Der Stein des Unbeherrschten Kapitel 13: Die kleine Noriko von SteveRogers ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Weiß Kreuz So. Hier endlich das nächste Kapitel. Tut mir leid daß ihr warten musstet. Ich hatte nur in letzter Zeit viel anderes zu tun, da blieb mir leider wenig Zeit für meine geliebten Geschichten. Aber jetzt dürft ihr weiterlesen. Ich hoffe, dieses Kapitel ist überhaupt etwas geworden. Aber das wißt nur ihr am besten. Viel Spaß beim Lesen! Der Stein des Unbeherrschten Kapitel 13: Die kleine Noriko Genervt zieht Youji an seiner Zigarette. Lustlos folgt er den anderen. Eine Hand befindet sich in der Hosentasche, die andere ist immer für den Tabakwaren bereit. Schließlich bringt er seine Frage über die Lippen: "Wie lange wollen wir denn noch hier in der Stadt bleiben? Ich will nach Hause!" "Wir gehen ja gleich.", meint Ken, der sich zu ihm umdreht. "Gleich? Wann gleich?", stellt der Langhaarige erneut eine Frage. "Na, eben gleich!", entgegnet der Gefragte. "Das dauert mir zu lange!!" Plötzlich nehmen Kens Ohren ein Weinen wahr. Suchend schaut er sich um, woher es kommt. "Was ist los, Ken-kun?", fragt Omi, der stehen bleibt. Auch Aya hält an. "Hört ihr das nicht auch?", stellt der Dunkelhaarige die Gegenfrage, "Da weint jemand." Immer noch schaut er sich um. Bis er ein kleines Mädchen entdeckt, daß weint. Sofort geht er hin. "Warte!", ruft Omi ihm nach und folgt. Youji verdreht die Augen und folgt den anderen. Ein kleines Mädchen mit schulterlangen holzbraunen Haaren und einer gelben Schleife im Haar sitzt auf einer Bank und weint sich die Augen aus. Sie trägt ein hübsches gelbes Kleid mit weißen Rüschen. Ken kniet sich zu ihr hin: "Warum weinst du denn, Kleines?" Das Mädchen hört kurz auf zu weinen und schaut ihren Gegenüber an. Doch sofort fängt sie wieder an zu weinen. Aus der Hosentasche holt Ken ein Taschentuch heraus und reicht es dem Kind. "Danke...", gibt es hörbar von sich und wischt sich Tränen weg. "Warum weinst du denn?", fragt der Dunkelhaarige liebenswert. "Meine Eltern....", beginnt das Kind unter Schniefen zu erzählen, "Sie haben mich vergessen...." Auch Omi kniet sich zu der Kleinen hin: "Wie lange wartest du denn schon?" Die Gefragte schaut auf die große Uhr außerhalb eines Geschäftes. Dann antwortet sie: "Als Mama und Papa sagten ich soll hier warten, war der eine Zeiger auf der 1." Aya schaut auf seine Armbanduhr: "Fast drei Stunden." "Das ist nicht normal. Da stimmt doch was nicht.", sagt Omi zu seinem Nebenmann. Dieser stimmt mit einem Nicken zu. Hernach will er wissen: "Wie heißt du denn?" "Noriko." Ken hält ihr seine Hand hin: "Okay, Noriko. Ich schlage vor wir gehen eine Kleinigkeit trinken und dann gehen wir zur Polizei und fragen nach deiner Mama und deinem Papa. Was hältst du davon?" Noriko schaut auf die Hand des Jungen. Langsam legt sie ihre darauf und nickt. "Du mußt keine Angst haben.", versichert Ken mit einem freundlichen Lächeln, "Ich bin übrigens Ken. Und das sind Omi, Aya und Youji." "Hallo.", entgegnet das Mädchen noch ein wenig schüchtern und schaut kurz in die Runde. Immer noch lächelt der Dunkelhaarige das Mädchen an. Er will ihr damit zeigen daß sie keine Angst haben muß. Allmählich fühlt sie sich auch sicherer. Ihre Hand gehalten von Ken folgt sie brav den anderen. Vor einem Schreibwarengeschäft bleiben die Jungs stehen. "Was wollen wir denn hier?", fragt Youji und wirft seine Kippe auf den Boden um sie auszutreten. Doch er bekommt keine direkte Antwort. Aya holt einen Schein aus seinem Geldbeutel den er Omi gibt: "Hol doch bitte einen kleinen Zeichenblock und einen Bleistift." "Wofür brauchst du denn das?", möchte der Angesprochene wissen. "Das siehst du schon.", entgegnet der Gefragte. Der Junge zuckt mit der Schultern, geht aber wie ihm gesagt in das Geschäft. Noriko zieht an Kens langärmlichen T-Shirt. Er wird aufmerksam und kniet sich zu ihr: "Was ist denn?" "Ich hab Durst.", antwortet das Mädchen ein wenig verlegen. Freundlich legt der Fußballer seine Hand auf den Kopf des Kindes: "Du bekommst gleich etwas, wie versprochen." Kurz darauf kommt auch schon Omi wieder mit einer Tüte, die er seinem Freund überreicht. "Hab alles bekommen.", berichtet er, "Aber ich frage mich was du damit willst." "Das siehst du schon noch." Es dauert auch nicht lange bis die Jungs mit dem kleinen Mädchen in einem Café sitzen. Sie sitzen oben, im dritten Stock eines Gebäudes, welches ein Cafeteria beinhaltet. Noriko sitzt neben Ken und trinkt eine Limonade. Aya stellt seinen Kaffee ab und holt aus der Tüte den Block und den Bleistift heraus. "Was willst du denn damit?", möchte Omi wissen. Doch seine Frage erübrigt sich als der Rothaarige sich zum Mädchen wendet: "Wie sehen denn deine Eltern aus?" Dem Jüngsten geht ein Licht auf: "Ich verstehe. Du willst ein Phantombild von ihren Eltern zeichnen." Sein Freund nickt nur. "Ein Phantombild?", fragt Youji nach. Doch dann bricht er in Lachen aus. "Was ist bitte daran witzig?", fragt Omi. Der