Have a little faith von abgemeldet (Prison Break (TV-Serie)) ================================================================================ Kapitel 1: part I ----------------- Nebelschwaden zogen über den Rasen im Hof des „Fox River State“ – Gefängnisses und hüllten es in ein feines, gespenstisches Leichentuch. Es war kalt, Atemwolken stiegen vereinzelt in den zu dunkeln beginnenden Abendhimmel hinauf und diejenigen Wärter, die im Außenbereich Dienst hatten, trugen gefütterte Jacken, dicke Handschuhe und hielten sich mit Zigaretten und häufigeren Rundgängen warm. Auch im A-Flügel des Gefängnisses zogen dicke Schwaden durch die Gänge. Die schwüle Luft war erfüllt von hitzigem Geschrei und Gewalt, wie im Fieberwahn schlugen und stachen die Häftlinge aufeinander ein. Der Rassenkonflikt war blitzartig eskaliert und nun glich der Trakt einem Tollhaus – einem Tollhaus voll von Schlägern, Vergewaltigern und Mördern, die ihren brutalen Trieben und niederen Instinkten ungehemmt freien Lauf ließen. Erst der massive Einsatz von Reizgasgeschossen konnte die tobenden Insassen in ihre Zellen zurücktreiben. Michael Scofield rannte Hals über Kopf die Treppe zum zweiten Level hinauf und schleppte sich hustend und keuchend in die Zelle mit der Nummer 40. Geschockt blickte er auf seine blutigen Hände und lehnte sich nach Luft ringend vornüber an das metallene Doppelstockbett. Das Tränengas schnürte ihm die Kehle zu, reizte seine Atemwege und seine roten Augen begannen zu tränen. Sein Hals brannte, als hätte er grobes Schmirgelpapier geschluckt, und der Reizhusten zog sein Inneres schmerzhaft zusammen. Ein dicker Schweißfilm lag auf seinem kahlgeschorenen Haupt, frisches Blut tropfte von seinen Händen und Michael zitterte am ganzen Körper. Es war alles so verdammt schnell gegangen, dass er überhaupt keine Chance gehabt hatte zu … „You’re a dead man, Scofield! You hear me? You’re a dead man!!!”, drangen wütende Schreie durch den abflauenden Tumult zu ihm herauf. Unablässig hustend und von leichten Krämpfen geschüttelt, griff Michael fahrig nach dem weißen Handtuch auf seiner Matratze und rutschte dann seinen nachgebenden Beinen folgend langsam an der Zellenwand nach unten. Noch immer waren wütende Schreie sowie Kampfgeräusche zu hören und hektisch rannten andere Insassen vor seiner Zelle entlang. Panik und Paranoia ergriffen den jungen Frischling und ließen ihn in jedem von ihnen einen weiteren, potentiellen Angreifer sehen. Mit festem Griff hielt er die lange, halb verrostete Schraube zur Verteidigung vor sich, jederzeit bereit, zuzustechen, sollte einer der anderen Häftlinge auch nur einen Fuß in seine Zelle setzen, und visierte jede vorbeikommende Person hektisch an. Dann endlich schloss sich das Gitter und bot ihm wenigstens ein Mindestmaß an Schutz gegen weitere Übergriffe. „Lincoln!“, rief ein kleiner Junge tief in Michaels Innerem und kauerte schluchzend in der hintersten Ecke seines Herzens. Kalter Angstschweiß rann ihm in Strömen von der Stirn und den Nacken hinunter, der Ausschnitt seines hellgrauen Shirts färbte sich dunkel. Wie ein in die Enge getriebenes Kaninchen presste sich Michael so fest wie er nur konnte gegen die Wand in seinem Rücken, zog die Beine dicht an den Oberkörper und vergrub seinen Kopf in den verschränkten Armen. Das viele Blut an seinen Händen, das sich nur notdürftig mit dem Handtuch abwischen ließ, die Brutalität der Insassen, die Plötzlichkeit des Angriffs, die Bilder eines vor seinen Augen, in seinen Armen sterbenden Mannes und seine absolute Hilf- und Machtlosigkeit in dieser Situation waren einfach zu viel für ihn. Tief atmete