Ein neues Leben von alandatorb (Harry x Ginny ; Ron x Hermine) ================================================================================ Kapitel 7: Zukunftspläne ------------------------ 7. Kapitel Zukunftspläne Es kam nicht oft vor, aber diesmal hatte es den Reportern die Sprache verschlagen. Harry hatte gerade zugegeben, dass er eigentlich tot sein müsste und trotzdem noch lebte. Darüber hinaus wusste er auch, wie das Leben nach dem Tod aussehen sollte. Das sagte dieser junge Mann auch noch mit einer ruhigen, gelassenen und fast emotionslosen Stimme. Jeder andere hätte wenigstens Anzeichen von Angst gezeigt oder einen inneren Frieden ausgestrahlt. Aber nicht Harry Potter. Man konnte regelrecht die Lücken in seiner Geschichte spüren. Außerdem hatte er nicht viel gesagt. Vieles hatte man schon gewusst oder vermutet. Wie hat er Voldemort nun geschlagen? Lag es wirklich nur daran, dass Harry ohne Furcht dem mächtigsten dunklen Zauberer aller Zeiten entgegengetreten war und sich ohne Gegenwehr hätte töten lassen? Das klang zu unglaublich. Aber man konnte die Tatsachen nicht ändern. Jeder, der gefragt wurde, hatte einstimmig gesagt, dass Voldemort dachte, Harry sei tot, als sie alle aus dem Wald kamen. Auch die verhörten Todesser hatten schon gesagt, dass Harry mit dem tödlichen Fluch angegriffen wurde. Welches Geheimnis hatte dieser Junge? Die Frau fasste sich als erste. „Harry Potter, wir dürfen Ihnen doch noch ein paar Fragen stellen?“ „Ja, das können Sie ruhig. Aber Sie sollten sich darauf einstellen, dass ich nicht alle Fragen beantworte. Außerdem möchte ich ihren Artikel als erster lesen und ihn gegebenenfalls noch abändern, falls sie etwas Falsches geschrieben haben.“ Harry setzte sich mit diesen Worten in seinen Sessel, den er vorher mit seinem Zauberstab noch ein wenig zu den Reportern gedreht hatte. Die Reporterin und auch ihr Kollege, der bei diesen Worten wieder in der Gegenwart angekommen war, nickten zustimmend. Was blieb ihnen auch anderes übrig? „Also Mr Potter, was meinten Sie bei ihrem Kampf mit Sie – wissen - ..“ „Man kann jetzt seinen Namen aussprechen und wenn Sie mir zu Voldemort Fragen stellen wollen, müssen Sie schon mindestens seinen Namen aussprechen, damit ich vielleicht ihre Fragen beantworte.“, fiel Harry ihr ins Wort. „Also gut“, sagte die Frau mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Als erstes: Warum kann man seinen Namen jetzt aussprechen?“ „Na gut. Einmal sehe ich es Ihnen noch nach. Den Namen Voldemort kann man jetzt ohne Gefahr aussprechen, da jetzt kein Fluch mehr auf diesem Wort liegt. Da sich keiner außer Dumbledore früher getraut hat den Namen laut auszusprechen, kam Voldemort nie auf den Gedanken, seinen Namen mit einem Aufspürungszauber zu belegen. Aber als er gemerkt hatte, dass ich und auch andere ihn jetzt aussprachen, hatte sich das geändert. Immer wenn in der letzten Zeit dieser Name genannt wurde, erschien gleich darauf eine Gruppe von Todessern, um diesen Zauberer oder diese Hexe sofort zu töten. In dieser Zeit konnte ich verstehen, dass ein Name schon Furcht und Schrecken verbreiten konnte. Aber ich kann heute nicht verstehen, dass immer noch Leute Angst vor einer Person haben, die nicht mehr lebt.“ „Wovon haben Sie gesprochen, als Sie mit VVVooldemortt gekämpft hatten?