimmer zurückgehen! Also spiel dich nicht so auf!“ „Nicht streiten. Das führt doch zu gar nichts. Majestät, mir wäre es Recht, wenn Sie sich ein wenig Ruhe gönnen würden, dann kann ich nachher kommen und eine Runde Schach mit Ihnen spielen. Und sie Dr. Kela müssten mit mir zum Besprechungsraum. Wäre das möglich?“, meinte Takuto und versuchte den Streit etwas zu schlichten. Shiva stand auf und ging in den Nebenraum, in dem sein Bett stand. Dr. Kela staunte, dass der Kommandant ihn dazu bewegt hatte, sich wirklich hinzulegen, insofern er es tat. Die Ärztin nickte: „Dann sollten wir mal gehen. Eine meiner Krankenschwestern werden sich solange um den Fremden kümmern.“ „Gut, dann folgen Sie mir.“ Die fünf Mädchen waren bereits anwesend und warteten nur darauf, dass der Kommandant endlich kam. Es dauerte auch nicht lange, da stand er mit Dr. Kela schon in der Tür. Sie setzten sich alle, bevor auch nur einer etwas sagte. Takuto begann: „Wir haben im All etwas gefunden. Leider war es nicht Mint, aber dafür einen kleinen Jungen in einem Roboter. Wir wissen nicht, was seine Absicht war und ob er dieselben Feinde hat. Wir haben ihn an Bord geholt und lassen ihn untersuchen.“ „Einen Fremden? Er könnte zu Eonia gehören!“, erschrak Ranpha und stützte sich auf den Tisch. Forte tippte mit ihren Fingerspitzen auf den Tisch: „Ist schon eine gefährlich Aktion von Ihnen gewesen, ihn einfach so an Bord zu holen.“ „Er war verletzt und ist bewusstlos. Er wird von einer Krankenschwester bewacht, wenn was ist, dann gibt sie schon Bescheid. Dr. Kela, wie ist der Zustand des Jungens?“, erklärte der Kommandant. „Er ist in einem stabilen Zustand. Ich kann aber noch nicht sagen, wann er aufwachen wird“, antwortete die Ärztin ruhig auf die Frage. Takuto setzte sich gerade hin und sah ernst zu ihr: „Wie geht es dem Prinzen? Sie schienen sehr besorgt zu sein, als er nicht in seinem Bett lag.“ „Es geht ihm den Umständen entsprechend, aber er sollte sich schonen, sonst kann es nicht besser werden. Im Gegensatz, sonst wird es noch schlimmer.“ Der Blick des Kommandanten viel in Richtung der Mädchen: „Was habt ihr gefunden? Irgendwelche brauchbaren Informationen?“ „Nein. Es scheint wohl hier in dem Gebiet einen Krieg zu geben. Durch den Krieg wurden die Planeten hier zerstört. Wir haben daran gedacht, dass diese merkwürdigen Wesen hier die Planeten zerstört haben“, erklärte Chitose. Takuto lehnte sich zurück und seufzte. Er wollte gerade etwas sagen, als die Tür geöffnet wurde. Doch auch als er meckern wollte, verschlug es ihm die Sprache, da die Krankenschwester bei ihnen stand, die eigentlich auf den fremden Jungen aufpassen sollte. „Er ist weg“, hauchte sie nur und zitterte am ganzen Körper, da sie sich dafür verantwortlich fühlte. Ranpha stand schlagartig auf und schlug mit beiden Handflächen auf den Tisch. Ihr Blick war wütend und sie wirkte ziemlich aggressiv. Sie knurrte: „Das ist alles Ihre Schuld, Kommandant! Wenn Sie ihn nicht an Bord geholt hätten, wäre das nicht passiert! Er ist ein Spion von Eonia!“ „Jetzt beruhig dich erst mal. Solange der Junge nur verschwunden ist, ist noch nichts Schlimmes passiert. Vielleicht ist er aufgestanden, weil er nicht weiß wo er ist. In seinem Zustand hätte er gar nicht aufstehen können“, dachte Dr. Kela nach. Die Krankenschwester wimmerte: „Ich war wirklich nur kurz nicht da. Der Prinz bat mich einen Tee für ihn zu holen und da bin ich kurz weg…“ „Der Prinz? Ist er denn wohlauf?“, wollte Takuto wissen. Die junge Frau senkte den Kopf und schüttelte ihn leicht: „Nein. Das ist es ja. Er ist auch verschwunden. Ich mache mir solche Vorwürfe…“ „Es ist nicht ihre Schuld, denn ganz allein der Kommandant hat diese Situation nicht unter Kontrolle gehabt! Er ist Schuld, dass der Junge den Prinzen entführt hat!“, brüllte Ranpha. Takuto blickte nach unten und sagte nichts dazu. Er fühlte sich auch schuldig, denn er würde es sich nie verzeihen, wenn dem Prinzen etwas passieren würde. Forte riss sie aus den Gedanken: „Wir sollten die Zwei wohl am besten suchen. Streitereien bringen uns auch nicht weiter.“ Sie versuchte die Situation zu beruhigen, doch Ranpha knurrte weiterhin wütend. Der Kommandant nickte: „Forte hat Recht. Suchen wir den Prinzen und den fremden Jungen. Wenn er bei Bewusstsein ist, können wir ihn ja fragen woher er kommt.“ „Tse! Wenn dem Prinzen was passiert ist, sind Sie dafür verantwortlich! Sie sind unfähig dieses Schiff zu leiten! Der Major sollte es übernehmen!“, brüllte Ranpha wütend und verließ stampfend den Raum. Milfeulle sah zu Takuto: „Sie meint es nicht so. Sie ist nur angespannt, weil wir Mint noch nicht gefunden haben.“ Darauf antwortete ihr der Kommandant nicht. Er sah sie auch nicht an. Ranpha ging den Gang entlang und versuchte sich wieder zu beruhigen. Sie wusste, dass sie zu hart war, aber ihrer Meinung nach hatte sie Recht. „Der Kommandant sollte sich mehr zusammenreißen. Der macht uns mehr Probleme, als das er uns hilft“, seufzte sie und konnte sich einfach nicht beruhigen. „Wer? Takuto?“, wurde sie auf einmal gefragt, als sie an einer Gangkreuzung ankam. Sie erschrak und drehte sich in die Richtung, aus der sie angesprochen wurde. Shiva und ein blondhaariger Junge standen neben ihr. Ranpha weitete ihre Augen: „Wir haben Sie vermisst, Majestät. Wir dachten der Fremde habe Sie entführt.“ „Du? Mich vermisst? Na egal. Der Fremde hat mich nicht entführt. Übrigens hat er auch einen Namen. Ich habe ihm ein wenig das Schiff gezeigt. Außerdem mag ich es nicht, wenn man meine Fragen nicht beantwortet“, grummelte der Prinz. Der fremde Junge sah sie an: „Majestät? Ach, deshalb waren Sie so wütend als ich du gesagt habe. Tut mir Leid, dass wusste ich nicht.“ „Schon okay. Kannst du ja nichts für“, lächelte Shiva leicht, sah dann aber wieder zu Ranpha. Die Blondhaarige blickte leicht zur Seite: „Ja, ich meinte Takuto. Er macht sich Sorgen um Sie, vielleicht sollten wir in den Besprechungsraum, falls sie noch nicht mit der Suche begonnen haben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)