Hotel Hibiki von S0RA (xx Es geht weiter!!! xx) ================================================================================ Kapitel 5: Men's evening ------------------------ ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + Lang, lang ist's her... ;» Aber ich habe meine Charas von Calmando Qual vermisst und MUSSTE weiterschreiben ^__^ Beiehungswiese noch mal alles umändern... Das war echt viel Abreit, aber die neue Storyline steht und es geht fröhlich weiter. ^^ In diesem Kap bekommt man neue Einblicke in Hibiki... Hat Spaß gemacht zu schreiben ^^ Ich will aber auch nich zu viel verraten... ;» Viel Spaß ^^ ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + „Hibiki... Wann ist denn endlich das Essen fertig? Ich hab’ so schrecklichen Hunger, ich könnt’ ’n ganzen Bären verdrücken!!“, rief Tasc, der Keyboarder der Band Calmando Qual, vom Wohnzimmer in Richtung Küche. Dort beeilte sich Hibiki mit knirschenden Zähnen und vor aufgestauten Aggressionen zuckendem Auge das Essen für seinen Freund fertig zu machen. Es war kaum ein Tag vergangen, als Hibiki Shio und Kenka aus seiner Wohnung verbannt hatte, da rief Tasc ihn an. ...Beziehungsweise Tascs Krankenschwester. Der Keyboarder hatte es geschafft in seiner Wohnung mit einer Zigarette im Mund einzuschlafen und seine vier Wände fast gänzlich nieder zu brennen. Sich und sein geliebtes Keyboard und noch ein paar andere eher unwesentlichere Dinge konnte er jedoch retten und blieb bis auf ein paar Kratzer unverletzt. ...Und da er nicht wusste, wo er hin sollte, rief er nach der Untersuchung eben bei seinem besten Freund Hibiki an, der doch eigentlich eh immer allein war, oder nicht? Hibiki hatte eigentlich kein Mitleid für Tasc, denn seiner Meinung nach war der Keyboarder manchmal einfach nur ein Trottel der übelsten Sorte und für seine Fehler selbst verantwortlich, aber er konnte ihn auch nicht auf der Straße sitzen lassen, also durfte Tasc bei ihm wohnen. Vorübergehend nur natürlich... „Hibikiiii...“, jammerte es wieder aus dem Wohnzimmer. „JA, verdammt!!“, rief der Sänger genervt und stampfte mit einer Schüssel Nudelsuppe ins Wohnzimmer, reichte sie seinem grinsenden Freund. „Oooohh, das duftet aber fein! Dankeschön, Hibiki, du bist super!“, freute sich Tasc und nahm dem Sänger die Schüssel aus der Hand. Seufzend ließ Hibiki sich auf dem Sessel neben der Couch nieder und schlug die Beine übereinander, während er Tasc etwas grummelig ansah. „Ich kann es immer noch nicht fassen, wie man so blöd sein kann, ehrlich... Und dich scheint es nicht mal zu stören, dass deine Wohnung abgefackelt ist!“, ärgerte er sich. Tasc zuckte lächelnd mit den Schultern. „Ach was... Ich bin versichert!“, sagte er und schlürfte etwas von der Suppe. „Und deine Sachen? Die sind unwiderruflich weg!“, entgegnete Hibiki und sah seinen Freund verständnislos an. „Und? Das Wichtigste hat doch überlebt! Mein Keyboard und ich. Der Rest is’ doch egal... Was regst du dich so auf? War doch meine Wohnung und nich’ deine...“, sagte Tasc weiterhin lächelnd und aß seine Suppe weiter. Hibiki schüttelte über ihn den Kopf und seufzte anschließend lange. „Stimmt... Was rege ich mich eigentlich so auf? Wahrscheinlich rege ich mich auf, weil ICH dich jetzt an der Backe habe! Mann, ihr seid doch alle bescheuert... Ich hätte es wie Tak machen und in den Urlaub fahren sollen. ...Aber euch kann man ja scheinbar nicht allein lassen!