Ein lang ersehntes Wiedersehen von MatsuokaRin (Freude oder Ärger??) ================================================================================ Prolog: Erinnerungen -------------------- Hallo! Das ist meine erste Fanfic und ich hoffe, dass sie irgend jemandem gefällt. Wenn nicht auch nicht schlimm. ^^ Ich nehme mir so was ja nicht zu Herzen.... Würde mich aber über Kommis freuen, alles kann beinhaltet sein, z.B. Kritik oder Gutes oder so... ^^ Also, ich wünsche erstmal viel Spaß beim Lesen... Hier noch eine kleine Erklärung: “......“ = jemand spricht //.....// = jemand denkt ».....« = jemand, der am anderen Ende des Telefons spricht So, jetzt geht’s los ^^ Kapitel 1: Erinnerungen “Gesetzt ich verliere dich und habe dann zu entscheiden, ob ich dich noch ein Mal sehe und ich weiß: Das nächste mal, bringst du mir zehnmal mehr Unglück und zehnmal weniger Glück. Was würde ich wählen? Ich wäre sinnlos vor Glück dich wiederzusehen!“ Wiederholte ein weißhaariges Mädchen die Worte, welche sie als letzte vernahm, bevor er aus ihrem Leben verschwand. Nicht für immer, aber für lange Zeit. Bis heute konnte sie seinen Blick nicht vergessen mit dem er sie ansah als jene Worte seine zart wirkenden, roten Lippen verließen. Dieser Blick, er war traurig und verletzt. Es beschämte sie, denn einen solchen Blick hatte sie bei ihm noch nie vernommen und es schmerzte sie jedes Mal ein bisschen mehr, wenn sie sich seine Worte ins Gedächtnis rief. Ihr eigener Blick lag gerade zwischen Trauer und Scham. Das Mädchen schüttelte kurz den Kopf, blickte über den kleinen fast menschenleeren Platz, auf dem sie auf einer Bank saß, zu einer der vier großen Standuhren, dann blickte sie zum Himmel hinauf und streckte sich im Sitzen. Die war einer der wenigen Orte an dem sie in Ruhe nachdenken konnte, ohne, dass ein nerviger, hyperaktiver Daichi sich mit Tyson streitend sie zur Weißglut trieb, keine Hilary, die sich über diese beiden genauso lauthals aufregte und kein Kenny, der krampfhaft versuchte Hilary zu beruhigen. Auch hatte sie hier Ruhe vor Max und seinem Zustand dauerhafter Freude und Ray’s überfürsorglichen Taten, nur einer wusste wie schön es war, wenn man seine Ruhe hatte. Sie wusste, dass Kai die Ruhe und Einsamkeit genauso liebte wie sie, deshalb mochte sie seine Anwesenheit. Manchmal saßen beide einfach nur da, schwiegen und genossen diese so seltene Ruhe. Das weißhaarige Mädchen kannte noch jemanden der die Ruhe so gerne teilte wie Kai, er war es, der ihr den traurigen Blick und zarten, aber schmerzlichen Worte schenkte. Tala. Tala Ivanov. Wenn sie diesen Namen vernahm wurde ihr immer warm ums Herz. Sie löste sich aus ihren Gedanken, stand von der Parkbank auf und ging in eine bestimmte Richtung, auch wenn sie wusste, dass sie es bereuen würde. Zwanzig Minuten später kam sie an ihrem Ziel an und schon vernahm sie von der anderen Seite der Mauer laut schreiende Stimmen. //Oh nein! Muss das sein?// fragte sich das Mädchen in Gedanken und verdrehte genervt die Augen. Dann sprang sie auf genannte Mauer und schaute sich das rege Treiben im Garten an. Tyson verfolgte mit wild fuchtelnden Armen Daichi, Hilary schrie ihnen hinterher und Max lachte nur darüber. “Hey, was macht ihr denn da?“ Plötzlich wurde es still, alle schauten zur Mauer hoch und erblickten im Schatten eines Baumes das weißhaarige Mädchen. Dieses sprang von genannter, landete in der Hocke vor Tyson und setzte ein freundliches Lächeln auf. “Na, bist du wieder da, Yui?!“ strahlte Max dem Mädchen namens Yui entgegen. “Jo, bin ich! Aber was ist hier los?“ antwortete Yui mit einer Gegenfrage. “Ach, das Übliche. Du kennst die beiden doch, nicht eine Minuten können sie ohne Streit auskommen.“ brummte Hilary und Kenny versuchte sie zu beruhigen. Kai stand mit vor der Brust verschränkten Armen an eine Wand gelehnt, versuchte das Umfeld zu ignorieren und Ray beobachtete das Geschehen schweigend. “Achso, na ja. Ich geh zu deinem Opa, Tyson. Ich brauche ein bisschen Training. Ich komme später noch mal zu euch.“ meinte Yui, stand aus der Hocke auf und verschwand im Dojo. “Wann meinst du, Tyson, sollen wir Yui von dem Telefonat erzählen? Ich meine, sie würde sich mit Sicherheit sehr freuen!“ meldete sich Ray zu Wort und unterbrach damit die Stille. Kenny blickte in der Runde herum, tippte auf seinem Laptop und sprach dann leise: “Ja, das würde sie bestimmt, auch wenn sie es ungern zu gibt.“ “Erinnerst du dich als er weg war? Sie war so bestürzt und wollte Tage lang nichts mehr machen. Sie hat mir echt Leid getan!“ stimmte Hilary zu. Kai stieß sich von der Wand ab und ging an der kleinen Gruppe vorbei, kurz bevor er im Haus verschwand, drehte er sich noch einmal um: “Sag es ihr nicht. Es soll doch eine Überraschung werden.“ Somit war Kai verschwunden, Kenny nickte stumm und Ray stimmte dem ebenfalls zu. ~*~*~* Flashback *~*~*~ Das Telefon im Dojo klingelte laut in der Stille der Nacht. Keiner bemühte sich den Hörer abzuheben und den Anruf somit entgegen zu nehmen. Doch es hörte nicht auf zu klingeln, eine Tür wurde leise jedoch ruckartig aufgeschoben und ein schläfriger, genervter graublauhaariger Junge trat aus dem Raum dahinter hinaus auf den Flur. Er nahm den Hörer ab und fragte mit bedrohlicher Stimme: “Ja bitte? Wer ist da?“ »Na na, Kai. Sei doch nicht immer so schlecht gelaunt.« erklang am anderen Ende eine ihm wohlbekannte Stimme und Kai konnte sich das Grinsen des Anderen schon bildlich vorstellen. “Was willst du, Tala? Ich bin nur schlecht gelaunt, weil es mitten in der Nacht ist.“ »Das klang ja nicht nett, Kai. Ich wollte bloß fragen, wie es euch geht?« “Das glaubst du doch selbst nicht. Also, was willst du?“ beharrte Kai auf seiner Frage. Ein Seufzen ertönte auf der anderen Seite und unterbrach die nicht lang anhaltende Stille. »Wie geht es Yui?« Die Stimme klang nicht wie sonst, eher traurig. Einen Moment stutzte Kai und wunderte sich über seinen alten Freund. Noch nie hatte er so traurig geklungen und das brachte Kai dazu die Stirn in Falten zu ziehen. »Ist alles in Ordnung? Kai?...Warum antwortest du nicht?« sprach Tala mit Sorge in seiner Stimme. “Nein, es geht ihr gut. Sie hat nur etwas Zeit gebraucht. Das kennst du ja bestimmt.“ antwortete Kai aus seinen Gedanken gerissen heraus. “Und dafür, dass du dir Sorgen machst, rufst du ziemlich spät an. Es sind immerhin fast vier Jahre vergangen seit du damals abgereist bist.“ »Höre ich da einen Vorwurf aus deiner Stimme heraus?« stichelte Tala leicht. Nun seufzte Kai: “Wenn das der einzige Grund ist weshalb du anrufst, weißt du ja jetzt Bescheid. Also, melde dich mal wieder, auch bei Yui.“ »Warte, Kai. Ich wollte nur noch sagen, dass ich in einer Woche einen Flug nach Tokio habe. Ich wollte euch besuchen kommen. Aber sag Yui bitte nichts! Es soll eine Überraschung werden. Bis dann!« Das monotone Tuten erklang, Kai legte den Hörer auf und dachte über das gerade geführte Gespräch nach. “Wer war das, Kai?“ Der Angesprochene drehte sich um und erblickte in dem dunklen Flur bernsteinfarbene Augen, die ihn fragen musterten. “Tala.“ antwortete Kai kurz und präzise, er wollte nicht genauer darauf eingehen. “Was wollte er denn?“ mischte sich Tyson ein, was Kai allerdings wunderte, denn Tyson war sonst durch nichts wach zu bekommen. “Er hat für nächste Woche einen Flug gebucht und kommt uns besuchen.“ “Er meldet sich aber früh.“ Meinte nun Max ironisch. Kai ignorierte sie und ging zurück um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. “Nach vier Jahren kommt er auf die Idee anzurufen.“ Schüttelte Ray bedenklich den Kopf. “Aber gut, wir sollten Yui informieren.“ strahlte Max. „Nein!“, schnitt Kai Stimme den Raum: “Tala hat gesagt, dass es eine Überraschung werden soll. Also kein Wort über nichts.“ “Ist ja gut. Lasst uns jetzt schlafen.“ beschwichtigte Tyson Kai. Damit war das Gespräch beendet, alle vier gingen zurück und schliefen wenig später wieder ein. ~*~*~* Flachback ende *~*~*~ “Hey! Was macht ihr denn für Gesichter? Ist etwas passiert?“ Yui stand plötzlich vor ihren Freunden und schaute herum, die Stimmung gefiel ihr nicht. “Yui! Nein, es ist nichts. Hast du mal was von Tala gehört?“ fragte Ray, blickte zu Yui auf und sah in traurige, grüne Augen. Yui wich Ray’s Blick aus, wischte sich mit dem rechten Ärmel ihres Pullovers über ihre Augen in denen sich Tränen gebildet hatten und schüttelte den Kopf. “Nein!“ war ihre stockende Antwort. “Tut mir Leid.“ entschuldigte sich Ray und streichelte über ihren Arm, Yui wandte sich ab. “Ich gehe nach Hause. War ein anstrengender Tag. Ich komme morgen wieder. Ich freu mich schon. Bis morgen!“ verabschiedete Yui sich und machte sich damit auf den Weg nach Hause, unterwegs besorgte sie sich noch etwas zu essen und setzte sich damit später vor ihren Fernseher. Der Film, der lief, interessierte Yui nicht, sie hing ihren Gedanken nach und schlief darüber ein. In dieser Nacht träumte Yui ausnahmsweise nichts und so konnte sie das erste Mal seit langem ohne Störung durchschlafen. Das war das erste Kapitel..... Na, wem hat es bis jetzt gefallen? Wem nicht? Alles, was euch auf der Seele brennt, könnt ihr sagen..... Keine falsche Scheu bitte. ^^ Bis dann..... DanYui-chan P.S.: Wer einen Rechtschreibfehler findet kann ihn sich ans Ohr tackern!! Kapitel 1: Überraschung mit Ärger???? ------------------------------------- So, hier kommt nun das zweite Kapitel.... Ich hoffe es gefällt Euch... ^^ ^^ Ich sage nicht mehr viel, nur: Viel Spaß beim Lesen...... ^.~ “......“ = jemand spricht //.....// = jemand denkt ».....« = jemand, der am anderen Ende des Telefons spricht Kapitel 2: Überraschung mit Ärger??? Am nächsten Tag schlief Yui bis zum Mittag. Die Sonne schien hell in das große Wohnzimmer, Yui blinzelte und bewegte sich auf der Couch, so, dass sie von dieser fiel und sich letzten Endes den Kopf am Wohnzimmertisch stieß. “Au.“ Yui hielt sich die entstandene Beule, fluchte innerlich und suchte ihre Armbanduhr. “Ich habe verschlafen! Verdammt, es ist schon halb eins!“ fluchte Yui wütend auf sich selbst, stand aus und lief in ihr Schlafzimmer. Dort kramte sie in ihrem Kleiderschrank nach ein paar frischen Anziehsachen, verschwand nebenan im Badezimmer und machte sich fertig. Unterdessen saßen die Bladebreakers im Dojo und waren verwundert, dass Yui noch nicht bei ihnen war. “Wo bleibt Yui? Sie wollte doch heute morgen schon kommen. Was ist bloß los“ seufzte May schwer und blickte durch die Runde. “Vielleicht hat sie es sich ja anders überlegt, oder es ist was dazwischen gekommen!“ meinte Ray laut überlegend. “Aber dann hätte sie doch angerufen. Sie ist nicht der Typ, der so etwas vergisst. Ihr wisst doch, sie mag es nicht, wenn man sich wegen ihr Sorgen macht.“ sagte Hilary bestimmt. Tyson streckte sich und stichelte dann auf Ray guckend: “Oder sie ist einfach nicht gekommen, weil Ray gestern so rücksichtslos war. Ich meine, wir wissen doch, dass Tala sich nicht gemeldet hat und das wir beschlossen haben, das Thema nicht aufzugreifen.“ “Ja, da kannst du Recht haben.“ stimmte Max zu. “Tut mir Leid. Ich wollte das nicht, ich wollte sie nicht traurig machen.“ meinte Ray traurig. “Kommt ja reichlich früh.“ “Ist gut, Tyson. Lass ihn in Ruhe.“ beruhigte Max die Stimmung. Es wurde geschwiegen, das einzige, was zu höre war, waren die Vögel und Heuschrecken, die ihre Stimmen erklingen ließen. Plötzlich hörten sie einen gedämpften Knall und um die Ecke kam etwas rot-schwarzes geschossen. Als es zum Stehen kam erblickten die sieben Freunde Yui, die völlig außer Atem sich mit ihren Händen auf ihren Oberschenkeln abstützte und versuchte ihren Atem zu regulieren, was durch den vorherigen schnellen Lauf misslang. “Tut.....mir....Leid!.....Ich...hab.....verschlafen!“ schnaufte Yui, blickte auf und sah in erleichterte Gesichter. “Was ist denn? Hab ich Euch Sorgen gemacht?“ fragte Yui als sie etwas besser atmen konnte. Hilary beantwortete die Frage: “Ja, hast du. Wir dachten schon dir sei etwas zu gestoßen.“ “Ich hätte anrufen sollen, aber ich war ja auch so schon zu spät, also hab ich es gelassen! Nächstes Mal rufe ich an, versprochen.“ lächelte Yui beschwichtigend. “Schon okay, dann mach das auch.“ Hilary sah sie strafend an, Yui lächelte weiter und stellte sich aufrecht hin. “Gut, da jetzt auch die Letzte da ist, können wir mit dem Training fortfahren. Also, machen wir weiter.“ befahl Kai, schaute auf Kenny herab, der seinen Laptop aufklappte und zu tippen begann. Dann nickte er: “Wir können starten. Ich zeichne alles auf.“ Das Training wurde fortgesetzt, auch Yui nahm daran teil und gegen Abend, die Sonne verfärbte bereits den Himmel, nahm die letzte Trainingseinheit ein Ende und alle ließen sich erschöpft im Dojo nieder. “Gott sei Dank. Endlich ende, länger hätte ich das nicht mehr ausgehalten!“ nahm Daichi erschöpft ein Gespräch auf. “Ja, schlimmer geht es wohl kaum mehr. Es sei denn du trainierst bei 40°C im Schatten oder bei –10°C, aber ich glaube, dass das niemand freiwillig tut!“ lachte Yui und ließ sich nach hinten fallen. “Gehst du jetzt noch nach Hause, Yui?“ fragte Tyson interessiert. Yui machte keine Anstalten sich aufzusetzen, starrte in den Himmel und meinte dann: “Nein, ich wollte heute hier bleiben.“ “Gut.“ war Tyson’s kurze Antwort und er blickte geheimnisvoll grinsend durch die Runde, was Yui nicht mitbekam und nur die anderen wussten was Tyson dachte. Nachdem Abendessen klingelte das Telefon, Tyson nahm den Hörer ab und lauschte der Stimme des anderen. »Hallo Tyson. Ich wollte bloß sagen, dass ich morgen früh ankommen werde. Also macht euch schon mal bereit, physisch und mental.« “Na gut. Dann weiß ich bescheid. Sollen wir dich morgen abholen?“ »Nein, ich komme. Soll doch eine Überraschung werden.« “Gut Tala, dann bis morgen.“ flüsterte Tyson in den Hörer, wartete bis Tala aufgelegt hatte und legte dann selbst auf. Er ging dorthin zurück, wo seine Freunde schliefen, die sich aber noch unterhielten und lachten. Yui sah als einzige interessiert auf als Tyson in das Zimmer trat und fragte zugleich: “Wer hat denn jetzt noch angerufen?“ “Ach, das war nur Mr. Dickenson. Er wollte bloß wissen wie das Training läuft.“ Log Tyson ohne rot zu werden. Yui überlegte kurz und ihr Gesicht zeigte Skepsis, doch sie zuckte mit den Schultern. “Na dann. Ich schlaf jetzt. Gute Nacht.“ “Schlaf gut, Yui.“ lächelte Hilary müde und gähnte kurz darauf. Die Gespräche dauerten nur noch wenige Minuten, dann waren alle zu müde und sie legten sich schlafen. Der nächste Morgen begann früh für Yui. Sie stand um sechs Uhr auf, ging leise nach draußen und stand wenig später draußen am Toreingang. Yui lauschte in die Stille, genoss die Ruhe und joggte dann in Richtung Stadtpark. Zwei Stunden später stand auch der Rest auf, machte sich fertig und ging zum Esszimmer. In diesem war der Tisch schon gedeckte und Tyson’s Großvater saß bereits mit einer Schale Tee in der Hand am Tisch. “Guten Morgen, Opa.“ grüßte Tyson gähnend. “Guten Morgen, Kinder!“ Yui bereitet das Frühstück zu.“ grüßte Tyson’s Großvater zurück und widmete sich wieder genüsslich seinem Tee. Die Ersten hatten bereits Platz genommen als es an der Tür klingelte, Yui steckte ihren Kopf durch die an die Küche grenzende Tür und sah sich um. “Hat es geklingelt? Soll ich noch einen Platz mehr aufdecken? Frühstück gibt es genug!“ fragte Yui in der Runde herum und verschwand ohne eine Antwort abzuwarten wieder in der Küche. Tyson drehte sich um, ging aus dem Zimmer zur Eingangstür und öffnete diese. Sofort fielen ihm die feuerroten Haare auf, ein breites Grinsen war auf dem Gesicht seines Gegenübers zu sehen und eine Hand wurde zum Gruß gehoben. “Guten Morgen, Tyson! Ich bin doch nicht zu früh hier, oder?!“ witzelte Tala und es schien, als ob sein Grinsen noch breiter wurde. “Morgen! Nein, wir sind heute extra früh aufgestanden.“, konterte Tyson und hob ebenfalls zu Gruß die Hand: “Komm doch rein.