Azarni die Höllenpriesterin von ManuYasha (Das finale Kapitel) ================================================================================ Kapitel 1: Der Auftrag ---------------------- Leichte Nebelschwaden umgaben die hohen, mit tiefgrünen Blättern bewachsenen Bäume des Waldes durch den das Mädchen lief. Ihre Sandalen verursachten knackende Geräusche auf den ausgetrockneten Ästen und Zweigen, während sie einem schmalen Weg folgte, der immer tiefer in den Wald hinein führte. Sie war dank ihres weissen Haares und ihres gleichfarbenen Kimonos kaum zu sehen, da der Nebel immer dichter wurde, doch trotzdem hatte Azarni das Mädchen schon längst bemerkt. Das kleine Mädchen hielt inne als Azarni von hoch oben, mitten aus dem dichten Blätterdach herunter sprang. „Was willst du hier?“, fragte Azarni genervt, und zog einen winzig kleinen Stachel aus ihrer weiten, meerblauen Hose hervor, der sich in einen hölzernen Bogen verwandelte. Diesen spannte sie dann mit einem Pfeil aus dem Köcher, den sie an ihrer Hüfte trug und zielte auf das Mädchen. Dieses trat jedoch unbeirrt zwei Schritte hervor, so dass Azarni nun den kreisrunden Spiegel in ihren Armen und zwei schneeweisse Blüten in ihrem Haar erblicken konnte. „Ich frage dich nur noch einmal, Kleine! Was willst du hier?!“, „Du bist doch Azarni, richtig?“, fragte das Mädchen tonlos. „Wer will das wissen?“, erwiderte Azarni. „Naraku schickt mich, er will dir ein Angebot machen, Azarni“, fügte das Mädchen hinzu, ohne auf Azarnis Frage einzugehen. Azarni liess den Bogen sinken, „Naraku? Du meinst doch nicht – was will er von mir?“, „Komm und ich zeige es dir“, sagte Kanna und die beiden verliessen die Stille des Waldes und verschwanden im Nebel. Jenseits dieses Waldes, in einem kleinen Fischerdorf, nahe der Küste erwachte Kagome gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie Inuyashas Haare sich von schwarz zu weiss färbten und seine Hundeohren den Rest der Verwandlung in einen Halbdämon abschlossen. „Du warst doch nicht etwa die ganze Nacht wach, oder?“, fragte Kagome und rieb sich die Augen. „Ich schlafe nicht, wenn ich mich in einen Menschen verwandle.“, sagte Inuyasha trotzig und blickte Kagome nachdenklich an. „Was ist denn?“, fragte Kagome und kroch zu ihrem Rucksack. „Sag einmal Kagome, wie ist es eigentlich…“, begann Inuyasha. Kagome hielt inne, „…zu träumen?“, „Was? Wieso fragst du mich das?“, fragte Kagome und erschrak selber ein wenig von ihrer Reaktion. „Ich hasse es zu träumen…“, erwiderte Inuyasha und sah durch den dünnen Bambusvorhang nach draussen, während vor seinem geistigen Auge ein schreckliches Bild erschien, es war das Bild von Kikyous Tod. Kagome sah Inuyasha traurig an, „Hast du etwa Angst davor?“ Sofort stand Inuyasha auf und erwiderte aufgebracht: „Keh! Ich und Angst! Sicherlich nicht, ich meinte ja nur-“, doch dann stand Kagome auf und schrie ihn an: „*rmpf* jetzt steh doch endlich einmal zu deinen Gefühlen – och, es hat doch sowieso keinen Sinn!“, sagte sie und stampfte hinaus. Erschrocken sah Inuyasha ihr nach, wollte ihr zuerst hinterherlaufen, liess es dann aber. „Och, könnt ihr nicht ein bisschen leiser sein?“, fragte Shippou schlaftrunken und drehte sich zur Seite. Kanna führte Azarni zu einer dunklen Höhle und blieb davor stehen. Zögernd trat Azarni ein. „Azarni, schön dass du kommen konntest…“, sagte eine Stimme, die von überall her zu kommen schien. „Naraku, wie ich sehe hat deine Dämonenaura einiges an Stärke gewonnen.“, sagte Azarni und drehte sich um und blickte direkt in Narakus Gesicht. „Entschuldige, dass ich nicht persönlich zu dir gekommen bin, aber in meiner jetzigen Form wollte ich mich noch nicht zeigen.“, sagte Naraku langsam und blickte Azarni aufmerksam an. „Also, was willst du von mir?