Der Wille zu Leben von Calysto (Kapitel 34 ist oben) ================================================================================ Kapitel 33: Blut ist nicht immer dicker als Wasser -------------------------------------------------- (ich sags gleich das kap is doof und ein lückenfüller XDD) Der Rest des Stückes verlief größtenteils glimpflich. Keiner fragte nach Horos leicht geröteten Augen, nachdem sie aus der Umkleide herauskamen, oder danach, was die ganze Show zu bedeuten hatte. Sie hielten sich an den Text, der auch vorgesehen gewesen war. Die Souffleuse kehrte erfreut auf ihren Platz zurück, als sie dies bemerkte. Die Lehrerin war danach vergessen. Auch der Verlauf des Stückes änderte sich danach nicht mehr. Somit war auch die letzte Szene, die in welcher sich Yamato und Takenaga küssten, noch vorhanden. Man hatte Run begeistert aufspringen gesehen. Da von dem Publikum nur Beifall zu hören war schenkten die 'Schauspieler' dieser Szene, nachdem sie gespielt wurde, auch keine große Beachtung mehr. Jedenfalls solange nicht, bis lange nach dem Applaus, ein einzelnes Klatschen den Saal füllte. +*+*+*+*+ „Ganz ehrlich, ich hätte nicht erwartet, dass Mum auftaucht.“, meinte Yoh nur zu seinem Bruder, als sie sich am nächsten Morgen fertig machten, um frühstücken zu gehen. Hao kam aus dem Bad und band seine Haare zusammen. Dann zuckte er mit den Schultern. „Wen interessiert's? Vermutlich war sie nur da um Momoko mal wieder zu sehen. Hast du gewusst, dass sie Annas und Tamaos Mutter ist?“ Yoh schüttelte nur den Kopf. „Aber ähnlich sehen sie sich schon, zumindest sie und Anna.“ Der Braunhaarige erhob sich von seinem Bett und verließ mit seinem Bruder das Zimmer. Letzter schloss hinter ihnen ab. „Chocolove sah aus als würde er vor Freude platzen, als er seine Mutter gesehen hat.“, begann Hao nach kurzer Zeit wieder das Gespräch. „Vermutlich weil sie eine der Einzigen ist, die über seine Witze lacht.“ „Was meinst du wieso sein Vater nicht da war?“, fragte Yoh und versank seine Hände in den Hosentaschen. Der Ältere zuckte nur mit den Schultern. Er hätte jetzt etwas giftiges sagen können, aber Hao war froh sein altes Verhältnis mit seinem Bruder wiederzuhaben und er wollte es nicht nochmal aufs Spiel setzen. „Wer weiß.“, sagte er stattdessen. „Lyserg schien allerdings etwas angespannt.“ Hao wusste wieso, aber er hatte dem Engländer schließlich versprochen, nichts zu sagen. „Sein Vater sah aber auch gruselig aus.“ Yoh schauderte. „Naja, ich glaube, Rens Vater war etwas geschockt von dem letzten Akt.“, lachte der Jüngere dann. „Immer noch besser, als ihm eine runter zuhauen.“ Hao strich sie die Haare hinters Ohr und sie betraten den Speisesaal. Sie erblickten Anna, Lyserg, Choco und Tamao. „Allerdings, also ich wollte nicht in Horos Haut stecken.“, sagte Yoh nur, als sie sich dem Tisch näherten und sein Bruder nickte nur. Während sich diese Beiden an den Gruppentisch setzten, begaben sich zwei andere, in die entgegengesetzte Richtung. Das Echo ihrer Schritte war in dem Gang deutlich zu vernehmen. Vermischt mit anderen Schritten, Stimmen und Gelächter anderer Schüler. „Er wird dich umbringen.“, meinte Sie nur als sie vor der großen Doppeltür zum stehen kamen. Er zuckte nur mit dem Schultern. „Wäre ja nicht das erste Mal, dass unser lieber Direktor es versucht und noch immer stehe ich hier.“ Shaarlyn konnte über ihren Bruder nur den Kopf schütteln. „Ich wundere mich nur, wieso du dich für uns opferst.“ Wieder zuckte Kyle mit den Schultern. „Was tut man nicht alles für die werte Familie.