“, ärgerte er sich weiter und gestikulierte wild mit den Händen. „Hibiki, denk an deinen Blutdruck und beruhig’ dich... Schluck Suppe? Schmeckt gut!“, meinte Tasc und hielt dem Sänger lächelnd die Schüssel entgegen. Dieser gab jedoch einen genervten Laut von sich und stand auf, um auf den Balkon zu gehen. Es war Abend und zu der Zeit war immer viel los in der großen, lauten Stadt, die man von Hibikis kleinem Balkon aus wunderbar überblicken konnte. Graue Häuser, die hoch in den Himmel ragten und versuchten die ebenso grauen Wolken anzukratzen... Autos, die wie viele Ameisen schnell in Reih und Glied die Straßen entlangfuhren und sie laut beschallten... Millionen von Laternen, die den Sternen am Himmel das Licht klauten. All das konnte man sehen und noch so viel mehr, wenn man genauer hinsah. Und letztlich war es doch immer das Gleiche, tagein, tagaus... Hibiki atmete das Luftgemisch aus Abgasen und Sauerstoff tief ein und aus, seufzte erneut und zündete sich eine Zigarette an. Er stützte seine Arme auf dem Rand des Balkons ab und ließ seinen Blick über die Stadt schweifen. Nur eine Sekunde..., dachte er sich. Was wäre, wenn die Stadt nur mal für eine Sekunde gänzlich verstummen könnte? Wenn die Stadt für eine Sekunde all ihre Lichter ausschalten könnte, um den Sternen eine Chance zu geben? Es wäre sicherlich wunderschön... Während Hibiki in die Umgebung starrte und die verschmutzte Luft mit seinem Zigarettenqualm zusätzlich belastete, schloss Tasc sein geliebtes Instrument an die Steckdose und fing an etwas zu spielen. Anfangs nur irgendetwas, aber bald spielte er eine bekanntere Ballade. Er stellte sein Keyboard auf sanfte Klavierklänge ein, schloss die Augen und ließ seine Finger über die Tasten fliegen. Hibiki bewegte langsam seinen Kopf im Takt zu der Musik mit. Es war ein schönes Lied... Schön und traurig zugleich. Klagend und leidend, so liebte es Hibiki. Er summte die Melodie leise mit und als er seine Zigarette aufgeraucht hatte, fing er sogar an mitzusingen. Als Tasc das hörte, öffnete er seine Augen und drehte seinen Kopf lächelnd Richtung Balkon. Er spielte noch einen Moment weiter, lauschte Hibikis Stimme, bis er aber das Lied abrupt abbrach und den extrem nervigen Flohwalzer spielte. „Argh...“, knurrte Hibiki leise, ließ den Kopf für einen Moment geknickt hängen und stampfte dann in die Wohnung zurück. Er zog den Stecker des Keyboards heraus und verschränkte dann die Arme. „HEY, was soll das?“, beschwerte sich Tasc und sah Hibiki fragend an. „Magst du den Flohwalzer etwa nich’?“, wollte er dann grinsend wissen. „Nein... Wenn du schon spielst, dann spiel auch was Schönes. Du hättest das Lied ruhig zu Ende spielen können...“, murmelte Hibiki und setzte sich wieder auf den Sessel. „Damit du wieder in das Lied versinkst und deine Laune anpasst? Vergiss es. Du bist eh schon wieder so grübelig, ich merk’ das doch. Das bist du immer, wenn du zum Rauchen raus gehst, egal wo.“, entgegnete Tasc und räumte sein Keyboard vorsichtig an die Seite. Hibiki sah ihn einen Moment verwundert an. „...Ich gehe immer raus zum Rauchen, wenn ich nachdenklich bin?“, wiederholte er leise und guckte skeptisch. „Mhm. In dir kann man lesen wie in einem offenen Buch, Hibiki. Zumindest, wenn man dich länger kennt... Doof, was?