Langhaarige muß sich erst ein wenig beruhigen, dann erklärt er: "Entschuldige, aber wenn ich mir vorstelle: Aya und zeichnen?", das Lachen wird wieder stärker, "Da kommen doch nur Strichmännchen heraus." Die Blicke des Rothaarigen sind tödlich, die den Lachenden treffen. Ken wendet sich an Noriko: "Wenn du uns ungefähr sagen kannst wie deine Eltern aussehen, dann hat es auch die Polizei leichter deine Eltern zu finden." Das Mädchen nickt. Dann sagt sie zu Aya: "Mama hat ein hübsches Gesicht und sie trägt oft Lippenstift. Ihre Haare sind fast so lang.", und zeigt mit ihren Händen die ungefähre Länge der Haare. Sie beschreibt weiter so gut sie kann wie ihre Eltern aussehen. Nach einigen Minuten hat Aya zwei Bilder vor sich liegen. Sprachlos schaut Omi auf die Zeichnungen. "Nicht schlecht.", gibt Youji zu. "Nicht schlecht?", fragt der Jüngste fast schon schockiert nach, "Die sind... unglaublich, die... die sind unbeschreiblich!" "Es ist ja nur für die Polizei.", gibt Aya hinzu und trinkt von seinem Kaffee. "Sag mal, macht es dir wirklich nichts aus mit uns zu kommen?", fragt Ken das Mädchen. Dieses entgegnet: "Nein, ihr seid super nett! Und Angst habe ich auch keine mehr!" Der Dunkelhaarige muß lächeln. Er legt eine Hand auf ihren Kopf. Auf der Polizeiwache schaut sich einer der Beamten die beiden Phantombilder genau an. "Hm.", gibt dieser von sich, "Tut mir leid, aber diese Personen haben sich nicht gemeldet." Noriko schaut traurig auf den Boden. Omi versuchen sie zu trösten. Ken hingegen wendet sich an den Polizisten: "Sagen Sie, wäre es möglich daß wir das Mädchen mitnehmen könnten?" "Sicher, ist ja nicht meines." "Wenn sich die Eltern der Kleinen doch noch melden, könnten Sie ihnen dann unsere Nummer geben?", fragt der Dunkelhaarige weiter. "Ja, schreiben Sie einfach die Nummer auf.", meint der Mann und legt einen Zettel hin. Ken schreibt die Nummer des Blumengeschäftes hin. "Danke.", sagt der Beamte, "Wir melden uns wenn es etwas Neues gibt." "Vielen Dank.", bedankt sich der Fußballer. Sie verlassen die Polizeistation wieder. Wieder zu Hause angekommen geht Omi ins Wohnzimmer. Seine beiden Kätzchen liegen auf der Couch. Doch sie sind vom Lärm der Haustür wach geworden. "Ja hallo, meine kleinen.", begrüßt der Junge die beiden glücklich und geht zu ihnen hin. Diese fangen wieder an zu miauen. Scheinbar freuen sie sich Omi zu sehen. Er nimmt die Kleinen auf den Arm. Ken kommt mit Noriko ebenfalls ins Wohnzimmer. "Da sind ja Katzen!!!", ist das kleine Mädchen begeistert. Sie geht zu Omi. "Darf ich eine nehmen? Bitte, bitte! Ich will eine auf den Arm nehmen!!", bettelt sie und streckt die Arme nach ihnen aus. "Ja, du darfst eine nehmen.", entgegnet Omi. Er gibt ihr Mia. "Du bist aber süß!", spricht die Kleine zum Kätzchen. Mia allerdings fängt wieder an zu miauen. Sie will zu ihrem Omi. Der Junge setzt sich auf den Boden und setzt Ran ab. Dieser beginnt mit Omis Schnürsenkeln zu spielen. Auch Noriko setzt sich auf den Boden dazu. "Wem gehören die denn?", fragt das Mädchen. "Das sind meine. Die habe ich von Aya geschenkt bekommen.", erzählt der Gefragte glücklich. Ken gesellt sich ebenfalls dazu. "Macht es dir wirklich nichts aus heute Nacht bei uns zu bleiben?", fragt er noch mal nach. "Nein.", versichert Noriko, "Wirklich nicht! Mir gefällt es schon jetzt ganz toll bei euch!" Den ganzen Abend spielt Noriko mit den Kätzchen, allerdings tut das nicht oft den Kleinen gut, was Omi ab und zu zum Verzweifeln bringt. Doch allmählich wird das kleine Mädchen müde. Aya und Youji sitzen auf der Couch. Der Langhaarige liest Zeitung. "Bist du müde?", fragt Ken die Kleine. Die Gefragte nickt und reibt sich die Augen. Er steht auf und nimmt Noriko auf den Arm. "Wir gehen schlafen.", sagt er den anderen Bescheid. "Ich gehe auch gleich.", erwähnt Youji und macht seine Zigarette aus nachdem er seine Zeitung weglegt. "Gute Nacht.", sagt das Mädchen zu allen. Omi und der Langhaarige entgegnen gleichzeitig: "Schlaf gut." Ken nimmt Noriko mit hoch in sein Zimmer. Gähnend erhebt sich der Raucher von der Couch und streckt sich: "Ich gehe dann jetzt auch mal schlafen. Gute Nacht." "Nacht.", sagt der Jüngste ihm nach. Müde tappst der Langhaarige die Treppen hoch. Omi nimmt seine Kätzchen und setzt sich zu Aya auf die Couch. Er lehnt sich an seinen Freund. Liebevoll legt der Rothaarige einen Arm um ihn. "Schade daß wir kaum Zeit für uns haben.", bedauert der Junge. "Kommt schon noch.", versichert sein Liebster. Mia rollt sich auf Omis Schoß ein und macht die Augen zu. Ran hingegen bevorzugt wohl Aya, denn das kleine Kätzchen krabbelt rüber aus seinen Schoß und setzt sich dort hin. Der Kleine schaut zu Aya hoch. Der junge Mann merkt daß er beobachtet wird. Er schaut das kleine Kätzchen an. Nun sehen sich Kätzchen und Mann in die Augen. Das geht sekundenlang so still weiter. Omi muß lächeln. Ran schaut Aya so lange an, bis er ein Miauen von sich gibt. Aya streichelt die kleine Katze. Ein wenig ungewollt wirft der Junge