Azarni die Höllenpriesterin von ManuYasha (Das finale Kapitel) ================================================================================ Kapitel 13: Das Siegel, Teil II ------------------------------- ================================================================================ Kasouri (仮装利) = Verkleidung, Maskierung, Täuschung ================================================================================ Kaum hatte Kagome die Höhle betreten umschloss sie die Dunkelheit, es war als ob sie in eine andere Welt eingetreten wäre. Das Licht, welches von aussen in die Höhle hätte dringen sollte wurde von der Dunkelheit verschluckt. Jemand näherte sich ihr, es war Inuyasha. „Wo sind Sango und Miroku?“ Zuerst blickte Kagome verwirrt zu Inuyasha, dann schweifte ihr Blick suchend durch den vorderen Teil der Höhle. Hier hatte sich so gut wie gar nichts geändert: das grausige Bild mehrerer in sich verschlungener Youkai, welche eine versteinerte Schönheit umwickelten, Midoriko. Doch das war auch schon alles, die Höhle endete hinter dem kolossalen Haufen versteinerter Körper. „Sie sind nicht mehr hier!“, bemerkte Kagome nervös und machte einen weiteren Schritt in die Höhle hinein. Inuyasha überholte Kagome und blieb vor Midorikos. Mit einem missbilligenden Blick mass er die Statue und wandte sich dann wieder zu Kagome. „Wohin können sie denn gegangen sein? Ich sehe hier keinen anderen Ausweg als jenen durch den wir reingekommen sind!“ Irgendetwas war hier faul, das war auch Kagome nicht entgangen. „Vielleicht gibt es einen versteckten Weg, einen Geheimgang oder irgendetwas was wir übersehen haben“, erwiderte Kagome nach dem sie die kleine Höhle erneut durchsucht hatte. „Aber Miroku und Sango sind nur wenige Schritte vor uns in die Höhle gegangen! Das heisst, dass einer der beiden diesen Gang bereits kannte!“, „Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass du eine solche Schlussfolgerung alleine ziehst, Inuyasha!“ Shippou erschien hinter ihnen aus dem blassen Licht des Eingangs. Zu Kagomes Erstaunen beliess es Inuyasha bei diesem Mal mit einem feindseligen Blick. Manchmal schafft es sogar er ernst bleiben. Dachte Kagome, konzentrierte sich dann aber augenblicklich wieder auf das Gewirr aus ineinander verschlungenen Körper. Und obwohl sie hätte schwören können ein Zucken aus den Augenwinkeln gesehen zu haben, schienen die versteinerten Youkai weiterhin regungslos. Plötzlich sprang ein kleiner, hellgrüner Funken aus dem steinernen Körperhaufen und erlosch sofort wieder. Kagome und Inuyasha wichen automatisch einen Schritt zurück. „Was zur Hölle war das?!“, fragte Inuyasha alarmiert und riss Tessaiga mit einem Ruck aus dessen Schwertscheide. Erneut sprang ein flackernder Funken aus dem Steingewirr, Kagome atmete hörbar ein und griff nach ihrem Bogen. Plötzlich stob ein wahrer Funkenregen aus dem Haufen und schoss laut zischend gegen die Höhlendecke. Mit einem in dem Lärm untergegangenen Aufschrei sprang Kagome zur Seite, als die Funken von oben herab auf sie niederregneten. Inuyasha schaffte es gerade noch sie aufzufangen um Kagome daran zu hindern hinzufallen und blickte gebannt auf die Stelle an welcher Kagome eben gerade noch gestanden hatte. „Das…die Funken!