“, sagte Tasc und grinste breit. Hibiki knurrte leise und guckte zur Seite. Was Tasc da sagte, gefiel ihm absolut nicht. Na ja... Aber wer kannte ihn schon SO gut, wie seine Freunde? Andere würden wohl eher nicht sein Verhalten richtig interpretieren können. „Worüber zerbrichst du dir denn wieder den Kopf? Vielleicht über den Klimawandel? Oder China? Kam doch letztens so viel in den Nachrichten... Die sollte man gar nicht erst gucken, die erzählen einem ja NUR Schlechtes!!“, sagte Tasc mit großen Augen. Hibiki legte seinen Kopf in den Nacken und blickte an die Decke seines Wohnzimmers. „Hm...“, machte er vorerst nur eher uninformativ und überlegte einen Moment. Sollte er Tasc erzählen, was ihm durch den Kopf ging? Manchmal tat es Hibiki ganz gut etwas von Tascs sorgenfreier Art abzubekommen, manchmal machte sie ihn jedoch auch wahnsinnig... Er ging das Risiko aber ein und seufzte: „Ich weiß nicht... Alles mögliche irgendwie...“ „Alles mögliche? Auch die Fußballergebnisse von letzter Woche? Das glaub’ ich dir nich’...“, versuchte Tasc es auf diese Weise mehr aus Hibiki zu bekommen. Dieser guckte ihn mit einer Augenbraue hochgezogen verständnislos an. „Nein, natürlich nicht!“, entgegnete er und blickte wieder zur Seite. Er redete selten über seine Gedanken oder Gefühle, tat dies sonst eher nur, indem er einen Song schrieb. Er verschränkte die Arme, fixierte einen Punkt mit seinem Blick und erzählte zögernd: „Ich werde... immer nachdenklich, wenn ich über die Stadt blicke... Mir fallen tausend Dinge ein, völlig zusammenhangslos und ich denke über Dinge nach, die eigentlich belanglos sind oder für die es eh keine Lösung gibt... Keine Ahung, wie ich das sagen soll...“ Tasc nickte langsam. „Mh... Ich weiß, was du meinst... Man kann viel über die Stadt nachdenken... Aber wozu, wenn es einen eh nich’ weiter bringt? Du denkst zu viel, Hibiki. Und über zu viel Schlechtes. Denk doch mal an was Schönes! Wie zum Beispiel... hm... Hanami! Das Kirschblütenfest, wenn die Zartroseblüten zu Boden fallen... In diesem leichten Wind... Hach, DAS is’ schön!“, schwärmte der Keyboarder und lächelte verträumt. Hibiki starrte ihn verständnislos an. „Tasc, mit dir kann man nicht reden...“, fand er und seufzte. Plötzlich klingelte es an der Tür. Hibiki drehte seinen Kopf zu eben jener und stand dann auf. Zögernd legte er eine Hand an die Klinke, wartete noch einen Moment, bis er die Tür öffnete. Er ahnte, wer das sein würde... Schließlich erwartete er niemanden. Langsam und auch nur einen kleinen Spalt öffnete er seine Wohnungstür und blickte in Shios verheultes Gesicht. Sofort knallte die Tür wieder zu und Hibiki stampfte ins Wohnzimmer zurück. „Wusste ich’s doch... Dieses anhängliche Frettchen!“, fluchte Hibiki leise und mit grummeligem Gesichtsausdruck. Tasc blickte erst seinen freund fragend an, dann die Tür. „Hibikiiii... Bitte lass mich rein! Bitte, bitte, bitte!“, jammerte der Schlagzeuger und klopfte an der Tür. „Hey, das is’ ja der gute Shio!“, freute sich Tasc und wollte aufstehen, wurde aber schnell von Hibiki auf das Sofa zurück gedrückt. „Wage es JA nicht, ihn rein zu lassen!“, knurrte er. „Warum?“, fragte Tasc überrascht. „Bitte, Hibiki... Ich tu auch alles, was du sagst! Und ich bin lieb! Wirklich, versprochen!! Und Kenka is’ auch nich’ da... Bitte! Mir is’ so kalt...“, wimmerte Shio weiter. Tasc sah Hibiki vorwurfsvoll an. „Wieso sperrst du ihn aus? Lass den armen Kerl doch rein... Ich hab’ ihn auch schon länger nich’ mehr gesehen!