Verschnitt von Wo_Anders (Out-takes; Behind The Scene; Making Of) ================================================================================ Kapitel 4: Interview – R. Ayanami --------------------------------- Interviewer: Vielen Dank, dass sie sich für dieses Interview so kurzfristig Zeit genommen haben, Fräulein Hayashibara, wir wissen gar nicht, wie wir ihnen das vergelten können! (Der Übersetzer will gerade anfangen zu übersetzen, als er von M. Hayashibara unterbrochen wird.) M. Hayashibara: Mit einem Erdbeerparfait (lacht). Nein im Ernst, das mache ich doch gerne. I.: (verwirrt) Sie sprechen deutsch? M.H.: (verschmitzt) Sollte ich wohl, wenn ich Deutsche bin. (zum Übersetzer) Sie können sich was zu trinken holen, während wir uns hier unterhalten, ja? (Übersetzer nickt) Gut! I.: (kopfschüttelnd) Na, dann fangen wir an, ich möchte ja nicht unnötig ihre freie Zeit verschwenden (macht eine wegwischende Handbewegung). Wie sind sie zu NEON GENESIS EVANGELION gekommen? R.A.: Oh, das kam wirklich ganz unverhofft. Mein Vater hatte in einer Zeitschrift gelesen, dass nach einer japanstämmigen Schauspielerin gesucht würde, die in etwa meine Größe und Alter habe, und da Berlin mit der Bahn bloß eine Stunde weit weg ist, haben wir uns gedacht gehabt, dass ich es mal versuchen sollte. I.: Also sind sie nicht in Japan geboren? R.A.: Nein, meine Eltern wohnten bereits 5 Jahre in Deutschland, bevor ich geboren wurde. Was meinen sie, wieso ich ihnen hier in Deutsch antworte! Ich lerne doch keine so schwierige Sprache, weil ich mich mit Yuko unterhalten will. Übrigens hat sie die Rolle bekommen, um die ich mich beworben hatte - verkehrte Welt, hm? I.: Das überrascht mich nun doch. Sie hatten sich um die Rolle der Asuka Langley Soryu beworben? M.H.: Ja. Wie sie sicher wissen, wird Yuko einen Charakter spielen, der im Verlauf der Serie viele Wandlungen durchlaufen wird. Natürlich war das aus der kurzen Beschreibung nicht klar, aber trotzdem halte ich sie für die interessantere Rolle. Allerdings war ich dem Castingagenten zu Japanisch im Aussehen, weswegen er mich einen zweiten, anderen Text sprechen ließ. Sie mussten den erstmal in Hiragana und Katakana umschreiben (lacht)! I.: Dann ist Japanisch gar nicht ihre Muttersprache? M.H.: Ach, ich bin zweisprachig aufgewachsen, mehr oder weniger, aber Deutsch hat sich bei mir als hauptsächliche Sprache festgesetzt. Da kommt es mir nur zu Gute, das Rei nicht so viel zu sagen hat, das hält die Schwierigkeiten beim Lesen im Rahmen (lacht). I.: Mir fällt auf, dass sie sich sehr von der von ihnen dargestellten Person im Charakter unterscheiden. Haben sie irgendwelche bestimmte Techniken oder einen Trick, wie sich von ihrer offensichtlich lebenslustigen Art in "Rei" verwandeln können? M.H.: (emotionslose Stimme und Gesicht) Die Möglichkeit zu einem reversen Modus Operandi sollten sie in ihre Theorie mit einbeziehen. (Wechsel zu "normaler" Persönlichkeit) (lacht) Ehrlich, ich weiß es nicht, wie ich das mache. Ich habe mir das Skript damals angeschaut und gedacht "Emotionslos? Das bin ich wenn ich schlafe" und habe dann ein schlafendes Gesicht wo ich wach war gemacht, und fertig war sie. Natürlich musste ich etwas üben, bis ich die normalen Gefühle aus meiner Stimme raus hatte, aber es ging eigentlich recht schnell. Und wie gesagt - ich habe bisher ja nicht wirklich viele Zeilen gehabt. I.: Da es unsere Leser gerade nicht sehen können - sie haben schulterlanges schwarzes Haar und braune Augen. Tragen sie eine Perücke und Kontaktlinsen während der Dreharbeiten oder ist dieses Problem anders gelöst? M.H.: Oh, das ist ganz einfach. Ich husche vor dem Drehtag immer einmal ins Central Dogma, lasse meine Seele auf einen Klon mit blauen Haaren und roten Augen transferieren und das Ganze rückwärts, wenn der Drehtag vorbei ist. (Interviewerin starrt) Okay, das war vielleicht etwas weit vorweg gegriffen. Ehrlich gesagt, es ist eine Perücke. Und Kontaktlinsen. Hat ziemlich gedauert, bis ich den Trick bei den Mi-- Dingern heraus hatte, aber mittlerweile gehts. I.: Fräulein Hayashibara, wir danken für das Gespräch und werden uns hoffentlich demnächst wiedersehen. M.H.: Es war mir ein Vergnügen. In diesem Szenario ist Megumi Hayashibara die "Schauspielerin" von Rei Ayanami und eine 15jährige japanstämmige Deutsche. Im Original ist Megumi Hayashibara die Synchronsprecherin von Rei Ayanami und war zur Zeit der Ausstrahlung 28 Jahre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)