“, schrie Shippou und wie ebenfalls in die Richtung der Funken. Die grünlich leuchtenden Lichter begannen plötzlich von selbst in die Luft zu fliegen und verharrten dort für wenige Augenblicke. Nun hob auch Kagome ihren Kopf und versuchte blinzelnd etwas in dem grellen Licht zu erkennen. Wie aus heiterem Himmel schossen die Lichter wieder auseinander und langsam übernahm die Dunkelheit wieder die Herrschaft über die Höhle. Doch trotzdem blieb noch genug Licht um zu erkennen was die Lichter hinterlassen hatten… Schmerz. Das erste was Sango spürte war ein dumpfer, pochender Schmerz, welcher sich von ihrem Kopf aus langsam in ihrem ganzen Körper verbreitete, während sie aus der verschwommenen Dunkelheit erwachte. Sie blinzelte ein paarmal und die sanften Schleier verschwanden aus ihrem Blick. Als die Dämonenjägerin sich behutsam aufrichtete und ihre schmerzende Schulter rieb sah sie sich um. Sango befand sich in einer tiefen Grube, rings um sie schossen meterhohe, braune Felswände in die Höhe. Als ihr wachsamer Blick an ihnen empor glitt entdeckte sie den strahlend blauen und von Wolken durchzogenen Himmel, hoch über ihr. Dann erinnerte sie sich wieder: als sie der Gestalt…Kohakus Bild drängte sich in ihr Bewusstsein. Es war eine Falle gewesen und sie war so offensichtlich, dass Sango sich jetzt am liebsten selbst geohrfeigt hätte. Ihre Rüstung war verschmutzt und ihre rechte Schulterplatte wies sogar mehrere Risse auf, doch was Sango am meisten missfiel war ihre fehlende Waffe. Ihr offenes Haar wirbelte wild in alle Richtungen, während Sango sich hektisch umsah, doch ihre Waffe befand sich nicht in dem Erdloch. Als sie an sich herabblickte bemerkte sie auch ihr fehlendes Katana, was sie jedoch kaum noch verwunderte. Irgendjemand hatte sie bewusst in diese Grube geworfen und ihr ihre Waffen abgenommen um zu verhindern, dass sie diesem Jemand in die Quere kam. Da sich Inuyasha, Kagome, Miroku oder Shippou nicht auch hier befanden schloss sie sofort, dass sie wohl in eine Falle liefen. Sango zögerte keinen Moment, sie musste ihren Freunden zur Hilfe eilen…sie war es ihnen schuldig. Verbissen sah sie sich nach einem Fluchtweg um, doch hier unten lag nichts Brauchbares. Beinahe höhnisch ragten die hohen Felswände rings um sie in die Höhe, während Sango sich weiterhin hilflos nach einem Fluchtweg umsah. Inmitten der langsam verglühenden Lichter stand ein gewaltiger, ovaler Spiegel. Doch als Kagome genauer hinsah bemerkte sie, dass es kein gewöhnlicher Spiegel war. Das Material, aus dessem er gefertigt war besass eine leichte Transparenz und war von unzähligen, eingravierten Linien und Zeichen durchzogen. „Das muss es sein!“, rief Inuyasha. Kagome nickte langsam, „Ja, du hast Recht. Dieser Spiegel muss das Siegel sein, das wir suchen.“ Eine seltsame Aura umgab den Spiegel, Kagome vermochte sie nicht genau einzuordnen. Aber woran es auch immer lag: das bedrohliche Gefühl welches sie schon vor der Höhle gespürt hatte verstärkte sich noch. „Hiraikotsu!“ Wie aus dem Nichts flog Sangos wirbelnder Knochenbumerang heran! Kagome gelang es gerade noch irgendwie sich unter dem heran sausenden Bumerang weg zu ducken, doch dann schnellte der Bumerang ein zweites Mal auf sie zu. Etwas Rotes blitzte über Kagome auf und plötzlich wurde der Bumerang beiseite geschleudert. Wenige Augenblicke später landete Inuyasha vor Kagome auf dem steinigen Boden, er hatte sie gerade noch von einem Zusammenstoss mit dem wuchtigen Knochenbumerang gerettet. „Danke“, keuchte Kagome als sie sich wieder aufrichtete und den Staub aus ihren Kleidern klopfte. „Das war doch Sangos Hiraikotsu!