“, argumentierte er. „Dann geh doch raus, wenn du ihn unbedingt sehen willst?!“, entgegnete Hibiki mit großen Augen und zeigte auf die Wohnungstür. „Hibikiii...“, jammerte es hinter der Tür weiter. „Jetzt sei nich’ so fies, Hibiki!“, sagte Tasc vorwurfsvoll. „MANN!“, regte der Sänger sich lautstark auf und stampfte zur Tür, um sie aufzureißen und Shio böse anzugucken. „Dass du dich überhaupt noch hier her traust, du Arsch!? ...Komm rein, verdammt, aber halt die Klappe und mach dir dein Gesicht sauber. Die Heulerei ertrag ich nicht.“ „M-...Mhm!“, wimmerte Shio leise, schluchzte kurz und schlich sich schnell an Hibiki vorbei ins Bad. Seufzend schloss der Sänger die Tür. Tasc lief in die Küche, bereitete eine Schüssel Suppe für Shio vor und nahm Hibiki ein Bier aus dem Kühlschrank zur Beruhigung mit. Grummelig nahm der Sänger es an und setzte sich wieder auf seinen Sessel. „Zigarette...“, verlangte er dann noch und bekam auch gleich eine von Tasc hingehalten. „Darf ich wieder reden?“, fragte Shio kleinlaut, nachdem er aus dem Bad ins Wohnzimmer gekommen war und versteckte sich halb hinter Tasc und der Couch. „Jaja...“, grummelte Hibiki mit der Zigarette im Mund und zog lange an dieser. Shio lächelte, lief um die Couch herum und umarmte Tasc kurz. Anschließend setzte er sich neben ihn. „Mann, was machst DU denn hier?? Schön, dich zu sehen.“, freute sich der Drummer. Hibiki beobachtete seine Freunde nur aus den Augenwinkeln und gab sich dem Bier und seiner Zigarette hin. ...So langsam aber sicher sollte er ein Schild mit Öffnungszeiten seines ‚Hotels’ vorbereiten... „Yo, ich hab’ meine Bude abgebrannt. Hibiki hat mich hier aufgenommen. Cool, ne?“, erzählte Tasc lächelnd. „Cool...“, wiederholte Hibiki ganz leise und schüttelte langsam den Kopf, seufzte anschließend mal wieder. „WAS?“, rief Shio mit großen Augen und starrte Tasc kurzzeitig mit offen stehendem Mund an. „Wie ist denn DAS passiert?? Is’ echt alles abgebrannt? Krass...“ „Nee, nich’ alles. Hab’ noch meine Süße mit den Tasten UND ein paar Klamotten. Zu mehr hatte ich keinen Bock ins Feuer zu laufen... Süppchen?“, erzählte Tasc und bot Shio lächelnd die Schüssel an. „Ähm... Danke...“, sagte Shio etwas verstört von Tascs Erzählung und nahm ihm die warme Schüssel mit dem dampfenden Inhalt ab. „Echt krass... Da hast du ja noch mal Glück gehabt!“, fand er und schlüfte mit großen Augen etwas von der Suppe. „Das Glück des einen ist das Unglück des anderen...“, murmelte Hibiki vor sich hin und trank einen Schluck von seinem Bier, während er mit zusammen geschobenen Augenbrauen aus dem Fenster blickte. „Joa, is’ ja alles halb so schlimm. Und was is’ mit dir? Nich’ zu Hause?“, wollte Tasc wissen. Shio kratzte sich verlegen guckend am Hinterkopf und murmelte: „Ähm...Nein... Bin wieder raus geflogen...“ Tasc musste lachen. „Oh mann... Typisch. Also suchst du auch Asyl?“, kicherte er. „Vergiss es...“, warf Hibiki ein, der Shio aus den Augenwinkeln böse ansah. Shio senkte seinen Kopf und starrte etwas beschämt auf seinen Schoß. Tasc rollte mit den Augen. „Jungs, was soll das denn... So jung sitzen wir nich’ mehr beisammen, wir sollten das ausnutzen! Hast du ein Kartenspiel da?“, wollte der Keyboarder wissen und lächelte Hibiki an. Dieser nahm langsam seine Flasche Bier von den Lippen und blickte skeptisch zu seinem Freund. „Ein Kartenspiel?