Freunde von Lian ================================================================================ Kapitel 4: Hasst du mich? ------------------------- Hasst du mich? Das Wetter lächelte freundlich auf die junge Hyuuga hinab. Die ersten Sonnenstrahlen schienen in ihr leicht blasses Gesicht, welches durch das harte Training mit ihrem Vater leicht klitzerte, da sie sehr doll schwitzte. Ihre blauen Harre wurden immer wieder von leichten Windböen erfasst und wirbelten vor ihren Augen herum. Angespannt beobachtete sie jede Bewegung ihres gegenüber. Leicht ballte Hinata ihre Hände zu Fäusten. Sie wusste was jetzt kommen würde. Zuerst würde Hiashi Kunais werfen und dann zu einem Schlag ausholen, der ihre rechte Seite treffen sollte und sie nicht auf ihre linke Seite achten ließ. Genau da würde er mit seiner anderen Hand zuschlagen. Kaum hatte Hinata den Gedanken zu ende gedacht, kamen Kunais auf sie zu. Sie blockte mit ihren ab. Plötzlich stand ihr Vater vor ihr und schlug rechts zu. Gerade hob sie den Arm um abzublocken als sie auch schon einen Schmerz an der linken Seite spürte und zusammenklappte. Schwer keuchend hielt die Blauhaarige sich ihre linke Seite. Das würde wieder blaue Flecken geben. Was jetzt kommen würde, ahnte die Hyuuga auch schon. „So schwach! Du bist einfach nur schwach! Steh wieder auf! Na los!“ Langsam erhob sich Hinata. Doch ein Stich ließ sie wieder in sich zusammensinken. „Du bist wirklich erbärmlich! Verschwinde! Ich will dich heute nicht mehr sehen!“ Geknickt und den Tränen nahe, wie jeden Morgen begab sich die Blauhaarige Richtung Badezimmer. Sie wusste, wie ihr Vater zuschlug. Sie wusste, wie er sich in verschiedenen Situationen verhielt. Sie wusste, wie sein Tag ablief. Sie wusste, wie seine Gedanken immer über alles herumkreisten und versuchten die Kontrolle über den Clan und sie zu erhalten. Doch trotz, dass Hinata es wusste, alles wusste, seine ganze Person kannte, konnte sie nie gegen ihn gewinnen, geschweige denn ihn zufrieden stellen. Wie oft hatte sich das Mädchen schon gewünscht von ihm, wie alle anderen Väter es taten, in den Arm genommen zu werden. Einfach nur eine Umarmung. War das denn zu viel verlangt? Schnell duschte Sie, zog sich um und begab sich zum Training mit Kurenai, Kiba und Shino. Ohne Frühstück, ohne einem freudigen Lächeln auf dem Gesicht. Langsam und auf den Boden starrend lief die junge Hyuuga die vielen Straßen durch Konoha entlang. Immer wieder an glücklichen Kindern vorbei, die Händchen haltend mit ihren Eltern durch die Läden streiften. So sehr betrübt über ihr Leben merkte sie noch nicht einmal, wie ein Person um die Ecke bog und geradewegs mit ihr zusammen stieß. Erst als Hinata merkte wie sie zu Boden fiel, fand sie mit ihren Gedanken wieder in die Wirklichkeit zurück. „Ent… Entschul…!“ Doch bei dem ihr bekannten Gesicht, blieben ihr die Worte im Halse stecken. „Neji- kun…“ Ihre Stimme war flüsternd. Doch klar wahrnehmbar. Der Angesprochene, langhaarige verzog keine Miene sondern sah nur das Häufchen Elend vor sich an und starrte der Blauhaarigen direkt in die Augen. Schnell löste Hinata den Blickkontakt zu ihrem Cousin. Soviel Verachtung lag darin, dass es sie schmerzte. Langsam richtete sie sich wieder auf, doch blieb genau an Ort und Stelle stehen, wo sie hingefallen war. Der Schwarzhaarige stöhnte genervt auf und lief rechts an ihr vorbei. „Hasst du mich auch Neji- kun? Hasst du mich auch, genauso wie es Hiashi tut?“ Hinata wusste nicht warum sie das sagte, aber die Blauhaarige merkte wie ihr Cousin schlagartig stehen blieb. Deutlich konnte sie seinen Gesichtsausdruck vor sich sehen. Verachtend und wütend das sie überhaupt so eine Frage stellte. Einzelne Tränen liefen nun an den Wangen der Kunoichi hinab. Eine Stille breitete sich aus, die nur der Wind störte, der aus alle Ecken pfiff. Vorsichtig trete Hinata sich um. „Hasst du mich auch, weil ich so schwach bin? Weil ich nicht würdig bin eine Hyuuga zu sein?“ Der Angesprochene rührte sich immer noch nicht, stand einfach nur da, mit dem Rücken zu ihr gewand. Nun waren ihr Tränen kaum mehr aufzuhalten. In langen Bahnen liefen sie an ihrem Gesicht hinunter. „Weißt du noch was ich dir damals gesagt habe? Als wir uns das erste Mal begegneten, wo wir noch Kleinkinder waren.“ Natürlich konnte sich Hinata noch daran erinnern. Sie hatte zusammen die Fische im Teich gefüttert und Neji hatte (damals war er noch ein lieber, gutmütiger, netter Junge ^^) gesagt, dass er sie niedlich fände und das sie wie eine Schwester für ihn wäre. Doch Hinata war sich sicher gewesen, dass er das wieder vergessen hatte, oder besser noch verdrängt, da er nie wieder mit ihr geredet, geschweige denn etwas mit ihr zu tun haben wollte, nachdem sein Vater gestorben war. „Das habe ich ernst gemeint, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht.“ Kurz machte er eine Pause bevor er weiter sprach. „Ich hasse dich nicht, egal ob schwach oder stark.“ Dabei drehte er sich leicht um und blickte der Blauhaarigen noch mal kurz in die Augen bevor er um die nächste Ecke verschwand. Hinata lächelte. Zum ersten Mal an diesem Tag glücklich. Ja, diese Worte waren ihr mehr wert als eine Umarmung von ihrem Vater. Sie erfüllten sie mit freudiger Wärme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)