“, bemerkte Shippou und suchte hinter Kagome Schutz. „Da seid ihr ja!“ Rief eine vertraute Stimme aus der Dunkelheit vor ihnen. Die Hinterseite des Spiegels reflektierte eine rasche, kaum sichtbare Bewegung. Sofort bedeutet Inuyasha Kagome in Deckung zu gehen, während er selbst todesmutig über den schwebenden Spiegel hinwegsprang. Ein Schatten flog ihm entgegen, dann blitzte etwas Metallisches auf und schepperte gegen Tessaigas Klinge. Inuyasha drückte die feindliche Klinge beiseite und landete unversehrt auf seinen Füssen. Die Gestalt, welche vor wenigen Augenblicken noch im Schutz der Schatten angegriffen hatte stand nun wenige Meter vor Inuyasha, es war Sango! „Was?“, platzte es aus Shippou heraus und er sprang auf Kagomes Schulter um sich zu überzeugen. „Es ist Sango!“, flüsterte Kagome ungläubig. Inuyasha schien von der Enthüllung der Schattengestalt nicht weniger überrascht, doch es dauerte nicht lange bis er sich wieder gefasst hatte. „Was hat das zu bedeuten Sango?“, fragte Inuyasha und hielt ihr Tessaigas Schwerspitze entgegen. Ein hämisches Grinsen huschte über Sangos Gesicht, worauf sie ihr Katana ebenfalls gegen Inuyasha richtete und antwortete: „Eure Dämonenjäger-Freundin befindet sich nicht in dieser Höhle.“ Inuyasha verzog das Gesicht, „Was meinst du damit?“, „Das ist nicht Sango du dämlicher Volltrottel! Diese Person hat uns die ganze Zeit reingelegt!“, schrie Shippou und bereute seinen spontanen Ausruf sofort als er Inuyashas Blick begegnete. „Aber wer ist das dann?“, fragte Kagome und betrachtete die Gestalt, welche Sangos Aussehen angenommen hatte. „Mein wahrer Name ist Kasouri“, antwortete Sango, doch ihre Stimme hatte sich verändert und mit ihrer Stimme verwandelte sich die Dämonenjägerin vor Inuyashas, Kagomes und Shippous Augen zu einer dunkelhaarigen Frau. Sie war in edle Kleidung gehüllt, doch Sangos Katana blieb in ihrer Hand. „Lass mich raten, Naraku schickt dich um mich umzubringen, habe ich recht?“, fragte Inuyasha spöttisch. Das hämische Lächeln auf Kasouris Gesicht wurde eine Spur breiter, „Glaubst du das wirklich? Na gut! Wenn du denkst, dass Naraku mich gesandt hat um dich zu töten, dann soll es so sein!“ Mit diesen Worten sprang sie plötzlich vor, ihre Gestalt hatte sich innert Sekunden wieder in die Sangos verwandelt. Mit einem unglaublichen Tempo schweifte sie ihre Klinge in Inuyashas Richtung und verpasste ihm gleichzeitig einen seitlichen Tritt. Der Klinge konnte Inuyasha noch ausweichen, doch Kasouris Bein rammte ihn seitlich und liess Inuyasha zur Seite taumeln. Ein weiterer Schwerthieb verfehlte ihn knapp und Sangos Katana prallte klirrend gegen die Wand. Inuyasha nutzte die Gelegenheit und schlug mit der freien Faust gegen Kasouris Handgelenk, worauf diese das Katana fallen liess. Die andere Hand, in welcher er Tessaiga umklammert hielt drehte Inuyasha zur Seite und vollführte einen senkrechten Schwerthieb. Kasouri warf sich zurück und landete kopfüber auf den Händen, stiess sich nach vorne ab und rammte ihre Füsse gegen Inuyashas Brust. „Das sieht nicht gut aus!