“, wiederholte er. „Ja, das sind so 32 Papierdinger mit verschiedenen Symbolen drauf... Herzchen... Kreuzchen... Oh, und Zahlen sind auch drauf! Weißt du jetzt, was ich meine?“, lächelte Tasc zuckersüß, während Shio sich ein leises Kichern nicht verkneifen konnte. Kaum einer traute sich so frech zu Hibiki zu sein wie Tasc. Der Sänger fixierte den Keyboarder mit seinem nicht gerade begeisterten Blick und knurrte leise: „Verarsch mich nich’, Freundchen...“ Anschließend stand er auf und lief zu seinem Wandschrank, wühlte in einer Schublade herum. Tasc und Shio grinsten sich an. „Keine Ahnung, ob das komplett ist, hab das ewig nicht mehr benutzt...“, sagte Hibiki irgendwann und holte ein verpacktes Kartenspiel aus der Schublade heraus, warf es seinen Freunden anschließend auf den Wohnzimmertisch. „Was spielen wir denn?“, fragte Tasc und fing an die Karten durchzugucken, ob alles nötige vorhanden war. „Ich spiele nicht mit.“, warf Hibiki ein, während er sich auf seinen Sessel nieder ließ und dann nach seinem Bier griff. „Warum denn nicht?“, fragte Shio mit großen Augen verwundert. „Warum? Weil ihr zwei gnadenlos bescheißt!!“, grummelte Hibiki, woraufhin sowohl Tasc als auch Shio lachen musste. „Ach, komm schon... Wir bescheißen diesmal auch nich’ sooo doll, okay? Los, du alter Grummelbär... Spiel mit!“, versuchte Tasc den Sänger zu überreden. Dieser schüttelte langsam den Kopf und zündete sich eine neue Zigarette an. „Hach, dann eben nich’! Shio, Mau-Mau??“, fragte Tasc dann und begann die Karten zu mischen, nachdem er sie ein wenig sortiert hatte. „Japp, zum Einstieg.“, stimmte Shio lächelnd zu und rieb sich die Hände. „Alles klar... Hibiki, dürfen wir auch Bier? Du willst doch kein schlechter Gastgeber sein oder?“, provozierte Tasc seinen Freund und grinste leicht. „Macht doch, was ihr wollt...“, seufzte Hibiki, da er seine Freunde doch eh nicht unter Kontrolle hatte. Er griff nach einer schwarzen Fernbedienung und schaltete von seinem Sessel aus die Stereoanlage an, sodass ordentlicher J-Rock durch die Wohnung schallte. Weiterhin grinsend stand Tasc auf, um aus dem Kühlschrank zwei Bier zu holen. Shio klaute sich in der Zeit eine Zigarette von Tasc und rauchte gemeinsam mit Hibiki. „Und du willst wirklich nicht mitspielen?“, fragte er noch mal. „Nein... Sag mal, weißt du, wo Kenka gerade steckt? Bei dir scheint er ja nicht zu sein...“ Shios Augenbrauen schob sich dicht zusammen und er starrte auf den Wohnzimmertisch. „Keine Ahnung, wo der sich rumtreibt... Wird wohl zu seiner komischen Freundin zurück sein oder so... Wieso fragst du?“ Hibiki winkte mit der Hand ab. „Ach, nur so... Hätte gedacht, dass er bei dir ist.“, sagte er und verschwieg, dass er sich ein wenig Gedanken darum machte, ob es seinem Freund auch gut ging. Wer wusste schon, ob seine Freundin ihn wirklich wieder aufnehmen würde... Und der Gedanke, dass Kenka sich irgendwo in der Stadt herumtrieb, gefiel ihm absolut nicht. Sein nicht zügelbares Temperament sorgte immer wieder für Ärger, den letztlich ja doch Hibiki irgendwie wieder ausbaden musste. Seine Freunde waren fast schon mehr zu seinen Kindern geworden... „Sooo... Gutes, kaltes, feines Bier. Biddeschön. Hast du auch nich’ in meine Karten geguckt, du alter Gauner?“, fragte Tasc grinsend, nachdem er ins Wohnzimmer zurückgekehrt war und setzte sich wieder neben Shio. Dieser nahm ihm eine der Flaschen ab. „Nee, aber ich hab’ dir ’ne Kippe geklaut. Ich fang an, ne?