Nightmare von PattyBolognese (Sunrise Avenue FF mit Finnlands Newcomern) ================================================================================ Kapitel 39: Ich gehöre dir, für immer! -------------------------------------- Sally Eve strahlte hoch zu der Bühne und beobachtete wie Sami und Joanna gemeinsam das Solo spielten. Sie hatte das dringende Bedürfnis auf die Bühne zu klettern und es den beiden nachzutun. Einfach neben Jukka stellen und mit ihm spielen. Lucy hatte die Hände in die Hüften gestemmt und beobachtete voller Stolz den Bühnenvorgang. Samu saß immer noch am Rand der Bühne, allerdings im Dunkeln und hatte sich provokativ seine Sonnenbrille aufgesetzt. Sally stand etwas weiter abseits, vor dem Platz wo immer Raul spielte. Etwas unruhig sah sie auf ihre Uhr. Gleich war es so weit. Nach dem Solo waren die letzten beiden Zugaben dran. Sie nickte ihren Kameradinnen zu und zeigte mit ihrem Finger auf die Uhr. Lucy grinste, sie hatte es gesehen, doch Eve hatte ihre Augen immer noch auf die Bühne gerichtet. Sie wurde von Lucy einfach am Arm gepackt und mitgeschleift. Die drei stellten sich hinter die Bühne und warteten darauf das Sami und Joanna ihr Duett beendet hatten. Das Publikum gröhlte und als das Licht auf der Bühne ausging, tat Sally es ihrem Rivalen nach und setzte sich ihre Sonnenbrille auf die Nase. „Bring ihn bitte nicht vor den Fans um.“, flüsterte Lucy ihr zu und grinste. Sally drehte sich zu ihr um und grinste frech. „Mal sehen was sich machen lässt.“ Es war ein seltsames Bild. Joanna saß immer noch neben Sami an dem Schlagzeug, Eve war zu Jukka hoch gesprungen und Lucy hatte sich Raul und Janne an die Seite gezogen und stand nun zwischen den beiden. Von der einen Seite der Bühne kam Samu. Von der anderen Sally. Samu schluckte als er sie sah. Obwohl Sally auf der Bühne wieder alles gab und sich wie immer bei „Nasty“ verhielt, spürte er die Sperre zwischen den beiden. Egal wie nah sie ihm kam, diesmal war es anders. Durch die Sonnenbrille bemerkte er das sie ihn nicht wirklich ansah als sie direkt vor ihm stand. Samu bemerkte die durchdringenden Blicke der Fans, die eine Show der Extraklasse erwarteten und ehe er sich versah war der Song zu Ende. Lächelnd verbeugte sich Sally und klatschte für die Fans. „Danke Leute, wir lieben euch.“, zur Antwort kam lautes Gekreische. „Was für eine Partystimmung!“, sie lachte und winkte dem Publikum zu. Die Fans fingen an laut „Zugabe!“ im Chor zu schreien und Sally sah Samu grinsend an. Sie hob ihre Hand mit dem Daumen und Zeigefinger nach oben. „Einen mehr?“ Samu nickte stumm, grinste aber dabei. Ihm wurde mulmig bei dem Gedanken an das, was er sich vorgenommen hatte. Das letzte Konzert. Heute. Es sollte vorbei sein. Sally fing an. „There are times I can leave my heart wide open There are days believe I can heal wounds on me” Sie ging langsam auf Samu zu, nahm die Sonnenbrille ab und warf sie in die Menge. “There are times I could come to you and hurt you I could easily bring your tears I could send you to hell, I know you” Samu sah sie durchdringend an, als ob er sich mit ihr unterhalten würde. Er lächelte nicht. “I will find something more Someone I am made for Shame on you baby, Forever yours” Die beiden gingen in jeweils die andere Ecke der Bühne. Sally stellte sich genau an den Rand, das Licht fiel auf sie und sie zeigte mit ihrem Finger vorwurfsvoll auf Samu. “You were mine and I was yours for one night” Das Licht fiel auf Samu und er sah sie bittend an, als ob er sie um Vergebung anflehen wollte, ging er auf die Knie und sah sie mit reudigem Blick an, als ob er einen Fehler gemacht hätte und versuchte sich bei ihr zu entschuldigen. “You were mine and there is no one who's like me” Sally drehte ihren Kopf weg und hob abwehrend die Hand. Dann sah sie ihn voller Wut an und als ob die beiden sich streiten würden, ging sie auf ihn zu, brüllte ihn beinahe an und Samu senkte vorwurfsvoll den Kopf. “These screams they wake me up in the night They violently fill my room They keep me awake, I hate you” Bei den letzten drei Worten, hatte sie ihm eine gescheuert. Samu drehte seinen Kopf von dem Publikum weg. Joanna und die anderen beobachten die Szenerie misstrauisch. Sally keuchte, stand aber weiterhin aufrecht vor ihm. Wieder sangen sie den Refrain zusammen. “I will find something more Someone I am made for Shame on you baby Forever yours” Noch einmal. Sally sank vor Samu auf die Knie, während er seinen Kopf immer noch vor ihr wegdrehte. “I will find something more Someone I am made for Shame on you baby Forever yours” Nur noch ein letztes Mal, dann war alles vorüber. Die Zugabe war vorbei und die beiden Bands gingen getrennte Wege. Es schien alles in Zeitlupe abzulaufen, als ob jemand nicht wollte das es aufhört. Dann nahm Samu Sally´s Hand und ihre Blicke trafen sich. Wie bei einer Versöhnung, sahen die beiden sich an und es sah so als ob sie sich entschuldigen wollten. “I will find something more Someone I am made for Shame on you baby Forever yours” Ihre Köpfe drehten sich wieder vom Publikum weg und das Licht ging aus. Es war einen kurzen Moment ruhig in der Halle. Dann hörte man lautes Jubeln. Die Mädchen sprangen mit den Jungs schnell an den Rand der Bühne, sie wussten das Aki jeden Moment das Licht anmachen würde damit sie sich alle verbeugen und verabschieden konnten. „Wo sind Sally und Samu?