einen Blick auf die Uhr. Er ahnte schon daß es spät ist und sein Blick hat es bestätigt. "Ich gehe dann wohl auch schlafen. Ich habe morgen Schule.", meint er und erhebt sich, nachdem er Mia vorsichtig auf den Arm nimmt. Sodann nimmt er auch Ran hinzu. "Gute Nacht.", sagt Omi und beugt sich zu seinem Freund hervor. Er gibt ihm einen Kuss. Doch das nutzt der kleine Ran aus, denn er kommt so endlich an Ayas Strähnen, mit denen er spielt. Nach dem Kuss schauen Omi und sein Freund auf den kleinen verspielten Tiger. Sie müssen lächeln, ja, auch Aya muß ein wenig seine Mundwinkel heben. Der Schüler stellt sich wieder aufrecht hin, doch das paßt Ran gar nicht, denn so kommt er nicht an die Strähnen heran. Seine Stimmung zeigt er mit einem Miauen. "Nein, jetzt ist Schlafenszeit.", meint Omi zu dem kleinen Kätzchen. Er lächelt sodann seinem Freund noch einmal zu, bevor er die Treppen nach oben in sein Zimmer geht. "Bist du bald fertig?", fragt Noriko, die auf Kens Schoß sitzt und ungeduldig mit den Beinen zappelt. "Du mußt dich noch etwas gedulden.", entgegnet der Angesprochene, "Schließlich muß man einer Prinzessin 100 mal mit der Bürste durch die Haare." Das kleine Mädchen ist keineswegs verärgert. Sie freut sich sogar darüber. Schließlich ist das so was wie ein Kompliment. Sie trägt ein T-Shirt von Ken, welches er ihr zum Schlafen gegeben hat. "So. Fertig.", verkündet der junge Mann. Er legt die Bürste auf seinen Nachttisch. Noriko klettert von seinem Schoß herunter. Sie kuschelt sich in die Decke ein und bald auch an Ken, der das Licht der Nachttischlampe löscht. "Ich hab dich liebgewonnen, Ken!", sagt das kleine Mädchen glücklich. Der Dunkelhaarige muß lächeln. "Jetzt wird aber geschlafen.", meint der junge Mann. Noriko schließt die Augen: "Gute Nacht, Kenny-Schatz." Der Angesprochene wird leicht rot, muß aber nach wie vor lächeln. "Dir auch eine gute Nacht.", wünscht er ihr anschließend. "Ich habe das Gefühl eine kleine Schwester zu haben.", denkt Ken lächelnd. Auch er schließt bald darauf seine Augen um ins Land der Träume zu gelangen. "Verdammt! Ich muß los!", flucht Omi nach einem Blick auf die Uhr am nächsten Morgen. Er drückt wieder mal seine Kätzchen seinem Freund in die Arme und meint: "Bitte füttere sie dann. Danke! Tschüs!" Der Schüler stürmt aus der Wohnung raus auf die Straße. Aya schaut ihm nach. Die kleinen Kätzchen allerdings spielen wieder mit Ayas Strähnen, was sie so gerne machen. "Guten Morgen!", grüßt Ken, der mit Noriko auf dem Arm in die Küche kommt. Dort setzt er sie ab. Das kleine Mädchen geht sofort zu Aya um ihm die Kätzchen abzunehmen. Der Rothaarige läßt es geschehen und somit verschwindet das Kind mit den Tieren im Wohnzimmer. "Ist Omi schon zur Schule?", fragt der Dunkelhaarige, der sich einen Saft einschenkt. "Ja.", entgegnet der Gefragte kurz. Er räumt den Frühstückstisch wieder ab. "Aya....", fängt der Fußballer an, was sich als der Beginn einer Frage anhört. "Ja, du darfst.", kommt es vom Rothaarigen. Erstaunt schaut Ken den jungen Mann an. Dann sagt er: "Ich habe doch noch gar nicht gefragt." "Du willst heute auf die kleine Noriko aufpassen. Das ist kein Problem.", erklärt der 20jährige, der ohne den anderen anzuschauen, mit ihm redet. "Danke!", freut sich der Teampartner. Irgendwo in einem dunklen Raum befinden sich drei Männer in dunklen Anzügen. Es ist mehr eine Halle als ein Raum. Mit großen Hüten sind ihre Gesichter nicht zu erkennen. Der Raum wird nur von ein paar Strahlen der Sonne erhellt, allerdings nicht besonders viel. Doch die drei Männer sind nicht alleine. Ein Ehepaar, gefesselt aneinander und am Boden sitzend, schauen ängstlich die drei an. Eine Frau mit dunklen Haaren, die ihr bis unter die Ohren geht und ein mittel blonder Mann mit Brille. Einer der Männer, der Größte, hält dem Ehepaar eine Waffe hin: "Nun reden Sie! Wo ist Ihre Tochter?" "Wir wissen es nicht!", entgegnet der Mann verzweifelt, "Aber sie muß in Sicherheit sein und das ist gut so!" "Was wollen Sie von unserer kleinen Noriko?", fragt die Frau mit viel Mut, den die Angst ist größer. Der zweite dieser Männergruppe tritt neben seinen Komplizen heran: "Sie können es sich doch denken. Wir wollen wissen ob Sie wirklich alles für Ihre kleine Prinzessin tun würden. Wenn ja, dann wollen wir daß Sie Ihre Firma schließen, Herr Takezawa!" "Aber das geht nicht! Wovon sollen wir leben?" "Das ist Ihr Problem!", schreit der dunkel bekleidete Mann zurück, "Seit Ihre Firma im Geschäft ist, ist unsere nicht mehr im Rennen. Die Umsätze sinken und unser Chef ist bald pleite! Unsere Firma geht bald bankrott!!! Und daran sind nur Sie schuld!" Auch der Dritte schließt sich der Unterhaltung an: "Wenn wir erst mal Ihre Tochter haben, dann denken Sie sicher anders.", und fängt an zu lachen. Verzweifelt schauen sich die beiden Eltern an. Sie befürchten das Schlimmste. "Na dann.", meint der Mann mit der Waffe, die er einsteckt, "Ich werde mich mal auf die Suche machen." Lachend wendet er sich von den anderen