“ Tala nickte zustimmend, trat ein und stellte seine Reisetasche ab, nur um sich dann seine Schuhe auszuziehen. “Yui macht gerade Frühstück, wenn du Hunger hast kommst du gerade richtig. Und falls du sie suchst sie ist in der Küche.“ blinzelte Tyson Tala lächelnd an. “Na dann geh ich mal zu ihr.“ Das Grinsen war nicht aus seinem Gesicht gewichen, Tala stellte seine Schuhe beiseite, ging mit seiner Reisetasche hinter Tyson her, der ihm den Weg zeigte. Im Esszimmer richteten sich alle Blicke auf Tala, jeder brachte ihm ein Lächeln entgegen, einer mehr als der andere. Ray bedeutete ihm durch die von ihn rechts liegende Tür zu gehen um zu Yui zu gelangen. Tala nickte kurz, stellte seine Reisetasche ab, wandte sich nach rechts und ging mit leisen Schritten langsam durch die Tür. Yui stand mit dem Rücken zur Tür, bemerkte Tala nicht und dieser schlich sich an Yui an. Er streckte seine Arme aus, legte sie um Yui und schloss sie zu einer Umarmung. Yui erschrak, schrie kurz auf, drehte sich um und stieß die Person von sich, die sie umarmte. “Hey, keine Panik! Ich bin es nur!“ meinte Tala und rieb sich die schmerzende Stelle am Kopf, denn durch den Stoß hatte er sich den Kopf an einem Schrank gestoßen. “Du...!“, fauchte Yui und als sie sah wer vor ihr stand, weiteten sich ihre Augen: “Was machst du denn hier? Verschwinde, hau ab. Ich will dich hier nicht sehen.“ Yui hatte aufgebracht ihre Schürze über einen Stuhl geworfen, ging schnellen Schrittes aus der Küche und die Bladebreakers schauten sich verwirrt an. “Yui, warte mal! Warum bist du sauer?“ fragte Tala während er hinter Yui herlief, die Bladebreakers folgten den Beiden und hörten sich das Spektakel an. Als sie im Garten angekommen waren machte Tala einen großen Schritt, packte Yui am Handgelenk und hielt sie so auf. Yui drehte sich aus dem Affekt heraus um, riss sich los und blickte Tala wütend an. “Das fragst du noch?! Du fragst ernsthaft, warum ich sauer bin?!“ schrie sie ihr Gegenüber an und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, was ihr allerdings nicht gelingen wollte. “Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Du hast dich nicht gemeldet, nicht ein Mal! Ich dachte dir wäre irgend etwas schlimmes passiert. Ich wollte doch nur wissen, ob es dir gut geht!“ schluchzte Yui und wischte sich schnell ihre Tränen weg. Tala sah sie mitfühlend an, legte seine Hand auf ihre Schulter und streichelte sie. “Yui, es tut mir Leid. Ich weiß, ich hätte mich melden sollen!“ entschuldigte sich Tala. Yui schüttelte den Kopf, er nahm sie in den Arm, sie ließ es einfach zu, obwohl sie noch wütend war und schloss die Augen, um diesen Moment und seine Nähe zu genießen. Die Bladebreakers, ausgeschlossen Kai, lächelten bei dem Anblick der sich ihnen bot. Die wenigen Sonnenstrahlen tauchten das Bild in ein rötliches Licht und verlieh ihm eine romantische Stimmung. Dann löste sich Yui aus der Umarmung, schaute zur Seite und überlegte kurz, was sie sagen sollte. Sie setzte sich in Bewegung. “Kommt, sonst wird das Frühstück kalt.“ forderte sie ihre Freunde auf, zurück in das Esszimmer zu gehen. Dort angekommen setzten sich alle, bis auf Yui an den Tisch, sie holte das Frühstück und setzte sich dann ebenfalls an den Tisch. “Bitte, fangt an.“ bot Yui das Essen an und nahm sich eine Schale voll Reis. “Freust du dich denn gar nicht, dass Tala gekommen ist?“ fragte Hilary beinahe traurig. “Doch, aber ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn er sich nur einmal gemeldet hätte.“ Meinte Yui in angriffslustigem Ton. “Ich hab doch angerufen!“ rechtfertigte sich Tala. “Ich wüsste nicht wann!“ fauchte Yui. “Vor einer Woche, als ich sagte, dass ich kommen würde.“ überlegte Tala gespielt. “Das ist ja früh. Weißt du, ich habe wirklich keine Ahnung, warum ich mir wegen dir Sorgen gemacht habe. Du brauchst das gar nicht. Du kommst ja noch nicht mal auf die Idee anzurufen. Ich habe dir meine Nummer doch gegeben.“ rief Yui wütend, schlug ihre Hände auf den Tisch, stand auf und ging aus dem Zimmer. “Sie ist wirklich wütend!“ sagte Hilary und sah Tala’s nachdenklichen Gesichtsausdruck. Tyson’s Großvater hatte alles stumm verfolgt, nun stand er auf und ging in seinen Trainingsraum. “Ich werde ein bisschen Luft schnappen gehen!“ Tala stand auf, ging aus den Haus und lief die immer lebendiger werdenden Straßen entlang. Nach einiger Zeit erreichte er den Stadtpark, bewegte sich auf die Mitte zu und blickte über den Platz an dem Yui zwei Tage zuvor gesessen und über seine Worte nachgedacht hatte. Er setzte sich auf eine der Bänke lehnte sich nach hinten und schaute in den blau werdenden Himmel. Weiße Wattewölkchen zogen mit dem Wind, der hoch oben zu wehen schien. //Oh man! Ich hab Mist gebaut. Ich hätte mich vielleicht wirklich melden sollen. Was soll ich bloß machen?// dachte Tala nach und schüttelte den Kopf. “Was machst du denn hier?“ erklang eine Stimme vor ihm, die sich vorwurfsvoll anhörte. Tala sah nach vorne und vor ihm stand Yui, die ihn etwas säuerlich ansah. “Ich wollte nachdenken! Warum fragst du?“ antwortete er schließlich im selben Ton. “Hm......Ist ein guter Platz zum Nachdenken. Ich komme oft her, wenn ich meine Ruhe haben will.“ meinte Yui freundlich und setzte sich neben Tala. Dieser sah ihr dabei zu und wunderte sich etwas. “Tut mir leid wie ich reagiert habe. Ich freue mich wirklich, dass du da bist, auch wenn es nicht den Anschein hatte.“ “Ist schon gut. Ich kann dich gut verstehen, aber jetzt sind wir ja quitt, nicht?!“ “Ja, ich weiß worauf du anspielst. Okay, alles wieder klar.“ Tala und Yui sahen sich lächelnd an, Yui lehnte sich ebenfalls nach hinten und starrte mit Tala zusammen in den Himmel. Mittlerweile war es hell geworden, der Himmel war blau, keine Wolke war zu sehen, die Straßen waren belebt und auch der Park füllte sich mit den unterschiedlichsten Menschen, die die Ruhe im Park sehr beeinträchtigten. “Ist wirklich schön hier! Ich freue mich mit dir hier zu sein!“ unterbrach Tala die noch vorhandene Stille. Yui wurde rot, sah ihn verwirrt an und nickte dann. “Lass uns doch noch durch die Stadt gehen.“ Yui lachte kurz: “Gern!“ Gleichzeitig standen sie auf, gingen in Richtung des BBA-Gebäudes und kamen so auf die große Einkaufsmeile. “Wahnsinn, ich war lange nicht mehr hier.“ “Ja, fünf Jahre sind eine lange Zeit! Ihr habt euch gut geschlagen. Bei dem Turnier.“ “Du hast es gesehen?“ “Ja, klar.“ “Aber warum regst du denn dann so auf? Du hast doch gesehen, dass es mir gut geht.“ “Ich weiß nicht, warum ich mich so aufgeregt habe?! Ich war auch im Krankenhaus und hab dich besucht, aber...“ Yui hielt inne und schwieg, Tala sah sie kurz an, ging aber nicht weiter darauf ein. Sie streiften einige Stunden durch die Stadt, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Um die Mittagszeit herum erreichten beide das Gebiet in dem das Hochhaus stand, in welchem Yui ihre Wohnung hatte. Es war eines von vielen Hochhäusern der Stadt, kaum zu unterscheiden von den Anderen, außer den Balkonen die fast um das ganze Haus herum verliefen, doch immer da wo eine neue Wohnung begann war kein Balkon vorhanden, so, dass die Leute noch eine Privatsphäre hatten. “Hast du Hunger, Tala?“ fragt Yui und deutete auf das Hochhaus ihnen gegenüber. “Wohnst du da etwa?“ “Ja.“ “Dann würde ich gerne etwas essen!“ grinste Tala frech. “Gut, dann komm mit, aber hör erst auf, so zu lächeln.“ “Na gut, weil du’s bist!“ Mit diesen Worten folgte Tala Yui in das Hochhaus, sie gingen zum Fahrstuhl und fuhren in den 18.Stock. Auf den Flur waren nur zwei Türen vorhanden, folglich gab es nur zwei Wohnungen, wovon eine zur Zeit leer stand. Yui ging zu der vom Fahrstuhl aus linken Tür, zog einen Schlüssel aus der Hosentasche, steckte ihn in das Schloss und schloss diese auf. “Komm rein!“ Mit diesen Worten trat Yui zur Seite, ließ Tala hereinkommen und schloss die Tür. Sie gingen in das große, helle Wohnzimmer. Die Küche war nur mit einer längeren Theke vom Wohnzimmer abgetrennt, also konnte man sozusagen dem Koch beim kochen auf die Finger schauen! “Wahnsinn. Das nenn ich leben! Und du hast ja eine klasse Aussicht auf die Stadt.“ “Ja und nachts ist die Aussicht atemberaubend. Das kann man mit Worten nicht beschreiben.“ „Dann muss ich mir das Mal ansehen, wenn ich darf.“ “Warum solltest du nicht dürfen? Ich hab da nichts gegen, wenn du das möchtest. Aber setzt dich erstmal hin. Ich mach das Mittagessen. Wenn du etwas trinken möchtest, sag mir bescheid!“ lächelte Yui und ging in die Küche. “Ich kann dir doch helfen, dann geht es schneller, außerdem hab ich dann eine Beschäftigung.“ “Das musst du nicht machen, du bist mein Gast und meine Gäste müssen mir nicht helfen!“ meinte Yui und schüttelte den Kopf. “Nicht einmal wenn sie dich anflehen dir helfen zu dürfen?“ lächelte Tala und wartete gespannt auf eine Antwort. “Wenn du so da drauf bestehst mir zu helfen, dann will ich dich auch nicht abhalten.“ “Gut. Was soll ich machen?“ “Du kannst das Fleisch schneiden, wenn du möchtest!“ “Okay.“ Yui holte das Fleisch aus dem Kühlschrank, legte es auf die Arbeitsfläche und holte ein Messer aus der Schublade. “Hier, aber pass auf, das Messer ist sehr scharf.“ warnte Yui Tala vor. Dieser nickte, öffnete die Fleischpackung und begab sich ans Schneiden. Yui holte den Reis aus einem ihrer vielen Schränke, gab etwas Wasser in einen Topf, welcher seinen Platz auf dem Herd gefunden hatte und stellte die Herdplatte an. Sie stellte den Reis auf den Tisch, holte ein Glas süßsauer Soße aus dem Kühlschrank und stellte es ebenfalls auf den Tisch. Sie sah zu Tala, der das Fleisch in kleine Stücke schnitt. „Au!“ “Was ist?“ fragte Yui besorgt. „Ich habe mich geschnitten!“ meinte Tala kleinlaut und steckte sich den Finger in den Mund. “Ich hole dir ein Pflaster.“ lächelte Yui. Sie verschwand aus der Küche, ging ins Badezimmer und holte den Verbandskasten. In der Küche öffnete sie diesen, holte ein Pflaster heraus und nahm Tala’s Hand. Dann klebte sie ihm das Pflaster auf den Finger und begutachtete ihr Kunstwerk. “So. Aber hab ich nicht gesagt, dass du aufpassen sollst?!“ machte Yui Tala Vorwürfe. “Ja, tut mir leid.“ “Schon gut. Aber pass jetzt auf, ich möchte dich nicht noch ins Krankenhaus bringen müssen.“ sagte Yui leicht belustigt. Tala nickte, drehte sich um und schnitt weiter das Fleisch. Yui nahm den Reis und gab ihn in das kochende Wasser, dann stellte sie eine Pfanne auf die Herdplatte daneben, machte diese an, gab Öl hinein und als die Pfanne heiß war, gab sie das Fleisch hinein. „Ahh!“ “Nicht schon wieder!“ „Tut mir leid!“ Das nächste Pflaster war nötig. „Du bist ein Tolpatsch.“ Yui musste sich ein Lachen verkneifen. Sie nahm das restliche Fleisch von der Arbeitsplatte, gab es zu dem Rest und briet es. Nachdem das Fleisch gebraten war, gab sie die süßsauer Soße hinzu und lies alles noch etwas garen. Tala hatte währenddessen den Tisch gedeckt, stellte noch zwei Gläser auf den Tisch und nahm dann die Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Yui nahm die Pfanne vom Herd, füllte dessen Inhalt in eine große Schüssel, dann nahm sie den Topf vom Herd, goss das Wasser ab und füllte auch den Reis in eine große Schüssel. Yui stellte die Schüsseln auf den Esstisch, setzte sich auf ihren Platz und wartete bis Tala sich gesetzt hatte. “Guten Appetit!“ sprachen beide gleichzeitig und nahmen sich Reis und Soße. Nach zwanzig Minuten waren beide fertig. Sie räumten den Tisch gemeinsam ab, Yui füllte den Rest des Essens in kleine Behälter und stellte sie in den Kühlschrank. Tala ließ Spülwasser ein, nahm das Geschirr, wusch es ab und stellte es auf die Ablage. Yui nahm ein Spültusch, trocknete das Geschirr ab und stellte dieses zurück in die Schränke. Nachdem der Abwasch beendet war, setzten Tala und Yui sich in das Wohnzimmer und schwiegen eine Weile. „Ich sollte Tyson bescheid sagen, wo wir sind. Damit sie sich keine Sorgen machen, das können sie nämlich sehr gut!“ lächelte Yui und nahm das Telefon in die Hand. Sie wählte die Tasten und wartete bis jemand den Anruf entgegen nahm. »Tyson Granger!« “Hallo Tyson, hier ist Yui.“ »Yui, wo bist du? Was machst du? Weißt du wo Tala ist? Wir machen uns Sorgen!« “Das dachte ich mir schon. Tala und ich sind bei mir in der Wohnung. Ihr braucht euch keine Sorgen machen, es ist alles in Ordnung.“ »Achso, gut dann weiß ich bescheid. Wann kommt ihr den zurück?« “Weiß ich noch nicht. Vielleicht gleich schon, aber genau weiß ich es noch nicht!“ »Gut, wir sehen uns dann« “Ja ist in Ordnung. Bis dann.“ »Tschüss.« Damit legte Tyson auf, Yui legte das Telefon zurück und schüttelte lächelnd den Kopf. “Hab ich nicht gesagt, dass sie sich Sorgen machen würden?!“ “Ja! Ich hab eine Frage.“ “Dann frag.“ Tala sah sich in dem Zimmer um: “Wie kannst du dir das alles hier leisten. Ich meine, dass ist doch nicht billig.“ “Ja, da hast du recht. Aber ich arbeite. Mr Dickenson hat mir einen Job angeboten und ich habe angenommen. Der Verdienst ist nicht schlecht, das heißt, ich kann mir das hier gut leisten!“ „Achso. Das ist doch gut. Und was machst du da genau?“ “Ich helfe Mr Dickenson mit dem technischen Kram. Also so etwas wie seine Sekretärin. Aber auch wenn Mangel an Trainern herrscht, zum Beispiel bei Krankheiten springe ich ein.“ „Interessant.“ “Findest du? Ich könnte mir spannendere Dinge vorstellen.“ “Stimmt schon, nur ist das doch ein guter Anfang.“ “Ja und zurzeit besuche ich abends noch eine Schule, weil ich tagsüber keine Zeit habe. Ich mache so mein Abitur.“ meint5e Yui und blickte auf dir Tür ihres Arbeitszimmers. “Warum machst du dein Abitur?“ “Ich möchte danach studieren. Psychologie!“ Tala sah sie an, sein Blick verriet, dass er erstaunt war. “Dann haben wir etwas gemeinsam. Ich möchte auch Psychologie studieren. Mein Abitur mache ich auch gerade per Abendschule.“ “Interessant. Hätte ich mir denken können. Ich hatte immer das Gefühl, dass du so etwas in der Richtung machen möchtest.“ überlegte Yui. “Wirklich? Das nenn ich gute Menschenkenntnis, du beobachtest gerne Menschen, nicht wahr? Um ihre Gefühle zu analysieren und über die Gründe nachzudenken. Das hast du früher schon gemacht:“ “Ja, da hast du recht. Deshalb möchte ich studieren.“ antwortete Yui zustimmend. Es trat Schweigen ein, Yui blickte zu der Wanduhr. Sie zeigte Punkt 15.00 Uhr an. Yui wunderte sich, wie schnell die Zeit vergangen war und dachte über das gerade geführte Gespräch nach. Tala beobachtete sie eine ganze Weile, folgte ihrem Blick und lehnte sich entspannt in der Couch zurück. “Sollen wir zu den Anderen zurück gehen?“ unterbrach Yui nach einiger Zeit die Stille und sah Tala an. Dieser erwiderte ihren Blick und meinte locker: “Eigentlich würde ich gerne noch ein bisschen mit die alleine sein!“ Yui stockte der Atem. //Hab ich mich gerade verhört? Er will mit mir alleine sein?// dachte Yui und ihr Blick schien entsetzt. “Wenn dir das unangenehm ist, gehen wir.“ meinte Tala daraufhin und stand von der Couch auf. Als er an Yui, die auf der anderen Couch saß, vorbeiging, hielt sie ihn am Handgelenk fest. “Nein.“ flüsterte sie und bedeutete Tala sich zu setzten. Dieser kam der Aufforderung nach, setzte sich neben Yui und sah sie an. Yui’s Blick war gesenkt, eine leichte Röte war auf ihrem Gesicht zu erkennen und Tala begann zu lächelte. Er hob langsam eine Hand, Yui blickte auf und folgte der Hand, welche sich auf ihre Wange legte und vorsichtig darüber strich. Yui’s Blick war erstarrt, Tala kam ihrem Gesicht langsam näher, seine Augen fesselten Yui und machten sie bewegungsunfähig. Schließlich versiegelten Tala’s Lippen die von Yui. Er hatte die Augen geschlossen, Yui’s Augen weiteten sich bei dieser Berührung und sie stieß ihn von sich. Tala schaute Yui verwirrt an, diese wich seinem Blick verlegen aus, ihr Gesicht hatte die Farbe von Tala’s Haaren angenommen. Das Schweigen erfüllte den Raum, das leise Ticken der Uhr und das leise Atmen unterbrach diese für Millisekunden. Draußen war es dunkel geworden, nicht, weil es spät war, es hatte zu regnen begonnen. Der schwarze Himmel wurde nur durch die hell aufleuchtenden Blitze erhellt, die in langen Abständen aufeinander folgten. Der Donner brachte die Stille dazu für kurze Zeit zu weichen. Das Wohnzimmer war ebenfalls dunkler als zu vor, nirgends brannte ein Licht, doch es war immer noch so hell, dass sich Tala und Yui sehen konnten. Endlich brach das Schweigen ab. “Wir sollten zu den Anderen gehen.