er mehrmals ein und aus. Er hatte dem Tod direkt ins Gesicht gesehen … Michael hatte gewusst, dass es hart werden würde. Das Knastleben war kein Zuckerschlecken, das war ihm von Anfang an klar gewesen. Dennoch war er fest davon überzeugt gewesen, zu wissen, worauf er sich einließ, war der unbedingte Wille seinen Bruder vor dem elektrischen Stuhl zu bewahren so stark gewesen, dass er sich für alles, was geschehen mochte, gewappnet gesehen hatte. Er hatte alle Unterlagen studiert, alle Berechnungen geprüft, alle Eventualitäten bedacht, alles war bis ins Detail perfekt geplant – alles, bis auf den Faktor Mensch. Und wie unberechenbar, wie wichtig und gleichzeitig gefährlich dieser für ihn und seinen ganzen Plan war, das begriff Michael in diesem Moment zum ersten Mal wirklich. Denn was er bereits in den ersten Tagen seit seiner Inhaftierung in Fox River erlebt hatte, sprengte sämtliches Vorstellungsvermögen eines normalen, rechtschaffenen Bürgers, wie Michael noch bis vor Kurzem selbst einer gewesen war. Mit Schrecken erinnerte er sich, wie er, kaum dass er wenige Stunden in seiner Zelle verbracht hatte, Zeuge geworden war, wie ein Häftling der vom Hofgang zurückkehrenden Reihe plötzlich eine selbst gebastelte Waffe gezogen und den vor ihm laufenden Gefangenen einfach niedergestochen hatte. Und als wenn dies allein für einen friedliebenden Menschen nicht schon schockierend genug gewesen wäre, war auch noch ein ohrenbetäubender Lärm, aus dem deutliche Beifallsbekundungen nicht zu überhören gewesen waren, losgebrochen und hatte Michael auf gnadenlose Weise willkommen geheißen und ihm gleich zu Beginn klargemacht, wo er sich befand. „Welcome to Prisney-land, fish“, hörte er noch immer die Worte seines Zellengenossen, während er fassungslos und mit halboffenem Mund auf den blutenden Mann im Gang gesehen hatte, so wie er jetzt auf seine eigenen Hände starrte. Bereits an diesem ersten Abend hatte er begriffen, dass die Realität weitaus härter war, als er gedacht hatte. Und nun, nur wenige Tage später, waren wieder Menschen ums Leben gekommen, einer von ihnen direkt in seinen Armen. Und er hatte nichts, aber auch gar nichts tun können. Diese Naherfahrung mit dem gewaltsamen Tod war beinahe zu viel für Michael und zum ersten Mal schlichen sich Zeichen von Sorge und Angst in seine Züge. Für einen kurzen Moment zweifelte er sogar, dass er seinen Plan überhaupt überleben würde. Er war nicht wie die anderen Häftlinge, er war kein Schläger oder Mörder, sein ganzes Leben lang hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen. Und wenn diese Typen schon derart brutal gegen ihresgleichen vorgingen, hatte einer wie er dann überhaupt eine Chance? Festen Blickes fixierte Michael das Einzige, was ihm in diesem Augenblick Halt geben konnte: die Schraube, die er mit der rechten Hand krampfhaft umschlossen hielt. Er hatte ihn wieder – den Schlüssel, der es ihm ermöglichen würde seine Zelle zu verlassen und in das Schachtsystem dahinter zu gelangen. Alles schien zum Scheitern verurteilt gewesen zu sein, als man ihm die Schraube abgenommen hatte, doch nun war sein Plan gerettet. Aber um welchen Preis? Maytag war tot und auch wenn er ihm die Stiche in die Brust nicht selbst versetzt hatte, trug Michael dennoch Mitschuld am Tod des jungen Mitglieds der „Alliance of Purity“. Er hatte mit ihm gekämpft, das Blut dieses Mannes klebte an seinen Händen und in seinen Armen hatte er die letzten Atemzüge getan, genau in dem Moment, als sein Zellengenosse und Anführer sie erblickt hatte. „You’re a dead man, Scofield!