Cigarettes and Kisses Vol.2 von abgemeldet (~Ich höre mein Herz schlagen~) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Leise schlich ich mich nach einigen Minuten wieder aus Uruhas Schlafzimmer. Ich glaubte nicht, was ich getan hatte. Ich hatte ihn geküsst, wider meinem ganzen Willen. Dann legte ich mir die Finger auf die Lippen. Ich erinnerte mich an die weichen, vollen Lippen Uruhas und wieder entbrannte Hitze in meiner Magengegend. Ich ließ meinen Finger über meine Unterlippe wandern und flüsterte dabei leise seinen Namen. Mein Blick fiel auf meinen kleinen Finger, der bereits einen leichten Bluterguss aufweißte. „Warum quälst du mich so...?“ Ich seufzte und verschwand in der Küche. In unserer Wohnung war alles still und dunkel. Wieder überkamen mich die gewohnten Gefühle der Einsamkeit und der Leere. Damals wäre es kein Problem gewesen sie einfach zu ignorieren. Damals... Doch jetzt konnte ich es nicht mehr... Schmerz breitete sich in mir aus und schnürte mir die Luft ab. Der kalte Hauch, der aus dem geöffneten Kühlschrank mein Gesicht berührte, brachte mich wieder in die Realität zurück. Ich nahm einige Flaschen Lifeguard hinaus und stellte sie auf den Tisch. Ich warf einen Blick auf meine Jacke im Flur und erinnerte mich an die Zigarettenschachtel, die dort noch in der Tasche stecken müsste. Ich wühlte in den Jackentaschen und fand schließlich das etwas zerknautschte Päckchen Mild Seven. Mein Magen rumorte ein weiteres Mal und verursachte ein Gefühlschaos, das sich ein weiteres Mal verdächtig auf meine Körpermitte auswirkte. Eifrig zündete ich mir mit leicht zitternden Händen eine Zigarette an. Der gewohnte Geschmack des Tabaks auf der Zunge ließ mich ruhiger werden. Etwas genervt nahm ich zwei Flaschen Lifeguard und schlenderte in das angrenzende Wohnzimmer. Ich schaltete den kleinen Deckenfluter an und drehte das Licht auf die niedrigste Stufe. Ich öffnete eine der Flaschen und spürte der kalten Flüssigkeit nach, wie sie über meine Lippen ran, meine Mundhöhle füllte und schließlich durch den Hals floss. Ich warf mich auf das große Sofa und schloss die Augen. Wieder stieg das Verlangen nach Uruhas Körper, seinen Zärtlichkeiten. Warum nur...? Warum konnte ich ihn nicht haben...? Zu gerne hätte ich jetzt seinen zierlichen Körper an meinem gespürt. Wie er sich an mich schmiegte und ich ihn auf meinen Oberkörper zog. Ich wollte die kalten und zugleich heißen Schauer spüren, die meinen Körper unter Strom setzten, wenn sich unsere Lippen berührten. Ich konnte spüren, wie er sanft über meine Lippen leckte und seine Zunge vorsichtig meine berührte, kurz zurückschreckte, doch nur um dann meine ganze Mundhöhle zu erkunden. Seine Zunge wanderte über meine Lippen, tief in meine Mundhöhle hinein, strich über die empfindliche Haut am Gaumen, umkreiste schließlich meine. Beide begannen ein heftiges Spiel des Verlangens und ich wollte diesen Kampf auf keinen Fall verlieren. Langsam drängte ich seine Zunge zurück und erkundete nun seine sinnlichen Lippen. Hitze entbrannte zwischen unseren Körpern und wir ließen erst voneinander ab, als wir kaum noch Luft bekamen. Heftig atmend und mit Lust schimmernden Augen wollte ich Uruha über mir sehen. Wollte seinen flachen Atem auf meiner haut spüren und sehen, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Plötzlich bildete ich mir ein das leise Geräusch einer sich schließenden Tür wahrgenommen zu haben. Angestrengt lauschte ich. Erst war alles still, doch dann hörte ich Klirren und setzte mich langsam auf. „Uruha...?“ Der Klang meiner rauen Stimme hallte in meinem Kopf wieder. Er sah mich ebenso verwundert an, wie ich ihn. Konnte das sein...? Eben noch wünschte ich mir die Nähe seines Körpers so sehr und im nächsten Moment stand er in der Tür. Bildete ich mir das ein...? Ich wollte die Hand nach ihm ausstrecken... Ihn an mich ziehen, doch mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Irritiert sah Uruha mich an. Sein Körper schien sich auch zu verkrampfen. Schließlich fand er nach einigen Sekunden, die mir wie die Ewigkeit vorkamen, seine Stimme wieder. „Kannst du auch nicht schlafen...?“, fragte er leise und ich nickte stumm. Etwas hilflos stand er in dem Raum, als wären wir beide völlig Fehl am Platz. Der blonde Gitarrist trug ein dunkles Shirt und kurze Shorts, die seine schmalen Hüften zur Geltung brachten. Ich betrachtete ihn von oben bis unten: Meine Augen glitten über sein weiches Gesicht, seine Brust, den Bauch hinunter und ruhten einige Sekunden in seinem Schritt. Mein Blut begann zu wallen und ich spürte, wie sich meine Erregung auf meine Körpermitte auswirkte, die Jeans um meine Hüften plötzlich beengend wirkte. Langsam schlenderte Uruha auf die Couch zu, ließ sich in die weichen Sitzkissen sinken und stellte seine Sachen auf dem niedrigen Couchtisch ab. Flüchtig schweifte sein Blick über meine Lifeguardflasche und das Zigarettenpäckchen daneben. Ich beobachtete jede Bewegung Uruhas und sah zu, wie er die dunkle Flasche öffnete und den ebenfalls kalten Inhalt ins Glas goss. Er nahm es und lehnte sich entspannt zurück. Hörbar atmete er aus, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. „Was trinkst du da schon wieder?“, fragte ich keck und zündete mir eine weitere Zigarette an. Uruha sah schmunzelnd zu mir herüber und wieder verspürte ich einen kurzen Schmerz in meiner Brust. Dieser kleine Schmerz, eigentlich nichts weiter als ein lästiges Ziepen, trat immer häufiger auf. Immer dann, wenn er in meiner Nähe war... Dann, wenn ich mir sehnlichst seinen Körper an meinem wünschte. „Das Zeug, dass du nicht magst...“, erwiderte er grinsend. Sofort wusste ich, was er meinte: Moet&Chandon, Champagner. Ich verzog angewidert das Gesicht. „Dieses Bläschenbier? Champagner, Sekt – pah... Was findest du nur daran? Das schmeckt nach nichts und macht einen nur besoffen!“ Uruha lachte leise. Wieder durchzuckte dieser winzige Schmerz meine Brust. Warum konnte ich ihm meine Gefühle nicht zeigen...? Diese verdammte Leere... Ich halte diese Schmerzen nicht mehr aus... Warum tut es so weh...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)