“ meinte Tala in flüsterndem Ton. Dann stand er auf, Yui nickte stumm, Tala folgte ihr und gemeinsam verließen sie die Wohnung, allerdings mit Regenschirm. Vor dem Haus angekommen öffnete Tala den Regenschirm, Yui ging neben ihm her und nur durch das Prasseln des Regens wurde die Stille gedämpft. Das Schweigen nahm erst ein Ende als sie bei Tyson angekommen waren, dort zogen sie ihre nassen Schuhe aus und gingen dann zum Wohnzimmer. Tala öffnete die Tür, trat ein, gefolgt von Yui und alle Blicke richteten sich auf die Beiden. “Na, was habt ihr denn schönes getrieben?“ scherzte Tyson und Daichi fing an zu lachen. Yui setzte sich neben Hilary auf die Couch, Tala setzte sich zu Kai auf den Boden und lächelte bloß über Tyson’s Aussage. “Er hatte sich zu meinem Lieblingsplatz verirrt. Wir haben geredet.“ war Yui’s knappe Antwort. “Da merkt man, wie sehr er dich mag!“ meinte Tyson eher zu sich, aber doch laut genug, dass es alle mitbekamen. “Und wenn schon!“ meinte Yui, ihre Stimme klang desinteressiert, sie blickte unbeteiligt durch die Runde. Bei Kai und Tala hielt sie inne, als Tala’s Blick ihrem begegnete, wurde sie plötzlich rot und wandte den Blick schnell ab. “Also bist du nicht mehr wütend?“ hakte Ray nach, Daichi hatte sich wieder gefangen, allerdings erst als Hilary ihm den ` Bösen Blick ´ verpasst hatte. Doch bevor Yui antworten konnte, zog Hilary sie am Arm mit sich und meinte bloß: “Lass uns das Abendessen kochen! Und dann können wir mal über Mädchenkram reden.“ Yui ließ sich mitziehen, verschwand mit Hilary in der Küche und ließ die Jungen im Wohnzimmer zurück. “Was sollte das denn jetzt? Das hatte Hilary doch sonst nicht.“ meinte Tyson. Kenny beendete seine Arbeit, fuhr seinen Laptop herunter und widmete sich dem Gespräch. “Das ist nur weil Tala da ist!“ antwortete Kenny knapp. “Warum denn? Versteh ich nicht?“ sagte Tyson doof wie schon mal ist. “Hast du in letzter Zeit eigentlich irgend etwas mitbekommen?“ stellte Ray die Gegenfrage, Tyson schüttelte nachdenklich den Kopf. “Ja, das war zu erwarten gewesen.“ lachte Max. Ray schüttelte den Kopf und kam zum Punkt: “Sie war doch in letzter Zeit nur depressiv und wollte allein sein. Das war alles nur wegen Tala! Sie ist in ihn verknallt und zwar ziemlich!“ „Achso, klar. Deswegen hat sie sich auch so aufgeregt. Sie hat sich die ganze Zeit Sorgen gemacht!“ kam es schlagartig von Tyson, der zeigen wollte, dass er doch nicht so dumm war, wie alle immer behaupteten. “Aber ich sehe da kein Problem. Tala ist hier und die Zwei können in Ruhe reden.“ mischte sich Daichi ein, denn ein Problem sah er, wie gesagt, eben nicht. “Das Problem ist Yui. Sie ist zu stolz sich ihre Gefühle einzugestehen und mit jemandem reden, will sie auch nicht!“ erklärte Kai seufzend. Der sonst so schweigsame Kai hatte mehr als ein Wort gesprochen, das veranlasste seine Freunde ihn mit offenen Mündern anzustarren. “Macht Eure Münder wieder zu, es zieht.“ erklang Kai’s gereizte Stimme erneut. “Dann muss man Yui eben zu ihrem Glück zwingen!“ tönte Daichi’s Stimme aufgebracht durch den Raum. “Ach?! Und was wenn Yui deine Hilfe nicht annehmen wird?“ kam eine mehr als sarkastische Stimme von der Tür her. Als die Jungen sich umdrehten oder aufsahen, erblickten sie Yui, die im Türrahmen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Ihr Blick sprach Bände, hätten die Augen die Macht gehabt zu töten, gäbe es wahrscheinlich ein paar Menschen weniger auf der Welt. “Wenn ihr schon über jemanden redet, solltet ihr darauf achten, dass dieser jemand nicht in das Gespräch hereinplatzt, oder gar mit anhört. Ist nur ein kleiner Tipp von mir, falls ihr mal wieder was zu ` besprechen ´ habt.“, fügte Yui in freundlich bissigem Ton hinzu: “Das Essen ist im Übrigen fertig. Ich wollte es bloß sagen und euch nicht in eurer Unterhaltung stören. Doch ehe es hinterher wieder heißt ` Warum ist das Essen kalt? ´ oder ` Warum ist nur noch so wenig da? ´, unterbrach ich euch. Obwohl ich fand die Unterhaltung sehr interessant, das nächste mal hab ich wenigstens ein Gesprächsthema für meinen Therapeuten.“ Yui stieß sich vom Türrahmen ab, drehte sich um und ging in das Esszimmer. In diesem saßen schon Hilary und Tyson’s Großvater. Das Essen verlief eher ruhig, Yui war wie immer sauer, Tyson angefressen, weil Yui schon wieder beleidigt war und der Rest war auch sauer, weil Yui sich nicht helfen lassen wollte. Kenny hatte Hilary zugeflüstert was passiert war, da sie ihn besorgt angesehen hatte als er hereinkam und zu vor Yui’s Gesichtsausdruck vernommen hatte. Sie hatte darauf nur den Kopf geschüttelt und nicht weiter nachgefragt. Yui half noch das Geschirr abzuräumen und zu spülen, dann ging sie zur Eingangstür und zog ihre Schuhe an. Als der Boden hinter ihr kurz knarrte, erschrak sie leicht, doch verfiel sofort in ihr altes Gemüt zurück und tat unbeteiligt. “Stimmt es, was die anderen gesagt haben?“ erklang eine wohlbekannte Stimme hinter ihr. “Wenn du mir verrätst, was sie gesagt haben, kann ich deine Frage vielleicht beantworten.“ gab sie die Antwort. “Sie meinten...“ Tala’s Stimme versagte absichtlich. “Das ich dich liebe?! Das haben sie schon öfter gesagt.“ “Und? Liebst du mich?“ “Was willst du von mir hören?“ “Die Wahrheit, wäre ganz nett!!“ “Ich weiß es nicht. Ich weiß wirklich nicht, was ich für dich empfinde! Tut mir leid, wenn es nicht die Antwort ist, die du vielleicht erhofft hast.“ “Solange du mich nicht hasst, bin ich lieber nur mit befreundet, als zu wissen, was du empfindest! Würdest du mich hassen, wüsste ich nicht, was ich machen würde.“ Seine Stimme klang genauso traurig wie zuvor die von Yui. Ein tiefes Seufzen erklang, dann stand Yui auf und blickte Tala mit leichter Röte auf den Wangen an. “Ich hoffe es beruhigt dich. Hassen könnte ich dich nicht!!!“, lächelte Yui traurig, drehte sich um, öffnete die Tür und beendete die kurze Unterhaltung: “Wir sehen uns morgen!“ Tala’s Nicken abwartend, schloss sie daraufhin die Tür hinter sich und folgte der Straße in Richtung Stadtpark und ihrem Zuhause. Tala ging in den Schlafraum, wo die anderen schon lagen und setzte sich auf seinen Futon. “Und?“ fragte Max. Tala schüttelte den Kopf: “Ich möchte nicht darüber sprechen!“ “Okay!“ wurde ihm zugeflüstert und kurze Zeit später auch das Licht gelöscht. Die Nacht brach an und versprach nach dem regnerischen Abend klar und hell, erleuchtet von den Sternen und dem immer runder werdenden Mond, zu werden. Yui stand noch eine ganze Weile auf ihrem großen Balkon und starrte in den schwarzen Sternen klaren Himmel, um nach zudenken und sich über ihre Gefühle ein Bild zu machen, was, wie sie fand, schwieriger war als sie sich einzugestehen. Schluß endlich war sie zu müde um nach zudenken und sie fror schon leicht, dem zu Folge ging sie in ihr Schlafzimmer und schlief wenig später ein. So, das zweite Kapitel ist zu Ende. Ich weiß, ich habe das geschrieben, aber ich finde Yui ein bisschen ungerecht und ich finde sie ist zu schnell sauer. Ihre Freunde meinen es ja nur gut! (Schäm dich Yui! Du warst nicht nett zu deinen Freunden!) Aber ich hatte keine Lust, noch mal alles umzuschreiben, also müssen alle damit leben, einschließlich mir! ^^ Nun gut, im nächsten Kapitel gebe ich mir Mühe und versuchte sie nicht so zickig wirken zu lassen, versprechen kann ich nichts........ ^^ Also, bis zum Nächsten! Kapitel 2: Yui's Vergangenheit I --------------------------------- Hier kommt nun das dritte Kapitel!! Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!! Jetzt geht’s los! Kapitel 3: Yui’s Vergangenheit Teil I Am Morgen wachte Yui mit ihrem Wecker auf, den sie dann mit einem gekonnten Wurf an die Wand warf und mit einem Grummeln aufstand. Sie begab sich in ihr Badezimmer, stieg unter die Dusche und stellte diese auf kalt. Als das kalte Wasser ihre Haut berührte, schrak sie auf, stellte den Hahn auf warm und duschte sich ordentlich. Nach dem sie fertig war, ging sie in die Küche, frühstückte, ging zurück ins Bad, putzte sich die Zähne und ging dann mit ein paar Sachen aus dem Haus. Sie verfiel in einen schnelleren Lauf, den sie jeden Morgen machte um nicht aus dem Training zu kommen und in Form zu bleiben. Als sie auf eine Uhr sah, welche am Straßenrand stand, war es kurz nach Sieben. //Wenn ich jetzt schon bei Tyson auftauche, hat er schlechte Laune, weil ich ihn um seinen Schlaf beraube! Na ja, dann such ich mal einen Bäcker und besorge ein paar Brötchen.// dachte Yui, blickte sich suchend um und lief die Straße weiter herunter. Nach zehn Minuten betrat sie einen kleinen Bäcker, kaufte Brötchen, dann ging sie in den daneben liegenden Coffeeshop und trank einen Kaffee. Danach sah sie auf ihre Armbanduhr, es war kurz vor Acht. //Gut. Dann kann ich mich ja wieder langsam auf den Weg machen.// Yui nahm die Brötchentüte, verließ den Coffeeshop und machte sich auf den Weg zu Tyson. Dort angekommen waren schon drei Personen auf den Beinen. Tyson’s Großvater machte im Vorgarten seine morgendlichen Aufwärmübungen und begrüßte Yui freundlich lächelnd. Als sie weiter in Richtung Küche ging, entdeckte sie im hinteren Garten Kai und Tala, die wohl trainierten und versuchte leise an ihnen vorbeizugehen, was allerdings misslang. “Guten Morgen, Yui.“ begrüßte Tala sie, Yui’s Augen weiteten sich leicht, dann drehte sie sich mit der fest umklammerten Brötchentüte um und setzte ein scheinheiliges Lächeln auf. “Äh ha. Guten Morgen.“ antwortete sie dem zu Folge. “Wolltest du dich etwa an uns vorbei schleichen?“ fragte Kai und zog eine Augenbraue in die Höhe. “Ha, nein ,wie kommst denn darauf?!“ Ihre Stimme erhöhte sich ein bisschen und sie schluckte, ließ jedoch das falsche Lächeln nicht verschwinden. Kai sah zu Tala, der derweil ebenfalls eine Augenbraue hochgezogen hatte, sah ihn skeptisch an und richtete seinen Blick wieder auf Yui, die versucht hatte in die Küche zu verschwinden, ihr aber nicht gelang. Tala sprach die nächste Frage aus: “Warum gehst du dann in so einer, na ja, komischen Haltung, die vielleicht aussieht als ob du dich unter etwas durch bücken willst?“ Yui lächelte weiter krampfhaft: “Ich wollte bloß leise sein damit der Schreihals nicht aufwacht und mir die Schuld in die Schuhe schiebt.“ “Na gut, wenn du meinst.“ zuckte Tala mit den Schultern. “Was soll das denn heißen?“ “Was soll wie heißen.“ “Ach, vergiss es.“ “Hast du Brötchen mitgebracht?“ “Sieht wohl so aus.“ Tala und Kai sahen sich an, nahmen ihre Blades und kamen auf Yui zu, die etwas misstrauisch zurück wich. “Na komm. Wir sollten frühstücken, ehe nichts mehr da ist. Du kennst doch Tyson. Hat der einmal angefangen zu essen findet er so schnell kein Ende mehr.“ erinnerte Tala Yui an Tyson’s Fressattacken. “Es sei denn, es ist nichts mehr da!“ meinte Kai. „Ja allerdings. Ich glaube, ich hätte die doppelte Anzahl holen sollen.“ überlegte Yui laut. “Weißt du, mir fällt da gerade was ein.“ sagte Tala und blieb stehen. Yui lief halb in ihn hinein, sie ging ein Stück weiter, öffnete die Tür zum Esszimmer und blieb dann davor stehen. “Ich bin ganz Ohr.“ erwähnte sie beiläufig und ging dann, gefolgt von Kai und Tala, in das Esszimmer. “Warum gehen wir drei nicht irgendwo frühstücken. Wir lassen die Brötchen hier, sollen die sich doch die Köpfe einschlagen und um die Brötchen streiten. Hilary kommt heute eh nicht so früh, die hat noch was zu erledigen, meinte sie gestern nachdem du weg warst.“ Ein Seufzen entwich Yui’s Kehle, sie stellte die Brötchentüte auf den Esstisch, streckte sich kurz und drehte sich mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen um. “Meinetwegen, aber ich zahle. Ich muss mich ja auch noch für gestern bei dir entschuldigen. Ich wollte dich nicht so...wie beschreibt man das, anfahren? Oder so...Ist ja auch egal. Es tut mir leid. Ich war nicht fair. Du hast das nicht verdient. Aber dafür hätte ich die Anderen gerne getötet.“ “Gehen wir dann jetzt frühstücken?“ fragte Kai ungeduldig. Tala und Yui nickten gleichzeitig und die Dreiergruppe machte sich auf zum nächsten Coffeeshop mit Frühstück. Unterwegs redeten sie über die verschiedensten Dinge, die kommenden Turniere, vergangene Matches und dergleichen. „Weißt du noch, als Boris dich damals erwischt hat. Man das war ein Ding. Ich hab mich gewundert, warum er die Hunde nicht auf dich gehetzt hat.“ “Ja, das wundert mich bis heute, Tala. Aber ich bin froh, dass er das nicht gemacht hat. Ich hänge an meinem Leben und wie.“, kicherte Yui: “Aber ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen als er plötzlich vor mir stand und dann hat er mich auch noch mit diesem mörderischen Blick angesehen. Ich dachte wirklich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Ich bin echt froh, dass er mir nur einen Schlag mit der Faust verpasst hat und der hat gesessen. Ich hab wirklich Sterne gesehen.“ “Ja, Boris war schon immer so gewesen.“ nickte Kai zustimmend. Die Kellnerin brachte das Frühstück, stellte das Tablett ab und stellte die bestellten Sachen auf den Tisch. Es gab frischen Kaffee, warme Brötchen, Marmelade, Honig, Käse, Wurst und anderen Aufstrich in den verschiedensten Sorten. Auch gab es gebratenen Speck und Rührei. “Wer soll das denn alles Essen?“ fragte Yui mit hochgezogenen Augenbrauen und starrte das Essen ungläubig an. “Wir, Yui.“ klärte Tala ihre Frage. Kai blühte ein wenig auf, jedenfalls sprach er mehr als sonst: “Wenn Tyson hier wäre, wär das hier weniger sein Problem. Am Ende wär nicht mal ein Krümelchen übrig.“ “Das stimmt allerdings. Also dann. Guten Hunger!“ Während dem Essen wurde nur wenig gesprochen, hinterher waren die Mägen der Drei gut gefüllt und die Kellnerin kam und räumte den Rest ab. Sie blieben noch eine ganze Zeit sitzen, tranken noch einen Kaffee und unterhielten sich amüsiert. Nachdem Yui dann bezahlt hatte, war es bereits 9.30 Uhr. Die Sonne schien von dem wolkenlosen Himmel, es wehte ein angenehm kühler Wind, der anmerken ließ, dass es auf den Herbst zuging. In ein paar Wochen würde es nicht mehr allzu schön sein, regnerisch und dunkler. “Komm, du hast uns zum Frühstück eingeladen. Jetzt revanchiere ich mich!“ meinte Tala, als sie an einem Schaufenster vorbeikamen und er darin einen schwarzen Pullover erblickte. “Das mit dem Frühstück war doch deine Idee! Ich habe bloß bezahl. Außerdem musst du mir nichts kaufen.“ meinte Yui rückläufig auf Tala’s Idee. “Ich möchte dir aber was kaufen!“ Jetzt hörte Tala sich an, wie ein Kleinkind, dass nicht das bekam, was es wollte. Der zweite Seufzer an diesem Morgen entwich Yui’s Kehle: “Also schön. Bevor du dich auch noch auf den Boden schmeißt und wirklich zum Kleinkind mutierst, gebe ich nach. Was willst, Beziehungsweise, möchtest du mir denn kaufen. Auch wenn das völlig unnötig ist!“ “Lass ihn dir bloß was kaufen, damit wir dann endlich wieder zurück gehen können und nicht noch länger hierbleiben müssen!“ flüsterte Kai. Yui nickte verständnisvoll, viele der Jugendlichen erkannten die beiden Beyblader, was sie weniger überraschte. “Den Pullover.“ deutete Tala auf den schwarzen, im Schaufenster präsentierten, Pullover. Die Drei verschwanden in dem Laden, Tala suchte verzweifelt den Pullover, Kai und Yui schlenderten desinteressiert hinter her und Yui betete innerlich, dass er ihn nicht finden würde. Aber da kannte sie Tala schlecht. Einmal etwas in den Kopf gesetzt und es wir so lange danach gesucht, bis das angestrebte Ergebnis erreicht wurde. “Hier, ich hab ihn gefunden. Probier ihn mal an.“ “Wenn’s dich glücklich macht.“ Tala’s Augen glitzerten als Yui in dem Pullover steckte und sich selber im Spiegel betrachtete. “Super. Der steht dir gut. Möchtest du ihn haben?“ “Ich sagte doch, du musst....