“, murmelte Shippou und verfolgte den Kampf angestrengt. „Wir müssen ihm irgendwie helfen!“, meinte Kagome und griff entschlossen nach einem Pfeil. „Warte! Kagome!“, rief Shippou. „Miroku muss ist doch mit Kasouri in die Höhle gegangen! Er muss auch noch hier in der Höhle sein!“ Kagome schluckte, ein bitterer Geschmack breitete sich in ihrer Mundhöhle aus, „Ich hoffe Kasouri hat ihm nichts angetan…“ Shippous Augen weiteten sich. „Was wenn er…“, „Wir müssen ihn finden!“, unterbrach ihn Kagome und näherte sich vorsichtig dem Spiegel. Er schien sie magisch anzuziehen, irgendwie konnte Kagome ihren Blick plötzlich nicht mehr von den zahlreichen Gravuren lassen. Shippou spurtete neben sie, sein Gesicht gewann an Blässe als er zu Kagomes Gesicht empor sah. Ausdruckslos starrte sie den Spiegel an und ihre Augen waren von einer leblosen Leere erfüllt. „Kagome!“, schrie Shippou laut und sie schrak plötzlich auf und fuhr sich mit ihrer Hand über ihre Stirn. „Alles in Ordnung?“, fragte Shippou besorgt und blickte sie prüfend an. Kagome senkte ihren Blick und nickte, „Alles in Ordnung, lass uns weitergehen!“ Shippou war natürlich keineswegs davon überzeugt, ging aber nicht weiter darauf ein und folgte Kagome. Sango holte tief Luft und musterte die Felswände noch ein letztes Mal aufmerksam. Langsam spannten sich ihre Muskeln und sie liess sich vorsichtig in die Knie sinken, dann sprang sie. Während sie an der braunen Felswand vor ihr emporflog erklang ein leises Klicken und plötzlich blitzte ein kurzes Messer an ihrem Unterarm hervor. Flink rammte sie es in den Felsen hinein und stiess sich sofort wieder ab. Während vor ihr kleine Gesteinsbrocken in die Tiefe stürzten landete Sango rückwärts an der gegenüberliegenden Felswand. Hier wiederholte sie ihre Technik und liess auch aus ihrer linken Armseite ein Messer heraus klappen. Der Stoff ihres Kleides zerriss und das Messer schnitt sich in die harte Oberfläche des Gesteins. Sango blieben nur wenige Sekunden um Luft zu holen, bevor sich das Messer wieder aus dem Stein löste. Mit einem weiteren Sprung erreichte sie den Rand der Grube, mit aller Kraft hob sie ihre Ellbogen und rammte die beiden Klingen tief in den Rand hinein! Keuchend zog sie ihre Beine an und schwang sich über die Kante auf den rauen, sandigen Boden. In dieser Position blieb sie für einen Moment liegen und rang nach Luft. Ihre Atmung beruhigte sich wieder und Sango stützte sich auf ihren Armen auf und erkannte die Ruinen des ehemaligen Dämonenjäger-Dorfes. Ihr Blick glitt zu dem, von felsigen Wänden umgebenen, Gebirgspass welcher zu Midorikos Höhle führte. Mit einem Satz sprang Sango auf ihre Beine und rannte los. Die zerstörten Holzhütten um sie ächzten leise im rauschenden Wind, welcher plötzlich aufgezogen war. Sangos offenes Haar flatterte wild umher, während sie entschlossen auf das riesige Loch im Palisadenwall zu rannte, durch welches sie den Pass betreten konnte. „Kagome…Inuyasha, Shippou und…Miroku! Haltet durch!