ab. Zur gleichen Zeit steht Aya im Laden und gießt die Blumen. Noriko kommt zu ihm. Zuerst schaut sie ihm interessiert zu. Doch als sie merkt daß er sie nicht bemerkt, zieht sie an seiner Schürze. "Was ist?", fragt der junge Mann. "Ich will auch die Blumen gießen!", entgegnet das kleine Mädchen. Aya schaut das Kind an. "Bitte!!!", bettelt sie. "Na gut.", meint der Rothaarige. Er gibt dem Mädchen die Gießkanne in die Hand und hebt sie hoch. Die Freude des Kindes steht deutlich im Gesicht geschrieben. "Die rote Blume dort oben braucht Wasser.", weist der Rothaarige ein. Glücklich hält Noriko die Gießkanne über die Pflanze. "Das machst du gar nicht so schlecht.", lobt sie Youji, der aus dem Wohnbereich in den Ladenbereich kommt und zum Thesen geht. Doch wie es für kleine Kinder so ist, sind sie schnell für andere Dinge zu begeistern. Sie hört die Ladentür aufgehen. Ken kommt herein. "Kenny-Schatz!", ruft Noriko begeistert und versucht sich zu ihm zu drehen. Die Kanne hat sie vergessen, denn nun ist sie über Aya gekippt. Nun werden seine Haare gegossen. Das bringt den Dunkelhaarigen natürlich zum Lachen. Erst jetzt merkt das kleine Mädchen was sie ohne es zu merken macht. Schnell nimmt sie die Gießkanne ordentlich in die Hand. Das Wasser läuft noch ein wenig über Ayas Gesicht. Seine Blicke sagen alles: Vielen Dank auch! "Entschuldigung.", meint Noriko etwas eingeschüchtert. Aya setzt die Kleine ab. Er streicht sich ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht. Ken jedoch muß immer noch lachen. Er kann nicht mehr aufhören. Auch Youji befindet sich schon mitten in einem Lachanfall. "Dein Gesicht hättest du sehen sollen!", bringt der Langhaarige prustend heraus. Das kleine Mädchen rennt zu Ken. Sie versteckt sich hinter ihm, denn sie glaubt, Aya wird nun wütend. Doch dieser macht keinerlei Anstalten schimpfen zu wollen. Wenn er sich über etwas ärgert, dann über das Lachen seiner Teampartner. Ohne ein Wort zu sagen verläßt er den Ladenabteil und geht in die Küche, um sich ein wenig trocken zu machen. Youji kann sich nicht beruhigen. Er lacht was seine Lachmuskeln hergeben. Sein Bauch tut schon weh, den er sich schon hält. Ken hingegen kann sich einigermaßen vom Lachen wieder zurückhalten. "Das wollte ich nicht...", meint Noriko eingeschüchtert. Der Dunkelhaarige dreht sich zu ihr um, kniet sich anschließend zu ihr: "Ist doch nicht so schlimm. Kann schon mal passieren." "Aber das wollte ich wirklich nicht." "Nicht so schlimm.", wiederholt er sich, "Laß uns raus gehen. Draußen kannst du noch ein paar Pflanzen gießen, die auf dem Boden stehen." Nickend nimmt sie sein Angebot an. Gemeinsam verlassen sie den Laden und kümmern sich draußen um die Blumen. Youjis Lachen allerdings ist bis draußen zu hören. Was Ken und Noriko nicht wissen, ist, daß sie beobachtet werden. Ein Mann sitzt in einem dunkeln Auto gegenüber des Geschäftes und schaut den beiden bei ihren Tun zu. "Hey, hallo!", hören Ken und das Mädchen jemanden näher kommen. Sie richten ihre Blicke in die Richtung, aus der es kam. Omi kommt auf die beiden zu gerannt. "Hallo!!!", ruft Noriko ihm entgegen. Bei ihnen angekommen schnauft sich der Junge kurz aus. "Na? Wie war denn sie Schule?", möchte der Dunkelhaarige wissen. "Ging so.", entgegnet der Gefragte und legt seine Hand auf Norikos Kopf: "Und? Was hast du heute so gemacht?" Doch diese Frage erinnert Ken an das kleine Mißgeschick, worin Aya verwickelt war. Er muß wieder lachen. Verwundert schaut Omi den Lachenden an: "Was ist denn los?" Doch er bringt keine Antwort heraus. Das Mädchen hingegen antwortet: "Ich habe heute aus Versehen Aya gegossen. Das wollte ich nicht." Diese Aussage bringt Ken noch mehr zum Lachen. Omi allerdings muß sich die Situation erst mal vorstellen. Dann kann er sich das Lachen nur verkneifen. "Ich sehe mal lieber nach ihm.", meint er und verschwindet im Laden. "Kenny-Schatz, beruhige dich bitte wieder.", spricht Noriko den Lachenden an. Nur mühsam schafft der Dunkelhaarige es, sich zu beruhigen. "Schon gut.", meint er, "Ich beruhige mich ja wieder." "Das will ich dir auch raten, Kenny-Schatz. Die Pflanzen brauchen noch Wasser." "Ja, du hast ja recht. Ich hole nur noch die restlichen, die raus müssen.", gibt Ken Bescheid. Er geht zurück in den Laden. Noriko nimmt die Gießkanne wieder in die Hand und gibt den Blumen ihr Wasser. "Sag mal, wo ist denn deine kleine Ehefrau?", fragt Youji grinsend, der gerade eine Zigarette ausdrückt. Böse funkt Ken ihn an, gibt aber bald darauf Antwort: "Sie ist noch draußen. Ich gehe ja gleich wieder zu ihr." Plötzlich hört man von draußen ein lautes Schreien. "Noriko!!!", reagiert der Dunkelhaarige schnell. Er rennt nach draußen, Youji und die anderen beiden folgen ihm. Erschrocken sieht er einen dunklen Wagen wegfahren. Kurz hat er sehen können, daß Noriko im diesem Auto sitzt. "Noriko!!!", ruft er ihr nach und rennt hinterher. Doch lange kann er mit dem Fahrzeug nicht mithalten. "Verdammt!!!", flucht er verzweifelt und wütend