“ Yui brach den Satz ab, als sie Tala’s Blick und Kai’s verdrehte Augen sah. “Ja, den möchte ich haben!“ gab sie nach, zog den Pullover aus und betrachtete das Preisschild. Ihre Augen wurden immer größer und sie musste drei mal hinsehen ehe sie begriff, wie teuer der Pullover sein sollte. //So ein Pulli, so viel Geld? Spinnt Tala jetzt völlig, oder hat er einfach zu viel des guten Geldes in der Tasche?!// dachte Yui und schüttelte den Kopf. “Ist irgend etwas?“ “Ja. Hast du den Preis gesehen? Ich glaube, du spinnst. Der ist doch viel zu teuer.“ “Yui. Ich möchte dir einen Pullover kaufen und mir ist der Preis egal, solange du ihn magst.“ “Wie vorhin schon erwähnt. DU musst mir gar nichts kaufen.“ “Yui, wenn er meint, er müsse sich deine Freundschaft erkaufen und ist damit glücklich, dann bitte. Herrgott, lass ihn dir diesen Pullover kaufen. Ich will nur endlich hier raus und meine Ruhe haben!“ schrie Kai durch den Laden und die Verkäufer und Kunden blickten zu den Drein hinüber. “Wer will das nicht. Na schön! Kauf mir diesen Pullover, aber dann versprich mir, war es das!“ “Versprochen!“ Als der mehr unfreiwillige Einkauf beendet war, ging es zurück zu denen, welchen sie die Brötchen hinterlassen hatten. Dort angekommen, strömten erstmal viele Fragen auf sie ein. Yui verzog sich in den Schlafraum, kurz darauf kam auch Tala in den Raum, gefolgt von einem genervten Kai, der die Tür vor Tyson’s Nase zu schob und auch zu hielt. “Hör auf zu nerven und wir kommen wieder raus.“ sprach Yui ruhig und betrachtete ihr unfreiwilliges Geschenk. Das laute wirre Gerede vor der Türe fand ein Ende, Kai trat beiseite und abrupt wurde die Tür aufgeschoben. Als der Rest der Bladebreakers in dem Schlafraum oder auch Trainingsraum saßen, wollte Tyson gerade wieder ansetzten, als er Tala’s und auch Yui’s drohend Blick vernahm. “Hilary kommt heute Abend erst.“ lenkte Kenny die vorher einseitig geführte Unterhaltung in eine andere Richtung. “Und ich soll das solange mit Euch alleine aushalten?“ scherzte Yui in gekonntem Ton. “Das musst du wohl oder übel. Hast du gefunden wonach du gesucht hast?“ fragte Kenny und sah zu Yui, die nickte. „Hab gestern noch gesucht. Hier. Die Disc mit den Informationen die ich gesammelt habe, oder besser gesagt ausgeliehen habe. Schätze du kannst sie gebrauchen!“ erklärte Yui Kenny, die anderen verstanden nur Bahnhof. Nach einer kurzen Schweigephase erbarmte sich Kenny, den Übrigen die Sache zu erklären. “Auf dieser Disc befinden sich Informationen von allen Beybladern, die in den letzten Jahren an den Weltmeisterschaften teilgenommen habe und auch von Beyblader, die nicht bekannt sind, aber in den einzelnen Länder aufgefallen sind. Ich habe Yui gebeten, mir diese Informationen auf eine Disc zu brennen, damit ich neue Strategien und Beyblades bauen kann. Aber sie sollte auf Mr Dickenson aufpassen, ich glaube, er hätte das nicht so gerne gesehen.“ “Das ist Diebstahl. Das kannst du doch nicht machen, Yui.“ “Warum? Ich habe Mr Dickenson doch gefragt. Ohne seine Erlaubnis komme ich weder an die Daten selber noch an seinen Computer und den brauche ich schon dafür. Er meinte, das ginge schon in Ordnung, ich sollte das bloß niemandem erzählen. Dafür würden nicht nur wir in Schwierigkeiten kommen, auch Mr Dickenson hat dann schlechte Karten. Also, es wäre nett, wenn das unter uns bliebe, denn ansonsten sind wir alle geliefert!“ erklärte Yui und lehnte sich entspannt zurück an eine Wand. “Du hast ihn gefragt?“ Kenny klang empört. “Wie gesagt, ohne Ihn keine Informationen. Ich kann da ja schlecht einbrechen, obwohl, das könnte ich schon tun, aber das mache ich nicht.“ bestätigte Yui ihre Aussage. “Na gut. Hauptsache wir haben die Daten. Und hast du auch deine Beybladeteile dabei?“ “Klar, Kenny. Ich hab daran gedacht.“ Yui öffnete erneut ihre Tasche und holte eine flache Kiste heraus, welche sie Kenny überreichte und sich dann zurück an die Wand lehnte. Kenny began wieder auf seinem Laptop herum zu tippen, legte die Disc ein und bearbeitete die Daten, sortierte sie nach Namen oder Sonstigem. Ray und Max unterhielten sich über ihre Teams, Daichi und Tyson hatten wieder einen Grund zum Streiten gefunden und jagten sich durch das Haus. Kai und Tala diskutierten über Trainingsmethoden, welche die effektivste wäre oder welche alles in einem umfangreichen Training ausgleicht. Yui hatte sich in den Schneidersitz gesetzt, ihre Hände auf die Knie gebettet und meditierte. Durch ihre Konzentration blendete sie die störenden Geräusche um sich herum aus und verfiel in eine Art Schlaf. Sie überlegte und kam zu dem letzten geführten Gespräch am Tag zuvor, an dem Tala sie fragte, ob sie ihn liebte. “Bleib endlich stehen!“ schrie Tyson Daichi hinterher, dieser blieb vor Yui stehen und wich im letzten Moment Tyson’s Angriff aus, der seine Augen vor Schock weitete, als er dann über Yui stolperte, die sich ebenfalls im letzen Moment nach hinten lehnte und Tyson somit nur über ihren ausgestreckten Fuß fiel. “Das hätte auch schief gehen können, Daichi. So etwas macht man nicht.“ meinte Ray strafend und sah Daichi mit einem ebensoviel sagenden Blick an. “Dann soll Tyson aufhören mich zu jagen!“ rief er aufgebracht. “Leute. Es ist doch nichts weiter passiert. Beim nächsten Mal weiß er bescheid und passt auf. Stimmt’s?!“ sagte Yui beschwichtigend. Daichi blickte sie nur kurz an: “Ich gehe trainieren.“ “Dann lass uns das doch zusammen machen?!“ meinte Yui lächelnd, stand auf, nahm Daichi an die Hand und ging nach draußen. “Ich will aber nicht hier trainieren. Lass uns wenn schon woanders hingehen.“ “Wie du meinst.“ Daichi und Yui liefen von dem Grundstück und verschwanden in Richtung Stadtrand. “Und weg sind die zwei.“ “Seit wann ist Yui so nett zu Daichi?? Sonst sagt sie doch immer ` Er geht mir so auf die Nerven. Kann den nicht jemand abstellen? ´. Sehr komisch, was steckt wohl dahinter?“ fragte Ray misstrauisch. “Vielleicht möchte sie einfach mal netter zu dem kleinen Kerl sein. Schließlich waren wir in letzter Zeit nicht sehr freundlich zu ihm.“, spekulierte Max und blickte in die Gesichter seiner Freunde: “Stimmt doch!“ “Und was machen wir, wenn die beiden jetzt nicht da sind?“ “Da bleibt nur eine Möglichkeit, Tyson. Wir trainieren auch ein bisschen.“ brachte Kai einen Vorschlag ein. Tala stimmte diesem Vorhaben zu in dem er aufstand und nach draußen ging. Die anderen folgten ihm in den Garten, das gemeinsame Training begann. Tyson’s Großvater war beeindruckt, als er seinen Enkel mal beim Training sah und freute sich darüber, dann widmete er sich wieder seinem eigenen Training. Nachdem Mittagessen waren Yui und Daichi immer noch nicht wieder zurück. Mittlerweile war auch Hilary bei ihren Freunden angekommen, sichtlich geschafft von ihrem Aushilfsjob. Hilary hatte den Jungen ein etwas späteres Mittagessen zubereitet, mit extra scharfer Soße. “Wo bleiben die beiden denn? Ich mache mir Sorgen. Vielleicht ist etwas passiert. Yui geht auch nicht an ihr Handy.“ sorgte sich Max. “Bleib ruhig. Wenn etwas passiert wäre, hätte Yui uns schon angerufen. Da bin ich mir sicher.“ meinte Tala beruhigend. “Aber...“ “Nichts aber.“ unterbrach Tala Max nächsten Satz und seufzte. Innerlich machte er sich ebenfalls Sorgen, kurz überlegte er, stand dann auf und ging in die Küche. //Jetzt weiß ich, wie sie sich gefühlt haben muss. Und ich bin jetzt noch in der selben Stadt. Damals war ich noch nicht mal mehr hier im Land!// dachte er und holte sich eine Flache Wasser aus dem Kühlschrank. “Machst du dir Sorgen?“ hörte er eine Stimme hinter sich leicht belustigt sagen. Tala drehte sich um, vor ihm stand Kai und sah ihn musternd an. Tala musste schmunzeln: “Kannst du Gedanken lesen?“ “Nein, aber ich kenne dich nun schon lange und weiß, wie du dich wann verhältst.“ “Stimmt! Ich mache mir Sorgen.“ “Warum? Hast du nicht eben noch gesagt, dass, wenn etwas passiert wäre, Yui angerufen hätte? Oder bin ich da auf dem Holzweg?!“ “Du hast ja recht.“ “Tala. Du liebst Yui, nicht wahr?!“ Tala lächelte, untypisch für ihn. “Was soll ich dir groß vormachen?!......Ja, ich liebe sie.“ “Dann sag es ihr doch, stell dich nicht so an. Oder kannst du es nicht ertragen zurückgewiesen zu werden?!“ “Ich hab es ihr schon gesagt, aber sie meinte, sie wüsste nicht, was sie fühlt. Das ist als ob man abgewiesen wird. Und es tut verdammt weh.“ “Das wusste ich nicht.“ “Wie auch, ich wollte ja nicht darüber reden.“ Kai lachte kurz auf, was Tala dazu veranlasste, ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen. “Du und Yui. Ihr seid euch in manchen Dingen sehr ähnlich, auch wenn ihr das nicht wahrhaben wollt!“ “Stimmt!“ erklang eine weitere Stimme vom Türrahmen her, die aber etwas mädchenhafter war. “Yui. Wieder da?“ “Ja! Und ich hab noch etwas mitgebracht.“ meinte Yui fröhlich und deutete auf die Flasche in ihrer Hand. „Wodka?“ fragte Tala ungläubig. “Erraten!“ (Dieses Wort wird von Yui so ausgesprochen, wie in König der Löwen, wenn Scar dieses Wort spricht!!! ^^ Klingt toll!) Ein teuflisches Lächeln erschien auf Yui’s Gesicht und ein passendes Lachen erklang dabei. “Du solltest deinen Therapeuten wieder aufsuchen!“ riet Kai dem psychopathisch lachenden Mädchen. “Ich denke darüber nach. Ich glaube, es ist wieder an der Zeit.“ “Für was hast du den Wodka gekauft?“ “Für was? Na, zum Trinken. Heute abend oder morgen oder so! Schauen wir mal, was sich so ergibt.“ “Krieg ich einen Schluck?“ fragte Tala mit einem Hundeblick. Yui antwortete konsequent: “Nein. Tut mir leid. Nicht jetzt.“ “Du bist fies.“ “Bitte?? Wie war das? Ich glaube, da möchte einer ganz auf Wodka verzichten? Gut, bleibt mehr für mich und Kai!“ Kai setzte ein für ihn untypisches Lächeln auf, als Yui den Satz beendet hatte. “Nein, ich meine, tut mir leid!“ flehte Tala. Yui fing an zu lachen, sie stellte währenddessen den Wodka in den Kühlschrank: “Und wenn ich sehe, dass die Flasche zwischenzeitlich geöffnet wurde, bekommt derjenige richtigen Ärger!“ “Ich hab dich ganz doll lieb!“ „Schleim hier nicht rum, Tala.“ meinte Kai und brachte ein weiteres Lächeln mit einem Seufzen zustande. Die drei gingen zurück zu den anderen. Dort angekommen setzte Yui sich in der Hocke neben Kenny und begutachtete seine Arbeit. “Tja, ich muss dich leider enttäuschen, Yui. Ich muss deinen Blade komplett neu bauen. Der hier ist hin.“ “Das dachte ich mir schon, Kenny. Wie lange dauert das ungefähr?“ “Zwei bis drei Tage. Ich muss deine ganzen Daten bearbeiten und etwas neues entwickeln. Das dauert immer etwas länger!“ “Kein Problem. Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst.“ “Was habt ihr denn getrieben, dass dein Blade so aussieht?“ “Spezial Moves, mein lieber Tyson. Spezial Moves. Daichi war perfekt dafür. Außerdem hatten wir noch ein paar kleine Matches gegen kleine Kinder. Das hat echt Spaß gemacht. Bis dann mein Blade nicht mehr mitgespielt hat.“ “Interessant.“ “Nein, nicht wirklich. Aber noch ein paar Mal üben und dann klappt das so, wie ich mir das auch vorstelle.“ “Darauf bin ich gespannt.“ mischte Ray sich mit ein. „Darauf kann man gespannt sein. Ich weiß immer noch nicht, was der Move darstellen soll und wenn er fertig ist, möchte ich aber schon mal nicht derjenige sein, gegen den er zum Einsatz kommt.“ meinte Daichi und schüttelte den Kopf. Yui’s Lächeln wurde breiter. “Ist der Move denn so gut?“ fragte Tyson und machte ein passendes Gesicht. “Das, Tyson, wird sich dann zeigen wenn er fertig ist.“ “Gut, dann melde ich mich schon mal als, so zusagen, Testperson.“ Yui nickte zustimmend. “Wart Ihr im Park?“ “Nur auf dem Rückweg sind wir durch den Park gelaufen!“ meinte Daichi und holte seinen Blade aus der Tasche. Strata Dragoon war in einem etwas besseren Zustand als Yui’s Blade, jedoch mussten auch hier ein paar Teile ersetzt werden. Der Nachmittag verging wie im Flug, nach dem Abendessen setzten sich alle in den großen Schlafsaal. Jeder nahm seinen Stammplatz ein und es wurde in einzelnen Gesprächen gesprochen. Daichi und Tyson, Ray und Max, Hilary und Kenny und Tala und Kai unterhielten sich in genannten Zweiergruppen. Yui lehnte diesmal nicht an der Wand, aber umringt von ihren Freunden und meditierte erneut. Doch auch dieses Mal wurde sie von den üblichen Beiden gestört. Tyson rückte näher an Yui heran und einige Blicke richteten sich auf die Beiden. “Yui, erzähl doch mal, wie du Tala und Kai kennengelernt hast.“ bat Tyson und setzte einen Hundeblick auf. “Ich weiß nicht so recht.“ meinte Yui und sah zu Tala und Kai, die zusammensaßen und angeregt redeten. “Ach komm schon! Bitte!“ flehte Tyson und auch Daichi hatte sich dem angeschlossen. Die anderen rutschten nun auch ein kleines Stück näher, alle bis auf Kai und Tala, die davon eher weniger mitbekamen. Ein Seufzen erklang. “Na schön! Aber dann muss ich meine ganze Geschichte erzählen. Und wir brauchen Zeit!“ gab Yui auf, sah weiter zu Tala und Kai, welche den letzten Teil der Unterhaltung mitbekommen hatten und nickten interessiert. Yui nickte zurück, lehnte sich an die Wand und blickte zur Decke. “Okay, zurück zum Anfang! Das früheste an was ich mich erinnern kann, ist.......Mischa!“ sagte sie schließlich nach etwas längerem Überlegen und begann somit ihre Reise in die Vergangenheit. *~*~*~ Yui’s Vergangenheit ~*~*~* “Wo ist die kleine Göre denn nun schon wieder hin verschwunden?“ schrie ein Mann mittleren Alters. “Weit kann sie doch nicht sein!“ rief ein weiterer Mann, der um einiges älter schien, denn er schnaufte heftigst, was aber auch an seiner schlechten Kondition und dem ständigen Rauchen liegen könnte. “Da kennst du das kleine Miststück aber schlecht.“ erwiderte der erste Mann rasch. Die beiden Männer liefen durch ein großes, alt aussehendes und alt eingerichtetes Haus, dann nach draußen in den großen eingezäunten Hof, von dem man aus auf die Straße sehen konnte. Der Hof war voll von Kindern verschiedenster Altersklassen, die aufsahen als die aufgebrachten Männer über den Hof liefen und jede Ecke und jeden Winkel des Hofes durchsuchten. “Da, seht Ihr?! Yui scheint schon wieder abgehauen zu sein.“ meinte ein Mädchen. “Ja, die ist so dumm. Sie weiß doch, dass das nur Ärger gibt.“ antwortete ein Junge nickend. “Deshalb halten wir uns von der besser fern, bevor wir auch noch Ärger bekommen!“ bestimmte das Mädchen und spielte weiter Ball mit ihren Freunden. //Puh! Das war knapp! Die sollen mich bloß in Ruhe lassen.// dachte ein kleines weißhaariges Mädchen. Plötzlich hörte sie leise Schritte, schloss die Augen und duckte sich. Als die Tür geöffnet wurde und Licht in den kleinen Raum fiel, öffnete das Mädchen die Augen vorsichtig und sah nach oben zu der Person, welche die Tür geöffnet hatte. “Mischa!“ rief das Mädchen freudig aus. Der Blick des lilahaarigen Jungen, der vor ihr stand war nicht erfreut, seine roten Augen funkelten unheimlich. “Yui! Warum machst du das immer wieder?!“ sprach der Junge ruhig aber wütend. “Ich....“ fing das Mädchen an, doch weiter kam sie nicht. “Du....Komm da aus dem Schrank raus.“ “Ja, Mischa.“ meinte Yui kleinlaut und kroch aus dem Schrank. Als sie vor dem lilahaarigen Jungen mit den roten Augen stand, nahm er sie in den Arm und drückte sie fest an sich. “Du weißt doch, dass du das nicht tun sollst. Das gibt nur Ärger.“ sagte er sanft und streichelt Yui über den Kopf. “Ja, aber ich will hier nicht länger bleiben. Ich will frei sein!“ erklang Yui’s traurige Stimme. “Yui.“ Mehr sagte Mischa nicht, löste die sanfte Umarmung und ging zur Tür, Yui folgte ihm. Auf dem Gang angekommen, hörten sie die Stimmen der Männer, die wütend mit einer weiblichen Stimme redeten. “Ahh! Aua!“ stöhnte Mischa plötzlich auf, sein Gesicht war schmerzverzerrt. Plötzlich stolperte Mischa, fiel über die Kante der Treppe nach unten und Yui gelang es im letzten Moment seinen rechten Arm zu fassen zu bekommen. Dann zog sie ihn zurück, sank auf die Knie und bettete seinen Kopf auf ihren Knien. “Bitte, helft ihm. Er hat wieder einen Anfall!