“, flüsterte sie leise. Der tosende Wind wirbelte grosse Staubwolken auf und liess am Boden liegende Holzteile willkürlich durch die Luft tanzen, doch das war es nicht was Sango inne halten liess. Der Wind legte sich langsam wieder und Sango hechtete hinter eine grosse Holzwand, das einzige was von dem kleinen Waffenlager übrig geblieben war, in welchem ihr Vater Sango einst ihren Hiraikotsu überreicht hatte. Für wenige Augenblicke verharrte Sango hinter der Wand, dann spähte sie vorsichtig hinter der hölzernen Wand hervor. Jenseits des Palisadenwals lief eine Gestalt in Richtung Höhle, doch die zahlreichen Staubwolken welche der Wind aufgewirbelt hatte, verschleierten die Person. Doch das war nicht alles was Sango von hier aus sah: die Gestalt wurde offenbar verfolgt. Eine zweite Gestalt folgte der ersten, wenn auch mit Abstand zu Midorikos Höhle. „Was geht da nur vor sich?“, fragte Sango leise, doch hier war niemand, der ihre Frage hätte beantworten können. Der Wind begann wieder aufzuheulen und die Gestalten versanken im braunen Staubgewirr. Inuyasha krachte gegen die Wand, kleine Brocken fielen aus der Höhlenwand heraus, doch Inuyasha erwiderte den Angriff. Ohne etwas von seiner Schnelligkeit verloren zu haben stürmte er auf Kasouri in Gestalt Sangos zu und lenkte Tessaiga seitlich in ihre Richtung. Kasouri sprang über Tessaiga hinweg und landete exakt vor Inuyasha. Dieser hatte keineswegs damit gerechnet und konnte so auch ihren Faustschlag nicht ablenken, welcher Inuyasha direkt ins Gesicht traf! Doch auch dieses Mal liess Inuyasha Kasouri keine Gelegenheit ihrem Schlag noch einen nachzusetzen und stach zu, Tessaiga verfehlte sein Ziel jedoch. Für ein weiteres Mal musste Inuyasha einen schmerzhaften Tritt Kasouris einstecken, doch damit nicht genug! Noch während sich ihr Bein in Inuyashas Seite grub, sprang sie mit dem anderen Bein in die Höhe und schlug mit einem weiteren Tritt Inuyashas Kopf zurück. Blut schoss aus seinem Wund während er zurückfiel und sich auf Tessaiga stützte. „Dein Kampfstil ist wirklich lächerlich“, lachte Kasouri. Sangos Gestalt verschwamm und wurde wieder zu Kasouris wahrer Gestalt. Behutsam hob sie Sangos Katana auf und lief gemächlich zu Inuyasha. „Du miese Schlampe…“, stiess Inuyasha hervor und stand auf. Angriffsbereit ergriff er Tessaiga mit beiden Händen und hob es langsam hinter seinen Kopf. Inuyasha registrierte die Bewegung kaum, doch plötzlich riss etwas mit gewaltiger Kraft an Tessaiga und im nächsten Moment fiel es aus seinen Händen! Kasouri lachte erneut, „Du glaubst tatsächlich, dass du mich besiegen kannst? Du bist viel zu langsam, Inuyasha“, die letzten Worte hatte sie nicht mehr mit ihrer Stimme gesprochen sondern… Kagome bremste augenblicklich ab, Steine schepperten klimpernd über den Boden während sie sich umdrehte. Vor dem immer noch unveränderten Spiegel standen zwei in rote Kimono gekleidete Jungen mit silbernen Haar. „Sehe ich plötzlich doppelt oder stehen da zwei Inuyashas?“, kreischte Shippou entsetzt und taumelte zu Kagome, ohne den Blick von den Beiden zu lassen. „Kasouri hat ihre Gestalt erneut verändert…“ Shippou sog scharf die Luft ein, „Das bedeutet, dass wir nicht mehr wissen wer jetzt der wahre Inuyasha ist!“ Shippou drehte sich in Kagomes Richtung und entdeckte im Dunkel hinter dem Haufen versteinerter Körper etwas: „Kagome! Sieh doch mal!“ Sofort stürmte Kagome los und warf sich neben dem am Boden liegenden Miroku zu Boden als eine grollende Erschütterung die Höhle erzittern liess. „Miroku! Miroku, antworte doch!