“, zischte Lucy den anderen zu. Unruhig sahen sie sich um, in dem Moment ging das Licht wieder an. Das Publikum verstummte. Irgendwas war da falsch auf der Bühne. Sally und Samu saßen immer noch voreinander und starrten sich an. Langsam schüttelte Sally den Kopf und sah Samu flehend an, der langsam das Mikro hob. „Sally…“ Das Publikum schien den Atem an zu halten. Die anderen traten hastig zur Seite damit sie auch nichts verpassten und alles genau sehen konnten. Sally spürte die durchbohrenden Blicke der anderen und wünschte sich ganz weit weg. Mit verzweifeltem Blick starrte sie Samu an, doch der setzte bereits wieder an. „Sally, ich…“ Sie sprang hastig auf und wollte die Bühne verlassen, doch Samu war auch aufgesprungen und hatte es einfach ins Mikro geschrieen. „Ich liebe dich!“ Sally blieb stehen. Er hatte es auf Deutsch gesagt. Alle Blicke wanderten zu Sally. Sie wollte sich umdrehen, es ging aber nicht. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. „Ich liebe dich.“, wiederholte Samu verzweifelt und keuchte. Jetzt war es raus. Er hatte es gesagt. Vor 3000 Fans, hatte er es gesagt. Sally atmete einmal tief durch und drehte sich ihm langsam zu. Es war so leise im Raum, das man eine Stecknadel hätte fallen lassen können, es hätte selbst die letzte Reihe in der Halle gehört. Sally hob langsam ihr Mikro und sah Samu an. Es war ein leerer Blick, als ob sie ganz woanders war, sahen ihre dunkelen Augen zu ihm herüber. Sie wusste was sie sagen wollte. Joanna, Eve und Lucy warfen ihr aufmunternde Blicke zu. „Sag es.“, zischte Lucy ungeduldig und Joanna wiederholte es in einem schärferen Ton hinterher. Eve fuchtelte unauffällig (dachte sie jedenfalls) mit den Händen um Sally anzutreiben. Sally´s Blick wanderte wieder zu Samu, sie legte ihre Hand auf ihr Herz das so stark gegen ihre Brust hämmerte, das sie Angst hatte jeder könnte es hören. Sie schloss für einen Moment die Augen, dann sah sie Samu durchdringend an. „Forever yours!“ Sie verschwand von der Bühne und das Publikum war augenblicklich aus der Starre gebrochen und jubelte laut. Das Klatschen war sogar lauter und durchdringender als bei den Songs. Aki schaltete sofort das Licht aus. Als Samu hinter die Bühne trat, stürmten alle drei Mädels gleichzeitig auf ihn los. „Bist du völlig übergeschnappt?!“(Lucy) „Was hast du dir dabei gedacht?!“(Eve) „Tickst du eigentlich noch ganz richtig?!“(Joanna) Joanna war vom Tonfall her die lauteste gewesen und hatte nur noch ein paar Zentimeter Abstand zu Samu eingehalten, der nach hinten rüberschwankte und unsanft auf der Treppe landete. Abwehrend hob er die Hände, doch bevor er was sagen konnte stürmten seine Jungs auf ihn zu. „Du willst wohl unbedingt sterben!“(Janne) „Ich kann nicht glauben was du da grade getan hast!“(Raul) „Vor all den Fans, bist du des Wahnsinns?“(Sami) „Ich hab Hunger!“, alle starrten Jukka doof an. Er grinste verlegen: „Ich wollte auch was sagen, aber mir fiel nichts ein.“ Eve rollte mit den Augen und wandte sich wieder an Samu. Mit mahnenden Blick sah sie ihn an. „Ich hoffe für dich du hast dein Testament aufgesetzt und dir welche ausgesucht die deinen Sarg zu Grabe tragen, denn ich werde es sicherlich nicht tun!“ Joanna nickte zustimmend und hob vorwurfsvoll den Finger. „Wir werden viel zu sehr damit beschäftigt sein eine Freudenparty zu veranstalten weil du den Löffel abgegeben hast, denn das wirst du heute, mit TÖDLICHER Sicherheit!“ Lucy gab auch noch was hinzu: „Richtig! Das wird Sally nicht so auf sich sitzen lassen, du hast sie total bloß gestellt! Hast du noch nie was von einem romantischen Kerzendinner und nem Rosenstrauß gehört?!“ Janne nickte zustimmend. „Die Radiosender waren hier alle vertreten und haben live mit aufgezeichnet, morgen wird es groß auf der BILD Titelseite stehen…man, Samu, du hast dich da in was reingeritten…nein, du hast UNS in was reingeritten!“ „Du kannst gar nicht reiten, Janne.