Ohne Worte von Dissident (IchixHime One-Shot) ================================================================================ Kapitel 1: Ohne Worte --------------------- Ohne Worte Es war Vollmond als ich sie damals zufälligerweise im Park getroffen habe. Sie trug damals dieses braune, ärmellose Kleid. Ich fragte mich ob ihr kalt war. Obwohl es Sommer war, war es in den Nächten doch etwas kühl. Der Mond hatte damals ihre perfekte Figur in noch schöneren Tönen geziert als sonst. Nie werde ich vergessen, wie sie dort auf der Schaukel saß und auf den Boden blickte. War es Schicksal, dass wir uns dort getroffen haben? Sie sagt, dass das Schicksal oft seltsame Wege nimmt um ans Ziel zu gelangen. Ich ersetze in diesem Satz das Wort 'Schicksal' mit dem Hirn des Menschen. Damals wusste ich nicht ob es so etwas wie Schicksal gab oder nicht. Doch nach diesem Tag begann ich sie endlich zu verstehen. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Na los, Ichigo, was machst du stundenlang da drin? Du kommst noch zu spät!" "Urusai na" "SAG DAS NOCHMAL!" "Wer ist denn zu eurer Hochzeit zu spät gekommen? Du oder Rukia?" "Teme...." ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ An diesem Tag saß sie dort auf der Schaukel. Ich wusste nicht warum sie mir an diesem Tag so unglaublich schön vorkam. Aber wenn ich so nachdenke, kam sie mir damals und kommt mir auch heute, jeden Tag aufs Neue, so bildhübsch vor. Ich ging zu ihr. Es war schon recht spät, das weiß ich noch. Besonders für ein Mädchen wie sie. Und eigentlich war ich damals zu ihr gegangen um ihr zu sagen, dass sie um diese Uhrzeit hier draußen nichts verloren hatte. Doch als ich dann neben ihr stand bemerkte sie mich auch. Mir kam es wie in Zeitlupe vor, als sie ihre Augen endlich zu mir blickten. Und sie schaute einfach nur. Keine Überraschung, kein Schock, dass ausgerechnet ich, mitten in der Nacht, neben ihr stehe. Sie schaute mich aus diesen so warmen, aus diesen unendlich tiefen Augen an. Und ich schaute sie an. Wir schauten uns einfach nur an. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Ichi-gooooooo! Ein großer Tag für dich heute, nicht?" "Urusai na" "Hey, sei mal nicht so zickig!" "Lasst mich einfach in Ruhe" "Ist der so coooole Ichigo etwa nervöööös?" "VERSCHWINDET! TATSUKI, MIZUIRO, KEIGO! ICH WILL EUCH NICHT SEHEN!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich setzte mich auf die andere, freie Schaukel. Erst da bemerkte ich, dass sie ein Ast in ihren Händen hielt und damit im Sand herumstocherte. Auf einmal begann sie etwas zu zeichnen. Sie wusste, dass ich sie beobachtete. Das, was ich ihr vorhin noch sagen wollte war irgendwie unwichtig geworden. Ich sah, dass sie ein Herz formte. Dann schrieb sie in das Herz meinen Namen hinein. Ich konnte das Lächeln auf meinen Lippen nicht unterdrücken. Mein Blut begann plötzlich zu kochen. Und wie es schien lächelte sie mich auch an. Sie brach den Zweig in ihrer Hand und gab mir ein Stück. Ohne groß zu überlegen bückte ich mich etwas vor und zeichnete in den Sand ein Herz. Genauso groß wie ihr Herz. Ich malte ihren Namen hinein. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Ora, ora, ora, oraaaaa! Verdammt, Ichigo, wie hast du meine Göttin Orihime verführt, spuck's aus! Gib's zu, du hast sie erpresst, stimmt's? Oh nein, Orihime-chaaaan!" "Urusai na." "Komm' Kon, Ichigo muss sich wohl psychisch auf heute Nacht vorbereiten, hahahaha- AUA! DAS HAT WEHGETAN, ICHIGO!" "NEE-SAAAAN!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Dann zeichnete sie einen Pfeil, der von ihrem Herz auf meins zeigte. Ich machte es ihr nach. Für einen kleinen Augenblick musste ich leise auflachen als ich unser kleines Kunstwerk betrachtete. Es war schwer zu erkennen, da nur der Mond und einige Laternen den Park erhellten. Dennoch konnte man es sehen. Zum ersten mal hatten wir so offen, wenn man es offen nennen konnte, uns etwas eingestanden. Es war so etwas wie eine gegenseitige Liebeserklärung. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Masaki, unser kleiner Sohn heiratet! Ich bin ja soooo stolz auf ihn. Ich kriege eine vierte Tochter! Wie schnell doch die Zeit vergeht, oh Masaki-chan!" "Urusai na" "Lass' ein einziges mal Mama aus dem Spiel! Kannst du dich nicht einmal wie ein normaler Vater aufführen und nicht so peinlich sein?" "Karin-chan hat recht, Dad. Schau doch, Nii-chan wird nur noch nervöser." "Yuzu hat recht!" "Aber ich-" "ALLE SOFORT RAUS AUS DEM ZIMMER!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Damals wusste niemand, dass wir unsere kleine Welt schon längst aufgebaut hatten. Ich war nicht so dumm wie alle anderen es dachten. Natürlich hatte ich sie damals bemerkt. Sie hatte sich richtig tollpatschig verhalten. Aber nur neben mir. Ich fand es lustig und süß. Und dann hatte ich ihr deutlich gemacht, dass diese Faszination nicht nur von ihr ausging. Wie man es eben sagt: Blicke sagen oft mehr als Worte. Und ich weiß, sie hatte meine Blicke auch bemerkt. Und ich weiß auch, dass sie zu dieser Zeit die einzige war, die ich je gewollt hatte. Dass sie immer noch die Einzige ist, die ich will. Jeden Tag aufs Neue will. Ihr jeden Tag aufs Neue meine Welt, meine Seele und mein Herz schenken will. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Schaut mal, da kommt sie!" "Ja, ich seh's!" "Wie hübsch das Kleid ihr doch steht." "Orihime und Ichigo sind wirklich ein Traumpaar..." "Ach, wäre Rukia doch annähernd so lieb, wie Inoue es zu Ichigo ist..." "Das habe ich gehört Renji!" "Psst, seit still, die Zeremonie beginnt!" "Schau doch mal, wie verliebt die beiden sich anschauen!" "Das ist so süüüüüß!" "Psssst!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Mir kam es damals einfach so in den Sinn ihr diese Frage zu stellen. Ich weiß nicht, was mir damals Mut dazu gemacht hat, so spontan und unvorbereitet, so etwas zu fragen. Doch ich wollte es wissen. Ich wollte ihre Antwort haben. Obwohl ich tief im Inneren wusste, was ihre Antwort sein würde. Ich vermischte den Sand um etwas Neues darin zu schreiben. Meine Hände schwitzen, zitterten etwas und mein Herz pochte so laut. Ich hatte schon Angst, dass sie es hörte. Sie sah neugierig zu was ich machte. Als ich dann endlich den Ast anlegte und zwei Wörter in den Sand schrieb, hörte ich, dass sie die Luft anhielt. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "Willst du, Kurosaki Ichigo, Inoue Orihime zu deiner recht-" "Ja, ja, bla, bla, bla! Ichigo, Inoue? Ja oder nein?" "OI! Erst die Antwort, dann der Kuss!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Als ich sie nach einigen Augenblicken wieder ansah, sah ich schimmernde Tränen auf ihrem Gesicht. Sie bückte sich etwas vor und schrieb ebenfalls zwei Wörter in den Sand. Diesmal musste ich die Luft anhalten. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ "So, jetzt die Antwort!" "Ja, ich will." "Dann, will ich auch Kurosaki-kun!" "Du musst, ja ich will sagen, Orihime." "Ich hab doch gesagt, ich will Kurosaki-kun auch heiraten!" "Nicht, ich will ihn auch, sondern, ja, ich will!" "Aber Tatsuki-chan!" "Wieso sprichst du ihn eigentlich immer noch mit Kurosaki-kun an? Das ist jetzt dein Mann Orihime!" "Aber er ist noch immer Kurosaki-kun!" "Tut mir leid sie zu stören, aber darf ich jetzt fortfahren?" "Ja, ich will!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Das alles ist jetzt eine Ewigkeit her. Manchmal denke ich mir, wie schön es doch ist mit IHR verheiratet zu sein, der Frau, der ich mein Herz geschenkt habe und ich mir sicher bin, dass sie mir dafür ihres gegeben hat. Und manchmal denke ich mir, dass ich in einem wunderschönen Traum bin, so schnulzig es auch klingen mag. Aber dann wache ich aus diesem Traum auf und mir fällt unser kleines 'Sandgespräch' ein. Erst dann fängt für mich der richtige Traum an. "Heirate mich" - "Liebend gern" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)