“, hallten T-Bags Schreie in seinem Unterbewusstsein wider. Michael kniff die Augen zusammen und tief in seinem Inneren ertönte wieder das ängstliche Weinen des kleinen Jungen: „Linc, help me …“ „I really don’t know what to say to you, gentlemen.“ Direktor Pope stand inmitten des vormaligen Schlachtfeldes seines Gefängnistrakts und schüttelte den Kopf. Der Krawall war vorüber, die Häftlinge waren in ihre Zellen zurückgekehrt und Recht und Ordnung hatten wieder die Oberhand gewonnen. Alles, was blieb, waren die leeren Hülsen der Reizgasgeschosse in der Mitte des Blocks, Messer und andere, selbst gebastelte Stichwaffen, Blutlachen und die leblosen Körper zweier Männer. Michael saß noch immer auf dem kalten Betonboden seiner Zelle und hielt die ¼ Ellen lange Schraube weiterhin fest in seiner Hand, als ob sein Leben von ihr abhinge. Mit zitternden Fingern knöpfte er sein blutverschmiertes Hemd auf, zog es hastig aus und warf es so weit wie möglich von sich weg in den hinteren Teil seiner Zelle. Im Moment war dies das Einzige, was er tun konnte, um sich von den blutigen Ausschreitungen zu distanzieren, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen und sich auf das zu konzentrieren, was das einzig Wichtige war: Lincoln! „I tried to give you the benefit of faith, I tried to treat you with respect.” Langsam schritt Pope auf und ab und seine Worte rissen Michael aus dessen düsteren Gedanken. „You can’t even respect yourselves! So there’s going to be a 48 hour lockdown: no mess, no shower, no visitation.” Michael horchte auf: Einschluss. Das hieß, er hatte 48 Stunden um diese Schraube so zu formen, wie er sie brauchte, 48 Stunden, in denen ihn niemand stören würde, zumal sein Zellengenosse noch immer in Isolationshaft saß, vor allem aber 48 Stunden in denen ihm nichts passieren und er sich wieder sammeln konnte. „Lincoln“, formte sich ein übermächtiger Gedanke in Michaels Kopf und die ängstliche Stimme des Jungen verwandelte sich in die feste, bestimmte Stimme eines erwachsenen Mannes. Hier ging es nicht um ihn oder sonst irgendeinen Gefangenen, nicht um die grobschlächtige Meute da draußen in den anderen Zellen. Hier ging es einzig und allein um seinen Bruder, rief Michael sich mit Nachdruck ins Gedächtnis und schlagartig verschwand der verstörte Ausdruck aus seinen Augen. Nach und nach kehrte auch seine Fassung zurück und die Fassade des ruhigen, distanzierten Frischlings stand wieder. Es war wie ein Schalter, den er tief in seinem Inneren umlegte und es so von all dem Bösen und der Grausamkeit um ihn herum abschottete, ein Schutzmechanismus, den er sich über Jahre anerlernt hatte und der ihn davor bewahrte, eines Tages noch am Leid dieser Welt zu ersticken. Er musste ihn nur finden … „I strongly suggest that you all learn to get along. Otherwise the next time it’s going to be a week and the time after that it’s going to be a month. Think about it!” Gefestigten Blickes schaute Michael hinaus auf den Gang, führte die Schraube zu seiner Linken zum Boden und wartete, bis die Schritte der Wärter verhallten. Dann begann er vorsichtig mit dem Bolzen auf dem Betonboden zu schaben. Nur 48 Stunden, dann musste er passen. Er hatte keine Zeit zu verlieren, denn ihm blieben nicht einmal mehr 4 Wochen, dann war sein Bruder tot … Nacht senkte sich über Fox River, im Zellentrakt war alles dunkel und totenstill. Keiner der Häftlinge wagte es auch nur ein Wort zu sagen, die meisten schliefen. Nur Michael Scofield saß unverändert am selben Fleck auf dem Boden und schabte seit Stunden beinahe apathisch mit seiner Schraube vor sich hin. Mittlerweile waren schon deutliche Schleifspuren im Beton zu sehen, die er irgendwie kaschieren