Gankutsuou returns von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Gankutsuo returns RPG written by: Lucrecia, Fye-de-Flourite, Camui_Zuuki, _Shou_, nambnb, … Summarized by: The_Lonely_Storm Fandom: Gankutsuou Warnings: RPG-Stil, Romance Pairings: Edmond DantesxAlbert Herrera (de Morcerf) Länge: 3/? Disclaimer: Nix meins, nix Kohle, aber viel Freude!^^ Kapitel 3 ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Nachdem der Graf einen Augenblick nach seinen Worten schwieg, bekam er nun doch das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben. Vielleicht hatte er sich tatsächlich einen Schritt zu weit gewagt. Nachdem sein Gegenüber schließlich aber doch antwortete, und auch nicht verärgert schien, war Albert mehr als erleichtert. Doch brachten seine Worte auch unerwünschte Erinnerungen mit sich. Erinnerungen an all die Verluste, die er in kauf nehmen musste. Sein altes, sorgenfreies Leben. Franz. Seinen Vater. Und seine Freundschaft zu Edmond Dantés, der Todgeglaubte, der nun in Fleisch und Blut wieder vor ihm stand und den er, obwohl er diesen nun kannte, bis jetzt nicht bei seinem Namen zu nennen gewagt hatte. Albert schloss für einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf. "Eure Anwesenheit, Graf... Ich weiß nicht, ob ich Euch jemals etwas bedeutet hatte, oder ob Euch meine Freundschaft zu Euch tatsächlich egal war." Nun blickte er - unsicher - auf und in die blauen Augen des Grafen. "Aber meine Gefühle, meine Freundschaft, zu Euch war immer aufrichtig. Und ich möchte bis heute nicht glauben, dass das alles eine Lüge war." Er versuchte, ruhig zu klingen, doch konnte er ein leichtes Beben seiner Stimme nicht verbergen. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Er hörte dem Jüngeren schweigend zu, senkte dann den Kopf erneut und atmete geräuschvoll ein. "Ich... mir war Eure Freundschaft ebenfalls sehr wichtig... auch wenn ich scheinbar alles getan habe, um Euch vom Gegenteil zu überzeugen... Ihr wisst sicher schon, dass unser erstes Treffen kein Zufall war... dass ich alles geplant hatte..." Er schwieg für einen Moment, schwelgte in weniger schönen Erinnerungen. "Doch mit der Zeit rückten meine Rachepläne immer mehr in den Hintergrund... auch wenn es Euch damals nicht so schien - Euch so vor den Kopf zu stoßen und unsere Freundschaft als Zweckserfüllung zu enttarnen, tat mir mindestens ebenso weh, wie Euch... auch wenn ich weiß, dass das keine gute Entschuldigung ist - Gankutsuou... er regierte über mich... ich musste es einfach tun, ob ich es nun wollte oder nicht..." Nach den Worten des Grafen war es lange Zeit still und er fürchtete bereits, nun alles zerstört zu haben... ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert war ruhig, ließ dem Grafen einen Augenblick Zeit, das Gesagte aufzunehmen und selbst Stellung zu nehmen. Er hörte aufmerksam zu, er wollte eine Antwort auf seine Aussage. Er brauchte endlich Erleichterung von der Frage, die ihn all die Jahre über nicht losgelassen hatte. Auf die erste Aussage des Grafen nickte er. Ja, er wusste es. Er wusste, dass dieses Aufeinandertreffen bis ins letzte Detail geplant war. Die Sache mit der Taschenuhr des Grafen. Nur ein Vorwand um mit ihm in Kontakt zu treten. Albert schluckte. Als Dantés nach einem Moment des Schweigens fortfuhr blickte er auf, seine Finger gruben sich unbewusst in den Stoff seiner Hose. Die Worte des Grafen taten ihre Wirkung auf den jungen Mann. Sein Atem wirkte nun tiefer, schien das Einzige zu sein, das für einen langen Moment zwischen den beiden Männern zu vernehmen war, nachdem der Graf geendet hatte. "Das ist... in Ordnung Graf. Es erleichtert mich sehr, das von Euch zu hören." antwortete der junge Mann letztendlich. "Ich habe nur noch eine Frage." Nun trat er einen kleinen Schritt näher auf Dantés zu, blickte zu diesem auf. "Ihr sagtet, unsere Freundschaft 'war' euch sehr wichtig. Aber... wie ist es jetzt? Ist sie es noch immer?" ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Er brauchte einen Moment, um die Frage des jungen Adeligen zu verstehen und zu begreifen, wie tief ihr Sinn, ihre Bestimmung ging. "..." Sein Mund öffnete sich und doch drang kein Laut hervor. Abermals versuchte er es, doch... konnte er wirklich das sagen, was in ihm vorging? Konnte er Albert wirklich die Wahrheit sagen? Es dauerte noch einige atemlose Sekunden, bis er für sich entscheiden konnte, dass es (noch) nicht an der Zeit war... "Sie ist es... Ihr... Eure Freundschaft ist mir - gerade jetzt, gerade in dieser, meiner Situation besonders wichtig... ich kann nichts von Euch verlangen aber ich... wüsste nicht, was ich ohne Euch tun sollte..." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert sah, wie der Graf mit sich zu kämpfen schien. Offenbar hatte er es nun doch geschafft, eine Frage zu stellen, die er besser nicht gestellt hätte. Eine Frage, die dem Grafen unangenehm war. Jedoch: Er MUSSTE es wissen! Nachdem sein Gast ihm schließlich nach einigen unerträglichen Sekunden - oder waren es Minuten? - doch eine Antwort gab, konnte er nicht anders als zu lächeln. Also war er ihm doch nicht egal! "Ich würde alles für Euch tun, Graf." antwortete er, nachdem er diesen eine Zeit lang einfach nur angesehen hatte. "Verlangt von mir, was Ihr wollt. Ich würde alles tun, um Euch zu helfen. Damals... sagte ich Euch, ich wollte nicht mehr von Euch getrennt sein, dass Ihr mir viel bedeutet. Und daran hat sich nichts geändert." ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Die Worte des jungen Mannes rührten ihn so sehr, dass er wirklich mit sich zu kämpfen hatte - er musste sein Gesicht wahren. ... oder es wenigstens versuchen... "Alles...?", fragte er ungläubig, um über seine Verwirrung hinwegzutäuschen. "Meint Ihr nicht, dass Ihr Euch etwas zu weit hervorwagt? Ich will Euch nicht noch einmal enttäuschen... und ich will auf keinen Fall, dass Ihr Euch wegen mir Umstände macht..." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert nickte. "Ja, alles. Und ich meine es, wie ich es sage." Inzwischen hatte er seine rechte Hand auf seine Brust gelegt und sah den Grafen entschlossen an. "Wenn es irgendetwas gibt, das ich für Euch tun kann, egal was es auch sein mag, lasst es mich wissen." Fast schien es so, als wäre er in seine jugendliche Naivität zurückgefallen, doch er war fest entschlossen, alles für den Grafen zu tun. Hatte doch sein eigener Vater das Glück dieses Mannes zerstört. Doch... war dies der einzige Grund hierfür? ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Eben dieselbe Frage stellte sich auch der Graf, blickte den jungen de Morcerf ratlos und verwirrt an. Er wollte ihn noch einmal fragen, ob er sich wirklich sicher war, ob er es so meinte... doch irgendetwas sagte ihm, dass der Andere es ernst meinte; todernst... Ihm fiel auf einmal so unendlich viel ein, um das er allzu gerne gebeten hätte und im selben Moment schalt er sich für solcherlei Gedanken. Er war ein Adeliger. Zumindest ließ Alberts Anrede seiner Person ihn das immer noch irgendwie denken. Und doch kamen ihm auf einmal Gedanken, für die er sich innerlich schalt und dennoch konnte er die Röte, die auf sein Gesicht trat, nicht verbergen. Rasch wandte er sich an, senkte den Kopf und atmete tief durch. "Ich... fühle mich geschmeichelt, Albert... aber momentan... zur Zeit fällt mir nichts ein, um das ich Euch bitten könnte..." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert beobachtete den Grafen, der offenbar von seiner stürmischen Erklärung ziemlich... beeindruckt schien. Und er glaubte, für einen Moment einen rötlichen Schimmer auf dessen Gesicht bemerkt zu haben. //...?