“, grinste Sami ihn an und zog ihn zur Seite um als nächstes auf Samu einzuschlagen. „Kannst du mir mal sagen wo wir auf die Schnelle nen neuen Leadsänger und Gitaristen herbekommen sollen?! Sally wird dich killen und da macht sie sogar mal was richtiges, das war die Dümmste Idee von dir seid der Sache mit dem Tourbus voller aufgeblasener Kondome!“ Die Mädchen sahen ihn erstaunt an. „Äh, lange Geschichte.“, grinste Sami und kratze sich verlegen am Kopf. Samu sah jammernd zu Raul, der nur den Kopf schüttelte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Bieg das wieder grade.“, knurrte er. Eve sah ihn mahnend an: „Lern endlich mal zu meckern, das klang jetzt nun wirklich nicht sehr überzeugend!“ Lucy stimmte ihr zu: „Sag doch mal was vernünftiges, wie soll der das denn wieder hinkriegen, der hat alles versaut was man versauen kann!“ „Richtig! Was haben wir denn nun für einen Ruf?! Nightmare geht den Bach runter, die Journalisten werden uns belagern, die wollen von Sally doch eine Antwort haben, ein richtiges Liebesgeständnis, erst dann ist doch Ruhe!“, fauchte Joanna und fing an unruhig auf und ab zu laufen. Jukka stellte sich unauffällig vor Samu und zischte ihn an, er solle gefälligst abhauen. Die anderen regten sich immer noch über die Aktion auf der Bühne auf das sie gar nicht bemerkte das Samu die Gelegenheit zur Flucht nutze und sich dezent aus dem Staub machte. „Joanna…“, Sami zog sie sanft zur Seite. „Was ist denn?!“, fauchte Joanna genervt und sie warf ihm einen patzigen Blick zu. Ihr Blick wanderte auf das was er in der Hand hatte. Sami grinste verlegen. „Für dich.“ Joanna sah ihn mürrisch an und riss ihm unsanft das Geschenk aus der Hand. Sie hatte eigentlich gar keinen Nerv für solche Kleinigkeiten…dann schrie sie vor Freude kurz auf und sprang Sami an den Hals. Eine silberne Kette mit einem Anhänger in Form von zwei Drumsticks die sich kreuzten baumelte in ihrer Hand. „Ich liebe dich!“, flüsterte Sami ihr liebevoll ins Ohr und Joanna strahlte ihn vor lauter Glück an. Samu suchte Sally, doch er fand sie nicht. Sie war weder in der Halle, noch in einem der Busse. Als er immer noch suchend nach ihr herumrannte, wurde er plötzlich von hinten angestupst. Er drehte sich erschrocken um und blickte Sally ins Gesicht. „Suchst du was?“, sie legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch er brachte keinen Ton raus. Sie sah ihn fragend an. “Was ist mit dir, hats dir die Sprache verschlagen oder hast du beim Konzert die Stimme verloren?“, sie grinste. Samu erwartete eine Ohrfeige, einen Wutanfall…aber kein Grinsen. „Sally, ich wollte dir doch nur…“ Sie winkte ab und unterbrach ihn so. „Ist nett von dir das du uns in die Schlagzeilen bringst, aber ich glaube das hätten wir auch ohne deine Aktion geschafft.“ Er sah sie verständnisslos an. Sally fröstelte. „Es ist kalt, wollen wir nicht wieder…oh nein, jetzt regnets auch noch!“, sie sah zum Himmel und aus der schwarzen Nacht prasselte der Regen auf sie herab. Samu starrte sie fassungslos an. Sie hatte es nicht begriffen. Es war alles umsonst gewesen, die Worte waren nicht zu ihr hervorgedrungen. Es war so als hätte er sie nie gesagt. „Ich habe dir gesagt das ich es nicht hören will.“, sagte Sally dann und blickte in Samu´s enttäuschtes Gesicht. „Es tut mir leid, aber das was du willst kann ich dir nicht geben.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und sah ihn dann entschlossen an. „Ich liebe dich nicht.“ Samu antwortete nicht und starrte sie nur an. „Ich glaube dir nicht.“, keuchte er dann hervor. „Das dachte ich mir.“, sie lächelte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Samu, wir sind unterschiedlich wie der Tag und die Nacht, wir passen einfach nicht zusammen.“ In ihm stieg Wut auf. „Tag und Nacht gehören aber nun mal zusammen, ohne das eine gibt’s das andere nicht.“ Sie lachte auf. „Wirst du neuerdings Philosoph? Ich bitte dich, das kann doch nicht dein Ernst sein, oder? Das würde nie funktionieren!“ „Können wir es nicht einmal versuchen?!“, er schrie sie unwirsch an, sie schreckte zurück und sah ihn fassungslos an. „Ich kämpfe seid wir auf der Tour sind um dich. Wir sind seid Jahren nicht mehr so viel zusammen gewesen wie jetzt und ich will nicht das dies hier alles endet. Ich will dich nicht gehen lassen!“ Sally brachte noch immer kein Wort raus. Samu redete weiter, er wollte jetzt einfach alles los werden. „Ich war nicht immer fair zu dir, das weiß ich selber, aber ich will dich hier bei mir haben, ich will der ganzen Welt nun mal sagen das ich dich liebe und keine andere, deswegen habe ich es vor den ganzen Fans gesagt! Ich habe das nicht aus Langeweile gemacht, ich habe darüber nachgedacht und ich wusste du würdest mir nie glauben wenn ich es dir alleine sage, also habe ich es vor einem Publikum getan, meiner und deiner Welt, damit du endlich glaubst…endlich akzeptierst das ich nur dich will!