“, grinste er und klopfte an die Tür und schon kurz danach bat ihn die, nur zu bekannte Stimme auf der anderen Seite, einzutreten. „Wünsch mir Glück, Kratzbürste.“ Sie rollte nur mit den Augen und wandte sich zum gehen um. Er wartete noch den Augenblick bis sie hinter der Ecke verschwunden war, bevor er eintrat. An ihm ging eine zerzauste und ziemlich fertig aussehende Sara vorbei, die ihm einen wütenden Blick zuwarf. Kyle stöhnte nur leise und positionierte sich dann vor dem Schreibtisch des Schulleiters. „Ich hatte nicht nur dich hier erwartet, Givin.“ Mr Green sah ihn missbilligend an bis die Tür hinter der Lehrerin ein sanftes Klicken von sich gab, und in ihre Angeln fiel. Gleich danach schloss er sie und seufzte tief. „Kyle, was mach ich nur mit dir?“ Der Direktor schüttelte den Kopf und deutete dem Jungen an sich zu setzten, was dieser auch gleich tat. „Kannst du nicht wenigstens, ein bisschen mehr wie deine Schwester sein? Sie kommt wenigstens immer mit ihrem Unfug davon.“ „Aber ich nehme die ganze Verantwortung auf mich, was an dem Abend passiert ist. Das ist etwas anderes als erwischt zu werden.“ Kyle grinste, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und machte es sich auf dem Stuhl bequem. Mr Green senkte seinen Blick und blätterte kritisch durch eine Akte. Vermutlich Kyles, zumindest konnte sich das der Schwarzhaarige nur allzu gut denken. „Bist du dir im Klaren, dass du einen Ausrutscher vom Rauswurf stehst? Noch so eine Aktion und das Schinra Internat und ich können dich hier nicht mehr dulden.“ „Sie reden ja, als meinten Sie es ernst.“ Mit einem Seufzen schloss Mr Green die Akte. „Ich meine es leider auch ernst Kyle.“ Der Raum war still genug, um das Ticken der Wanduhr ohrenbetäubend laut klingen zu lassen, als sich Ren und Roy gegenüber saßen. Ren auf einer Zweisitzer Couch und Roy auf einem antik-wirkendem Ohrensessel. Der Psychologe hatte einen Kugelschreiber in der Hand, auf dessen Knopf, zum ausfahren der Miene, er im Takt der Uhr drückte. Auf seinem Schoß einige Papiere und ein Schreibblock. Unverbittert hielten sie Beide dem Blick des Anderen stand. Bis sich auf Roys Lippe ein leichtes grinsen schlich. Er räusperte sich und blätterte leise durch seine Papiere. „Also. Ren Tao ja?“, fing er an und erntete von Ren nur ein Augenrollen. Nein, wer sollte hier denn sonst sitzen? „Ja genau. Herzlichen Glückwunsch, sie können lesen.“, meinte Ren sarkastisch, doch Roy lies sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. „Oh, du kommst aus China?“ „Ja.“ „Ich bin dort aufgewachsen und habe dort gelebt, bevor ich für mein Studium nach Deutschland gegangen bin. Ich habe dort einen deiner Lehrer kennen gelernt. Johann Faust?“ „Der durchgeknallte Naturwissenschaftslehrer.“, nickte Ren nur und Roy lachte leise. „So könnte man ihn auch nennen.“, Roy legte die Papiere auf einen Beistelltisch neben seinem Sessel. „Also Ren. Erzähl mal was von dir. Dafür bist du ja schließlich hier oder?“ Er stoppte mit dem Klicken auf den Kugelschreiber und legte beide Arme auf die Lehnen. Ren zuckte nur mit den Schultern. „16 Jahre. Gute Noten. Schwester und Vater.“ „Du hattest erst Geburtstag nicht? Alles Gute nachträglich.“ „Schleimer.“ Ren stütze sein Kinn auf seine Handfläche. „Ich wollte nur etwas ins Gespräch kommen, es gibt ja schließlich bestimmt einen Grund wieso du hier bist.