“ „Wenn ein Zauberer glaubt, er sei im Vorteil, dann hat er großes Vertrauen in seine Fähigkeiten und in sein Können. Wenn er aber an sich zweifelt, unterlaufen ihm Fehler. Das habe ich im Wesentlichen für mich genutzt. Er hat nie verstanden, warum er mich nicht töten konnte. Voldemort dachte, er hätte das herausgefunden und es mir genommen. Er dachte, dass er mich jetzt besiegen könne. Doch im Gegensatz zu ihm hatte ich seine wirkliche Schwachstelle gefunden und einen Teil der Zauber konnte ich mit Hilfe von Freunden und von Professor Dumbledore vernichten. Ein wenig haben wir also über diese Zauber geredet. Aber Voldemort dachte immer noch, er hätte einen besonderen Trumpf gegen mich in der Hand und als ich ihm sagte, dass das nicht so sei, wurde er unsicher und machte Fehler. Sein eigener Zauber hatte sich dadurch gegen ihn gerichtet. Das war sein Untergang.“ „Einer dieser Zauber hat also dazu geführt, dass Professor Dumbledore an der Schwelle des Todes stand und dann haben Sie zusammen mit deinen Freunden die restlichen Zauber zerstört. Das heißt somit, dass Sie und ihre Freunde bei diesen Zaubern Glück hatten? Sie waren nicht mehr so stark?“ „Glück? Ja, manchmal hatten wir auch Glück. Aber nur wenn das heißt, dass man einen Zauber brechen konnte, der sonst alle anderen getötet hätte. Voldemort hatte diese Zauber, von denen ich spreche, gemacht, damit ihn niemand töten konnte. Allein die Zauber zu finden, war eine Aufgabe, die eigentlich unmöglich war. Selbst Dumbledore, der größte Zauberer der Welt, wurde von diesen Verstecken getäuscht und so weit geschwächt, so dass ihn ein Schüler entwaffnen konnte.“ „Sie werden sicher nicht ausführlicher über diese Zauber reden?“ Harry schüttelte mit dem Kopf. „Na dann. Sie wollen mir also sagen, Sie konnten [k]Voldemort[/k] durch einfaches Reden überraschen und besiegen?“ „Nein. Aber Sie vergessen, dass man Voldemort nicht anlügen konnte. In meinem Fall wusste er auch meist immer genau, was ich gerade dachte und tun wollte, wenn wir miteinander kämpften. Ich konnte nicht auf den Überraschungsmoment warten. Aus diesem Grund habe ich ihm schlicht und einfach die Wahrheit erzählt. Eine Wahrheit, die er nicht hören wollte und durch die er in seiner Überheblichkeit und Arroganz eingeschränkt wurde. Wir kämpften im gleichen Moment und es war teils auch nur eine Frage des Willens, welcher Zauber stärker wäre. Doch mehr sage ich nicht mehr zu diesem Thema. Wir haben es nun wirklich erschöpfend besprochen. Haben sie noch andere Fragen an mich?“ Nun schaltete sich auch endlich der Reporter ein. „Mr Potter, was wollen Sie in der nächsten Zeit tun?“ „Um die Wahrheit zu sagen, als erstes werde ich meine verstorbenen Freunde beerdigen und um sie trauern. Es sind viele gute Leute in diesem Kampf gestorben. Da ich aber weiß, dass ohne diesen Kampf sehr viel mehr Menschen gestorben wären, bin ich froh über jeden Freund, der noch am Leben ist.“ „Aber was sind ihre Zukunftspläne?“ „Seit ich die Prophezeiung gehört hatte, hatte ich nichts mehr für meine Zukunft geplant. In meinem 6. Schuljahr nutzte ich jede Gelegenheit zum Leben aus. Im letzten Jahr war ich nur auf der Flucht vor den Todessern und hatte fast nie eine Verschnaufpause. Früher waren meine Zukunftspläne noch einfach. Als ich mich entscheiden sollte, welche Berufslaufbahn ich wählen sollte, entschied ich mich für den Beruf Auror. Aber heute weiß ich nicht, ob ich das noch machen möchte, oder kann. Ich muss erst einmal ein paar Prüfungen nachholen. Meine Schulzeit möchte ich gern beenden. Außerdem fehlt mir noch die Lizenz zum Apparieren. Ich möchte nicht noch einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten.“ Die Schulleiterin musste bei diesen Worten schmunzeln. Sie wusste schon jetzt, dass Harry diesen Vorsatz nicht einhalten würde. „Wie meinten Sie das, dass Sie jede Chance zu Leben ausgenutzt haben?“, fragte die Reporterin noch, unsicher ob Harry ihr diese Frage beantworten würde. „Mein Leben verlief sehr ungewöhnlich. Ich wurde oft gefragt, warum ich immer gegen Voldemort gekämpft hatte und nicht den leichteren Weg gewählt habe. Ich wuchs bei meinen Verwandten auf und dort war ich nie ein wirklich geliebtes Mitglied der Familie. Im vorletzten Jahr hatte ich jede Möglichkeit genutzt, um mit einer wirklich liebevollen Familie, nämlich den Weasleys, und mit meinen Freunden zusammen zu sein. Ich wollte so viele glückliche Momente, wie nur möglich, in mich aufnehmen. Sie dürfen nicht vergessen, ich wusste schon da, dass ich vermutlich schon bald sterben würde. Ich habe mir also Erinnerungen geschaffen, die auch die schlimmsten Zeiten überdauerten.“ „Jetzt ein anderes Thema, das vor allem unsere weibliche Leserschaft interessiert.“ Harrys Gesicht versteinerte noch mehr und er sah die Reporterin durchdringend an. Doch das hielt sie nicht ab und sie stellte ihre Frage. „Haben Sie eine Freundin, oder sind Sie in jemanden verliebt? Wir hörten Gerüchte und möchten den Wahrheitsgehalt davon erfahren.“ „Zu diesem Thema sage ich nichts und habe mich auch noch nie geäußert. In ihrer Zeitung stand schon oft, das Mädchen oder das sei meine Freundin. Das hat nie der Wahrheit entsprochen. Was schon meine Freundin Hermine alles durchmachen musste, obwohl ich nie mit ihr zusammen war, nur weil ihre Zeitung ein Gerücht gedruckt hat, werde ich nie vergessen. Aber keine Sorge, sollte ich wirklich einmal eine so feste Beziehung haben, darf ihre Zeitung sehr gerne kostenlos die Hochzeitsanzeige drucken.“ Die Reporter konnten nur verlegen lachen und nickten zustimmend. Sie hatten schon teilweise mehr von Harry erfahren, als sie sich nach den Bedingungen von ihm erhofft hatten. Der Fotograf machte noch schnell ein paar Fotos und danach verabschiedeten sie sich voneinander. Die Schulleiterin und Harry blieben allein im Büro zurück. „Glaubst du wirklich, dass sie dich damit in Ruhe lassen. Sie brauchen nur einen fragen und schon wissen sie von deiner Beziehung zu Ginny Weasley.“ „Aber würden sie es sich trauen, dass schon jetzt zu drucken? Vergessen Sie nicht, ich bin derjenige, der gerade Voldemort getötet hat und der zugibt, gestorben zu sein und doch noch immer lebt. Glauben Sie wirklich, dass sie mich verärgern wollen?“ „Nein, aber stimmt deine Geschichte? Sie klingt so unglaublich.“ „Sie stimmt. Ich habe es mir wirklich so gut wie abgewöhnt zu lügen. Ja, ich habe viel verschwiegen, aber jedes meiner Worte war die Wahrheit.“ „Du hast viel erlebt und du hast noch viele Geheimnisse. Aber ich glaube, dass du recht hast mit deiner Behauptung, kein anderer Zauberer darf mehr dieses Wissen erlangen.“ „Ja, ich kenne schreckliche Geheimnisse, aber auch gute. Trotzdem werde ich jetzt lieber zu Ron, Hermine und Ginny gehen, sie wollen bestimmt wissen, was ich alles gesagt habe. Nicht das sie noch denken, die Reporter hätten mich gelyncht.