“ rief Yui die Treppe hinunter. Sie streichelte über seine blasse Haut, Tränen bahnten sich langsam ihren Weg über ihre Wangen und tropften auf Mischa’s blasses Gesicht. Von unten ertönten hektische Schritte, die beiden Männer kamen die Treppe hinauf gehastet, der jüngere der beiden hob Mischa vorsichtig hoch und trug ihn, gefolgt von dem zweiten Mann, in das Krankenzimmer. Die Frau war derweil zum Telefon gelaufen und hatte den Notarzt verständigt. Yui stand vor der Tür zum Krankenzimmer und traute sich nicht hinein. Kaum zehn Minuten waren vergangen bis der Notarzt eintraf und sich Mischa widmete, der immer noch bewusstlos in dem Krankenbett lag. Yui wurde von dem älteren Mann am Nacken gepackt und in das Zimmer gezerrt. “Aufregung! Der Auslöser war Aufregung. Wer war dafür verantwortlich?“ meinte der Arzt aufklärend. Die Frau, die den Notarzt gerufen hatte, trat zur Seite und gab den Blick auf das weißhaarige Mädchen mit den grünen Augen frei. Yui stand mit gesenktem Kopf da, Tränen rannen noch immer ihre Wangen hinab und tropften auf den Boden. “Nicht du schon wieder! Hab ich dir nicht schon beim letzten Mal gesagt, du sollst ihn nicht aufregen?! Ich habe dir doch erklärt, dass das nicht gut für sein Herz ist.“ stöhnte der Arzt und fasste sich an die Stirn. “Es tut mir leid, Doktor. Wird er wieder gesund?“ flüsterte Yui mit Tränen erstickter Stimme. “Dazu braucht er Ruhe vor dir und deinen Aktionen. Er muss sich erholen, gib ihm Zeit und Ruhe!“ bestimmte der Arzt ernst, packte seine Sachen ein und ging mit der schwarzhaarigen Frau und den Männern aus dem Zimmer. Auf dem Weg zu seinem Auto sprach er mit der Frau und erklärte die körperliche Verfassung von Mischa, der Frau stockte kurz der Atem. Yui, die in dem Zimmer geblieben war, ging auf das Bett zu, zog einen Stuhl mit sich an das Bett, setzte sich darauf, bettete ihre Arme auf die Matratze und legte ihren Kopf darauf. “Es tut mir so leid, Mischa. Ich bringe dich noch um! Aber du lässt mich ja auch nicht in Ruhe. Ich habe dich schon mehrmals darum gebeten mich wie die anderen zu ignorieren und alleine zu lassen, damit so etwas gar nicht erst passiert!“ schluchzte Yui leise. Eine ganze Weile beobachtete Yui wie sich Mischa’s Brustkorb bewegte, betrachtete seine blasse Haut, die fast durchsichtig schien und Yui legte schließlich eine Hand um das Handgelenk von Mischa, um seinen Puls spüren zu können. Leise wurde die Tür zu dem hellen, weiß gestrichenen Krankenzimmer geöffnet, die schwarzhaarige Frau kam leichten Schrittes durch den Raum, stellte sich neben Yui’s Stuhl und legte ihre Hand auf Yui’s Schulter. “Komm mit mir Yui. Ich möchte kurz mit dir sprechen.“ Nur ein stummes Nicken erfolgte als Antwort. Yui erhob sich schwerfällig und folgte der Frau in einen großen Raum im Erdgeschoss, der als Arbeitszimmer eingerichtet war. “Bitte, setzt dich.“ bot sie Yui den Platz vor dem Schreibtisch an, die Frau setzte sich auf die andere Seite und wartete, dass Yui sich setzte. Nach kurzer Zeit nahm Yui Platz, senkte den Blick und starrte auf ihre gefalteten Hände. “Yui. Ich denke, du weißt worüber ich mit Dir sprechen möchte.“ “Ja, Frau Koslowski. Über Mischa und seinen Herzfehler.“ “Genau.“, kurzes Schweigen von Seiten der Direktorin trat ein: “Warum also regst du ihn immer wieder auf. Er kann daran sterben. Das ist Dir doch klar, oder?“ “Ja, ich weiß. Aber ich bin nicht nur schuld daran. Ich habe Mischa schon des Öfteren gebeten, mich in ruhe zu lassen, weil ich genau weiß, was dann passiert. Er hört nicht auf mich, er kommt immer wieder zu mir und will mit mir zusammen sein. Mischa ist doch der Ältere von uns beiden, gerade er müsste doch wegen seines Herzfehlers vernünftig sein.“, erklärte Yui die Situation: “Er sagt immer nur, das ich nicht alleine sein soll und dass ich öfter lachen soll. Doch wie soll das gehen, wenn er so unvernünftig ist. Ich habe Angst, dass er stirbt. Mischa ist mein bester und einziger Freund, deswegen gehe ich ihm aus dem Weg. Mein Verhalten wird sich nicht ändern, das kann ich Ihnen sagen, aber ich möchte auf gar keinen Fall, dass Mischa der Leidtragende ist!“ Die Direktorin, Frau Koslowski, nickte, ihr Blick jedoch zeigte deutlich, dass sie keines Falls begeistert war, über das, was Yui gesagt hatte. “Ich werde mir noch etwas einfallen lassen, Yui. Irgendwas muss sich verändern. Der Arzt mahnte mich zur Vorsicht und er beunruhigte mich. Yui, Mischa’s Zustand hat sich um einiges verschlechtert, ganz gesund wird er nie werden. Du solltest gut überlegen, was Du tust.“ meinte Frau Koslowski, nahm einen Kugelschreiber zur Hand und widmete sich ihren Unterlagen. Für sie war das Gespräch beendet. “Hast du noch eine Frage oder einen Vorschlag?“ “Nein, Frau Koslowski.“ “Gut, dann geh bitte!“ Yui folgte der Bitte, schloss leise die Tür und ging auf die Treppe zu. Im ersten Stock angekommen folgte sie dem Gang bis zum Krankenzimmer, dann blieb sie vor der Tür stehen, wollte die Türklinke berühren, doch zuckte sie zurück und blickte auf ihre nun vor das Gesicht gehobene Hand. //Er kann daran sterben. Das ist Dir doch klar, oder? Ich werde mir noch etwas einfallen lassen, Yui. Mischa’s Zustand hat sich um einiges verschlechtert, ganz gesund wird er nie werden.// erinnerte sich Yui an die Worte der Direktorin. Sie wich einen Schritt zurück, drehte sich zur Seite und ging den Gang weiter zu ihrem Zimmer, welches sie sich mit sieben anderen Mädchen teilen musste und verschwand in diesem. Hinter sich schloss sie die Tür vorsichtig, ging zu ihrem Bett und setzte sich darauf. Es war spät geworden. Das Abendessen kam und ging, ohne das Yui sich zu diesem begeben hatte. Der Gang wurde von lauten Stimmen erfüllt, Yui sah zu der Wanduhr hinauf, seufzte leise vor sich hin und öffnete die Augen erneut, als die Tür zu dem Zimmer aufging. Sieben unterschiedlich große und alte Mädchen traten in das Zimmer, jede warf Yui einen verächtlichen Blick zu, setzten sich auf den freien Boden zwischen den Betten und begannen zu reden. Das Gesprächsthema war klar zu erhören. Es ging um Mischa und Yui. Die Mädchen redeten zwar miteinander, aber immer darauf achtend, dass Yui jedes ihrer Worte verstand. Jeden Abend war es so, Yui überhörte die Anschuldigungen und schlief darüber ein. Am nächsten Morgen hatte sich nichts geändert. Die Kinder waren noch abweisender zu Yui, sie störte es nicht im geringsten. Mischa war immer noch bewusstlos und die nächsten Tage sollte sich dies auch nicht ändern. Der Sonntag kam, um acht Uhr war der Gottesdienst. Das Waisenhaus machte sich dorthin auf den Weg. Yui ging als Letzte hinter ihr nur noch die beiden Männer, die sie verzweifelt oder eher wütend nach ihr gesucht hatten. Der Gottesdienst verlief ohne weiteres normal ab. Yui betete, als die Menschenmassen aus der Kirche verschwunden waren, vor dem Kreuz Christi. //Ich weiß nicht, ob es Dich wirklich gibt, aber wenn, dann bitte hilf Mischa. Ich bitte Dich. Auch wenn ich nicht die Gläubigste bin, Mischa muss nicht für meine Taten bestraft werden. Sei gnädig mit ihm!! Ich flehe Dich an!!// betete Yui und erneut liefen ihr Tränen die Wangen hinab. “Yui, kommst du?“ erklang die hallende Stimme der Direktorin. Yui stand langsam auf, sah hinauf zu dem Kreuz und drehte sich dann zum Gehen um. Viele verächtliche Blicke trafen Yui als sie aus der Kirche kam, doch wie immer ging sie unbeirrt weiter und ignorierte die tuschelnden Stimmen. Im Waisenhaus angekommen gab es Mittagessen, nicht besonders lecker, aber immerhin eine warme Mahlzeit. Nach dem Verzehr begab sich Yui in das Krankenzimmer zu Mischa. Sie setzte sich wie die letzten Tage auch neben das Bett, legte eine Hand um Mischa’s Handgelenk und bettete ihren Kopf auf dem freien Stück Matratze neben Mischa’s Körper. Nach einiger Zeit schlief sie ungewollt ein, die Müdigkeit hatte sie übermannt. Es regte sich etwas in dem weiß gestrichenen Krankenzimmer, ein leises Stöhnen erklang, ungehört von jenen die sich außerhalb dieses Bereiches aufhielten und eine kleine Bewegung zeigte Reaktion bei einer Person, die eingeschlafen war. Yui öffnete die grünen Augen, ihr Blick war unklar und es dauerte, bis sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Doch als sie sah, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte, rannen im Licht glitzernde Tränen ihre Wangen hinab. “Mischa!“ brachte sie nur flüsternd zustande. Die roten Augen des Jungen sahen sie leer an, ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, jedoch erreichte dieses die Augen nicht. Die roten, sonst so strahlenden und faszinierenden Augen lagen matt und leer auf Yui, beobachteten jede kleinste Bewegung und sahen schließlich auf die sein Handgelenk umklammernde Hand. “Wie geht es Dir? Fühlst Du dich nicht gut?“ fragte Yui besorgt. Mischa schüttelte den Kopf vorsichtig, fast wie in Zeitlupe, er versuchte sich aufzusetzen. Yui half ihm, richtete das Kissen, so, dass Mischa sich dagegen setzten konnte und Mischa lehnte sich leicht zurück. Er hatte seinen Blick abgewandt, starrte auf die weiße gegenüberliegende Wand. “Möchtest Du etwas essen oder trinken?“ Mischa nickte. “Ich hole Dir etwas. Warte einen Moment.“ Yui verschwand aus dem Zimmer. Zehn Minuten später kam Yui mit der Direktorin und der Köchin zurück. Mischa bekam das Essen vorgesetzt. Gierig schlang er es hinunter, trank hastig und aß weiter. Nach dem Essen nahm die Köchin alles wieder mit, Yui wurde vor die Tür geschickt und die Direktorin widmete sich Mischa. Sie erklärte ihm seinen Zustand und wie er sich nun zu verhalten hatte, da Yui nicht einsah sich zu ändern. Mischa hörte aufmerksam zu, nickte ab und zu auf die Fragen der Direktorin hin und dachte währenddessen über alles nach. Das Gespräch dauerte über eine Stunde. Yui wartete vor der Tür, lauschte ab und an mal, aber hing mehr ihren Gedanken nach. Als das Gespräch beendet war, ging Yui zurück in das Zimmer, setzte sich auf den Stuhl und beide schwiegen um die Wette. Die Stille war bedrückend und unangenehm für beide, doch keiner von ihnen wagte sich, die Stille zu brechen. Sie schwiegen den ganzen Tag und auch die Tage und Wochen verstrichen, ohne, dass sie miteinander redeten. Mischa war nach einem Monat wieder soweit, dass er das Bett verlassen konnte. Die anderen Kinder kümmerten sich um ihn und ignorierten Yui wie zuvor auch. Mischa sah sie oft mitleidig an, doch wenn sie ihn ansah, lächelte sie fröhlich und winkte ihm. *~~~~ Fortsetzung folgt ~~~~* DAS war das dritte Kapitel! Ich hoffe es ist nicht zu lang oder zu öde...... >.> <.< Na ja, ist eben Yui’s Vergangenheit..... ^^ Ich hoffe es hat Euch wenigstens ein bisschen gefallen Schreibt mir, wenn ihr noch was geändert haben wollte oder ihr ein paar Ideen entwickelt habt! Ich würde mich sehr darüber freuen!! Danke für Eure Kommis!!!!! ^^ Mit freundlichen Grüßen DanYui-chan ^^ Kapitel 3: Yui's Vergangenheit II --------------------------------- Hallo, da bin ich wieder!! ^^ Hier kommt nun das vierte Kapitel.. Es geht weiter mit Yui’s Vergangenheit!! Ich hoffe es nervt Euch nicht... Viel Spaß... ^^ Kapitel 4: Yui’s Vergangenheit Teil II *~~~~ Fortsetzung ~~~~* Drei Jahre waren nach dem Anfall inzwischen vergangen. Yui verschwand jeden Tag von dem Gelände des Waisenhauses und es störte kaum einen mehr. Trotzdem wurde Yui jeden Tag verfolgt. Einige Kinder von vor drei Jahren waren inzwischen adoptiert worden, doch im Gegenzug kamen auch neue hinzu. Und die übliche Distanz zwischen den Kindern und Yui schien noch weiter ausgedehnt zu sein als zu vor. Ab und an redeten Yui und Mischa miteinander, lachten und unterhielten sich über Dinge, die außerhalb des Waisenhauses geschahen. “Wie ist die Welt da draußen?“ fragte Mischa interessiert. Yui stutze kurz und sah zu ihm auf. In den drei Jahren war der Junge mit den lila Haaren und roten Augen ein gutes Stück gewachsen. “Nun, es ist interessant und groß. Die Stadt ist so groß und überall gibt es Dinge, von denen ich noch nie gehört habe. Man kann das nicht mit Worten beschreiben, man muss es mit eigenen Augen gesehen haben.“ nuschelte Yui in ihren Rollkragenpullover. Mischa wandte seinen Blick von Yui und sah statt dessen aus dem großen Fenster. “Aber es ist auch sehr gefährlich. Da draußen laufen viele zwilichte Gestalten herum. Man muss gut aufpassen.“ fügte Yui nach einiger Zeit hinzu. Mischa nickte. Die Unterhaltung wurde abgebrochen als ein Mädchen in das Zimmer kam und sich vor die beiden stellte. “Mischa kommst du. Du hast uns doch versprochen mit uns zu spielen.“ meinte das hellblonde Mädchen und grinste Yui verachtend an. Yui grinste unbeeindruckt zurück, stand auf und verschwand im Badezimmer. Kurz vorher sah Mischa sie wehleidig an und seine Augen wirkten traurig. Yui stand vor dem Waschbecken, Wasser tropfte von ihrem Kinn, sie hob den Kopf und sah mit leeren Augen in den Spiegel. Am nächsten Morgen wachte Mischa wie üblich in seinem Zimmer auf. Plötzlich tauchte ein Kopf vor seinem Gesicht auf und ein breites Grinsen zeigte sich auf diesem. “Was zur Hölle ist das?“ rief er vor Schreck aus, schnellte nach oben und stieß mit dem anderen zusammen. “Verflucht! Pass doch auf.“ Erklang Yui’s wehleidige Stimme. “Yui! Du sollst das doch nicht machen. Verdammt, wie oft hab ich dir das schon gesagt.“ beschwerte Mischa sich bei Yui, rieb sich die schmerzende Stelle und eine kleine Träne rann seine Wange hinab. Yui bemerkte dies, beugte sich etwas nach vorne und küsste die Träne hinfort. Mischa sie sah lächelnd an. “Ich wollte ja nur fragen, ob ich dir etwas von ` draußen ´ mitbringen soll?!“ meinte Yui und setzte ein sanftes Lächeln auf. “Ja, aber was. Du hast doch kein Geld.“ “Doch. Sieh mal, das habe ich gestern von einer netten alten Dame bekommen.“ “Yui. Du hast doch bestimmt wieder geklaut!“ “Nein, wirklich nicht. Das habe ich geschenkt bekommen.“ Mischa betrachtete sie mit einem musternden Blick: “Na gut, dann bring mir etwas leckeres mit. Vielleicht Gebäck oder etwas derart.“ “Gut, wird gemacht.“ “Fein. Ich warte hier.“ Yui stand auf, zwinkerte Mischa kurz zu, drehte sich um und ging zur Tür. Kurz vor der Tür wurde sie von Mischa’s Stimme angehalten. “Ach, und Yui! Pass gut auf dich auf!“ Ein Lächeln legte sich auf Yui’s Lippen, sie drehte sich noch einmal kurz um, streckte ihm einem Daumen entgegen und verschwand dann aus der Tür. Als der Raum wieder im Stillen lag und nur noch das Ticken der Uhr die Stille durchbrach, entglitt Mischa ein tiefer, schwerer Seufzer. Er blickte auf die Uhr, seine Sicht verschwamm mit der Zeit und seine Augen schlossen sich langsam. Yui’s Ausflug war nicht unbemerkt geblieben, doch niemand empfing sie mit verheißungsvollem Blick. Als sie zurück kam und durch den Haupteingang kam, hatte sie sich bereits gewundert, dass kein Kind im Hof spielte. Es hatte nicht geregnet, was sonst der Grund war, wenn der Hof leer und still dalag, doch dieses Mal schien etwas wichtiges in dem alten Haus vor sich zugehen. Yui öffnete vorsichtig die große, schwere, aus Eichenholz bestehende Tür und erblickte die vielen Kinder, die das Haus bewohnten, im Eingangsbereich. Als Yui eingetreten war richteten sich alle Blick auf sie und ein ungutes Gefühl schlich sich unbemerkt in ihr hoch. Die Blicke schnürten ihr die Kehle zu, ihre Hände begannen zu zittern. Dieses ungute Gefühl wurde immer stärker und sie begriff, dass etwas nicht stimmte. Ein Mädchen im Alter von circa dreizehn Jahren kam auf Yui zu. Ihr Blick war traurig und sie suchte nach den passenden Worten, was man ihr am Gesicht ablesen konnte. “Was ist passiert?“ keuchte Yui mehr als das sie sprach. Das Mädchen war sichtlich unsicher. “Mi...Misch...“ Weiter kam das Mädchen nicht. Yui’s Augen weiteten sich, die Tüte, die sie die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte, rutschte wie in Zeitlupe aus ihrer Hand. Als diese auf dem Boden landete, gab es einen gedämpften Ton. Yui interessierte das alles nicht mehr, sie rannte bereits die Stufen der großen Treppe hoch. “Yui!