“ „Jo, mach das.“, antwortete Tasc und drehte eine der Karten vom Stapel um. „Haha, du darfst direkt zwei ziehen!“, freute er sich dann und grinste. „Tse, das weißt du doch gar nich’, vielleicht hab’ ich auch noch ’ne Sieben!“, entgegnete Shio. „Dann leg sie doch hin!“, lachte Tasc. „Verdammt...“, fluchte Shio leise und zog zwei Karten, da er keine weitere Sieben auf der Hand hatte. Hibiki beobachtete das heitere Spiel der beiden, bis er sein Bier ausgetrunken hatte und die leere Flasche auf den Tisch stellte. Er fing an darüber nachzudenken, was er wohl in diesem Moment gemacht hätte, wenn Shio und Tasc nicht da gewesen wären... Irgendwie brachten seine zwei Freunde Leben in seine vier Wände und es war nicht so ruhig wie sonst. Zwar war dies eher ungewohnt für Hibiki, aber mit der Zeit auch irgendwie angenehm, musste der Sänger zugeben. Als er sah, dass seine Freunde ebenfalls ihre Bierflaschen ausgetrunken hatten, stand er auf und lief in die Küche, um Nachschub zu holen. „Das GIBT es doch nich’!“, ärgerte sich Shio laut und knallte die Karten auf den Tisch. Tasc hatte ihn mal wieder im Spiel geschlagen. „Irgendwie schummelst du doch... Gib es zu!!“, meckerte der Schlagzeuger. „Nee, du kapierst einfach nich’ meine Taktik! Sollen wir was anderes spielen? ...Du kannst froh sein, dass wir ohne Einsatz spielen...“, entgegnete Tasc grinsend. Hibiki kam mit drei Bierflaschen ins Wohnzimmer zurück und stellte zwei davon vor seinen Freunden auf dem Tisch ab. „Ui, hast du heut’ ’nen spendablen Tag?“, fragte Tasc gespielt erstaunt und grinste anschließend weiter. „Mh, das hol’ ich mir irgendwann von euch zurück, keine Sorge. ...Seid ihr fertig mit Mau-Mau?“, wollte der Sänger wissen und setzte sich wieder in seinen Sessel. „Japp, es hat keinen Sinn... Tasc bescheißt wirklich!“, grummelte Shio und sah seinen Freund vorwurfsvoll an. „Hm...“, machte Hibiki und schwieg einen Moment. „...Lust auf Pokern?“, wollte er dann wissen und sah seine Freunde erwartungsvoll an. Diese mussten schlagartig beide grinsen und freuten sich riesig über Hibikis Angebot. „Klar! Wird auch Zeit, dass du mal mitspielst... Hier, misch du die Karten.“, lächelte Tasc und drückte Shio die Spielkarten in die Hand. Hibiki lächelte leicht und beugte sich etwas nach vorne, um den Tisch besser zu erreichen und besser spielen zu können. - - - Und so spielten die drei Männer also lange Zeit und mit jedem neuen Spiel, kam auch ein neues Bier dazu, bis schließlich keins mehr im Haus war und die drei Herren gut bedient waren. Die Stimmung wurde immer lockerer, sogar von Seiten Hibikis, und die Spiele plötzlich immer lustiger. „Du Idiot! Du hättest die Karte da doch hinlegen können!!“, lachte Tasc, woraufhin Shio entgegnete: „Alter, hörst du mal auf mir in die Karten zu gucken?! Los, leg deinen Scheiß da ab, du kannst eh nich’ mehr gewinnen...“ Hibiki schüttelte lächelnd über seine Freunde den Kopf und griff nach seiner Zigarettenschachtel, die ihm allerdings gähnende Leere präsentierte. „Scheiße...“, fluchte Hibiki leise und hob seinen Kopf. „Ey, hat einer von euch noch Zigaretten?“ Tascs Augen weiteten sich. Er griff ebenfalls schnell nach seiner Zigarettenschachtel und klatschte Shio dann leicht mit seiner Hand gegen den Hinterkopf. „Nee, weil der Schmarotzer hier bei mir mitgeraucht hat!! Kacke...