“ Ren wandte seinen Blick ab. Er hatte Horo versprochen herzukommen und das hatte er getan. Niemand hatte von ihm verlangt, er solle sein Herz ausschütten. Seine goldenen Augen fanden ihrem Weg zum Fenster und beobachteten das Treiben der Wolken. Wenn er ehrlich war, war dieser Raum hier, der letzte Ort an dem er im Moment sein wollte. Roy legte seinen Kopf schief und beobachtete seinen jungen Patienten. Gerade bei Teenagern, die oft von ihrem Eltern zu ihm geschickt wurden, war dies kein seltenes Verhalten. Innerlich seufzte er nur, solche Fälle brauchten immer viel Arbeit. Aber zurück zu dem Jungen. Er sah abgemagert aus, auch nichts ungewöhnliches. In dem Alter, waren sie entweder fett oder dürr, so gut wie nie etwas dazwischen. Doch etwas stach ihm ins Auge, eigentlich auch nicht ungewöhnliches bei einem Teenager in Rens Alter und doch fiel es dem Psychologen immer wieder besonders auf. Feine Narben. „Ich muss euch zu eurem Stück gratulieren, ich habe es mir gestern angesehen. Nicht schlecht muss ich sagen. Du und dieses Junge, Horo richtig? Ihr scheint euch sehr nahe zu stehen, oder sehr gute Schauspieler zu sein.“ Roy konnte daraufhin deutlich erkennen wie Rens Körper sich anspannte. Doch er starrte weiterhin stur aus dem Fenster. „Wolltest du deshalb hier her kommen?“ Wieder antwortete ihm nur das Ticken der Uhr. „Für Jungs ist es manchmal schwer zu akzeptieren, dass sie nicht auf Mädchen stehen, aber glaub mir es ist wirklich nichts...“ Diesmal wurde er unterbrochen. „Okay um hier mal was klar zu Stellen. Nummer eins, ich bin nicht und ich wiederhole nicht freiwillig hier okay? Nummer zwei geht es sie ja wohl einen feuchten Dreck an!“ Ren hatte mit der Hand auf die Lehne des Sofas geschlagen und schaute wütend in das Gesicht des Älteren. Diese sah unberührt zurück. Kurz darauf schlug Roy seinen Notizblock zu und legte ihn zu den Papieren auf den Beistelltisch. Dann verschränkte er seine Finger ineinander, lies seine Ellenbogen weiterhin auf den Lehnen ruhen. „Um es ehrlich zu sagen, ist es mir relativ, um nicht zu sagen scheiß egal, was du denkst, was mich etwas angeht oder nicht. Ich werde bezahlt, egal ob wir hier etwas machen oder nicht. Aber eine Stunde nur schweigen ist langweilig und ziemlich nervend. Also wenn du hier nur die ganze Zeit aus dem Fenster sehen willst, werde ich dich nicht aufhalten, aber es wird dir auch nicht helfen.“ Ren verankerte seine Arme fest vor seiner Brust und lehnte sich in die Polster zurück. Die Minuten tickten dahin, während die Beiden weiterhin unberührt gegenseitig dem Blick des Anderen standhielten. Jedenfalls solange bis Roy die Arme über den Kopf streckte und seinen Rücken knacken lies, kurz bevor er aufstand. „Ich weiß ja nicht wies dir geht aber ich hab Durst.“, er ging zu seinem Schreibtisch hinüber. „Möchtest du auch etwas?“ Ren schüttelte nur leicht verblüfft den Kopf. Roy stellte sich hinter seinen Schreibtisch und drückte auf einen Knopf an seinem Telefon. „Pinako, wärst du so freundlich und würdest mir einen Kaffee bringen?“ Kurze Stille, kurz darauf ertönte die kratzige Stimme aus dem Lautsprecher. „Beweg doch deinen Luxusarsch selber in die Küche.“ Roy rollte nur mit den Augen. „Ich bezahl dich hier, also kannst du dein Klappergestell eines Körpers auch ruhig mal von deinem Stuhl schwingen und mir einen Kaffee machen.“ „Das sagt der, der den ganzen Tag in einem Sessel rumhockt.“ Der Psychologe seufzte. „Das könnte etwas dauern. Du kannst gehen, wenn du willst.“ Ren nickte nur und erhob sich. „Morgen um die gleiche Zeit ja?