“ Er keuchte. Das wars. Sally sah ihn immer noch verständnislos an. „Ich würde dir gerne glauben…“,sagte sie dann leise. Dann hob sie den Kopf an und sah ihn wütend an. „Aber ich hasse dich viel zu sehr als das sich jemals daraus Liebe entwickeln könnte! Verstehst du mich, Samu? Ich hasse dich!!!“ „Das ist doch nicht dein Ernst, warum hast du dann mit mir…?“ „Ich habe was mit dir?! Ich habe gar nichts, es ist nicht meine Schuld wenn du mir bei jeder Gelegenheit die Zunge in den Hals schiebst! Die Tour ist nun vorbei und du hast keine Ahnung was das für eine Qual für mich war, jeden verdammten Tag in deiner Nähe sein zu müssen!“ „Was habe ich dir nur getan das du mich so verachtest?“ Sally schüttelte nur den Kopf, dann sah Samu wie ihr die Tränen an den Wangen herunter liefen. „Wo bist du gewesen, als ich dich brauchte?! Wo warst du als ich die letzten drei Jahre nach der Schule allein am Grab meiner Eltern stand? Soll ich dir sagen wo du warst?! Du warst mit deiner Band unterwegs, hast mich im Stich gelassen, nachdem ich die Schule wegen dir geschmissen hatte weil ich diesem Miststück von Jeanne nicht mehr in die Augen sehen konnte! Ich war allein, du warst immer da und auf einmal standest du nicht mehr vor meiner Tür. Du warst von heute auf morgen aus meinem Leben verschwunden! Du warst mein bester Freund, mein einziger und plötzlich warst du aus der Weltgeschichte verschwunden, hast dich nicht gemeldet und dich drei gottverdammte Jahre um deine Musik geschert. Und dann, wo ich mich endlich wieder gefasst hatte, mein eigenes Leben aufbaute, da warst du wieder da und plötzlich jedes Jahr am Todestag meiner Eltern vor ihrem Grab. Ich habe drei Jahre allein davor gestanden und war verzweifelt weil du nicht da warst…und du fragst mich allen Ernstes was du mir getan hast?!“, sie brach zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. Samu war völlig baff über die Standpauke. Er hatte nicht gewusst das Sally so sehr darunter gelitten hatte als er sich um den Aufbau von Sunrise Avenue bemühte. „Du hast mir so gefehlt…“,schluchzte Sally verzweifelt. Samu beugte sich zu ihr herunter und zog ihr die Hände vor dem Gesicht weg. „Aber ich bin doch jetzt hier.“ Sie sah ihn mit trotzigem Blick an. „Für wie lange denn noch?! Die Tour in Deutschland ist nun vorbei, dann bist du wieder weg und wir sind…mit unserer Karriere beschäftigt.“ Samu schüttelte den Kopf. „Ich besuch dich, ganz oft. Aber bitte wein nicht mehr.“ Sally sah ihn zweifelnd an. „Nur wenn du dann auch wirklich vorbei kommst. Sonst bin ich sauer.“ Samu lächelte und umarmte sie. „Nie wieder…nie wieder will ich das du sauer auf mich bist, kleine Lady.“ Die anderen standen unter einer Bedachung und beobachteten das Schauspiel. „Ob sie sich vertragen haben?“, fragte Sami zweifelnd. „Sieht so aus.“, meinte Joanna und grinste. „Aber ob die beiden jetzt wohl auch…?“, fragend wies Eve mit den Fingern zwischen Samu und Sally hin und her. „Nein.“ „Nie im Leben.“ „Nicht mal gegen Geld.“ Die Jungs schüttelten den Kopf. Joanna und Eve seufzten geräuschvoll. „Das klingt nach Arbeit.“, Joanna sah ihre Freundin missmutig an. „Ich befürchte wir werden viele Taschentücher kaufen müssen.“, seufzte Eve mit dem gleichen Blick. „Ich weiß gar nicht was ihr habt, für mich klingt das nach einer wunderbaren Romanze!“, schwärmte Lucy grinsend. „Wo siehst du denn eine Romanze?“, murrte Joanna mit unglücklichem Blick. Lucy nickte zu Sally und Samu rüber. „Da seh ich eine. Wenn eine Freundschaft ein Anfang ist, dann ist Liebe das sichere Ende.“ „Wo hast du den Spruch denn her?“, murrte Eve. „Keine Ahnung. Aus Herr der Ringe?“, grinste Lucy aufmunternd. „Oh Lucy…“, seufzte Joanna verzweifelt. „Na, was denn? Ich verspreche euch, Sally wird nun etwas sanfter.“ „Dann ist sie nicht unsere Sally.“, knurrte Joanna missmutig und lehnte sich an Sami der sie an sich drückte. Lucy aber nickte aufmunternd. „Sie wird sich wieder in Samu verlieben, dafür sorge ich.“ Eve schüttelte nur den Kopf. „Sie liebt ihn schon, sie hats nur vergessen.“ Lucy grinste belehrend. „Dann ist es unser Job sie wieder daran zu erinnern.“, sie zog Joanna und Eve an sich. „Ladies…wir haben einen Auftrag zu erfüllen.“, grinste sie und wies auf Sally und Samu die durch den Regen in Richtung der Busse gingen. Eve seufzte: „Mission Impossible.“ Lucy verbrannte sich ihre Zunge an dem Kaffee als sie hastig aus Raul´s Tasse trank. „Ich hab dir doch gesagt der ist heiß!