“, rief Kagome und rüttelte an den Schultern des Mönches. „Er ist verwundet“, bemerkte Shippou und wies auf den dunkelrot verfärbten Fleck. „Kümmere du dich um ihn! Ich muss Inuyasha helfen!“, rief Kagome, warf nochmals einen besorgten Blick zu dem Mönch und eilte zurück. Shippous Miene verdüsterte sich, „Das kann nicht gut ausgehen…“ Um Inuyashas Hals schloss sich eine klauenbesetzte Hand und drückte ihn zur Seite. Inuyasha knurrte und spreizte seine Finger, ein Knacksen ertönte und Inuyasha grub seine Krallen in Kasouris Arm. Diese schrie mit Inuyashas Stimme laut auf, ihre Krallen blitzten für einen Moment unheilvoll auf, doch ihre Hand griff ins Leere. Inuyasha duckte sich unter ihrem Arm hinweg und griff nach dem langen, roten Ärmel. Kasouri wurde zu ihm herunter gezogen und Inuyasha verpasste ihr einen schmerzhaften Schlag ins Gesicht. Etwas benommen taumelte Kasouri zurück, was Inuyasha genug Zeit einräumte um nach seinem Tessaiga zu greifen, aber eben nur um danach zu greifen. Ein nackter Fuss trat nach seiner Hand und Kasouris Klauen bohrten sich nur wenige Zentimeter vor Inuyashas Kopf in den Boden. Schwungvoll rollte sich Inuyasha beiseite und sprang auf seine Füsse. Auch Kasouri war schon wieder bei ihm und sprang vor ihm in die Höhe und vollführte eine Drehung. Blitzschnell duckte Inuyasha sich unter ihrem Bein hinweg und ergriff mit beiden Händen Kasouris Fuss. Der rote Stoff war bei weitem nicht so widerstandsfähig wie sein Feuerrattenfell und zerriss während Kasouri schreiend gegen die Felswand donnerte. Ein lautes Zischen erklang, Inuyasha wandte sich um und sah gerade noch wie Kagomes Hama no Ya in den Boden vor ihm schoss. Die leuchtend, rosafarbene Aura entfaltete sich und hüllte ihn und Kasouri in ein glitzerndes Meer aus Funken und Farben. „Pass gefälligst auf wo du hinzielst!“, rief Inuyasha Kagome zu, welche wenige Schritte vor ihm auf den versteinerten Körpern stand. Als er zu Kasouri blickte erkannte er den wahren Zweck Kagomes Schuss, die reinigende Kraft des Pfeiles von Kagome hatte Kasouris Verwandlung rückgängig gemacht und so lag nun vor ihm die dunkelhaarige Frau. Zögernd hob er Tessaiga auf, welches neben Kasouri lag und rannte zu Kagome. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er und blickte nochmals zu Kasouri zurück. „Das sollte besser ich dich fragen!“, erwiderte Kagome und blickte besorgt zu dem kleinen Blutfluss welcher aus Inuyashas rechtem Mundwinkel lief. „Halb so wild, habt ihr Miroku gefunden?“, fragte Inuyasha und drehte sich wieder zu Kagome. Diese wollte antworten, doch dann erstarrte sie und betrachtete die Gestalt welche plötzlich vor das Licht des Eingangs getreten war. „Geh von ihr weg, Inuyasha“, befahl die Gestalt und trat neben den Spiegel. „Kikyo? Was tust du denn hier?“, entgegnete Inuyasha verdutzt. „Ich sagte geh zur Seite!“, befahl Kikyo. Erst jetzt war Inuyasha aufgefallen, dass sie mit einem Pfeil, welchen sie in ihren Langbogen gespannt hatte, direkt auf ihn und Kagome zielte. „Was hast du vor, Kikyo?“, fragte Inuyasha langsam und ging einen Schritt auf sie zu. „Wenn du jetzt nicht augenblicklich aus dem Weg gehst werde ich dich mit ihr töten!“, „Mit ihr?“, wiederholte Inuyasha ungläubig und blickte zu Kagome zurück. „Du hast mich genau verstanden, Kagome muss sterben!“ Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)