Bara no Kioku von S0RA (Die Erinnerung der Rose) ================================================================================ Kapitel 7: Part 7 ~ Asagi ------------------------- Ich steckte mir eine Zigarette an. In diesem Moment wusste ich nicht einmal mehr die wievielte das nun schon war. Mit irgendwas musste ich mich aber beschäftigen, sonst wäre ich wohl noch durchgedreht. Ich befand mein Handeln beim Fotoshooting als einen großen Fehler und Ruiza wollte nun auch noch über diesen blöde Fehler mit mir sprechen! Ich musste ihn vor dem Hotel abweisen, da ich auf so ein Gespräch einfach nicht vorbereitet war. Mir war natürlich klar, dass Ruiza mich garantiert erneut zum Reden auffordern würde, deswegen setzte ich mich in mein Zimmer auf den Balkon und bereitete mich also vor. Erstmal musste ich mir eine gewisse Vorstellung darüber verschaffen, wie Ruiza wohl darüber dachte. Schwer einzuschätzen... Eigentlich war es aber doch viel wichtiger was ich mir dabei dachte, schließlich fing ich damit an oder nicht? Tja...Was hatte ich mir denn dabei gedacht? Ich habe mir gar nichts gedacht. Ich habe es einfach getan. Mir war danach gewesen und fertig. In meinem Kopf rotierte es weiter... Wenn ich Ruiza das so erklären würde, würde er mich sicher auch nach dem Warum fragen und das wusste ich doch selber nicht. Mein Kopf schmerzte und als ich mir den Glimmstängel in meiner Hand anschaute, musste ich mal wieder feststellen, dass die Zigarette aufgebraucht war. Auch das noch! Ich blickte meine Schachtel auf dem Balkontisch an und beschloss erstmal eine kleine Rauchpause einzulegen. Und wo war ich in meinen Gedanken nun stehen geblieben? Ach ja, richtig: Bei dem Warum. Ich legte mir meine für mich perfekte Erklärung zurecht und war damit sogar zufrieden: Ruiza sah schließlich sehr gut aus und er hatte viel Feminines an sich, da fällt es nun mal schwer zu widerstehen, außerdem war es gutes Futter für die Kamera. Ich hatte zwar die Fotos gelöscht, aber sie waren dennoch schön... So wollte ich es Ruiza erklären. Es geschah einfach so aus der Situation heraus. Irgendwelche Gefühle hatten damit absolut nichts zu tun. Damit wäre er sicher auch zufrieden, dachte ich mir. Allerdings... wollte irgendetwas in mir mir meine eigenen Gedanken nicht glauben... Ich erschrak kurz, als es an meiner Zimmertür klopfte. Seufzend erhob ich mich und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Hiroki stand vor mir und sah mich...hm...gleichgültig? an. „Hi, was dagegen, wenn Ruiza und ich den Wagen für ein paar Stunden in Beschlag nehmen?“, fragte er in leicht genervtem Unterton, was mich fürchterlich provozierte. Was fiel ihm ein in so einem Ton mit mir zu sprechen? Ich hatte ihm doch gar nichts getan. Ich sah ihn mit leicht zusammen geschobenen Augenbrauen an und fragte direkt: „Hiroki, warum redest du so mit mir?“ Plötzlich blickte er mich an und sah nun verärgert aus. „Weil ich pissig auf dich bin!“, zischelte er, weshalb meine Augen sich weiteten. Mein Herz fing an etwas schneller zu schlagen... Hatte Ruiza irgendetwas erzählt? „Weißt du, Asagi, es geht mir tierisch an die Nieren, dass Ruiza ständig irgendwie niedergeschlagen is’ und du bist am häufigsten der Grund dafür! Bisher hat er mir noch nie erzählt warum, aber irgendwas machst du immer wieder falsch mit ihm und ich hab’ auch noch das Gefühl, dass du es nicht mal merkst!“, fuhr er mich weiter an und ich stand völlig überfordert vor ihm. Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Er hatte auch noch Recht... Ruiza sollte niedergeschlagen gewesen sein? Davon merkte ich wirklich nichts. „Warum...ist er denn niedergeschlagen?“, fragte ich vorsichtig, da es mich wirklich interessierte, wenn es etwas mit mir zu tun hatte. Hiroki verdrehte nur die Augen. „Das solltest du eigentlich eher wissen als ich!“, antwortete er mir. Plötzlich öffnete sich im Zimmer nebenan die Tür und Ruiza kam lächelnd heraus. „Also: Einen mit Zucker und einen Milchkaffee ohne. Und vergiss die Muffins nich’, ja?“, bat Tsunehito lächelnd, der im Türrahmen stand. Ruiza nickte und erblickte Hiroki und mich, als er seinen Kopf zur Seite gedreht hatte. Schlagartig verschwand sein Lächeln und er drehte seinen Kopf schnell wieder zu Tsunehito. Es kam mir vor als wenn es ihm unangenehm gewesen wäre mich zu sehen... „Viel Spaß euch beiden und vergiss unsere Bestellung wirklich nich’!“, sagte Tsunehito grinsend. „N...Nein.“, murmelte Ruiza und Tsunehito schloss die Tür. Ich spürte plötzlich einen vorwurfsvollen Blick von Hiroki auf mir ruhen. Ich seufzte. Hiroki hatte scheinbar nicht gelogen, denn wenn ich Ruiza genauer betrachtete, wirkte er wirklich nicht so fröhlich wie sonst. „Bis nachher...“, grummelte Hiroki nur noch und ging mit Ruiza den Flur entlang weg zu den Aufzügen. In dem Moment plagte mich schlagartig das schlechte Gewissen und auch ein wenig Angst. Was, wenn Ruiza völlig erschüttert war wegen meinem Handeln? Vielleicht fand er es sogar widerlich? Na ja...Aber hätte er dann mitgemacht? All das würde ich wohl nur im direkten Gespräch mit meinem kleinen Gitarristen herausfinden... Ich seufzte mit gesenktem Kopf, ging in mein Zimmer zurück und schloss die Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)