“, rief Raul ihr hinterher als sie sich das Brötchen was sie Janne aus der Hand gerissen hatte, in den Mund schob. Sie winkte nur ab und stolperte ungeschickt aus dem Bus der Jungs raus. Joanna grinste und zog Lucy in ihren Tourbus rein. „Es geht los, wir werden heute endlich unseren Vertrag unterschreiben!“, grinste Eve munter. Karri saß am Steuer und drehte sich missmutig nach hinten. „Und wer ist derjenige der euch hin fährt obwohl Sunrise Avenue eigentlich gar nicht auf ihn verzichten kann?!“ „Der einzig wahre Techniker, der beste den die Welt je gesehen, der unschlagbare, geniale, wunderbare Karri!“, grinste Eve ihn an. „Du hast gut aussehend vergessen.“ Sie hob abwehrend ihre Hände. „Tut mir leid, wie konnte mir dieses unübersehbare Detail nur entgehen?“ „Ja, das versteh ich allerdings auch nicht!“, er grinste frech. Die Fahrt ging los und während Sally sich hinter der nächstbesten Zeitschrift über Motorräder versteckt hatte, fingen die andern drei lauthals an zu singen. Eve hatte ihren Laptop angeschaltet und ließ den Player heiß laufen. Sie zeigte den Mädels ihre überarbeitete Seite bei myspace.com wo nun auch Lucy endlich als offizieles Mitglied angegeben war und auch der deutsche Fanclub der entstanden war wurde einmal durch gesehen. Sally verfolgte das ganze mit wenigem Interesse. Irgendwann steckte sie sich ihre Ohrstöpsel in die Ohren und ließ den MP3 Player laufen. Sie sah die ganze Zeit aus dem Fenster und die andern drei hüteten sich sie anzusprechen. Bis auf Lucy. „Sally, schau mal wir sind in Köln!“, sie grinste sie frech an und kniff sie heftig in den Oberschenkel. Sally öffnete langsam und mürrisch die Augen und starrte aus dem Fenster. Köln. Endlich waren sie an ihrem Ziel angelangt. Es dauerte nicht mehr lange und die Mädchen konnten aussteigen. Mit Karri als Herr der Gruppe, gingen sie vor den Eingang von EMI. Eve starrte den großen Hund der vor dem Gebäude stand fasziniert an. „Siehst du auch was ich sehe?“, fragte sie Sally ungläubig. „Einen großen Dackel aus Metall?“ „Also habe ich keine Halluzination?“ „Nein.“ “Das ist gut.“ „Jaaaap.“, nickte Sally. Joanna stieß die beiden an. „Seht mal, wir kriegen Besuch.“ Eve grinste und hob zur Begrüßung das Victory Zeichen. „Schuuuhuuuu, Headbanging Uhus!“, rief sie laut. Zurück bekam sie ein durcheinander gewuseltes „Schuhuuu!“. Eve erkannte zwei der Mädchen sofort wieder. Claudia und Franze standen vorne ran und streckten verlangend nach Autogrammen den Mädchen Fotos entgegen. „Ihr wart echt klasse, wir sind besessen von euch geworden.“, lobte Claudia Joanna, die grinsend vor ihr stand. Sally stand Franze gegenüber. „Euer letztes Konzert war der Hammer, der neue Song…der Wahnsinn! Wir haben alle schon beschlossen eure Single zu kaufen!“, strahlte sie. Bevor diese antworten konnte, sprang bei EMI plötzlich die Glastür auf und zwei Gestalten kamen den Mädchen entgegen. Den ersten erkannten die Mädels als Jukka, der breit grinsend auf die Fans der Mädchen zustürmte und fleißig am unterschreiben war, wobei er natürlich nicht beachtete ob die das wollten oder nicht, das schien ihm wohl egal zu sein. Die zweite Gestalt, war den vieren unbekannt. Sie hatte lange braune Haare die ihr bis zu den Hüften gingen, sie trug eine weiße Bluse und hatte einen karierten Rock an der sehr an Schottland erinnerte. Die schwarzen Stiefel die bis zu den Knien gingen, wirkten irgendwie fehl am Platze, ganz zu schweigen von dem missmutigen Blick was die „Erscheinung“ drauf hatte. Eve kratze sich irritiert am Kopf. Die war doch nicht viel älter als sie selber, wer war das? Sie nickte den Mädchen bestimmend zu und die vier folgten ihr. Lucy versteckte sich schüchtern hinter Sally und sah ihr unsicher über die Schulter, während die Bandleaderin von Nightmare sich missmutig in dem Innern des Plattenlabels umsah. „Schick.“, meinte Eve nur und staunte. Jukka winkte den Fans noch einmal ordentlich zu und schloß dann die Türen hinter sich. Er seufzte mit einem breiten Grinsen auf, zog sich die Mütze vom Kopf und wandte sich dann den Mädchen zu die ihn fragend ansahen. „Also, darf ich euch vorstellen? Das ist…“ „Mein Name ist Doreen Müller. Ich bin ab heute eure Managerin.“, Doreen unterbrach Jukka stur und trat vor die Mädchen. Joanna und Eve warfen sich skeptische Blicke zu, während Lucy immer noch schüchtern hinter Sally stand, diese aber erwiderte den stolzen Blick von Doreen. „Ich bin die Bandleaderin. Sally Kalliomäki.“ Doreen musterte sie misstrauisch, nickte dann aber und streckte ihr die Hand entgegen. „Auf gute Zusammenarbeit.“ Sally nahm die Hand und die beiden sahen sich gegenseitig mit kaltem Blick an. Eve gab ein übertriebenes Würgegeräusch von sich als die Vier mit Jukka wieder in den Bus klettern. „Die Alte ist ja symphatisch wie ein Stück Alufolie!