“ Konnte er noch vernehmen, ehe er den Raum verließ. Horo stieß sich von der Wand ab, als er sah, dass sich die Tür öffnete und Ren heraustrat. Ein Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, die untere zierte ein kleiner Riss mit getrocknetem Blut. Ren rollte nur mit den Augen. „Keine Ahnung, was das bringen soll. Ich weiß jetzt mehr über den Typen als er über mich.“, murrte der Chinese, als sie den Weg in Richtung ihres Zimmers antraten. Horo zuckte nur mit den Schultern. „Das wird schon. Irgendwie.“ „Jetzt klingst du wie Asakura.“ „Welcher?“ Horo grinste und Ren schlug ihm gegen die Schulter. „Welcher wohl.“ Stille. Ihr Schritte hallten auf dem fast leeren Gang wieder. Einige Schüler kamen ihnen entgegen, vermutlich die, die ihr Frühstück gerade beendet hatten. Eine Gruppe Mädchen kam an ihnen vorbei. Sie lachten über etwas unbekanntes und verschwanden in der nächsten Zimmertür. Die Sonne schien durch die vielen Fenster und warf Schatten von Wolken auf den Steinboden des Ganges. „So...“, fing Ren an. Rücken und Schultern gerade, mit erhobenen Kopf, Hände in den Hosentaschen. „Ich muss mich wegen dir ab jetzt jede Woche mit diesem Idioten unterhalten, es ist nur fair wenn du mir erzählst was zwischen dir und deinem Vater gestern Abend war.“ Horo seufzte und fuhr sich durch de Haare. Er hätte das kommen sehen müssen, oder nicht? Dann zuckte er mit den Schultern. „Nichts besonderes.“ Ren hob eine Augenbraue, blieb aber nicht stehen. „Er hat dich geohrfeigt.“, meinte der Chinese nur mit ruhiger Stimme. „Ja und? Als wäre mein Vater der Einzige, der seinem Kind mal eine runtergehauen hat.“, sagte Horo etwas lauter und traf damit nur auf Schweigen. Ren sah ihn aus dem Augenwinkel an. Blieb dann aber vor ihrem Raum stehen und wandte seinen Blick ab, bevor er ihn betrat. Zu der frühen Stunde, waren wenige Schüler in der Redaktion, genau genommen eigentlich nur die, die Nacht durchgemacht hatten, Gott allein wusste wieso, und die, die nicht besseres zu tun hatten. Kanna, ein Mädchen mit blaugefärbten Haaren, knappen Klamotten und ständig einer Zigarette im Mund, lehnte am Fenster und nickte der Schwazhaarigen nur kurz zu, als diese in das stille Zimmer kam. Die kurzen Haare standen Shaarlyn, musste sie zugeben, aber weiße Klamotten überhaupt nicht. Sie lächelte leicht. „Lange nicht gesehen.“ Kanna nickte nur und stieß kleine Ringe aus Rauch in die Luft. „Weißt du, wo Kimiko ist?“, fragte Shaarlyn und schloss die Tür hinter sich. „In ihrem 'Büro'“ Und schon verschwand die Schwarzhaarige in dem anliegenden Raum. Kanna schnipte nur die Asche von ihrer Zigarette und nahm einen erneuten Zug. „Shaarlyn.“ Kimiko lächelte ihrer Freundin entgegen, legte den Artikel, den sie gerade gelesen hatte auf den Schreibtisch und ging um eben diesen herum, um sie zu umarmen. Danach hielt sie sie an den Schultern, eine Armlänge von sich entfernt. „Was hast du an, verflucht?“, meinte die Blonde leicht geschockt. Shaarlyn schüttelte nur den Kopf und lächelte. „Ich brauche deine Hilfe.“, sagte sie daraufhin ernst und Kimiko sah sie prüfend an. Dann seufzte sie und setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. „Das wird wieder den ganzen Tag dauern oder?“ Die Schwarzhaarige nickte nur und setzte sich ebenfalls. „'Meine Frau, drogenabhängig. Meine Tochter ein Weichei und mein Sohn schwul'. Das hat er gesagt und mich dann geohrfeigt. Zufrieden?“ Im selben Moment schlug der Tennisball erneut gegen die Wand. Ren sah überrascht von seinem Buch auf und beobachtete Horo für einen Moment. Er schlug das Buch zu und legte es beiseite. „Autsch.“ (naja öhm~ ja im nächsten passiert wieder was anständiges xDD Eure Cal) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)