“, fragte Azarni, ein wenig nervös von der ungeheuren Aura die Naraku umgab. „Es gibt da eine Sache, bei der du mir helfen könntest, Azarni.“, begann Naraku, „Und das wäre?“ Ein Rascheln und Kratzen durchfuhr die Höhle und plötzlich beleuchtete ein starkes, rosafarbenes Licht die Höhle und liess Azarni einen kurzen Blick auf Narakus Gestalt werfen, sie wünschte, sie hätte es nicht getan. Narakus gesamter Oberkörper steckte in einer fleischigen Blume und rundherum wuchsen schleimige Tentakel, mit spitzen Stacheln bedeckt aus ihr. Dann verschwand das grässliche Bild und nur noch Narakus Kopf und seine Hand waren zu sehen, von der das ungeheure Licht kam, nein, genauer gesagt kam das Licht von dem Juwel in seiner Hand, dem Juwel der vier Seelen. „Dass ihr zwei euch immer streiten müsst!“, klagte Shippou und verschlang einen gerösteten Fisch, denn die freundlichen Fischer vor ihrer Tür bereitgestellt hatten. „Halt du dich da ’mal raus, ja!“, sagte Inuyasha genervt und starrte zur Decke. „Ihr müsst euch ja wirklich wieder einmal heftig gestritten haben, dass Kagome so lange wegbleibt“, sagte Miroku und war die Gräten des Fisches, den er vorhin gegessen hatte in eine hölzerne Schale. „Eigentlich, war es ja keine grosse Sache, es-“, dann unterbrach Inuyasha, „Wieso mischt ihr euch eigentlich immer ein?“, „Unverbesserlich“, erwiderte Sango und streichelte Kirara. „Äh, Sango? Würdest du mir einmal den gekochten Reis reichen?“, fragte Miroku lächelnd. Sango nickte und drehte sich sitzend um und griff nach dem Reis. „Hier Miro – nimm sofort deine Hand da weg!“, sie liess den Reis fallen und knallte Miroku eine. „Unverbesserlich“, meinte Shippou. „Das – das Juwel der vier Seelen?“, fragte Azarni ungläubig. „Ja genau, doch was fällt dir auf?“, fragte Naraku prüfend und Azarni blickte das Juwel an. „Es ist verunreinigt, doch-“, sie stockte. Ein winziger Teil des pechschwarzen Juwels schimmerte immer noch rosa, ein reiner Teil. „Wieso hast du das Juwel nicht vollständig verunreinigt? Fehlt dir etwa die Kraft dazu?“, fragte Azarni spöttisch. „Ganz im Gegenteil!“, fauchte Naraku. „Das ist weitaus schwieriger als du denkst, denn dieser eine, reine Teil des Juwels stellt eine Verbindung zu dem Halbdämon Inuyasha dar. Dieser eine Teil, ist das einzige was seinem Schwert Tessaiga die Macht verleiht mich zu zerstören!“, „Hmm…und du weißt nicht was diese Verbindung ist?“, fragte Azarni. „Ich vermute, dass es Inuyasha selbst ist.“, sagte Naraku langsam. „Und ich soll ihn also für dich töten? Wieso schickst du nicht einfach einer deiner Untergebenen?“, und Azarni wies mit der Hand zu Kanna. „Weil Inuyasha eben nicht die einzige Bedrohung darstellt, Kanna!“ Langsam schritt Kanna vor Azarni und hob ihren Spiegel, in dem das Gesicht eines dunkelhaarigen Mädchens mit den merkwürdigsten Kleidern, die Azarni je gesehen hatte, vor einem Sandstrand. „Hmm…diese Sterbliche? Was soll sie schon bewirken?“, „Sehr viel, Azarni. Sie ist die Wiedergeburt einer Miko, ich denke du hast ihren Namen auch schon vernommen, Kikyo.“ Azarni erschrak. „Ihre Wiedergeburt? Na gut, ich verstehe jetzt. Aber was kriege ich für meine Dienste?“ Naraku lächelte kalt und erwiderte: „Das Juwel, töte Inuyasha und verunreinige das Juwel damit vollständig. Nimm es.“, und Naraku überreichte Azarni das Juwel. Und plötzlich verschwamm die Höhle und löste sich auf, bis Azarni sich schliesslich zurück, im Wald fand. Welche Macht sie nun hatte! Das Juwel gehörte ganz allein ihr, nur ihr! Dazu musste sie nur diesen lächerlichen Halbdämon aus dem Weg räumen! Sie zog einen Stachel aus ihrer Hose, welcher sich erneut zu einem Bogen verwandelte und schritt entschlossen, das Juwel fest in ihrer Hand, davon. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)