zugleich. Er geht wieder zu seinen Freunden. "Sieh mal, Ken-kun, was die Entführer da gelassen haben.", macht Omi ihn aufmerksam und hält ihn einen Zettel unter die Nase. Der Angesprochene nimmt diesen ab und liest laut vor: "Du liebst deine Schwester sehr. Wenn du deine Eltern und deine kleine Schwester wieder sehen willst, besorge uns eine Millionen Yenn! Oder die drei sterben! Weitere Anweisungen bekommst du telefonisch." "Was bedeutet das?", überlegt Youji laut. "Sie halten mich wohl für Norikos großen Bruder.", redet Ken hörbar vor sich hin. Omi fängt an nachzudenken. Nachdem die Jungs den Laden geschossen haben, lassen sie sich im Wohnzimmer nieder. Nur Ken kommt nicht zur Ruhe. Er läuft nervös hin und her. "Jetzt hör doch mal auf.", meint Youji, der sich wieder mal eine Zigarette anzündet, "Das macht uns selbst noch nervös." "Entschuldige, aber ich mache mir Sorgen.", entgegnet der Angesprochene. Seine Gefühle kann man ihm sehr gut anerkennen. Aya, der neben seinem Freund auf der Couch sitzt, schaut diesen an. Schließlich fragt er: "Was hast du denn?", und legt seine Hand auf dessen Rücken. "Ich denke die ganze Zeit nach.", antwortet Omi, "Wenn in dem Brief etwas von Eltern stand, dann müssen sie ja Norikos Eltern sein. Aber warum wollen sie so viel Geld?" "Das ist doch logisch.", gibt Youji gelassen darauf, "Lösegeld." Omis Blicke werden ernster: "Vielleicht. Aber wenn man Lösegeld fordert, dann entführt man doch das Kind fordert es von den Eltern. Woher wollen sie wissen ob Noriko einen großen Bruder hat, der Geld verdient?" "Wenn sie genau nachgeforscht hätten, dann würden sie wissen daß sie keine Geschwister hat.", hängt Aya an, der seinen Freund am schnellsten versteht. "Dann weiß ich auch nicht weiter.", meint der Langhaarige und zieht an seinem Tabakwaren. "Egal, wir müssen etwas tun!", ist Ken der Ansicht. "Ich weiß, Ken-kun.", sagt Omi. Er schaut zu seinen Fußgelenken. Die kleinen Kätzchen haben ihren Besitzer gefunden. Mia lehnt sich an sein eines Bein, Ran hingegen spielt mit den Schnürsenkeln der Turnschuhe. Der Junge seufzt und nimmt darauf seine kleinen Katzen hoch, die er auf seinem Schoß absetzt. Er streichelt sie, denkt allerdings immer noch nach. Plötzlich klingelt das Telefon. Ken ist der erste, dem viele Gedanken durch den Kopf schießen. Er rennt in die Küche um abzuheben. Etwas hektisch meldet er sich: "Ja, hallo?" "Ken? Ich bin's, Manx." Zwar beruhigt sich der Dunkelhaarige ein wenig, ist aber mehr verzweifelt als erleichtert. "Ich wollte nur sagen daß ich gleich mal vorbeikomme.", sagt die Frau am anderen Ende der Leitung Bescheid. "Ist... ist gut...", stammelt der Angesprochene. Kurz darauf legt sie auf. Auch Ken legt auf, senkt den Kopf. Youji kommt aus dem Wohnzimmer zu ihm: "Wer war denn das?" "Manx... sie kommt gleich...", antwortet der Gefragte. Er geht zum Tisch in der Küche und läßt sich auf einen Stuhl fallen. "Deswegen mußt du nicht niedergeschlagen sein. Wird nur ein neuer Job sein. Das... oh, entschuldige.", erst nach flüssigem Reden merkt der Langhaarige was der da von sich gibt. Er hält sich sofort wieder zurück von dem, was er eigentlich hätte sagen wollen. Vorsichtig fragt er: "Du machst dir immer noch Sorgen, was?" Der Angesprochene nickt nur stumm. "Paßt genau auf.", fordert Manx auf, die bald nach ihrem Anruf anwesend ist, "Es handelt sich dieses Mal um drei Entführer, die ihr eliminieren müßt. Wir wissen daß sie Momentan eine Familie gefangen halten. Sie waren Arbeiter eines großen Unternehmens, welches vor einem Jahr fast bankrott ging. So wie die Sache aussieht haben sie die Familie des Chefs ihrer Konkurrenten entführt." "Entführer?", Ken springt fast schon vom Sessel auf. Dieser kippt nach hinten. "Ja.", bestätigt die Frau, "Ein Elternpaar und ihre Tochter haben sie in ihrer Gewalt." "Noriko...", redet der Dunkelhaarige besorgt vor sich hin. Manx versteht nicht ganz was mit dem Fußballer los ist. Deshalb legt Youji eine Erklärung hin: "Ken hat letztens ein kleines Mädchen aufgegabelt, aber heute wurde sie entführt." "Verstehe.", murmelt die Rothaarige vor sich hin. "Wo finden wir die Entführer?", fragt Omi. Die Gefragte senkt den Kopf: "Das konnten wir leider nicht herausfinden. Wir müssen uns auf euch verlassen." "Dann muß ich den Standort dieser Männer finden....", redet der Junge nachdenklich vor sich hin. "Dann tu endlich was!!", schreit Ken fast schon in seiner Verzweiflung. "Hör mal, das ist nicht so einfach!", entgegnet der Angesprochene, "Ich brauche irgendeinen Hinweis, und den haben wir nicht. Wir haben nur den Zettel und müssen warten bis sie sich wieder melden. Ich kann nur Schritt für Schritt arbeiten." Unerwartet klingelt wieder das Telefon, was Ken wieder erschreckt. Doch dieses Mal gibt es keine Zweifel daß es nicht die Entführer sind. Hastig rennt er in die Küche und hebt ab: "Ja, hallo?" "Wer ist dran? Ich möchte mit einem gewissen Ken sprechen.", meldet sich vom anderen Ende eine tiefe Stimme. "Ja, ich bin dran." "Hör