“ Sie ließ sich mürrisch auf einen der hinteren Sitze fallen. Joanna nickte zustimmend. „Das ist aber noch sehr freundlich ausgedrückt.“ Lucy schüttelte nur den Kopf und zog eine eingeschüchterte Miene. „Wie sollen wir das nur mit so einem Drachen aushalten, die ist ja mal voll gruselig!“ Jukka lachte. „Die ist eigentlich ganz ok, wirklich. Samu und sie verstehen sich blendend…“ Sally warf ihm einen kurzen Blick zu. „Oha, Jukka, das war grade ein falscher Satz.“, meinte Eve und grinste. Auch Joanna grinste ihn breit an: „Jetzt werden aus unserer Managerin und Sally ganz besonders dicke Freunde.“ Lucy nickte: „Jahaaa, unzertrennlich.“ Die drei lachten, nur Sally zog eine Miene. Jukka sah die drei Mädchen nur verständnisslos an. „Wieso? Doreen und Samu sind schon seid Jahren auseinander.“ „Oh nein!“ „Die waren zusammen?“ „Jukka, du Schwachkopf, warum erzählst du so was?“ Nachdem Eve, Lucy und Joanna nacheinander über ihn her gefallen waren, sah Sally ihn missmutig an. „Na klasse, jetzt ist ihre Laune am absoluten Tiefpunkt.“, seufzte Joanna verzweifelt. „Ich weiß wie wir die wieder hoch kriegen!“, meinte Jukka munter. „Pass auf das du nicht gleich einen hochkriegst, du Vollidiot.“, murrte Eve ihn von der Seite an. Jukka sah sie irritiert an, dann grinste er: „Ist das ein Angebot, Schatz?“ Eve verpasste ihm eine Kopfnuss. „Wenn das wieder einer deiner genialen Pläne ist dann weiß ich dass sie genau so gut funktionieren wie deine anderen…“, seufzte Joanna genervt. „Wir gehen bowlen!“ „Toller Plan.“, seufzte Lucy auf. „Genial…“, murrte auch Joanna. „Ich hasse Sport mit Bällen.“, meinte Eve und sah Jukka missmutig an. „Das sind keine Bälle, das sind Kugeln.“, protestierte Jukka. „Sie sind rund, es sind Bälle!“, knurrte Eve ihn an. „Kugeln!“ „Bälle!“ „Kugeln!“ „Hört mit euer Diskussion auf, das ist ja nicht zum aushalten!“, mischte sich Lucy ein und trennte die beiden Streithähne. „Wir gehen heute Abend bowlen, wir machen das einfach, dann ist Ruhe im Karton, ob mit Kugeln oder mit Bällen ist doch Milchshake wie Sahne, hauptsache Sally lacht mal wieder!“ Die vier sahen zu Sally herüber die schon wieder mit einem abwesenden Blick zum Fenster hinaus blickte und die Stadt Köln an sich vorbeiziehen ließ. Lucy sah genervt zu dem Bowlingcenter auf. „Können wir nicht einfach alle unsere Periode haben?“ Joanna gluckste und sah sie ebenso genervt an. „Da müssen wir jetzt durch, Lucy.“ Sie seufzte genervt. „Vom Bowling stand nichts in unserem Vertrag.“, murrte sie. Eve nickte eifrig. „Da ist was dran.“ „Och kommt schon, die Jungs fliegen morgen nach Österreich um den Rest der Tour hinter sich zu bringen, und wir fliegen morgen nach Finnland, in Jukka´s tolles Studio und nehmen unsere erste Single auf.“, grinste Joanna und versuchte somit die Stimmung etwas auf zu lockern. „Und das kurz vor Weihnachten.“, fügte Eve genervt hinzu. „Und mit unserer symphatischen Managerin.“, beendete Lucy die Diskussion und die drei betraten das Bowlingcenter. Die drei waren die letzten die eintrafen. Eine Männerhorde hatte sich vor einer Bahn versammelt und versperrte den dreien die Sicht. „Was ist denn da los?“, Joanna stellte sich neugierig auf die Zehenspitzen. „Vielleicht Sommerschlussverkauf?“, grinste Eve und kletterte auf den nächsten Tisch. „Eve, komm da runter!“, Joanna zerrte an ihrer Hose, aber Eve stieß sie weg. „Das musst du dir ansehen!“, ehe sich Joanna versah, hatte Eve sie auf den Tisch gezogen. Lucy grinste, schüttelte den Kopf und ging an den beiden vorbei. Sie zwängte sich durch die Menschenmasse. Kurz danach stoplerten Eve und Joanna hinter her und sahen sich das Szenario aus der Nähe an. „Oha…“, Joanna traute ihren Augen kaum. Sally zog mit konzentriertem Blick an ihren Handschuhen. Dann nahm sie entschlossen die Bowlingkugel in die Hand und schleuderte diese die Bahn entlang. Sally grinste stolz. Es krachte. Strike. Die Männerhorde gröhlte und klatschte. Joanna war total baff, doch Eve und Lucy johlten begeistert mit. „Ich wusste gar nicht das Sally bowlen kann.“ „Ich auch nicht.“, strahlte Eve. Joanna und Lucy sahen sie ungläubig an. „Du bist ihre Schwester, du solltest das wissen!“, meinte Lucy mit grinsendem Blick. „Manche Stellen im Tagebuch der älteren Schwester überspringt man schon mal.“, grinste Eve. „Und die interessanten veröffentlicht man in der BILD, oder wie?