musste, wollte er keine Nachfragen der Wärter provozieren. Doch darüber machte er sich im Moment keine Gedanken, denn die kreisten nach Überwindung des ersten Schockzustandes unablässig nur um ein und dieselbe Person: Lincoln Burrows, genannt Linc the Sink. Immer und immer wieder rekapitulierte Michael sämtliche Informationen, die er in den vergangenen Monaten gesammelt hatte, ging in endlosen Wiederholungen seinen Fluchtweg durch und plante bereits seine nächsten Schritte. Wenn er mit dem Feilen der Schraube fertig war, hieß es, mit ihr schnellstmöglich die Toilette abzuschrauben, und die Backsteine dahinter zu lockern. Erst wenn er das geschafft hatte, konnte er seine Zelle verlassen, wann immer er wollte, und alles Weitere vorbereiten. Vorausgesetzt sein Zellengenosse, den er bis dahin noch in seinen Plan einweihen musste, stand Schmiere und warnte ihn. Doch auch daran verschwendete Michael nicht unnötig viele Gedanken. Sucre an Bord zu holen, nachdem er aus der Isolationshaft entlassen wurde, durfte nicht das Problem sein, denn der Puertoricaner schien hier einer der umgänglicheren Zeitgenossen zu sein. Viel wichtiger war im Moment die PI. Und John Abruzzi schien zur anderen Sorte zu gehören, wie er unlängst am eigenen Leib erfahren hatte, als er im Beisein anderer Häftlinge während des Hofgangs von dessen Leuten zusammengeschlagen worden war. Aber von einem ehemaligen Mafiaboss war das eigentlich auch nicht anders zu erwarten gewesen. Trotzdem, Michael musste in diese PI. Nicht nur, dass das Gelingen seines Planes entscheidend davon abhing im Rahmen von Arbeitseinsätzen Zutritt zu bestimmten Bereichen des Gefängnisses zu erhalten, beinahe ebenso wichtig war der Fakt, dass sich ihm nur so die Möglichkeit bot seinen Bruder öfter als nur zur Messe oder zu dessen täglichen dreißig Minuten Hofgang zu sehen. Und nur wegen ihm tat er all das hier überhaupt. Die wochenlange, schmerzhafte Tortur des Tätowierens, der halbherzige Banküberfall und seine widerstandlose Festnahme, die Inhaftierung in Fox River, der Mut einem gefährlichen Mafiosi wie Abruzzi Forderungen zu stellen, sein ganzer tollkühner Plan, hier auszubrechen, und die Risiken, die er mit sich brachte, all die Schläge, die er bereits eingesteckt hatte und denen mit Sicherheit noch weitere folgen würden: alles einzig und allein für Lincoln. Denn auch wenn Michael sich tough und abgebrüht gab und egal wie erwachsen oder selbstständig er wirkte, Lincoln war und blieb sein großer Bruder und der einzige Mensch auf der Welt, den er noch hatte … Seit dem Tod ihrer Mutter, hatte er sich um Michael gekümmert, ihn getröstet und ihn beschützt. Und dieses Mal war es an ihm seinen Bruder zu beschützen. Er kannte Lincoln. Sicher gab es einige dunkle Punkte in seiner Vergangenheit und ein aufbrausendes Temperament mit latenter Neigung zur Gewalttätigkeit hatte er auch schon immer besessen, aber so verrückt, den Bruder der Vizepräsidentin vor laufender Überwachungskamera zu erschießen, war selbst er nicht. Obwohl alle Beweise gegen Lincoln sprachen, Michael glaubte an seine Unschuld, glaubte an ihn. Er hatte es ihm geschworen … Und auch wenn Lincoln ihn schon vor langer Zeit verlassen hatte, Michael konnte doch unmöglich einfach zusehen, wie sein Bruder hingerichtet wurde. Er war doch der einzige Mensch, der ihm noch etwas bedeutete, der einzige Mensch, den er liebte … „You still there, pretty?