“ Mit diesen Worten drehte sich Harry um und ging in Richtung Gryffindorturm. Dort erwarteten ihn nicht nur seine Freunde, sondern auch Rons restliche Familie. Nach einer stummen Begrüßung durch kurzes Nicken begann Mr Weasley zu sprechen. „Harry, wir wollten eigentlich morgen abreisen und den Rest für die Beerdigung erledigen, aber wir hatten heute noch sehr früh mit Professor McGonagall gesprochen. Sie und auch das Zaubereiministerium sind dafür, dass hier in Hogwarts noch mit einer allgemeinen Gedenkfeier die Verstorbenen geehrt werden sollen. Wir finden dies ist ein guter Einfall und wollen noch so lange bleiben. Wir wollten dich jetzt fragen, ob du dabei vielleicht eine Rede halten würdest. Ich glaube, dass das den Hinterbliebenen sehr helfen würde.“ Mr Weasleys Stimme brach jetzt weg und Mrs Weasley und auch die anderen Mädchen hatten jetzt wieder Tränen in den Augen und schluckten schwer. „Ich habe durch das Interview davon schon erfahren. Das ich eine Rede halten soll, ist mir aber neu.“ Harry dachte kurz darüber nach und schüttelte dann leicht den Kopf. Er wollte sich so nur von schlechten Erinnerungen befreien, aber auf die anderen wirkte es schon wie eine Absage. „Also gut, ich werde vor den Anwesenden sprechen, aber ich kann nicht versprechen, dass es eine sehr lange Rede werden wird.“ Alle nickten zustimmend und Mrs Weasley umarmte ihn leicht und konnte ihre Tränen nicht mehr unterdrücken. Harry drückte sie an sich und streichelte beruhigend ihren Rücken. Bald schon löste sich die Frau, die ihm gezeigt hatte, was Mutterliebe ist, von ihm und verließ zusammen mit ihren Mann den Raum. Auch die anderen verließen ihn bald darauf. George klopfte ihm noch kurz auf die Schulter. Von dem fröhlichen jungen Mann war nur noch ein Schatten seiner selbst übrig. Er ging, als sei er selbst gestorben. Harry hielt ihn fest, bevor er endgültig den Raum verlassen konnte. „Ich kann nicht sagen, dass du nicht trauen sollst, weil es ihm dort, wo er ist gut geht. Aber ich kann dir sagen, dass er es bestimmt nicht gewollt hätte, dass du dich ganz aufgibst. Wir verstehen sehr selten den Grund, warum uns ein geliebter Mensch verlässt und bei dir war es auch noch der zweite Teil deiner selbst. - Bitte gib dich nicht auf. Erinnere dich an die schönen Zeiten, die ihr zusammen verbracht habt. Vielleicht hilft dir das.“ George schaute ihn traurig an. „Trauer so, wie du es für richtig hältst, aber überschütte dich nicht mit Vorwürfen, dass du besser an seiner Stelle gestorben wärst. Das bringt nichts. Ich weiß das leider aus Erfahrung.“ Mit diesen Worten umarmte Harry den Älteren kurz und dieser ging auch aus dem Gemeinschaftsraum. Jetzt waren die vier Freunde kurzzeitig wieder für sich alleine. Durch die Erinnerung an den verstorbenen Bruder hatte auch Ginny wieder angefangen zu weinen. Harry nahm sie liebevoll in seine Arme. Er hatte leider schon damit Erfahrung gesammelt und wusste, dass sie von alleine aufhören würde zu weinen und sie nur seine Nähe und seinen Trost suchte. Auch Hermine drückte ihren Freund an sich. Ron nahm diese tröstliche Umarmung gerne an. Diesmal war sie die stärkere von ihnen und das machte ihm nichts aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)