“, lachte Lucy und Eve nickte grinsend. Die Menge gröhlte immer noch. Als Samu zur nächsten Bowlingkugel griff trat ein ehrfürchtiges Schweigen ein. Samu sah Sally nur kurz und herausfordernd an. Man spürte die unangenehme Spannung zwischen den beiden. „Ich vernehme dunkele Schwingungen…“, flüsterte Eve Joanna grinsend zu. Samu schleuderte die Kugel mit voller Wucht auf die Bahn. Strike. Wieder jubelte die Männermenge. Karri sprang Samu von hinten an und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Janne klatschte eifrig und lachte dabei und Sami heulte auf wie ein Hund, was ihm einen mahnenden Blick von Joanna einfing. Er grinste, sprang auf und zog seine Freundin an sich. „Da seid ihr ja, ich dachte schon ihr lasst uns hängen.“, er strahlte über beide Ohren, in der einen Hand sein Glas Bier, in der anderen eine Zigarette. Joanna sah von einem zum anderen. „Und du konsumierst alles anscheinend aufeinmal.“ Sami sah erst zu seinem Bier und dann zu seiner Kippe. „Ich kombiniere. Ich kann bowlen, rauchen und Bier trinken…und das alles zur gleichen Zeit.“, er grinste stolz. Joanna verdrehte genervt die Augen. „Wenn du das beim Sex auch so machst…“ Sami lachte und küsste sie auf die Wange. Eve drehte sich weg. „Das ist nichts für meine jugendlichen Ohren, wo ist mein Kerl?“ Janne grinste und wies zu der Bahn. „Der schmeißt grade seine Kugel überall hin, nur nicht zu den Kegeln.“, er griff nach der nächsten Kugel und nahm eine etwas leicht schwuchtelartige Haltung ein. „So macht das Raul! Guck mal Joanna, das ist der Nussknacker Tanz der Bowling Ballerina!“, voller Stolz tänzelte Janne auf die Bahn zu und warf die Kugel mit einem gräziösen Schwung in Richtung der Kegel. Joanna nickte zustimmend. „Das machst du ganz toll, Janne.“, lachte sie laut auf. Jukka sprang freudig auf Raul zu. „Du bist schlechter als ich, du bist viel schlechter als ich!“ Raul grinste, stand auf, zog sich sein Tshirt zurecht, griff nach der nächsten Kugel und warf…Strike. Jukka zog eine Miene. Raul hob die Arme und grinste ihn überlegen an. „Es liegt mir halt im Blut.“, lachte er und griff nach seinem Bier. Eve umarmte Jukka tröstend. „Mein großer Junge schafft auch noch einen Strike!“, sie grinste. „Krieg ich dann Sex?“ „Jukka!“ „Was denn?“, er lachte und umklammerte Eve glücklich. Lucy ließ sich neben Raul fallen und grinste. Sie schielte hinüber zu den Technikern, wo sich Antti ein wenig blöd anstellte und nicht wusste wie er die Kugel werfen sollte. Karri sprang auf einem der Stühle auf und ab und feuerte ihn mächtig an. „Habt ihr schon gegen eure Crew gespielt?“, fragte Lucy. Raul nickte. „Jep, sie haben haushoch gewonnen. Kein Wunder mit dem Talent von Jukka den wir ja in unserer Mannschaft haben. Der kann das etwa genauso gut wie ein Wal der am Land spazieren kann.“ Lucy lachte und spürte wie Janne sie zu sich zog. Sie lehnte sich gelassen an ihn und grinste. „Spielt ihr nachher auch mit?“, fragte er und drückte ihr ein Bier in die Hand. „Ich denke schon, wenn Joanna von ihrem Kerl los bekommst…“, sie wies auf das Pärchen wo Joanna auf Sami´s Schoß saß und sich die Zungen den beiden ineinander verknoteten. Janne grinste. „Vermisst du das nicht auch?“, flüsterte er ihr zu. Lucy hob den Kopf und grinste ihn an. „Bist du nicht verheiratet?“ „In der Theorie…“ „Janne!“ „Du weißt was ich meine!“ „Das mit uns ist doch schon ewig her.“, sie lachte ihn an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Janne grinste und hob sein Bier an. „Auf die alten Zeiten!“ Lucy lachte und stieß mit ihm an. Sally lehnte sich an eine Säule und zog mit einem Zug ihr Bier leer. „Ist das nicht schon dein fünftes was du so runterschlingst?“, knurrte Samu. Sie sah ihn grinsend an. „Und ich bestell mir auch noch ein Sechstes!“, sie wedelte provokativ mit dem leeren Glas vor seiner Nase herum. Jukka sprang freudig mit seiner Kamera in der Hand vor die beiden und lachte. „Ist das schön euch beide mal nicht zu sehen während ihr euch anzickt.“ Samu verschränkte genervt die Arme und grinste. „Muss das jetzt sein, Jukka?“ „Aber so was von!“, grinste Jukka und ging mit der Kamera direkt vor Samu´s Gesicht. Der grinste nur doof in die Kamera. Sally lehnte sich an Samu an und grinste in die Kamera von Jukka. „Er ist so ein Versager!“, sie wies auf Samu. Samu sah sie empört an. „Hey, das ist nicht fair!“ „Das ist mir doch egal, du kannst es einfach nicht.“ Jukka grinste und zoomte auf Sally: „Ist er so schlecht im Bett?“ „Schlecht ist noch nett gesagt!“, lachte Sally und klaute Janne das Bier aus der Hand. Im Gegenzug drückte sie ihm das leere Glas in die Hand. „Er ist soooo mies, das man dabei Zeitung lesen, Tee trinken und Kuchen essen könnte.“ „Woah, jetzt wirst du aber persönlich.“, mischte sich Samu ein und grinste Sally empört an. „Ich spreche von der Wahrheit.“, verbesserte ihn Sally und zog wieder an dem Bier. Jukka grinste breit. „Mehr Details, Sally, ich will alles für die Nachwelt festhalten.