“, durchbrach T-Bags verschlagene Stimme die nächtliche Stille. Das Schaben verstummte für einen Moment und Michael horchte auf, dann setzte er seine Arbeit scheinbar unbeirrt fort. Seine geweiteten und starr zu Boden gerichteten Augen verrieten allerdings etwas Anderes. „I know you’re there. Just want you to know that I’m comin’ for you.” Wieder stoppte Michael und blickte mit Argusaugen auf den Gang vor seiner Zelle, dann zurück zum Bett. Sein Atem ging schwer und Schweißperlen glänzten im schwachen Schein der Beleuchtung auf seiner Stirn. Sein Herz schien für den Bruchteil einer Sekunde auszusetzen, bevor es unvermittelt schneller schlug und obwohl er es gern verhindert hätte, schenkte er den Worten des rassistischen Gangführers volles Gehör. „You’ve got nowhere to run.“ Fast klang es, als würde T-Bag singen. Seine Stimme klang bedrohlich und irgendwie … frohlockend. Michael biss die Zähne zusammen und schluckte schwer, Übelkeit stieg in ihm auf. Wieder wanderte sein Blick unsicher zum Gang. „You’re trapped in that little hole of yours.“ T-Bags Worte drangen tief in Michaels Inneres. Mühelos überwanden sie den Schutzwall und im Nu schlich sich Angst in den sonst so starren, kühlen Blick des Frischlings. Ihm war klar, dass T-Bag sich für den Tod seines Zellengenossen rächen würde – an ihm. Für den Anführer der „Alliance of Purity“ bestand kein Zweifel, dass Michael seinen Freund erstochen hatte, genauso wenig wie dieser daran zweifelte, dass er es teuer bezahlen würde, sollte er ihm in die Hände fallen. Dieser Kerl machte keine Scherze, nur Versprechen, T-Bag meinte das, was er sagte, verdammt ernst. Denn nach allem, was Michael bisher über ihn erfahren hatte, war dieser kleine, schmächtige Mann weitaus gefährlicher, als es den Anschein machte. Er war nicht nur ein Rassist der übelsten Sorte, der eine beachtliche Anzahl kräftiger, weißer Burschen um sich geschart hatte, von denen einer die blutige Eskalation der Spannungen zischen schwarzen und weißen Häftlingen bewusst ausgelöst hatte, er war auch noch ein Mörder und Vergewaltiger, der selbst vor Kindern keinen Halt machte und offensichtlich einen Hang zu dramatischen Gewaltausbrüchen hatte – ein rassistischer, pädophiler, homosexueller Psychopath, der es nun auf ihn abgesehen hatte. „Trapped like the pig I’m gonna slaughter …” Schwer atmend lehnte Michael den Kopf gegen die Wand und senkte den Blick. Der Junge in seinem Inneren – er hörte ihn wieder. Ängstlich kauerte er barfuß in der dunklen Ecke, in die er ihn verbannt hatte, die Arme dicht um den eigenen Körper geschlungen, und rief unablässig nach seinem großen Bruder. Er hatte Angst, Michael hatte Angst ... Dieser Irre war zu allem fähig, das hatte er von Anfang gespürt. Eine durchdringende, unheimliche Aura des Bösen umgab ihn. Schon bei ihrer ersten Begegnung auf dem Hof war Michael klar geworden, dass er sich mit diesem Typen besser nicht anlegen und ihm lieber aus dem Weg gehen wollte. Und wären T-Bag und seine Jungs nur etwas später aufgetaucht, wäre er gleich beim ersten Versuch in den Besitz dieser Schraube gekommen, dann wäre alles anders gelaufen. Dann wäre Maytag jetzt vielleicht nicht tot und Michael müsste keine Angst um sein Leben haben. Wenn doch nur Lincoln da gewesen wäre … Er brauchte ihn, brauchte ihn wie damals, als er ein kleiner Junge gewesen war und ihn sein großer Bruder vor allem Bösen in der Welt beschützt hatte. Doch Lincoln war nicht da und daran konnte Michael genauso wenig ändern wie am Tod von T-Bags Zellengenossen. Was geschehen war, war geschehen. Und egal welche Konsequenzen sich für ihn daraus ergeben sollten, sein Bruder konnte und würde ihm dieses Mal nicht helfen. Er war auf sich allein gestellt, musste den Gefängnisalltag aus eigener Kraft überstehen. Es war ganz, wie Lincoln immer gesagt hatte: Er musste sich seiner Angst stellen um sie zu verlieren. Und diese hier hatte immerhin ein Gesicht und einen Namen. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn beherrschte, dass sie seinen Plan gefährdete. Er würde sich ihr stellen und er würde einen Weg finden sie zu besiegen, wenn er auch noch nicht wusste welchen. Fürs Erste sollte es genügen, sich nicht auf T-Bags Psychospiel einzulassen, ihn zu ignorieren und einfach nicht daran zu denken. Michael atmete noch ein-, zweimal tief durch, dann setzte er das Feilen der Schraube stoisch fort und auch das Bild des kleinen Jungen in seinem Kopf verschwand wieder. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Mundwinkel, als er spürte, wie seine Selbstsicherheit zurückkehrte. Sollte T-Bag nur kommen, wenn er erst einmal in der PI war und das Vertrauen oder zumindest einen Deal mit Abruzzi erlangt hatte, würde er sich um ihn schon keine Sorgen mehr machen müssen. Und die nächsten 40 Stunden war er sowieso erst einmal vor ihm sicher. „Have a little faith“, gingen ihm Lincolns Worte nach dem Begräbnis ihrer Mutter durch den Kopf und Michaels ganze Aufmerksamkeit fokussierte sich nur noch auf die Schraube in seiner linken Hand, deren Ende langsam die Form eines Hexagons annahm. to be continued … ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Leute! Hier ist sie also: Meine allererste fanfic ever! Wer mich kennt, weiß, ich schreibe sonst nur originale Sachen. Aber mein seit einiger Zeit unheilbar grassierendes "Prison Break"-Fieber hat mich den Vorsatz, keine ffs zu irgendwas zu schreiben, einfach mal über den Haufen werfen lassen. Ich hoffe, ich habe die Stimmung der Serie halbwegs einfangen können und die Charaktere ... Für alle, die die Serie schon in englisch bis zum Ende der 1. oder 2. Staffel gesehen haben, sei gesagt, ich kenne nur die dt. Folgen und die sind im Moment bei Folge 14 (Im Schatten die Ratten). Sollte ich also Michael aus Mangel an Informationen nicht absolut gerecht geworden sein, tut es mir Leid. Auch hoffe ich, ihr nehmt mir die Zitate aus dem O-Ton der Serie nicht krumm (habe noch keine exakten dt. Entsprechungen gefunden und außerdem finde ich die sooooo geil), aber ich denke, man hat auch ohne Wörterbuch alles verstanden. *g* Der vorliegende part bezieht sich (wie in der Kurzbeschreibung erwähnt) nur auf die ersten beiden Folgen und enthält daher größtenteils auch nur Informationen, die man bis dahin bekam (kleinere Spoiler seien mir bitte verziehen). Weitere parts sind in Vorbereitung und folgen je nach Interesse schnell bis sehr schnell ... *gg* Kurzbeschreibung und Titel sind auch noch nicht endgültig feststehend. Vorschläge werden gern entgegengenommen. ^__^ Für alle "Prison Break"-Neulinge sei noch gesagt: PI ist die offizielle Abkürzung für prison industry, also den "Arbeitsdienst" der Häftlinge, und Frischling ist die in der Serie geläufige Bezeichnung für neue, junge Häftlinge wie Michael. Also ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr habt eure Lieblinge gut wiederfinden können oder ich habe euch, falls ihr die Serie noch nicht (so gut) kennen solltet, neugierig auf mehr gemacht. Ich jedenfalls bin bekennender Süchtling und von den letzten zwei Folgen immer noch so gebeutelt *heul*, dass ich mir bissl Werbung einfach nicht verkneifen kann. !!!Prison Break is the BEST tv series in years! So watch it and get infectet!! It's worth every waiting hour, every single tear and every drop of sweat, it's just worth everything!!! Bis zum nächsten Mal und denkt immer schön dran: Have a little faith! Noia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)