Live Like A Vampire von Forest_soul ================================================================================ Kapitel 3: † The Past Is Death † -3- ------------------------------------ ~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~ Cover + Bilder zu den Steckbriefen von Hígeki und Tamashi von Tragedy † The Past Is Death † 3 „Du kannst die Schmerzen auch so ertragen, wenn du willst...“, meinte er bestimmt und sah auf ihn runter. Dann beschloss er sich ein Herz zu fassen und setzte sich neben ihn. Tamashi erschauderte. „Nein.. das muss auch nicht sein...“, jauchzte er und zog die Knie an sich. ~ Hígeki saß dicht bei ihm und bekam sein Zittern ganz genau mit. „..kann ich etwas für dich tun?“, murmelte er besorgt und zudem sehr von sich selbst überrascht. Tamashi sah ihn erstaunt an. „Hä?…nein…nichts..“, murmelte der Kleine. Der Schwarzhaarige seufzte und sah ins Leere. „…okay…“, sagte er bereits wieder gedankenversunken. „…bedeutet das, dass ich jetzt nie wieder alleine bin?“, fragte er sich selbst. ~ Tamashi sah einer Spinne hinterher, die sich einen Weg über den kalten Steinboden suchte. Zwischen ihnen war ein Schweigen entstanden, das der Jüngere zu unterbrechen versuchte, zudem quälten ihn viele Fragen. „Wo soll ich denn dann eigentlich hin?… Also wenn ich dann ein Vampir bin?“, er sah ihn mit Hundeaugen an. ~ „Du kannst dann hingehen, wo du willst…“, Hígeki seufzte und lehnte sich zurück. Nachdenklich starrte er an die Decke. „..Du bist dann frei, du kannst auch wieder nach Hause gehen..“, erklärte er leise. Diese Vorstellung gefiel Tamashi jedoch gar nicht und es schüttelte ihn kurz angewidert. „Nein… ich geh bestimmt nicht nach Hause… die werden mich doch sowieso nicht vermissen…“, meinte er und legte den Kopf auf seine Knie. „Nicht?“, der ältere Vampir sah ihn verblüfft an, „Sind sie nicht traurig, wenn du nicht nach Hause kommst?“, fragte er vorsichtig nach. Tamashi sah ihn durch einige seiner blauen Haarsträhnen an. „Ich glaube, die merken das nicht mal…“ Hígeki wusste, weshalb er Menschen hasste. Er konnte die Art, wie sie ihre Gefühle einander immer wieder verletzten nicht ausstehen. „Idioten…“, sagte er leise und mitleidig, „Tut es noch sehr weg?“, fragte er dann um ihn abzulenken. „Wieso erzähl ich ihm das Alles eigentlich?“, fragte sich Tamashi indessen und schlug sich die Krallen in seine Knie. „Ja… ein bisschen“, jammerte er auf. Hígeki griff nach seiner Hand. „Krall dich ruhig bei mir rein…“, meinte er dann und wollte ihm wenigstens ein wenig Schmerz abnehmen. Tamashi lief rot an. „Ach… das muss nicht sein…“, er versuchte seine Schmerzen zu unterdrücken. „Glaub mir, das hilft“, meinte Hígeki ernst und überwand sich zu einem aufmunternden Lächeln. „Na wenn du meinst“, nuschelte Tamashi und gab ihm seine Hand. Er hatte den älteren Vampir wohl falsch verstanden. Dieser meinte eigentlich, er könnte seinen Schmerz an ihm auslassen und sich richtig festkrallen. Er sah auf ihre Hände und wurde etwas rot. Tamashi sah zu ihm hinüber. „Das ist dir jetzt aber peinlich, oder?