// Als Dantés sich jedoch plötzlich von ihm abwandte glaubte er endgültig, es übertrieben zu haben. Der junge Mann biss sich auf die Lippen und machte einen Schritt auf den anderen zu, der sich von ihm abgewandt hatte, und legte ihm zögerlich eine Hand an den rechten Oberarm. "Verzeiht, ich wollte Euch nicht bedrängen, Graf. Ich... wollte nur, dass Ihr wisst, dass Ihr mich um alles bitten könnt. Verzeiht mein hitziges Gemüt." Mit diesen Worten nahm er seine Hand wieder zurück. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Diese Berührung, die plötzliche Nähe machte seine Situation nicht gerade besser... Er stand da, zitterte beinahe vor Anspannung und musste sich wirklich zusammenreißen. "Nein, es... ist schon gut. Ich bin nur... etwas überrascht über Eure Bereitschaft..." Endlich drehte er sich zu dem jungen de Morcerf um und lächelte ihn freundlich an. "Aber momentan genügen mir Eure Gastfreundlichkeit und Freundschaft vollkommen. Habt Dank." Er senkte den Kopf, verneigte sich vor Albert, der ihn mit einem hochroten Kopf beobachtete. ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Tatsächlich machte das Verhalten des Grafen, seine Einstellung ihm gegenüber, Albert mehr als verlegen. Erst Recht, als dieser sich plötzlich vor ihm verneigte. Sofort machte Albert einen Schritt zurück, gestikulierte wild mit den Armen und bat den Grafen mit roten Wangen aufzuhören. "G-Graf, nicht doch! Bitte, Ihr macht mich verlegen. Ich sagte doch bereits, dass ich dies gerne tue. Außerdem tut Ihr mir damit doch auch einen Gefallen." ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Er horchte auf. Einen Gefallen? "Ich tue Euch einen Gefallen mit meiner Anwesenheit?", fragte er unsicher, richtete sich wieder auf und blickte nun langsam zu Albert auf. "Aber es braucht Euch nicht unangenehm zu sein... schließlich seid Ihr noch immer ein Adeliger - wohingegen ich ein Schwindler und Betrüger bin... also lasst mich Euch den Euch gebührenden Respekt zollen." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert nickte. Doch wie sollte er das erklären. Er hatte den anderen Mann gerne um sich, mochte die Gespräche, oder sei es einfach nur seine Präsenz. Albert erinnerte sich an die gemeinsame Zeit, die beide miteinander verbracht hatten. Unter Vorwand oder nicht, er hatte diese Zeit sehr genossen. "Ja, das tut ihr. Ihr habt meine uneingeschränkte Sympathie, Graf." Als Dantés sich wieder aufrichtete war der junge Mann erleichtert. Es war ihm unangenehm, wenn der Mann, zu dem er aufblickte, etwas Derartiges tat. "Mein Adelstitel ist auch nicht so echt, wie ich damals dachte Graf... das wisst Ihr. Und ich wünsche mir nur, dass Ihr mich so behandelt, wie Ihr von mir behandelt zu werden wünscht." Kurz viel sein Blick aus dem Fenster, ehe er an den Grafen richtete: "Begehrt Ihr sonst noch etwas, Graf? Seid Ihr hungrig? Oder möchtet Ihr Euch ausruhen?" ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Er hob die Augenbrauen und seufzte dann ergeben. "Nun gut... wenn ich irgendetwas brauche, wende ich mich an Euch... hungrig bin ich tatsächlich ein wenig. Wenn es Euch nichts ausmacht, könnte ich Euch beim Kochen behilflich sein...?!" Er trat mit einem Lächeln näher und legte eine Hand auf Alberts Schulter. Dann krempelte er die Ärmel seines Hemdes hinauf und klatschte in die Hände. Irgendwie freute er sich darauf, endlich wieder etwas zu tun, etwas zu leisten. ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert nickte zustimmend. Das war es doch, was er wollte. Schließlich bot sein Gast an, ihm beim Kochen zu helfen. "Sicher, gerne, Graf." antwortete er und lief rückwärts, den Blick auf den Grafen gerichtet, in Richtung Küche. "Gibt es etwas, das Ihr nun gerne essen würdet?" Albert hatte zwar nicht viel im Hause, aber mit dem, was vorhanden war, sollten beide in der Lage sein, ein kleines Menü für zwei zu zaubern. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Er überlegte einen Moment, zuckte dann die Schultern und meinte nur: "Ich habe seit Jahren nichts Anständiges gegessen... ich habe keine großen Ansprüche mehr." Er lächelte und zuckte abermals die Schultern. "Was Euch zur Verfügung steht, soll auch mir recht sein!" Und so machten sie sich daran, zusammen zu kochen. Sie unterhielten sich so unbeschwert, als wären sie nie getrennt gewesen, als hätte sich nichts seit damals geändert... ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Tatsächlich fühlte Albert sich in der Gegenwart des anderen Mannes mehr als wohl. Sie sprachen miteinander und bereiteten das Essen vor. Und doch war da noch immer ein Funken Unsicherheit und oftmals ertappte er sich, wie er den ihm doch so bekannten Mann einfach nur ansah. Hierdurch abgelenkt, hatte sich der junge Mann sogar zweimal mit dem Messer in die Finger geschnitten. Was ihm natürlich mehr als peinlich war. Trotzdem gelang es beiden, nach kurzer Zeit ein ansehnliches Mahl zu zaubern. "Ihr seid wahrlich sehr geschickt, Graf." meinte Albert letztendlich lächeln. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Als der Graf sich schließlich und endlich das lange Haar aus dem Gesicht strich, lächelte auch er den jungen Mann an. "Nicht der Rede wert... ich muss zugeben, improvisiert zu haben..." Plötzlich trat er etwas näher und nahm Alberts Hand in die Seine. "Ihr habt Euch verletzt... lasst mich das versorgen, Albert..." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert hatte inzwischen seinen blutenden Finger in den Mund gesteckt und sah den Grafen an. Schließlich lächelte er. "Nichts desto trotz bin ich wirklich beeindruckt. Aber ich wusste ja schon immer, dass man Eure Fähigkeiten nicht unterschätzen darf." Dann jedoch trat der Graf an ihn heran, nahm seine Hand in die seine. Albert blinzelte verwirrt, als er von dieser Berührung eine Gänsehaut bekam. //Was... was war das denn?// Er blickte auf und in das Gesicht des Grafen. "Das... das ist schon in Ordnung. Tut nicht weh... ist sicher gleich vorbei...!" stammelte er verwirrt und versuchte, seine Hand zurückzuziehen. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Überrascht zog er seine Hand zurück und blickte Albert fragend an. Warum reagierte der Jüngere denn nur so heftig auf solch eine kleine Berührung...?! Er konnte keine Antwort auf diese Frage finden und so sah er verlegen zur Seite, wie es auch Albert tat. "Wenn Ihr mir sagen könntet, wo sich das Geschirr befindet, decke ich schon mal den Tisch", sagte er schließlich und blickte Albert wieder an. "Es tut mir leid, wenn ich Euch zu nahe gekommen bin... verzeiht..." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert war verwirrt. Er ließ sich zwar schon immer von dem Mann, zu dem er aufgeblickt hatte, beeindrucken. Doch nie war es in diesem Ausmaß geschehen. Verlegen wandten beide Männer ihre Blicke voneinander ab. Die Worte des Grafen brachten ihn jedoch schneller als gedacht zurück in die Realität. "Ah, das Geschirr ist in diesem Schrank, Graf." antwortete Albert, während er sich an die Spüle wandte und das Blut von seinem Finger spülte um sich daraufhin ein Pflaster aus einer Schublade zu holen und den Schnitt damit zu versorgen. "Nein, mir tut es leid..." meinte er daraufhin kleinlaut und wandte sich erneut dem Grafen zu. "Ich benehme mich ziemlich daneben. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir das... ah, Moment, ich helfe Euch!" ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Schweigend trat er an den Schrank, auf den Albert gedeutet hatte und kniete sich davor, holte Geschirr und Besteck heraus. Im obersten Bord fand er auch noch ein paar Gläser, die er ebenfalls auf den Tisch stellte, alles noch einmal gerade rückte und sich dann zu dem jungen de Morcerf umdrehte. "Einigen wir uns darauf, ab jetzt beide etwas mehr auf unser Verhalten zu achten?", sagte er nach einer Weile leicht lächelnd und strich sich eine Strähne immer noch nassen Haares aus dem markanten Gesicht. "Und...", fügte er noch hinzu, trat dabei etwas näher auf Albert zu. "...entschuldigt Euch nicht so oft..." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Doch noch bevor Albert den Grafen erreichen und ihm helfen konnte, hatte dieser das Geschirr und Besteck bereits fein säuberlich auf dem Tisch angerichtet. Albert nickte verlegen lächelnd, als Dantés ihm seinen Vorschlag unterbreitete. "Ja, wahrscheinlich habt Ihr Recht." Jedoch war es nun an Albert, überrascht zu sein, als der Graf seine weitere Bitte äußerte. "Ah, ja, das ist ein Fehler von mir, entschul-... ich meine, ich gelobe mich zu bessern!" korrigierte sich der junge de Morcerf noch im letzten Moment und salutierte spielerisch vor dem Grafen. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Nun war es selbst um den großen, stattlichen Mann geschehen. Ein Lächeln zierte seine Lippen und dann lachten sie einfach los. Sie beide wussten nicht so recht, weshalb... doch die Situation war einfach so seltsam und gemeinsam zu lachen, versprach eine verlockende Lockerheit, der die beiden einfach nicht widerstehen konnten. Als sie sich schließlich und endlich wieder beruhigt hatten, ließen sie sich auf die kleine Couch sinken, die hinter ihnen im Wohnzimmer stand und atmeten erst einmal tief durch. Als der Atem des Grafen endlich wieder ruhig und gleichmäßig ging, drehte er sich zu Albert und lächelte ihn sanft an. Ihn überkam das schmerzliche und dringende Verlangen, den jungen Mann einfach in die Arme zu nehmen, ihn an sich zu drücken und eine ganze Weile nicht loszulassen. Doch angesichts des Versprechens, welches sie sich noch vor wenigen Minuten gegeben hatten, verwarf er den Gedanken rasch und blickte wieder zur Seite. ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Tatsächlich hatte sich Albert schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Lange hatte er sich nicht mehr so wohl, so entspannt und zufrieden gefühlt. Und all das war auf diesen einen Mann zurückzuführen, mit dem er eben noch so herzhaft gelacht hatte und neben dem er nun auf seiner Couch saß auf der beide versuchten, sich wieder zu beruhigen. Als beide nach einer Weile wieder zur Ruhe gekommen waren, warf Albert einen Blick auf den Grafen, der ihn in diesem Moment sanft anlächelte. Der junge de Morcerf verspürte just in diesem Moment ein schwaches Kribbeln in der Magengegend, welches er sich nicht recht erklären konnte. Doch er wusste, dass er es mochte, den Grafen so entspannt und... ja vielleicht sogar glücklich zu sehen. Als Albert daraufhin sein Lächeln erwiderte, blickte der Graf zur Seite. Nochmals tief durchatmend brach der junge Mann schließlich das Schweigen: "Nun, wie wäre es mit Essen, Graf?" ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Gerade in diesem Moment, als Albert gelächelt und ihn mit diesem... undefinierbaren Blick angesehen hatte, hätte ihn die Gier beinahe überrumpelt. Doch er fürchtete diese Seite an sich selbst, wollte nicht, dass er ohne jegliche Kontrolle einfach das tat, was ihm seine Gier und seine Lust einredeten. Rasch drehte er den Kopf wieder zu Albert und setzte ein Lächeln auf. "Sicher... ich habe wirklich Hunger." Er räusperte sich und erhob sich dann, wartete anstandshalber auf Albert und gemeinsam gingen sie zu dem runden Esstisch, setzten sich daran und begannen, schweigend zu essen. ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Doch von dem inneren Zwist des Grafen ahnte der junge de Morcerf nicht im Geringsten. Momentan hatte er ohnehin nur einen Blick für das Wohl des Grafen und war sehr darauf bedacht, diesem alles Recht zu machen. Nachdem der Graf auf seine Frage schließlich zugestimmt hatte, begaben sich die beiden Männer gemeinsam an den Esstisch. Sie aßen schweigend und, obwohl es keine unangenehme Stille war, die sich zwischen ihnen ausbreitete, hatte Albert das unüberwindbare Verlangen, mit Dantés zu sprechen. Immer wieder blickte er auf und warf dem anderen einen - mal kurzen, mal langen - Blick zu. Schließlich ergriff er doch das Wort. "Das ist wirklich hervorragend. Ich bin positiv überrascht, Graf." lobte er das gemeinsam zubereitete Mahl. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Auch Dantés genoss das gemeinsam gekochte Essen sehr. Er aß langsam, einerseits um den Genuss zu spüren, andererseits, weil er noch nicht allzu schnell aufhören wollte, mit Albert an einem Tisch zu sitzen. Wie zufällig berührten seine Füße die Alberts unter dem kleinen Tisch und rasch zog er sie wieder zurück, lächelte verlegen. Sie aßen weiter, redeten langsam auch wieder miteinander über kleine Dinge, das Essen, die Wohnung, in der Albert nun wohnte etc. Schließlich hatten sie beide aufgegessen und einige Gläser Wein hatten sie auch geleert. Als sie sich erhoben, um abzuräumen, bemerkte der Graf, dass Albert leicht schwankte und rasch trat er näher und legte dessen Arm um seine Schultern. "Wo ist Euer Schlafzimmer, Albert?", fragte er leise und sah sich um. Er würde wohl auf dem Sofa sein Lager beziehen müssen. ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Kontinuierlich nahm die stille Atmosphäre zwischen den beiden Männern ab, bald waren sie wieder in ein reges Gespräch vertieft und Albert glaubte hin und wieder, fast zu viel zu reden. Wahrscheinlich trug auch der Alkohol in Form einiger Gläser Wein seinen Teil dazu bei. Dies wurde auch dem jungen de Morcerf klar, nachdem er beim Aufstehen von seinem Sitzplatz leichte Probleme hatte. Doch bereits nach dem ersten leichten Schwanken war Dantés an seiner Seite und stützte diesen. Albert blinzelte für einen Augenblick verwirrt, ehe er den Blick auf den Grafen richtete und mit leicht geröteten Wangen und ebenso angeheitertem Tonfall antwortete: "Das ist... dort drüben. Aber ich bin doch... noch gar nicht müde." Während er sprach, wandte er den Blick von seinem Gast ab und blickte in Richtung einer Zimmertüre, hinter der sich das Schlafzimmer befand. Seine Hand hatte inzwischen Platz auf dem Rücken des Grafen gefunden. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Er erschauderte unter der sanften, wohl unbeabsichtigten Berührung und wandte den Blick rasch von dem zufrieden lächelnden und angeregt roten Gesicht des jungen Mannes ab. Vorsichtig bugsierte er den Adeligen hinüber zu dem Zimmer, auf das dieser gedeutet hatte und meinte auf die Verkündung, er sei hellwach: "Sicher seid Ihr das... aber Ihr könnt Euch gleichzeitig nicht mehr alleine auf zwei Beinen bewegen. Also sollten Sie sich zumindest schon einmal hinsetzen oder -legen." ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert bemerkte, wie der Graf sehr offensichtlich seinem Blick auswich, jedoch war sein Verstand gegenwärtig zu vernebelt um dessen Bedeutung auch nur geringfügig abschätzen zu können. Schließlich verbrachte Dantés den jungen Mann in Richtung dessen Schlafzimmers, sehr darauf bedacht, dass dieser nicht stürzte. "Ach was~..." meinte der junge Mann auf die Feststellung seines Gastes, dass er kaum noch selbstständig stehen konnte. "Mir geht's gut. Aber wenn Ihr meint, ich könnte nicht laufen, dann müsst Ihr mich wohl tragen, Graf." Wäre Albert bei Sinnen gewesen, wäre ihm wohl im Traum nicht eingefallen, dem Grafen derart respektlos entgegenzutreten. Um nicht doch das Gleichgewicht zu verlieren, hatte Albert seinen Griff am Rücken des Grafen verstärkt. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Als sie in dem kleinen Raum angekommen waren und Albert dem Grafen diese Worte an den Kopf warf, blieb dieser einfach nur einen Moment lang verdattert stehen. "W-was...?!", begann er, verstummte dann allerdings. Dann griff er so abrupt unter Alberts Achseln und Kniekehlen und hob ihn auf seine Arme, dass er selbst überrascht war. Die verwirrten Blicke Alberts auf sich spürend, trug er den jungen Mann hinüber zu seinem Bett, legte ihn dort sanft ab und beugte sich über ihn. Zärtlich fuhr er mit seiner Hand über die Wange des jungen Mannes, strich ihm eine Haarsträhne aus dem erröteten Gesicht... ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Trotz seiner Verfassung drang es - wenn auch nur geringfügig - zu ihm durch, dass der Graf von seinen wohl doch ziemlich frechen Worten verdutzt schien. Doch ehe er sich versah befand er sich - gänzlich unerwartet - auf den Armen des Grafen. Diese Tatsache allein setzte den jungen Mann gänzlich schachmatt und er brachte kein Wort über die Lippen. Erst Recht überrascht und verwirrt war er allerdings, als der Graf ihn nun in der Tat zum Bett brachte und sich, nachdem er diesen auf jenes gelegt hatte, über ihn beugte. Als Albert daraufhin die Hand des Anderen auf seiner Wange spürte, diese sanfte Berührung, schoss ihm erneut die Röte in das Gesicht. Einen langen Moment hatte er - ohne es zu bemerken - den Atem angehalten und starrte den Grafen nur mit großen Augen an, ehe er wieder zu Worten fand: "Das... das war eigentlich... ein Witz..." ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Trotzdem Albert offensichtlich wieder zurück in die Realität gefunden hatte und ihn nun fragend anblickte, ließ Dantés nicht von ihm ab. "Ich weiß", sagte er mit ruhiger, leiser Stimme, während seine Hand immer und immer wieder durch Alberts Haar und über dessen Wange strich. "Ich weiß...", wiederholte er seine Antwort noch einmal und senkte den Kopf dann noch ein Stück, legte seine Lippen sanft auf die des Jüngeren unter sich. Er spürte die Überraschung, spürte die geschockten Blicke auf sich ruhen - und doch konnte er jetzt einfach nicht mehr zurück... ~*~*~*~*~*~*~*~*Albert Albert wusste nicht, wie ihm geschah. Der Graf war ihm so nah. Er konnte den Atem des anderen auf seinem Gesicht fühlen, als dieser immer wieder mit seiner Hand durch sein Haar und über sein gerötetes Gesicht strich. Selbst Albert wusste, dass dies anders war als jene freundschaftliche oder tröstende Nähe, wie sie sie damals geteilt hatten. Die Stimme des Grafen war leise, lag kaum über einem Flüstern, und der junge de Morcerf fühlte lange, seidige Haarsträhnen über sein Gesicht gleiten, als Dantés sich zu ihm herabbeugte und seine Lippen auf die seinen legte. Albert wusste nicht, wie ihm geschah, was er nun tun sollte. Er blickte in das nobel geschnittene Gesicht des Grafen vor sich, fühlte dessen warme Lippen auf den seinen. Als ihn die Erkenntnis traf, was da eben geschah, krallte er die Finger einer Hand in das Bettlaken bevor er mit der anderen mit sanfter Gewalt versuchte, den Grafen von sich weg zuschieben. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+Edmond Dantes Nein... nein... er konnte es doch nicht so schnell vorübergehen lassen... nicht jetzt. Nicht jetzt, da er endlich den Mut gefunden hatte! Doch sein Gewissen und seine Ehre verboten ihm, auch nur eine weitere Sekunde über den jungen Mann gebeugt zu bleiben, wo dieser sich so offensichtlich dagegen wehrte. Mit trauriger Miene löste er sich von Albert, blickte ihn noch einen Moment lang herzzerreißend an und wand dann den Blick von ihm ab. Wenige Sekunden später war er aufgestanden und schickte sich an, das Zimmer zu verlassen. Das war's. Alles aus. Er hatte alles verdorben. Sich selbst und dem jungen de Morcerf, der so viel von ihm hielt. Jetzt war alles vorbei. Albert würde nicht mehr so wohlwollend über ihn denken und Dantés konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)