“ rief das Mädchen, doch Yui hörte es nicht. Ruckartig öffnete sie die Tür zu Mischa’s Zimmer. Die Direktorin, die zwei Männer und der Arzt drehten sich schlagartig um. Yui blendete die überflüssigen Leute aus. Ihr Blick war einzig und allein auf Mischa gerichtet. Sie lief zum Bett, wurde jedoch von den beiden Männer gehindert an das Bett zu treten. “Nein, lasst mich zu ihm! Lasst mich los! Mischa, mach die Augen auf! Ich weiß du spielst nur Spielchen! Ich bitte dich, mach die Augen auf! Bitte!“ erklang Yui’s inzwischen Tränen erstickte Stimme. “Yui. Beruhige dich. Es ist zu spät. Wir können nichts mehr tun. Er ist....“ versuchte die Direktorin Yui zu beruhigen. “Mischa!!! MISCHA!“, schrie Yui und ihre Tränen nahmen kein Ende: “Das kannst Du nicht machen! Ich habe Dir doch etwas mitgebracht. Das wolltest du doch unbedingt probieren! Du kannst nicht von mir gehen. Du bist der Einzige der mich versteht und mich nicht meidet! Das kannst du mir doch nicht antun.“ “Bitte bringt sie raus zu den anderen.“ richtete die Direktorin das Wort an die beiden Männer. Diese nickten kurz, schleiften Yui dann mit sich mit. Sie wehrte sich, trat um sich und schrie. Im Eingangsbereich warteten die Kinder. Sie hatten Yui’s Schreie gehört und blickten traurig zu ihr als sie von den Männern zurück gehalten wurde, damit sie nicht nach oben rannte. Unter Tränen und dem Schock sank sie auf die Knie, hielt sich die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte. Eine viertel Stunde verging, der Arzt kam, gefolgt von der Direktorin, die Treppe herunter und blieb vor Yui stehen. Diese blickte zu ihm auf, er setzte sich in die Hocke und sah sie mitfühlend an. Dann erhob er seine rauhe Stimme: “Yui. Er hatte keine Schmerzen. Er ist friedlich eingeschlafen.“ Yui, die sich ein wenig beruhigt hatte, brach erneut in Tränen aus. Der Arzt stand auf, ging zu der Direktorin, redete kurz mir ihr, drückte ihr etwas in die Hand und verabschiedete sich. “Du kannst zu ihm gehen, Yui.“ meinte sie sanft und nickte als sie von dem weißhaarigen Mädchen angesehen wurde. Yui erhob sich von dem kalten Boden und eilte die Treppe hinauf. Langsam öffnete sie die Tür, trat vorsichtig ein und schloss die Tür ebenso langsam. Fast in Zeitlupe ging sie auf das Bett zu indem Mischa friedlich zu schlafen schien. Behutsam streichelte sie seine Wangen, strich ihm ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und küsste diese sanft. Ihre Tränen tropften von ihrem Kinn auf seine Wangen. Sie wischte sie ihm sanft von der Haut. Sie setzte sich auf den Stuhl, legte ihren Kopf auf das Bett und die Stille hüllte beide Körper ein. Mit der Zeit trockneten die Spuren der Tränen, doch der innere Schmerz verging nicht. Zwei Tage später kamen die Bestatter, Yui wehrte sich gegen alles was Mischa fortschaffen wollte. Die Beerdigung wurde von allen begleitet, doch niemanden schmerzte der Abschied so sehr wie Yui. Der Verlust des besten Freundes, des einzigen Freundes ließ sie nicht los. Yui zog sich immer weiter zurück, aß nicht mehr und wollte mit niemandem etwas zu tun haben. Die Direktorin schickte Yui letzten Endes zu einem Therapeuten und Yui erholte sich ein bisschen. Es vergingen einige Monate bis sie wieder in ihren normalen Tagesablauf verfiel. Und wie zu vor wurde sie von den Männern gesucht und durch die Stadt gejagt. Es war gerade Weihnachtszeit, die Leute waren in Festtagsstimmung und überall waren die Schaufenster dekoriert und leuchteten in den verschiedensten Farben. Lichterketten schmückten die Fenster der vielen Wohnungen, ließen die Straßen in buntem Licht aufleuchten und die Kinder freuten sich über diese Zeit und die Geschenke, die es dann an Heiligabend gab. Auch in dieser Zeit machte Yui ihre kleinen Ausflüge und genoss die verschiedensten Gerüche von Weihnachtsgebäck, Tannen und heißem Glühwein. “Verdammt. Sie ist schon wieder abgehauen. Ich versteh das nicht. Jedesmal trickst sie uns aus.“ fluchte der schwarzhaarige junge Mann. “André, beruhige dich. Sie taucht ja immer wieder auf.“ beschwichtigte der ältere braunhaarige Mann den Jüngeren. “Trotzdem. Ich mach das nicht mehr lange mit. Ich schlage Frau Koslowski vor, dass sie Yui einsperren soll.“ antwortete André und sah sich suchend um. “Aber es hat doch auch gute Seiten. Wir kommen öfters aus diesem stickigen Gebäude raus und können ungestört irgendwas machen!“ Dimitri wurde mit einem bösen Blick bestraft, dies gesagt zu haben. Yui lief währenddessen durch die von Menschen leicht gefüllten Straßen. Das Gefühl verfolgt zu werden verschwand mit jedem weiteren Schritt mit dem sie sich von dem Waisenhaus entfernte. Dennoch rannte sie durch eine kleine dunkle Gasse, die zur Hauptstraße führte. Kurz vor der Ecke, wo Gasse auf Hauptstraße traf, schaute sie über ihre Schulter nach hinten, um ganz sicher zu gehen, nicht verfolgt zu werden. Plötzlich prallte sie gegen etwas, das nach gab. Yui taumelte ein Stückchen zurück und sah erschrocken nach vorne. Vor ihr standen vier Jungen, die sie wütend anstarrten, auf dem Boden vor ihr saß ein Junge, der sie ebenfalls wütend betrachtete. Als sich die Blicke von Yui und dem auf dem Boden sitzenden, rothaarigen Jungen trafen, veränderten sich die Gefühle in den Augen des Jungen. Sein wütender Blick wich einem sanften, liebevollen Blick und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. “Hey, kannst du nicht aufpassen!“ fauchte der helllilahaarige Junge und Yui wandte den Blick zu ihm. In der näheren Umgebung ertönten laute Rufe und Schreie: “Wo sind dies verdammten Gören nur wieder hinverschwunden. Wenn wir sie nicht finden bekommen wir mächtigen Ärger! Und darauf habe ich keine Lust!“ Die fünf Jungen sahen sich panisch um. Yui verstand die Situation schnell und reagierte dementsprechend. Sie packte den immer noch an Boden sitzenden Jungen am Handgelenk, drehte sich um, zog ihn in dieser Bewegung auf die Beine und lief los. Der Junge konnte nur mitlaufen, die anderen sahen sich zunächst verwirrt an, doch dann folgten sie den beiden. Als Yui bemerkte, dass die anderen ihr folgten, beschleunigte sie ihre Schritte und wand sich geschickt durch die Menschenmenge. Dann bog sie an einer kleinen Gasse nach links in diese und lief, bis eine Mauer ihr den Weg versperrte. “Na super. Was soll das. Das ist eine Sackgasse!“ fluchte derselbe Junge, der Yui vorhin schon angefaucht hatte. Yui sagte nichts, ging auf den großen Müllcontainer zu und quetschte sich daran vorbei, immer noch den fremden Jungen am Handgelenk festhaltend. In der Mauer war ein Spalt, den man nicht sehen konnte. Durch diesen schlüpfte sie hindurch. Die vier Jungen standen noch immer an derselben Stelle, doch als die beiden nicht mehr hervorkamen, folgten sie ihnen durch den Spalt. Auf der anderen Seite wartete Yui, sie ging weiter als die anderen hervorkamen die Gasse entlang und blieb vor einer kleinen Tür stehen. Diese öffnete sie, ging hinein, schloss sie hinter den Jungen und öffnete eine im Fußboden versteckte Tür, durch die sie über eine kleine Treppe in den darunterliegenden Raum gelang. Unten angekommen ließ die endlich das Handgelenk des rothaarigen Jungen los, der sie verwirrt ansah. “Okay. Hör mal. Wer bist du? Und wo sind wir?“ fragte nun ein lilahaariger Junge, der nicht größer war als Yui selbst. Yui setzte sich auf eine Kiste die in dem Raum stand, musterte die Jungen mit einem ausdruckslosen Blick und schwieg auf die ihr gestellten Fragen hin. “Was ist? Kannst du nicht sprechen? Bist du stumm? Verdammt, sag mir endlich, wo wir sind!“ riefen die beiden Jungen, die als einzige bis jetzt gesprochen hatten, im Chor. “Wenn ihr nicht still seid, kann ich euch nicht helfen. Es sei denn, die Männer waren gar nicht hinter euch her!“ gab Yui unbeeindruckt von sich und deutete nach oben auf die Decke. Die beiden Jungen schwiegen und in der Stille konnte man die wütenden Stimmen von Männern hören, die etwas oder jemanden suchten. Nach wenigen Minuten verklungen die Stimmen in der Ferne und Stille erfüllte den Raum. “Also gut. Noch einmal. Wer zum Teufel bist du?“ “Derjenige der etwas über einen anderen erfahren möchte, sollte sich zu Anfang erst einmal selbst vorstellen. Das nennt man Höflichkeit!“ antwortete Yui in freundlich bissigem Ton. Der Junge zuckte zusammen und legte erneut einen mehr als unfreundlichen Blick auf. “Ich heiße Brian. Also, wie heißt du?“ antwortete dieser im selben Tonfall. Yui sah zu den anderen Jungen und wieder bleib ihr Blick länger als gewollt an dem rothaarigen Jungen hängen. Seine Augen faszinierten Yui und zogen sie in seinen Bann. Ein Gefühl, welches sie nicht zu beschreiben vermochte, stieg in ihr auf und sie fühlte sich zum ersten Mal seit langem unbeschwert und geborgen. Auch wenn die Augen kälter als Eis zu sein schienen, wurde ihr warm ums Herz und sie ließ ein Lächeln auf ihre Lippen schleichen. Brian verstand den Wink und stellte auch die anderen vor: “Der Junge mit den roten Haaren ist Tala.“ Dieser nickte Yui freundlich zu. “Der große hier ist Spencer, der, der an der Wand lehnt ist Kai! Und der Zwerg hier ist Ian!“ “Hey, du sollst mich nicht immer Zwerg nennen!“ schimpfte Ian und drohte Brian mit der Faust. “Lass mal, du kannst mir eh nicht weh tun.“ lachte Brian auf und schüttelte den Kopf. Die Blicke richteten sich nun auf das weißhaarige und einzige Mädchen im Raum. “Schön Euch kennen zu lernen!“, lächelte Yui: Mein Name ist Yui.“ Sie streckte Tala ihre Hand entgegen und wartete auf eine Erwiderung. Dieser nahm ihre Hand und schüttelte sie. Bei der Berührung traf es beide wie ein Schlag. Sie ließen gleichzeitig die Hand des Anderen los, wurden rot um die Nasenspitze und sahen sich verlegen an. “Hey! Warum hast du uns geholfen?“ fragte eine sachliche, ernste Stimme, die aus der Richtung der Wand kam. Yui blickte zu dem graublauhaarigen Jungen, der ihr als Kai vorgestellt worden war und setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. Nach kurzem Überlegen antwortete sie: “Nun, ich dachte ihr könntet Hilfe gebrauchen! Hast du ein Problem damit?“ “Vielleicht haben wir deine Hilfe gar nicht gebraucht. Schon mal daran gedacht?“ wurde ihr in unfreundlichem Ton erwidert. “Sah mir aber nicht so aus, als würdet ihr keine Hilfe gebrauchen.“ stichelte Yui. Kai wollte gerade zu einem Satz ansetzten als Spencer ihm ins Wort fiel. “Ist doch egal. Danke für deine Hilfe, aber damit kommst du in des Teufels Küche!“ meinte Spencer freundlich. “Ach, da bin ich schon lange angekommen!“ Yui fing an zu lachen. “Warum bist du schon in des Teufels Küche?“ “Was glaubst du? Denkst du ich laufe hier draußen einfach so herum?“ stellte Yui die Gegenfrage. “Ich weiß nicht.“ “Nein, ich bin selbst auch abgehauen. Aber ich mache das schon seit ein paar Jahren. Ich kenne mich inzwischen in dieser Gegend hier sehr gut aus und kann verschwinden, ohne, dass mich jemand findet.“ Brian lachte kurz auf: “Hahahaha! Läufst du vor deine Kindermädchen weg?“ Auch Yui lachte: “Hmhmhm! Sehe ich so aus, als hätte ich ein Kindermädchen?“ “Ja, ein bisschen. Wieso fragst du?“ mischte sich nun auch Ian ein. “Ich frage, weil ich aus keinem so guten Haus komme.“ “Wo kommst du denn her?“ fragte nun Tala. Yui atmete einmal kurz ein und sprach dann mehr zu sich als zu den anderen: “Weil ich in einem Waisenhaus lebe.“ Augen, die entsetzten widerspiegelten, sahen sie an. Yui saß auf der Kiste, blickte auf den Boden und lauschte in die unangenehme Stille. “Tja, unser Leben ist auch nicht so toll.“ durchbrach Ian’s Stimme die Stille. Yui blickt vom Boden auf und sah in Gesichter, die denselben Ausdruck hatten wie ihr eigenes. Sie brachte nur ein Nicken zu stande. “Kennst du die Abtei?“ stellte Ian die nächste Frage. “Ja, hab schon mal davon gehört. Die soll einem ziemlich reichen Mann gehören. Wenn du mich fragst, ist das ein ganz furchtbarer Ort!“ sprach Yui mit heiserer Stimme. “Das kannst du laut sagen. Da leben wir. Von außen sieht die Abtei vielleicht nicht so schlimm aus, aber wenn du da drinnen bist, kannst du froh sein wenn du eine Nacht überlebst.“ erklärte Brian. “Ich finde dieser Ort sieht schon von außen schrecklich aus. Betreten möchte ich ihn gar nicht erst.“ meinte Yui und schüttelte den Kopf: “Ich kann gut verstehen, wenn man von so einem Ort weg möchte.“ “Ja, aber ich kann nicht verstehen, warum du abhaust. Was ist so schlimm an dem Waisenhaus?“ “Die Kinder mögen mich nicht. Keiner mag mich da. Die einzige Person, die mit mir gesprochen hat, ist vor ein einhalb Jahren gestorben. Und das war auch noch meine Schuld. Ich hasse das Waisenhaus! Ich hasse die Menschen dort. Und ich hasse mich! Ich habe die Person getötet, die mir alles bedeutet hat.“ Yui hob die Hände schnell vor ihr Gesicht um ihre Tränen zu verstecken, jedoch konnte sie ein Schluchzen nicht unterdrücken. Keiner der Jungen wusste, was er tun sollte. Sie fühlten sich hilflos und schuldig, dem Mädchen, das sie erst vor wenigen Minuten kennen gelernt hatten, die Tränen in die Augen zu treiben. Spencer kam eine Idee. Er setzte sich neben Yui auf die Kiste, legte einen Arm um sie und drückte sie an sich. Yui lehnte sich gegen die Schulter von Spencer und weinte sich aus. Um sie zu beruhigen setzte Tala sich ebenfalls neben Yui und streichelte ihr über den Rücken. Als seine Hand Yui’s Rücken berührte, zuckte diese kurz unter der Berührung zusammen, aber sie wehrte sich nicht dagegen. Die Nähe dieser Jungen beruhigte sie, ihre Wärme gab Yui ein Gefühl von Schutz und Geborgenheit und nach einiger Zeit versiegten ihre Tränen. Sie setzte sich gerade hin und wischte sich die restlichen Tränen mit dem Ärmel ihres Pullovers ab. “Alles in Ordnung?“ fragte Tala besorgt. Er bekam ein Lächeln von Yui geschenkt, ihre verheulten, roten Augen strahlten ein wenig in dem Dämmerlicht. “Ja, geht schon. Tut mir leid.“ “Das macht doch nichts. Du scheinst die Person sehr gerne gehabt zu haben! Da ist so ein Verhalten verständlich.“ “Danke!“ Erneutes Schweigen trat ein. Ein leises Ticken einer Uhr erfüllte den Raum, die Zeit verstrich, ohne, dass ein Wort gesprochen wurde. “Sag mal, Tala. Sollten wir nicht vielleicht zurück gehen, auch wenn wir nicht zurück wollen?!“ fragte Ian verunsichert. Tala sah von Yui auf Ian, legte die Stirn in Falten und überlegte. “Ich schätze, wir haben keine andere Wahl. Sie würden uns so oder so finden. Wir können schließlich nirgendwo hin.“ Tala sah zurück zu Yui, die ihn leicht anlächelte. “Was ist mit dir?“ fragte Kai an Yui gewandt. “Was soll mit mir sein? Ich gehe, wenn mir langweilig wird. Ich vermisst da ja doch keiner. Ich kann euch ja begleiten. Wenn ihr wollt.“ meinte Yui und zuckte mit den Schultern. “Warum nicht? Hat jemand was dagegen?“ fragte Spencer. Er erhielt keine Antwort. Daraufhin nahm er Yui an die Hand, ging die Treppe hinauf und durch die Tür nach draußen in die Gasse. Die Anderen folgten ihnen. Auf dem Weg zur Abtei passierte nichts, nur, dass der Himmel immer dunkler wurde und den kommenden Schnee ankündigte. “Ich hasse diesen Ort!“ meinte Tala mehr zu sich, aber Yui, die neben ihm stand, hörte die Aussage und konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. “Also, war nett mit euch. Ich hatte lange keine so nette Gesellschaft. Man sieht sich bestimmt noch mal.“ verabschiedete sich Yui von den fünf Bladern und wollte losgehen, als sie am Handgelenk festgehalten wurde. “Was soll das heißen? Glaubst du, wir sehen uns nicht mehr?“ fragte Tala und sah sie leicht bestürzt an. “Nun, wenn ich mich hier so umsehe. Jedenfalls nicht lebend.“ “Ach. Das glaubst du. Bist du immer dort, wo wir heute waren?“ “Nein, ich laufe häufig durch die Stadt und schaue mir alles an. Besonders jetzt zur Weihnachtszeit.“ “Na gut, wir sehen uns bestimmt noch einmal.“ “Ja, man sieht sich immer zweimal im Leben!“ Yui lächelte den Fünf noch ein mal zu, drehte sich um, lief die Straße entlang und verschwand in der dichter werdenden Dunkelheit. *~*~*~ Yui’s Vergangenheit Ende ~*~*~* Yui sah zu ihren Freunden auf. Alle Blicke lagen auf ihr und sie atmete tief ein um einen abschließenden Satz zu sagen. “Ja, so haben wir uns damals kennen gelernt. Und wir hatten Recht behalten.