“, ärgerte er sich. „Mh, dann lass das Spiel hier noch beenden und dann gehen wir welche kaufen. Der Drecksladen um die Ecke hat ja 24 Stunden auf.“, schlug Hibiki vor, woraufhin seine Freunde nickend zustimmten. Tasc gewann mal wieder, machte seinen Freunden allerdings den Vorschlag, dass er die Zigaretten bezahlen würde, da er ja so ein ‚toller’ Gewinner war. Während Shio und Tasc über die Spiele laut diskutierten, hörte Hibiki das Telefon und eilte in sein Arbeitszimmer. Er lehnte die Tür leicht an, da seine Freunde und die Musik recht laut waren. „Hallo?“, grüßte er. „Hey, Hibiki! Alles klar bei dir?“ „Cat! Gar nicht bei der Arbeit?“, fragte Hibiki und setzte sich auf seinen Bürostuhl. „Doch, doch... Hab’ aber gerade nichts zu tun. Da dachte ich mir, ich könnte dich mal anrufen und fragen, ob du vorbei kommst... Wie sieht’s aus?“, wollte Cat wissen und lächelte. Hibiki verzog einen Moment nachdenklich das Gesicht. „Hm... Na ja, ich...“ „Hibikiiii! Hau rein, verdammt, ich hab’ Schmacht und brauch’ Zigaretten!“, rief Tasc, woraufhin man Shios Lachen hören konnte. Hibiki legte eine Hand ans Telefon und rief zur Tür: „Ja, sofort!!“ Anschließend wandte er sich wieder seinem Telefonat zu: „Tut mir Leid, heute sieht es eher schlecht aus... Ich habe Shio und Tasc im Haus und wir spielen Karten.“ „Oh... Die können doch aber mitkommen?“, schlug Cat vor und guckte etwas verwundert. Bisher kam es nie vor, dass Hibiki sie nicht besuchen wollte. ...Und schon gar nicht, wenn seine Freunde ihm die Bude einrannten, denn gerade dann flüchtete Hibiki eigentlich eher. Der Sänger schluckte schwer und atmete tief ein und aus. Cat hatte zwar Recht, aber wenn Hibiki ehrlich war, genoss er die momentane Stimmung bei sich zu Hause und dass er mit zwei seiner besten Freunde einen ‚Männerabend’ verbringen konnte. Er hatte... keine Lust zu Cat zu gehen. „Nein... Die sind schon... zu betrunken. Ich komme dich ein anderes Mal wieder besuchen, in Ordnung?“, entgegnete Hibiki und hoffte innerlich, dass Cat sich damit zufrieden geben würde. „Hibiki, du Spacken, gleich gehen wir ohne dich!!“, rief Tasc wieder. „Schnauze dadrüben!!“, rief Hibiki zurück. Cat senkte etwas den Kopf und ihre Enttäuschung war an ihrer Stimme zu hören. „Hm... Okay, wenn du meinst. Grüß sie lieb von mir, ja? Und meld dich mal wieder, wenn du Zeit hast...“, murmelte sie. Sie merkte doch genau, dass Hibiki log und scheinbar einfach keine Lust hatte. Damit musste sie sich wohl abfinden. „Ja, mach ich... Wir telefonieren! Ciao.“, verabschiedete sich Hibiki, ohne das Cat noch etwas sagen konnte und legte auf. Dann lief er schnell aus dem Arbeitszimmer und schubste Tasc leicht und mit einem Hauch von Grinsen auf den Lippen. „Was fällt dir ein mich zu hetzen, wenn ich telefoniere, huh?! Mach dir erst mal richtig die Schuhe zu oder bist du schon zu besoffen?“, lachte Hibiki und zog sich seine Jacke über. Shio lachte wieder, als er sah, dass Tasc seine Schuhe nicht ordentlich zugebunden hatte. „Ach was, ich kann auch mit offenen Schuhen rumlaufen! Wozu unnütig bücken? So, kommt jetzt, ich will eine Zigarette!“, drängele Tasc und lief schon mal aus der Wohnung. „Wer war denn da eben?“, wollte Shio wissen und sah Hibiki fragend an. Dieser antwortete schnell: „Mh, niemand Wichtiges...“ Anschließend nahm er seinen Wohnungsschlüssel zur Hand und schloss die Tür hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)