zu, Junge. Wir haben deine Eltern und deine kleine Schwester." "Geht es ihnen gut?", fragt der Fußballer nach. "Noch, ja.", entgegnet der Gefragte am Telefon, "Aber das kann sich noch ändern. Und alles hängt von dir ab, Junge." "Was soll ich tun?", informiert sich Ken in leichter Panik. Manx und die Jungs kommen leise hinter dem Dunkelhaarigen um zu erfahren was los ist. "Du hast sicher den Zettel gefunden, der für dich bestimmt war. Ich wiederhole die Summe: eine Million Yenn. Wo du das Geld auftreibst, ist deine Sache. Um sieben Uhr rufe ich noch mal an." Ken schaut auf die Wanduhr. Sodann spricht er wieder mit dem Anrufer: "Wie soll ich das Geld in 3 Stunden besorgen?" "Tu was wir sagen, oder die drei werden sterben!", und somit legt der Mann auf. Seufzend legt der Dunkelhaarige den Hörer wieder an seinen Platz. "Was ist los?", möchte Youji wissen. "Das waren die Entführer.", berichtet der Gefragte, "Ich habe nur 3 Stunden um die 1 Million Yenn zu besorgen, oder Noriko und ihre Eltern werden sterben." "Jetzt hängt alles von euch ab. Es wäre bedauerlich wenn wir eine unschuldige Familie töten müßten.", meint Manx ein wenig besorgt. Aya legt seine Hand auf Omis Rücken: "Glaubst du, du kannst so schnell einen Plan entwickeln?" "Wie soll ich das machen?", entgegnet der Junge leicht verzweifelt und schaut seinen Freund an, "Ich habe keinerlei Anhaltspunkte nach denen ich gehen kann." Ken reagiert darauf ein wenig anders. Er bekommt es in den falschen Hals. Er packt Omi am Kragen und äußert seinen Zorn: "Tu gefälligst was, du Superhirn! Hier geht es um Leben! Du mußt was tun! Wie kannst du dich nur weigern wollen??!!" "Das reicht!", Aya geht dazwischen. Besorgt schaut Omi den Dunkelhaarigen an. Youji legt seine Hände auf Kens Schultern. Er versucht ihn ein wenig zu beruhigen: "Es bringt nichts wenn du dich aufregst. Omi wird schon etwas einfallen. Aber du mußt ihm vertrauen. Ich bin mir sicher sein kleines Köpfchen arbeitet schon." Der Angesprochene seufzt nur. Er senkt den Kopf. "Ich hab's!", verkündet der Junge. "Einen Plan?", fragt Ken voller Hoffnung nach. Der Gefragte nickt. Sodann meint er: "Der Plan ist zwar noch nicht vollständig, aber hört genau zu." Somit teilt der Junge seinen Teampartnern den Plan mit. "Macht mich los!!! Ich will zu Mama und Papa!!!", schreit Noriko fast schon weinend. Sie ist gefesselt auf einem Stuhl, der weiter weg von ihren Eltern steht. "Lassen Sie unsere Tochter in Ruhe!!", mischt sich die Mutter mit ein. Doch einem der Entführer wird das wahrscheinlich zu laut. Dieser schreit: "Ruhe!!!!" Das Mädchen zuckt erschrocken zusammen. Aber auch die Eltern. Schließlich wagt es der Vater vorsichtig zu fragen: "Was haben Sie mit unserem kleinen Mädchen vor?" Doch als Antwort richtet der Größte der drei Männer auf ihn. Er bleibt stumm. Ein anderer hingegen übernimmt das Reden: "Ihr habt uns angelogen!" "Wovon reden Sie?", möchte die Frau wissen. "Sie haben uns nicht gesagt daß Sie auch einen Sohn haben!", wird der Gefragte lauter, "Aber Sie werden schon noch sehen was Sie davon haben!" "Einen Sohn?", fragt der Familienvater nach. "Stellen Sie sich doch nicht dumm! Ein großer, dunkelhaariger Junge!" Verwirrt schauen sich die beiden Eltern an. Sodann schauen sie wieder zu ihren Entführern. "Laßt bloß meinen Kenny-Schatz in Ruhe!!!", beschwert sich Noriko. "Ruhe!!!!", kommt es schon wieder von einem der Männer. Das Mädchen ist still. Aber in Gedanken spricht sie weiter: "Bitte Kenny-Schatz, hilf Mama, Papa und mir. Bitte...." Inzwischen ist schon einige Zeit vergangen. Ken sitzt in der Küche und wartet auf den versprochenen Anruf. Nervös schaut er oft auf seine Armbanduhr oder auf die Wanduhr. Er schreckt auf, als er das Telefon klingeln hört. Blitzschnell springt er auf und hebt ab: "Ja, hallo?" "Du bist es doch, oder Ken?", fragt eine finstere Stimme. "Ja, ich bin dran.", bestätigt der Dunkelhaarige etwas beunruhigt. "Hast du die 1 Million Yenn?" "Ja. Ja, die habe ich." "Hör zu, Junge. Besorg dir ein Fahrzeug. Ist mir egal ob du schon den Führerschein hast oder nicht. Dann fahr Richtung Westen Stadtende. Dann such ein altes Lagerhaus, bei dem ein rotes Schild am Tor hängt, worauf steht 'Betreten verboten'. Ich stehe in 20 Minuten draußen. Und keine Polizei!!!!", gibt der Anrufer die Anweisung. Doch ohne daß Ken antworten kann, legt der Entführer auf. Der Fußballer ist fassungslos. Er wollte sich nach dem Ergehen der Familie erkundigen. "Waren das die Entführer?", fragt Youji nach, der mit den anderen beiden in die Küche kommt. "Ja.", entgegnet Ken niedergeschlagen und hängt den Hörer wieder an seinen Platz. "Wo mußt du hin?", informiert sich Omi. "Stadtende West zu einem alten Lagerhaus." "Na dann geht mein Plan auf.", meint der Jüngste. Er zeigt dem Dunkelhaarigen ein siegessicheres Gesicht. Ken hofft innerlich, daß es auch wirklich klappt. Es dauert nicht lange bis die Vier an dem besagten Ort sind. Aya hat sein Auto gut versteckt. Aber auch Ken hat sein Motorrad an