“, fragte er unsicher. Auf seinen Flügelstummel wuchsen nun bereits kleine Federn. „Ach nein… ich meinte nur, du könntest dich festkrallen, wenn du willst…“, versuchte er zu erklären und sah auf Tamashis Flügel. Im selben Moment krallte der Junge sich bei ihm fest und fiepte auf. „Sorry, das war keine Absicht…“, wollte er sich entschuldigen. Hígeki grinste erstmals. „Ist in Ordnung… so war es gedacht… bevor du dir die Beine durchlöcherst im Schmerz“, meinte er beruhigend. Tamashi sah ihn naiv an. „Ich dachte, das wächst wieder zu!“ Hígeki grinste. „Natürlich wächst das zu... aber es tut weh...“, unbewusst hielt er ihn noch immer fest. „Wird das noch etwas oder willst du darauf verzichten?“, fragte er dann. ~ Tamashi war verwirrt. „Häh... meinst du den Alk?“, mit der anderen Hand hielt er ihm die Flasche hin, die der Größere ihm vorhin gereicht hatte. Diese Naivität brachte Hígeki zu etwas, das er wohl seit Jahren nicht mehr getan hatte – er kicherte. „oh man... du bist so doof!!“, dann konnte er ein Lachen nicht mehr zurückhalten. „Nein... ich meinte das Reinkrallen...“, meinte er nach einer kurzen Zeit und lächelte ihn an. Tamashi schmollte indessen. „Ich bin nicht doof!!“, verteidigte er sich und krallte sich lieber wieder in seine eigne Beine. Diese kindliche Reaktion amüsierte Hígeki, bevor er den Kleinen an beiden Armen zu sich zog. „Nein... komm... Ich will dir helfen..“, er lächelte ihn an. Das Lachen vorhin war wie eine Erlösung jahrelanger Qualen gewesen. Tamashi war darauf nicht gefasst und verlor leicht den Halt, fiel auf Hígekis Seite. Erschrocken quietschte der junge Vampir auf und rappelt sich hoch. „Sorry!!!!!!“ Hígeki entwickelte erste Symphatien für seinen Schützling und sah ihn an. „Du... du bist niedlich..“, murmelte er dann etwas gebannt. Tamashi lief knallrot an. „Wa..wa...was?!!!”, platzte er heraus und lehnte sich zurück, weshalb er unsanft mit dem wunden Rücken gegen die Wand stieß. „Autsch!!“, jammerte er auf und biss die Zähne zusammen. Hígeki kniff ein Auge zu. „Autsch... halt dich lieber von der Wand fern...“, er bekam etwas ein schlechtes Gewissen, weil er ihn mit seinen Worten so erschrocken hatte. „Das hab ich auch gemerkt...“ quietschte der Bauhaarige durch die Zähne und ließ sich wieder nach vorne fallen. Hígeki sah auf ihn hinunter und betrachtete die blutigen Flügel. „Er muss total geschwächt sein...“, überlegte er. „Hast du Hunger?“, wollte der Ältere dann wissen und sah ihn besorgt an. Tamashi hatte sich wieder aufrecht hingesetzt. „Geht schon...“, japste er leise. Hígeki griff sich an den Kopf. „Gut...du willst dich bestimmt ausruhen... Ich lass dich mal lieber schlafen, wenn du das möchtest...“ Der Kleinere blickte zu ihm hoch. „Wenn es dir nichts ausmacht...“ Der Schwarzhaarige lächelte. „Erhole dich...“, dann stand er auf und setzte sich wieder zu dem alten Holztisch. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den Jungen aufmerksam. ~ Tamashi legte sich vorsichtig auf die Seite. „Immer passieren mir solche Sachen...“, stöhnte er erschöpft und schloss die Augen. Hígeki lauschte ihm „Ich hab sein Leben genauso zerstört, wie meines zerstört wurde... Ich sollte kein schlechtes Gewissen haben... er war nur ein Mensch.. mich hat auch niemand gefragt...“, überlegte der Vampir, biss sich dabei jedoch leicht auf die Lippen. „Mit dem Unterschied, dass ich ihm das niemals antun werde, was ER mir angetan hat...