“ Samu schüttelte den Kopf. „Das ist nichts gutes für die Nachwelt.“ Jukka nickte. „Okay, da hast du wahrscheinlich Recht, dann küss sie! Das ist es allemal Wert, so was will meine Kamera sehen!“ „Das mach ich doch glatt.“, Samu stürzte sich grade zu auf Sally, drängte sie dichter an die Säule und sperrte sie zwischen seinen Armen ein so das sie nicht entwischen konnte. „Du hast die Rechnung ohne den Wirt gemacht, Samu!“, grinste Sally überheblich, hob ihr Knie an und rammte es ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. Samu krümmte sich vor Schmerz zusammen. Jukka hielt die Kamera voll drauf und kriegte sich beinahe nicht mehr ein vor Lachen. „Und da sank sein Adonis Körper geschwächt auf die Bowlingbahn.“ Sally grinste stolz über ihr Werk und zog ihr Bier leer. Samu kroch unter lautem Schmerzen Gestöhne auf einen der Stühle und wich dem breiten Grinsen von Janne aus. „Das war wohl ein Volltreffer.“ „Halts Maul!“, knurrte Samu. Lucy ging unauffällig auf Sally zu, reichte ihr das nächste Bier und stieß sie an. „Entschuldige dich.“, zischte sie ihr zu. „Nicht mal für Geld.“, kam es zurück, sie ging in Richtung Bahn und griff nach der nächsten Kugel. Samu setzte sich langsam wieder aufrecht und griff nach Sami´s Bier. Ohne das Sami sich beschwerte sondern nur unsicher zwischen ihm und Sally hin und her sah, kuschelte er sich wieder an Joanna die so tat als hätte sie nichts von dem ganzen mitbekommen. Die Kugel von Sally landete einen Volltreffer. Trotz etwas hohen Alkoholpegels sprang Sally freudig in die Luft und jubelte laut. Ihr Tshirt rutschte nach oben. Samu´s Blick verfinsterte sich als er die lange Narbe an ihrem Bauch sah. Zu den Schmerzen zwischen seinen Beinen, verkrampfte sich sein Magen auch noch. Wut stieg in ihm auf. Nicht auf Sally. Vor seinen Augen erschien das Gesicht von Ryan und er hatte aufeinmal das dringende Bedürfnis irgendwen zusammen zu schlagen. Sally griff nach dem nächsten Bier (diesmal schnappte sie es Raul gradezu aus der Hand) und ließ sich neben Samu auf den Sitz fallen. „Tuts weh, tuts gut!“, sie grinste ihn fies an und zog kräftig an dem Bier. Samu sah sie mit ernstem Gesichtsausdruck an, griff nach der Zigarettenschachtel die vor ihm lag, zog eine Zigarette raus und spielte mit dem Feuerzeug. Er steckte sich die Zigarette zwischen die Zähne und schielte Sally von der Seite an. „Tut es dir denn noch weh?“ Sie sah von ihrem Glas Bier auf: „Was?“ Genervt nahm Samu die Zigarette aus dem Mund und drückte Sally seine Hand auf ihren Bauch. Erschrocken zuckte sie zusammen. „Dein Bauch?“ Sally sah mit ausdruckslosem Augen in ihr Glas und schüttelte den Kopf: „Die Narbe ist komplett verheilt. Hier, siehst du.“, sie zog ihr Tshirt hoch so das Samu die weißlich schimmernde Narbe sehen konnte. Eine Mischung aus Hass, Wut und Trauer stieg in ihm auf. Es war sein Kind gewesen. Sally sah ihn mit besorgtem Blick an. Samu wirkte ziemlich abwesend und angenervt. Er war blass und biss sich auf die Unterlippe. „War mein Schlag doch zu feste?“, fragend sah sie ihn an. Samu seufzte, stütze den Kopf in seine Hände und schüttelte den Kopf. „Warum hast du mir nicht einfach gesagt das du schwanger bist? Das will einfach nicht in meinen Kopf rein.“ Sally seufzte. „Du willst doch gar keine Kinder.“, murrte sie leise. Samu sah sie erstaunt an: „Woher weißt du…?“ Sally verdrehte genervt die Augen. „Ich kenn dich. Ich weiß du wolltest nie welche und du willst auch keine.“ Samu sah sie nicht an, faltete seine Hände und lehnte seine Stirn davor. „Was würde ich nicht alles dafür geben wenn ich heute die Gewissheit hätte es in den Armen halten zu dürfen.“ „Was?“, Sally sah ihn ungläubig an. „Glaubst du allen Ernstes ich hätte unser Kind abgelehnt?!“, Samu wich immer noch ihrem Blick aus, aber Sally spürte das Wut von ihm ausging. Schüchtern sah sie ihn an und griff dann in ihre Hosentasche. Sie zog ein zerknittertes Foto hervor. Samu sah erst Sally an und sein Blick wanderte dann langsam zu dem was sie in der Hand hatte. „Ich wusste nicht ob ich es dir zeigen sollte.“, sie hielt ihm das Foto hin. Samu nahm er es ihr ab und als er erkannte was drauf war, sah Sally wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Ein Ultraschallbild. Von seinem Kind. Sally traute ihren Augen kaum. Samu hielt sich die Hand vors Gesicht und starrte immer wieder auf das Bild. Mit glasigem Blick tat Sally es ihm nach. Sie rückte näher an Samu heran und fasste nach seiner Hand. Es war nur eine einfache Berührung, aber es half Samu seinen Schmerz zu teilen. Sally seufzte. Sie hätte nicht gedacht das der Verlust ihres Kindes, Samu so nahe ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)