einen sicheren Platz gebracht. Während er unsicher vor dem Tor zum alten Lagerhaus steht, arbeiten sich Aya und Youji still und leise zum Lagerhaus hin, versuchen möglichst, Geräusche zu vermeiden. Omi klettert leise auf einen Baum. Aus seiner Gürteltasche, die er um seinen Bauch hat, holt er ein Fernglas heraus. Er schaut hindurch, obwohl er es nicht braucht. Mit dem Meteranzeiger, welcher im Fernglas beim Durchschauen angezeigt wird, kann Omi genaue Koordinaten an seine Partner weitergeben. Ken betritt das abgesperrte Gebiet. Unsicher schaut er sich um. Die Lagerhalle sieht schon ziemlich abgenutzt aus. Ansonsten stehen irgendwelche Fässer herum, die gefüllt sind mit irgendwelchen Säuren oder anderes. Als der Dunkelhaarige nach vorne blickt, sieht er einen Mann an der großen Tür. Dieser spricht ihn an: "Bist du Ken?" "Ja.", entgegnet der Angesprochene. Der Typ schaut auf den Koffer in Kens Hand: "Ist da das Geld drinnen?" Wieder bestätigt der Gefragte die Ansprache mit einem Ja. "Stell den Koffer weiter her zu mir und geh dann wieder dort zurück wo du gerade stehst.", befehlt der dunkel Angezogene. "Nein!", weigert sich Ken und stellt selbst eine Anforderung, "Erst die Freilassung!" Sein Gegenüber zieht eine Pistole aus einer inneren Jackentasche und zielt damit auf den Jungen: "Ich sagte: stell den Koffer weiter her zu mir! Dann passiert deinen Eltern und deiner kleinen Schwester nichts!" "Okay, okay. Aber kann ich mich darauf verlassen daß Sie wirklich Ihr Wort halten?", fragt der Dunkelhaarige nach. "Ja! Und jetzt mach schon!", wird der Kidnapper lauter. Omi bekommt die Unterhaltung von seinem Platz auf dem Baum gut mit. Da jeder sein Mikrofon dabei hat, kann er auch Ken erreichen. Dies tut er auch, aber Ken trägt ein kleines Hörgerät, welches wie ein kleiner Walkman in seinem Ohr sitzt. Es ist gut versteckt, denn so schnell sieht man es nicht. Omi funkt seinen Teampartner an, schaut immer noch durch das Fernglas: "Ken-kun. Geh 7 Schritte auf den Kerl zu. Von dort kann ich ihn treffen wenn er den Koffer nehmen will." Der Fußballer hört die Worte, tut aber so als würde er auf nichts hören. Schließlich will er sich nicht verdächtig machen. Er sagt zu seinem Gegenüberstehenden: "Na gut. Aber halten Sie Ihr Versprechen ein. Sie lassen die drei dann wirklich gehen!" "Ja, ja. Jetzt mach schon!", fordert der Mann fast schon ungeduldig auf. Zwar ist sich der Dunkelhaarige noch ein wenig unsicher, aber er erfüllt Omis Anweisung und geht sieben Schritte vor, die er in Gedanken zählt. Sodann stellt er den Koffer ab und weicht ein wenig zurück. Der Entführer geht zum Koffer hin. Omi macht seine Armbrust bereit. "Gleich ist er in Schußlinie...", flüstert er konzentriert vor sich hin und nimmt Ziel. Doch ehe er seinen Dart abfeuern kann, passiert etwas Unerwartetes. Ken bemerkt, wie der Stein unter seinem Hemd plötzlich das Leuchten anfängt. "Nein...", redet er leise vor sich hin. So wie es aussieht, will das Schicksal nicht mitspielen. Der Ast, auf dem der dunkel Blonde steht, bricht unter ihm ab. Er schreit und fällt. Am Boden angekommen landet er unsanft im Gras. Auch sind all seine benutzenden Gegenstände mit heruntergefallen. Beim Fernglas sind die Gläser kaputt. Die Armbrust liegt seelenruhig einige Meter von ihm entfernt. Das Mikrofon ist leicht verbogen. Erschrocken schaut der Entführer zu dem Jungen: "Wo kommt der denn her?" Omi versucht sich aufzurappeln. "Verdammt....", flucht er hörbar vor sich hin. Der Mann geht auf ihn zu: "Ich hätte nicht gedacht daß es hier noch jemanden gibt. Wenigstens haben wir noch eine Person mehr zu töten." Es dauert nicht lange bis vor Omi ein Typ steht, der ihn bitterböse anschaut und dabei immer noch die Waffe in der Hand hat. Mit seinem etwas schmutzigen Gesicht schaut Omi die Gestalt an, die vor ihm steht. Der Entführer allerdings ist so sehr mit dem ungebetenen Gast beschäftigt, daß er Ken völlig aus den Augen läßt. Dieser rennt nämlich Richtung Lagerhalle. "Bombay? Omi?", versucht Aya ihn über Funk zu erreichen. Aber es kommt keine Antwort. "Was ist denn los?", möchte Youji wissen, der sich zum Rothaarigen umdreht. "Omi meldet sich nicht mehr. Da stimmt was nicht.", entgegnet der Angesprochene. "Bist du sicher?", fragt der Langhaarige nach. Der Gefragte nickt. Anschließend meint er: "Ich muß nachsehen was los ist." "Ich denke es ist alles in Ordnung.", äußert sich Youji dazu. "Geh du weiter.", meint Aya, "Ich sehe nach ihm.", und rennt los. Etwas verwirrt schaut der Sonnenbrillenträger ihm nach. Dann aber wendet er sich wieder seiner Arbeit zu. Omi versucht an seine Armbrust zu gelangen. Er streckt seine Hand aus. Doch plötzlich schreit er auf, denn er dunkel bekleidete Mann tritt ziemlich gemein auf seine Hand. Der Schrei lockt Aya nur noch schneller an. "Was ist denn los?", grinst der Kerl den Jungen an, "Kommst du wohl nicht an dein Spielzeug?" Wegen der Schmerzen kneift Omi die Augen zu. Er öffnet sie erst wieder, als er den Schrei des Mannes