“ ~ Tamashi schlief sehr unruhig und zerflederte im Schlaf das Laken. Immer wieder fiepte er im Traum vor Schmerz auf. Hígeki musterte ihn aufmerksam. Nach einer Weile seufzte er und stand auf. Leise ging er in die Kammer, die ihm als Küche diente und nahm ein Glas aus einem der alten Schränke. „Er wird bestimmt nicht freiwillig trinken.. aber er muss bei Kräften bleiben..“, überlegte er und öffnete sich indessen die Wunde, aus der er Tamashi vor Stunden zu Trinken gegeben hatte erneut. „Verdammt...“, zischte er unter Schmerzen und ließ sein Blut in das Glas laufen. Dieses füllte er halbvoll. Ihm wurde ein wenig schwindelig. Hígeki taumelte zurück in den Raum, in dem Tamashi lag und stellte das Glas an dem Tisch ab. Um die Wunde machte er sich keine Sorgen, die würde schnell wieder heilen und Tamashi hatte das Blut bitter nötig. Der schwarzhaarige Vampir setzte sich an die Bettkante und beobachtete ihn eine Weile. „Bald ist es vorbei...“, murmelte er beruhigend dem Schlafenden zu. Dessen Schlaf wer jedoch so seicht, dass er das hörte, erschrocken zusammenzuckte und die Augen sofortig öffnete. Als er Hígeki sah, quietschte er auf. „Wo bin ich hier?!!!“, fiepte er und sprang auf. ~ Hígeki war verblüfft. „Hey... wieder wach?... Wo du bist?... Bei mir zu Hause.“, erklärte Hígeki ruhig. Tamashi sah ihn an und war noch immer ziemlich verwirrt. „Aahhh... sorry...“, angestrengt hielt er sich den Kopf und ließ sich zurück aufs Bett fallen. „Nicht schlimm... wundert mich nicht, dass du verwirrt bist..“, tröstete der Ältere und stand auf. Er bracht ihm das Glas, das er vorhin hergerichtet hatte. „Da.. trink das.. danach geht’s dir gleich besser... vertrau mir.“´, erklärte er und hielt es ihm hin. Tamashi nahm das Glas und schnupperte vorsichtig daran, bevor er das Gesicht verzog. „Ist das... Blut?“, ächzte er. „Was hättest du gedacht?“, murmelte Hígeki ernst, „Wenn du es nicht trinkst, gehst du zu Grunde..“ Der junge Vampir sah die rote Flüssigkeit ungläubig an. „mmmmmhh... na gut...“, jammerte er, bevor er es mit einem Schluck hinter sich brachte. „Wuärgs!“.. angeekelt streckte er die Zunge aus dem Mund. ~ Hígeki nahm ihm das Glas wieder ab. „Du wirst dich noch daran gewöhnen... Wenn du merkst, wie gut es dir gut..“, erklärte er und versuchte ihn mit diesen Worte zu beruhigen. Tamashi sah ihn verständnislos an. „Es gut tut?? Das soll gut tun??“, jammerte er verzweifelt. Hígeki lächelte ihn an. „Du wirst merken, wie du wieder zu Kräften kommst... und wie wohl du dich fühlen wirst..“ Tamashi erschauderte bei diesen Worten. „Ich weiß ja nicht...“ „Warte ab..“, meinte der Ältere immer noch leicht lächelnd und brachte das Glas zurück. Als er zurück ins Zimmer kam, sah er ihn an um rauszufinden, wie es ihm ging. Und Tamashi ging es tatsächlich besser. „Okay... hast gewonnen...“, stammelte er verlegen. Das zauberte ein Lächeln in Hígekis Gesicht. „Sag ich doch...“, er setzte sich wieder an die Bettkante. „Hast du Angst?“, wollt er dann wissen. Tamashi glubschte ihn verblüfft an. „Vor was denn?“, fragte er ungläubig. „oh man... stell dich nicht so... vor deiner Zukunft...“, Hígeki sah ihn ernst an. Kurz war es zwischen den Beiden still. „Aber... Ich werde versuchen, dir ein Freund zu sein, okay?“, murmelte er um das Eis zu brechen, weshalb er sich so Mühe mit ihm machte, verstand er selbst nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)