` Man sieht sich immer zweimal im Leben! ´“ “Man, das ist hart, was du durchgemacht hast.“ meinte Tyson und schüttelte den Kopf. Yui lächelte nur, blickte auf ihre Uhr und stand auf. „Wir sollten schlafen, es ist immerhin schon kurz vor zwei!“ sagte Yui gähnend und streckte sich. “Und wo gehst du hin?“ fragte Daichi interessiert. “Auf’s Klo. Ich muss mal!“ kam die knappe Antwort. Als Yui zurückkam und die Tür leise öffnete, schliefen schon alle. Sie schloss die Tür vorsichtig, tapste auf Zehenspitzen zur Küche und verschwand in dieser. Sie nahm den kalten Wodka aus dem Kühlschrank, holte drei Gläser aus dem Schrank, ging nach draußen und setzte sich auf den Holzfußboden. Kaum hatte sie sich Wodka eingeschenkt hörte sie schon Schritte hinter sich, öffnete die Flasche und schenkte Wodka in die anderen beiden Gläser ein. “Ich wusste, dass du hier bist!“ Wurde gesagt und zwei Personen ließen sich neben Yui nieder. “Wo könnte ich bei so einem schönen Vollmond auch anders sein, Tala?!“ antwortete Yui verträumt, blickte zum Vollmond auf und ein verträumtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. “Ja, wunderschön. Fast genauso schön wie du Yui! Aber kein Vollmond kann heller strahlen als du!“ flüsterte Tala, blickte zur Seite auf Yui, stützte seinen Kopf auf eine Hand und lächelte, als er sah, dass Yui rot geworden war. Kai zog eine Augenbraue hoch und seufzte schwer: “Wenn du schon so romantisch bist und das kommt ja sehr selten vor, dann achte doch auch darauf, dass ihr alleine seid.“ “Wenn es dich stört kannst du ja auch gehen.“ “Warum sollte ich, ich hab schließlich das gleiche Recht wie ihr.“ “Jungs.“ “Trotzdem. Wenn es dir nicht passt, dann geh doch, du unromantischer Kerl.“ “Jungs!“ “Wer sagt, ich sei unromantisch, du Feigling!“ “Wie hast du mich genannt, Schwachkopf?!“ “Loser!“ “Trottel!“ “Schoßhund!“ Tala’s Augenbraue zuckte gefährlich und seine Gesichtszüge verrieten, dass er über diesen Ausdruck nicht lachen konnte. “JUNGS!“ “WAS?“ kam es synchron von Kai und Tala. “Hört auf zu streiten. Das hab ihr nicht nötig. Und Kai, du solltest genauso wütend sein. Du hast auch für Biovolt gearbeitet.“ Meinte Yui, sah ihn strafend an und verengte die Augen. Kai blickte zu Tala, dessen Gesichtsausdruck sich nicht verändert hatte. “Schon gut, wollte ich nicht sagen. Es kam nur so über mich.“ “Ja schon gut. Ich weiß, dass du das nicht so gemeint hast, aber es ist schon verletzlich.“ Yui schüttelte lächelnd den Kopf. //Jungen. Sie sind doch alle gleich. Aber niedlich sind sie ja schon. Verdammt, er hat mich vorhin echt in Verlegenheit gebracht. Ich weiß nicht, warum mich das so durcheinander bringt. Die alten Gefühle kommen wieder hoch. Soll ich es wieder zulassen oder was soll ich tun?! Ich weiß nicht ob es gut ist. Ob ich das kann.// dachte Yui und ein quälender Ausdruck zierte ihr Gesicht. “Stimmt was nicht?“ erklang eine besorgte Stimme neben ihr. Sie drehte den Kopf in Richtung der Stimme. “Nein alles klar. Hier trink lieber noch was!“ sagte sie, reichte Tala die Wodkaflasche und trank einen Schluck aus ihrem Glas. “Du solltest nicht alles runter schlucken. Rede über deine Probleme, ansonsten machst du dich selber fertig und irgendwann hältst du das nicht mehr aus.“ gab Tala ihr den Rat, doch Yui winkte ab. “Ich weiß, aber es ist nichts.“ “Jaja, das sagt sie immer.“ “Kümmere dich um deinen Kram und lass mich in Ruhe. Ich rede, wenn ich es für nötig halte, okay?“ Yui’s Stimme war ungewollt laut geworden. “Werde doch nicht gleich hysterisch!“ “Ich bin nicht hysterisch. Ich kann es nur nicht ausstehen, wenn sich jemand in meine Angelegenheiten einmischt.“ Mit diesen Worten stand sie auf, verschwand kurz in der Küche und ging dann zurück in den großen Schlafsaal. Dort legte sie sich auf ihren Futon, drehte den anderen den Rücken zu und dachte über das eben geschehen nach. //Ich hab es schon wieder getan. Verdammt, ich bin so bescheuert. Ich muss mich immer mit allen streiten. Ich glaub, ich bin streitsüchtig. Ich muss was dagegen machen. Aber eine neue Therapie? Nein, nicht schon wieder. Vielleicht sollte ich es doch mit Tala versuchen. Ich....ich liebe ihn?! Ja, ich liebe ihn. Das hat sich über die Jahre nicht geändert. Seid damals, seid wir uns das erste Mal gesehen haben, hat es zwischen uns gefunkt. Ich wollte es nicht glauben, aber mit der Zeit hab ich gemerkt, was ich für ihn empfinde// Als die Schiebetür geöffnet wurde schloss sie die Augen schnell und stellte sich schlafend. Sie hörte die leisen Schritte, die auf sie zusteuerten und kurz vor ihr stoppten. Nach einer kurzen Zeit vernahm sie das Rascheln von Bettdecken und etwas, das sich darunter herumdrehte. Dann wurde es still, nur die leisen Atemzüge schlafender Menschen erfüllte den Raum. Die angenehme Stille machte es möglich Yui in einen ruhigen Schlaf zu treiben und auch die anderen beiden hatten kein Problem einzuschlafen. Auch der Alkohol im Blut verhalf zu einem ruhigen Schlaf, dennoch war keiner betrunken oder wachte am darauffolgenden Tag mit einem Kater auf. Nun, dass war das vierte Kapitel!! Kritik? Immer erwünscht!! ^^ Also, bitte um Kommis!! Vielen Dank im voraus!! Ich bin auch offen für Ideen, die Euch durch den Kopf schwirren!! Kapitel 4: Der Abschied ----------------------- Hallo ihr Lieben!! Endlich geht es ein kleines Stückchen weiter! Das 5.Kapitel ist da. Ich wünsche Euch viel Spaß!! Kapitel 5: Der Abschied?! Es war inzwischen eine Woche her, seit Yui ihre Geschichte erzählt hatte. Der Morgen brach langsam an. Helles, sanftes Licht bahnte sich seinen Weg durch die dünnen Vorhänge in Yui´s Schlafzimmer. Es wanderte langsam weiter nach oben, entlang der Bettdecke, bis es leicht über Yui´s Wange strich. Yui öffnete vorsichtig ihre Augen, blickte sich in dem kleinen Raum um, doch es war alles wie immer. Die Stille dröhnte so laut in ihren Ohren, als würde sie neben einer riesigen Box in einer Diskothek stehen. Es war unerträglich. Sie stand auf, durchschritt den Raum zum Badezimmer und stellte sich unter dir Dusche. Das eiskalte Wasser rann über ihren Körper, es tat gut und betäubte sie. Nach dem Gespräch gestern hatte sie sich gefühlt, als würde eine Welt zusammen brechen. Noch immer konnte sie nicht glauben, was geschehen war. Die Realität schien in weite Ferne gerückt zu sein. Der Anruf aus Russland kam für alle überraschend. Tala war danach wie ausgewechselt. Das Strahlen seiner Augen war einem dumpfen, fast schmutzigen, trüben Blick gewichen. Die Anderen waren genauso geschockt und gelähmt gewesen. *~*~*~ Flaschback ~*~*~* Die Bladebreakers, Yui und Tala saßen beim Abendessen. Die Gespräche hatten keinen tieferen Hintergrund, dienten lediglich dazu, die Stille zu unterbrechen. Yui hing ihren Gedanken nach und lauschte den einzelnen Geräuschen um sich herum. Sie hatte schon immer ein feineres Gehör gehabt und nahm auch kleinste Geräusche war, die den meisten bei dieser Lautstärke entgingen. So war auch sie die Einzige, die das Telefon hörte und sich dann auch auf den Weg dorthin machte. Seufzend nahm sie den Hörer ab: „Bei Granger! Yui am Telefon. Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Hallo Yui. Ich bin´s Spencer. Wie geht es dir?“ erklang eine betrübte Stimme am anderen Ende des Hörers. „Spencer. Wie schön deine Stimme zu hören. Ja, mir geht es gut. Den anderen auch. Und...“ sie wurde abrupt unterbrochen. „Ist Tala da? Wenn ja, ich muss ihn sofort sprechen, es ist sehr wichtig. Es geht um Bryan!“ „Ja, einen Moment.“ Yui legte den Hörer ab und ging schnell zum Esszimmer zurück. Dort schob sie die Tür auf und blickte sich um. Als sie nicht eintrat, wurde es still und sieben Augenpaare blickten sie besorgt an. Yui´s Blick war besorgt, sie starrte Tala an und drehte sich halb wieder aus dem Raum. „Es ist für dich, Tala. Spencer ist dran und er klingt sehr besorgt und aufgeregt. Er will dich dringen sprechen!“erklärte Yui kurz und machte Tala platz, indem sie die Tür weiter auf schob. Tala verließ schnell den Raum und wandte sich dem Telefon zu. Yui blieb solange im Türrahmen stehen, bis sie Tala´s Reaktion von seinem Gesicht ablesen konnte. Als er erstarrte, die Augen weit auf riss und zu zittern begann, wusste Yui, dass etwas schreckliches geschehen sein musste. Sie trat in das Esszimmer ein und schloss die Tür leise. Die Augen starrten sie noch immer unverändert an, folgten ihr zu ihrem Platz und warteten bis sie platz genommen hatte. „Was ist los?“ fragte Tyson, der seine Stimme als erster fand. Yui schüttelte mit gesenktem Haupt den Kopf. „Sag schon. Warum hast du gewartet?“ „Irgendwas stimmt in Russland nicht. Etwas schlimmes ist geschehen!“ erwiderte Yui und hob langsam den Kopf. Ihr Blick traf den von Kai, dieser verstand und nickte kurz mit ausdruckslosem Gesicht. „Was meinst du damit? Wem ist was passiert?“ fuhr Tyson lautstark auf. „Ich weiß es nicht! O...“ erneut wurde sie unterbrochen. Dieses Mal von Tala. „Bryan liegt im Krankenhaus. Er wollte sich anscheinend umbringen, doch bevor er das konnte, hatte er einen Autounfall. Er liegt auf der Intensivstation im Koma!“ beantwortete Tala die Frage vollkommen tonlos. Entsetztes Aufkeuchen drang durch den Raum. Die Blicke aller wurden traurig, Hilary stiegen Tränen in die Augen. Tala drehte sich um und verließ den Raum und kehrte allem den Rücken. Kai folgte ihm leise. Yui blieb einen Moment sitzen, ihr Blick verschwamm, dann stand sie auf. Sie wollte nicht, dass sie je wieder jemand weinen sah. Sie lief durch den Garten auf die große Trauerweide zu. Nachdem sie ein paar Äste zur Seite gebogen hatte, lehnte sie sich gegen den uraltem Stamm und ließ sich langsam zu Boden sinken. Sie zog die Beine so nah an ihren Körper wie es ging und ließ ihren Tränen freien Lauf. Wenig später hörte sie leise Schritte auf dem Holzboden der Veranda, auch Stimmen mischten sich unter die Schritte. Kai und Tala liefen den Weg entlang, der nicht weit von ihr entfernt vorbei führte. „Wie fühlst Du dich?“ kam die leise Frage von Kai. Tala antwortete mit einem Schweigen. „Sie sind alle noch im Esszimmer, geschockt von der Nachricht.“ „Nein, Yui ist nicht mehr dort. Sie ist gegangen.“ „Woher weißt du das, Tala?“ „Wenn sie weint, tut sie das alleine. Sie möchte nicht, dass andere sie so sehen. Du weißt, das sie stark ist. Und sie will ihre Schwäche vor anderen verbergen!“ Die Schritte blieben aus, nur ein kurzen Knarren der Balken war zu hören, als Tala auf den schmalen Steinweg zum Garten trat und die Balken entlastet wurden. Kai folgte ihm weiter. „Ja,da hast Du recht.“ war die kurze Antwort von Kai. Yui hörte das leise Rascheln der Blätter des Baumes, sie blickte von ihren Knien hoch und sah in zwei vertraute Gesichter. Ihre geröteten Augen verrieten sie, jedoch versuchte sie unbemerkt ihre letzten Tränen weg zu wischen. „Ist schon in Ordnung.“ sagte Tala matt. Sein Blick war traurig und der sonst so strahlende eisblaue See war verschwunden. Das Blau seiner Augen sah schmutzig und trüb aus. Yui konnte sehen, dass der Anruf auch an Kai nicht ohne Spuren vorbei gezogen war. Auch seine Augen wirkten trüber und dumpf. Sie setzten sich neben Yui und Schweigen hüllte sie ohrenbetäubend laut ein. *~*~*~ Flaschback Ende ~*~*~* Nach einer halben Stunde unter der eiskalten Dusche fühlte Yui sich zwar nicht wohler, aber betäubt genug um den Tag zu überstehen. Ausgerechnet heute musste sie zu Mr. Dickenson in das BBA Hauptgebäude um mit ihm etwas zu besprechen, das für sie eine Überraschung sein sollte. Langsam zog sie ein paar Sachen an. Heute wollte sie sich nicht für die ganzen Büroangestellten fein machen. Sie zog die Tür hinter sich ins Schloss, stieg in den Fahrstuhl und landete am Ausgang. Sie folgte ihrem Weg zur Arbeit blind, die Menschen um sie herum existierten nicht und irgendwann, nach gefühlten Stunden erreichte sie ihr Ziel. Als sie das hohe Gebäude betrat und die Leute sie erblickten, spannte sich die Atmosphäre an. Alle merkten sofort, dass etwas nicht stimmte. Yui betrat den nächsten Fahrstuhl und war froh, dass die Leute sie alleine in den Fahrstuhl ließen. Lästige Gaffer konnte sie nicht auch noch gebrauchen. So hatte sie auch Zeit in Ruhe nachzudenken, obwohl ihr Kopf so leer war wie ein schwarzes Loch. Am Ende folgte sie dem Flur zu Mr. Dickenson´s Büro. Sie klopfte an die schwere Eichentür und trat dann, ohne eine Antwort abzuwarten, ein. Mr. Dickenson telefonierte gerade und als er Yui sah legte er mit einer kurzen Entschuldigung auf. „Es tut mir sehr Leid. Ich habe es eben erst erfahren.“ sagte er mit gedämpfter Stimme. Yui nickte nur. „Nun, ich weiß nicht, ob es gerade passend ist, aber ich habe einen Auftrag für Dich. Es geht um die Verwaltung der BBA im Ausland. Ich wollte, dass du diesen Auftrag bekommst, denn Dir kann ich vertrauen, Yui.“ erklärte Mr. Dickenson die Situation. „Und was soll ich dort tun? Wo muss ich denn überhaupt hin? Ich weiß doch gar nichts von alledem!“ antwortete Yui und ihre Trauer wich für den Moment in den Hintergrund. „Du wirst dort nicht alleine sein. Es arbeiten ja schon Leute dort. Du sollst zur Verstärkung dorthin fliegen.“fügte Mr. Dickenson hinzu. „Okay, wohin geht’s? Und wann werde ich fliegen? Für wie lange bleibe ich weg?“ hakte Yui nun tiefer nach. Mr. Dickenson faltete die Hände: „Fliegen sollst du schon in ein paar Tagen. Wie lange du dort bleibst, steht noch nicht fest. Aber ich denke, dass du in Russland gerne länger bleibst!“ Yui blickte entsetzt zu Mr. Dickenson, ihren Augen waren geweitet und sie dachte, sie hätte sich verhört. Mr. Dickenson´s Gesicht schien nicht, als hätte er einen Scherz gemacht. „Ich muss mir das überlegen.“ war Yui´s schlichte Antwort. Mr. Dickenson nickte kurz, drehte sich mit seinem Stuhl zur Seite und wählte eine Nummer im Telefon. Das Gespräch war beendet. Yui verließ in Trance das Zimmer und die Tür fiel mit einem leisen Klacken ins Schloss. Der Flur bis zum Aufzug und die Fahrt bis zum Ausgang kamen Yui kürzer vor als sonst. Vor dem Gebäude blieb sie stehen und blickte zu dem dunkler werdenden Himmel hinauf. Das sichere Zeichen für den kommenden Regen. //„Was mache ich jetzt? Ich kann nicht einfach von hier fort. Ich habe hier mein zu Hause und meine Freunde sind alle hier. Ich wüsste zu gerne, wie lange ich dort bleiben muss!“// dachte Yui betrübt und machte sich langsam auf den Weg zu Tyson´s Haus. Sie lief durch die vollen Straßen, beobachtete die fröhlichen Menschen und erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Yui vermied es, den kurzen Weg durch den Park zu benutzen, sie könnte die Menschen dort nicht ertragen. Sie lachten und hatten Spaß. Als Yui vor Tyson´s Haus angekommen war, hörte sie schon lautes Stimmengewirr aus dem Inneren. Kopf schüttelnd ging sie zur Tür hinein und zog ihre Schuhe aus. Sie folgte den Stimmen weiter ins Haus hinein, blieb dann vor der Tür zum Wohnzimmer stehen und horchte einen Moment. „Du willst wirklich schon abreisen? Warte doch und lass uns das mit Yui besprechen!“ rief Tyson durch den Raum. „Ja, er hat Recht!“ kam es zustimmend von mehreren bekannten Stimmen. „Nein, es ist meine Entscheidung. Ich muss sofort zurück. Mein Team braucht mich jetzt. Ein Freund braucht meine Hilfe. Ich kann ihn nicht im Stich lassen!“ schrie Tala Tyson an. Yui öffnete mit einem Ruck die Tür und sah in den Raum. Tala hatte Tyson am Kragen gepackt, seine andere Hand war zur Faust geballt und wartete darauf sein Ziel zu treffen. Die entsetzten Gesichter überraschten Yui nicht mehr. Zu oft hatte sie diesen Ausdruck auf den Gesichtern ihrer Freunde gesehen. „Lasst Tala in Ruhe!“ kam die beherrschte, aber bestimmte Aufforderung von Yui. „Aber.“ „KEIN ABER, TYSON!“ brüllte Yui, ihr Blick wurde wütend und Tyson versuchte zurück zu weichen, es gelang ihm jedoch nicht, da Tala ihn noch immer festhielt. „Wenn Tala zurück zu seinen Freunden will, ist das Okay! Du würdest das selbe tun, oder irre ich mich?! Ich denke nicht!