vernimmt. "Aya.", bemerkt er. Dieser hat aus Wut den Typen mit dem Katana eliminiert. Der Körper fällt leblos zu Boden. Sofort steckt der Rothaarige das japanische Kampfschwert zurück in die Scheide. Er hilft seinem Freund auf. "Danke.", bedankt sich dieser. Doch er hält seine Hand. "Geht's?", fragt Aya ein wenig besorgt. "Ja.", entgegnet der Gefragte, "Mach dir keine Gedanken. Wir müssen zu den anderen." Nickend stimmt ihm sein Freund zu. Nachdem Omi seine ganzen Sachen wieder aufgesammelt hat, machen sich er und Aya auf den Weg zur Lagerhalle. Derweil hat Ken seinen Teampartner erreicht. Er ist außer Puste. "Wie lief es?", möchte Youji wissen. "Es ging irgendwie alles daneben. Und das nur weil der Stein schon wieder gemacht hat was er wollte.", antwortet der Dunkelhaarige. "Willst du dem Stein die Schuld geben?" "Es war aber so! Außerdem haben wir Wichtigeres zu tun. Wir müssen die Familie raus holen." "Schon gut.", meint Youji, "Zu deiner Beruhigung: ich habe sie gefunden." "Und wo?" "Dort.", gibt der Langhaarige Antwort und zeigt zu einem Fenster. Ken schaut hindurch. Er sieht Noriko, ein Elternpaar und zwei Männer in schwarz. "Und was machen wir jetzt?", fragt der Fußballer ein wenig verzweifelt. Der Langhaarige gibt keine Antwort. Statt dessen funkt er Aya an: "Balinese an Abyssinian." "Was ist?" "Wir haben die Familie und die zwei anderen gefunden. Was sollen wir machen?" "Omi sagt ihr sollt auf uns warten. Alles weitere wird er euch sagen. Wir sind gleich da." "Verstanden.", Youji meldet sich ab. Kurz darauf erklärt er: "Geduld, Ken. Sie sind gleich da." Auch wenn es dem Dunkelhaarigen schwer fällt, muß er auf die anderen beiden warten. Vor allem auf Omi, mit neuen Anweisungen. "Wo bleibt er denn?", fragt sich einer der Männer, "Die Geldübergabe müßte doch schon längst stattgefunden haben." "Keine Ahnung was er so lange macht.", meint der andere darauf. Plötzlich scheppert es laut. Die Scheibe, bei der die Jungs waren, bricht in tausend Scherben. "Wer seid ihr?", fragt der Größere der beiden Männer erschrocken, denn vier Gestalten stehen ihnen gegenüber. "Kenny-Schatz!", freut sich Noriko. Sofort eilt der Dunkelhaarige zu ihr. "Gleich bist du frei.", versichert er ihr, als er sie losbindet. Omi eilt zu den Eltern. Auch sie werden losgebunden. "Wer seid ihr?", fragt die Frau. "Das ist im Moment unwichtig. Kommen Sie!", entgegnet der Gefragte. Nach der Freilassung der drei verlassen Ken und Omi mit den dreien schnell das Gebäude. Die Entführer wollen hinterher, doch sie werden von Aya und Youji aufgehalten. Und man kann sich sicher denken wie. "Kenny-Schatz!!!", Noriko fällt Ken glücklich um den Hals. Frau Takezawa bekommt feuchte Augen vor Erleichterung und Freude: "Vielen Dank daß Sie uns gerettet haben." "Nichts zu danken.", entgegnet Omi. "Du mußt der junge Mann sein, von dem unsere Entführer dachten du seist unser Sohn.", spricht der Familienvater Ken an. Nickend antwortet dieser darauf: "Ja, so ungefähr." "Kenny-Schatz, ich wußte du würdest mich retten!", freut sich das kleine Mädchen immer noch. Sie drückt ihren Ken ganz dolle. Noch am gleichen Abend verläßt Familie Takezawa das Blumengeschäft. Nach diesen aufregenden Tag haben die Jungs die Familie zu einem kleinen Kaffee eingeladen. "Vielen Dank noch mal für alles.", bedankt sich die Mutter. "Nichts zu danken.", entgegnet Ken. Er kniet sich zu Noriko: "Du kannst natürlich immer kommen wann du willst." "Das mache ich auch, Kenny-Schatz!", entgegnet das Mädchen glücklich. "Wir haben Ihnen viel zu verdanken.", spricht der Vater weiter, "Das Wohlergehen unserer Tochter, unser Leben.... einfach alles." "Nicht der Rede wert.", gibt Omi gutherzig darauf, der seine Kätzchen auf dem Arm hat. Ran spielt mit dem Verband, der um Omis Hand ist, während Mia schon schläft. "Wir müssen jetzt wirklich los.", meint Herr Takezawa freundlich. Noch einmal umarmt Noriko Ken: "Wiedersehen! Ich werde jetzt ganz oft kommen." "Ich freue mich schon.", entgegnet der Dunkelhaarige liebenswert. Die Familie geht und winkt ihnen noch lange zu. Auch Ken winkt ihnen nach. Er schaut ihnen lange nach, bis sie von der Dunkelheit der Straßen verschluckt werden. Der Jüngste schaut seinen Nebenmann an: "Vermißt du sie?" "Ja, ich habe die kleine Noriko in mein Herz geschlossen. Ich habe mich wirklich wie ein großer Bruder gefühlt. Danke Omi, daß du einen Plan so schnell entwickelt hast." "Ach was...", kontert der Angesprochene etwas verlegen, "Es ging doch so wie so fast alles daneben." "Trotzdem. Vielen Dank.", immer noch schaut Ken in die Richtung, in der die Familie Takezawa verschwunden ist. Er hat wirklich das Gefühl, für eine Zeit lang eine kleine Schwester gehabt zu haben. Das nächste Mal: Omi: "Beim nächsten Mal hat Aya endlich nur Zeit für mich." Youji: "Und ich kümmere mich ein wenig um Kaori." Ken: "Das Beste ist ja: kein Auftrag!!!!!" Omi: "Das nächste Mal lest ihr: Das Glück kommt selten - aber es kommt!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)