“ erklärte Yui etwas ruhiger. Tala ließ Tyson los, dieser fiel rückwärts und landete auf seinem Po. „Ich helfe Dir packen. Lass uns gehen!“ meinte Yui zu Tala während sie sich umdrehte und aus der Tür verschwand. Tala folgte ihr zu dem großen Schlafraum, in dem sie sonst immer schliefen. Schweigend hingen beide ihren Gedanken nach, bis Yui das Wort ergriff. „Ich muss Dir etwas erzählen und ich würde gerne Deinen Meinung hören, ehe ich mit den Anderen spreche.“ „Klar. Was bedrückt Dich?“ „Mr. Dickenson hat mich heute um etwas gebeten. Ich habe einen Job in Russland bekommen, für noch unbekannte Zeit. Ich soll dort den Leuten der BBA unter die Arme greifen. Er hat mich dafür ausgesucht, da er sagt, er könne mir vertrauen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich habe mir hier ein Leben aufgebaut, meine Freunde sind hier und ich weiß, nicht, ob ich bereit bin, das alles für einen Zeitraum, der mir unbekannt ist zu verlassen. Ich würde es schon gerne machen, aber...“ „Du bist dir nicht sicher, ob du das schaffst?! Die ganze Verantwortung. Das ist ein sehr großer Schritt für Dich. Ich wäre genauso verunsichert wie Du. Kannst du mir glauben. Ich denke, ich bin nicht der Richtige, der Dir sagen kann, wie Du dein Leben leben sollst. Du musst alle Möglichkeiten aufzählen und dann entscheiden, was für Dich in Ordnung ist. Keiner kann Dich zu etwas zwingen.“ „Hm!“ „Glaub mir, lass Dich nicht von anderen beeinflussen. Hör Dir ihre Meinungen an. Entscheiden musst DU alleine, was das Beste für Dich ist. Keiner kann dir das so gut sagen, wie du selbst!“ gab Tala ihr den Rat. „Ich schätze Du hast Recht. Ich muss das in Ruhe überlegen. Ein wenig Zeit bleibt mir ja noch.“ erklärte Yui langsam: „Du fehlst mir jetzt schon. Ich bin froh, dass du hier warst, ehrlich.“ Tala sah überrascht aus, als er zu Yui blickte und in ihr lächelndes Gesicht sah. Es wirkte ehrlich, aber innerlich wusste er, dass es nur ein gespieltes Lächeln war, um ihn glücklich zu machen und über die momentan schwere Situation hinweg zu kommen. „Wenn dein Lächeln deine Augen nicht erreicht, lass es lieber. Du verletzt damit nur die ehrlichen Gefühle anderer. Ich weiß, dass dein Lachen nicht echt ist. Ich kenne Dich lange genug, Du kannst mir nichts vormachen. Ich weiß, wann es Dir beschissen geht. Yui!“ meinte Tala und packte weiter Sachen in seinen Koffer. Yui hielt in ihrer Bewegung inne. //„Er hat es bemerkt. Ich wusste ja das er mich kennt, aber nicht, dass er mich besser kennt als ich mich selber! Das ist sehr ärgerlich.“// dachte Yui und beobachtete Tala beim Packen. „Aber ich werde Dich wirklich vermissen. Ich hoffe, dass dir das klar ist, Tala!“ kam es tonlos über Yui´s Lippen. Sie stand auf und verließ den Raum. Erneut steuerte sie das Wohnzimmer an, öffnete die Tür und achtete nicht auf ihre Freunde. Diese sahen sie reglos an und warteten auf irgendeine Reaktion. Yui ließ sich auf ihrem üblichen Platz nieder und hob den Kopf, um alle anzusehen. „Ich brauche euren Rat. Dringend sogar!“ kam Yui direkt auf den Punkt. Ihre Freunde sahen sie fragend an und sie begann zu erzählen, welche Aufgabe vor ihr lag. Als sie fertig war, wartete sie auf Vorschläge, doch sah sie nur in staunende Gesichter. „Deine Entscheidung!“ kam es einheitlich von allen Seiten. „Lass Dich von deinen Gefühlen leiten. Ich bin der Meinung, dein Kopf hat bereits eine Entscheidung getroffen, doch dein Herz, so hoffst du, entscheidet sich anders. Tue das, was DU für richtig hältst. Uns steht es nicht zu für Dich eine Entscheidung zu treffen.“fügte Hilary kurz hinzu. „Sie hat Recht. Es geht um deinen Willen, da können wir dir die Entscheidung nicht abnehmen. Vielleicht bereust du deine Entscheidung irgendwann, aber das kannst du nur wissen, wenn du dich darauf einlässt.“stimmte Kenny Hilary zu. Der Rest nickte ebenfalls zustimmend. Ruckartig wurde die Tür geöffnet, Tala stand mit den Koffern davor, abreise bereit. „Mein Taxi ist gleich da. Ich bedanke mich für die Gastfreundschaft. Ich werde mit Sicherheit wieder kommen. Ich werde auch die Anderen mitbringen. Ich verabschiede mich von Euch.“ bedankte Tala sich, nahm seine Koffer auf und ging zur Haustür. Alle folgten ihm um sich noch zu verabschieden. Das Taxi fuhr vor, der Fahrer packte das Gepäck in den Kofferraum. Tala verabschiedete sich von jedem mit einem Handschlag. Er wollte gerade einsteigen, als. „Warte, ich komme mit dir zum Flughafen.“ hielt Yui ihn auf und stieg hinten ein, Kai folgte ihr. „Rutsch durch!“ kam die knappe Anweisung. Die Anderen sahen dem Taxi verdutzt nach. Am Flughafen angekommen, mussten die Drei noch eine halbe Stunde warten. Sie setzten sich in einen abgelegeneren Teil um ungestört zu sein. „Was hältst du von der Idee, Kai? Was sollte Yui Deiner Meinung nach tun?“ fragte Tala aus dem Nichts in die fast herrschende Stille. „Nun, es ist ihre Sache. Ich mische mich da nicht ein. Ich verstehe nur nicht, warum Mr. Dickenson dir die Aufgabe zugetragen hat. Ich könnte das genauso gut machen.“ beklagte sich Kai: „Ich könnte dann endlich mal für ne Weile von den ganzen Chaoten hier weg. Das ist nicht fair.“ „Hörst du überhaupt zu, Yui? Yui?“fragte Tala und wedelte mit einer Hand vor Yui´s Gesicht herum. //„Hm. Was soll ich bloß tun?“// „YUI!“ kam es von Kai und Tala gleichzeitig. „Was? Hä? Ahaaa!“ Yui kippte mit dem Stuhl nach hinten um, so sehr hatte sie sich erschrocken. „Aua! Was gibt es denn so wichtiges? Ich habe gerade eigene Probleme.....“ beschwerte Yui sich und rieb ihren Hinterkopf. „Warum schickt Dickenson eigentlich nicht mich?“ „Kai, frag ihn das selber. Woher soll ich das wissen?“ „Hat er denn gar nichts dazu gesagt. Er muss doch was gesagt haben?“ „Warum interessiert es dich denn, Kai? Ich dachte du hasst es, mit so vielen Menschen zu arbeiten?“ „Aber du brauchst, wenn dann Hilfe. Warum sollte ich dir nicht helfen?“ „ICH WEIß ES NICHT!“ antwortete Yui patzig. „Ähm, Leute? Mein Flug geht gleich. Ich sollte mich so langsam auf den Weg machen!“ holte Tala Kai und Yui auf den Boden der Tatsachen zurück. Beide nickten kurz und folgten Tala zum Gate. „Mach´s gut, mein Freund. Wir sehen uns. Ich komme euch mal besuchen, Tala!“ verabschiedete Kai sich und reichte Tala seine Hand zum Abschied. Dann drehte er sich um, sah kurz zu Yui und sagte knapp: „Ich warte bei den Taxi´s auf Dich.“ Kurzes Schweigen entstand nachdem Kai fort war. „Nun, wie gesagt, ich werde dich vermissen, Tala. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.“ kam es verlegen von Yui. Tala ergriff ihre Hand, küsste sie kurz auf die innere Handfläche und legte dann etwas kühles hinein. Yui blickte auf ihre Hand hinab und sah ihre silberne Kette auf blitzen. „Die habe ich schon überall gesucht! Aber warum hast du sie?“ fragte Yui überrascht. „Ich habe den Verschluss reparieren lassen. Ich möchte nicht, dass du unser Geschenk verlierst!“ grinste Tala leicht. „Das ist echt lieb von Dir!“ Yui gab Tala einen Kuss auf die Wange. „Ich werde dich auch vermissen, Yui!“flüsterte Tala Yui ins Ohr, gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und verschwand durch das Gate zum Flugzeug. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf Yui´s Wangen gelegt. Sie lief zum Ausgang, wo Kai auf sie wartete. „War es schön?“ war die schlichte Frage, die Yui zurück holte. Sie starrte Kai verlegen an, der Rotschimmer wurde noch intensiver. „Also ja!“ schloss Kai aus der Reaktion. „Du bist blöd!“ „Du verhältst dich wie ein Kind!“ stichelte er weiter. Sie setzten sich in ein Taxi und fuhren in die Innenstadt. „Kai?“ „Ja?“ „Ich muss etwas mit Dir besprechen. Würdest Du mich begleiten, wenn ich nach Russland gehe?“ Kai sah verdutzt zu Yui, ein fester Blick begegnete ihm. „Warum fragst Du?“ „Würdest du es tun oder nicht?“ „Ich kann hier doch eh nicht weg?“ „Was, wenn Mr. Dickenson gesagt hätte, das du mich unterstützend begleiten sollst?“ „Ich würde mit dir gehen. Ich muss etwas anderes sehen, als immer diese nervigen Kinder hier.“ erklärte Kai und verschränkte die Arme vor der Brust. „Gut. Dann weiß ich Bescheid. Danke!“ sagte Yui und stieg aus dem Taxi. Sie waren an ihrem Haus angekommen. „Willst Du noch mit hochkommen?“ fragte Yui und lächelte Kai leicht an. „Ich glaube ein wenig Ruhe könnte ich gebrauchen.“ stimmte Kai Yui´s Vorschlag zu. In der Wohnung angekommen setzte Kai sich direkt auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Yui musste innerlich lachen. Kai hatte so gut wie nie seine Ruhe vor dem 'Kindergarten', er genoss es sichtlich seine Ruhe zu haben. Yui ging in die Küche, holte zwei Gläser aus dem Schrank, den Wodka aus dem Kühlschrank und goss etwas in beide Gläser ein. Sie ging zurück in das viel zu große Wohnzimmer, hielt Kai das Glas vor die Nase und setzte sich auf ihren Sessel, nachdem Kai das Glas genommen hatte. Im Fernsehen lief ein Film den Yui nicht interessierte, sie nahm ihr Zeichenbuch vom Wohnzimmertisch und zeichnete ein paar Bilder. Sie hing ihren Gedanken nach und bemerkte nicht, was sie da eigentlich zeichnete. Erst als Kai ihr den Block entnahm wachte sie aus ihrem Tagtraum auf. „Hey, gib es zurück!“ beklagte sie sich. „Guck, was du gezeichnet hast.“ entgegnete Kai ihr schlicht. Yui blickte auf ihre Zeichnung und erstarrte sofort. Der erste Blick fiel auf Tala, dann auf Kai, Bryan, Spencer, Ian und zum Schluss sah sie sich selbst auf dem Bild. Genau das Bild, welches sie eben gemalt hatte, stand in einem schlichten Bilderrahmen auf ihrem Nachttisch. „Du hast es perfekt im Gedächtnis!“ meinte Kai beeindruckt. „Es steht bei mir im Schlafzimmer. Ich sehe es jeden Tag wenn ich aufwache und werfe noch einen Blick darauf, bevor ich schlafen gehe.“ „Schlafen gehen ist eine gute Sache. Ich mach mich am Besten langsam auf den Weg. Bis morgen, Yui.“ verabschiedete Kai sich und wollte zur Tür, als er am Arm festgehalten wurde. Er drehte sich halb zur Seite, Yui hatte ihren Kopf gesenkte und starrte zu Boden. „Willst du vielleicht hier bleiben. Ich hab ein Gästezimmer, du kannst gerne hier übernachten. Immer alleine zu sein ist auch nicht gut, verstehst du?!“ Yui´s Stimme klang zerbrechlich dünn und sie schluckte hart. Sie hasste es, wenn Kai ihre kindliche, verletzliche Seite sah, aber er verstand sie gut und machte sich nicht lustig über sie. Bei der Vergangenheit blieb das nicht aus. Er drehte sich ganz zu ihr um, legte eine Hand auf ihren Kopf und streichelte sie leicht. „Wenn du dich wohler fühlst, dann bleibe ich. Keine große Sache.“ er grinste Yui an, sie hob leicht den Kopf und rang sich ein Lächeln ab, was aber Kai´s Gesichtsausdruck zu Folge, anscheinend misslang. „Geh schlafen, Yui. Ich bleibe hier. Ich finde mich zurecht.....Gute Nacht!“ sagte Kai beruhigend und drückte Yui in die Richtung zu ihrem Schlafzimmer. „Gute Nacht!“ wünschte sie ihm und schloss ihre Tür bis auf einen winzigen Spalt. Kai schaltete den Fernseher aus, und lief den kurzen Flur zum Gästezimmer entlang. Er schaltete das Licht aus und verschwand in der Dunkelheit, seine Tür schloss mit einem leisen Klacken. Der nächste Morgen begann wie der letzte, nur ein unterschied bestand. Tala war abgereist. Yui setzte sich aufrecht hin und blickte aus dem großen Fenster. Nach ein paar Minuten stand sie auf, schlüpfte leise aus ihrem Zimmer und schaute sich im Wohnzimmer um. Kai schien noch zu schlafen. Sie ging in die offene Küche und holte mehrere Sachen aus dem Kühlschrank. Sie fing an den Tisch zu decken, stellte Teller, Tassen und Eierbecher darauf, legte Messer und Löffel dazu. Dann setzte sie den Kaffee auf, holte einen Topf aus dem Schrank und ließ Wasser hinein laufen. Sie setzte den vollen Topf auf den Herd, drehte ihn auf höchster Stufe auf und füllte den fertigen Kaffee in eine leere Kanne. Nach einer Weile fing das Wasser an zu kochen, Yui stach die Eier an und ließ sie in das Wasser gleiten. Als sie ein Geräusch an der Wohnungstür vernahm, verließ sie die Küche um nach zu sehen. Die Tür öffnete sich leise und Kai betrat mit einer Tüte in der Hand den Flur. „Wo kommst Du her?“ fragte Yui, ihr Blick auf die Tüte gerichtet. „Ich habe Brötchen geholt. Als Dankeschön, dass ich hier übernachten durfte.“ erwiderte Kai und zog seine Schuhe aus. „Du weißt, dass Du immer willkommen bist!“ antwortete Yui schlicht. Kai folgte Yui in die Küche, nahm auf einem der Stühle platz und begann zu frühstücken. Yui stellte die fertigen Eier in die Eierbecher und tat es Kai gleich. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen beiden, dann hob Yui den Kopf. „Ich habe meine Entscheidung getroffen.“ sagte sie knapp. „Und?“ „Wenn ich zurück bin, ist hier alles vom Tisch runter geräumt. Und ich hoffe, Du bist nicht hier!“ betonte Yui und verließ die Wohnung ohne ein weiteres Wort zu verlieren. „Dieses Mädchen macht mich noch fertig! Raubt mir den letzten Nerv!“ murmelte Kai vor sich hin. Yui rannte durch die Stadt, ihr Ziel klar vor ihr. Als sie den hohen Turm der BBA erreicht hatte, atmete sie leicht auf. Vor Mr. Dickenson´s Büro hielt sie inne und dachte kurz nach. //“Treffe ich auch die richtige Entscheidung? Ich hoffe. Ein Zurück gibt es nicht!“// Yui klopfte an die Tür und wurde sofort hereingebeten. „Yui.“ brachte Mr. Dickenson erstaunt hervor. „Sir.“ die schlichte Antwort. „Was gibt es? Hast Du dich so schnell entschieden?“ „Ich werde fliegen.“ „Das freut mich zu hören. Ich wusste, ich kann mich auf Dich verlassen. Der Flug ist für heute Nacht gebucht! 00:30 Uhr geht der Flug.“ „Kai wird mich begleiten.“ „Gut. Ich habe nichts anderes von Euch beiden erwartet.“ Mr. Dickenson reichte Yui die Flugtickets und verabschiedete sich mit einem Wink zur Tür. Yui nickte und verschwand. Yui rannte zurück zu ihrem Appartement, riss die Wohnungstür auf und lief mit schnellen Schritten in ihr Schlafzimmer. Sie suchte die Koffer aus dem Schrank zusammen und schmiss viele ihrer Anziehsachen einfach in den Koffer. Alle konnte sie eh nicht mitnehmen. Sie packte ihre wichtigsten Sachen ein, ging dann zum Telefon und wählte die Nummer blind. „Granger!“ „Yui, ich möchte Kai sprechen.“ „Tut mir Leid, Yui. Er ist damit beschäftigt Koffer zu packen. Er will dich begleiten, hat er gesagt.“ „Das ist gut, mehr wollte ich nicht wissen. Sag ihm bitte, das ich ihn um 22:30 Uhr abholen werde.“ Mit diesen Worten legte Yui den Hörer wieder ab. Sie fing an ihre Einrichtung mit Laken abzudecken. Irgendwann wurde ihr bewusst, dass sie gar nicht wusste, für wie lange sie eigentlich weg sein würde. Sie ging durch ihre gesamte Wohnung und prägte sich alles ein. Die Zeit bis zur Abreise verging im Flug. Yui packte zum Schluss noch das Bild von ihrem Nachttisch ins Handgepäck und machte sich mit ihren Sachen auf zum wartenden Taxi. Der Fahrer lud die Koffer ein, Yui nannte ihm die nächste Adresse und sie fuhren los um Kai abzuholen. Dieser wartete schon ungeduldig auf das Taxi und war sichtlich froh, als er nach einer schier endlosen Zeit einsteigen konnte. Die Verabschiedung war leichter, als Yui sich das vorgestellt hatte, abgelaufen. Hilary hatte zwar geweint und es gab auch einen zweifelnden Moment, aber Yui hatte sich entschieden, das Ding durch zu ziehen. Am Flughafen checkten beide ein, gaben ihre Koffer ab und warteten nur noch auf den Aufruf zum Start. Beide redeten eigentlich kein Wort, sie verstanden sich auch so, Blicke reichten schon. Als der Flug startete war Yui ziemlich aufgeregt, aber die Stewardess beruhigte sie sofort. Der Flug sollte 12 Stunden dauern. Kai beschäftigte sich mit lesen, Film gucken und versuchte neue Beyblade-Strategien zu entwickeln. Yui hingegen schlief die meiste Zeit nach der anfänglichen Aufregung, nur das Essen verpasste sie nicht. Und der Himmel versprach ihnen ein wunderschönen Sonnenaufgang bei ihrer Landung. Ich hoffe Euch hat das Kapitel gefallen. Ich freue mich auf Anregungen und Kritik... =)) Bis zum nächsten Mal!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)